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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Jan. 31, 1913)
TZ gliche Cmaüd Ztlh&nt. W der T tmw yy S ävä i. ciuS dem gleich der Mode und Gesellschaft. New Iork.'don 10. Januar. Tiö Kostüme für den 2iibi sind cl, die die Ausmerisamkeit der vor nehmen 5ileidcmmcher zur Zeit om leisten in Anspruch nehmen. In Pa ris werden die cnt,ziickendsien Dinge in Kleidern und Hüten sür die Dli viera, Cairo und andere Unrcrte an gefertigt. In Neiv )ork cntehe ähnliche Cchöpfnngeil, bestimmt, auf den breiten Proinenaden und wunder vollen, i.lil Palmen besetzten Wegen von PalM'Beach lind Miami getragen Zu werden. . Die bemcrkenSwcrthe, grosse An? Wahl von zartdftil?en ieiveben, die man um diese Jahreszeit in de,i ,Lä den antrifft, sindet hierin seine (ir klänmg. Ein Geschäft, besonders, an: unteren' roadwan, wirkt wie ein wah reö ?eenland, mit si-inen Apfel und Kirschblüthen als ein paifendrr 9ia& nien siir die ausgestellten Kleider. . Es ist kein entschiedener Wechsel in dem neuen Material Die weichen, seidenartigen und duftigen Gewebe werden mit größerem Erfolg als je. benutzt. Handstickereien. Zwischensätze , von (tturni, Irisch Crochet und anderen schönen Spitzen find mehr in Begehr als je, als modische Garnituren. Wie rs sckeint. feiern französische nötchcn ihr Wider-Erstehen für einfache, ge stickte Effekte. Tiesell'cn sind jedoch in einzelnen Reihen arrangirt, an statt in Gruppen, wie in früheren Saisons. Auch find die Knoten sehr grob. Nollen.Ttickereien, ausgeführt mit grobcrTeide oder mercerisirter Vaum wolle sind sehr wirkungsvoll fiirSHei der von Mcirnrisett, Baumwell-Bod le, Linnen, Chiffon etc. Man kann be merken, dasz alle dünnen Stoffe, die Bezeichnung tragen: Nicht dem Ein Für den Aufenthalt im Süden. flufz atmoSvhnrisckM Wechsels unter warfen", was sehr beruhigend wirkt, denn das Kleid, das zusammenllcN'pt. sowie es der Feuchtigkeit auSgcseltt wird, ist ein Fehlschlag, ganz gleich wie viel Kosten oder Zeit an die Her siellung desselben verschwendet wor den ist. . Seidenstoffe jeder Art sol len wieder getragen werden und be sonders viele leichte Seidenkleider sol len an südlichcnKurorten gesehen wer den. Reichte Sergcs, roadcloths und Poiles sollen sür formelle Zwecke zur Verwendung kommen, werden je dock nicht die Stelle von weichen Sei den! oder Atlasstoffcn einnehmen, da diese alle zu den waschbaren Arien ge hören. Weißer Errpe de chine wird in aus. gedehntem Masze für Alles benutzt. 5leider, Futter, Mäntel. Halstracht und Hut-Garnitur. Die nnkache. wei ße Seiden-Crepe de chine'Vlouse mit boblgesäumten Jabots 1 und holzige säumten Volants als Abschluß der langen, engen Aermel geboren zu hen au?"cn-äs'lten Blousn-Modellen, Die mehr streng einfachen Typen ha den Vordertheilc. die in breite Sän rnc oder Tollfalten. etwa einen hal ten Zoll breit, gelegt sind. Manchmal Jfv r7 W-) rw fa$v yW 13JK Jsf 'S lmk m wk jfiS? l! v'-Ml:':MJn' Ws V'-WmxM ' i i WwtMkl h I ' I 3 iIli !i ! ZfM'ßh u V-N : f YW'sMyh'-V ' I II I i I IJilJ '? V. ' p i Mantel für südlicheTracht. sind die galten passepoilirt mit schma len Blenden von Seide oder Atlas, doch der einfache Crepe de chine ist äufzcrst wiinschenSwcrtl, und sieht eben, so gut aZ ohne extra Garnitur. An malerischen und jugendlichen Modellen ist der untere Theil des Rockes von plniirtcin Crepe de chine geinacht, und der obere Theil. wenigstens vorn. von Spitze, die an ein tiefes Hüften-Voke gemahnt. Iniie Panier-Tunu, oder ein drapir ter Effekt mit der Taille in Einem gearbeitet, vervollständigt ein solches Kleid, In unser ersten Abbildung haben wir ein Modell dieser Art. Für die Taille mit Tunik-Panier ist geinuster. te Seide verwandt, der untere Nock theil von Crepe de chine hat die Form einer plis irten Falbel, wahrend der obere Theil, über welchen di Tunis fällt, von Spitze ist. Tie Weste ist von gezogenem Chiffon und ist umrahmt von einem Spitzen-Bolant. das von den Vordertheilen der Taille zurück fällt und die Stelle von Revers ein nimmt. Auch die kurzen Aermel sind mit Spitzen-Volants garnirt. Seidenstoffe in Moiree-Eftekt mit kleinen Farbenzusätzen in durchschos- lener Manier sind überaus elegant und werden fär Hausroben sowohl, wie für separate Blousen b;ui)t. Die Mantel fnr sudliche Tracht sind äußerst modisch elegant. Die dreivier tel Länge scheint sehr beliebt zu fein, wobei fast immer die Bordertheile un ten begründet sind. Der Rand am ganzen Mantel ist mit Borte oder schrägen Blenden voin eigenen Ma tenal eingefaßt. Einige sehr anspre. chende Modelle werden in unserer zweiten und drittm Abbildung vorge führt. Tas erste Modell der zweit.enAbbil. düng ist ausgeführt in rauhem gra en Tuch, eingefaßt mit schwarzer Sei denborte. Der vagen, die Nevers und breiten Manschetten sind von ein farbig grauer Seide. Der zweite Mantel ist von weiszem Srrge, gefüttert mit, nieiszein Crepe de chine. und kann in der That auf beiden Seiten getragen werden. Er ist garnirt mit Ornamenten von schwarzer CrochetSeidc. und einem mächtigenMatrosenkragen von 'chwar zcr Moiree. der mit den Revers in Eins verschmilzt. Die Manschttten iind von Moiree wie der Nragen. und der schwarze Strohhut ist garnirt mit weiszcm Sammet, der die Form von Flügeln hat. und um ausrecht zu sie hen. mit Draht gestreift ist. Bon schivarein Plüsch ist der in der dritten Abbildung gezeigte Man tel. Was demstlbeii ein besonders elegantesGepräge verleibt, ist dieEin sassung von weiszem Pelz, ringsum und an den Aermel-Manschettrn. Ter Mantel, der vorn unten abge rundet ist. bat auszerordentlich schöne Linien, und der infache Shawlkragen läszt ihn überaus chic und viel kost spieliger erscheinen als er in Wirk lichkeit ist- Zu dem Mantel wird eine kleines Plüsch Togue getragen, dessen ans gerollter Rand mit gezogenem Atlal bekleidet ist. ' ' Amethyst ist eine Fcrbe, die wie es scheint bestimmt ist, sich groszer Po pularität zu rrfreiien. Diese Schat tirunaen sind immer in gutem Ge fchmack und meistens kleidsam. Zwei Schattirungcn von Ametbust werden mit Erfolg an einem drapirtcn mu te benutzt, und zwar so, dasz die hel lere sich um die Drapirung herein und lzcrauswindct, und auch den un tcrcn Tlzeil der Blouse und Aerm-l bildet. Diese Kostüme auS Material in zwei Schattirungcn sind ökonomisch veranlagtm Frauen zu empfehlen, da sie keiner Garnitur bedürfen, freilich aber sehr sorgfältig gehandhabt wer den müssen. TieVerwendung von weifzenSpitzen an dunklen Kleidern ist immer ein gefährliche Experiment und wo die selben gebraucht werden, sollten sie von sehr guter Qualität sein. Ein kleiner Zusatz von echter Spitze an ei. nein dunklen Kleide verleiht demsel bcn etwas Distinguirtes und Würde volles. Diese dunklen Farben lassen die Spitze so in den Vordergrund tre ten, dasz sie nothmendigerweife von sehr guter Qualität sein muß, oder das Kleid sieht billig und gctvöhnlich aus. Eine neue Idee in separaten Blou scn ist der Stehkragen mit einem an deren inneren Kragen von gebrann tcm Netz, Chiffon etc. Dieser gebrann, te oder getollte Streifen wird dann noch vorn an der Blouse abwärts fort gesetzt, und bildet so eine hübscheGar nitur. Besonders an meisten oder ge j Von einfacher Eleganz. Wr AJy mm - y x i ILlx u ,:c :.: musterten Seidcnblousen, Vorzugs weise Crepe de chine, findet man diess Mode mit Borliebe angewandt. Im Ucbrigen sind diese Blousen von sehr ciiifacherMachart uiid nur niit Stepp säumen oder Passei'oilirung vcrzirt. Die jetzt erscheinenden Strohhüte sind sehr hübsch mizusehen, Anzuse hen" ist mit Absicht gebraucht, denn sie sind unerschwinglich für die Frau, deren Börse ihr nicht unbeschränkte Mittel gestaltet, das heiszt natürlich, nvnn die Hüte jetzt gekauft werden. Viele der neuen Garnituren sind mehr als einfach. Sie liaben meistens nur die Form eines Fragezeichens, AusrufnngszeichenS oder anderer In terpunktioiiszcichcns. Einige der Strohmodclle haben ho he Kronen und winzige Länder, an den größeren Hüten jedoch ist die Kro ne ganz flach und hat die Form einer Melone. Sebr hübsch ist eine Form, die hinten hochgeschlagen ist, und an einen Kapothut gemahnt, garnirt mit einer cinzigcnTtraufzfedcr. hinten an gebracht. Dieser Hut bildet eine rei zende Umrahmung für ein hübsches Gesicht. Die meisten Strohborten, die nmn bisher zu sehen bekommt, sind außerordentlich fein und schmal, und da viele dieser Hüte mit der Hand gearbeitet werden, werden sie voraus sichtlich sehr kostspielig sein. Dies wird jedoch in gewissem Grade wieder wett gemacht, durch die Garnitur, die auch hier auf ein Minimum beschränkt bleibt. Winzige Flügel, die wie Amor oder Schmetterlingöflügel geformt sind, werden als flache, niedrige Gar nitur gebraucht, während für höh Garnitur lange, schmale Sammet streifen direkt vom zur Verwendung kommen und so aufrechtstehend ange bracht sind, daß sie toie lange Gras Halme aussehen. Jet, Maline und Crepe de chine spielen in Hutgarnitur eine bedeutende Rolle. An vielen Hü. ten ist die Krone ganz und gar mit Cree de chine bedeckt. Es gibt Stroh, das so fein gewo bcn ist, dasz es wie Crepe aussieht. Band, das an beiden Seiten eine Bor te in - grieclzischem'rMuster hat, ist überaus reizend. 'Ein kleiner Hut. der hinten scharf aufwärts gebogen ist. hat von diesem Band eine groß? Schleife, die graziös über das Haar fällt und dasselbe thatsächlich vollkom mcn bedeckt. Zu einer Ausstattung für den Sü den gehören natürlich auch Sonnen schirme, und unsere großen Geschäfts Häuser häben in bester Weise dafür gesorgt, dasz Frauen, die so glücklich sind, sich einen Aufenthalt in sonni gen Regionen leisten zu können, eine reiche Auswahl auf oben erwähntem Gebiet finden. Es find unter diesen Sonnenschirmen ganz neuartige Ef fekte anzutreffen, und zwar durchaus nicht auf Kosten des nuten Geschmacks, denn si verbinden Schönheit mit Ori ginalität. Einige der besten find zu Kleidern von Seide, Crepe de chine, Atlas und Organdy Passend gemacht. W a n d a. Weine Frau Kocht. Eine beinahe tragische Geschichte von O.E.Kiesel. Sie meinen, acht Tage genügn noch nicht, um über die Ehe zu schreiben? Sie meinen, ich müßte mich erst durch ein Meer mißrathener. Suppen, durch einen Himalaya verdorbener Braten hindurchgegessen haben, um überhaupt erst den einzig richtigen Begriff des Verheirathetseins zu erlangen? Was den ersten Einwand anbetrifft, so scheitert der an meinem Standesbe wutztsein; ein Journalist kann eben, weil er meistens muß, über alles schreiben, und was den zweiten Vor Wurf ngeht, so bin ich viel zu ehrlich, um zu sagen: Mir ist groß Leid widerfahren." In einer Ehe. wo sich die beiden ankonjugieren können: Ich schreibe," .Du schreibst", da spielen angebrannte Braten, dünne Suppen ganz untergeordnete Rollen, da können solch inferiore Dinge das edle Gleich maß schöngestimmter Seelen über Haupt nicht stören. So kam es. Wir hatten zum ersten Male junge Kartoffeln gegessen, uA am anderen Morgen erwachte ich urit der lebhaften Vorstellung von knusperig gebratenen Kartoffelpfannkuchen. Wer dieses Pro dukt der Küche kennt, weiß, wie sich die Vorstellung von ihm zu dem brenn enden Wunsche, es zu genießen, stei gern kann, bis zur Idiosynkrasie, Per versteht es auch, daß ich darüber den Guten Morgen - Grüß an meine Frau vergaß und statt dessen sagte: Du. heute essen wir Kartoffel Pfannkuchen." ja. aber wo? Wo? Hier bei uns, wo denn sonst?" Ja. aber . . . . Der Schimmer einer Ahnung ging mir auf. Du kannst sie wohl nicht zuberei ten?" Und in dem Tone, in dem Kinder ihre Unwissenheit entschuldigen: Das ' ben wir in der Schule noch nicht ge-bt!- erwiderte meine Frau. Die ben wir zu Hause nie gegessen Soll ich ihr nun erst lange sagen, welche Genüsse ihr damit entgangen sind, wie sie einfach nicht die Krone aller Speisen kennt, wenn sie Kortof felpfannkuchen nicht kennt? Nein, ich tröste sie lieber: Das schadet nichts, wir zu Hause haben sie gegessen, und ich habe oft genug gesehen, wie sie zu bereitet werden Schließlich habe ich ja noch mein Kochbuch." Um Himmelswillkn," zeterte ich, Denn ich habe ine Heidenangst vor die sen fürchterlichen Büchern mit der jovialen Formel: Man nehme," und die in den Töpfen immer ewas an deres entstehen läßt, als man gedacht hat. Und so begann's. Zwei Hände nahrhafter Knollen legte ich meiner Frau vor, die von ihr mit fabulöser Geschwindigkeit ihreö erdigen Gewandes enthüllt wurden. Run herbei, du Reibe, über deiie Zacken ging noch keine Hand, zum .li sten Thun bist du hervorgeholt. Hei. wi die Schärfe auf das weiche Fleuch der Erdfrüchte losgeht, wie weich und mollig eS sich anhäuft in der Schüssel, und merkwürdig, wie rothbraun oie Masse aussieht, aber Das ist wohl so sagt meine Frau. Und während si die Kartoffeln zerreibt, bin ich beschäftigt, das Weiße von drei Eiern (zwei schreibt das 'doch zu Rathe gezogene Kochbuch vor) zu schlagen. Das geht famos, ich schlage und schlage, die grüne, seimige Flüssigkeit wird nach und nach schlohweiß und häuft sich, und wird so k)o daß ich sie lange ausziehen kann. Ob ich viel leicht Talent zu einem Kochkünstler in mir habe? Wer weiß das? Solche Entdeckungen sind Zufallssachcn. Also ich schlage Schaum, und meine Frau zerreibt die letzte Kartoffel; jetzt eine halbe Handvoll ' Salz, einen Schubs Milch, das Eigelb hinein, dann den Schaum hinzu (fast thut es mir leid, dieses weiße, schneeige Mus uf die lauwarme Masse zu stürzen, es ist, als ob ein weißer Schwan in einem Moortümpel baden soll), und dann kräftig gerührt. j Vier Augen blicken begierig in die Schüssel: dann schiele ich nach meiner Frau, sie ist ganz Köchin, ganz Haus frau, ganz Pfannkuchenbäckerin. Ne ben dem Gaskocher steht schon alles bereit: ein Moment von großer kuli narhistorischer Bedeutung schickt sich' an, geboren zu werden. Mit angehal-! tenem Athem sehe ich. w,e meine Frau den Herd anzündet, Butier in die Pfanne thut, die wüthend aufzischt, und jetzt träufelt, jetzt fließt der erste Löfel Pfannkuchenteig in die Pfanne und erstickt das Schwatzen des kochen den Fettes in einem großen, großen Schweigen. Schweigen. Eine feieriche Andacht ruht, wie ein Ader mit ausgebreiteten Flügeln, in der Küche. Eine bange Frage: Wird es? Meine Frau zuckt nur die Achseln, ohne sich nach mir umzusehen. Wird es?" Eine halbe Minute lang, dünkt mich, muß die Welt in den Angeln ra sten, um die Entscheidung abzuwar ten. Du." sagte ich dann, sieh' zu. daß der Pfannkuchen recht knusperigm Rand bekommt, das ist das schönste daran. Schande, , ob man nichtlauter Rand backen kann?" Tann sah ich meine Frau an; eine feine Falte gräbt sich zwischen ihre Brauen; das ist bedenklich, das ist ein Zeichen, daß etwas, wie sie zu sagen pflegt, verdwast" geht. Ein scharfer, brenzlicher Geruch wandelt durch di Küche. Du mußt jetzt umwenden, sonst brennt er an! Und ich denke dabei an die Geschick lichkeit früherer Hausfrauen, die den Pfankuchen mit einem einzigen Schwung der Pfanne, ohne Zuhllfe r.abmc eines Messers, umkehren kann ten" wobei es einmal einer , passiert sein soll, daß lder Pfannkuchen so in Schwung kam, daß er der Hausfrau auf den Rücken flog und sie sich nicht erklären konnte, wo er abgeblieben sein könnte. Aber unser Pfannkuchen ließ sich nicht umwenden, er klebte fest an der Pfanne, und als er gelöst werden sollte, ging er in jämmerliche Fetzen. Und wie der erste, so der zweite. Ich wagte schon gar nichts mehr zu sagen, denn die Pfanne wurde schon mit merkbarem, nichts Gutes kündendem Geräusch von meiner Frau , gehand habt. Der Teig band nicht. Meine Frau häuft foie Fetzen im Teller auf; ich probiere; das Zeug schmeckt schrecklich: aber ich sage: Fa. mos, wundervoll!- und mache dabi ein Gesicht so harmlos freudig, daß ich in tiefster Seele vor der menschlu chen Verstkllungskunst erzittere. Ob wir ekvaz Mehl zuthun rniis-sen?- Rcsignirt wirft meine Frau zwei Löffel voll Mehl in den braunen See: intensives Rühren. Es ist etwas zu vick geworden; ein Schuß Wasser da zu, Milch wäre unter sotanen Um ständen schon Verschwendung gewesen Wieder der weltbewegende Momente Ausgießung des Teiges in die Pfanne. Wir haben so viel Teig m der Kum me, daß wir gut ein biwakirendes Ne giment sattmachen könnten. Aber ich tröste: Dann essen wir heute Abend eben wieder Psimnkuchen,- denn es steht bei meiner Frau sowohl als bei mir unerschütterlich fest, daß es dies n:al gelingen wird. Aber ojeh! Jetzt ist der Teig so dick, daß er unten schon anbrennt, indeß oben noch alles ein Wabern und Fließen ist. Da sinkt meine Frau hoffnungslos auf den Stuhl, und auch ich schaue in die Pfanne, in der es höhnisch zischt und sperenzelt. Ron Possumus!- Durch das offene Fenster in den hellen Frühlingstag hinaus zieht ein scharfer Brandgeruch, der mich an Dantes Inferno- denken läßt. Da trat ich an den Gasherd, drehte kurz das Gas ab, trug die Schüssel mit dem braunen See in die Speise kammer und setzte mich trauernd zu meiner Frau. An jenem Tage brieten wir nicht mehr Tie Gräsin Walewska. In Paris starb jüngst im Alter von fast neunzig Jahren eine Frau, die am Hofe Napoleons III. als prächtiger Stern gestrahlt, seit dem Zusammen bruch des zweiten Kaiserreichs aber ein recht bescheidenes Leben geführt hatte: die Gräfin Walewska, kurzweg die Walewska genannt. Seit Jahrzehnten bewohnte sie ein paar Zimmer in einem der vornehmeren Pariser Hotels; hier lebte sie von den Erinnerungen an die großen Ereignisse, an welchen sie theil genommen hatte, und an die tragischen Schicksalsschläge, die innerhalb weni ger Monate ihre ganz: stolze Größe zu nichte gemacht hatten. Sie war in er ster Ehe mit einem der hervoragendsten Männer der napoleonischen Zeit, dem Grasen Walewski. der Minister des Aeußern und dann Parlamentsprasi- dent war. verheirathet gewesen. Graf Walewski leitete auch den Pariser Kongreß von 1856. da er damals nicht blos in Frankreich, fondern auch im übrigen Europa für eine diplomatische Größe gehalten wurde. Ein Görlner und Förderer der Künste und Wissen schaften. ließ er sich für kurze Zeit vom Zauber des Theaters umgarnen: er wurde dramatischer Dichter, und es wurde ihm in feiner Stellung nicht schwer, sein Erstlingsdrama Die Schule der Welt" im Odeon zur Auf führung bringen zu lassen; und das Stück hatte sogar Erfolg. Graf Walewski war von kaiserli chem Geblüt; war er doch der Sohn Napoleons I. und der schönen Polin Maria Walewska. der Gattin des Anastasius Colonna Walewski zu Wa lewice. In leidenschaftlicher Liebe war der Graf der Tragödin Nachel zuge than, aber seine Liebe wurde nicht er widert. Das stimmte ihn so mißmu thig, daß er aus Aerger" die erste beste Frau, die ihm in der Gesllschaft begeg nete. zu heirathen beschloß: diese Frau (die jetzt verstorbene Greisin) war die florentinische Gräfin de Ricci, die in der Folge zwar nicht ganz, so großen politischen Einfluß hatte wie ihre Landsmännin, die Gräfin Castiglione, aber ihrem Gatten immerhin eine her borragende Helferin und Mitarbeiterin wurde und sich der besonderen Achtung und Freundschaft der Kaiserin Euge nie erfreute. Die Walewska war im mer eine entschiedene Gegnerin der ita lienischen Einheitspolitik Cavour's; der, große piemontesische Staatsmann, der alle Treibereien und Ränke des Napoleonschen Hofes kannte, sagte mehr als einmal, daß er die Gräfin Walewska mehr fürchte, als irgend eine andere Frau am Hofe des Kaisers. Es gilt als sicher, daß sie viele Jahre hin durch in ausgezeichneten Beziehungen zum Vatikan stand, und wie die Ca stiglione die treue Vermittlerin zwi schen Navoleon und Cavour war, war sie es zwischen Pius IX. und der Kai serin Euaenie. Die Walewska war eine der wenigen Damen der 5iofaksellsckaft, die 'im Schreckensjahre 1870 in Paris blieben und den Untergang des prunkvollen Kaiserreiches mit ansahen, ohne sich in ihren Leben Sgeivobulzeiten stören zu lassen, Sie heiratbete nach dem Tode ihres Gatten in zweiter Ehe dem Gra fen d' Alessandro die San Adrian, einen sizilianischenEdelniann, und et öffnete einen politischen und diplonia tischen .Salon". Abcr es war ein Eintagsglanz, und die Gräfin iiiut.', nachdem die Pracht und die Herrlich keit des. Kaiserreiches verflogen wa rrii, bescheiden in den Hinttrgrnud lreien. '.'ins iizrer ersten Ehe stamm ten ein Sohn und zwei Töchter. Der Sohn. ,raf Walewski, hatie die di ploinatische Laufbahn eingeschlagen; beim Ausbruch des Krieges schied ce jedoch aus dem Staatsdienste auS. nur sich für das Heer antvcrben zu lassen, ftach dem Kriege blieb er Militär und erreichte schließlich den Rang cinc-j Oberstleutnant?. Nachdem er den Abschied genommen hatte, widmete er sich dem Bnnkfach. und der Enkelfohn Sn. i ,,.,s...... ::i tv:....c i'i.v ijii'fjLii uifiuiiuii ii -i'iu'l tor des Credit Lnonnais. Die Berdi gung der Walewöka war einfach und doch imponirend: dem Sarge folgten zahlreiche Vertreter der vornehmsten Familien der Kaiserzeit, iiiit'.'r ilnien auch ein Vertreter der greisen Kais rin Eugenie . . . Gemeiliutttziges. Katarrh im Halse. Trinken Sie jeden Morgen vor dem Ausstichen und Abends bei zu Bette gehen, ein Glas heiße Milch mit Emser. (1 Theil Emserwasser und 2 Theile heiße Milch.) Des Nachts umwickeln Sie den Hals mit einem nassen, gut ausge rungenen Tuch, bedecken dasselbe voll ständig mit einem wollenen Tuch und lassen den Umschlag die ganzeNacht. Bei Mandel . Entzün d u n g e n ist recht vieles Gurgeln mit Kamillenthee ein sehr gutes Mittel. " WjV i k V Kl j 11 IV il V Vj - lich. Auch langsames .Trinken des Thees ist wirksam. Brustkatarrh. Einfaches, bil liges Mittel gegen Brust - Katarrh ist anisirter Ammoniaks 20 Tropsen in einem guten Schluck warmen Wassers alle 2 oder 3 Stunden zu nehmen. N a f e n k a t a r r h. Heiße Dämpfe von Heublumen je Abends vor Schla fengehen Stunde lang und so heiß als möglich, sind fast immer mit Er folg gekrönt. Man rechnet eine Hand voll Heublumen auf zirka 2 Liter koch endes Wasser. Zwiebeln gegen Schnup, fen und Katarrh. Es scheint VI n? roMtn )nrtrm itnh fn nH w mn- wenig bekannt zu sein, daß die ge- wohnlich Kochzwiebel sich als eines der besten Mittel gegen den so hau fig herrschenden Schnupfen und Husten bewährt hat. Di Zwiebeln weiden ge viertheilt, mit Kandiszucker und noch besser mit ungehopfter Bierwürze ge dämpft und von dem Safte alle 2 Stunden ein kleiner Theelöffel voll genommen. Diesen eingekochten Sast sollt man in gut verkorkten Glasern im Hause vorräthig halten. G e g e n H e i s e r k e i t. Um ka tarrhalische Heiserkeit zu beseitigen, nehme man 1- bis 2stündlich einen Theelöffel voll Honig ein. Sollte die--ses einfache Mittel innerhalb eines Tages keine Besserung bringen, so füge man dem Honig noch Eigelb und süßes Mandelöl hinzu. Auf einen Eß löffel voll Honig rechnet man ein Ei gelb und für 3 Cents Mandelöl. Heiserkeit oder Husten reiz. Eines der besten Mittel gegen Hustenreiz für Kinder und Große sind Halswickel. Abends beim zu Bette gehen umgelegt und Morgens abge nommen. Fleißiges Gurgeln mit lau warmem Salzwasser. Trockenheit derHalsor g a n e. Leidet man 'durch vieles Spre chen an Trockenheit der Halsorgane, so gieße man, nachdem man die Zähne gebllrstct. einen halben Eßlöffel reinen guten Branntwein in ein halbes Glas voll Wasser und gurgle hiermit mehrere Minuten. Dieses wiederhole man etwa alle 3 bis 4 Tage. Dieses Mittel hat denen, die nach sechs- bis sieben stündigem lauten Sprechen eine groß: Abspannung und Trockenheit in der Kehle spürten, ausgezeichnete Dienste geleistet. S ch w e i n s n i e r n S u p p ?. Bier bis fünf schöne Schweinerneren gebraucht man zu der Suppe. Man macht in jede Niere einen Einschnitt und legt sie einige Zeit in Wasser, da mit die Blutthttlchen herauSziehm, setzt sie mit zweieinhalb Quarts heißem Wasser bedeckt aufs Kuer, schäumt die Brühe gut und sorgfältig und gibt noch eine halbe Sellerieknolle, eine Mohre, eine Tomate, ekras Porr6 und Peterstliengrün on die Suppe, fügt 2 Unzen feine abgeschwemmie Perlgraupen bei und kocht sie lang sam zweieinhalb Stunden. Niere und Suppenwurzeln nimmt man heraus, zerschneidet alles in Streifen, legt es in die Suppe zurück und schmeckt sie mit Speisewürze ab.