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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Feb. 18, 1913)
Die Mrim der Spolmms. mttttnttttt indianische, Krie,SIanz. Bau, sich ,us eine SWiibrnriifc 2t ins, die etwa! Helena nb den trojan Krir erinnert. STtür. fefcr rkaliftisch cspielt. S.'ur ei par Stfrif-r baben ieffl tu rn jemals ekrtikn. - Mitteilungen eine Aunkn,kukn, der säst s, hin gerifff wurde, wie hie Indianer. Immer seltener werden die unver fälschten VekundiiiUNIkN der kndinn! fchen Volksseele in Menschen Bröu chen und Zeremonien. Manche die ser. welche von vielen Fremden gf sehen worden sind cder noch werden, wie die I.l.liiitUiüi,ge der KokU, mögen sich auch, wenn sie völlig da dingeschwunden seil sollten, noch ziemlich aut im Andenken festhalten lassen, wählend Ui Andenken man cher anderer Zeremonien, die über baupt rn;r äußerst selten von einem Weißen geschaut worden sind und doch schon für den Beraleich mil Ueberlieserungen anderer Völker gr- Gin anderer Kricgslänzer. ßes Interesse haben, sich leicht spur los verlieren mag! Es wäre jedenfalls sehr zu bedau-' rn, wenn die nachstehenden Zeremo nien und Ueberlieferung der Spoka rie Indianer, im Staate Washing ton. völliger Vergessenheit anheimfal len sollten, wie leider schon so manche andere. Sie erinnert einigermaßen an die griechische, halb geschichtliche Sage vom Kriege gegen Troja wegen des Raubes der schönen Helena; und schon an und für sich ist der betref sende dramatische Tanz der Spok.i nes merkwürdig genug, um ein Plätzchen in der Gedächtnis-Schub-lade der Mit- und Nachwelt zu der dienen. Die indianische Helena heißt Whi-i-na. Noch ist diese Zeremonie nicht aus gestorben, wie auch der Rest des Spokane-Stammes noch ziemlich le benskräftig ist; aber nur ein paar Weiße haben diese Darbietung je mals vollständig gesehen, und selbst der eine oder andere Akt wird nur bei fehr wenigen Gelegenheiten in Ge genwart Fremder geboten. Die nachstehenden Mitteilungen kommen von jemandem, der als Bun dcsbeamter, mit Land - Zuweisungen an die einzelnen Spokane - Indianer im östlichen Washington einen Winter hindurch beschäftigt, sich die Freund fchaft der Rothäute erwarb, weshalb ihm schließlich die wunderseltene Gunst zuteil wurde, daß er einem vollständigen, seinetwegen zu Smoi-i-ha schlägt dieser Zeit veranstalteten Spokane Kricgstanz beikhnen durfte. Und er möchte nun das Seinige dazu bek tragen, die Haupt-Zeremonie der Spokanes unsterblich zu machen, wie sie es verdient. , Dieser sogenannte Kriegswnz ist in Wirklichkeit ein National-Drama, welches auä einer uralten Ueberliefe rung aufgebaut ist, und dessen Vor führung ungefähr sechs Stunden in Anspruch nimmt. Es ist in allen Ein zelheiten von einer Generation auf die andere vererbt; und obwohl die Aufführung nicht jedes Jahr zu der selben Zeit stattfindet, galt es bis. her als hochwichtig, sie niemals ganz aufzugeben, bis auch dieser Stamm zu deu seligen Jagdgesilden eingegangen N H nr M VÄ- J? iXi äYt ernvi i 1! Ej'y si M 4i.rLr- J -Äi w IV l,f-;Jm4 . Ä I " A.A Viih V r4 V-"uV i4XarV viXV. xß''V ÄD HM ilfpw Mvi- 13 sjWMWt H&lrns MFwn W-iiQ y itr.h" V"?- -t r2rr IIct MZM $tßlZwJM L&f-i: tfY ' 1 1-seJi rlif-1' -il v? ; 355; f 1 1 1 fTj' , r 5 1 Vftr t ' ' f WlU WWK Ä ' "sp "'' ' Ein ZcremonikN Meistkk und Hü. ter der Stamme llc&erlirfcrunstc hat. wie schon seine Vorführen. dS ständige Amt. nicht nur ur die ir baltung diese und anderer heiligen Bräuche zu sorgen, sondern auch die junge Kenner und selbst schon dir Knaben als Mitwirkende in diesem Drama auszubilden. In den letzten paar Jbren war die Erfüllung bie ses Amtes schwierig genug; denn seiti die jungen Spornes in ttemeinschi! mit weißen hindern die schule bt suchen, und selbst ihre Eltern so ziern; lich dasselbe Leben fuhren, wie ihre welken Nachbarn, brennt die Best,'.. :rnoi;tM)o, Ol'er-Zercmonienmeister. Flamme der alten nationalen Begei sterung in gewöhnlichen Zeiten nur schwach. Kommt es aber wirklich zur Auf führung eines Kriegstanzes, so ist Alt und Jung Feuer und Flamme dafür; auch die nicht aktiv Teilneh menden kleiden sich in besonderen Ko stümen für dieses große Fest, und so gar die Papooses" werden eigens da für geschmückt! So war es auch im vorliegenden Falle. Ein halber Tag des Frühlings Anfanges wurde für das Ereignis ausgewählt. Wenn dasselbe hoch in den Sommer fällt, so wird es stets im Freien abgehalten. Aber diesmal war die Luft doch noch kühl dafür; daher fand es auf dem Anwesen des Zeremonienmeister Smoi-i-ha selbst statt, der übrigens eines der fortschrittlichsten Mitglieder des Stammes ist und ein regelrecht: Fachwerk - Haus bewohnt. Im Hofe wurde ein kreisrundes Zelt von 40 Fuß Durchmesser aufgeschlagen. Ich fand die Männer ringsumher in Gruppen auf dem Boden sitzen, während das Haus mit schwatzenden Squaws dicht gefüllt war. Um 3 Uhr nachmittags brachte Smoi-i-ha seine alte Kriegs t r o m m e l oder po-min-tum" zum Vorscheine. Dieselbe hatte 30 Zoll im Durchmesser und war 9 Zoll tief; die Wandung war aus Holz, und der Kopf aus Kalbsleder, bei dessen Gerben man in der Mitte die Haare die profze Trommel. zum Schmucke teilweise stehen gelas- fen hatte, und zwar so, daß sie em Pferd darstellten, ein sehr tvohl geformtes Bild. Im Kreise um die Trommel faßen mehrere alte Männer, und einer von ihnen zog aus einem rehledernen Sack eine große steinerne Pfeife, mit ei nem langen hölzernen Rohr. Er füllte dieselbe mit getrockneten Jndi anertabak Blättern, entzündete , sie, tat mit tiefer Andacht drei oder vier Züge und reichte sie sodann sein?ln Nachbar zur Linken, ebenfalls ei nige Male langsam paffte und si: weitergab, und so machte die Pfeife die Runde. Eine halbe Stunde ver ging mit diesem einleitenden Akte. , Die Pfeife wurde in den Sack zu' rückgestcckt, und nun. begann Smoi i'ha, die Trommel mit einem kur- yMK v'&otfäi2sNiv LMMM. 'ppgpf zen Stäbchen zu schlagen, erst nur ganz leicht, dann immer stärker, Ei ner nach dem andern der Umschenden (fÄ. VVf'fs A.-'Y V.7 b&Ar. ( ' '.An i X ivjSl li4 v - r --. v, Jk if jtfT J. M j,..vrr; "i:- ,1rikgvlmizmliszia nepi,iter Siiiifllinfl. schlug ebenfalls auf die Trommel, bis schließlich alle so stark trommel. ten. wie sie nur konnten. Des weite- ren stimmten sie zum Trommel - Alt auch einen lauten Klage - elang an, gleichfalls mit der vollen Macht ih rer Stimme. Nachdem dies einige Minuten ge dauert, erschien ein junger Mann, von prächtigem, heldenhaftem Körperbau, vollkommen geschmückt für den Kriegslanz oder das Kriegsspiel. Tanzend und zum Trrmmelschlaz singend, tauchte er an der Zelt Türe auf. wie ein Gott aus der Maschine", Und sein Verweilen war nur flüchtig wie ein Gruß. Sein Stirn - Band steckte voll von großen Adler - Federn, und hint?n hingen zwei lange Strähnen zusam mengeflochtener Adler - federn fast bis auf den Boden herab. Er trug eine Wesie von Hiischhaui, die mit vielen Perllügclchen. zu Vogel-. Figu ren gruppiert, besetzt war; sonst wa ren Rumpf und Arme bloß. Die Beinkleider waren von weiß?: Hirfchhaut. ebenfalls mit fizurcnbi'.' dcndcn Perlkügelchen besetzt, und in derselben Weise waren seine Mocca sins geschmückt. Sehr graziös tanz te er in so großen Kreisen, wie di: Ausdehnung des Zeltes gestattete, bc ständig die Arme, den Kopf und den Rumpf schwingend, und vcrschloanü endlich. Und nun kam die erste Haupiszen:: der Alarm. Ter Trommelschlag hub aufs neue an, und durch eine Oeftnung im Zelte, an der vom Hau? abgewendeten Seite, rannte ein jun ger Indianer, wie erschöpft von lan- Tie geraubte Schöne. gem Lausen, und schrie mit greller Stimme, daß eine schreckliche Unta: vollführt worden sei: die schöne Whi- i-na geraubt! Sofort füllte sich das Zelt mit Männern und Frauen jedes Alters. und es herrschte riesige Ausregung und Wirrwarr. Auf ein Signal wurde das Zelt wieder geräumt, und es folgte de: nächste Akt: der Krieg s rat. Im Kreise auf dem Boden saßen alle erwachsenen Männer des Stam- mes. außerhalb alle Frauen und Kin- der. Der Häuptling deZ Stammes er hob sich und schilderte in würdiger Rede, was vorgefallen: die sechszeyn jährige Maid war mit Vater, Mutter und Bruder auf einem Jagd - Aus- flug, und während Vater und Bru der ein Reh verfolgten, kam plötzlich Ra-hum-i-tsee, der junge Sohn des Häuptlings vom Kalispel - Stamme auf einem schnellen Rosse angesprengt, packte die Maid die er früher be einem Besuche der Spokanes gese hen, und um die er sofort, aber er folglos. geworben hatte hob st auf das Pferd und galoppierte da von. Der Vater machte sich sogleich auf die Fährte des Räubers, wah rend der Sohn, wie oben gesagt, den Alarm gab. Was sollte geschehen? Ein älterer Mann riet zu behutsa wer Taktik. Bedenkt", sagte er, daß um diese Zeit Ra-hum-i-tsee schon das Heim seiner Leute erreicht hat, wir also ge gen den ganzen Stamm zu kämpfen haben werden! Viele unserer jungen Männer sind fort auf der Jagd und haben unsere besten Pferde bei sich. Wäre es nicht weifer, zu warten, bis alle unsere jungen Männer hier sind, und dann eine Zeit auszusuchen, in welcher die KalispelZ keinen Angriff erwarten?" Da sprang ein junger Mann au, welcher als glühender Bewunde?': der geraubten Maid bekannt . war. r:r, -A. . j 1.3! .V PlSjtt A i f f p tz Ztttff&!7 rQ&g iijr fc-;.r j i " Tägliche Omaha Tribüne. und rief: .Sollen wir warten. btd KallispelS Zeit gehabt haben, sich zum Kriege vorzubereiten? Sind wir un vorbereitet, fo sind sie ek auch. BIZ diefk Schmach gerächt ist. verdienen wir die Verachtung alle wolle,. Wir müssen uni schämen, unser Antlitz im Nasser wiedergespiegelt zu sehen, so lange Na humi tsee lebt! Sind wir Kaninchen, daß wir uns in unsere chluxsgange verkriechen mui,en. während der Kojotk sich in der Rahe berumschlcicht? Mag er vtat ve schlicken, was er will. aber ich werde sofort den Kriegspfad U schreiten und nur mit der schonen Wki-i.na us meinem Pferde und dem Scalp Nahumi tseeS an mei nem Gurte! heimkehren: Seine feurige Rede riß e wtt)V heit fort, und die Abstimmung for. decte unverzüglichen Krieg. Der nächste Akt zeigie v,e A v r bereitunaen zum Kampfe. wobei die Squaws mithalfen. Was fen. Sättel und Kleider wurden ge prüft, leichte Mundvorräte getrock netes Redfleisch und Lachs hastiz eingepackt, und schnell prangten olle Kämpfer im Kriegsschmuck. aut preisend ihre früheren Heldentaten. zogen sie aus. Die Alten ermähnten ste. tapfer und dock vorsicktia ,u kämpfen: die Sguaws aber wurden laut uns fckrien. sie würden ihre Gatten und Geliebten wohl niemals wiedersehen. : ii m HK i r im t r k x rvt- . jr m .ii , m tjt -w U A . jr.,... i'l .IH if b. HA Wf.iäHTdl .jfmw l' !',',! 5; ' .xr i mwKi i i " Vf i" Ä 4 3. 1 wwi tifi llll l..''S'. C 1.1 1 'I 1 ivr 1lPl wiip44i 1 fXflsM v I k in miWÜWi ttlUßti 3mei junge üriejer im Trama. Doch das Getöse der Kampfeslust übertäubte die Wehklagen. Räch dem Abzug der Krieger wur de das Zelt für den nächsten Akt ge räumt: die Schlacht! Denn eine Schlacht mußte di: Entscheidung bringen. Mit einer zehnjährigen Be lagerung, wie die Griechen vor Tro ja, geben sich die Rothäute nicht ob. Die Mltwlrkenden waren gleich- mäßig zwischen den Spokanes und den Kalispels verteilt. Wütend wurse jetzt die Trommel geschlagen, und das ganze Zelt füllte sich mit den toben- den Kämpfern, deren Kriegslieder schon vorher die Luft erschüttert hat- ten. Alles spielte sich verblüffend rasch ab. Erst bekämpften sich die Heere mit Pfeilen und Bogen, unter An Wendung von allerhand Kriegslist, als aber der Kampf heißer' und hei ßer wurde, stürzte alles mit Kriegs- reuien und besser auf einander los Dann und wann fiel einer, und al lemal sprang dann blitzschnell eine Squaw hinzu und zog ihn aus dem Gewühle heraus. Natürlich erholten sich alle diese Opfer hinter den Schie bewändcn wunderbar rasch, und stürmten abermals in den Kampf. Das alles wurde so realistisch und mit solcher künstlerischer Vollendung gespielt, daß ich selber ganz davon fortgerissen wurde, aufsprang und schrie wie der tollste Junge bei ei nem Fußball - Wettspiele! Ich qlau be. fast jedem andern weißen Zufchau er wäre es ebenso ergangen, kein Wunder, daß da Rothäute erst recht toll werden! Es fehlte weiter nichts, als daß ich mich selber in die Schiach gestürzt hätte: so unwiderstehlich schier war dieser Zauber, diese psy chologische Berauschung. So rasend schlugen die Trommler auf das Kalbsfell los. daß dasselbe plötzlich barst! Da hielt daS ganze Pandämonium ein. Ohne ein Tam Tam keine Schlacht, wo sollte man schill ein anderes Herbekomment Doch Smoi-i-hi schafft sehr rasch Hilfe: In das Haus rennend, brachte er einen Familien - Waschzuber auZ galvanisiertem Eisenblech herbei, und auf diesem schlügen die Trommler auf Teufel komm' 'raus!" Die Tone klangen anders als zuvor, aber noch durchdringender, und der gräßlich großartige Kampf wurde fortaesetz bis zur fast vollstdigen Ermüdung derbeiden Heere. Zuletzt aber stob?.i die Kalispels. soweit sie nicht, wie der Mädchen - Räuber, auf dem Boden lagen, in wilder Flucht davon, die Spokanes hinter ihnen her. Wiederum wurde das Zelt geraum und jetzt kam die Generalpause für das große Mahl. Die Kriegsspuler nahmen ihre Kostüme ab. setzten sich alle in einem großen Kreis auf den Boden, und die Squaws fervierten die. Speisen. Kessel voll rauchender Kartoffeln und große Töpfe Kaff wurden auf- . - f . V. Pl 'C" , geiayren, neon sri?cygeoallenem wer ßen Brot, auf welches d:e beste Haus frau hätte stolz . fein dürfen. Die Jrr. WWsW fejf iis $ k I lH , m y 'i 11 4 Hauptspeise ober war Beefsteak, noch immer mehr wurde gebraten und o schnell verschlungen, wie et verei et wurde. Ich derzweifelte fast dar an, jemals da Ende des Kriegtlan ze! zu erleben! Jedenfalls war et g,,t. daß diese Mahl, da dem enor men Appetit mittelalterlicher Ritter alle Ehre enzacht haben würde, nicht vor der Schlacht stattgefunden tjah te; sonst hätten die vollgeladenen" Helden niemals spielen können, wie it spielten! Doch endlich, als alle sich plumpsatt gegessen, und die enormen Vorräte erschöpft waren, wurde der Zirk:l aufgelöst, und die engeren Freunde bildeten Gruppen und forderten noch ei Weilchen mit lustigem Schäkern die Verdauung. Wiederum rief Emoi-i'ha seine Trommler zusammen, abermals wur- de schneidig auf den eiscnblechernen Waschzulvr gehämmert, und der Sang hub aufs neue an. Dies wal daö Signal zur Fortsetzung der Ze remonie. Ter nächste Akt stellte die Heim. kehr der Sieger dar. Wieder im vollsten Schmuck und Rüstzeug zogen die Krieger, von der entferntesten Türe des Hauses her. jubelnd, schreiend und singend, in daS Zelt ein; und alle, welche daheim' geblieben waren, liefen ihnen jauch zend entgegen. So rührend waren die beiderseitigen Begrüßungen, so kürzlich die Ausdrücke der Glückselig- keit, daß tch ganz vergaß, daß alles nur Schauspiel war! Es war in seiner Art ein noch größerer Triumph der darstellenden Kunst, als die Schlacht selbst. Die kungen Krieger konnten nicht genug von ihren einzelnen Heldenta ten erzählen und ließen sich mit Lob- preisunqen überschütten. Siegeslie- der erschollen, und die eiserne Trom mel wirbelte aufs neue. Schließlich bildete die ganze Gesellschaft eine Prozession tanzender Gestalten. Je des tanzte höchst anmutig. Zum Schluß wogte die Prozession langsam aus dem Zelte hinaus. Diesmal ließ man nur kurze Zeit verstreichen, bis zur Eröffnung des nächsten und letzten Aktes: der Trauer um die Toten. Ehe er begann, nahmen die Krie- ger allen ihren Schmuck ab und lie- ßen ihn verschwinden. Langsam-fei-erlich wurde das Tam-Tam gcschla gen. Wiederum zog die ganze Ge- sellschaft in Prozession herein, aber sehr verschieden vom vorherigen Ein zug. Alle stimmten den düsteren Trauergesang um die Erschlagenen an, welcher in der dunklen Nacht und beim trüben Schein flackernder Lich- ter besonders stimmungsvoll wirkte. Es war sehr ergreifend, wie die SquawS weinten und fchluchzten, oh ne diesmal von stärkeren Stimmen übertäubt zu werden, wie beim Aus zug der Krieger. Sehr langsam zog die Prozession wiederholt tm Kre:ie umher, bis der Trauer und der Eh- rung volle Gerechtigkeit widerfahren war. Viele auch priesen die Tugen den und Vorzuge 5er in die seligen Jagdgefilde Hinübergesandten, Freun de und auch Feinde. Es war eine Feier, die würdig eines noblen Stam- mes war! Damit schloß dieses nationale Dra- ma, für welches die Bezeichnung Kriegstanz noch so wenig sagen will. Ich werde d,e Erinnerung dar an stets grün erhalten; denn ich habe in meinem ganzen Leben keine ein drucksvollere und merkwürdigere Ze- remonie gesehen! In gewisser Hinsicht mag man die- sen sogenannten Knegsianz mit t nem Oberammergauer Passionsspiek vergleichen; der Stoff ist naturlich kein so erhabener,- aber unmittelbar aus der kämpfereichen Geschichte eines Volksstammes entnommen. Und dl Beteiligung ist eine ollgemeinere. In beiden Fällen handelt es sich um echte Volks Schauspielkunst vin überaus mächtiger Wirkung, und die Mitwir- Kleiner KriegStniiz Rekrut. senden gehen vollkommen in ihren Rollen auf: Spiel und Leben ist bei ihnen Eins! Zu früh gefreut. Schwiegermutter (auf dem Bahnho fe): Adieu. Schwiegersohn, nächsten Herbst komme ich zum letzten Mal und dann nicht mehr auf Besuch ... (das erfreute Gesicht des Schwieger- sohnes bemerkend) ... denn dann bleibe ich ganz bei Euch!" JMNrn wk Zuchtschasc im Wcstcn. versuche zr teinnuu rinrr Min leren nmertkinischk Mischling Rs se. 0rs,le der rtieiirrint (sine rirnentierflatiM in Wmini. M tffl en ft'tlf (frtraf ,ch rrtif eln 3 linnra, verbessern, der Weide. AeriMnisse. Gewiß hat die amerikanische Schafzucht in den letzten zehn bis zwanzig Jahren großen Aufschwung auch im fernen Westen genommen, dielfach auf Kosten der Hornvieh' Zucht, für welche die alt gloriose Zeit infolge Zurückweichen? des West liehen Freiweide Gebiete? meistens im Schwinden ist. während die Schafzucht auch auf der eingefriedlg' ten Ranch im großen Maßstabe vor. teilhaft betrieben werden kann. Aer eS ist an diesem Aufschwung eine wichtige Errungenschaft zu vermissen. Unser Land nimmt noch nicht die Stellung ein, welche ihm unter fi'.i. fchafzllchtenden Nationen der Welt eigentlich zukäme; und eS wird sie trotz der Masse der Wolltrager nicht einnehmen, so sänge eS noch an einer Erscheinung gebricht, nämlich: an der Entwicklung einer bestimmten Zucht Rasse von Schafen, welche als ein amerikanischer Typ angesehen werden könnte und natürlich zugleich als Wolle- und Fleisch - Lieferant nichts zu wünschen übrig ließe, sich ferner auch niemals infolge der natürlichen Umgebung verschlechtern würde. v gerade in dieser am besten zu Haue wäre. Aber in naher Zukunft wird diese Lücke glänzend ausgefüllt sein, wenn gewisse Versuch' das erwartete Ergebnis zeigen! Rambouillet Lämmer an westlichen Futlerkrirpeu. Diese Versuche sind nicht von pri vaten Unternehmern ausgegangen, sondern von Onkel Sam selbst, der selbstverständlich erwartet, daß die zunächst Interessierten auf seine g'.i ten Absichten auch eingehen. Im Zentrum unserer westlichen Schafzucht Zone, zu Laramie in Wyoming, betreibt die Bundesregie rung in neuester Zeit eine vielver sprechende Erpcrimentier-Station zu dem ausgesprochenen Zwecke, ein de sonderes amerikanisches MusierSchaf zu entwickeln, eine Gattung, welch: unter allen westlichen Weide-V-Hältnissen so gut gedeiht, als ob sie noch nie unter anderen gelebt oder ihre Vorfahren gehabt hätte, und da bei die Bedürfnisse der Nation nach .of.cLr ?:-'vr. . -; Tj-kßSy iPim ö : . v .1 iv .M A MHMMMMK,. MK'5i MMMOHNB :if t I?.vmik7 M?'ö'WÄWM PL. V1-iii ti. Vv;tfv v! a i JAf vtKWl CTjfsVlt&c-' .' . j T7 t"- . ' JkJK- .WVli M f-fjy-r, ."I-2; v-. vw" iär- .-.-DL ?c , .Mfc'""' ' mt- rL-T-rx- irl- ä&hs- - . ; Zl "V?T't5X'Otr ::.,-.--0Tii-- Ätt Z C--iT' JiSr y . . . vv '--f.'wf : -SSiK f fSjuJ Tt::-.. $ps-: -'-5 fbtäJ&&äsmvm : vi . iar.; : .'.-'zz ' Schaf auf westlicher Freiweide. (Mußten weit nach Wasser lausen.)! ' Wolle und Hammelfleisch auf das reichlichste befriedigen kann. Letzteres ist die Hauptsache. Haben dock Kenner aesckäkt. daß. wenn es gelänge, den Ertrag unserer Woll Schur, bei der bisherigen Ausdeh nung der Schafzucht, um vier Pfund pro Jayr unv chas zu ver größern, dies eine Erhöhung des ge famten jährlichen Wertes der Wolle um zehn Millionen Dollars bedeute., würde! Es wird aber erwartet, daß bei wirklich wissenschaftlichem Betrieb der Sache es sehr wohl möglich wäre, die amerikanische Woll - Ernte zu v e r doppeln. Voran wären die gro ßen jährlichen Einfuhren von Wolle, im Werte von vielen Millionen, un nötig, und die Amerikaner würden auf diesem wichtigen Gebiete sogu: wie unabhängig vom Auslande sein, ohne daß sie Teuerungspreise für ihre Wolle und wollene Kleider zu bez.ih len brauchten. , Zur Heranziehung einer möglichst ertragfähigen amerikanischen Rasse aber werden berühmte auswärtige Type zu Hilfe genommen, un Kreu zungen derselben mit den ben ein geborenen Schafen herbeigesuV", Da und don haben schon privle v'rperlinenle gezeigl, on?, in otu I Beziehung noch großes . geleistet wer- den kann. Vor mehreren Jahren wendete z. B. ein Wyominger Züch ter, welchen der armselige ZuflanÄ i n i mrrTZm- k. . . .4 V 1 OTRiW F.t&iUiL t m.U. TJu fj 12- W .. ,-!.' '?, J WM. .'',lv, ri. ZM ir- - "r.X i?it- 'Jrt 's.-.'J-r yf ' Ti."- J - '-.! ?.-..' Cchafe ttt Laramie Versuchsstation. seiner Herden beunruhigte, mehrere tausend Dollar! auf die Jmportie rung guter Schnfböcke. und eS ne lang ihm in einigen Jahren die Wollschur bis auf über 15 Pfund pro Schaf zu erhöhen: etwa? geradezu Phänomenales für Wyoming! Indeß gehört vielfach auch ei Verbesserung der umgebenden Ler hältnifse dazu, importierte Nassen Stammhalter und ihre einheimische Nachkommen mit Erfolg zu akklima tisieren. So können beispielsweise die welk bekannten französischen Rambouillet Schafe zwar in unseren Seeküsien Staaten, deren Charakter demjenigen der französischen Heimat Gegenden ähnelt, wohl ganz gut gedeihen, aber auf trockenem westlichen Boden, der mit Alkali Salzen beladen ist. macht sich die Sache anders! DoJ Gras der westlichen Hochebenen ist meistens kurz und dürftig und ent hält weniger Wasser, mehr Minera lien und weniger Mannigfaltigkeit in den Nährstoffen. Die Schafe müssen sich über weite Gebiete ergehen, um ihren Hunger zu stillen und um Was ser genug zu finden. Nicht an viele Bewegung gewöhnt, verlieren sie an Fleisch, und nur daS Knochenwerk entwickelt sich stärker. Dazu kommen die plötzlichen Temperatur Wera'nde rungen und die stärkeren Winde. Die Wolle vermindert sich, da die. für ih re Entwicklung wichtigen, natürlichen Oele in stärkcrem Maße zur Erho hung der tierischen Wärme bedursi werden. Im westlichen Oregon, wo cm? nahinsweise günstige Verhältuisse herrschen, werden manchmal fast 15 Pfund Wolle pro Schaf erzielt; ab:r der durchschnittliche Ertrag im Süd Westen kommt nur auf 6 bis 7Pfunv. Es muß daher in weniger günstigen Regionen namentlich für gute Zu fuhr geeigneten Wassers gesorgt, die Nahrung verbessert, und gelegentli ches Obdach geliefert werden. Daß alsdann, wenn außerdem ine wissenschaftliche .Züchtung . betrieben wird, sich höchst befriedigende Ergeb nisse erzielen lassen, und ein prächii-' ges neu amerikanisches Schaf e schlecht herangezogen werden kann, haben schon die bisherigen Erfolgs der Regierungs Versuchsstation die mit verhältnismäßig bescheidenen: . Mitteln arbeitet und die Baulichkei ten eines aufgegebenen Zuchthauses benutzt bereits bewiefen. Sie hat gezeigt, wie bildsam die Natur des Schafes auch unter rauhen äußeren Verhältnissen ist. wenn man ihr einigermaßen entgegenkommt Schon viele herrliche Exemplare meh rerer Halbblut Varietäten sind U reits in dieser Station gezüchtet toou den. Die schönsten derselben wurden nach der Alaska Aukon - Pacific Ausstellung gesandt und errangen 4Q erste Preise und noch mehrere zwei-, te! Das Werk dieser Station ist erst im Beginn; es darf aber getrost in Aussicht gestellt werden, daß sie bah,' brechend für die ganze westliche Schafzucht - Region werden wird. Was hier möglich ist. daS läßt sich hMfiirfc nnkermärts unter Llmlicherl Verhältnissen ebenso gut erreichen. Das amerikanische Zukunsts Schaf dürfte einer der größten Kultur-Faki toren seinesgleichen werden. 'Sie weißes besser. Mut ter: Will's ja glauben, daß der Pro sessor wahnsinnig in Dich verliebt ist: lromicv) wenn an jytuuitu i, da wird er schnell wieder gescheit we den!" Tochter: O nein, Mama, da kennst Du ihn schlecht: der ist uhtt bar:" ' -r WfrJlu J mMxm t.'-x-r