In Dunkel gehüllt. Roman von (2D. Fortsetzung,) Sinzenj von Lüderitz fuhr sich mit bcidcn Händcn durch das volle Haar, ein gequälter Blick, wie der eines verwundeten Tieres, richtete sich fast httslos auf das junge Mädchen, des sen Herz in heißem Erbarmen dem schwergeprüften Manne entgegen schlug. Liselotte ftreckte dem Baron die Hand entgegen, die er mit seinen leiden ergriff, wie ein Echiffbrüch! per, der nach einem letzten Halt ßreif t. ... Tinchen halte sich bereits hinaus geschlichen? allein wenn sie sich auch noch im Zimmer befunden hätte, die beiden Menschen hätten in ihrer See lenqual nicht an sie aedacht. Wie selbstvergessen standen sie selunden lang da. dann gab der Baron die Hznd des Zungen Mädchen frei. Sr sank auf einen Stuhl, stützte die Eil bogen auf den Tisch. Iigte den Kopf in beide Hände und schluchzte ein paarmal trocken auf. Ter verhängnisvolle Brief lag im beachtet auf dem zierlich gedeckten Eß tisch, an welchem sich heute niemand zu dem Mahle niedersetzen sollte. Er lag so. daß Liselotte die wenigen feilen lesen konnte. Tatsächlich glitt ihr Auge darüber hin. wie mecha irisch; sie wäre jedoch nicht imstande gewesen, den Inhalt wiederzugeben. Mit vollem Bewußtsein hätte sie sich niemals der Indiskretion schuldig eemackt. von einem fremden Briefe ohne Erlaubnis Kenntnis zu nehmen. .Meine Gola, mein rothaariges, schönes Weib." stand da zu lesen. .Wir sind verraten. Ich zittere noch an ollen Gliedern. Soeben war ein Teufel in Menschengestalt bei mir und forderte Schweigegeld. Ich gab ihm. jedoch man kennt Erpresserart. Geliebte, ich fliehe. Diesen Brief schicke ich als Eilbrief an die be wußte Adresse. Hoffentlich komm: er nicht zu spät in Deine Hände. Komm mit mir. Geliebte. Du Won ne meines Lebens. Ich warte bis Freitag früh. Bist Du um diese Zeit nicht in Ritters Hotel eingetrof fen. muß ich allein fort. Doch flehe ich Dich cm: Komm! Vinzenz von Lüderitz hob endlich daS Gesicht aus den Händen. Sein Blick war erloschen,, er schien um Jahre gealtert. . , .Ich muh eö tragen", sagte er, sich erhebend. DaS heißt, ihre Un treue laß! mich kalt, ihre Flucht kann ich nur als ein Gluck betrachten allein waS mir noch bevorsteht, ist für mich vernichtend. Kommen Sie. .Fräulein Ollenschläger. Die Ge schichte mit dem Briefbeschwerer muß klargestellt werden. Wir wol. len ihr aber ein paar Tage Zeit las sen. damit sie sich erst in Sicherheit bringen kann mit ihrem Galan. Es steht kein Ort am Kofe des Schrei kens angegeben, keine Namensunter schnft befindet sich in demselben. Da tappt man also im Dunkeln. Das Kuvert mit dem Ortsstempel scheint nicht mehr vorhanden zu sein. Nun das ist Sache der Polizei." Liselotte folgte dem Baron in die Zimmer seiner Gattin. Hier sah es sauber aus. Tinchen hatte bereits Ordnung geschafft, und selbstredend wacker in ihre eigenen Taschen auf geräumt. Mochte sie. Das kam hier ent nicht in Betracht. Alles würde der Gutsherr aus diesen Zimmern verbannen, die Möbel, die Bilder alles, alles. Er wollte durch nichts Aeußerliches mehr an die rota Gola erinnert werden, die drei lange Jahre ruf dem alten Edelsitz Rodenhorst als Herrin gethront hatte. Der Schlüssel zum Schreibtisch steckte im Schloß. Der Baron off neie die Jacher von dem Brief- beschwer keine Spur. , Tinchen wußte vielleicht, wo der selbe geblieben. Sie war eingeschüch tert. 'sie würde bekennen, was sie wüßte. . Und abermals schrillte die Glocke. Tinchen kam sofort Unter den Effekten der Baronin befand sich ein Briefbeschwerer," sagte der Baron, wo ist derselbe geblie ben?" .Mit einem Totenkopf darauf?" .Jawohl." ..Das gräßliche Ding sollte ,ch wegwerfen." . .Wohin haben Sie es geworfen?" .Ich ging nach dem Teich, gnä' Herr. , Ich sollte ihn dort hineinwer sen." ' Nun. Sie haben es nicht getan? Die Wahrheit, Tinchen, keme Faxen : gemacht. Es wäre mir lieb, wenn er nsch vorhanden wäre." ' Der eine Wirtschaftscleve. Herr !i?crpclz. begegnete mir auf dem Wege nach dem Teich," beichtete Tin Sen. Wollen Sie sich ertränken?" fragte er mich. Da zeigte ich ihm den schauderhaften Totenkopf. .Den in:!I ich ertranken," antwortete ich ihm. Er kat mich, ihm doch das Ding- zu geben, da es ein köstliches '' "nrlar sei, wie er sagte. Und da o lym oen Ävicniops. von Luderitz begab fich '-.-.!!! .;. J..' ' A. Wilckcn. f '."TT. sofort inö Jnspektorhaus. wo die beiden Eleven ire Wohnung hatten. Wenige Minuten später kehrte er mit dem gesuchten Gegenstände ins HauS zurück. Fünfzehnte Kapitel. Es war. al wenn mit einem Male jegliches Leben auS dem Her renhause zu Rodenhorst geflohen sei. LautloS, scheu drückte sich die Diener fchaft umHerz eS wurde unten in den Soutcrrainräumlichkciten getuschelt, gemunkelt: ein jeder teilte flüsternd feine Beobachtungen dem andern mit. Die Baronin war mit ihrem Ge liebten auf und davon. Die Heidorn hatte die Briefe heim lich befördert. .Die wird sich 'n guten Rock dabei angezogen haben," hieß eS. Wer mochte der Liebhaber, sein? Jedenfalls ein feiner, reicher Herr. Die Baronin würde sich schon gehü tet haben, einen solchen Besitz, Rang und Titel für nichts aufzugeben. Ne. die machte sicher einen guten Tausch. Sängerin war sie vor ihrer Hei rat. Tinchen hatte das schon längst ausgeplauscht. War sie doch die Vertraute ihrer Herrin gewesen. Sängerin! Nun ja! Tinchen meinte, unter den Sängerinnen wären Da men auS den besten Familien zu fin den, feine Damen. Die Baronin aber konnte nuc etwas fehr Unter geordnetes gewesen sein, das könne ein Blinder sehen. Und Tinchen war in solchen Sachcn Autorität. Was aber hatte der Briefbeschwerer mit der Liebesgeschichte der Baronin zu tun? Man steckte die Kopse noch dichter zusammen. Man riet hin und her. Der Brie de chwerer sollte partout weggeworfen werden; es war gottlob nicht geschehen. Und der Baron wollte ihn ietzt haben. So beschäftigte sich das Personal von Rodenhorft ohne Unterlaß mit der durchgebrannten Herrin, und ob gleich die Wege von einem Nachbarn zum andern ziemlich lang warn, so dramz die Kunde von der Flucht der Baronin von Lüderitz doch mit Win- deselle rn die Umgegend. Herr von Siemens kam ganz atem los ins kleine idyllische Schweizer Häuschen zu den Geschwistern Boh siebt angesetzt. .Erbarmt cuch, wißt ihr schon?!" Gott im Himmel.' das war ja schrecklich. Und Liselotte Ollenschlä ger. befand die sich denn jetzt ganz allein mit dem Baron? Sie hatte sich vor einiger Zeit schriftlich bei ihnen entschuldigt. Sie könne nicht kommen, weil man den Umgang mit der Baronin meide. Es wäre ihr peinlich, in Kreisen zugelassen zu werden, die ihrer Herrin verschlossen wären. Damals war Frau von Bohstedt im höchsten Grade empört gewesen; heute war sie geneigt, dem jungen, irregeführten Mädchen auch diese Ex travaganz, des Bruders wegen, zu verzeihen. .Ich werde mich morgen mal nach der kleinen Ollenschläger umsehen, Guido," sagte sie wie tröstend zu diesem. .Ich bringe sie mit, verlaß Dich darauf. Sie weiß sonst so ge nau, was sich schickt, hier wird ihr Begriffsvermögen sie hoffentlich nicht im Stiche lassen." Die also Bekrittelte erwog derweil len stark den Tag ihrer Abreise. Es war selbstverständlich, daß sie nicht länger bleiben konnte. Doch hatte sie durchaus keinen Grund, gleich der Baronin, Rodenhorst in fliegen der Eile zu verlassen. Sie befand sich unter dem Dache eines Edelman nes von vornehmer Gesinnung. Wo zu also fliehen? Sie beschloß, an Onkel Max zu schreiben, ihm alles klarzulegen und um seinen Rat zu bitten. Sie war gewiß, er würde keinen Augenblick säumen, sie zu holen. Sie wollte jedoch mit der Ab sendung ihres Briefes noch einen Tag warten, da Baron von Lüderitz sei ner Frau gerne einen Vcrsprung las sen wollte. Er zweifelte ja natür lich jetzt nicht mehr an der Schuld Giselas. Bei einem abermaligen Ver hör der Jungfer, welches der Baron am Nachmittag mit dieser vornahm, stellte sich voraus, daß die Baronin tatsächlich am sechsten Oktober ver reist gewesen. Da der Gutsherr derzeit gerade für einige Tage zu einer landwirt schaftlichen Sitzung in Flensburg weilte, hatte er natürlich keine Kennt nis von der Abwesenheit seiner Frau gehabt. Vinzenz von Lüdcritz billigte das Vorgehen Liselottens. am folgenden Tage ihrem Onkel, dem Regierungs rat. den Fall vorzutragen; er selber beschloß, ihrem Schreiben ein paar Worte beizufügen. Es konnte ihm nur angenehm fein, sich mit einem an der Sache Beteiligten, und zwar mit einem erfahrenen Manne zu ver binden, um die erforderlichen Schrit te gemeinsam zu , unternehmen. Der Brief an den Regierungsrat Tägliche Omaha wurde länger, ali Liselotte beabsich tigt. Gab e doch so manchen Punkt, der der Erörterung bedürfte. Lei Tisch traf sie mit dem Baron zusammen, dem sie erklärte, daß ihr Brief fertig sei und nur seiner Ein- läge bedurse p& vkvuii. r.!.r. . ni..i" .i. jsK e ug zur eriugulig, lunn r; ..: . . , :,,, der Brief geschlossen werden. Der e -C soll rn für Um, Utbtr Gutsherr wollte ihn am Nachmittag Sr Harte meine Sckwagerin selbst besorgen, da er in die Stadt Dieser 23. Mai. war zufällig da, u reiten gedachte.' Noch aber war s Wiegenfest meiner kleinen Nichte, er nicht fort, als die Hclmhaufener . S,e kam aber mcht alle, . . ... ' iTn ! Ynt TOnSm-n MkiNkk UCi' Equipage vorrome. . Der Gutsherr hatte Herrn von Siemen, darin vermutet" war also erstaunt, alö eine Dame dem Ge-, säbrt entstieg ragn eniincg. Liselotte, die sich allein im Salon befand, wecklelte d ftarb? .Frau von Bohstedt", murmelte sie, unangenehm berührt. Diese hatte dem Diener ihre Karte übergeben. Ihr Besuch galt Fräu lein Ollenschläger. Liselotte trat der Bekannten freundlich gemessen entgegen. Sie hatte nichts gegen die Dame, doch empfand sie deren Kommen gerade zu dieser Zeit als eine Aufdringlich keit. .Ja. ja." sagte Frau von Boh stedt. Liselotte freundlich auf die Wangen klopfend, wenn Moham med nicht zum Berge kommt, kommt der Berg zu ihm. Ihr Schreiben hat mich befremdet, liebes Kind. Weshalb kamen Sie nicht zu mir? Daß diese Frau, die Sie Ihre Her rin zu nennen beliebten, keinen Zu tritt zu der Gesellschaft hatte, stimmt wohl nicht ganz. Man ist ihr, so viel ich horte, des Barons wegen freundlich, wenn auch reserviert ent gegengekommen. Daß sie sich nicht behaupten konnte, ist eine Sache für sich. Und die Affäre mit meinem Bruder. na, meine Liebe, so nach träglich sind wir nicht. Ich halte es für meine Pflicht, die Hände ein wenig schützend über Ihr Haupt zu breiten; Sie waren hier schlecht un tergebracht." .Gnädige Frau, ich danke Ihnen für Ihr Interesse." sagte Liselotte, und ohne daß sie es beabsichtigte. klang es kühl und ablehnend. Na und nun, kleine Unschuld, fällt ja auch die Rücksicht auf die Baronin weg." fuhr Frau von Boh stedt fort. .Dieser Skandal! Mein liebes Kind, hier können Sie nicht bleiben, was würde Ihre Frau Mut- ter sagen. Oh. oh, es wäre zu sckrecklick. wenn Sie erführe, dak ihre Tochter die Untergebene einer ehemaligen obskuren Sängerin gewe- fen ist. Ich nehme fete mit, liebe Liselotte. Siedeln Sie wenigstens sür die ersten Tage dieses schokieren den Ereignisses zu uns über; bei uns läßt sich Ihre Zukunft leichter überschauen." .Gnädige Frau, ich sagte Ihnen schon, wie sehr ich Ihnen für Ihr Interesse dankbar bin. Das Recht, über mich zu verfügen, behalte ich mir aber unter allen Umständen selber vor. Natürlick kann ick bier nicht bleiben, da man meiner Dienste nicht mehr bedarf. Onkel Max wird in den nächsten Tagen herkommen und mich holen." Das sagte Likselotie ruhig, aber dennoch merkte Frau von Bohstedt, daß sie erregt war. Natürlich war Guido der Grund ihrer Weigerung. Das Mädel war einfach nicht klein zu kriegen. Könnte eine fo bevor zugte Stellung in der Welt einneh men und bummelte nun wieder vo gelfrei umher, jeder Unbill des Le bens preisgegeben. Das Gespräch berührte nur ober flächlich die Flucht der Baronin. Frau von Bohstedt nahm in begreif licher Neugier ein reges Interesse an dem Falle, während Liselotte zurück haltend antwortete. Die Baronin sah ein, daß, ihr Be such erfolglos blieb, und da sie auch sonst keineswegs auf ihre -Rechnung kommen würde, was ihren übergro ßen Wissensdurst betraf, fo empfahl sie sich bald, ohne jedoch den Unmut zu zeigen, den sie durch die ableh nenre Haltung der verarmten hoch mütigen Kaufmannstochter empfand. Am folgenden Tage ltaxCs sich Liselottens Brief in Maz Ollenschlä gers Händen. Der Regierungsrat konnte sich nicht erinnern, je in sei nem Leben so konsterniert gewesen zu sein, als beim Lesen dieses seltsamen Briefes. Er wäre unfehlbar sofort zum Kriminalkommissar geeilt, ihn von der Wendung der Dinge in Kenntnis zu seken. wenn nicht der Guisherr von Rodenhorst um seinen sofortigen Besuch gebeten. Auch Li selotte legte ihrein Onkel besonders ans Herz, , keine Schritte zu unter nehmen, bevor er nicht mit ihr uno dem Baron Rücksprache genommen, und sich selber überzeugt habe, daß betreffs des Briefbeschwerers keinerlei Zweifel obwalten konnte. Das leuchtete dem Regierungsrat ein. Natürlich, bevor in der Mord sacke abermals Staub aufgewirbelt wurde, mukte man sich über die Identität der Briefbeschwerers voll ständig klar sein. (Fortsetzung folgt). der Kucke. Soldat (als die rotwangige, saubere Köchin f4 SV!. 4is,iirB (t irt' rtiiS Vll lUUJftfc.lL UIUUUV ww vvfc Minne nimmt, in sick, selbst): .Eine so appetitlich wie die andere?" ' Tribüe.Tamtt,a. fcm 25. I,u,r Llz Besuch. HmnoreSke von Hennann Tttßler. Am 23. Mal zog' Lulu in mein l'oaii ein. obaleick dieS durchaus nicht für die Aufnahme zweier Personen i', in unttftimui ist. . k..- ., wandten: ersten, em Sortim nt Pup. . jj" 1 .gj Harrn nach nur benannt!). ein Aiaivua, mu oen vozu". !.,.. w-m.- nf, mit Nk. . ' band Svielkram und viertens ein Paket Kinderwäsche. Dieses drückt mir meine Schwage rin in die Arme und sagte: .Für den Fall, daß etwa, passiert. Tu bist zwar Junggeselle, aber gerade zu Dir habe ich da, Bertrauen. daßDu m.t Kindern umiuakben verstehst." Ich machte meiner Schwägerin ein verbindliches Kompliment unv wünschte ihr Glück aus oie klniag'gr Reise. Ich war allein allein Mit Lulu und meinem Spitze Tobby. .Na. komm mal her. ruiuqenj Wo steckst Du denn?" Keine Antwort. .Lulu! Lulu!" Wohnzimmer. Schlafzimmer. Kam mer. Küche. Badestube werden abge sucht Lulu ist nicht zu finden. Da. ein Klirren auf dem finsteren Korridor. Ich stürze hinaus. Lulu hm mit m-inern zerbrochenen Spa zierstock vor dem zertrümmerten Spie gel der Borsaalgaroerove. .So in Racker! WaS machst Du da?" .Lulu su tlein!" sagte sie. Dieses Wort stammt von meiner Schwägerin. Sie hat es einmal als Entschuldigung gebraucht, als der Bater verlangte: Lulu soll nicht naschen. fi , . Lulu su tlein! ist .nun ihre stehende Redensart, wenn sie was Dummes angestellt hat. Wir gehen hinein. Ich gebe ihr die Puppen. Puppy Harry kann die Augen aus und zu machen. Sie sieht dann sehr naiv aus. waS ihr gut zu Gesicht sieht Das hat Lulu erfaßt. Da ich sie artig spielen sehe, wende ich mich meiner Arbeit zu. bis ich ein eigentümliches Raspeln höre. Ich dreh mich um. Da hat Lulu aus ihrem Spielkram ein kleines Puppnreidisen hervorge holt. Mit diesem bearbeitet sie Harrys Nase wie mit einer Feile. Ich sag aber - nichts. Lulu hat heute Geburtstag, muß ich ihr schon etwas nacksehen. Dabei fällt mir ein, daß ich ihr noch gar nicht daS übliche Präsent ge macht habe. Zugleich erinnert sie mich selbst daran. Lulu will Lade!" Sie verwendet die Schokolade so snrt aU Bersölmunasmittel und hat sich bereits nach zwei Mmuten aus der kaukasischen Raile georuar uno i,i unter die Nigger geflüchtet. Das rote Kleidchen hat auch ganz eigenartige Untertön erhaltn Es sieht plötzlich aus. als wäre es beim Trödler an g kauft worden. Was nun tun? Aha. die weit blickende Schwägerin! Für den Fall, daß etwas passiert, hat sie mir ja ein Bündel in den Arm gedrückt. Lulu läßt sich endlich bewegen. m,r ins Schlafzimmer an den Waschtisch , solaen. Dort erbebt sie aber ein Geschrei und widerstrebt so stark, daß ich den Hauptante,I ver Wai,cyproze dur davontrage, nicht sie. Nachdem ich also triefend, die leid lich gereinigte Lulu an der Hand, dem Duschbade entstiegen bin. geht es an eine Neueinkleidung. Lulu beteiligte sich am Auspaaen. indem sie herausreißt, was ihr gerade in die Krallen paroon! yanv- chen fällt. Ich wähle also das Soll beste aus und beginne nun, Luiu ,u entkleiden. Ha. das hat aber den Teufel! .Lulu. wie wird das aufgemacht?" frage ich. .Lulu su tlein 1" Jn meiner Verzweiflung greife ich zur Zigarrenschere und durchschneide vorsichtig einige Fäden einer Längs naht. Das dauert ihr wieder zu lange. Sie sas?t ibr Kleid mit den stramm Fingerchen an den Husten und ritsch ratsch! Hegt es ,n zwei Hälften rechts und links am Boden, wie der freche Türke in Uhlonds Dichtung Nun entdeckte ich auch die Knöpfe sie sind an den Achselteilen ange bracht. Zu spät! Doch die Hauptschwierigkeit stet mir noch bedor. Das neue Klei dungsstück hat zwar Knöpfe und 5knopflöchkr zweie von jeder Sorte aber ich kann es d:ehen und wen den wie ich will, ich finde keine den menschlichen Körper entsprechende Form. Zwei Oeffnungen habe ich endlich entdeckt, die in kurze, zylindri fche Formen auslaufen. Aha, ein kurzärmeliges Kleid! Doch etwa', leichtsinnig sür die Jahreszeit! sage ich mir. Ich ziehe Lulu also das Gewand an und knopse es einstweilen mal hin- - UN ZU. - j Su tlein! Su ilein!" meint Lulu, bezieht dai iltt dWmal aus ihr neues Kostüm. Wirklich! Da, arme Kind kann die Arme kaum acch der Seite de wegen! , Bielleicht wirbt vorn zugemacht. Ich probiere eS. Gar nicht daran zu denken! Also ziehe ich e, wieder wie erst an und schimpfe dabei weidlick über die Verrücktheiten der Mode, die sogar harmlosen dreijährigen Kindern schon die Daseinöfreude verbittert. In meinem Hause wohnt ein alter Witwer. Her: Cchummelman?. der ein Mädel aufgezogen hat. Vielleicht weiß der Rat. Lulu muß aber die Zwangsjacke einstweilen anbehalten. Ich kann sie doch nicht nackt lausen lassen. WaS sollen Tobbq und die Puppen denken! Harry aukgenom men. Harry denkt nicht mehr. Er schläft in seiner Ecke den ewigen Ur schlaf, den Gott der Menschheit von Anbeginn der Welt geschenkt hat. Ich springt di zwei Etagen zu Hrrn Schummelmann hinauf. Er verspricht mir, herunterzukommen. DaS ist vormittags um 11 Uhr. Ali ich meine Wohnstube wieder be trete, ist keine Spur von Lulu zu fin den. Dafür liegt mein Tintenfaß am Boden, und ein breiter, schwarzer Streifen führt deutlich hinaus. Ich hinterher. Lulu steht vor meinem Bett und hat gerade die schwartn Fingerchen an mein schneeweißen Uebcrzüg: ge wischt. Auch nicht übel! Für derar tige Hantierungen bietet also das neue Gewand noch genügend Spielraum. Ich bitte im stillen die beleidigte Mode um Verzeihung und mache ihr die größten Zugeständnisse, besonders waS das Verhindern der Bewegung!' freiheit anlangt. Mittlerweile wird es 12 Uhr. Herr Schummclmann wird mich vergessen haben. Wir essen Mittag, das ich mir heute aus dem Hotel holen lasse. Lulu taucht den Finger in die Bratensau'e und malt sinnige Figuren auf den Tisch. In den Pudding schlägt sie mit dem Löffel, daß die roten Tröpf cken rundum fliegen. Ein ergötzliches Spiel! Kartoffeln liebt sie nicht, die fliegen unter den Tisck. Dafür wirft sie mir die Kerne der Kompottkirschcn ins Gesicht. Herr Schummelmann kommt immer noch nicht. Ich laufe noch einmal hin auf. Als ich nachher in meine bequemen Hausschuhe fahren will, fühle ich. daß sie Lulu mit Steinkohlen gepolstert hat. Sie soll nun schlafen. Ihre Mama hat das mit aufs Programm gesetzt. .Lulu su tlein!" opponiert sie. Ich habe für derartige Logik zu wenig Einsehen, und meiner Beharr lichkeit gelingt es endlich, sie ruhig zu kriegen, nachdem ich sie bis um 2 Uhr singend im Zimmer herumgetragen habe. Ich lege sie ins Bett! Lulu schläft! Gott sei Tank. Jetzt kommt Herr Schummelmann! Da ich aber Lulu aus leicht be greiflichcm Egoismus nicht aus ihrem Schlummer stören will, fordere ich Herrn Schummelmann auf. mir bis zu Lulus Erwachen Gesellschaft zu leisten. Er nimmt oho! natürlich dankend oho! an. raucht drei Zigarren, trinkt sechs Kognaks und erzählt mir eine unendlich langweilige Geschichte, die davon handelte, wie sein Bruder nach einem Schnupfen, den er durch Ansteckung erhielt, nur auf einem Auge farbenblind wurde, weil er auf dem anderen fchon seit Kindheit überhaupt nicht sah. Mitt lerweile wird es 4 Uhr. Lulu cr wacht und schreit. Ich trage sie her ein. Herr Schummelmann setzt seine Brille aus. :'.ntersucht das e wand und erklärt im Tone des Ge- müismenschen: Das ist gar kein Kleid, das sind Hosen!" Er steckt noch zwei Zigarren zu sich und entfernt sich mit diesem Honorar. Da soll doch der Teufel dreinschlz gen! Meine Röcke okr Hosen werden ihr wohl nicht passen. Aber so wird's gehen! Ich ziehe ihr eine meiner Westen an. Jamos: Lulu steckt warm, die Weste reicht ihr bis unter die Kni. Außerdem kann sie sich frei bewegen! Sonderbar sieht das natür lich aus. Aber Lulu hat sich trotzdem mit ihrer Garderobe sehr schnell be freundet, zumal da ich versehentlich meinen Chronometer in einer der Taschen stecken ließ, den Lulu auch im nächsten Augenblicke durch einen kräf tigen Wurf bis in feine kleinsten Teil chen detailliert hat. Auch das noch! Wenn es dach bloß erst 8 Uhr wär! Dann kehren Lulus Eltern zurück und befreien mich von dem .harmlosen" Kinde. Bekanntlich schlägt dem Glücklichen keine Stunde. Lulu ist der Bciveis dafür. Si fühlt sich glücklich, denn sie ist über meinen Schreibtisch geraten und zerreißt mit großer Geschicklichkeit das fast vollendete Konzept eines Ro manes. Und ich lass sie gewähren. Sie ist ja noch su tlein"! , Endlich schrill! meine Worsaal glocke. Lulus Eltern sind da. . Das Jnterme,M. das folgte, vcr schweige ich.. Lyrisch war eö nicht. ' Leb wohl Lulu, mein kleines, süßes- Engelchcn. aber' bitte, komme , nie. nie wicoer. . . ; Um MWr - Mck. v. kl 12. ("in kiübschkr (kont sür Madchcn und kleine raue. Vrauncs Broadclolh mit B:sah ans schivarzeni Tamt und vergoldeten Schnal l, sind hier dargesiellt ?üt htn rfilujj und ql3 erziernna im Rücken werdn, funrti Mnöpfe bknut. Tas Tcssin eianct ich für ifflfn? einen der Coat-Ttofse, tii je?t mndkln sind- Tas Timtcx 't in 5 Wriifccii ncfitiiüen: 14, 15, IC, 17 HD Satire. ES oenöriflt 3 ?wrds rM. Stoss für dir 15jährige Größe. Preis des AlinerS 10 Ccnlö. B e st e l l tt g s - ?l n w e i s u n g e n Ticse Musicr werden an irgend eine Adresse gegen Einsendimg Be Preise gespickt. Man pebe Hummer vi.d Qkcf,t und die volle Adresse deut lich und fit'ckf len Coupon nebst dem oben erwäbnten Preis an da katteru Department. Omaka Iribüne, 1311 sward Ct, Acr Gmaßa Ariöün?" Faltern ßoupon. Ich wünsche Muster No .... Zoll, Brust oder TailerrmeZt? (Jahr .... bei Kinderfachen.) Name Na. Straße CUV H-rw, .........' Naturdenkmäler 1913. ' Der Leiter der staatlichen Stelle für Naturdenkmalpslege in Preußen. Geh. Rat Conwentz. hat sich m,s An laß der bevorstehenden Jahrhundert feier der Befreiungskriege und des W jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers mit einer Anregung a.r sämt liche zuständige Behörden in Preußen gewendet. Er führt aus. daß es viel leicht möglich sei, weitere Kr?ise und opferfreudige Stellen für d'e Auf fafsung zu gewinnen, daß ach Na turdenkmäler, die von der Gemeinde zur Freude der ganzen Bevölterung bewahrt werden, wohl geeignet seien, die Erinnerung an jen' hervonagen den Ereignisse wachzuhalten. Wie die Altenburger zum Mjährigen Rc gierungsjubiläum ihres Regenten 1903 einen Herzog Ernst-W'.'io, wie Berlin 1840 zum Jubiläum des Re gierungsantritts Friedrichs deZ Gro ßen den Friedrichshain anlegt: und wie die Stadt Dresden beim 2?jäh rigen Regierungsjubiläum Kernig Al berts die Dresdener Haide ankaufte, um sie dauernd als Wald zu erhal ten. 'so könnte jetzt die eine oder an dcre Gemeinde ihre Teilnahme an den patriotischen Feiern dadurch bckun den. daß sie einen bemerkenswerten Teil der umgebenden Natur sicherte. Fast jede Gemeinde sei in der Lage, ein oder mehrere Naturdenkmäler, sei es einen schönen Felsen, einen reiz vollen Wasserfall, einen hervorragen- den Aussichtspunkt, einen vemeriens merten Baum, ein Stück Wald oder Haide. eine geeignete Fläche für Bo- gclschutzzweae oder anderes erarii ges dauernd zu schützen. Vs? allem sollten Gemeinden in ihrer Nlihe ein Wäldchen zur Erholung und zum ?;nturgcnuß ihrer Bevölkerung sichern. Diese Ehrung würde auch im Sinne des Kaisers liegen. Leichtsinnig. .Ihre Frau erzählte mir, daß sie zum Geburtstag immer fünfzig Dollars von Ihnen kriegt, wofür sie sich ihr Geschenk sel her kaufen darf' stimmt das?" , Freilich! Gott möge sie recht lange leben lassen . . . denn -chis zu ihrem siinfundneunzigsten Geburtstage ist sie iaaü m Borlckickr Papier aus BambuS. Papier, hergestellt aus Bambus rohr, wird bald etwas alltägliches sein. Vor kurzem sandte eine Edin burgcr Firma zwei vollständige Ma schinenanlagen nach dem seinen Osten, die für die Verarbeitung von Bam busrohr zu Papier eingerichtet sind. Die eine der Maschinen stellt die Pa piermasse her, die andere weißes Pa pier. In der Nähe von Kagi in Ja pan wird die Fabrik rrichtet und sie wird anfangs 300 Tonnen Papier masse monatlich herstellen. Das Pa pier selbst wird in Formosa hergestellt. Man ist in Japan der Ansicht, daß die eigene Papierfabrikation in absehbarer Zeit erfolgreich gegen die britische und amerikanische Einfuhr aufkommen kann. Es muß jedoch berücksichtigt werden, daß sich die Fabrikation von Papier aus Bambusrohr bedeutend teurer stellt als die aus Holz. Aber auch hier werden sich allmählich Wer besserungen ergeben, die die Fabrika tion verbilligen. Die Vorräte an Bambus sind so gut wie unerschöpf lich. Die Papiermasse sieht sehr gut aus und soll ein hervorragend gutes Papier liefern. ?r Wortklauber. In einem feinen Weinrestaurant 's regt Leib Baruch Hosenknopf den Un willen verschiedener Gäste da er ihnii ihre Gläser austrinkt. Man stellt ihn zur Rede und droht mit dem Schi:!; mann. Hosenknopf protestiert dag.' gen und sagt mit ehrlicher Entrü stung: Wie heißt Schutzmann? Äns dem Schild draußen steht doch ganz deutlich: Hier kann man fremde W'i ne trinlcn!" Er weiß sich zu helfen Patient: .Herr Doktor. Sie saolk! niir neulich, eine einzige Flasche Wcir könnte mein Tod sein, und gesterr hab' ich mit meinem Freunde sechsc getrunken und bin heute gesund! Wi: kommt denn das?" , V . Tntni" TirtS 10 ttXvr !wf.A! .LV.v., IV .HHIUUii war nau geraoe tue, meime tte hatte tolen können Kt dabei." w.