An Dunkel gehüllt. (30. Fortsetzung,) Das liegt meiner Meinung nach ziemlich klar cuf der Hand. Herr Kommissar. Man forschte nach dem Besuch, weil man in ihm den Mörder vermutete. ES lag m meinem In- ttlksse. die Polizel von meinem Äeiu chc bei Frau von Hunn in Unkennt tii zu lassen." .Nun gut. den Grund lasse ich gel ien. Weshalb aber griffen Sie so plötzlich zur Flucht?" Ich werde Ihnen olles haarklein Berichten. Herr Kommissar. So wie eZ war! Was läge überhaupt für ein Grund für mich vor. eine Dame zu ermorden, die mir stets freundlich gesinnt war? Ein Raubmord war es nicht, dafür sprachen die begleiten den Umstände. Es wurde nichts der wißt, und ich mache doch auch gewiß richt den Eindruck eines Raubmör das. Ueberhaupt bin ich kein solcher Waffenheld, verstehe wohl einen Pin sel, nicht aber eine Waffe mit Erfolg zu handhaben." Also fangen Sie an. Herr Lastend, Sie können sich setzen. Der Maler machte gern von der Erlaubnis Gebrauch, da ihn tatsäch lich seine Beine kaum trugen. .Ich muß ein wenig weit ausho len." sagte er. Bitte, ich habe Zeit. Nur suchen Sie alles zu vermeiden, was nichts Mit der Sache zu tun hat." . .Meine Mutter gehörte zu den Freundinnen Frau von Hunns". er zählte der Maler. Frau von Hunn verfolgte meine Karriere mit Jnter esse und hat mir stets eine mütterlich freundliche Gesinnnung entgegenge bracht. Wir hatten uns lange aus den Augen verloren. Meine Eltern waren tot, mich aber fesselten andere Interessen, auch war ich längere Zeit im Auslande. Erst hier in Hamburg iraf ich Frau von Hunn zum ersten Male wieder, und zwar auf der Straße. Sie lud mich freundlich ein. s:e zu besuchen, was ich natürlich mit Freuden tat. So war ich häufig bei ihr zu Gaste zum Mittagessen, wenn Frau von Hunn durch keine anderen Verpflichtungen in Anspruch genom men war; auch kaufte sie mir einige Bilder ab und wirkte für mich in ihrem Bekanntenkreise. Nun hatte ich vor Jahren eine Liebe, und wenn man uns Künstlern auch eine gewiss Leichtfertigkeit nicht absprechen kann, fo muß ich doch sagen, meine Liebe zu der Operettensängerin Gisela Krause war echt. Alles hätte ich ihr zu Füßen gelegt. Nur. daß ich nichts zu Füßen zu legen hatte. Denn ich war ein unbemittelter Maler, der es nicht verstand, sich durchzusetzen. Sei es aus Mangel an Protektion, oder lag's am Können? Gisela Krause, kurz weg die rote Gola genannt, wegen ihres roten Haares, stand mir bei einigen Bildern Modell. Ihre Pracht vollen Körperformen entfachten meine Sinne fast bis zur Raserei. Es kam zwischen uns zu erregten Szenen, und Gola versprach mir. die Meine zu werden, wenn ich imstande sein würde, ihr ein sogenanntes Dasein zu bieten. Ich ging ins Ausland, mein Glück wo anders zu versuchen. Als ich nach jahrelanger Abwesenheit zurück kehrte, erfuhr ich. daß Gola di Frau eines adligen Rittergutsbesitzers ge worden war. Was wollte ich machen? Ich kehrte zurück, wie ich gegangen ine unbekannte Größe. Allein die Leidenschaft für das dämonische Weib erwachte in der Heimat wieder mit : feiner vollen Macht, und es gelang mir. mich schriftlich mit der Geliebten in Verbindung zu setzen. Sie schrieb mir, sie sei nicht glücklich in der Ehe geworden; sie gedachte mit Wehmut der zusammen verlebten Stunden ach, was man so sagt. Vielleicht war es ja auch der Fall. Ich klammerte mich an jedes Liebeswort. und der Wunsch war in mir lebendig, Gola zu kinem Stelldichein zu bewegen. Doch die Baronin Lüderitz war vorsichtig. Sie überlegte hin und her, wie das einrichten ließe, und behielt sich die Bestimmung des Tages vor, an welchem sie es ermöglichen könne, nach Hamburg zu kommen, da solches nur in der Abwesenheit ihres Mannes ge fchehen dürfe. Auch müsse sie beto nen, daß. da sie ja in Hamburg be kannt sei. wo Freunde ihres Mannes sie treffen könnten, es sich empfehlen würde, einen Ort zu wählen, der einer 'Baronin Lüderitz durchaus würdig sei. Und da fiel mir meine alte mütterliche Freundin, Frau von ' Hunn, ein. Ich trug ihr mein Anlie aen vor. Zwar wich ich bei meinem Bericht ein wenig von der Wahrheit ab, indem ich ihr verschwieg, daß es ; Schicksal an meiner Seite zu vertäu sich um eine verheirate Frau han-!fchen. obgleich ein gewisser Abenteu delie. Ich sagte nur,, ich liebte einlrerdrang ihr nicht abzusprechen ist, Mädchen aus besserer Familie und! wenn nicht durch einen Zufall auch sie heil den Wunsch, mich mit ihr aus ; sich durch den ihr geschenkten Briefbe zusprechen; das könne aber weder auf I schwerer mit in die Mordgeschichte l'fentlichcr Straße, noch in einem, verwickelt sah. Eine gewisse Gefahr ZzM, sondern nur unter dem Schutze lag immerhin vor. da sie wegen ihrer ei t Tame geschehen, und ich bat sie, s Untreue zum Schweigen verdammt v:':t Schutzengel zu sein. Das. war. Sie ergriff daher die Gelegen ' "m:nt schien Frau von Hunn heit. die Bande, die sie drückten, ab ' ,:lcn: es schien ihr die nötig schütteln, und den Sprung in die '": j'ir ein Liebe zu sein, di ; ungetuifje Zukunft zu wagen." . Romc t vou A. bliese. j sich in anständigen Bahnen bewegte. Sie gab ihre Ginraiflifiuna. AIS ich Äola schrieb, ich wllrde sie in der Villa meiner Bekannten, einer Frau von Hunn, erwarten, bestimmte sie den Zag und die Stunde ihrer An kunft. welchen ich alsdann ssrau von Hunn brieflich mitteilte. Jcy war be reits eine halbe Etunde vor der Zeit eingetroffen. Tie Baronin Lüderitz kam in einer geschlossenen Drosch?e direkt vom Bahnhof. Erst war die Unterhaltung allgemein, nämlich, s? lange Frau von Hunn bei uns weilte! später zog sie sich zurück. Baroni : Lüderitz ließ sich von Frau von Hunn im ganzen Hause herumführen, be wunderte alles. waS sie sah. mit unge teiltem Interesse, und blieb förmlich elektrisiert vor dem Schreibtisch mei ner mütterlichen Freundin stehen. Ein Briefbeschwerer fesselte ihre Aufmerke samkeit, und zwar brachte sie diese mit einem solchen Enthusiasmus zum Ausdruck, daß Frau von Hunn, lie benswürdig. wie sie nun einmal war, beim Abschied zu Gola sagte: Ciebes Fräulein, da der Briefbeschwerer Ihnen so großes Vergnügen bereitet hat, erlauben Sie mir wohl, Ihnen denselben als ein Andenken an diese Stunde, die Ihnen unvergeßlich blei den dürfte, zu verehren." Gisela küßte der alten Dame gerührt die Hand. Ich fuhr mit meiner (Belieb- ten gemeinsam fort. Wohin fuhren S,e?' In ein Restaurant, woselbst wir in einem Separatzimmer ein Abend essen vor der Rückfahrt der Baronin einnahmen." .Kehrten Sie an jenem Abend noch einmal in die Villa zurück?" Nein." Und wo verbrachten Sie diesen Abend?" Still in meiner Klause.- Können Sie für diese Aussage den Beweis antreten?" .Wie soll ich das verstehen, Herr Kommissär? Ich könnte das doch nur insofern, als sich meine Wirtin des betreffenden Tages erinnerte. Dies wird aber schwerlich der Fall sein, da für sie der Tag von keiner Bedeutung gewesen, folglich auch nicht mehr in ihrer Erinnerung sein wird." Der Kriminalkommissär konnte sich dem Eindruck nicht verschließen, daß die Erzählung des Malers den unver kennbaren Stempel der Wahrheit trug. Es ,war auch zu bedenken, daß der Bruder der Ermordeten um acht Uhr des Abends gesehen worden, wie er sich in die Villa seiner Schwester begab. Da hatte sie also noch gelebt. Um zehn Uhr war sie nach Aussage des Dieners Scheurer tot gewesen. Dann aber, zum Henker, hatte zian ja einen ungeheuren Mißgriff getan, und der Verdacht blieb auf dem sich noch in Haft befindlichen Diener Manfred Scheurer. vielleicht auch auf Georg Ollenschläger sitzen. .Nun gilt :s noch, Ihre sonderbare Flucht zu erklärenhuh der Beamte nach einer Pause von neuem an. Meine Flucht, ja, die vollzog sich unter höchst sonderbaren Umständen. Ich wiegte mich bereits in völlige Sicherheit, da :rschien eines Tag:s ein älterer Mann bei mir. dessen Na men ich noch heute nicht kenne. Er sah in der Kleidung zwar stark her untergekommen aus, im übrigen machte er einen guten Eindruck, auch fein Auftreten war das eines gebitde ten Menschen. Er sagte mir, er wisse um meinen Besuch bei Frau von Hunn, daß er aber schweigen könne, und so weiter. Ich war gerade etwas knapp bei Kasse und gab ihm zwanzig Mark, mit denen er anscheinend auch zufrieden war. Vorläufig, das war mir klar. Denn er würde wieder kommen und fordern und immer wie der fordern, und so hielt ich es für das beste, das Feld zu räumen, um vor den Nachstellungen dieses Erpref sers sicher zu sein. Es war eine ganz gemeine Feigheit, ich sehe das vollkom men ein, indes noch niemals hatte ich mich in einer solchen desperaten Lage befunden, ich war völlig von dem Ge schick, in das ich da auf so sonderbare Weise verwickelt worden, überwältigt und keines klaren Gedankens mehr fähig. Die wahnwitzige Angst, für den Mörder von Frau von Hunn ge halten zu werden, raubte mir jede ruhige Ueberlegng. In meiner Not nahm ich auch meine Zuflucht zu der Baronin Lüderitz, die ich anflehte, mich zu begleiten, da unser Aufenthalt in der Villa Hunn an jenem verhäng nisvollen sechsten Oktober verraten worden. Wer weiß, ob meine Ge liebte sich entschlossen hätte, ihr siche res Heim gegen das unbestimmte I an :.. t r-. ! rn.rt. ' ..uiw luiniii zn nun in mi i"'9 der falschen" Papiere?" tnquirierte der Kriminalbeamte unbarmherzig weiter. .Darüber muß ich jede AuZkunft verweigern." .Also doch ein dunkler Punkt" sagte Penk.' Wir aber müssen öl lige Klarheit haben." Das tut mir leid." entgegnete der Maler hierauf. Die gerichtliche lin tersuchung muß ja ergeben, daß ich die volle Wahrheit sprach. Ein Schuld an dem Morde meiner mütterlichen Freundin kann mich nicht treffen, is fehlt doch jeder Beweggrund." Mag sein! Wär S nicht dennoch besser, Si: offenbarten sich ohne Bor behalt?" ,Daö wäre nicht fair gehandelt." .Wi Sie wollen." Hugo Lafrentz wurde in feine Zelle zurückgeführt. Nach dem Verhör der Baronin soll ten beide Inhaftierten dein Gerichts gefängniS überliefert werden. Die rote Gola faß gewaltig hoch zu Pferde, als sie sich dem Kriminal kommissär gegenüber befand. Sie beklagte sich über di Behandlung, die ihrem Stande nach unwürdig fei. Sie fei da durch einen einzigen kleinen Fehltritt in eine Lage gekommen, für welche sie di Polizei verantwortlich machen würde. .DaS tut mir aufrichtig leid, meine gnädige Frau," sagte Penk mit leich ter Ironie. .Aber Sie kennen doch daS Sprichwort: Mitgefangen, mitge hangen!" Gola verbreitete sich ausführlich über ihr tragisches Geschick, beschwor ihre Unschuld an dem Morde unter tausend Versicherungen, und schob die ganz Schuld an ihrer Entgleisung Hugo Lasrentz zu, der ihr vor und nach der Heirat unablässig nachgestellt habe. Darum bandelt es sich hier gar nicht, Frau Baronin," erklärte Pen'. Das haben S'.e m,t Ihrem Herrn Gemahl abzumachen. Wir haben f hier mit dem Morde in der Horner Villa zu tun." Ich weiß! Allein '.ch habe doch absolut nichts damit zu schaffen. Inwieweit Hugo Lafrentz sich rechtfer- tigen kann, weiß ich nicht, darüber mag er sich ausweisen. Während m:i- ner Anwesenheit in Hamburg hat :r die Dame nicht getötet." Sie stellte den Hergang genau so dar, wie es kurz vcrher der Maler getan. Auch machte sie kein Hehl, wie sie in den Besitz der ihr nicht gehören den Papiere gekommen. Ich er neuerte in Berlin di Bekanntschaft einer früheren Kollegin." erklärte sie. welche den Schritt, nämlich meinen Gatten zu verlassen und mit einem Andern nach dem Auslande zu Ziehen alles andere verschwieg ich ihr furchtbar interessant fand. Für einen meiner besten Brillantringe überließ sie mir ihre Papiere, da sie sich diese! bn leicht wieder anschaffen konnte, wie sie sagte. .Und Ihr Eeliebler?" fragte der Kriminalkommissär. Auf welche Weise kam er zu dem Militärpaß?" .Er besaß denselben bereits, als ich anlangte. Er sagte mir, er haöe ihn von einem Freund erhalten. Ich kenne aber die Freunde Hugo Lafrentz' nicht." DaS polizeiliche Verhör war somit beendet, und trotzdem kaum ein Grund vorlag, die Baron'n in Haft zu be halten, beschloß der Kriminalkommis sär doch, nicht vorzugreifen, und dem Gutachten deS Landrichter? an heim zu stellen, über die Freiheit der Baronin ?u bestimmen. Vinzenz von Lüveritz eilte sofort nach der Verhaftung seiner Frau nach Hamburg, um Schritte zu der Haft entlassung derjenigen zu tun. die doch noch seinen Namen trug. Nach Hin terlegung einer Kaution durfte sich seinem Wunsche wohl kaum in Hin dernis entgegenstellen. Justizrat Pol derer, der völlig wieder hergestellt war, übernahm auf Ma? Ollenschlä gerS Vorschlag die Verhandlungen mit dem Gericht. Der Auftrag, den der Justizrat Pol derer erhielt, bezoi sich allerdings auch darauf, die Scheidung des Ba rons von feiner Frau in die Wege zu leiten. Nach der Versicherung seines Anwalts konnte der Baron auch da rauf rechnen, daß der Frau das Recht der Wetterführung seines Namens nach der Scheidung aberkannt werden würde. Andererseits war er bereit, seine bisherige Frau finanziell sicher zustellen. Mit ihr persönlich zu ver handeln, verschmähte er. obgleich er darauf gefaßt sein mußte, während des Scheidungsprozesses öfter mit ihr zusammen zu kommen. Gegen Philipp Scheurer wu?de der Haftbefehl ausgeschrieben. Er war darauf gefaßt gewesen und ließ sich ohne den geringsten Widerstand ab führen. (Fortsetzung folgt). ' Ein wahrer Segen. Au tor: Der letzte Akt meines Trauer spiels ist etwas kurz." .Ja, es ist ein Gnadenakt." In Genf hat fich der von der Staatsanwaltschaft Heil bronn wegen Unterschlagungen aesuch t Notar A. Walter aus Marbach vollständig mittellos der Genfer Po iizeibehörde gestellt .' laqliche Cmolja tri&ünr. Freitag, be Zonuir Französische Lchwiudler. ttMtttux tj üxt$tm in Bl arikn. . Die sehr umsichtige und klug buk gotisch Heeresverwaltung Ist in Hai rankriege von zwei französischen Schwindlern ganz gehörig hineinge legt worden. Al die HekreZverwal tung vor Beginn des Kriegs km AuS lande ine Reihe von Flieqern durch Ihre Agenten engagieren licß, erhielt sie u. a. die Zusage zweier Franzosen, die in ihrer Heimat anaeblich als gut Flieger galten. Die Franwfen tra fn auch pünktlich beim bulgarischln Heer ein. erhielten jeder den ihnen zugesagten Vorschuß von .7)0 Fran ken und warteten die Order ob. durch di sie an die Front dirigiert werden sollten. ES verging darüber einige Zeit? Die beiden ließen eS sich, wie d! ande ren von den Bulgaren gewonnenen Flieger, in Sofia wclil sein, frequen t!rten eifrig die unterschiedlichen Ver gnügunsisstätten der bulgarischen Hauptstadt, und alle wäre auch so weit ganz schön gcwescn. wenn man nicht eines TageS von ihnen verlangt hätte, daß sie ' auch fliegen sollten. Man schickte sie nämlich mit den so eben auS Frankreich völlig reu einge troffenen Flugzeugen nach Adrians pel. wo sie'Lber der belaaerien Stadt ErkundiqungSfluge vornehmen sollten. ES vergingen wieder einige Tage mit dem Zusammensetzen der Apparate, während deren die beiden Franzosen, die sonst ihre Tüchtigkeit und ihre Leistungen nicht genug hatten rühmen können, in auffallender Weise immer kleinlauter wurden. Sie ließen schon durchblicken, lyifj es doch nicht ganz sicher sei. ob sie auf den neuen, noch unerprobten und von nicht sachkundi oen Monteuren zusammengesetzten Flugzeugen eines Tvps. auf dem sie bisher noch nicht geflogen hätten, auch fliegen könnten. Endlich kam der große Tag, an dem die ersten Flüge über der belagerten tadt gemacht werden sollten. Die beiden französischen Flieger nahmen etwas umständlich und bleich ibre Plätze am Steuer ein. die Propeller wurden angeworfen, und die ge spannte Armee wartete darauf, zum erstenmal fliegende Flugzeuge zu sehen. Aber die beiden Flieger gaben nicht das bekannte Zeichen zum L?s lassen der Maschinen. Sie winkten vielmehr, es sei nichts, sie stellten die Motoren ab und verließen ihre Sitze. Sie erklärten, mit diesen Maschinen konnten sie nicht sogleich flieaen. es müßten erst einige einschneidende Aen derungen vorgenommen werden, die Apparate seien nicht flugfähig. Man glaubte ihnen zunächst noch. Am nächsten Tage kamen - aber andere Flieger an. die die Apparate besichtig ten und erklärten, es seien vorzügliche Flugzeug, und sich erboten, sofort mit ihnen Aufstiege zu unternehmen. Nun stellte sich heraus, daß man zwei Hochstapler engagiert hatte. Die Flug- zeuge bewahrten sich hervorragend und die Folge war. daß die be'den Flie- ger unverzüglich flogen . Bon den 2500 Franken eines jeden war aber nichts mehr übrig geblieben. Vogelnester all Fabrikprodukt! Es ist nicht etwa ein saisonwidri ger Scherz, sondern eine nüchterne Tatsache, daß es jetzt bei uns Fabri ken gibt, welche künstliche Vogelnester - nicht etwa blok solche für Stall Geflügel geschäftsmäßig in Masse herstellen. Schon öfter ist bekannt lich empfohlen worden, die Ansiede lung gewisser Gattungen inscktenver nichtender Vögel zu ermutigen, in dem man in Höfen, Gärten u. s. w. einfache Nest-Kästchen in Bäumen oder auf Pfosten anbringt, wie auch sur bequeme Gelegenheit zum Trin ken sorgt. Aber die besagten Fabri- ken haben durch ihre Sachverstandi gen mehr System in die Geschichte gebracht. Vorläufig werden nur für ein vaar wenige Vogel-Gattungen künstliche Nester fabriziert, vor allem für Spechte, oder Woodpeckers", die kolossal viele Insekten und ihre Lar ven vertilgen und daher namentlich von Obstgarten-Besitzern, die wissen. waS ihnen gut tut, gerne gesehen sind. Diese Vogelhäuser werden aus Blöcken von Fichtenholz gemacht, welche 15 Zoll lang sind und einen Durchmesser von 5 bis 6 Zoll ha ben. Mit Bohrern werden die Oeff nungen angebracht. Das hintere Ende des Blockes wird fo geformt daß sich bequem eine patentierte Vor richtung daran anbringen läßt, mit welcher das Nest an einem Baum oder sonst einem gewünschten Platze befe stigt wird. Oben wird noch ein be sonderes Holzstück als Wetterdach übergelegt. Außerdem wird im Bo den des Häuschens, vom Eingang an, eine pfropfenzieherartige Vertiefung ausgehöhlt, welche den Füßen und Krallen , des Spechtes genau ent spricht. Ein Professor der Vogel künde hat allein 1000 deraritze Ne sier bestellt. Viele andere folgen dem Beispiel, und longsam scheint sich diese Ge pflogenheit von Osten nach Westen zu verbreiten. Natürlich werden die Nester je nach den Bedürfnissen der verschiedenen Vögel auch verschieden gebaut. Teutsche Heldinnen. Irr erst weiblich, Ztliat , rrui schl Hkskk. Tie erste preußische Frau, die sich in den Unglücküjahren nach 180(5 a!4 Soldat in den Dienst de Vaterlan dei stellte, war die Schlesien v. Bonin. Sie trat 1S07 mit ihrem Gemahl in daS Korpl deS Grafen v. Goetzen ein und rettete für den König mehrere Kassen, so daß sie nach Ab zg dessen. waS ihr die Franzosen leider wieder abjagten. 22,000 Taler abliefern konnte. Mit geradezu er stannlicher Kaltbliitigkkit nahm sie am 3. Februar unter Beihilfe von vier preußischen Soldaten in Bunzlau den französischen General Brun sowie den sächsischen Brigademajor von Globig. die ihren Truppen voraus per Eztrapost durch Bunzlau reisen wollten, gefangen. Die packende Schilderung der Vorgänge, die Major Noel in seinem neuesten Werk: .Die deutschen Heldinnen in d:n Kriegs jähren I80715" nach ihrem eigenen Bericht mitteilt, mutete uns wie ein Märcken an. wenn die ewissenbakte Arbeit NoelS nicht zur Genüge be ianni wäre. Ein zweites schlesischeS Ehepaar trat gleichfalls auS Liebe zu König und Vaterland 1807 in die Reihen der freiwilligen täflet. Die Nrau. Marie Werder, kocht unerkannt mit großer Tapferkeit in verschiedenen Ms?chten gegen oie Franzoen uno vrlor bei Neurode durch einen Säbel hieb einen kleinen Finger, worüber sie mit den Worten scherzte: EinS von 10 bleibt 9." Auch 1813 folgte daS Werdersche Ehepaar dem Ruf deS Kö- nigs, und als vor Leipzig der Gatte einst zurückwich, rief ihm Marie zu: Sckämen Sie sich, Werder sind Sie ein Preuße?" Am Abend vor dem entscheidenden Kampf sagte Werder zu seiner Frau: Wenn wir morgen abend leben, so werden wir einst ru hig sterben!" Doch überlebte er den folgenden Tag nicht. Marie offenbarte sich nun ihrem Major, bestattete den Gatten und kehrte dann einsam in die verödete Heimat zurück. Ein umfangreiches Kapitel widmet Major Noel sodann der bekanntesten Heldin der Befrei ungskriege. der Potsdamerin Eleo nore Prochaska. die am 16. Sepiem ber 1813 im Gefecht an der Göhrde fiel. Ihrem Beispiel folgte Anna Lühring. die 1814 als Fußjäqer eir trat. Weiteren Kreisen wohlbekannt ist ferner der Unteroffizier Auguste Krüger, die einzige Heldin, deren Brust das Eiserne Kreuz zierte. Sie starb 1848 in Templin. Unsterblichen Ruhm gewann auch Johanna Stegen, das Mädchen von Lüneburg. die ihren Landsleuten am 2. April 1813 wäh rend des Gefechts bei Lüneburg Pa tronen in der Schürze zutrug. Sie starb 1842 in Berlin, wo sie aus dem Sophienkirchhof in der Bergstraße be graben liegt. Ein würdiges Denkmal schmückt ihr Grab; ein zweites will man ihr, wie man hört, in Lüneburg setzen. Kiiriose Kohle Bergwerkerei. Kürzlich brachte eine amerikanische technische Zeitschrift mehrere, photo graphisch aufgenommene Bilder, wel che' man, wenn man den Text nicht las, leicht für Ansichten der Panama kanal - Ausgrabungs - Arbeiten hal ten konnte. 'Sie waren jedoch etwas ganz Anderes. Denn sie stellten eine merkwürdige Art von Kohlen Förderung dar. wie sie im südlichsten Kansas. in den Eounties Cherokee und Erawford. be trieben wird. Manche haben ihr den Namen Kohle - Streifbergwerkerei" gegeben. Durch zwei Drittel dieses Distrik tes zieht sich eine Ader guter Stein kohle, deren Mächtigkeit zwischen 18 Zoll und 4 Fuß schwankt. 9 bis 30 Fuß unter der Oberfläche hin. Es liegt indes keine Bedachung von Ge stein darüber, und der Abbau ist da her nicht in der gewöhnlichen Weise möglich. So wird denn das Erdreich von oben her in gewaltigen Mengen abgescharrt, bis man die Kohle er reicht. , Dazu werden mächtige Dampf schaufeln, sowie, Pferde und Scharr Apparate angewendet. 14 Dampf schaufeln, sind in den beiden Counties im Gebrauch, und eine derselben ge hört zu den größten, welche' überhaupt jemals gebaut worden sind. Sie wiegt nicht weniger, als 300 Tonnen, und soll doppelt so groß sein, wie die größte, welche am Panamakanal in Benutzung ist! ' Bis zu 12 Acres Land werden in einem Jahr von der einen Schaufel bis zu einer Tiefe von 24 oder mehr Fuß abgestreift. Es sind Geleise gelegt,. um die freigelegte Kohle in Waggons fortzuschaffen. Solcherart behandeltes Land ist für ackerbauliche Zwecke auf viel Jahre ruiniert, fall aber schließlich dafür wertvoller werden, zumal es von Hause aus sehr Hartgebackener Boden ist. Im Friedrich-Werderschen Rathaus zu Berlin waren seinerzeit (Ende des 17. Jahrhunderts) unter gebracht: Ratszimmcr, reformierte Kirche. Schule. Gerichtsstube. Stadt kcller, Brot scharren, Gefängnis und Folterkammer. . , 1 - ' " 1 imnu ' " "" .? r L s'r.'A I ,- - ")i V 1 u;.. i. A rx I J s 4 i . ' . t ; V . l'-i . v i;'T-s j, lp-A K ' V-1- ' ' imT'T'km " - j i k . ; , k X ' 5 ti X , H , . kti nß- . '.. , 1 . ' ,,, , mitmm r w7wnTTi',''M'''' mnurmnimimt , ' V . ',' T' ' . . ' 1 , ! '. t- v .. 1 I v 1 '- 4 - -in iTfi j. ..ij-, - -' .. ".n... -..- Neue (?at Akrmkl scheinen direkt an der Taille zu beginnen. Eiinclne der feschen französischen Coats, welche dicse 2nison lieroorgebraclit wurden Haben aiiffollcnde herunterhängende Schildern, die Slcrrncl kommen anscheinend aus der Nihe es TaillenbaneS. aber trok ieses eiaenarrin TchnitteS ist daS Modell im mc: Rtaüiti und Überaus comsoitabel. Ter hier illustrierte Coat ist ei Sl'fcliotr' Tamd Modell, auS schwerem pestrciftcin wollenen Stoffe gemacht, mit eiiom gasten Revers, die einen Aufschlag vc eiestreisiem Samt haben. Ter NobrS' pierre-5iraaenauS Samt ist mit einem Äliven-Crnament geichloffen, Ter Coa: i't sür Straßengebrauch bestimmt und ist kurz genug um die hübschen Nnöps schule sehen zu lassen. Unsere Miltmjkl Orte. 9050. Ein Mödchknschürze auS einem Ttlick. Ginaharn, Lawn. Cambric oder ähnliche Stosse können slir dieses Model benuht werden, das ebenso komfortabel wie bequem ist, Die Schürze wird übe, den Kopf migezvaen. DaS Muster ist in 4 Grösn nrschnitten: 4. tt. S und IQ Jahre- LS benvtint 1 ?wrds 'li(oü: Stoff für die iijährige Größe. Preis des Musters 10 i?cuts. B e st e l l u n g s ' Ll n w i s u n g e n Diese Muster werden an irgend eine Adresse gegen Einsendmg de Preise geschickt. Man pebe Nummer und ffirrfce und die volle Adresse deut, lich n und schicke den Coupon nebst dem oben erwähnten Preis an da kattsrn Department;, Omaha Tribüne, 1311 Ssward Lt. Acr Smaya Zriöün?" Datiern ßoupon. Ich wünsche Muster Ns .... Zoll, Brust, oder Taiemveite (Iahn .... bei Kmdersachen.) Name .. . .... .fc No. ........ Ctrabe DieProduktionvon Nah rungsmitteln in Frankreich waren letztes Jahr genügend, um den ein heimischen Markt zu decken,' sodasz die Einfuhr verringert werden konnte. JXl (GN "äm ) Stadt I in I a h r t 1900 waren 31 Pro zent der Vevollerung von Wishiiz ten, D. C. farbig, während dee Prozentsah vor zwei Jahren bereitZ auf 28,5 Prozent reduziert war." v; v Co. I if it: V -.