Tastet Cmflfja Zxibünt. tttntxHtfi, 27. Tsthuat 1013. JHCrSSÄflBSI 01 j)ic Erben von JUiminaUomcm rWWtlj W1AKS (20. Fortsetzung.) H war ein grobe, slachei, sehr otte Etui, für vier Stucke berechne I wovon aber zwei fehlten. Blofj die JBroct) und ein Kollier flimmerten W mattem Glanz auf dem rbliche mt. aprikoseitfarbiaen Samme Zwei Ohrgehänge, die offenbar doz uehSkten. waren nicht oa. Wal Hempel in so große Er guna versetzte, war die Norm de Schmucke. ES waren au Aril lanten geUldete Pentagramme mit je einer schwarzen Perle in der Mitte Die Gegenstücke zu den in Mutter ittabl Nachlaß gefundenen Ohrge, bangen! Wie im Traum starrte Hembe daraus nieder, wahrend eine Flu wirrer Gedanken unkla: durch sein ßirn jagte. wWaS haben Sie?' fragte Senken berg erstaunt, wobei zugleich etwa wie Unruhe in seinen Augen usblid te. Gerade dieser Schmuck hat ei ntlich wenig Altertumswert kaum hundertundfünfzia Jahre!" .Die Ohrgehänge " stammelte Hempel. wo haben Sie die vyrge hange, die doch dazu gehören? Eine tief Stille folg! der Frage, Dann stand Senkenbeg auf, nahm Mi Etut und klappte es heftig ,u. .Sie find abhanden gekommen sagte er kuri. . Wie? Wann? Wurden Sie Ihnen aestoblen?" .Nein!" ... Ein erstaunter, fast hochmütig abweisender Blick traf den dreisten Nrager. .WaS kümmern Sie die Ohrgehänge? ES liegt ja nicht! an hrem Berlkst.' .Ihnen vielleicht nicht, aber ii!" vlatzte der Detektiv unbedach heraus. Jch weiß, wo st stnd. und. . ." Weiter kam er nicht, denn Herrn v. SnkenbergS Hand hatte seinen Arm m,t so eiserner Kraft gepackt. wie man S seinen schwächlichen Mus kein nie zugetraut haben würde. .Sie Sie wissen Sie wollen behaupten " . stieß er heraus, und sein Antlid war itfet so weift, als e kein Tropfen Blut mehr in seinem ganzen hageren orper. Plötzlich lachte er bitter auf. .Sie stnd ein Narr! Die Dinger liegen am Grunde dei atlantilchen OzeanS. wenn Sie'S durchaus Kissen müssen! Seit dreiundzwanzig Jahren kann kein menschliches Auge sie mehr erblickt haben. .Doch! DaS meine! Ich schwöre Ihnen, da ten sie vor roenwen Wochen sah! Und ich muß unbedingt ijfjen, wie Sie au Ihrem Besitz in fremd Hände lameni Senkenberg starrte ihn geisteLabwe send an. .?ln wessen Handen sind sie jetzt?' fragte er endlich mit erloschener Stimm. . Jetzt erst besann sich Hempel. wie völlig er in seiner Erregung auS der Rolle gefallen war. Hatte der ander S bemerkt? War er mißtrauisch geworden? ES schien nicht so. Er starrt' noch immer gei stesabwesend vor ' hin, und seine Gedanken waren 'offenbar mit ganz anderen Dingen beschäftigt. SilaS aber hatte plötzlich seine volle Kaltblütigkeit wieder erlangt. .Einem Sammler wie mir", sagt n ruhig, .kommen wohl mancherlei Dinge vor Augen. Ich sah die Ohr gehänge kürzlich in einer Provinz stadt. und sie rregten mein Interesse ebenso sehr durch ihre seltsame Fas. sung als durch einige Umstände, die sich an sie knüpfen. Sie sind nämlich sozusagen momentan herrenloses Gut. Man fand sie im Nachlaß einer alten Frau, und derjenige, den ein beigeleg ter Zettel ausdrücklich als Besitzer be zeichnet ein gewisser Eisler behauptet, durchaus nichts von ihnen zu wissen." , Er hatte den Namen EiSler beson derö betont und Senkenberg dabei scharf beobachtet. Aber kein Zug in dessen Gesicht verändert sich. Stumm und gkich gültig starrte er vor sich hin. Hempel fuhr fort: Sie begreifen, daß eS wichtig wäre, festzustellen, wie die Schmuckstücke in den Besitz dieser Frau Rabl so heißt die Alte kamen? Ob durch Kauf, Schenkung oder gar Diebstahl?" Auch der Name Rabl verhallte wirkungslos an den Ohren Sen kenbergS. der Überhaupt kaum auf die Wort seine GafleS zu achten schien. ' .Um dieS herauszubringen wäre eS aber nun von größter Wichtigkeit. Herr v. Senkenberg, wenn Sie mir angeben würden, in welcher Weise Sie selbst sich von den Gegenständen trennten. Ich glaube, e würde mir dann nicht schwer fallen, Ihnen die Ohrgehängt wieder zu verfchaf fex :.: OenkenbergS Blick schien wie auS teeiten Fernen wieder in die Wirk l"ei zurückzukehren. Zugleich drei t'z sich in Ausdruck innerer Qual itr.i heftigen Kampfes Lber seine ZZ'j auS. Lange blieb sein Blick l:r.x auf Hempel ruhen. ;gnBWHVia.ffaai MMigaaügg Senkenberg von Erich Eben stein. f WBBW .Nein!" sagte er' endlich, den Kopf zurückwerfend, hastig. .Nicht jetzt! Nicht heute! ES ist zu viel. . . ich bin erschöpft. . ." Er kämpft sichtlich mit Atemnot und tastete mechanisch nach der Klin gel, die er in Bewegung setzte. .Ich muß Sie nun bitten, mich zu verlassen Mark wird ah, da sind Sie a. Mark . sagte er form lich aufatmend zu dem eintretenden Kammerdiener, .führen Sie Monsieur Rodin auf sein Zimmer. Ich will zu Bett gehen. Sie brauchen nich mehr zu kommen. Ich bedarf Ihrer nicht mehr. Lempel verbeugte sich. .Und morgen? Werden Sie mir morgen ?" .Nein! Bringen Sie mir den Schmuck. . . dann vielleicht. . .! Gute Nacht! Uno nehmen Sie einem al ten nervösen Menschen seine Schwa che nicht übel. . . ich wollte Sie nicht kränken durch diese rasche Wer abschiedung." ES war sicher keine Komödie. An der Anstrengung, mit der er sprach sah man deutlich, daß er in der Ta sehr angegriffen war. Schweigend folgte empel m Diener in daS zweite Stockwerk, wo dieser ihm ein Zimmer anwies. Alles war dort für den Gafl vorve reitet: Ein kaltes Abendbrot. Getran ke. Zigarren und das frisch bezogene Bett, neben dem ein Tischchen ml Büchern stand. Bisher hatte Peter Mark lem Wort gesprochen. Jetzt aber sagte er. den Armleuchter auf den Tisch stellend und den Gast bekümmert an sehend: Was ist denn geschehen? Ach. l,e ber Herr, saaen Sie mir doch die Wahrheit Sie sehen so ernst aus. und mein armer Herr unten . . . eS wird doch nichts SölimmeS borge fallen sein zwischen Ihnen?" Nein! Nur twaS Seltsan. s, Mrk!" Und er erzählte dem unruhig aufhorchenden Diener, was sich bege den hatte. .Können Sie sich die Sache erkla ren?" schloß er. Warum will der alte Herr nicht gleich sagen, wem er die Orgehänge gab oder verkaufte? Warum glaubt er. daß sie am Grun ke des Atlantischen OzeanZ liegen müssen?" ' Mark schwieg. .So reden Sie doch. Mark! Ich müßte doch ein Idiot sein, wenn ick nicht merkte, daß da in Geheimnis dahinter steckt." Ja. eS aibt ins! Aber ich bin nicht berechtigt, davon zu sprechen, wenn mein Herr es nicht tun will." gab Mark zur Antwort. Ach. Unsinn! Sie hörten ja selbst. daß er eS mir sagen will, wenn ich ihm die Ohrgehänge bringe. Es griff hn nur heute zu sehr an. .Dann muß auch ich warten. Aber Mensch bedenken Sie doch es liegt vielleicht Ihrem Herrn "eraoe sehr viel daran, daß er die Dinger wieder bekommt." Das könnte wohl sein. Also! Und ich kann sie ihm nicht verschaffen, ehe ich nicht klar sehe. Denn das Ding hat einen Haken. Momentan sind sie so gut wie unver aufllch. Si liegen nämlich bei Ge richt deponiert, da der als ihr Be sitzet bezeichnete Mensch von ihnen nichts wissen will und außerdem de Mordes angeklagt ist." ' Wie heißt der Mann?" EiSler!" , Der Name ist mir gänzlich unfce annt. Wie können sie in seinen Besitz gekommen sein?" .Ein alte Rrau namenS Rabl hatte sie in Verwahrung." Auch diesen Namen habe ich nie gehört." Begreifen Sie nun. daß wir eS nur herausbringen können, wenn wir Schritt sür Schritt den Weg verfolgen, den der Schmuck genom men hat? Wir M)n nur die letzten beiden Inhaber. In wessen Händen war er früher? Wir müssen beim an dern Ende anfangen, da Frau Rabl ot ist. Wer besaß die Ohrgehänge zuerst, nachdem sie Senkenberg ver assen hatten?' Der Diener schwieg und starrte umm zu Boden. Mensch ' " Sie sind doch ein reuer Diener und wollen JhreS Herrn Bestes! Glauben Sie. daß er rtzt, wo er wetg. ve Schmuckstücke ieaen nicht auf dem Grunde dS OzeanS. Ruhe haben wird, he er mehr weiß? Ehe er fle wieder hat?" Mark hob aushorchend den Kops. ES ist wahr" murmelte er. .er wird weder Rast noch Ruhe haben jetzt die alte Angst wird tausend ach m ihm auMyen. . . Er sah Hempel fest an. , ,. .Sie haben techt diese Sache muß aufgeklärt werden! Ganz klar! und bis auf den letzten Punkt! Und zwar so rasch als möglich l' sagte et; yk VtfltMlNt. . Dann treiben Si kein unnütze Gheimnikrämerei. Ihr . Her i , i brillcht nie zu rsahren. woher ich den Wink erhielt, und jedenfalls bin ich Gentleman genug, um fremd Ge Heimnisse nicht vor fremden Ohren auszuposaunen. Ich brauche sie le diglich sür mich, um in oller Stille auszuforschen, ob und welche Rechte andere an die Schmuckstück: haben." XXII. Peter Mark kämpfte nicht mehr mit sich selbst. .Ich will Ihnen also zu diesem Zweck die Taisachen mitteilen, d! Sie wissen müssen, illor stchtund zwanzig Jahren heiratete Herr v. - . IM.-! ... t . .! sknienorrg im jcon, aoer armes Mädchen. Sie war Waise und er liebte si sehr, obwohl sich bald zeigte, da sie ihn nur ver Bersorcuna bal ber genommen halte und sich nich daS mindeste aS ihm machte. Sie war eitel,' gefallsüchtig und sehr ver schwenderisch. Die Ehe wurde noch unglücklicher, als ein Knabe geboren ward, den der Vater abgöttisch liebte, die Mutter aber aus jede Weise ver nachlässtgte. Er war kein Waschlap, pen trotz seiner Liebe zu der Frau Er wollte ie zwingen, ihre Mutter Pflicht zu erfüllen, und stellte darum alle Vergnügungen auf Senkenberg ein. ES gav vesyas manchmal furcht bare Szenen. Und eine Tages war d,e gnadige Frau samt dem Kleinen, der damals ein Jahr alt war, der schwunden. Man sprengte natürlich auS, sie se, zu ihren verwandten gereist, ob wohl sie gar leine besaß. In Wahr hkit war si mit einem anderen Manne durchgegangen. DaS Kind hatte sie. wie sie selbst schrieb, nur mitgenommen, um bessere scher dungsbedingungen zu erlangen und Rache an dem Gatten zu neh men. Wenn er si nicht verfolgte und auch sonst in alle Bedingungen n, äiaen wurde. ote ihr Anwalt stell len wurde, sollte er den kleinen Feli, unversehrt wiedrr erhalten. . . Hempel hob überrascht den Kopf. .Felix hieß der Knabe?" .Ja." Erzählen Sie weiter .Es ist nicht mehr viel zü erzäh len. De? Brief war in Hamburg aufgegeben, unmittelbar vor der Ab fahrt des Dampfers .Atlantic" nach New Nork. worauf sich die Gnädige eingeschifft hatt waS man übrigens erst viel svater durch ihre? Anwalt erfuhr. Er hatte den AuNrag. die Scheidunasanaeleaenheit erst dann in Angriff zu nehmen, wenn sie ihm ihre Ankunft von drüben meldet Dazu kam eS nie. Die Atlantic scheiterte nach üntrn Zusammenstoß auf hoher See bei dichtem Nebel, Keine einzige Frau,' kein einziges Kind wurde gerettet, überhaupt nur ein kleiner Theil der Mannschaft und drei oder vier männliche Passagiere, die sich in ein Boot retten konnten. Einige Wochen später wurden diese Angaben, die der Anwalt Hrrn Senkenberg mitgeteilt hatte, amtlich bestätigt." Weiß man stimmt, daß Frau v. Senkenberg sich mit dem Kmde einge schifft hatte?" Ich glaubt wohl. Wo sollte i't eS gelassen haben, da keinerlei Verwandle besaß? M'.nde,tens hatte sie dock andernfalls den Anwalt ver siandigt! Wie kommen Si auf diese Idee?" Es war nur ein momentaner Ein fall. Wie hieß der Mann, mit dem sie floh?" Mark zögerte inen Moment. Dann sagte r finstr: Eberyarkt v. a vandal hieß der Lump." .Lavandal? Ein Verwandter. . .Meines armen Herrn, jawohl! Dessen Gastfreul'dschc! t er hundert mal genoß, der ihm wiederholt seine Schulden bezahlte und dem er zum Dank die ?krau stabl!" Und etzt ist wieder m Lavandal hier zu Gast!', sagte er nach einer Weile. Gott sei'S geklagt, a! Bisher durfte der Name nicht einmal genannt werden und nun. . . aber dahinter teckt nur die Gutmütigkeit Fräulein Renates, die gewiß dem Herrn keine Ruhe ließ. Glück wird es unS sicher nicht bringen! .In welchem Verhaltn's sieht der unge Lavandal zu jenem Eberhard? War er sein Vaterv Nein. Der ump war unver mählt. Es gab zwei Brüder. Sie hatten damals ein kleims Gütchen hier in der Näye, daS Eberhard durchbrachte. Der andere sein Bruder Feli? ist der Bater deS ungen Lavandal. Onkel und Neffe also! Ein Blitz deS Triumphes leuchtete n Hempels Augen aus. .Kennen Si die Namen der ge retteten Passagier der Atlantic"? War-' .Nein. Lavandal war nicht dar unter." , , Hempel hatte sich wieder gesetzt und war rn tiefes Nachdenken ver unken. (Fortsetzung folgt). -Unterschatzung. Bauer (triumphierend): Unsere vorjährigen Sommergast' wollen heuer, bei uns wohnen, und da hast Du gemeint, die ommen nicht wieder, weil wir sie so bervorteilt haben! (überlegen) Weißt Du Alte. Du bist noch zu unerfahren. Du weißt gar nicht, wie dumm die Stadtleut' sind!" , . ; ... ZNarcell Sirolondo's Schreck. klne Sck,svi'lkrsck,nrr doa Hg nerkien'Wöriohoi'scr. Mein F:rien deS Jahre 1910 waren erschienen, und ich genoß den Scmmer, wie fast immer, tn meiner Hkimat Schlewig'Holstein. Ich kenne e geniu. diel schmale, kleine, einzig schöne Stück Erde und so ist eS mir immer n.ch leicht, ein Plödchen dort zu finden, da völlige Einsamkeit im Verein Mi landschaftlicher Lieblichkeit biete Ganz versteckt lebte 1 bei einem ju-gen unverheirateten Lehrer in se nem bequemen, breiten, alten Hau mitten im Walde. Seine biedere, etwa sechzisiährige Wirtschafterin konnte exzellent kochen. DaS hat sie gelernt in der Küche deS adeli gen Gut'S, zu dem da Dorf und die Schule , ja auch gehörten. Uno der einzige Fremde war ich auch Herz, wag willst du noch mehr! Ein benachbarier. mir längst b kanntet Gutsbesitzer hatte mir sofor beim Wiedersehen tn alter Lieben Würdigkeit daS fteckjt, auf seinem Gebiet zu jagen, wieder erteilt, und so warS xt grüne leinene .agdlittel der meisten meine Scbultern deckt:, 'Die Flinte übergehängt, bin ich wieder einmal unterwegs. Um in Revier ,u kommen, fahre ich am besten zwei Stationen mit der Eisen bahn. Der Mc.nn mit der roten Mütze unsere? StatiönchenS tut sich ein? drauf zu gut. auf den Feldern seines BaterS alliahrlich feinen Bo,! schießen zu können, er of,net mir gütigst persönlich daS Kupee und mit einem .Waidmannsheil" läßt er eS schallend zufallen. Guten Tag! Gu ten Taaag In einer Ecke sitzt ein Jüngling. im Netz über ihm fein Koffer. Er ist mein einziger Kupeegenoss und hat mir soeben so umständlich mtl ncn Gruft erwidert. BartloS fein Milchgesichtchen, lang sehr lang seine vielen Haare, via türlich den Hut abgenommen. Nichi der Hitze wegen. Die Haare! Ar Stelle emeS normalen s?chiip sei ein blauer, großer, ach ein seh grcßer Schmetterling, der die kühne idrust beilattert. Aha ein angebender Junger .haliens. der inS Engagement deS SommerZ oder wenn die Götter ihm durch den Besi eines Hrtm,..' eine rucke machen uver die er Hölle, nach Muttern fahrt. Er mustert mich, ceme Fimlk zwischendurch auch mal. Mir ist in der Theaterserlenzeit ein Heiner Schnurrbart und ein noch kleinerer Vollbart gewachsen, und ich bin clfo r .Seine Abnunasleliaieit' nur ein harniloser, biedere? Landmann. Das völlige Schweigen ist ihm im angenehm. Wahrscheinlich hatte er das Un glück, auf all .'einer Fahrt immer al em zu ntzen und konnte die ganz ge füllte, so interessante Mtmenvrujt nicht entladen. Er rauspert sich. Sie v::,zeioen. mein Herr, wissen Sie vielleicht, ich bin hier fremd, ov in Schleswig ein Theater iU Also doch, mein Blick hatte mich richtig fehcn lassen.,' Ich zieae die Tarnkappc. tieser und preche im Dialekt der ilteiner. t .0 ja, mein Herr, da haben wir unser feines StaoUheater. So. so! Hm wissen Sie, ov da eine anständige Komödie gemacht wird?" .Wie?" Ich meine, ob die Leitung dort une anständige, künstlerisch bestrebte ! Wer natürlich ist sie das, gewiß; die aeben immer .Robert und Bertram' und so was Lustiges, ach. wie yeiöl doch daS andere Ding, hm, da macht der Komiker so ne seine Rlle drin. Deubel auch, ah ta Hase mannS Töchter" großartig, sage ch Ihnen." Ein herablassendes Lachein o3 Jünglings. Alte Schmöker; wir geben jetzt Gawan!" Ich werde den grünen Ritter spielen; dem wird der Kopf abgehauen, dann nimmt er ihn unter den Arm, und geht wieder üb, indem er seinen ffluch gibt. Donner und Säbel!' Ich reiße das Maul auf. so weit es möglich st. .Wie heißt das Ding?" Gawan! G a w a ni" Jawoll jawoll, und Sie eh Sie, wie sagten Sie, Sie spielen der, Ritter, dem dann der Kopf run- eraehauen werden soll?" Ein sei, ges Lächeln überglänzt den Jüng lM. . Ha. ja. un er Beruf : tarn ltln so leichter, wie sich daS groß: Publikum immer vorstellt. -Z. 58. der Souffleur! Sie glauben auch gcwiß, man braucht seine kolle gar nicht zu lernen, man könne dem Souffleur alles nachsprechen. , Jh. dafür ist der Mann doch da, mein ich!' Ne, ne. mein Herr, alles, alles bis aufs Wort tonnen muß man. Passen Sie auf, ich will Ihnen den beweis erbringen. Und er legt los und beginnt: I zählte zwanzig Jahre, Königin Durch ein staunendes lautes Je wundern unterbreche . ich ihn, bevor r nocy pianie, sre,wiuig zu enoen. Großartig, großartig' können Sie dvS. Herr. . . Ja. un? 1 .Schminken; die Leuie meinen immer, d ' Frise schminkt unk. Gott bewahre, de kenn ja koch nicht ahnen, was tn: im Geiste für in Ehraktermas vcrschweb?.' .Nicht?" knu hhft Mkft iin j i i da ist wieder eine Kunst ganz für iaf autin, ranajtt lernet nie. .Ja. dak glaub ich wohl! Ich lonnl nichti .Ich bin jugendlicher Held! .oool .Mzrtimer. . Carlo?, Melchihal Ufa. Ja, Sie kennen vielleicht nich ane die e Klassiker ,o aeläu ig." .Ach nein. wir HL' auf dem lochen Land ' .Ja, ja. verstehe! Na. ich komwe ttt;i im Winter mal hierher astic XV; vielleicht s:h wir unS mal wie de.. gestatten Sie Mac.. Bcrolondo'" .Ei verflucht!" Gott lob, mei n Station! .Andrefen. sehr an genehm, junger Kollege! Verzeihen le, aber meine Station ist gekoir men. muß raus. Auf Wiedersehen a, der Bur. so Gott will. Mn munkelt wieder und wieder. Baron Berger kriege sie doch, im nächsten Jahr. Auf der Probe hörte ich'ö noch am letzten Tag. Nimmt er mich mit. empfehle ich Sie sür den Ritter mit dem Kopf unterm Arm! Leö:n Sie wohl. Maestro Borolondo." Durch? Fenster deZ schon wied: rollenden Zuaeö, den Mund torwei auf: .Haaa. waas, Sie sind auch v .Djaa! -' Rusflsche P,ll,la,k,,e. John Kennen, der noch vor der insuyrung einer er a unq in Rußland die Verbreitung des Sozia lismuS studierte und in verfönlicke Berührung mit den hervorragendsten Revolutionären kam. vero fentlich einige Anekdoten, die auf die Tätig ke,t ber ru ifchen Polnei auch vor der Erfindung der Afewschen Me tyode ein eigentümliches Licht werfen. In Petersburg wurde einst ein Dok tor Kadian verhaftet, und da die Polizei ihn sür einen großen Revo lutionar hielt, stellte sie in seiner Wohnung eme Falle" auf. d. sie verhaftete jeden, der die Wohnung betreten wollte. Bet dem Verhafteten wohnte auch feine Schwester, mt an einem unter dem Protektorat der Großfürstin Katherina Michailowna fteyenven Madchengymnastum als Leh rerin angestellt war. Der Zufall fugte eS, daß am Tage der Verhaf tung die lliahrliche Sch!ußfe,er die ser Schule stattfand, zu der auch die Proiektorm erschien. Aber ffrau ein Kadian kam nicht, weil sie als erste? Opfer in die Falle gegangen war, als sie kurz vor Beginn des Festes sich zu Hause umziehen wollte. Ter Schnldirektor sandte eine Schü erin zu ihr, und als diese nicht zu ruckkehrte, eine zweite. Schließlich ging die Schulvorsteherin selber hin. da sie sich das Ausbleiben von drei Personen nicht erklaren konnte, aber auch sie wurde, wie .die Schülerinnen, verhaftet. Dasselbe Schicksal ereilte den Schul direktor. der die Festlichkeit absagen mußte und voller Entrüstung seinen verlorenen Schäfchen nachlief. Erst auf der , Polizeiwache konnte er sich legitimieren. worauf sich der ganze Irrtum aufklarte. Eine andere Falle, von der Kennan erzählt, hatte einen noch komischeren Erfolg.. Ais Gene ral Surow Polizeimeister von Peters bürg war, wurde die Hauptstadt mit einer Flut aufrührerischer Flugschris ten überschwemmt, ohne daß es ge lang, die Geheimdruckerei zu finden, aus der die verbotene Literatur rammte. . Surow kam schließlich auf den Gedanken, eine eigene Geheim druckerei zu errichten, deren Werke durch verkleidete Spitzel seiner Gendarmerie in den Fabriken vertei en ließ, um die Stimmung der Ar beiterschaft auszukundschaften. -Der Chef der Stadtpolizei. Gene ral Drenteln, der mit Surow ver eindet war, erfuhr von diesem Un ernehmen nichts. So kam eS, daß eine Leute eines Tages, die Geheim- druckerei Surows aufhoben und deren Setzer und Drucker verhafteten. Triumphierend meldete, Drenteln .dem Ministerium, ihm sei es gelungen, die .Aufrührer ausfindig zu machen, die von der Gendarerie, die eigentlich allein für solche politischen Untcrneh men zuständig war, vergeblich gesucht worden feien . . - Düpiert. ' Sträfling (der an dem ersten , schönen Frühlingstaa entlassen wird, vertraulich zum Ge fangnisaufseher): Und nun will tch Ihnen auch ein Geständnis , machen, Herr Aufseher ... ich war unschul big!" . . -3a so. A.: Meine öauvt- ausgaben entstehen durch Reklame." B.: Wirklich? Ich wußte gar nicht. daß Sie ein Geschäft haben. , A.: Lab' ich auch nicht. Aber meine Frau liest die Anzeign in den Zeitungen." -; ' Ein guter Doktor. Schulze (zu den Bauern Im Wirts- haus): . . .Un) 'n guter i',nd gelehr or muß dos szin.'de? sich bei uns niederläßt,, zwanzig Iah hat r stu diert!" ...... . ... " ' i 1 j ! ) Ls"' '' L VJ hi&A I fcf4& j - j nl- - I i ' , v - luv . v ir- Line Krans? tooti tuaftrn titadit r it ü ) '.' ifh V-". X' j AJ :ailbcn,irane ,arle mcht das Kleid etwas düster, aber es erhält durch den Besatz frei biinaender Quasten vorne herunter und durch das kleine Panier, das iibcc einer Echärpe drapiert ist und den Rock an den Hüften zusammenzieht, einen sehr pikanten Ciickt. Ein Picture"-Hut aus bieasamem Hanfstroh, mit einer Samt kröne, ist mit blakaelben Rosen aarniert. Tie Ecbube sind auS Lackleder. Mit gelnopftcn Oberteilen ans hellgrauem Etwas von der Lippenfprache. Sie verdrilnqt teilweise die Finger Sprache für Taubstumme. Die Fähigkeit, gewisse Worte von ben Lippen eines Redenden abzu lesen und hierdurch daS Verstehe des Gehörten auch unter nnaun siigen Umständen zu erleichtern? ist gerade nichts neues: gar manche haben es darin ohne besondere , Ab licht zu einer nicht ' unbeträchtlichen Fertigkeit gebracht. Eine Verhältnis maßig neue Idee ist eS aber. Tub stummen eine systematische , Lippen Sprache beizubringen und sie an die ausschließliche Anwendung diefer zu gewöhnen, sowohl was das Spre chen" selbst wie auch daS vollkommene Berstehen deS solcherart Gesprochenen anbelangt. ' ' -' Es gab bisher nur eine .Klasse, in welcher eine derartige Sprache ent wickelt' wurde: nämlich ein Teil des Verbrechertums. Schon vor Jahr zehnten hatte Spielhagen in seiner bekannten und berühmten Erzählung , Hairzmer und Amboß ,. ein anschau icheS Beispiel hierfür angeführt. Man hat bei uns gelegentlich beobach et, daß gewisse berüchtigte Verbrecher elbst im Gefanaenen-Naum der Ge kichtSstube lange vertrauliche Unter Haltungen mit einem Kumpanen durch bloße Bewegung ihrer Lippen führen onnten. Daher fanden es auch nicht wenige Detektivs der Mühe wert, sich diese Kunst anzueignen. . ei den Taubstummen aber war ange 'jeit die Finger-Sprache die vorherrschende, oder die einzige, wel che gelehrt wurde, in neuester Zeit lazeinr oieieive inveg ourch die Lippen Sprache verdrängt, zu werden:, un zweifelhaft macht die Einführung der egkeren be landige Fortschritte. Es wird behauptet, daß die Lippen Sprache, wenn . sie vollständig be herrscht wird, entschieden vorzuziehen sei: ihre Anwendung hat nichts so Auffälliges wie die der Fingersprache unv lam ich auch als das Natur ledere : bezeichnen. ? da es mmerbin Etwas von den wirklichen . Sprach Werkzeugen zur Vetätiauna bringt. Das andere System dagegen ist doch nur ein äußerliches Signal-System. Woch erfordert es für die Taub tummen einige Jahre, die Livven Sprache vollkommen ausüben zu ler nen. sodaß' sie sich in derselben so fließend unterhalten können, wie ein normaler Mensch in der seinigen, an dererseits , ist es leicht, und einfach, diese Sprache von. den Lippen ab esen zu lernen. Die meisten mit uns Sinnen Begabten können sich chon durch eine Uebung von - ein aar Wochen? diese Kenntnis aneignen. ebenso wie die Fähigkeit,, ein un hörbares" Geflüster beinahe ebenso deutlich zu verstehen, als ; ob jedes Wort herausgeschrieen würde. Es dürfte daher bald viel mehr Per oncn geben, welche die Lippen Sprache verstehen .als , solche, welche ie selber ausüben' können. , , Der erste Buchstabe, welcher dem Zögling beim Unterricht in dieser Sprache beigebracht wird, ist gewöhn ch das F. Der Zögling wird auf die Stellung der Lippen und der Zähne des Lehrers beim Aussprechen dicfes Buchstabens, aufmerksam gemacht und dann wird die Hand des Kindes mit der Rückseite nahe an den Mund des Lehrets emporgehaUen. sodaß eS den auskommenden Atem suhlt. Darauf wird des Kindes Hand nach seinem eigenen Munde emporgehalten, und es .AHVt r - .' ;k XV vW?l, , f v , . i ch , ,r . ,. l i ' -i-Lk - . i 4 .. 1 A t ' t 'V - . ' diese taubenar Kistüm lebblst. Diö Sucde. ahmt die Stellung der Lippen und der Zähne des LehrerS nach und befolgt die Weisung, den Atem siark auözu stoßen. Sobald das Kind diese Buch staben vollkommen herausbringt, wer den dieselben auf eine Tafel ge schrieben und vom Kind: kopiert. In entsprechender Weise wird die? Darstellung jedes Buchstabens bei gebracht. Vokale sind meistens leicht zu lernen. Falls bei einem Buch staben, wegen der Aehnlichkcit mit an deren im Ausdruck, eine besondere Schwierigkeit entsteht, so wird die Hand des Kindes auch an den HalS des Lehrers derart gehalten, daß eS den Unterschied in den Schwingungen der Stimmbänder ' deutlich ' fühlt, worauf es die Finger an den eigenen Hals hält und genau die nämlichett Schwingungen hervorzubringen sucht. Binnen ein paar Monaten lernt der Zögling das ganze Alphabets aber erst nach ein paar Jahren beherrscht er ein genügende Zahl Wörter' für fließende Unterhaltung. Bietk,Vktie. Eine wunderliche Sitte herrschte im 17. Jahrhundert in Spanien ' Ob Ritter oder Bürgersmann, Beamter oder Handwerker, jeder mußte seine Dienerschaft, zumindest aber einen .Diener" haben, der ihm stets wie sein Schatten folgte. Die seltsame Gepflogenheit erstreckte sich auch auf das schönere' Geschlecht, das besonderere Wert darauf legte, neben Kammer jungfern und Zofen, einen Bedien ten-" zu besitzen. Die Hauptsache war! stets die auffallend bunte Livree deS Lakaien, der sich gleichzeitig als eine Art Reklame und Quartier-Maöer für seine Herrschaft bewährte und mit deren wirklichem oder . Phantasie Wappen geschmückt war. Einen Stich ins Groteske bekam diese Bedienten Manie in den gar nicht seltenen Fäl len. wo der Herr selbst nichts zu bre chen und zu beißen hatte und auf die Mildtätigkeit anderer Leute angewie sen war. Die Fälle waren nicht un gewöhnlich, wo der Diener" vor sei nem Herrn herzog und 'sür ihn bettelte. Trotzdem er seinen edeln Ge bieter ernähren mußte, fühlte er sich als' desftn Untergebener und tat so. als wäre es ihm eine besondere Ehre, in dessen Diensten zu stehen. Die im Solde bürgerlicher Frauen . stehenden Diener hatten es insofern besser. als sie wenigstens ordentlich zu essen bekamen. Dabei beschränkte sich ihre Dienstzeit auf wenige Stunden,, auf die Promenaden der Gnädigen". Da konnte die Dame doch nicht ohne Be" dienten" erscheinen, zumal, wenn sie älter war und über keinen dienenden Kavalier" verfügte, der ihr aus Ga anterie die Mantilla nachtrug. ' Oft aten sich mehrere Nachbarinnen' zu ammen und hielten sich aus Spar amleitsrllcksichtcn einen gemeinsamen Diener. So erzählt Lazarillo von Tormes, daß er im Dienste von sie ben Bllrgersfrauen stand, von denen jede an einem anderen Tage der Woche auf seine Begleitung Anspruch machte. Mißtrauisch. Köchin (mit' eidia zu dem zweiten Gatten der Gnädigen, der gerade einen ehelichen Zwist hatte): Ach, ja, gnä' Herr.,, ich hatte vie gern gewarnt, als Sie ver obt waren aber die Madame hat' mich nimmer aus den Augen ßcfcj en: "" .' -i : M - . V . ; : ' -i -. - s i ,1 i'- i ' . . . 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