Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 28, 1913, Image 5

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    2 Mir Cmilj Ztiifat. '
Burndies nus Miste.
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Slot. l Mftenlind mit CSJrJfr Aktie erfdieiifr wrtz,!
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ö,l,xud,slg endlich czlhint, nachdk tk Nnl,.il und TkgkZ gleich er-
ciffn hatte. V!irchenb,ft
SpcfuUntm.
Wer die monatlichen Lerichie un
fff WifTfirtii Tthnr(mnf (ifif
den Stand der Ernten in den der
: fiUter.cn Teilen der 23er. Staat'!,
rirool aufmerksamer liest, dem mochte
e vor kurzem aufgefallen sein, daß
bezüglich bei erwarteten Ertrage der
kZanmwolle pro Acre Kalifornien
. Obenan gestellt wurde! Ungeachtet
des allgemeinen landbaulichen Reich
turn von Kalifornien bürste diese
Kunde für manche sehr überraschend
gewskn sein besonder wenn sie
überhaupt noch nicht von einer kali
sorMchen LZaumwoll Kultur gehört
hatt! In der Tat nahm diese erst
190b ihren Anfang und wurde
lußealb der nächstinteressierten
Kreist nicht sogleich beachtet.
mm I. WM AJL tu I kkllll II MW
WiistcN'ZauberwuchS
Daß Kalifornien in die Reihe der
aumwoll Staaten getreten und tni
prozenwalischen Ertrag so schnell in
die.Aorderreihe gerückt ist, da hat
ei nur der erstaunlichen Entwicklung ,
de Jmperial Tales zu danken,
welches noch vor wenigen Jahren nur
als Kolorado Wüste bekannt und
berüchtigt war. Und dies bildet nur
ein einziges Beispiel dafür, was aus
.dieser ehemaligen Wüste hervorgezau
dert worden ist.
, Schon oft ist ein Lied davon ge
sungen worden, wie dankbar der Bo
den vieler Wüsten , sein kann, wenn
ihm nur da erquickende Nah zuge
führt wird, daS er von oben her nicht
erhält. Aber vielleicht an nichts
kann dies besser veranschaulicht wer
den, al an der modernen Geschichte
des Jmperial Tales, auch wenn
man von allen ioiaipamoniazen
Uebertreibungen westlichen Stiles Ab
stan nimmt! Und in schnellem
2em entwickelt sich diese Geschichte
weitn.
Di Kolorado , Wüste ist nur noch
ein Name wenigstens was den
Hauptteik auf der kalifornischen Seite
betrifft , aber anfangs deS JahreS
2900 war sie noch eine öde. dämoni
fche Zatfache, und sie war das Wer
hängnts gar mancher geworden, die
ihr weite gottverlassenes Gebiet zu
überqueren suchten! Erst das zwan-
frivÄÄi!
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Manche Szenen wie in KansaS.
zigste Jahrhundert sah hier herrlich
blühende Auen und eine gedeihliche
Stadt um die andere erstehen, welche
ttst auf wenigen Landkarten verzeich
net sind. I
Aergleichungsweise kann !
man sagen, daß hier aus einer Hölle
ein Paradies gemacht worden ist.
Obwohl nicht übersehen werden darf.
daß die Haupt Kulturarbeit noch
zu tun ist, so ist doch der Feind be
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dkg die Zeit des abenteuerlichen Rin
7:7. und Wagens vorbei ist. Kühne
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usi.schisscne Kultur. fintiere and
Pioniere und Spekulanten Haien die
Schlacht mit der Wüste geschlagen
und gewonnen und nicht blos mit
der Wliste, sondern schließlich auch
noch mit den Tollheiten eine gewal
tigen Strome! Zeitweilig selbst
noch im Jahre 1000 gaben viele
den zweiseitigen Kampf verloren.
Verfolgen wir die Eroberung die
se Reiche die wenigen Jahre zurück.
Ende von 1899, und schon einige
Jahre vorher, spukte im südlichen Ka
lifornien eine der merkwürdigsten
Land Entwicklung Gesellschaften,
die e jemals gegeben hat. Land
besaß sie ant keines, sondern sie hatte
nur tin Barkaufs . Rechte, die
überdies erloschen waren.' Ueber
durch Berieselung.
Haupt hatte sie keinerlei greifbaren
Besitz, außer ein paar Bermessungs
Instrumenten; und Geld war bei ihr
sozusagen das wenigste. Sie hatte
massenhaft Wasser - Aktren
zu verkaufen, aber das Wasser sollte
auch erst noch kommen; noch hatte sie
keine Spur von Kanälen oder irgend
welchen Ableitungs Anlagen. Aber
jeder dieser Gründer war ein Hoff
nungs Millionär" im verwegensten
Sinne deZ Wortes und besaß den
grenzenlosen Glauben, den er in an
deren zu erwecken suchte, auch selber.
Es war ein lustiges Geschäft,
Wasser - Aktien zu kaufen, deren
Pari . Wert $10 pro Acre" betrug,
die aber schließlich zum Schleuder
dreis von anderthalb Dollars losge
schlagen wurden.
Der Käufer erlangte daS kostbare
Recht, sich von der Gesellschaft Wasser
durch die nicht existierenden Kanäle
nach den ebenfalls nicht ezistierenden
Feldern zuführen zu lassen. Mit je
der Aktie wurde ein Acre Wüstenland
sozusagen verschenkt, den die Gesell
schaft nicht besaß. Kurzum, alles
hing in der Luft aber gleich ge
wissen wunderbaren Pflanzen tropi
scher Wälder, schlug es schließlich
seine Wurzeln in die Erde und gedieh
üppig!
Es fanden sich Leute, welche sich be
reden ließen, auf diesen gelungenen
aber Gebirge im Hintergrund.
Heimstätten Aktien Handel ihre
Kröten zu riskieren. Erst allerdings
nur sehr wenige; ja es dauerte
einige Jahre, bis sich überhaupt einer
fing!
Die erste Partie, welche in diese
Zukunfts . Lotterie setzte, bestand
aus Mann, Frau und drei Söhnen.
Sie machte eine abenteuerreiche Wa
genfahrt von der letzten Eisenbahn
Station aus tief in die Wüste hinein
und , belegte im ganzen 1W0 Acres,
unter Erwerbung von ' 1L00 ' jener
famosen Wasserrechts Aktien. Und
mmmmmmsm
st verzog steh wieder lind wartete ge
duldig. bi da Zauberwort .Was
sei erschalle. Da war fiui vor
Neujahr 1900.
Im April darnach machte die 3e
sellschast einen vorzüglichen fang".
Sie gewann nämlich die geldliche und
technische Hilfe von George Eljaf
sey, einem hydraulischen Ingenieur
cWigl Am I thft,,.- .fl.
'.) f. .
1
MSM
IF-
Vtrieserungk.Erabkn bei TalkLic, len
und
don internationalem Rufe. Chaffey
entdeckte, daß sich Wasser au dem
Koloradofluß sogar zu beträchtlich
geringeren Kosten, al der erwarteten
Million, herbeibringen ließe, und al
ein Mann der Tat machte er sich auch
alsbald an die Herstellung eines Ka
nalSyftems. So ging die Welt
schöpfung in der Wüste los.
Da erste Wasser konnte im Juni
1901 abgeliefert werden. Im Eep
tember erschien jene Familie wieder
auf der Bildfläche und begann, 900
jener 1600 Acres zu bewässern und
zu bepflanzen. Prächtig sproßten
Gerste und Alfalfa vorerst die
Haupt Produkte auf dem neu
berieselten Boden. Und jetzt kamen
Siedler geradezu in Schwärmen. Die
neue Welt war geboren.
Natürlich wurden die Wasser-Ak
tien jetzt wertvoller: viele wurden aus
Abschlagszahlung verkauft, und das
Land ging immer noch drein.
Indes gab es noch viele Mißlich
leiten zu überwinden. Mußte doch
alles mit Pferde Gespann 40 oder
mehr Meilen von der nächsten Eisen
bahn Station herbeigeschleppt wer
den selbst das ganze ffutter für
das Vieh, welches zur Anlegung der
Kanäle und zur Bearbeitung des
Landes benötigt wurde. Heu brachte
$30 die Tonne und Samen Gerste
$2.50 pro 100 Pfund, und die Pio
niere. welche diese Produkte auf ihrem
Boden reichlich gewannen, machten
glänzende Geschäfte. Drei Jahre
hindurch hielten sich die Preise so
hoch, bis endlich das Dampfroß wei
ter vordrang, und auch dann gingen
sie nur sehr langsam zurück.
Als die Pionier Familie den
Rahm von der Milch geschöpft zu
haben glaubte, verkaufte sie aus. Sie
erzielten mehr als daZ Neunfache!
v' ., ' . r.
n-ztuju i-T.v,:vj t tA. .' i
TrTi IPPSSMä
'j-" l:iii i.Is-
Die Hochschule in Jmperial. (fllaffisch Bau erinnert an Cambridge.)
ihrer gesamten Auslage doch be
reuen sie es. daß sie nicht noch länger
gewartet haben!
Stürme blieben der neuen Welt
nicht erspart, und die Staubstllrme
der Wüste waren noch die harmlose
sten darunter.
Innere Streitigkeiten brachen un
ter den Siedlern aus und schädigten
die allgemeine Sache. Dazu kam,
daß ein sogenannter Sachverständiger
des Ackerbau Departements, ein
junger Mann, welcher frischgebacken
von einer östlichen Hochschule gewm
men war, in einem amtlichen Bericht
dem Jmperial . Tale ein herzlich
schlechtes Zeugnis ausstellte.
Im Lichte der heutigen Situation
ist e3 interessant, ein paar Satze die
ses merkwürdigen Berichtes in Erin
nerung zu bringen.
.Abgesehen vom Alkali." schrieb
er. das einen großen Teil des Bo
dens so gut wie wertlos macht, ist
manches Land so unwirtsam durch
Schluchten oder Sanddünen, daß die
Kosten der Nivellierung außer Ber
hältnis zum Wert stehen . . . Schon
sind 12S.000 Acres von Besiedelungs
lustigen belegt, deren viele sehr bald
finden werden, oas; es avsomi un
möglich ist, die Produkte zu ziehen,
von denen sie sprechen!"
Noch heute zeigt man dem Frem
den mit Stolz zwei Landstriche, von
denen dieser Sachverständige speziell
versichert hatte, daß sie unmöglich
Alfalfa hervorbringen könnten, da
der Same überhaupt nicht keimen
würde. Diese Landstriche haben neun
Jahre hindurch sieben Tonnen Al
falfa pro Acre und Jahr ohne Neu
befamung geliefert!
Die inneren Balgereien dauerten
aber lange fort; jede Fraktion strebte
nach Kontrolle über das Ganze, und
die besagte Entwicklungs Gesell
schaft litt noch immer Mangel an ge
niigendem Kapital. Und während
aller Augen auf diese Zwistigkeiten
gerichtet waren, da fuhren plötzlich
die Elemente mit einem Machtspruch
dazwischen: Der Koloradofluß
rannte den Ingenieuren davon!
Sein altes Bett, das nach dem
Golf von Kalifornien lief, verlassend,
schoß der schäumende Ausbrecher weit
nordöstlich über, die Lande nach dem
Salton Becken und verschlang den
größten Teil 'des MenschenwerkcSZ
EI war. al ob r sich früherer Zeit
alter erinnerte, all diese ganze Welt
tief unter Wogen ruhte. Die verie
selung Kanäle selbst hallen den
Ausbruch, wie e scheint, infolge stet
lenweiser Schwächung der Uferbänke
heraufbeschworen.
Jetzt gab e eine wahre Armoged
don Schlacht wischen den Inge.
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rsrrr
"z,
. 5 "W(.1, f.'
' ' ch
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der Grenze zwischen Per. Ctaaten
Mkiko).
nieuren und dem tollen Strom
eine Schlacht, die so würdig wäre,
von einem Homer besungen zu wer
den. wie der trojanische Krieg! Bier
mal in vierzehn Monaten wurde der
wütende Strom zurückgeschlagen und
in sein altes Bett gedrängt und
viermal brach er auf neue los.
Erst im Februar 1907 gelang e.
den wilden Riesen, welcher immer
wieder zu zerstören trachtete, wa mit
seiner eigenen Hilfe in Dasein ge
rufen worden war, endgültig zu bän
digen und ihn für immer wenig
sten nach menschlicher Berechnung,
die nie unfehlbar ist in seine alte
Bahn zurückzuweisen.
Während des langen Kampfes aber
fiel eine Menge Siedler aus den
Reihen. Nur die Mutigsten blieben.
Die übrigen verkauften aus und
machten sich davon.
In diesen schweren Tagen war
auch Lebendvieh spottbillig zu
haben; denn die Flüchtlinge nahmen
beinahe jeden Preis an. den sie krie
gen konnten. Als endlich der große
Sieg gewonnen war. und viele dieser
zurückkehrten, mußten sie enorme
Preise für Pferde. Kühe und
Schweine bezahlen, und diejenigen.
welche ausgehalten und daS Bieh zu
scyieuoerpreiien aufgekauft hatten.
macvten kolossale Gewinne!
Man schätzt, daß in der lebten
großen Flut von 1906 der donnernde,
wühlende Strom tn drei Monaten
mehr Erdreich in Bewegung gesetzt
hat. als in der Panamakanal Zone
in sechs Jahren ausgegraben wurde,
trotz der Riesen - Dampfschaufeln!
Damit leistete er' aber einen neuen
und sehr wertvollen Dienst, dessen
Bedeutung man nicht loqleich erkann
te. Denn er riß eine ganze Anzahl
Drainage anale, die man andern
V?
-.
zWZKMAkST-
falls unter großem Kostenaufwande
mit Dampfschaufeln hätte herstellen
müssen.
Auch als diese Schlacht geschlagen,
war die Zeit der Prüfungen nicht
ohne weiteres überstanden. Im Ge
folge der Fluten ' kam auch eine
schlimme Dürre, fast als sollte der
Dämon der Wüste sein Reich wieder
erobern. Doch die alte Garde ließ
nicht locker, und das Jmperial Tal
hatte eine starke Konstitution, welche
alle äußeren und inneren Feinde
überwand.
, .
Die Siedler des Jmperial - Tales
können auch heute nicht auf ihren
Lorbeeren ausruhen und wollen es
auch nicht; denn sie haben noch große
Dinge vor. Aber kritische Zeiten ha
ben sie anscheinend nicht mehr zu er
warten; die Kinder Krankheiten"
dieser neuen Welt des zwanzigsten
Jahrhunderts sind glücklich überstan
den.
Zu Beginn 1912. nachdem der Ko
lorado fünf Jahre hindurch keine Ka
priolen mehr gemacht hatte im
übrigen hat Onkel Sam jetzt die Ber
pflichtung übernommen, ihn ferner in
rr.;f"ni,T2S2
Kultur-Pioniere der WUste.
Schranken zu halten war die Be
völkerung der vormaligen Wüste schon
auf 20,000 gewachsen und , wuchs
rasch weiter.
Etwa tausend der gedeihlichsten
Farmgllter waren geschaffen und fünf
Städtchen erblüht, unter Vereinigung
aller Schönheiten der tropischen und
der pemäbmten ZLnen. Wo zwölf
u-' Lrt vn v mn-z&? lt;.'
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Jahre zuvor so gut wie gar keine
Igentum Werte existiert hatten,
waren jetzt solche von über 40 Mil
klonen Dollar zu verzeichnen. Die
Lokalpatrioten träumen auch schon
don einer Bevölkerung von Millio
nen; Ellenbogen Raum wäre jeden
fall genug dafür!
Da bedeutet natürlich grobe Pro
fite für die Pioniere, welche tapfer
ausgehalten und welche fast ohne
Aunahme arm Teufel waren, oder
im günstigsten Falle ihre ganze be
scheidene Ersparn! auf da Spiel
fetzten. Eine andere Gesellschaft hat
sich in den letzten Jahren hier nieder
gelassen, meisten wohlhabende Leute
aus dem Osten; sie sind in keiner
Weise darauf angewiesen, an der
Scholle zu kleben, sondern könnten
jederzeit ohne weitere ihren Wir
kungskreii verlegen aber sie den
len gar nicht daran, dem Jmpenai
Tale jemals wieder untreu zu wer
den. über dessen Zukunft Nicht der
geringste Zweifel mehr herrscht.
Längst ist die Entwicklung des
Tales über die genannte famose
Wasseraktien Gesellschaft hinaus
gewachsen. Bor noch nicht langer
Zeit faßten die Siedler mit einer
Mehrheit von Bier gegen Ein den
wichtigen Beschluß, selber einen Be
rieselungi Distrikt zu organisieren,
.MMÄ
Ä2?
RosenumhegteZ .Wiistenheim" (mit so
genannten Regenschirm Bäumen).
und daS Obergericht des Staates er
kannte die gesetzliche Gültigkeit dieser
Organisation an.
Nach vollständiger Erledigung der
Streitfälle besagter Gesellschaft er
langt die Distrikts Organisation
ohne daß vorher die Wasser-Zu,
fuhr auch nur einen Augenblick un
terbrochen gewesen die Kontrolle
über die ganze Berieselung dieses
weiten Geländes, und die Wasser
rechte pro Acre kommen auf 15 bis
höchstens 20 Dollars. Selbst zu der
letzteren Ziffer sind sie die b " l , 0. .
sten irgend welchen berieselten Lan
des im Westen, gleichviel ob unter
öffentlicher oder untez, privater Kon-
trolle. Solche halb sozialistischen
Unternehmungen sind bekanntlich
schon manche in Verbindung mit un-
serer westlichen Kultur erstanden.
Viele Partien in dieser vegen
bieten heute ein Bild, da eher an
Kansas und Nebraska erinnert, als
an Kalifornien, jedoch mit dem Un
terschiede, daß die Landschaft einen
herrlichen Hintergrund von Bergen
zeigt, welche amethystfarbig schim
mern. Weite Felder von Wclschkorn
rs&ri
' ?. J) '
tJ7 , J6KLs
-
Ecke eines ParkeS in Bralvlcy.
und anderem Getreide erstrecken sich
allseits bis nach dem Horizont. Pap
peln und Cottonwood" Bäume be-
säumen die Wege und mildern die
sommerliche Hitze. Wohlgenährte
Kühe weiden zahlreich in den grünen
Alfalfa . Feldern. Für Viehzucht,
einschließlich auch Schaf- und
Schweinezucht, und für Molkerei
Industrie ist die Gegend eine ebenso
ideale, wie für manche Zweige deS
Landbaus.
Die Baumwoll Kultur, im Jahre
1908 hier begonnen, hat bereits einen
sensationellen Aufschwung genommen,
verspricht aber noch mehr für die Zu
kunft. nachdem , allgemein die lang
faserige Gattung angebaut ist. welche
einen ungefähr doppelt so hohen Wert
hat, wie die gewöhnliche in unseren
Südstaaten.
In seiner heutigen Entwicklung ae
hört das Jmperial Tal zu den Ge
genden, welche wie geschaffen dazu
erscheinen, die Früh und die
Spät sorten von allerhand , Obst
und Gemüsepfanzen. wie Trauben
und Melonen, hervorzubringen, für
welche die besten Preise bezahlt wer
den. Sogar Feigen und Datteln
werden in einigen Strichen mit Er
folg angebaut, wenn auch erst in klei
nem Maße.
Die Stadtchen Jmperial. El Cen
tro, Holtville. Brawley und Calexico
können auf ihre hochmodernen Ein
richtungen und ihre zum Teil klassi
chen Bauten ebenso stolz sein, wie
a"k ibre laudscbaktlicke Scbänkit.
üj..'i' ' ' ' .
iTKi
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5s.FMZ
ZlMAWWmWW
DMW-WW
W-W
SMZEW
VWMM
R-WÄA!
mrurnr.
An hnf,' tTnfff!
t fßmym
Ballons zum Sondieren der oberen
Atmosphäre haben wir schon lange;
aber bi in die neuest Zeit wurden
L9,,v l,.'
yxf 1
schwimmende Hochlust-Warte (Boden
s'k).
dieselben nur in der Art benutzt, daß
der Mensch selber in ihnen empor
stieg. Einige derselben erreichten eine
verhältnismäßig sehr bedeutende Hö
k; ober auch sie konnten nur inen
herzlich geringen Teil der Aufgabe
lösen, um die es sich hier handelt.
Und selbst diese bescheidenen Leistun
aen erforderten ein so große! Auf
gebot von Zeit. Energie und physt
schem Mut, wie man e von en
durchschnittlichen Gelehrten füglich
nicht erwarten kann.
Geaenwartia kommt es nur noch
ausnahmsweise vor, daß ein Forscher
mit einem solchen Ballon persönlich
in da höhere Reich der Luft steigt.
In der Regel läßt er sich nur durch
wissenschaftliche Instrumente vertre
ten. welche selbsttätig arbeiten und
schon viel höher gekommen sind, al
jemals ein Menschenwesen.
Eine Anzahl Wetterwarten, veson
drs in Deutschland, Frankreich und
in unserm eigenen Lande, senden
regelmäßig Ballons, an denen auto
matische Aufzeichnungs Instrumente
befestigt sind, frei empor, fo hoch, wie
sie gehen wollen. Jeder Ballon ist
aber derartig gebaut, daß er in sehr
bedeutender Höhe platzt, worauf ein
Fallschirm wenn Alles klappt
den wissenschaftlichen Apparat ganz
sachte zur Erde nieder bringt.
Das mag sich weit von der statte
des Aufstiegs ereignen, vielleicht Hun
derte von Meilen entfernt. Der
Finder bemerkt jedoch eine bedruckte
Etikette, welche die Aufforderung ent
bält, den Flugkorb nebst Zubehör,
Die Trachenstation am Vodensee.
ohne ihn zu öffnen oder den Inhalt
irgendwie zu schädigen, an die ange
gebene meteorologische Beobachturgs
Station zu senden, gegen eine gelv
lche Belohnung.
Fast immer wird dieser Auffor
deruna entsprochen; und so kann der
Forscher in der Station eine für ihn
hochinteressante Geschichte lesen, wie
hoch der Ballon gestiegen ist und wi;
warm und wie feucht die Luft in den
verschiedenen Schichten war, und kann
allerhand wertvolle Schlüsse daraus
ziehen.
W
Schon sehr bemerkenswerte Ermit
elunaen sind auf solche Art erzielt.
Man hat teilweise Auskunft über die
Verhaltnisse in Hohen gesunden. Wl
che für jeden Luftfahrer einfach un
erreichbar sind und wohl bleiben wer-
den. So hat ein Sonoierungs-Bai-
lon, welchen das Wetteramt der Ber,
Staaten entsandte, eine Hohe von
18.9 Meilen erreicht: daS ist fast
dreimal so hoch, wie der Mount
Evcrcst (Himalaya Gebirge) welcher
der höchste Bera der Welt ist!
Manche weitverbreitete Vorstellung
über die höhere Atmosphäre ist durch
solche mechanische Forschung über den
Haufen geworfen worden; anoerer
seits würde auch die eine oder andere
Behauptung bestätigt, welche bisher
ohn wissenschaftliche Grundlage
Wesen war.
Die höheren Lüfte sind zwar un
gemein kalt, jedoch nicht in dem Ber
hältnis, wie man früher geglaubt hat,
te. Ein französischer Forscher. Teis
serence de Bort, stellte zum ersten
Male durch eine ganze Anzahl em
por gesandter Sondierungs-BallonS
fest, daß allemal in einer Höhe von
etwa 613 Meilen daS Kälterwerden
der Luft aufhörte, und dann die
Ballons durch ine Schicht mit sogut
wie gleichmaßiger Temperatur kamen.
Anfänglich schüttelten auch Gelehrte
zu dieser Mitteilung die Köpfe; ?ber
andere Ermittlungen derselben Art.
namentlich in Deutschland und den
Ber. Staaten, rhärteten dieses Er
gebnis über alle Zweifel hinau und
brachten noch weitere Aufklärungen
darüber.
ES handelt sich hier nicht blos um
eine örtliche Eigentümlichkeit,, wie
erst Einige glaubten, sondern daS
Phänomen ist über der ganzen Erde
wesentlich dasselbe.
Man hat die unmittelbar über
den höheren Wolken beginnende
Luftschicht, welche sogut wie keine
Veränderung zeigt, erst Jsothermal'
Schicht (griechisches Wort für Gleich
wärme") benannt; neuerdings ist aber
die Bezeichnung Stratosphäre"
lStetiskits
O Cf)
Ä 0 J
:.r--'
4h(,
M ! ItI
IJIJ!
herrschend geworden. XU unsere
Luftschicht hat man .Troposphäre
ober veränderliche Schicht genannt.
Nicht überall ist jedoch die Grenze der
beiden Schichten in derselben Höhe.
Die untere Schicht, mit ihrer be
ständig zunehmenden Kälte, ist über
den Polar Zonen am niedrig'len,
und über dem Aequator am höchsten.
Und da, ie höher die untere Sticht
hinaufgeht, desto länger da F.'Üen
der Temperatur nach oben fortdauert,
so haben wir da merkwürdige Er
gebnil. daß gerade über den Tro
penländern die größte Kälte
in der unteren Atmosphäre herrscht.
So ist beispielsweise etwa 12 't'iei
len über dem Victoria Nyanza See.
im Herzen Afrikas, eine Temperatur
von 113 Grad F. unter Null
gestellt worden!
Naturgemäß hat man über die un
!ere Schicht da Meiste in Erfahiung
gebracht; und hierzu hat man nicht
die Sondierung Ballon allein
angewendet.
Am bekanntesten ist in dieser Be
ziehung der Luftdrachen geworden.
Jeder Junge kennt den gewöhnlichen
Spieldrachen; und schon Benjamin
Franklin benutzte da Prinzip dlefeS
Svieldrachenzreinemwisse'-lchaftl'chtn
Zweck, nämlich um oen Blitz au den
Wolken zubringen. Aber die moderne
Wissenschaft hat den Drachen für me
teorologifche Beobachtungen noch be
deutend weiter entwickelt, so daß kaum
noch eine Spur vom Original davon
geblieben ist.
Diese Drachen sind ohn Schweif,
und an Stelle der Schnur wird ein
starker, ab- und aufzuwindender Pi
anö Draht von Stahl benutzt, wel
cher verschiedene Meilen lang sein
kann. Ein selbsttätig aufzeichnender
Apparat, wiederum anderer Art al?
bei den Sondierung? Ballons, steigt
mit dem Drachen empor, der im Gro
ßen und Ganzen entschieden daS ver
läßlichste Mittel bildet, um in mißi
gen Höhen Ermittlungen über die
Lust und rhre Strömungen anznstel
len.
Immerhin ist ein solcher Drache .
schon bis zu einer Höhe von 4V&
Meilen gesandt worden. Dieser Re
kord des höchsten Drachenfluge der
Welt wurde von der amerikanischen
Mount Wetterwarte bei Bluemont,
Va., aus erreicht.
' Sonst ist eine der bedeutendsten
und best ausgestatteten Drachen-Sta
tionen die deutsche am Bodewee. der
klassischen Stätte der Zeppelrir'chkN
Luftfahrt - Unternehmungen. ,
Dann hat man noch zw ander;
Luftforschungs' Werkzeuge. Un
ter gewissen Verhältnissen von Zmz
und Wetter tritt an die Stelle des
Draches der Fessel Ballon. Für
oiesen, sowie für das Aufiirtaen-v?-
Drachen hat man auch eine fchwim
mende Hochluft Warte auf dem
Bodensee; jeden Tag werden hier
Beobachtungen der beiden Arten von
einem sich bewegenden Dampsvootk
aus angestellt, und diese Station ist
die bemerkenswerteste, welche bis jetzt
für solche Zwecke ezistiert. Gleich
falls wird ein Piloten - Ballon"
sür das Messen der oberen Winde an
gewendet. Mit diesem werden je
doch keine wissenschaftlichen Jnstru
mente emporgesandt; fondern de?
Forscher läßt ihn einfach aufsteigen
und beobachtet die Richtungen, in de
nen er treibt, gewöhnlich mit sog.
Theodolit. (Horizontal - Winkelmes
ser.)
Durchschnittlich ist die untere Luft
schicht etwa 7 Meilen hoch; und sie
unterscheidet sich von der oberen noch
in manchen anderen Dingen, als in
der Temperatur. Sie enthält staut
wie die ganze Feuchtigkeit der
Atmosphäre.. Alle Wolken, die au
Wasser oder Eis bestehen, kommen
nur in ihr vor; alle großen Stürme"
haben ihren Sitz in ihr. Könnten
wir die untere und die obere
atmosphärische Schicht die noch
Ballon und Drachenhaus der Mound
' Wetterwarte (Virginien).
Hunderte von Meilen, bei immer mehr
zunehmender Verdünnung, über ihr
liegt besonders wägen, so würde
eS sich zeigen daß erstere etwa örei
mal so schwer ist wie letztere. '
Auch die höhere Luftschicht,
deren Untersuchung man auch Ue
ber Luftforschung" nennen könnte, ,
hat ihre Strömungen, aber allem An
schein nach keine heftigen Störungen.
Sie hat keine Wolken im gewöhnlichen
Sinne; wohl aber zeigt sie gelcgent
lich Massen von Staub, welche . bei
sehr starken Vulkan Eruptionen bi
zu etwa 60 Meilen emporsteigen und
mitunter noch Jahre darnach bemerk
lich sind! Andere Dinge dieser Welt
lassen sich nur mutmaßen. .
Wahrscheinlich ist in den höbere
Luftschichten der Sauerstoff sogut wie
verschwunden, und besteht die Lust
zunächst ' hauptsächlich aus . Stickstoff,' "
und noch weiter oben nur noch ou
Wasserstoff. Im übrigen sind, V.i
Verhältnisse weite, oben- für" unj
wu pUibl,,