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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Feb. 12, 1913)
NovcLctie Vo. I. Hd. Hilde Möllr.er war soeben hungrig und rnüte ton ihren Unterrichtcstun den zurückgekehrt und wollte sich ge rode in dem traulichen Zimmer M ölten FräuleinS Bindemann. die seit ci Wocben aus Weifen war. recht behaglich machen, all ihre Blicke auf die Post kielen, welche die kleine Hil fk sorglich zurechtgelegt ritte... ssräuleiil Bindemann wanderte nämlich tcok ihrer sechzig Jahre noch unermüdlich in den Tiroler Bergen formn und ließ sich d,?halb von der kleinen Lehrerin, die seit vier Iah. ren bei ihr wohnte, die einlaufenden Briefe nachsenden... Es tuet eine kurze Karte, welche beute Hilde Möllner mehr erregte, als dies sonst die längsten Briefe ih rer oberflächlichen Bekannten zu tun pflegten. Und doch waren diese foc nigen Zeilen gar nicht mal an sie sondern an die Abwesende gerichtet. Die kleine Lehrerin wußte, daß Fräulein Bindemann auf ihren Nei sen gern Bekanntschaften cinlniipfte... daß ihr warmes Herz aber am aller liebsten sich den Kindern zuneigte, von denen sie oft noch nach Jahren die anhänglichsten Beweise einer treu en Zuneigung empfing. Da hatte auch heute ein Kerlchen, dessen Namen sie noch niemals von der alten Freundin gehört hatte, sich dieser auaenschein lich erinnert. Tenn auf der Karle stand zu lesen: Liebe, gute Tante Bindemann! Ich bin endlich artig und sittsam geworden, genau wie Tu das mir und Dir so oft gewünscht hast. Nun will ich Tich auch besuchen. Ich treffe am Donnerstag gegen Abend bei Dir ein. Bitte, halte recht viel Chokoladenfpeise bereit . . . Fitzebub... Der Donnerstag aber war bereits morgen. Es erschien demnach ganz unmöglich. Fräulein lgindemam von der ihr bevorstehenden Freude und Uebcrraschunz geziemend in Kennt- nis zu setzerr. Es half nichts. sie wollte selbst diesem artig gewor denen Fitzebub telegraphieren, daß er daheim zu bleiben habe und seinen werten Bejuch später zur Auifüh rung bringen solle... Aber das war ja unmöglich... Auf dieser Karte war überhaupt keine Adresse angege ben. Der kleine Schreiber meinte ge miß, daß die Tante Bindemann eben saus mit all den Andern am Schluß der großen Reisesaison heimkehren werde, und zog darum gar nicht m Betracht, datz es anders sein könne... Ein Weilchen dachte Hilde Möll- ner angestrengt nach. Dann kam sie aus das zurua, was ihr gleich an fangs durch den Kopf geflogen war. Natürlich mußte nun sie an Tante Bindemanns Stelle den Fitzebub aufnehme n-ind für einen würdigen Empfang borgen. Zuerst wollte sie darüber ein leises Unbehagen empfinden. Ihre Frei stunden waren knapp bemessen. Au- ßer dem Schulunterricht, den sie als festangestellte Lehren an einer Kna benschule den Kleinsten zu erteilen hatte, gab sie eine Menge Privat- stunden, um der Mutter, die krank und elend schon seit Monaten in ei nem Sanatorium lebte, eine wirkliche Stütze zu sein. Schließlich aber freu- te sie sich, auf diesen Besuch, denn eine große Liebe für alle Kinder er füllte auch ihr Herz und tat alles, um dem kleinen Ankömmling die Ab- wesende zu ersetzen. Zwar wußte sie nicht sein Alter, aber nach der Abfassung jener Karte ' durfte et noch kaum aus den kurzen Höschen heraus sein. Sie erstand deshalb eine Schachtel Soldaten und ein kleines Luftschiff, deckte einen zierlichen Tisch, in dessen Mitte sie eine mächtige Schale selbstbereitcter Chokoladenfpeise aufstellte. freute sich selbst wie ein Kind über das al les und band zuletzt mit heimli chen Kichern aus kleinen grünen Bir kenzweigen eine zierlich Ruthe, die sie auf das weiße Tellcrchen legte... Das . war gewiß ein Willkommen, wie eS auch Fräulein Bindemann ge billigt hatte... Und was jene noch außerdem dem kleinen Ankömmling an Wärme und Herzensgllte beschert hatte, daran sollte es auch bei ihr nicht mangeln. Sie würde das Kerl chen mit jener warmen, treuen Liebe, die ihr sofort die Herzen der Jun gen zuführte, in die Arme schließen, und... er wurde sich schon wvyiZuh, len... Eine gemeinsame Karte an die Ferne sollie auch verfaßt werden und... wenn es nicht gar zu viel kvstcte, wollten sie sich zusammen aus einer Ansichtskarte photographieren lassen... Am Vor mittag des Donnerstags war Hilde wiöllner seh: fröhlich. Sie rannte kaum die Zeit erwarten, die s,e in ihr Stüblein führte. Der Tisch erschien ihr immer noch nicht schön und niedlich genug gedeckt... Da fugte sie ein Blümlein ein. Hier stellte sie ein Abziehbild auf... Und dann setzte sie sich ans Fenster, sah ans die Straße hinab und wartete ungeduldig ... Schon sank die T'immerung. 'Die Straßen, welche in der Reise ttii fa Kill aewesen zeigten wieder da! alte, lebhafte Bild. Die Heiß. in vor drn Fenstern lagen nich Willkommen. r : r,Iafii3 heruntet... Alle Be wchner wann wieder daheim und freuten sich der Arbeit und de eige nen HeimZ ... Hilde Möllner dachte zum ersten Male darüber nach, warum sie el gentlich noch niemals draußen in der Well gewesen war . . . Fast mußte sie über diese dummen (danken lächeln... Sie hatte doch niemals Zeit ge habt. Zuerst galt es. die beiden jun. gen Geschwister zu versorgen, denn die Mutter war seit dem frühen 2o bt hti VterS ,art und schonunaS' bedürftig gewesen . . . Dann, als jene versorgt waren die Schwester hei ratete bereits mit dm siebzehnten Jahr und den Bruder ... den Fritz... nahm ein reicher Onkel an Hinsei Statt zu sich blieb nur sie übrig... Sie hatte nun nicht genügend YnfceU für all die Kräfte, die jn ihr schlum. merken... Wie gut war eS doch, daß sie vor Jahresfrist ihr Eramen als Lehrerin gemacht hatte. Das nutzte sie auS. Leicht war eS nicht. Die Kinder füblen besser als die Erwachsenen, cb sich ihnen eine Seele wirklich zuneigt... Sie hatte ihnen all ihre Liebe gegeben und erfreute sich darum ihres Vertrauens. Ihre Mutier liebte sie natürlich vor allem, nuck dlis alte oute Fräulein Linde mann stand ihrem Herzen sehr nahe. aber sie meinte heute, daß trotz Meier Liebe, die immer und immer von ihr verlangt und hingenommen wurde. als etwas durchaus SelbstverZtandli' ches doch noch eine geheime Quelle in ihr springe, die keinem gehörte... Warum sollte sie mit diesem Quell chen nicht den Fitzebub erfrischen? Sickier war er ein lieber, kluger Junge, denn Fräulein Bindemann hatte einen guten Gelchmack... Und sie träumte sich für den ihr noch Unbekannten in eine Art Sebnsuckt binein. sodaß sie mit roten Wangen und fröhlichen Augen auf sprang, als endlich die Klingel er- tönte. , . Es war aber gar nicht der klei- ne Fitzebub... Ein großer, sonnoerbranntcr Mann, der längst den Knabenschuhen entwachsen war, stand da vor ihr . . . Sie wies ihn kurz ab. weil sie ei nen Menschen in ihm vermutete, der ihre Zeit gerade jetzt nicht stehlen dürfte. ,Jch bin leider sehr in Anspruch genommen... ich erwarte Bejuch.... So." fragt; er und lächelte ein, Kenia, darf ich fragen, wer das ist ?" Sie wollte ihn eigentiiä, kurz zu rückweisen, aber er hatte gute, frey; liebe Auoen und dann machte sie von jeher die Freude mitteilsam. So sagte sie em wenig widerwillig noch... aber doch bereits um vieles sreunv:: ch:r: ' Ein Kind . . . Fitzebub hat er sich unterschrieben." Dann ärgerte sie sich sofort über ihre unangebrachte Gesprächigkeit und wollte die Korridortür schließen. 12? aber kam nun vollends herein, der neigte sich lachend und sagte: Ein hubscher Vcame. nicht wayrk Freilich... ernsthafte Leute werden ihn kaum gelten lassen. Ich habe eine große, unbescheidene Bitte, dürfte ich vielleicht hier im jflur ein wenia warten .... ich möchte mei- nen kleinen Namensvetter sehr aern kennen lernen. Sie fnp.se diese Worte als einen unpassenden Scherz auf. den sie scharf zurückweisen mußte. Aber sie ran nickt da.,u. Der fremde öcrr nahm plötzlich ihre Hand und sagte ganz leise: ?lch bin der richtige Fikebub . . . und Sie . . . smd dock die ilce Möll- ner. von der mir Tante Bindemann schon so viel erzähl, hat... Es lag in ibren Vlänen. daß Sie nichts von mir wissen sollten... ehe ich seßhaft und brav geworden war. Ich ret" nämlich bisher viel in der Welt her um. obne mir eine Seimat au bauen. Das soll jetzt vorbei sein. Es ist wie- der mal Herbst geworden, und ich habe Sehnsucht nach einer warmen Ecke . . . Als ich Ihr Bild sah. dachte ich, daß Sie viel Wärme und Son nenschein übrig hatten ... und wollte als Bittender um ein kleines Almo. sen bei Ihnen anklopfen. Daß Sie jetzt allein hier waren, ahnte ich frei lich nicht..." Hilde Möllner wußte nicht, was sie sagen oder beginnen sollte. Da dränote er sich sanft an ibr vorbei durch die nächste Tür, die ein wenig offen stand, sah aus den zierlich ge deckten Tisch und reichte iht von neuem die Land hin . . . Das ist au so Ihr Willkommen für mich... so viel Liebes . . . Auch für die Rute be danke ich mich schön..." Da hatte sich Hilde Möllner end lich von ihrer Erstarrung erholt. (ie wollte eiaentlickz aukvrauien. böse tun... ihn schelten... aber sie sah noch zur rechten Zeit ein. vatz er doch ganz schuldlos an diesem Miß Verständnis war . . . öffnete den Mund, um ihn zu bitten, daß er sie unverzüglich verladen möge kam ber nickt da,u. denn in der Korri- dortür drehte sich kreischend ein Schlüssel um... Fräulein Bindemann hatte auch diesmal, wie sie daS stets zu tun pflegte, mit ihrem plötzlichen Erschei' nen die kleine Lehrerin überraschen wollen... Nun stand sie mit schlaf fen Armen sprachlos da... sah von Fitzcbub, ihrem erklärten Liebling, zu dem erglühenden Mädchen, und sagte nicht weller oll: .Tut mit den einzigen Gefallen und gebt mir mal schleunigst einen Stuhl." Dann erst küßte sie den sonnverbrannten Mann, den einzlgei Sohn einer früh geflo:bei.?n Freun, din, herzhaft und drohte ihm mit dem Finger: Dieses Willkommen hast Du doch wohl trotz de würdigen Empfanges bisher entbthren müssen . . ." Noch mußte Fritz Werbach irn leisem Bedauern di: Frage bejahen... aber eS kam der Tag, an welchem die Kelle Quelle der kleinen Lehrerin für ihn da war . . . an welchem sie sich mit ihm gemeinsam photographieren ließ... Und sehr bald darauf konnte Tan te Binden.ann dem jungen Paar auch einen kleinen Tisch decken... und zwar im eigenen Heim. daS aus allen Ecken und Winkeln ihnen ein stillt Willkommen" zuflüsterte . . . Vintluftigt chul,eschichl. Ein Schulmann erzählte kürzlich folgendes Erlebnis: Der Herr Schul infpektor hat die Schule zu X. in fpiziert und hält nun Konferenz mit dem Direktor und den Lehrern. Der gestrenge Vorgesetzte äußert sich sehr lobend über die Leistungen der Sck:ü ler. Aber", so fügt er hinzu, die Schule ist nicht nur dazu da. den Schülern den Wissensstoff beizubrin gen. fondern sie soll die Knaben auch W einer gefälligen Lebensart erziehen. Dazu gehört, daß sie es verstehen, in angemessener Form Antwort zu ge ben. Es ist mir ausgefallen, daß die Antworten der Schüler ungelenk, ja geradezu unhöflich herauskommen. Sie geben dem Fragenden, dem sie antworten, nicht die diesem zukcm mende Anrede. So antwortete der Schüler, den ich nach seinem Namen fragte, mit einem Kurzen: Müller, statt höflich: Müller. Herr Inspektor. Sorgen Sie dafür, meine Herren, daß wenigstens diese einfache Höflich keitsregel den Schülern fest einze präqt wird." Ein Jahr später! Der Herr Jn spektor ist von neuem zur Vesichti ung erschienen und tritt in das Klassenzimmer, in dem soeben Neli gionsunterricht erteilt wird. Man ist gerade beim Sündenfall'. Der Herr Inspektor als Mann der Praxis greift unmittelbar in ?tn Unter richt ein und nimmt dem Herrn Leh rer die Fragestellung ob. Wie sagte da Gott zur Schlange?" so fragte er den einen Müller. Und prompt er- folgt, einaedenk der strengen Jnstruk tion. die' Antwort: Verflucht sollst du sein. Herr Inspektor." Nein, nein, das meine ich nicht, was sagte der Herr noch weiter zur Schlange?" Müller: Auf dem Bauche sollst du kriechen. Herr Inspektor." Um Got tes willen weiter, was noch mebr?" Müller: Ich werde dir den Kopf zertreten, Herr Inspektor..." te Rüubergeschichten. in ein,m kleinen Städtchen, in dem gerade Viehmarkt abgehalten wurde, gab eine Wanocriruxpe ras immer wirksame Zugstück Die Rau- der". Der Tempel Thaliens war eine bescheidene Bretterbude ohne er höhte Bühne. Durch die Seiternüre gelangte man unmittelbar von der Straße auf die Szene. Da samt liche Mitglieder der Schmiere beschaf tiat innren, blieb dieser Eingang oh- ne Bewachung und niemand beme'.lte, daß er angelweit offen ttano. in riesiger Ochse, der zu einer Herde gehörte, die vorübrgetrieben wurde, einen gastlichen Stall vermuteno. .rat ohne Zögern durch die Kulissen in das Tbeater und alckte unsaa'ich dumm in die Zuschauermenge. Karl Moor hatte eben seine große Szene. Das Geräusch vernehmend, glaubte er, es bereite sich die Erscheinung des Alten aus dem Turme vor und sckrie mit markerschütterndem Pathos, wäh rend er die Augen mit der Hand be deckte: Entsetzliches Blendwerk, mein Vater!" Jn einer Provinzstadt Hannorers gingen über die Bühne Schillers .Räuber". Franz Moor tritt mit dem Briefe zum Vater: Ihr vergebt mir, wenn ich Euch den Brief .'.icht selbst lesen lasse diese Zeitung ist nicht für einen gebrechlichen Körptr" . . . Mit diesen Worten zieht er ei ne Nummer der hannoverschen Zei tung heraus und hält sie dem Pub likum hin. Es war die Rache des Mimen, weil ihn die Kritik des BIct tes, seiner Ansicht nach, übel behan delte. Umtausch vorbehalten. Madame (als die Amme vom Spa ziergang heimkehrt): .Himmel, das ist nicht mein Kind . . ." Regen Sie sich doch nicht auf, gnä dige Frau! Die Babies sind einige Minuten von der Obstftau beaufsich tigt worden, die im Park steht, und dabei durcheinander gekommen ... ich babe mir gleich Umtausch vorbehal ten!" Einstweilen. Kellnerin: Trinken Sie noch a Maß. Herr Krüglhuber?" Gast: Ich weiß nicht, ob ich noch a ganze Maß vertragen kann. Broni ... bringen S' mir einstweilen im wer a Halbe!" : ,: . , ; Täfllifsif Ctnosio ttUnt. Das Spttr,ss,rlK,. Aon Cwir.it Ibcrti. Auf meinem Evazleraang war ich für einen Augenblick in daß Bureau der städtischen Bank eingetreten, um mit einem meiner Freunde, der dort, die Stelle eine Lureaucheft beklei oeie, eine illeraorevung iur ven Abend zu treffen. Aber er bat mich, kurze Zeit zu warten, da er momen tan geschäftliche Angelegenheiten zu erledigen und keine Zeit hätte, mit mir zu sprechen. DaS Bureau war von Leuten überfüllt. Fragen. Ant worten und Zahlen schwirrten umher, und jeder dieser ungeduldig warten den Menschen bemühte sich, die Be amten für seine Angelegenheiten zu interessieren, die doch unbedingt die wichtigsten waren und der schnellsten Erledigung bedurften. Und wie im mcr, wenn Geld aus dem Spiele steht, herrschte eine erregte Stimmung, die Erwartung jener die sich zu berei chern hoffen, und die ängstliche Span nung der anderen, die sich vor Wer lüften fürchteten. Ich vertrieb mir die Wartezeit mit der Beobachtung all dieser Menschen. AIs ich meine Blicke umherschweisen ließ, fiel mir die Gestalt eines Man nez auf, der sich ebenso wie ich im Hintergrund des Zimmers aufgestellt hatte. Ein Blick auf ihn genügte, um zu sehen, daß auch er von der allgemeinen Unruhe ergriffen war; und doch ließ er sich von den anderen immer wieder zurückdrängen mit einer Schüchternheit, als wäre er es schon gewöhnt, immer und überall den an deren den Bortritt zu lassen. Und sein ganzes Wesen zeigte diese de mutige Lerschüchterung. Sie war im Blick seiner traurigen Augen zu lesen, sie lag auf dem verhärmten Gesicht, das den Ausdruck eines von einem grausamen Herrn gehetzten Tieres trug. Auch seine Kleidung verriet das Stiefkind des Glückes; der abgetragene Ueberzieher. der der schossene Strohhut und der unge pflegt sein Gesicht umrahmende Voll bart paßten zu dieser müden, herab gekommenen Erscheinung. Endlich ; war im Lokal ein wenig Ruhe ein! getreten. Der größte Teil der Leute ; hatte sich entfernt und die Beamten! benutzten die kurze Zeit der unter brochenen Arbeit, um die vom Schrei ben schon ein wenig steifen Finger zu strecken. Da näherte sich der Mann endlich dem Schalter, hinter dem mein Freund saß. den Hut in der Hand haltend. Ich bin hergekommen wegen . wegen meines Kommunalloses! Sie erinnern sich doch daran? Serie 157 No. 1534. -Um Ihnen die Zinsen zu! zahlen! Ich habe es doch bei Ihnen in Verwahrung, Sie wissen doch?" Und in diesem Sie wissen doch?" und dem Zittern seiner Hand, die den Hut hielt, in dem rührenden Lä cheln, das er auf fein Gesicht zu zwingen suchte und das diesem doch nur den Ausdruck einer schwer leiden-! den Seele gab, in all diesem war seine ganze Herzensangst zu lesen, seine fiebernde Furcht vor der Ant wort. Mein Freund blickte ihn nachdenk lich an und zögerte einen Moment. Tann sagte er leichten Tones: Ah, Ihr Kommunallos! Aber mein lieber Sianor Vinus! Erinnern Sie sich denn nicht mehr, daß Sie mir das: Los zur Belehnung übergeben Habens mit dem Rechte, es verkaufen zu dür-1 fen, wenn Sie die Nückzahlungsra ten nicht pünktlich einhielten? Und Sie haben doch jetzt einen ganzen Monat vorbeigehen lassen, ohne Ihre Verpflichtungen einzuhalten! Ich glaubte nur. zu Ihrem Besten zu handeln, um Ihnen noch einen klei nen Ueberschuß auszahlen zu können!" Der ädere starrte ihn an mit aus den Höhlen tretenden Augen, offenen Mundes, in schmerzhaftem Schrecken und offensichtlicher Verzweiflung, und vergebens bemühte er sich, das krampfhafte Zitiern seiner Lippen hinter einem Lächeln zu verbergen-, und er murmelte halblaut vor sich hin: Gewiß, gewiß! Bitte um Ent schuldigung. Sie haben recht, eS ns"it nickts, es macbt nickts!" Und doch bedeutete es für ihn alles, für diesen Unglücklichen! Man sah es ihm wohl an, daß er an dieses Los geglaubt, sich an diese schwache Hoff nung mit ollen seinen Kräften ge klammert hatte, daß es für ihn das einzige Glück der Gegenwart und die einzige Hoffnung der Zukunft gewe sen war, für ihn, der so gebrochen vom Leben war und der doch diese einzige Hoffnung nicht aufgeben woll te, wie der Schiffbrüchige, der sich an eine Planke klammert, müde und kraftlos, aber sich immer wieder auf richtend an dem Gedanken: Das ret tcnde Schiff muß kommen!" Mein Freund, gerührt, versuchte ihn zu trösten. Was lag an so einem Los? Man gewänne doch nie mals; dies sei doch nur ein glück licher Zufall unter tausend Enttäu schungen. Und jetzt, Signor Vi nas, jetzt gibt eS für Sie nur etwas Kluges zu tun! Versuchen Sie. die Nummer zu vergessen, damit Sie die stete Angst los sind!" Der andere hörte diesen Beschwich tigungsversuchen zu, ohne ein Wort zu erwidern, nur die Muskeln' seine Gesichts zuckten und demütig grü ßend entfernte er sich dann, ei Mann, dem die letzte Hoffnung dkt Leben geschwunden ist. Mein Freund blickte ihm nach. dann wendete er sich zu mir und ! sagte: .Ich weiß, all mein Reden I wird nicht genutzt haben! Er wird, sich die Nummer de verlorenen LoI se in Gedächlni einbrennen! So machen e alle!" Dann erzählte er' mir die Geschichte deS Manne!: Et hieß Ferdinand VinaS und war der Sohn eines Portiers. Der Schule entwachsen, hatte er durch die Protektion der Besitzerin de Hause eine Stelle in einer Holzgroßhand lung erhalten. Und er war fleißig und strebsam gewesen und hatte sich Bahn zu brechen gewußt. Er hatte an sich weitergearbeitet, seinen Hort zont erweitert und seine Pflichten in vollendeter Weise erfüllt. Und durch feine Tüchtigkeit hatte er eS verstanden, sich die Gunst fei ne Chefs zu gewinnen, und als sich dieser nach vielen Jahren vom Ge schäft zurückgezogen hatte, hatte er ihm die Leitung übergeben. Und um sein Glück vollständig zu machen, war eS ihm auch gelungen, sich die Liebe der achtzehnjährigen Tochter feines Herrn zu gewinnen und sie als Braut heimzuführen. Aber eins war ihm nicht geglückt: fein Selbst bemußtfein zu heben. Er konnte die Schüchternheit seiner bescheidenen Abkunft nicht überwinden. Sogar in seiner Frau achtete er mehr die Tochter seines ehemaligen Ehess. als die gleichwertige Gefährtin. Immer fühlte er sich als der bescheidene, ab hängige Bursche von ehemals, der sich wie eine Marionette an den Drähten leiten läßt, die die anderen, die Hö herstehenden, ziehen. Seine Frau hatte nicht viel Zeit zu dieser amü sanken Beschäftigung gehabt, sie starb bald und ließ ihn mit einem kleinen Mädchen zurück. Und dieses Kind hatte nur zu früh seine Schwache erkannt", sagte mein Freund. Alle Opfer, die ein Vater nur für ein verwöhntes Kind bringen kann, hatte er gebracht. Keines war ihm zu groß erschienen. Er sprach von seiner Tochter, wie andere von der Madonna sprechen. Ich habe sie einmal gesehen, als sie mit ihm ins Bureau gekommen war, um Geld zu wechseln. Sie war blond, schlank und graziös, damals fast noch ein Kind, kaum 17 Jahre alt und doch fchon ein verführerisch schönes Weib mit großen, dunklen, leuchtenden Au gen. mit glänzende Zähnen, die be reit schienen, sich in das Leben ein zubeißen, wo es am schönsten ist. Und sie trug ihre eleganten Kleider mit solch einer Grazie, als schiene es ihr ganz undenkbar, sich in andere Stoffe alz in Spitzen und Seide zu hüllen. Und je älter sie wurde, desto höher stieg ihre Sucht nach Lurus . . . und dann, unglücklicherweise, setzte sie sich einen jungen Studenten in den Kopf und wurde seine Frau. Ich sagte unglücklicherweise", sagte mein Freund, weil dies ein Mann war. dessen Charakter auch nicht die nötige Festigkeit aufwies, dessen der Le bensgefährte dieses leichtsinnig veran lagten Geschöpfes bedurft hätte. Der Vater sah dies wohl ein, aber es wäre leichter für ihn gewesen, zu sterben, als seinem Liebling einen Wunsch zu versagen. Und sie war doch so glücklich in all den Vorbe reitungen zur Hochzeit, umgeben von Spitzen und Seide und Pelzwerk. Und dann kam, was kommen muß te. Der Gatte, der nicht nur schwach, sondern auch leichtsinnig war, wen bete eines Tages oll diesem den Rük ken, nicht ohne vorher die Kasse des Alten aufzuschließen und für sein ferneres Wohlergehen vorzusorgen. Und seine Frau weinte ihm keine Träne der Liebe oder der Sehnsucht nach. Die einzige Veränderung, die sein Abschied mit sich brachte, bestand darin, daß sie nun wieder zum Vater zog Welch ein Martyrium lebte nun der Alte! Es ist wahr, er hatte eine schöne, elegante Tochter! Oh. ihre Spiegel sagten es ihr oft genug, und Schönheit legt Verpflichtungen auf! Ja. er durfte sich freuen! Las er ihren Namen doch immer in der Zei tung, wenn es eine Zusammenkunft der eleganten Welt zu beschreiben gab! Sprach man doch überall von ihr als einer der schönsten Frauen! War die nicht genug Belohnung für fein Opfer, all dies bezahlen zu müssen, mit dem Vermögen, das er sich in harter Arbeit mühselig erworben hat te? Und so gab er die Hundertlire stücke, die er sich Centesimi für Cen tesimi sorgfältig zusammengelegt hatte, sich nie auch nur den geringsten Lebensgenuß gönnend, eines nach dem anderen her, jedes einer neuen Laune der geliebten Tochter opfernd." Als mein Freund geendigt hatte, erschien vor meinem geistigen Auge der Alte wieder, in seinem schäbigen, abgetragenen Rock, mit dem verschos senen Strohhut, und ich sah sein ver zweifelteS Gesicht wieder über die letzte, fehlgeschlagene Hoffnung: das verkaufte LoS. Ein seltsamer Kon traft zu dem Bild. daS die Erzäh lung meines Freundes in mir von der strahlenden Schönheit und Ele ganz der Tochter hervorgerufen hatte. Einige Monate verstricken, ich hatte Signor Vinas fchon fast ganz vcr gefsen und ick begegnete ihm auch nie auf der Straße. Eine Abend hotte ich miedet me! nen Freund im Bureau besucht. Da öffnete sich die Tür und VIna trat ein. Diesmal hielt er sich nicht schüchtern im Hintergrund. Den Hut auf dem Kopf behaltend, mit Augen, au denen der bitterste Haß sprach, stürzte er aus den Lagerhaltet lo. hinter dem mein Freund saß, und schrie Ihn mit rauher, greller Stim me an: Schnell, schnell, ich habe keine Zeit!" Und als mein Freund ihn um fein Begehren fragte, stieß er hervor: Ich habe heute im .Kurier" gelesen, daß mein Loi gezogen worden ist! Mein KommunalloS, Serie 157, No. Aber ich kann es gar nicht glauben, vielleicht habe ich mich nur geirrt! Deswegen bin ich hergekommen, um Er konnte vor Erregung nicht wei ter sprechen. Mein Freund warf ihm einen Blick zu: Hab? ich eS dir nicht gesagt, so machen sie es alle? Keiner hat den Mut, feine Nummer zu ver gelsen!" Tann rief er einen Lehrling, einen blonden Jungen, und sagte zu ihm: .Geh'. Marini, lauf' einmal flink zum Merkur", dort liegen immer am ersten die Ziehungslisten auf! Er kundige dich dort!" Und zu Vinas: Jn zehn Minuten werden wir wif sen, woran wir eigentlich sind." Zehn Minuten! Für ihn eine Ewigkeit. Nie kann ich diese zehn Minuten vergessen, denn nie noch sah ich ein menschliches Wesen in solch nervenzerreißender Aufregung. Er lief auf und ab. keuchend, in einem Aufruhr seines ganzen Wesens, hal tungslos. Die Demut und Zurück Haltung eines ganzen Lebens entlud sich in dieser kurzen Spanne Zeit. Vor seinen Augen erschien sein gan zes verlorenes Leben, seine freudlos verbrachte Jugend, sein Eintritt ins Geschäft, und dann dieses Zusam menraffen der Geldstücke, eines nach dem anderen, und von dem ersten Ersparnis hatte er sich, fünfzig Iah re vorher, dieses Los gekauft, einst sein größtes Glück, nun seines Lebens härtester Schlag. Und inmitten seines Ctammelns, in dem seine arme, gequälte Seele sich Luft machte, schien er ganz seine Tochter vergessen zu haben. Nicht ein Wort von ihr; er sah nur sich und die Ruinen seines Lebens. Als der Lehrling zurückkehrte, stürzte sich der Alte auf ihn, toten blaß, das Gesicht von Angst und Schmerz verzerrt: Ist es wahr, ist es wahr?" Nein, es ist nicht wahr!" sagte der Bursche mit ruhiger Stimme. Das Gesicht des Alten wurde von einer fast wahnsinnigen Freude über zogen; die ganze magere Gestalt wur de von einem Zittern ergriffen. Dann faßte er sich ein wenig, und von tie fer Scham überkommen, verfiel er wieder in seine gewöhnliche Haltung, bat meinen Freund vielmals um Ent schuldigung wegen der Störung und entfernte sich dann, vor Scham in sich zusammengesunken, in seinen abgetra genen Ueberzieher gehüllt, aber doch mit einem Seufzer der Erleichterung. Und sein Gesicht hatte einen glück lichcn Ausdruck, einen so glücklichen, wie ihn vielleicht nicht einmal der Gewinn des Haupttreffers auf ihm hervorgerufen hätte. Tenn trotz al ler Grausamkeiten, die das Leben ge gen ihn verübt hatte, einmal war er doch Sieg'? über das Schicksal ge-blieben. Tie Fledermau im Tienst er Menschheit. Wie gründlich uns eine ganz ge wohnliche Miickenplage auch den land fchaftlich herrlichst gelegenen Ort ver derben und wie sehr wir unter ihr zu leiden vermögen, das hat schon manch erholungsbedürftiger Sommerfrischler zu feinem großen Kummer am eige nen Leibe verspürt, so daß er sehr wohl sich in die verzweifelte Lage jener armen Menschen hineindenkrn kann, die unter den geraöezu gefähr lichen Moskitos Qualen der fchlimm sien Sorte zu ertragen haben. Mit nicht geringem Jubel wurde daher die Nachricht aufgenommen, daß dem amerikanischen Bakteriologen Dr. Charles R. Campbell von San Anto nio ein Versuch, Moskitos mit Hilfe von Fledermäusen zu bekämpfen, glänzend gelungen sei. Gerade die Stadt San Antonio und ihre Umge bung leiden furchtbar unter Malaria und Moskitos. Alle möglichen Ver suche, den Uebeln abzuhelfen, schlugen mehr oder weniger fehl. Da nun be kannterweise Fledermäuse vorzügliche Jnsektenvertilger sind und für Mos kitos eine besondere Vorliebe haben, verfiel Dr. Campbell auf den Ge danken, diese Eigenart der Tiere für seine Zwecke nutzbar zu machen. Er ließ in und um San Antonio herum sogenannte l,atruts" errichten, die die Fledermäuse einladen sollten, sich häuslich darin niederzulassen. Diese bezogen denn auch sofort ihre neuen Quartiere und eröffneten mit voller Kraft ihre berufliche Tätigkeit: den Vernichtungskrieg gegen die Moski tos. Da dieser erste bescheidene Ver such so ausgezeichnet glückte, beschloß D.'. Charles R. Campbell, unentwegt dieser Fährte zu folgen, und hofft im Laufe der Zeit noch günstigere Resul täte gegen die Moökitoplage zu er zielen. Ei Wassgang. Xtl ?, itt ttmtnitn 1s tnurU fchr Btrdnklkbnks. Zu dem Duell, da unlängst Zw! seien dem Präsidenle'. de ungari sckn Abgeordnetenhauses. Grofe't Stephan Tiszi. und dem Abgecrd, kkten Grafen Michael Karolyi am 2. Januar stattfand und mit der Ler Ittzung und Kampffähigkeit bei t rafen Kacolyi endete, während Gras 2iza vollkommen unversehrt blieb, werden auS Ofenpst folgende Ein zklhein gkinelkt: Die Beranlussung zum Duell gab ein Wortwechsel, der zwischen dem Grasen Karolyk und d,m Grafen Tisza am 1. Januar abends im Nationalkasino zu Of:n pest stattgefunden hatte. Zwischen 5 und 7 Uhr abends war Graf TiSza im Nationalkasino erschienen, wo in einem Nebensaal Graf Michael Ka rclyi mit zioei Freunden sich unter hielt. Graf Tisza ging auf den Grafen Karolyi zu und wollt, ihm ttwaS sagen. Graf Karolyi wie je doch die Hand deS Grasen TtSza zu rück und sagte: Nach dem. waS ge schehen ist. wäre z'.oeckloS, wenn mit miteinander schöntun würden." Grs Tisza kthrte daraus dem Grafen Ka rolyi den Rücken und ließ ihn zum Duell fordern. Graf Tisza ist. obwohl et nut aus dem linken Auge sieht, einet oet bet rorragc.idsten Fechter Ungarns, ode.' auch Graf Karolni gehört zu den be dtutendsten ecktern deS Landes. So ist es zu erklären, daß die Gegne Jümsll niiseirmndkkstiekeri. und r? nach 32 Gängen einer von ihn? kampfunfähig wurde. Man ljird sich !um erinnern, daß jemals ein so lcnge andaurrnder Wakfengang statt fand. Der Zweikampf währte über eine Stunde. Das Duell fand ::m 3 Uhr nachmittags stutt. Beim ersten Gang erhielt Graf Karolyi auf die Stirn einen leichten Hieb von mehre ren Zentimetern Länge, den die Aerz :e verklebten. Hierauf gerieten die Gegner noch einunddreißigmal an einander, so daß die Dauer deS Du ells insgesamt 55 Minuten betrug. Während des weiteren Verlaufe deZ weikampfes erhielt Graf Karolyl noch zehn til zwölf Flachhiebe auf den 5tcpf, auf die Schulter, auf den Arm und auf die Brust. Beim zwei ,nddreißigsten Gange erbielt Gr,' Karolyi an seinem rechten Arm einen scharfen Hieb. Als das Blut hervor spritzte, erklärten die Sekundanten auf Grund des Gutachtens des Pro fessors Hültel, der derArzt ihrer Par !el war. daß Graf Karolyi nicht mehr fähig sei, den Kampf fortzuset zen. .hieraus wurde der Kamps em gestellt. Die Parteien versöhnten sich nicht. Graf Tisza blieb unverletzt und erhielt bloß bei einem der Zu sammenstöße auf dem rechten Arm ei nen ganz belanglosen Flachhieb, d:t vom Umkippen der Säbelspitze her rührte. Graf Tisza erwies sich als fefirn zendcr Fechter. Sämtliche Anwesen de bewunderten die Elastizität, mit der er den überaus langen Zweilampf austrug, und die Ueberlegenheit, die er fortwährend über seinen Gegner bewies. Dabei verlor Graf Wza keinen Augenblick die Ruhe, während Graf Karolyi während des ganzen ?weikampfes so fieberhaft erregt war, daß es die Aerzte für angeraten hiel 4 MU.H sU - . m " W fl'VV,,lfcl, WM 11V I :i 1.(1.3 crn . rr . i in viiivin in &uiL9 uju v. yuuuuy ten Schwamm abzuwasche.i. Karo lyi war bereits beim siebzehnten Zu sammenstoß so erschöpft, daß die Aerzte eine Ruhepause von einer Mi nute anordneten, während der sich Graf Karolyi in einem Nebensaale auf einen Diwan legte und eine Herzmassage an ihm vorgenommen wurde. Die Aerzte wollten ur sprünglich nach diesem siebzehnte..' usammenst.sj das Duell für beendet erklären, da ihnen die Blässe deS Grafen Karolyi höchst bedenklich er schien; allein er wollte unter keinen Umständen davon etwas wissen, und s? wurde die Herzn. age vorgenom men. Als diese vorüber war, erhob sich Graf Karolyi. de'- befürchtete. daß das Duell für beendet erklärt würde, und eilte in den Fechtsaal, um das Duell forizuseen. Als Graf Tisza abends im Klub erschien, strömten ihm sämtliche Mit glieder der Partei entgegen und bra chen in stürmische Eljenrufe auS. Der erste, der den Grafen Tisza beglück wünschte, war Ministerpräsident Lu kacs. Graf Tisza ließ sich nicht in Erzählungen de; Einzelheiten deS DuellS ein. Er erwähnte bloß, daß er, während im Abgeordnetenha:, im politischen Kampf einzelne ,'e tcklmpfungen gegen ihn laut wurden, sich nicht darum gekümmert habe, weil er diese Dinge nicht auf daS persönliche Gebiet bringen wollte; 1 13 jedoch Graf Karolyi die Angelegen heit auf das gesellschaftliche Gebiet übertrug, hielt er es für geböte sich Genugtuung zu verschaffen. Graf Tisza trat im Klub auf den Staats iekretär im Ministerium deS Innern Emmerich Jakabffy zu und sprach 'bn mit folgenden Worten an: .Wie ich höre, haben mich Detektiv! in :dnm uebereifer 'um Fechtsaal ve oleiiet. Ich danke Dir. daß mit die Polizei derart reimDucll sekundierte.' 1