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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Feb. 28, 1913)
Xistlusie Cittiifia trifiSat. FieZUodk. Die kommende Mode wird im aul kesprochenen Zeichen der grellen ftai btlikontrast sielen. Die bevorzugten warben werden die grellen Farbenkon traft sein, insbesondere daS Not in allen seinen Schattierungen, da den herrschenden Farbton zu bilden bestimmt ist. Der vorstechende Ärundzug der Mode kennzeichnet sich in der möglichst scharf unterschiedenen Farbe von Rock und Taille. So wird beispielsweise eine grellrote Taille zu tmtm gkkllblautn Rock, oder eine fiel be, Taille zu einem grünen Rock oe tragen werden. Kurz, die neue Mode kennt in der buntscheckigen Farben Wahl keine Uebertreibung. Je toller man in dieser Richtung die Zügel Schießen läßt, um so besser! Der tock wird seine gegenwärtige Enge beibehalten, während der Unterrock weiter verpönt bleibt. WaS die Fußbekleidung anbetrifft, so werden zur Eesellschaftstoilette weiße, mit Steinen und noldenen und silbernen Verzierungen besetzte Seidenschuhe getragen. Die in recht kleinen Di mensionen gehaltenen Frubiahrsyute werden mit reichem Reiherschmuck, aber nur mit kleinen Blumen garniert fein. . . Der Blumenfabrikation entlocken die Modernen rote Maßliebchen mit grünem, gelbe mit rotem und blaue mit grünem Fruchtknoten, erstere aus starrem Tasset. letztere aus Samt ge bildet, sowie lanzettförmige Blätter von fabelhafter Länge, auf denen Farbflecke glänzen. Was ist auS den Rosen, den einstigen Lieblingen der Mode, geworden? Aus Kork wer den sie hergestellt, haben Löchelchen, als ob der Holzwurm an ihnen nag te, und Farben, die der Natur ganz lich unbekannt sind. Die Modistin nen versuchen wiederum den Fabri kanten die Macht über die Hut blumen zu entwinden. Bisher dreh ten sie aus weichen Seidenb'ändchen künstliche Röschen, nun fertigen sie auS Samt, regelrecht gesäumt und ge näht, vollerblühte Rosen in den Farben edelster Züchtungen. Den lan ge vernachlässigten Trabanten des HutputzeS, Band, Tüll und Crepe, fei eS verziehen, wenn sie sich durch auffälliges Erscheinen ihren Bestand energisch sichern. Die Wiederkunft Von Band, von Tüll und Crepe als Hutputz, bedeutet die Aufhebung der nüchternen Art ungarnierter Köpfe und kahler Ränder. Band strebt in faltiger Windung eine schmiegsame Vermittlung von Kopf und Rand an und ti ist nicht verwunderlich, wenn eS sich die Gelegenheit zu selbständigem Handeln nicht entgehen läßt. Tüll und Cr;pe sind berufen, den Zweiklang der ZxUntönt zu unterstützen und da bei nicht als - Verschleierung. ;.:;rut vielen oichl uoeremansek . F' ! 1 1 I. WSfäJ ii. flvi" F't.-'m '"Dl II ? Itf 3S2S III. gebreiteten Lagen als Kontrafteffelt au figurieren. Tüll und Crepe francaiS schichten sich bei Hutlops over Rand wteoerholt u 're,nanoer. Die kleinen Förmchen der : Hüte werden die schmalen Damenköpfe, die Resultate der schlichten Scheitel frisur, genuasam bedecken, denn sie gleiten rückwärts bis zum Nacken herab, und daö Haar ist gezwungen, sich 'über die Ohren vorzudrängen, wenn eS sich unter dem Strohrand ein wenig Geltung verschaffen will. Das Streben nach rückwärts und nach ker Hohe ist Hutform und Garnitur eigen. Deshalb haben viele Hüte lange und schmale Gestalt, wie die neuesten geraderandigen Matclot-Hüt chen für junge Damen, oder doppel seitig hochgeschlagene Krempen, wie Boot und Amazonen-FassonS für reifere Gesichtszüge. Der neuartige männliche Effekt einer Westentaille mit Vorhemd aus kleinen Faltchen tritt uns in dem im ersten Bilde (Fig. 1) dargestellten Kleid aus blauer Tukah-Seide entge gen. Das Borhemd besteht aus fei nem, weißen Batist und rst mit Glas knöpfen geschlossen. Der hohe Kra gen aus dem Kleidsioff ist mit ei nem Streifen Messaline in dunklerer Schattierung eingefaßt, aus welchem Material auch die rund geschnittenen' Revers gefertigt sind. Die kürzeren Aermel weisen einen Einsatz aus per tf. IV. f0 A o jZ ' W Lft si scher Stickerei in Rot und Blau auf. Der Rock hat auf der linken Seite zwei Falten, während aus der rechten Seite eine mit einer Reihe von Knöpfen verzierte, in die Seltennaht lingtaSUt Ctosskch toifcitrtra 1(1. ,S,n. IS 'S. iä ZW. 8? 2 :r .". TtaSL ci,.ii,n a wtidSs , r.x. t. mv ö;ZrÄ durchzogene?, zollbreiter Streifen Per. enstickerei schließt. Die Berthe st mit einem schmalen Streifen Spi eneinsatz und Rüsche eingefaßt, eben o die kurzen Aermel. Dai Gewand elbst ist ziemlich eng geschnitten und bat nur im oberen Teil ein wenig Fülle. DaS nächste Bild (Fig. 3) zeigt unö ein Lingerie-Kleid aus weißer Marquisette, mit Einsatz aus Gluny Spitze. Zwei Streifen dieses Ein sakeö, getrennt durch einen solchen i .. m. m J - 5 ous dem leid ton, lausen aia re ielleS über die Schultern, auf jeder Seite der bis zur Büste in kleine mk ml Ffäh MM M VL Fältchen gelegten Front. Auf diese . wiedergeben!" entgegnete der Wirt. Fältchen wurde in der Form eines .Ihr Husten ist ja lästig und unan Joches ein schmaler Streifen Spitzen 1 genehm, aber Sie werden doch nicht einsatz genäht und der Stoff darunter ! gleich sterben dran! Kommen S, weggeschnitten. Die Ellbogenärmel trinken Sie noch eins!" sind unter einem Spitzenaufschlag I .Nein, danke", sagte Henry mn gerafft. Breite Spitzeneinsätze und , schwacher Stimme. .Ich schulde Jh ein schmälerer, auf der linken Seite nen fchon beinah dreißig Schilling, senkrecht herunter laufender, nebst .und wenn ich nicht. diese fünfhundert einer Reihe gehäkelter Knopfe, ver zieren den Rock, Das frühe Osterfest bringt fcyon iedt die Frükn'abrsbüte heraus. Das hier (in Fig. 4) vorgeführte, für ein Tailleurkleid passende Modell bat eine zieimlich niedrige Krone von , mäßiger Größe und mit einfacher Garnicrung, bestehend aus einer win zigen Feder. Der Hut. dessen Krempe leicht emporgerollt ist. besteht aus marineblauem Hanfgeflecht. Um die Krön: ist ein schlichtes Band aus rotem Samt gelegt. Die gra ziöse Feder wird von einer kleinen Samtschleife gehalten. Ein reizendes jugendliches Kleid aus naturfarbiger Pongeeseide, mit bescheidener Verwendung von roter Seide als Besatz, ist im nächsten Bil de (Fig. 5) skizziert. Die Bluse er streckt sich bis über die Schultern und der Aermeleinsatz ist mit roter Seide eingefaßt. Die Aermel haben dreiviertel Länge, einen Aufschlag aus roter Seide und einen Einsatz aus persischer Stickerei in Rot und Braun. Diese Stickerei wurde auch als Einfassung für den rotseidenen Kragen verwandt. Di roten Revers der mn unteren Teil der Front gebauschten Bluse sind mit Bern sternknopfen verziert, wie auch der schmal Streifen am unteren Teil der Rocknaht. Einen sehr reichen Eindruck macht die im letzten Bilde (Fig. 6) darge stellte Bluse auS rahmfarvlgem Ba tist. Vorderteil und Rücken weisen mehrere Gruppen kleiner Fältchen auf. die durch zollbreite Einsätze auS Clunyseide getrennt sind. Der mm lere Teil besteht zum Teil aus mit Stickerei verziertem Batist mit vier eckigen LLtzchen, die über einen Strei sen aus rosafarbigem Batist fallen. Der Kragen besteht auS Fältchen und Clunyfpitze. Die Elloogenarmcl ha ben Aufschläge aus besticktem und ro sasarbigem Banst, in derselben An ordnung, wie auf der Front, die mit Glasknöpfen geschlossen ist. Ganz nach dem Muster der Kino.Bildr entfloh Frl. Lillian Campbell von Bedfort City. Pa.. aus dem Internat der StaatS'Nor malschule von Birginien, indem sie sich an einem Strick aus dem Fen ster hinabließ und dann mit Thomas D. Berry auf und davon ging. Trotzdem beide minderjährig sind, ge lang es ihnen, in Washington einen gefälligen Officianten zu finden, m sie in die Ehesesseln schmiedete. Der Bater des Mädchens hatte be absichtigt, dieses auf eine Europa reise zu schicken um ihm die Hei rathsgedanken aus dem Köpschen zu treiben, Das ttrschcnk. Crznhlmig von W. H. Light, Henry Varley nahm einen tiefen mZ, i ,,. ' , Schluck out dem Glase, da der ihn wg,,U It.: tann u4t ,, mit am, mm.mm ä?z nr "' .W, Sil mit clntn 0fattai ! s&rj&tft& rer Stimme, indem er sich über den beugte. .Sie wissen doch, ., r .,ilk,.,niM,n h.,rii etwa und da wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie diesen Brief für miiiii -mr "" 1 1 v m w mich lesen würden. Der Wirt nahm den Brief mit Wurde entgegen und fing gleichgul, tig an zu lesen, um gleich darauf seinen Gast überrascht anzustarren. .Er ist von Ihrem Onkel William. Bariey , sagte er. und ich muß Jh nen zu Ihrem Glück gratulieren!" Barley sah sich nervös um. JameS Hall, der Inhaber der kleinen Mate nalwarenhandlung gegenüber und George White, der Zigarrenhändler. die in der Ecke des Zimmers faßen. hatten bei den Worten des Wirtes überrascht aufgeblickt. Sprechen Sie nicht so laut", 'lü sierte Barley. . .Ich erwarte wichtt ge Nachrichten von Onkel William und möchte nicht, daß sie bekannt würden." Der Wirt sah Henry beleidigt an: ,Am Ende wissen Sie schon, was in dem Brief steht. Dann brauche ich Ihnen ja nicht erst zu sagen, das; Ihr Onkel William Ihnen fünfhun dert Pfund schickt. Hier stecht: .Ich schicke Dir in Bälde fünfhundert Pfund, weil ich weiß, daß Du mit Deinem Husten nicht mehr recht ar beiten kannst, und ich hoffe, daß sie Dich Ende der Woche erreichen." DaS schreibt er Ihnen, aber ich finde, Sie nehmen das ziemlich kühl auf, Bar ley!" Der Gast schüttelte bedächtig den Kopf. Man soll sich über solche Sachen nicht aufregen", erklärte er. Und dann was soll ich mit den fünf hundert Pfund. Ich hab so doch ... rv . u , leine icuot meyr am x.totn. Aber diese fünfhundert Pfund werden Ihnen die Freude am LeoN Ach, reden Sie doch nicht von dieser Kleinigkeit," sagte der Wirt. während er ihm ein neues Glas hin stellte. .Waö heißt dreißig Schft ling bei einem Mann wie Sie! Trin ken Sie. so viel Sie wollen, und den ken Sie nicht ans Bezahlen! Ich kann auf mein Geld warten." Henry fügte sich inS Unvermeidli che und leerte das GlaS in zwei lan gen Zügen. Er meinte, eS täte ihm wohl und er fühlte sich bedeutend besser. Ja, er würde noch ein Glas nehmen. Schließlich hätte er ja auch ein Recht, fein Leben zu genießen, so lange eö ihm vergönnt wäre. Dann trat er an den kleinen Tisch, wo JameS Hall und George White faßen, und als die kleine Gesellschaft endlich aufbrach, wurden zu seiner Rechnung noch vier Glas für White und drei für JameS Hall geschrie ben. Am nächsten Morgen ging Henry später alS sonst an die Arbeit. Georg: White hatte schon die Läden geöffnet und stand in der Tür seines kleinen Ladens. Henry wollte schnell vor übergehen, aber George winkte ihn heran. Ich habe darüber nachgedacht", sagte er, und bin zu der Einsicht gekommen, daß Ihnen der gewöhn liche Pfeifentabak nicht bekommt. Sie sollten Zigarren rauchen! Versuchen Sie mal diese Sorte! Sie hat ei nen wundervollen Brand und dabei ist sie angenehm leicht." Aber Varley schob die geöffnete Kiste bei Seite. Führen Sie mich nicht in Der suchung, George White". bat er. Sie wissen, ich kann sie nicht beza? len. Ich bin Ihnen ja noch den letzten Tabak schuldig, den ich mir holen ließ." Der Zigarrenhändler stützte sich mit beiden Armen auf den Laden tisch und lachte auS vollem Halse. Nicht bezahlen können!" prustete er. .Ein Mann, der in der nächsten Woche fünfhundert Pfund kriegt, kann eine Zigarre nicht bezahlen! Varley, Menschenkind, waS denken Sie denn eigentlich? Wissen Sie was, ich werde Ihnen eine Kiste von dieser Sorte nach Haus, schicken, und wenn Sie erst die fünfhundert ha, ben. werden wir fchon einig werden. Einverstanden?" Henry seufzte. Schön", sagte er. Hoffentlich lebe ich so lange, bis die fünfhundert kommen. Sie sind so freundlich zu mir, und da möcht: ich nicht, daß Sie um die Bezahlung kommen." Als Varley zu Tisch nach Hause kam, fand er die Zigarren vor, uno er steckte sich eine- an, bevor er zu j.dem Krämer. Kinübe,ra!na. Jame Hall begrüßte ihn sehr entgegenkommend und fragte teilney mend nach seinem Husten. .Ich komm wegen der Rechnung", sagte Varley bedrückt. .Meine Frau sagte mir, Sie hätten gestern früh gemahnt." ,O, da? ist nur der Ordnung al ber geschehen", beeilte sich JameS Hall zu erklären. .DaS hat nicht weiter auf sich. Sprechen wir nicht mehr davon. Womit kann ich Ihnen heute dienen?" Der andere zögerte und zog heftig an feiner Zigarre. .Ich könnte ja verschiedenes gc. brauchen", sagte er endlich bedächtig, aber daS hat Zeit, bis die fünfhun dert Pfund kommen. Für heute ge nllgt ein Stückchen Käse." .Aber. Mann!" schrie Jame, Hall. .DaS ist doch Unsinn! Ein Kranker wie Sie, darf es doch an nichts feh len lassen. Geben Sie mir nur Jh re Wünfche an, dann werde ich Jh nen alles nach Haufe schaffen." Varley bekam einen heftigen Hu stenanfall, da ihm twaS Rauch in die Kehle gekommen war. AlS er endlich wieder Lust bekam, stamme! te er: .Sie sind sehr freundlich. JameS, aber ich möchte nicht so tief in Jh rer Schuld stehen. Nur ein wenig Marmelade für meine Frau möchte ich ganz gern haben. .Gut, wird besorgt", meinte der Ladeninhaber diensteifrig. Und wie steht eö mit Kaffee und Thee? Da von muß man doch immer etwaS Vorrat haben." .Na, also, geben Sie von jedem ein Pfund, wenn Sie mit der Be zahlung warten können", antwortete Varley. James Hall meinte, bei einem solchen Kunden würde er bis zum jüngsten Tag warten, und erkundig te sich dann nach seinem Bedarf an Butter, KakeS, Zucker und Auf. schnitt. Das Paket wurde schließlich so groß, daß es der Hausdiener im Kasten über die Straße transportie ren mußte. Am Abend desselben Tages traf Henry den Krämer und den Zigar renhändler wieder in der .Bunten Kuh", und da auch der Wirt sich an der Unterhaltung beteiligte, wurden am Ende wieder zwei Schilling auf Varleys Rechnung gebucht. An den nächsten Abenden vlttö Henry aus; dafür erschien seine Frau und holte für ihren armen, kranken Mann, dem eS wieder recht schlecht ginge, einen halben Liter be sten Brandy natürlich auf Rech nung. Endlich, am Sonnabend, kam er gebückt und keuchend in die Wirtsstu be geschlichen. Die lebhafte Begru. hung feiner drei Freunde wehrte er. bitter lächelnd ab. .Ich bin noch sehr Iran! , erklär. te er. Und außerdem bringe ich, glaube ich. schlechte Nachrichten." Die anderen sahen icy veveukungs voll an. HigginS dachte plötzlich dar an, daß sich VarleyS Rechnung schon auf mehr alS neunzehn Schilling be liefe, und fragte ängstlich: Schlechte Zliachrlchlen'i Wie mel nen Sie das?" Senrü kramte in semer Tasche und brachte einen zerknitterten Brief her aus. .Lesen Sie das . sagte er. .Ich fürchte, der Brief enthält nichts gu teS." Alle drei griffen hastig nach dem Papier, aber der Wirt hatte eS ge. packt und sprang damit hinter den Schanktisch. j Gleich daraus lachte er laut aus. .WaS regen Sie sich denn so aus, Henry?" fragte er. Es ist so al les in schönster Ordnung. Ihr On kel schreibt Ihnen, daß er die fünf hundert Pfund abgeschickt hat, und daß sie voraussichtlich Montag hier eintreffen werden. Er hofft, daß es Ihnen einigermaßen gut geht, und daß Sie Freude an dem Geschenk haben werden. Also, was wollen Sie trinken. Henry?" Als er an diesem Abend spat nach Hause ging, nahm er eine neue Ki sie Zigarren, einen saftigen &chm ken und die Versicherung seine: Freunde mit, daß sie damit einver standen wären, wenn die Kleinig. keit" von den fünfhundert Pfund be zahlt würde. .Ich werde es Nicht verges en'. yar Henry aufrichtig geantwortet. Am Montag abend um 5 Uhr er schien Frau Varley in der Bunten Kuh" und bat um einen heißen Grog für ihren Mann. Esie erzählte, es ginge ihm nicht gut, so daß er sich nicht auf die Straße traute. Aber daS Geschenk seines Onkels wäre ein getroffen, und er würde sich freuen, wenn die Herren sich bei ihm ein finden würden. Als sie wieder draußen war, mein te der Wirt, es wäre nur recht und billig, eine Kleinigkeit auf Henrys Gesundheit zu trinken. Nachdem je der drei .Halbeliter" vertilgt hatte natürlich a Konto Barley la men sie Lberein. gemeinsam Henry zu besuchen, damit eine wiederholte Störung" vermieden würde. - Varley schien sich zu freuen, daß sie alle zusammen kamen und bat sie, naherzutreten mit der Miene ei neö Grandseigneurs und dem Huste eines Todeskandidaten. .ES freut michz sagte rr liefe Angelegenheit noch vor meinem Tode in Ordnung bringen zu künnen. I Joe HigginS gab ihm einen wohl ' wollenden Schlag auf die Schulter. .Kopf hoch. Henry!" sagte er. .Et stirbt sich nicht so leicht." j Varley war ärgerlich und meinte, waS HigginS einfiele, ihn in feinem Hause zu schlagen; er könnte so der be Späße nicht vertrag. Erst den vereinten Anstrengungen der drei Glaubiger gelang eS, Henry zu beru, higen. Mit einem leisen Seufzer frag te er nach den Rechnungen. Drei Papiere flogen fast gleich! tig äuf den Tisch, die Henry sofort an sich nahm. .Bevor ich die Rechnungen bealei che. erlauben Sie mir eine Frage, meine Herren. Ich bin nämlich nicht in der Lage, dies Summen in Ein furchtbarer Sustenanfall un terbrach ihn, und die drei Besucher ,ayen sich verstört on. Was hatte er sagen wollen? WaS war denn loS mit den sunsyundert Pfund von On kel William? Der Husten wollte nicht aufhören; alS er endlich den Verluck, mackte. ,u sprechen, lauschten sie seinen Worten mir ostenem Munde. .Ich belike nicktS als daS Gk. schenk meines OnkelS". flüsterte er. unv es wundert mich, daß Sie kei ne Bedenken hatten, sich davon be zahlen zu lassen. Die drei sahen sich an. Sie dach- ken alle dasselbe. Ein schlauer Hund, dieser Varlev! Aber er sollte nick; denken, daß er sich so leicht seinen Berpsilchtungen entziehen konnte Endlich saate ?!oe SiaainS: .Mein lieber Henry, das ist , fg eine Lsache. Wir haben doch nun vamit gerechnet, von Onkel Williams Geschenk bezahlt zu werden, und da muß es wohl nun auch dabei blei ven." .UebrigenS", fuhr James Hall fort, .haben Sie uns ja auch ver. sprechen, uns von den fünfhundert Pfund zu bezahlcn !" Varlev schien enttäusckt. aber er sah noch einmal auf die Rechnungen uno sagte dann: .Also aut! ,Es bleibt dabei. Sä werde jedem vier Pfund geben. Sind &t damit einverstanden? Alle drei sprangen sie auf und riesen durcheinander, was sur nn nobler Mensck öenri, Varlev wär,. und daß sie nie eine andere Meinung von ihm aebabt bätten. firnir, nt. zog sich diesen Beteuerungen und er ii?rie. die zwois Pfund holen zu wollen. Sie möchten inzwischen die Rechnungen quittieren. . Ziemlich lange blieb er fort; als er wieder erschien, setzte er vor je. den eine große braune Tüte auf den Tisch, nahm die quittierten Rechnun gen an sich und lehnte sich an den Kamin. .Was soll daö?" fragte James Hau bestürzt. .WaS sollen wir mit den Kartoffeln? WaS soll der Un. sinn?" Varley schien beleidigt zu sein. .Das ist kein Unsinn. 5kames Hall!" saate er ernst. .5keder von Ihnen hat vier Pfund gute Kartof- fein oeiommeni Joe HigginS fing an zu lachen. .Und das Geld?" saate er. Lieat daö vielleicht unter den Kartoffeln?" Geld?" schrie Varley. WaS für Geld? Sie saaten. Sie wären in. frieden, von meines Onkels Geschenk bezahlt zu werden. Nun hab ich mein Versprechen nicht gehalten?" Ais die Besucher rhn noch mmer nicht au verstehen schienen, fubr er entrüstet fort: .WaS baben Sie sick denn eiaent lich aedackt. LiaainS. als Sie den Brief gelesen hatten? Sie konnten doö nicbt annebmen. dak mir Onkl William fünfhundert Pfund in Gold schiat! Ich habe mich m gleich ge wundert, dan Sie sick, von dem 0k fchenk bezahlen lassen wollten aver s blieben ja dabei. Und schließlich mußte ich annehmen, daß Sie von den Kartoffelfeldern meines Onkels wußten ich hatte Ihnen ja oft davon erzählt!" ?koe Siaoins sckimbtte und flucbte'. aber das hinderte James Hall und George Wyite nicht, ihm sehr deut lick ibre Meinung in fernen, denn sie hielten sich in erster Linie von ihm betrogen. ES war vielleicht gut, daß sie alle drei auf einmal svracben. denn so konnte Varley fast kein Wort verstehen. Sie schwiegen erst, als sich im Nebenzimmer ein aroker Lärm er. hob. Henry Varley beeilte sich, ih . .irA, . v.; r.iU, .IWl j)U llituil-ll, !Uli;il lfc Vlb tuu tungen einsteckte: DaS sind wahrscheinlich die Zieh leute. Wir verreisen nämlick no heute abend. Meine Frau meint, das Klima ist hier nicht zuträglich für mich, und eine Luftveränderung wuroe mir wieoer aus oie eine an fen." Kindliche Offenheit. Lehrer: Nun, was willst Du denn, Heinzchen?" Heinz: Ich hab' meine Aufgabe nicht gemacht, Herr Lehrer, und da hab' ich hier einen Stock mitgebracht, daß Sie mich lieber hauen, statt mich über Mittag einzusperren denn wir ha'm heut' Pflaumen mit Klöße und Zfannkuchcn." Opfer de Hochzebirgeö. eiaiistik Gier tittlich Unsckllt in IPkN. Zum zwölstenmal liegt jetzt die ährliche Statistik der tötllchen Un. alle im Hochgebirge Deutschland!, Oesterreich und der Schttxiz vor. und sie zeigt nun zum ersten Male einen bedeutenderen Rückgang in den traurigen Zahlenreihen der Todei opfer der Alpinistik. Freilich ist die sex Rückgang nur ein scheinbarer. Denn der ungewönlich schlechte Tom mx 1912 hat nur wenig, Hochtouren möglich gemacht, und so lassen sich die vorliegenden Ziffern nicht von den gleichen Gesichtspunkten oui werten, wie im Vorjahre, cU die Hochsaison fast eine ununterbrochene Reihe schö ner Tage auswies und bis in den Spätherbst hinein die schwierigsten Touren durchführbar waren. Die abnormen Witterungöverhältnisse dei Jahres 1912 haben aber andererseits die Statistik auch im ungünstigen Sinne beeinflußt, denn ein weitaus höherer Prozentsah an tätlichen Un fällen als sonst ist diesmal auf pkötz liche Wetterstürze und ihre lementa ren Folgen zurückzuführen. Die schwarze Chronik der Berge zählt im abgelaufenen Jahre 75 Tote lgegeniiber 132 tötlichen Unfällen im Jahre 1911 und 128 im Jahre 1900? insgesamt haben in den zwölf Iah ren, seitdem diese Statistik vo Deutschen und Oesterreichischen Al penverein geführt wird, 117 Berg Wanderer den Tod in deir Alpen ge funden). Von den 95 Todesopfern des Jahres 1912 entfallen diesmal 33 auf das Deutsche Reich (von diesen wieder 19 auf Bayern, darunter 12 aus München); 26 der tätlich Verun glückten waren Wiener, und diese au ßerordentlich hohe Zahl wird vor al Km durch das schwere Lawinenun glück aus dem Schneeberq erreicht, daS zehn Menschenleben in wenigen Au genbiiaen vernichtete. D meisten, nämlich 29, verunglückten in den Ti roier Bergen. 15 m Nleder-Oefter reich, 10, in Steiermark und 8 in Salzburg. Der Rest verteilt sich auf Bayern und die Schweiz. Waö die Ursachen der tätlichen Unfälle in den Bergen betrifft, so sind diesmal, wie schon erwähnt, relativ sehr diel auf den plötzlichen Witterungsumschlag zurückzuführen. So mußten im März auS diesen Ursachen innerhalb zweier Tage 16 Bergfahrer ihr Leben las. sen: vier im Hochschwabgebiet, zwei am steinernen Meer und zehn bei dem schon erwähnten Lawinenunglück auf dem , Schneeberg, dem roßten Unglück, das sich überhaupt jemals in den Bergen ereignet hat. , b3.Pu son nen sind durch Absturz verunglückt, darunter der größere Teil bei reinen Klettertouren, 13 durch Lawinen, 8 fanden den Tod durch Erfrieren, 3 beim Abfahren auf Schneefeldern, 3 durch Herzschlag infolge Ueberanstren gung. 2 durch Erschöpfung. 2 durch Sturz in Gletscherspalten. 1 durch Steinschlag. 2 durch Ausbruch von Schneewächten und bei 8 Touristen ist die Todesursache unbekannt geblieben. Unter den 95 Toten des Jahres 1912 befinden sich 6 Damen. Er mahnt se, noch, daß der höchste Berg Europas, der Montblanc, drei Tote orderte; am 15. August verunglück en gemeinsam der bekannte Alvinist Prof. O. Jones aus Cambridge mit einer grau und dem berühmten Montblancfllhrer Julius Truffer. Der letzte Schwarze Ritter. In Hessen wird eine romantttcbe Legende erzählt, mit der tick in merk. würdiger Weise wirkliche Begebenhei len verknüpft haben. Bei der feier lichen Bestattung der hessischen Kur fürsten pflegte der Sproß eineS ade ligen Geschlechts, in eine schwarze Rüstung gehüllt, auf einem Rappen dem Begräbniszuge voranzureiten. Die Legende will nun wissen, dak dieser Schwarze Ritter" vom Schick- ,ai selbst oem Tode geweiht war. Als der letzte Kurfürst von Hessen. Wilhelm I.. zu Grabe geleitet wurde. übertrug man dieses Ehrenamt dem reiyerrn Ludwig yrislopy von' Eschwege. Der junge Freiheitsheld hatte im Dörnberascken Ausstande und, in den Befreiungskriegen ge lampst. Bald nachdem er als schwär zer Herold dem Trauerzuge voran geritten war, siechte er dahin und starb in jungen Jahren. Eine er wiederte, aber nie gestandene Liebe zu der schönen Tockter des Kurfürsten soll seinen Tod verschuldet baben. Diese Ereignisse bringt eine eben er schienene Dichtung von Anna Marie Witte (Der letzte Schwarze Ritter von Wilhelmsböbe" in Erinnerung. Die Verfasserin behandelt den politi-: schen kkoss ln slUsslgcn Bersen, deren Rbvtbmus sich der Stimmung . der einzelnen Gesänge anpaßt. Einen Schmuck des Buches bildet die Ab vlivung einer dliverstatuttte des letzten Schwarzen Ritters", die die besslscke Kavalleriebriaade ibren sckei. denden Kommandeur Freiherrn : von Eschwege schenk. Die größte Kanone der Welt . st wobl ein Gesckllk. daö den asen von New York beschützt. Es ist 43 Fuß lana und bedarf iurn Laden 1500 Pfund Pulver. Jeder Schui daraus koftet ztwa $1000,