Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 05, 1913, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    nf Mt Riiuf e
, So Qttxt Wertet.
FC?fino texmlxln bi (iVfcanJni
tPmrtvnbotlen Bieg flutüi,
ftlinflrt doch schon aul fcrt Fern
Kmtttlache, kintxigUil
BeNgsch. w JKnSr tWfrn,
itz ich auf bt Bi, TchK.
Jude, tMidjt KumrijAiib
Streichet ihren (iktmegwS.
ßCbtt. bunte. aulftftTroltf,
haubtit ihr Itxvptn Vaut;
. tüu in Wund nun fcet Knabe
' Lew Wuütx Cuji schaut.
tEfawutib Mict bei Sind, Auge.
Zlnbegretslich ei ibm scheint,
ju oA aln schön, Bildern
fceif. doch die JWutt lveint.
IT, dorbH die stindrrHen,
5Zahtt flohen pfeilgeschwind
Unb ich lernt, auch vkrstehen,
JÜ5a ein Wunder schien dem Kind.
fPcl dem Kinde unbegreiflich,
agt mein Her, von fetter beut :
Kutter dachte beim Erzählen
Ihrer eignen ftindelU.
Poplagcrö.
in, ekie inl dem Leben von R-nhold
Ortmann .
An dem Schalter deZ Lahnposiam.
Ui, wo die postlagcrndtn Sendungen
ausgegeben werden, tritt ein mit aus
gesuchter Eleganz gekleideter Herr von
ungefähr dreißig Jahren vom
Scheitel bij zur Sohle der TypuS det
vornehmen, blasirten Lebemanne!.
Ohne den jungen blonden Sekretär
hinter demSchiebefensicr eine Blickes
zu würdigen, verlangt er die Aushän
digung der unter Chiffre F. II. 25
eingegangenen Briefschaften. Fluch
tig sieht der Beamte zu ihm auf. viel
leicht durch den herrischen Klang der
Stimm dazu veranlaßt, und bis in
die Stirn empor steigt ihm für die
Dauer einiger Sekunden dai Blut.
Aber er wendet sich ohne ein Wort der
Erwiderung dem für den Buchstaben
F bestimmten Fach zu, um ihm einen
dicken Stoß von Briefen und Post
karten zu entnehmen. Freilich hat er
in wenig Zeit gebraucht, um da!
rechte Fach zu finden, denn er ist noch
ein Neuling auf diesem Postamt. Bor
acht Tagen erst ist er aus einer an
tern Stadt der Provinz hierher der
setzt worden, und den Schalterdienst
versieht er erst seit gestern. Nun läßt
er die einzelnen Briefschaften prüfend
durch seine Finger gleiten, der In
ftruktion gemäß so. daß 8 dem brau
W Stehenden nicht möglich ist, inen
Blick auf die Adressen zu werfen. ES
scheint, daß er sehr sorgfältig zu
Werke geht, denn er braucht eine auf
fallend lange Zeit, und der elegante
Herr hat bereits angefangen, mit den
wohlgepflegten Fingernägeln ungedul
dig auf das Schalterbrett zu trom
meln. ali ihm endlich durch da!
Schiebefenster die Auskunft zutheil
wird:
.Unier dieser Chiffre ist nichts ein
gelaufen."
Der Herr läßt einen Ausruf ärger
licher und halb ungläubiger Ueberra
schung vernehmen.
.Gar nichts? Sind Sie Ihrer
Cache auch ganz gewiß? Es ist
Nämlich beinahe unmöglich."
.Nein es ist nichts da."
.So bitte ich um ein Depeschenfor
trular."
Zwei Minuten später reicht er daS
mit raschen Federzügen ausgefüllte
Papier in den Schalter, und der junge
Postfekretär liest:
.Fräulein Frida Hastedt in M...
Weshalb keine Nachricht? Ausbleiben
unbegreiflich. Erbitte sofort Mit
theilung nach Hotel Bristol.
Bodo."
Der Beamte zählt die Worte, macht
die erforderlichen Eintragungen und
empfängt den herausgerechneten Ge
bührenbetrag. Während der Aufgeber
die goldstrotzende Börse wieder in die
Tasche gleiten läßt, fragt er noch ein
mal:
.Und Sie sind Ihrer Sache ganz
sicher? Der Brief kann nicht vielleicht
verlegt worden sein?'
.Nein das ist ausgeschlossen.
Aber Sie können sich ja später wieder
erkundigen."
.Danke!" klingt es hochmüthig zu
ruck. Und mit verdrießlicher Miene
verläßt der elegante Herr das Post
amt.
Andere treten an seine Stelle, und
eine halbe Stunde lang ist der blonde
Sekretär angestrengt beschäftigt.
Dann aber giebt es eine Pause, und
er zieht daö undurchsichtige Schiebe-
enster herab. Ein rascher Blick glei
et zu dem am Nebenschalter sitzend:
Beamten hinüber. Der aber ist ganz
n eme schwierige, Addition vertieft
und sieht nicht von seiner Liste empor.
Zweimal zuckt die Hand des Blonden
aach dem Fach mit dem Buchstaben F,
und zweimal zieht er sie wieder leer
zurück. Beim dritten Mal aber chält
kr , daö Päckchen der postlagernden
Briefschaften zwischen den Fingern,
ano wenige Sekunden später hat er
mit dem scheren Griff eines Men
sehen, der sich von vornherein gewiß
ist, wak er sucht, ein schmales, läng
kcheS Billet herausgezogen. daS mit
'rn Poststempel M... versehen iit
und die Chiffre F. II. 25 als Adresse
tragt Nur noch ein paar Augenblicke
t:l ZögernS und ein abermaliger.
t:',x Blick nach dem Nebenschalter.
i hat Beamte dai Briefchen
. C:: seine Rockes glei.
ten lassen. Sein hübsche! Besicht tu
kreideweiß und sein Herz klopft zum
Zerspringe: denn er ist sich mit teilet
Klarheit bewußt, daß er mit diesem
Augenblick ousgkhöri hat. ein rech!
schaffe! Mensch und ein pflich'e
treuer Beamter zu sein. Aber nenn
! nicht bloß Ehr und Zukunft, so,,'
dern auch tai Leben czolik ta:ie
er wäre nicht mehr imstande cetr
sen. der Versuchung zu widerstehen.
Darüber rcenigsirnl, ob sie wirklich
in die Hände diese! stadtbekannten
Frauenjager gefallen war. mujji er
Gewißheit haben. Und wenn , so
war. so konnte er nicht den Bamitt
ler ihrer an ihn gerichteten Liebes-
briefchen machen er konnte nicht,
und wenn e! hundertn-.a! seine be
schworene Pflicht war. eö zu thun.
Um vier Uhr wird der Sekretär
flonrad Braun abgelöst, und er der
läßt da Postamt, ohne den unter
schlazenen Brief an seinen Platz zu
rückgelegt zu haben. Der Borsieher,
der ihm begegnet, sieht sich durch sein
schlechte? Aussehen veranlaßt, ihn zu
fragen, ob er sich krank fühle. Aber
der Sekretär verneint mit niederge
schlagenen Augen und schiebt fickj eilig
hinaus. Auf der Brust verspürt er
ein Brennen, wie wenn er da statt
eines Briefes, der ihm nicht gehört,
ein Stück glühenden Eisent vermährt
hätte. Und doch ist er nach wie vor
entschlossen, ihn zu erbrechen, auch
wenn eS ihm seine Ehre und seine
Zukunft kostet. Er kann nicht an
ders der Richter, der über alle
Nichter gesetzt ist, wird ihm verzeihen.
Tenn er weiß, daß auch der Beamte
ein menschliches Herz in der Brust
trägt, ein armeS, schwaches, zuckendes
Herz, das sich in verzweifelter Gegen
wehr auflehnt, wenn ihm zugemulhet
wird, waS eS nicht ertragen kann.
Die Pendule im Lesezimmer deS
vornehmen Hotels verkündet eben mit
feinen silberhellen Schlägen die fünfte
Nachmittagsstunde, als einer der
Groomö dem in die Lektüre einer QtU
tung vertieften Herrn Bodo von Sim
mern meldet, daß Jemand da fei, der
ihn in dringender Angelegenheit zu
sprechen wünsche. Lerorießlich erhebt
sich der elegante Herr und tritt in dai
Vestibül hinaus, wo ihn der andere
erwartet. Er sieht, daß eö ein gut
gekleideter junger Mann ist mit einem
blonden Schnurrbart und einem hüb
schen offenen Gesicht. daS ihm bekannt
vorkommen will, obwohl er sich nicht
erinnert, wo er eS bereit gesehen.
.Von Simmern! Sie wün
schen?" .Ich bin der Postsekretär Braun
und ich ich möchte Ihnen etwas
übergeben. Aber es kann nicht hier,
sondern nur an einem Orte geschehen,
wo ich ohne Zeuge mit Ihnen fpre
chen kann."
Bodo von Simmern zieht die
Brauen in die Höhe.
He? Ohne Zeugen? Ich
verstehe nicht recht. Sind Sie
nicht übrigens derselbe Postbeamte,
mit dem ich heute am Schalter gespro
chen habe?"
.Jawohl, derselbe."
.Na. und ? WaS haben Sie
mir denn zu geben?"
.Einen für Sie eingelaufenenBrief.
Aber ich wiederhole, daß es nur unter
vier Augen geschehen kann."
In dem bescheidenen und doch
festen Ton des jungen ManneZ ist
etwas, das den Freiherrn veranlaßt,
seinem Verlangen nachzugeben, so
sonderbar es ihm auch vorkommt. Er
fordert ihn mit einigen kurzen Worten
auf. ihm irr sein Zimmer zu folgen.
Und da bleibt er mit über der Brust
verschränkten Armen am Tische stehen.
.Also? Jetzt sind wir unter vier
Augen. Wo ist der Brief?"
Konrad greift in die Tasche und
überreicht ihm ein schmales längliches
Billet, das auf der Adresse neben der
Angabe der Stadt und des Postamtes
die Chiffre F. II. 25 trägt. Bodo
von Simmern überfliegt die Auf
schrift und dreht den Brief zwischen
den Fingern.
.Ja, zum Henker, was soll denn
daS heißen? Der Brief ist ja geöff
net." .Ganz recht, mein Herr und
eben deshalb bin ich selbst gekommen,
ihn Ihnen auszuhändigen. Tenn ich
war es. der ihn erbrach."
Der Andere läßt die Hand sinken
und starrt ihn mit großen Augen an.
He? Da möchte ich doch schleu
nigst um eine Erklärung bitten."
Sie soll Ihnen zu Theil werden,
sobald Sie das Schreiben gelesen ha
ben. Vorher würden Sie mich viel
leicht nur schwer verstehen."
Bodo von Simmern tritt näher an
daS Fenster und liest:
Geehrter Herr von Simmern!
Wohl komme ich hiermit meinem Vcr
sprechen nach. Ihnen an die erste
Station Ihrer Reis postlagernd zu
schreiben, ober ich muß Sie von vorn
herein um Verze'hung bitten, wenn
der Inhalt meines Briefes Ihren Er
Wartungen nicht entspricht. Denn ich
habe inzwischen Zeit gehabt, mich zu
besinne und ich bin zu der Erkennt'
niß gekommen, eine wie großeSchlech
igkeit ich mit der halben Zusage be
ijng, die ich Ihnen vor einigen Wo
chen nach unserer ersten Begegnung
'tgeben. Ich muß halb von Sinnen
gewesen' sein, r ich mich von den
ichönen und lockenden Zukunftsbildern
brechen ließ, die Sie mir ausmalten.
Denn mein Herz ich muß eS offen
susfprechen. mein Herz hat mich
auch damals nicht für inen Ausen-
blick zu Ihnen ajcgen. Ich lieb C'lt
nicht und ich kvurdk t nimaii in
fcen können, auch wen Sie allechät
der Erde vor mir ausbrelteien.
?er Lesend, blickt aus. Teint
Stirn hat sich In licie Falten gezo
gen.
.3ch will doch nicht i;:jtn, rag
iraer,d Jemand sich unterstanden hn.
von dem Inhalt Ui Brie?eS f.fnn'.iuß
zu nehmen!" sagt er mit schneidender
wiimii-e. ZUi der jungt Pcf;tarott
laß! sich nicht einschachiern. scnrern
neigt lkjahcnd den ftepf.
.Doch! Tenn in der Alsichi. ihn
zu Icftn. habe ich ihn an mich zeneni
inen und ßtLfsnkt."
.Herr. Ui ist ! Sie müf
sen entweder verrückt se! oder das
ist die unzcheuelllchste Unmiirct
bii, die "
.Möchten Sie nicht erst zu Ende
lesen, mein Herr?"
.Ja. zum Henker, wehzlb denn?
WaS kümmert Sie üderhaupt die
ser Brief und sein Inhalt?-
I aufloderndem Zorn hat er da!
Blatt zu Boden geworfen. Der blende
junge Mann aber bückt sich ruhig, um
eZ aufzuheben.
.So erlauben Sie mir. Ihnen die
letzten Satze vorzulesen, bis zu denen
Sie offenbar noch nicht gelangt wa
ren. Da heißt es: .Ich bin für mei
nen thörichten Irrthum so schwer ge.
straft worden, daß Ihr Zorn daneben
für mich nur noch wenig bedeuten
kann. Denn ich habe das Vertrauen
und die Liebe dek besten und treuesien
Menschen verloren. deS einzigen, an
dessen Seite ich hätte wahrhaft glück
lich werden können. Weil ich ihn
nicht belügen und hinterz:hen wollte,
habe ich ihm nach unserer ersten Un
terredung geschrieben, daß ich seine
Frau nicht ircrden kann. Er hat mir
darauf stillschweigend alle meine
Briefe zurückgeschickt und hat sich in
eine andere Stadt versetzen lassen, um
mir nicht mehr begegnen zu müssen.
Obwohl ich ihn nicht anders als in
meinen Gedanken betrogen habe, weiß
ich doch, daß er mir niemals verzeihen
könnte. Und der verzToeifelteSchmerz.
den ich darüber empfinde, ist mir Le
weis genug, daß ich nie einem anderen
angehören lönne auch Ihnen nicht,
der Sie mit Ihrer relführerischen
Beredsamkeit all mein namenloses
Elend verschuldet haben."
.Geben Sie daS Blatt her." fällt
ihm der Freiherr in die Rede. Ich
fange nachgerade an, den Zusammen
hang zu versiehe. Ten besten und
treuesien Menschen, von dem da die
Rede ist ich habe vermuthlich dvö
Vergnügen, iljn' in Person vor mir
zu sehen."
.Ich betrachtete mich bis vor im
gen Wochen a!S der Verlobte deS
Fräulein Hastedt."
.Und Sie würden sie geheirathet
haben, wenn "
.Wenn Sie nicht Ihre vermuth
lich oft bewährten Verführungskünste
aufgeboten hätten, um das unerfah
rene Madchen zu bethören. Ja, Herr
von Simmern, das hätte ich gethan,
denn ich bin ein ehrlicher Mann."
.Ich will hoffen, daß daS nicht
etwa eine Anzüglichkeit fein soll, die
unserer Unterhaltung sehr rasch ein
Ende bereiten würde. Und was d.e
Berufung auf Ihre Ehrlichkeit anbe
trifft seit wann gilt es für das
Charakteristik eines ehrlichen Man
nes, fremde Briefe zu unterschlagen
und zu erbrechen?"
.Ich mache in dieser Hinsicht kein;
Entschuldigungsgründe geltend und
nehme keine Nächst in Anspruch. Es
ist selbstversiändl Ihr gutes Rech:,
meine Verfehlung an der zuständigen
Stelle zur Anzeige zu bringen. Und
als ich mich auf den Weg zu Ihnen
machte, habe ich auch gar nichts an
deres erwartet. Aber das ist eine
Sache, die ich nur mit meinen Rich
tern und mit meinem Gewissen abzu
machen haben werde. Ich hatte Sie
sofort erkannt, als Sie heute zu m:r
an den Schalter traten und ich faßte
sogleich den Verdacht, daß der Brief,
nach dem Sie fragten, von Frieda
fein könnte. Denn ich wußte, daß
Sie schon früher wiederholt den Ver
such gemacht hatten, sich ihr zu nä
Hern. Ein einziger Blick auf die
Handschrift deZ Umschlages überzeugte
mich, daß meine Vermuthung richtig
gewesen war. Und weil ich die Ge
wißheit hatte, daß es Ihnen bei einer
Liebelei mit ihr um nichts als ein
flüchtiges Vergnügen zu thun sei,
wollte ich mir zunächst volle Gewiß
heit verschaffen.... Ich kann mein
Vergehen nicht bereuen, denn eS hat
mich zu dem glücklichsten aller Men
schen gemacht. Von Ihnen aber b:
anspruche und erwarte ich keine Scho
nung. Bon Ihrem Standpunkt aus
habe ich sie ja auch wohl kaum ver
dient."
.So will mir's allerdings scheinen.
Natürlich tragen Sie sich jetzt mit
dem Gedanken, sich mit Ihrer hcma
ligen Verlobten auszusöhnen und sie
zu heirathen?" '
.Ich trage mich mit keinem anderen
Gedanken als mit dem, ihr dasselbe
Geständniß abzulegen, das Sie soeben
von mir empfingen, und ihr zu sagen,
daß ich ihr von Herzen alles vergebt,
was sie mir angethan. Darüber hin
aus kann em Mensch Z meiner Lage
wohl keine Zukunstspläne mehr ma
chen."
.Sie wurden natürlich Ihre Car
riere als Postbeamter aufgeben müs
sen, wenn ich Sie zur Anzeige brächte.
Und Sie hatten obendrein eine Ec
.nsnikllkat vi taarlen. Und b i
allecern hallen tt sich für inen
zlücklichen Menscht.
.Ja. mein Herr! Denn ick werd
mit Freuden tragt, wal ich tm vo!
len vkivußistin der unk'kr'Nkidlicht',
.'Zolota iibtk mich heraufbeschworen
hake wenn ich nur weiß, daß die.
"kr noch imn',,r mein, canl Liebt
hört, vor Schande und Enttäuschung
lewchrt bleibt."
Er schien da Kes?räch all beendet
anzusehen, denn r wandt sich zur
.hur. Alt r sein Hand aus ven
Drücker legte. h?rke er ein Geräusch
irie vn einem kek.iakn 3(triNn ei
es Pamerdlattk und unmittelbar
darauf Bodo von SiminerS scharf
herrliche Stimm:
Wenn ick die Gesch !t mit dem
Briefe nicht zur An.eig bringe, geben
ik mir dann Ihr Ehrenwort, ,zrau
lein Nrida fufiedt iu bkiralhk?
Bitte ccne Umschweife und Re
denkarten: ja odr rein?"
.So wahr ich lebe: ja, n und tau
sendmal ja!"
.Tann ist die Sache also erledigt
und Sie könnrn ifcr statt meiner auf
ihre postlagernde Epiiiel antworten.
Den Leuten am Schalter aber werde
i künftig in Lkmlichen Fällen etwuS
schärfer auf die Finger sehen. Wie
zum Henker soll man wisse, ob man
da nicht einen zum Zode gekränkten
lioaikn hin.er dem Schiebesensttr zu
ligen lzai: uren Aoenoi
G.wittraiolkk.
Con Ewald Cd, im.
Solch ein Lkben ist für mich auf
die Dauer geradezu unerträglich,
ttaum nach Hause gekommen, ha ich
nur deine wigen Vorwürfe anzu
hören. AIS ob ich nicht schon genug
Vierger im Geschäft hätte ..."
Egon Bärdurg durchmaß mit kur
zen, nervösen Schrillen daS elegante
Wohnzimmer und warf einen unmu
ihigen Blick nach der lauschigen Nische
h.nüber, wo seine Frau an einet Sti
aeret arbeitete.
.Ist i vielleicht meine Schuld,
wenn unsere Charaktere so Himmel
weit verschieden sind?" Eoa richtet.
ha,iig auf.
.Tann also die meine?" Egon
kreuzte die Arme auf der Brust und
blieb stehen. Die Gatten sahen sich
scharf in die Augen. Eva brach zu
erst daS Schweigen.
.Ueberhaupt lleö, waS ich thue,
findet dein Mißfallen!"
.Und du fucyjt mit aller Gewalt
meine Worte und Handlungen miß
günstig zu deuten, so daß sich ein
Uirund zum Streit ergiebt."
Eva kämpfte wacker die aufsteigen
den Thiänen hernieder.
.Nein, das geht wirklich zu weit...
Meine Gespräche langweilen dich,
wenn du eS nicht überhaupt vor
ziehst, mir Ruhe zu gebieten. Wage
ich einen Widerspruch, gerälhst du i
Zorn. Erzähle ich von Toiletten von
meinen Freundinnen, vom FrÄuen
club, so fällt dir das auf die Nerven.
Niemals kann ich bei dir Recht bekom
men. Die einfachste Frage bringt dich
häusig in Aufregung ..."
.Weil du deine Fragen leider mit
Vorliebe gerade dann stellst, wenn ich
arbeite."
Das ist aber doch die tinzige Zeit,
in der wir ungestört beisammkn
sind ..." Wenn ich darauf warten
sollte, bis eS dir endlich paßt, dich mit
mir zu unterhalten, dann könnte ich
untt'.dessen zum Nordkap fahren und
wieder zurück sein."
.Thue das! ES bliebe dann noch
immer Zeit genug übrig für daS, was
wir uns zu sagen haben."
Du bist heute von einer Liebenö
Würdigkeit ..."
Ich sag nur meine Meinung.
UeberdieS besteht unsere ganze Unter
Haltung ja nur auS Streit. Wir
können thatsächlich kaum in Dutzend
vernünftige Worte wechseln, ohne in
stundenlange Differenzen zu gelan
gen."
.Tu hast richt. TieS Leben wird
unerträglich! Deshalb glaube ich.
wäre eS wohl das best ..."
Wenn wir unS scheiden ließen!
Ganz einverstanden!"
Eva Bärburg sah ihren Gatten
etwaS verwirrt an. Daß er sich so
leicht in den Gedanken der Eheschei
dung finden würde, hatt sie nicht er
wartet. Doch da wollt sie nicht
merken lassen.
.Das gäbe nur unnützes Gerede."
Ihre Stimm zittert lticht. .Die
Scheidung ist ja auch gar nicht unbe
dingt nothwendig. Es genügt voll
kommen, wenn wir getrennt leben."
.Das wär nichts Halbes und
nicht Ganzes!"
Wie du denkst mir ist 3
recht."
Um EgonS Lippen legt sich ein
ironischer Zug. .Ich glaube, ei ist
wahrhaftig das erstemal, daß wir in
einen, Punkt so einig sind."
Frau Eva wandte leicht den feinge
schnittenen Kopf. .Ach ... ich lkchze
ja förmlich nach Ruhe, nach Friedn!
Wenn ich frei bin. werbt ich sie fin
dkn!"
.Hoffentlich! ... Auch mir geht'S
ähnlich. Also, auf wann, die Tren.
nuna?"
.Sobald wie möglich ... morgen?
Aq ... wie ,ch mich fchon, varaul
freue." ,
'.Und ich erst!" Egon sieckte sich
. r
...uantlttä ein Unart an und tu.
jlau Rinz? In fci Luft. Tan
streck! k sich behaglich auf seinem
Sessel. .Mein alte, schön, Jung.
g''elkn!kbn wird feine AuserstebMZ
itn ... UkbriaenS. wohin g:
denkst du u g'ben? !
.Zunächst noch Tik'knsee, in unser
Lardhaul ... biS ich ein entere
Wohnung hab."
Sehr wehl. Störunsik meiner
seit hast du nicht zu besurchten."
.Die würd ich mir auch rerbit
Ikn!"
Egon nabm in inem Schzu'e'.st hl
Platz und wippte. g!?ichmü:big rn die
Deck starrend auf und nieder. So ein
gefühlloser Mensch. Eva wuf-.te. dzh
ei mit ihrer Fassung vorüber wäre,
wenn sie hier noch Iä7aer l,erh.ir:te.
Diese Blöße durst si sich nickt g'ben.
Nrampshast preßte sik ihr Taschentuch
aus dir Lippkn und rauschte zum
Zimmer hinauö. Egon würdigte sie
keine! Blicke.
In ihrem koketten Boudoir, auf der
Ottomane, barg sie da Haupt in den
wissen. Ihr war todestraurig zu
Muth. Ihr? Augen schmerzten, und
doch konnt sie nicht weinen. Ueber
die Blüth'npracht 10 ' Garten;
sckiwei'te ihr Blick nach dem dunkel
glühenden Abendhimmel frei zur
Aiist gehende Sommertag?. Drau
sn szng in Fink der Sonne da.
Scheidelied. Dazwischen pfiif ein
Staar seinen kecken Lockruf. Fröhliche
Menschen belebte die Strißen. All
schienen sie glücklich. deS Leben! froh.
Eoa Bärburg stöhnt verzwei'lungZ
voll auf ...
Der Aufenthalt in dem ruhigen
Landhaus, war für ihr Neuen von
wohlthätiger Wirkung. Die gesell
schädlichen Verpflichtungen hatten die
satten im vergangenen Winter be
scnderk stark in Anspruch genommen.
Ein Vergnügen jagte das ander,
"on Theaterpremiere -:--'s zu
'oireen. Bazaren. Kostümfesten und
wällen. Eigentlich hatte Egon doch
recht, wenn er sich jetzt, nach ihrer
Trennung, auf sein ruhiges Heim
'reute, denn diese Jd nach dem
Vergnügen zog sich durch die ganz?
'eit ihre! fünfjährigen Ehelebens hin.
3a3 gemüthliche Familienleben und
:en ungestörten Genuß einer bequemen
'äuslichkeit kannten beid nur dem
flmtn nach. Ihre Nerven waren
überreizt. Ti Lust zum Wider
srruch erwachte und erregte häusliche
Scenen unter den beiden Gatten wa
ren die Folg.
Eine Morgen S mochten etwa
rierzehn Tage seit der Uebkrsikdelung
LoaS nach Tiesensee vergangen sein
er'uhr si durch die hauptstädti
schen Zeitungen von einem aufsehen
erregenden Selbstmorde. ES waren
dramatische Umstände, die den Fabrik
'esttzer Karl Hollen, einen Vetter
gons, in den Tod getrieben hatten.
Vor wenigen Monaten erst war feine
Gattin plötzlich verschieden, die er
,'ärtllch geliebt. Vergeblicy suchten
im freunde und Verwandte sm trö
sten. Holten! Energie und LebenS-
muth waren gebrochen, ur gri,s zur
Nistole. Sei ein,iaeS Kind, die
kleine Mary, empfahl er der Obhut
EgonS.
s?in Telegramm irres Gatten gab
Eva hiervon Kenntniß. Ihr Ent-
schluß war gefaßt. Tie Psiicy, schrico
ihrem ml mpfindendkn Frauenher
zen den Weg vor. Ihr Platz war
ietzt an der Teile der ll)a:;a 'J(oa)
n demselben Abend traf sie in Egons
Wohnung ein ...
Wie bin ich dir dankbar. Eoa.
daß du unsere persönlichen Disferen
W in diesem Augenblick vergaßest.
m mir über die rsten schweren Tage
!inwegzuhelsn ... Die Kleine
Die Kleine fühlte sich so unglücklich!
hr fehlt eine liebende Hand. Und
ch bin doch ganz unerfahren in der
"ehandlung solch eines zarten &t
Hopses." Arme Mary!" Eva beugt sich
teilnahmsvoll über das weiße Bett
'vn, in dem die Kleine schlief. Sie
icht bleich aus."
Die Waldluft wird ihr wohl
'hun.'
Eva wandte sich kurz um. Willst
:u Mary bei Fremden unterbringen?"
Ja. in einer Försterkamilie ...
Wa! bleibt mir denn weiter übrig!
hierbehalten kann ich sie doch nicht!
Ler sollte sich denn um das Kind be
iümmern." Aber ... ich könnt doch Mary
nach Tiesensee mitnehmen. Dort hält?
sie Wald- und Landluft, und ich
würde versuchen, ihr di Mutter zu
ersetzen."
Egon zögert einen Moment mit
der Antwort. Das will ich nicht.",
sagte er dann brüsk. Karl hat mir
sein Töchterchen anvertraut, ich werde
auch für sie sorgen."
Eva nahm schweigend in der Nähe
deS Kinderbettes Platz, während ihi
Hatte in enim Buche blätterte. Egon
hatte das unbehagliche Gefühl, in fei
ner Antwort zu schroff gewesen zu
sein. Er lenkie ein.
Sonderbar ... wie sich im Leben
alle! fügt." sprach er leise, wie zu sich
selbst. Armer Karl!"
Ja, er war ein zärtlicher Gatte.
Seine Frau liebte er über alles."
unterbrach Eva seinen Monolog.
.Gewiß! Du wirst mir aber auch
zugebt, daß er di Leidenschaft denn
?och etwas zu weit trieb. Vor allem
iatt r di Pflicht, seinem Kinde den
Baier zu erhalten und nicht, unbe
kümmert um dessen ferneres Leben, in
inem 2urU'.! scllsch:r DeujjU
Land an f. zu legen.
.Du. natur.tch, wurdest nlcht t gr
handelt habe!"
- .Nein! lbstmort Ist Feigheit."
.VcsondkkS in diesem ftill. wo d.
kal: Verechiiuna im Kamps gegen die
ausepsernde Leb unterlag, meinte
Eoa sarkastisch. Dir könnt so
:wa! nicht p,'jsirn. Dazu bist du
riel u vrak:i:ck vkkanl:ot. Steil
bedachtsam und mit Uebcrlegung
ii,t tun ien e ...
.T'k mir l der nicht deine Aun'i
C.vrg 'nbrack !, trctjtnn Ich m'ch red
lich dar',' tr.l'it ... IQ !,ad
tc:lt nicht verstandn, dich zu g:w!n
nen."
Eva n:'ö:lt't. ..Ach ... lah m'ch
d-ch au! dem Spiele. T.ci wue ich
tenn damals knentlich vom Lebe.
Niemand b.it mick, oelert. welche?
Meß vrn Sel'stJerlkupnuni die Fr',
in der SU W tn muß. Meine' Mut
ter, die mir bitte rathen können, starb
leid.r zu früh."
Der bltter. anklagende Ton lhrr
timme lies, Fron iekt ausblicke. f
ml-ck!e seiner Frau an Höflichk:,t
nicht na-steben. Deshalb fand auch
er kn'fchuldia dt Worte.
Diele Se,lst erleusnnna bat ob?r
die VorauZfe'-urg, daß man sie Je
mand. der irrer wurriq tu, zuwen
det ... Uno mir scheint. daS war
ch n'cht immkr."
.Wir konnt'n unS ben nicht ver
sieben ... Mit einer anderen Frau
wirst du glücklicher sein."
Und ich bin überzeugt, daß in
Mann, der den t!?fen. inneren Werth
seine! Wesens nchtia kennt, in d.r
eine ideale Gat!in finden würde."
Ich werde mich nicht mehr verhei
ritben." bauckte Eva. Sie senkte de
Kopf. In ihren Augen schimmerte es
feucht.
Die Stille de? Zimmer! lastete auf
ibnen wie ein Alp. Auf ihren Lippe
schwebten VerlöhnungSworte. Und
doch schwiegen sie. Die Furcht, den
Spott dei andern herverzurusen. yiett
sie zurück.
Ea?n erbob sck. Mit leichtemTruck
umschloß er Evas Hand, di si ihm
nicht ntg.
.Verzeih' ... Tu weißt ja nicht,
was ich an den Tagen unserer Tren
nun litt. 5?ch kann nicht daran
rt'mi' en das, iscken uns alles aus
fein soll . . . Und wenn du nur woll
test . . ."
r.b irä wrr't? ... 5bre Augen
aiben die An ert, als sie sich, unter
Thränen lächelnd, an die Schulter
Egon! schmieg!
Und. nicht wahr, jetzt brauche ich
auch nicht nach Tiesensee zurückzu
gehen!"
,Aber aewiß. Liebling. daS mußt
du schon Mart?s wegen ... Aber.
wenn du gestattest, komme ich mit
euch!"
Ueberkrumpft.
Ein Brile und ein Amerikaner spra
chen über die Negierunzsformen ihrer
Vaterlander. Ter Brite, der den Ame
rikaner matt zu setzen gedachte, sagte:
-fand aufs en! Ihr werdet von
einer Bande von politischen Beuteja
gern giert, mit denen cMlliqasliicq
zu verkehren Euch nicht einfallen
würde."
Sie haben Recht," antwortete
der schlagfertige Yankee, .aber Ihr
werdet von einer Klique von Leuten
regiert, denen es gar nicht einfällt, mit
Euch gesellschaftlichen Verkehr zu psle
gen
,
Ter schlau Mecklenburger.
Fritz Ohnesorge, ein erst vor Kur
,em einaewanderler Mecklenburger.
geht mit seinem Bruder Jochen die Ei
senbahngeltise ntlang. hinter ihnen
her kommt ein Zug. und Jochen springt
aus die Böschung. Frilz aber lauft.
was er kann, in den Gtleisen weiter.
Gleich darauf packt ihn der Kuhfänger
und schleudert ihn 40 Fuß weit in'Z
Feld. Jochen eill herbei:
.Hett Di't veel schabt. Fritz?"
.Ick bün mihr as dodt!"
Worum büst Du denn nich up de
Böschung klattert?"
.Ick künn mit dat Diert nich tau
bei, Jrd um d Wett lopen süll ick dor
ok noch an to klatter fangen?"
- - - -ir
Jmmr der Gleiche.
.Der Mayer, der die große Erbschaft
gemacht hat, benimmt sich, trotz dS
vielen Geldes, noch immer erade s
wie früher!" Das ist doch recht nett
von ihm!" Na, nett ist es gerade
nicht! Wenn er einen ins Wirthshaus
einlädt, läßt er noch immer den an
dern für beide zahlen!"
Gegenbeweis. Fräulei,,
Eulalia: Da heißt es immer:
Glück im Spiel Unglück in der
Liebe; aber seit ich daS große LoS ge
Wonnen habe, verfolgt mich daö Lie
bksglück geradezu!"
JmmerimZaum. .W?nn
mein Mann ollein spazieren geht, ge
rat er regelmäßig ins Wirtshaus."
.Meiner nicht: er muß mir je
dckmal ein Dutzend vierblättrigen
Klc mitbringen."
Gemütsruhe. Zum Don
nerwetter, so sehen Si sich doch vor!
Si habkn sich ja auf mkinen neuen
Cylinder gesetzt!"
Wahrhaftig! Sagen Sie:
waren Sie etwa wo zum Begrab
niz?"
TamksskHlk.
Die Zeiten, da die Frau di stille
Hll!rin de! häusliche Herde war
und zugleich da! Symbol flitdlicher
Thätigkeit, scheinen ndgültig vorüber
zu sein. Jmmcr nergischkr tritt sie
öl! Eoncurrkntin deS Manne! in den
allgemkinen Weltbewkrb in; dai
Nechl auf Arbeit stand ihr ja immer zu
in den langen Jahrhunderten der Ver
gangknhcit, das Recht auf Verdienst
und freie Dersüqung über da! Ler
d irrte hat sie sich erst in den lebten
Jahren endgültig erstritt. Auch an
den Sportübungen nehmen die Frauen
in immer größerer Zahl theil, und '.2
füg taumkln sich die jungen Mädchen
auf grünem Rasen beim Spiel, daS
nicht mehr viel gemein hat mit dem
zarten Ballwerfen oder dem kokette
ifenspicl früherer Tage.
Jetzt aber sireckt die Frau sogar die
Hand nach der Waffe aus! Zwar ist !
vorläufig noch in graziös! Spikl,
das nicht darauf bedacht ist. zu tobten
oder zu verwunden. Die Tage, da die
Damen ebenfalls die Spuren ihrer
Waffenübungen an Stirn und Wange
herumtragen, sind Gott, sei Dank
noch in nebelhafter Ferne. Aber
daS Erfrischende. Stählende, dai ge
rode der Fechtsport hat. reizt auch di
Damenwelt, den friedlichen Waffen
tanz zu versuchen. In Paris besteht
seit Kurzem eine Fechtakademi für
Damkn. welch eine ganz Anzahl
Fechterinnkn aus aller Herren odr
besser Frauen Ländern in der Füh
rung der Klinge unterrichtet. , Dat
leicht Florett ist in Damenwaffe
par ezcellenc. Seine Handhabung r
fordert mehr Geschicklichkcit als Kraft,
und da di Gegner völlige VewegungS
freiheit haben und die Kraft dS Sto
ßes durch dn Ausfall verstärkt wird,
so stählt das Florettfechten, nicht nur
den Arm. der ganze Körper ist in sie
ter Bewegung, und daS Aug muß in
vnuntrbrochener Spannung jde Be
wegung des Gegner! verfolgen. Bon
besonderem Einfluß ist aber der Fecht
sport auf den Charakter, keine andr
Sportübung übt so zwingende Gewalt
auf die Entwicklung der Persönlichkrit
ouS als die Vertrautheit mit bet Waf
se. Hier öffnet sich nun eine weit,
weite Perspektive. Ein PariserSchrift
sieller schlägt dem schöneren man
darf wohl nicht mehr sagen: schwäche
ren Geschlecht bereits vor. zunächst
dem Manne, dem sie sich fürS Lbn
onvertrauen wollen, mit der Kling in
der Hand gegenüberzutreten, um so im
friedlichen Kampfe am leichtesten aul
'i'nen Attacken. Finten und Paraden
seinen Charakter zu erkennen. Er
meint, daß dadurch manchmal diele
rnstrre Kämpf in den späteren Iah,
ren der Ehe vermieden werden könn
ten. Vielleicht erweist sich in diesem
Falle aber sogar das abgestumps!
Florett als zweischneidige Wasfe.
Ti erste SchiffSpanlernngth i
Im Hinblick auf die lebhaften Erör
tcrungen über Panzerschiffe. Pan
zerunqen und Kanoner. erinnert ein
französisches Blatt an inen Artikel
des Journal de SavantS" auS dem
Jahre 1816. der von den ersten Pan
zerfchiffen handelt, und der zeigt, welch
leiten Weg die Technik von den ersten
fchllchternen Versuchen bis zu den heu
tigen Niesenpanzern zurückgelegt hat.
ES heißt da:
.Die jetzt in England gebauten
Dampfschiffe haben verschieden Grö
sen, je nach dem Zweck, dem sie dienen
sollen. Auf dem Clyde in Schottland
gibt eS Schiffe bis zu 90 englischen
Fuß. deren Räder von einer Kraft be
wegt werden, die viel größer als die
von 30 Pferden ist! . . . Aber die Am,
rikaner haben diese wunderbar Erfin
dung nicht nur auf Transportschiff,
angewandt; si haben daraus in In
strument zur Vertheidigung, und ine
Kriegsmaschin gemacht. Eine ihrer
Fregatten tragt 32 Kanonen, ihr Deck
ijt bombenfest, und ihre Wände sind
fünf Fuß dick, so daß das Innere vor
jedem Schaden geschützt ist. Eine ande
re, noch erstaunlichere Dampffregatte
wurde im vorigen Jahre in New Z)ork
vom Stapel gelassen, sie ist 300 engli
sche Fuß lanq. 200 Fuß breit und hat
13 Fuß dicke Wände aus eichenen Boh
len und Korkholz: si tragt 84 Kano
ne. Um inen Feind abzuschrecken, der
trotzdem daS Entern versuchen sollte,
kann sie in einer Minute hundert Gal
lonen kochenden Wasserö an den Seiten
entleeren; mit Hilf. desflben Mecha
nismuS läßt sie vor ihrn StllckpfortkN
300 Säbel vollkommen regelmäßig sich
bewegen, und viermal in der Minute
schleudert sie mit unglaublicher Kraft
ebenso vicl spitze, lange Piken nach
außen, di wieder ins Inner zurück
treten, um von neuem hervorzukom
men. Welche menschliche Kraft könnte
in solche Maschine besikgkn? SI ist
da? Meisterwkrk der Mechanik, de,
Gipfel der Kunst und um so bewun
dernSweriher, als si unüberwindlich
in der Vertheidigung ist."
Im Eifer. Reisender: .Wird
ein Mensch von einem Baren erfolgt,
so wird es ihm fast unmöglich, sich vor
demselben zu retten; denn schwimmt
man, so kann der Bär auch schwim
men, klettert man, so kann oer Bär
auch klettern, läuft man, so kann der
Bär auch laufen..." Zuhörer: Wenn
man sich aber versteckt?" Reisende tt
versteckt si4 der Bär aucbl"
(
f
'.
'
I
n
'k
i