Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 22, 1913, Image 2

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    Islulitsi Olnohz SfriBfin.
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RrfliMifl (MrliruSlank km fdltnrr
eiche verhältnismäßig leicht tkftngbar sind. Nederrisch,, rnigfncS
rnr lim im R,rde dieser Jnfelklt. ?.,ch ,it Wirkung de
,Igr,e. Reiche Zierteiea aus dem Lind und dem ftaffrr.
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Irßkd,rri. Jetzt im kereich eine xegklrkchlkn Tsuristen
Vrrkrhrtz.
SviKderaen. da cisfieriae JRte
fnandisUiriV im Nördlichen Eismeer
aber wahrscheinlich sehr bolb Im
geregelten politischen Besitz-Verba?,
tii m.ifl in naber Zukunft ein
würdiger Konkurrent der Schweiz als
Ziel sommerlicher Touristen werden.
und doch ist eZ noch gar nicht lanz
überhaupt alö Touristen Land cnl
fcedll Zeppelin, der kühne Pionier der
iifte, ist so ganz beiläufig auch für
tinen Ausflug! ' Tampferverkchr
in!! Spitzbergen bahnbrechend gewor
Blick auf das Sudufer
den. D:nn als im Sommer 1910
die deutsche Arktische Zeppelin-Luft
schiff-Erpedition auf dem Norddeut
sehen Lloyd Dampfer Mainz" eine
ffahrt nach der Weft und der Nord'
lüfte Spitzbergens unternahm, um
llerlei wissenschaftliche Unterfuchun
gen in Verbindung mit ihrer ferneren
Aufgabe vorzunehmen, da fand sie
euch weitverbreitete Vorstellung?
über den allgemeinen Charakter und
das Klima dieser Gegend sehr irrig,
und kam zu der Ueberzeugung, da?
diese Region zu einem wahren Pa
radies für Touristen werden kön
tit, welche sich nicht zuviel aus iljrcr
Bequemlichkeit machen.
Und diese Feststellungen brachten
den Norddeutschen Lloyd zu dem
Entschluß, sommerliche Polarfahrten
für gewöhnliche Ausflügler dorth:i:
zu veranstalten. Erst wurde nur
derfuchsweis: eine solche Fahrt ar
rangiert, aber der Erfolg war ein
sehr ermutigender. Schon manche
"r-
ÄinstZnlktscher in
euch Amerikaner und Amerianerinnen
haben diese Gelegenheit benützt
und sind begeistert in ihrer Empfeh"
lung eines derartigen Ausfluges.
Worin bestehen nun die Vorzüge
dieser Region für einen Ausflügler
Werkehr? Im südlichen und südwestlichen
Teile von Spitzbergen ist in der Tat
die Natur zu allen Zeiten höchst un
freundlich. Namentlich die südlichen
Buchten der Westküste werden selbst
in den günstigen Jahren durch die
Treibeis Massen, welche aus den
östlichen Fjorden Spitzbergens jeden
- Sommer um das Südkap herum bis
' zur Westküste gelangen, fort und fort
gefährdet, und nicht selten sind sie
ganz blockiert und unzugänglich.
Ganz anders die Fjorde des nördli
chen Spitzbergen! Hier wirkt noch
der berühmte amerikanische Golf
ström. Durch ihn wird das Packeis,
welches in der Regel jenseits des
80. Breitgrades als eine undurch
dringliche Masse lagert, zusammenge
drängt und daran verhindert, je
nials in niedrigere Breiten zu ge
langen. Vom Golfstrom selbst geht,
Bmga,icaqletscher in
&t überall, ein warme: Hauch aus.
Zllinialisch viel angenehmer, zeigt
r der Norden noch wildere uno ,
":zt Szenerien als der Süden.
-tx'.in, welche an malerischer
. rksaleichei; juchen.
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Spitzbergen.
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ftMttt. Viele t9ar1iM CJletfAcr,
Tie Lergketscherung der Hochgebirg
Gipfel namentlich ist hier viel auSae
deknter. als im Süden. Und wenn
man sonst, gesagt hat. das; die Glet
scher in den meisten betreffenden Ne
qionen der t5rde im Zuiückweichei
seien, so trifft das auf Cpitzberg:,
jedenfalls nicht zu.
Im Sommer hat Nord Spitzber
aen. speziell der nördliche Teil der
Haiiptinsel. überaus günstige Witte
runaverhältnisse. ja viel gleichmaki
mt, als etwa die Cchweu. Denn die
Zugftraßen der großen atmosphan
der Mzdalenaai.
schen Depressionen erreichen fast
niemals die nördliche Westküste,
und dies sichert eine ruhige Gleichför
migkeit von Klima und Wetter, mit
nur sehr wenig Trübung durch Wol
ken. Starke Winde kommen aus
nahmsweise vor? windstille und hfl
tere Tage sind die Regel.
Arktische Nebel, von denen sonst
so viel in Beschreibungen des hohen
Nordens die Rede ist, gibt es zwar
auch hier, aber viel seltener im
Innern der sonnendurchwärmten
Fjorde, als draußen auf dem Eis
meere selbst.
Konnte doch die Zeppelin Erpe
bitten vielfach konstatieren, daß in
den Fjoreen Heller warmer Sonnen
schein herrschte, während gleichzeitig
auf dem Meere eine schwere Bewöl
kung beobachtet wurde! Doch selbl!
wenn der Nebel in die Fjorde ein
dringt, liegt er doch meistens nur in
größeren Höhen, sodafj er nickt der
hindert, Ausflüge nach allen Richtun
der Kingsbai.
gen zu machen, trotzdem die Aussicht
in die Ferne gelegentlich beschrank:
wird.
Regen gibt es nur sehr wenig. Die
obige Expedition hat überhaupt keine
nennenswerten Niederschläge beobach
tet. nur einmal ein paar Stunden
leichter Staub - Regen und gar sei
nen Schnee. Auch wurde kein Neu
Schnee auf den Höhen bemerkt. Dies
gilt natürlich nur für den Sommer.
Das Thermometer schwankte in dieser
Zeit zwischen 2 un? 18 Grad Celsius,
und Temperaturen unter Null waren
niemals zu verzeichnen.
Infolge der Windstille mit
verschwindend wenigen Ausnahmen
und der sehr lebhaften Wirkung
der Sonne sind Tage von wirklich
sommerliche: Wärme durchaus nicht
selten. zumal auch die Tatsache
ins Gewicht fällt, daß hier die Son
ne Tag und Nacht den Himmel um
kreist und auch noch um Mitternacht
hoch über dem nördlichen Horizont
bleibt!
Während im Süden dieser Insel
weit, besonders an Eisfjord, jüngere
geologische Bildungen den zugängli
chen Teil der Buchten ausmachen,
dcr''Magdalena , Bai.
sind im Norden die alten Forma
tionen des Hella. Huk verbreitet,
die im wesentlichen aus glimme?
i schieferartiaen Steinen bestehen und
den Grundflock jener malerrschen
Hochgebirge mit ihren wundervollen,
ss ouSgedehnte Vergletscherunien
lüden. Letztere sind hauptsächlich
infclge der niedrigen Lage der
Schn Grenze so vollkommen.
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rjfcfiiirj deS
In den Höheren Schichten überzieht
eine zusammenhängende FirnSchnec
decke das Gelände und aus dieser ra
gen die t e i l g i p f e l in einzeln
nen massiven Gebilden oder hbchl
mannigfach gemeißelten Netten em
por; von diesen Höben wiederum er
sirecken sich ausgedehnte Gletscher bis
unmittelbar an die Küste. Sie bil
den einen Hauptreiz dieses interes-.
sanken Landes, da sie an Größe uns
Massenhaftigkeit diejenigen in H:ch
pebirgen anderer Breiten weit
übertreffen.
Bon den Sieilgipfeln kommt
überhtiupt auch der Name .Spitzber
gen" her.
Gletscher - Strome von sechs bis
acht Meilen Breite kommen hier
Löweiiiseln in der Liingsbai.
häufig vor; und die meisten (Blei
chcr Stirnen, welche die See errei
chen. fallen in einer stark zerklüfteten
Wand von 100 bis über 120 Fuß
Höhe und bis zu vier Meilen Breite
ehr schauprächtig in das Meer c5.
Das Losbreche.! von Eisbergen uns
Eisblöcken von diesen Gletscher-Sti:
nen ist ein hochinteressantes und fort
während zu beobachtendes Schau-
piel: häufig beleben die treibend'n
Trümmer solcher Massen auch die in
neren Fjorde.
Für manchen Touristen mag ein
besonderer Reiz dieser Hochlande i:i
dem Bewußtsein liegen, daß er vor
teilweise noch unerforschten Welten
ht, auf den, noch .der hehre, n-
entweichte Schöpfungstag" glänzt.
Und überdies macht es keine beson
deren Schwierigkeiten, in diesen Wel-
en herumzukrazeln.
Vielmehr ist es verhältnismäßig
eicht und ziemlich ungefährlich, diese
Gletscher abzuwandeln und die s,e
überragenden Gipfel zu erklimmen;
ja manche Inland - Elsstrome stno
so regelmäßig und eben, daß man
auf ihnen wie auf einer Kunst
st r a ß e bis zu den Flanken der
Hochgebirgs - Gipfel gelangen kann!
Telbst der bequemste Tourist kann
sich solches leisten und die unVergleich
lichen, erhabenen Ausblicke genießen,
welche sich schon von hier aus aus
das Inland - Eis und die. aus dem
selben aufragenden Alpen bieten.
Aber auch die Hochgipfer selbst sind.
Adamsgletschcr in
trotz ihrer vielfach schroffen Formen,
nicht schwer zu ersteigen, und die sze
nischen Genüsse lohnen die Strapa
zen überreichlich.
Vom Meeresspiegel aus ist der
Anblick dieses Hochgebirges gleichfalls
von unvergleichlicher Großartigkeit.
und zwi'r gerade deshalb, weil es
keine sehr bedeutende Berge sind (die
Höhe schwankt zwischen etwa 3,300
und 6,000 Fuß) und daher stets vom
Meere aus in ihrer ganzen Höhe
und ihren majestätischen Formen
überblickt werden können.
Trotz aller dieser verlockenden Vor
züge sind solche Touren recht wenig
gemacht worden, außer für wissen
schaftliche Zwecke; aber in weniger,
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Jahren wird dieß wohl bedeutend
ändert sein. Die Erfahrungen eine
jeden, welcher einmal di Reis und
die Gcbirg Wanderungen gemacht
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Giill lelscherZ.
hat, dürfte die wirksamste Reklame
sein.
Man glaube aber nicht, daß bloS
die Gletscher, Berggipfel und Fjordi
hier das Landschaftsbild beleben!
Obwohl diese arktische Welt weit
nördlich von der Grenze der Bäume
liegt, und der Pflanzenwuchs
bei der kurzen Vegetationsperiode uns
den überaus strengen Wintern sich
größtenteils auf einjährige Pflanzen
beschränkt, so überziehen diese selbst
hoch oben den Boden in Gestalt eines
Teppichs von höchst farbenprächtigen
Alpenblumen.
Und sehr interessant in botanischer
Hinsicht sind auch die zahlreichen
Flachländer, welche an der Küste
vielfach dem Hochgebirge vorgelagert
sind. Hier sprießt und blüht eS in
der Sommerzeit herrlich.
Tiefe Flachländer stellen eine rich
tige arktische .Tundra" oder Steppe
dar. zeugen aber immer ausfallend
mannigfache Pflanzenpracht. Neben
den Moolen und Flechten, welche seh?
artenreich und in den schönsten Ge
bilden vertreten sind, gedeihen hier
massenhaft Blüten Pflanzen, die
in vielen Farben oft den Boden auf
weite Entfernung bedecken. Was ver
schlägt es den Sommer Touristen,
daß diese Herrlichkeit nur von kurzer
Tauer ist! Für ihn währt sie lange
genug. Und wie feenhaft zart alle
diese Blumen- und Blattgebilde sind!
Auch sind die Gelände leicht begehbar
und nur an wenigen Stellen sump
fig.
Noch darf das Tie rieben die
ser Jnselwclt nicht übersehen werden,
auch wenn man kein Nimrod ist.
Schon auf dem Moore kann man ge
nug davon sehen, schwimmendes und
gefiedertes.
Wie überhaupt im hohen Norden
das tierische Leben durch eine ver
hältnismäßig geringe Zahl Arten,
aber eine um so größere Zahl der
Einzel - Individuen sich kennzeich
nct, so gilt es in besonderem Grade
vom nördlichen Spitzbergen. Da sind
es vor allem die arktischen V ö-
g e l, welche in ihren tausendfältigen
Scharen das Bild der Landschaft leb-
hafter gestalten und das Auge des
Reisenden erfreuen.
Lummen. Eidcr Enten, Papa
ger Taucher. Moven, vor allem
aber die eigenartigen Raubmöven
und Bürgermeister Möven. ferner
Schnepfen - Vögel und Bekassinen,
-chnee - Huhner. Schnee - Ammern
und Regen - Pfeifer um nur ein
paar der wichtigsten Gattungen zu
erwähnen bevölkern diese Regio
nen und mehr oder minder den gan j
zen hohen Norden im Sommer.
Scharenweise, ja zu Millionen ni
sten sie auf den Vogelbergen oder j
auch auf den Brutplätzen der flachen
Inseln in den Fjorden. An vielen
stellen bedecken zahlreiche Nester, m
welchen die Eier oder die soeben aus
gekommenen Jungen zu finden sind.
dichtgedrängt den Boden.
der MagdalcncBai,
Alle die betreffenden Stätten sind
leicht zugänglich; und da die Vögel
ganz zutraulich sind oder bis jetzt
waren so kann man viele interes
sante Beobachtungen auf die bequem
sie Weise machen.
Unter den Säugetieren ist an der
nordwestlichen Küste von Spitzbergen
noch immer der Seehund, mit
mannigfachen Abarten, am zahlreich
sten vertreten. Er lebt hauptsächlich
in ver Nähe der Gletscher Stirnen;
und hier, sowie auf den treibenden
Eisblöcken trifft man ihn oft in gro
ßen Scharen an; ober mitunter ist
er auch im offenen Meere .ungemein
zahlreich zu finden. Hoffen wir, daß
nicht die Raubjaad dieser Herrlichkeit
ein baldige Ende bereiten wird!
Von ungewöhnlichem Interesse ist
der Walfisch . Fang, sowie die
in Verbindung damit betriebenen
Transiedereien an der spitz
k'krgisckxn Küste, bezw. auf der Bä
ten.Jnsel. In neuerer Zeit hat die
norwegische Regierung die Berarbei
tung der Walfische an ihrer eigenen
NUste aut gesundheitlichen Gründen
verboten, und seitdem sind die be
treffenden Transiedereicn nach den
obigen Gegenden verlegt worden.
Bor noch nicht langer Zeit war Svitz.
bergen ohne olle ständige Menschen-
.iniicmlmg: hauptsächlich hierdurch
yar es oie Ansänge einer solchen be
kommen. Nun. übervölkert wird es
nicht so bald werden; aber aus seiner
nordischen Einsamkeit ist eS unwi
derruflich herausgetreten. Dies ist
wenigsten der Eindruck für den
sommerlichen Touristen; im Winter
ist da menschliche Leben hier auch
jetzt sehr schwach vertreten.
Besuchern wird durch Einlaufen
ihre Schiffe im Green Harbour
die beste Gelegenheit gegeben, die
merkwürdigste Walfisch-Transiederei
im Betriebe kennen zu lernen; und
hier wie auf der hohen See der Nach
barschaft kann man sich von der
Massenhastigkeit des Vorkommen
der Wale, sowie von der Verwertung
derselben nebenbei eingehende Kennt
niS verschaffen, während andere
Stätten für Walfang und Tranlie-
derei nicht im Pfade des Vergnü-
gungz weisenden liegen.
Früher waren auf diesen Eilan
den auch die Nenntiere außeror-
dentlich zahlreich; heute kommen sie
in West . Spitzbergen nicht mehr
häufig im Sommer vor: qeleacntlich
zedoch wird man größere oder kleine
re Herden derselben, namentlich in
der Redbai. auch in sommerlicher
Jahreszeit noch antreffen. Recht zahl
reich sind ferner Füchse in diesen
Gegenden zu finden. Dagegen hat der
Tourist wenig Aussicht. EU da
ren und Walroffen zu begez-
LouiS Meyer-Glets
nen; denn diese meiden zur Som
merzeit im allgemeinen die westlichen
Küsten Spitzbergens und halten sich
lieber in der Nähe der Packeis-Ma?
sen des Ostens auf. wo sie natürlich
mehr in ihrem Element sind.
Tie genannte deutsche Dampscr
Gesellschaft hat Vorkehrungen getrof
sen, daß auf ihren Polarfahrten nach
Spitzbergen die Passagiere Gelegen
heit erhalten, al l t von der Zeppelin
schen Erpedition angelaufenen Plätze
zu besuchen, und bei genügend langer
Aufenthaltszeit größere Ausflüge und
Touren in den einzelnen Fjorden
und auf die Berge machen zu kön
nen. Und diese Borkehrungen sind
in ihrer Art neu. Ein kleineres und
schnelles Dampsboot kann nämlich die
Ausflügler, die hierher gekommen
sind, nach allen Richtungen befördern,
während der größere Dampfer als
Hotel Schiff" in jeder der bedeu
tenden Buchten längere Zeit liegen
bleibt. So wird auch bequemen Rei-
senden Gelegenheit geboten, überall
hin kleine Touren zu machen und
das so ungcmein interessante und
auch ziemlich große Land (West
Spitzbergen, die Hauptinsel, mißt
allein 33.540 Quadrat Kilometer)
in einer Weise kennen zu lernen, wie
es für den gewöhnlichen Reisenden
unter keinen anderen Umständen
möglich wäre!
Es mag noch lange genug dauern,
bis es in Spitzbergen anderen Hotel
Komfort gibt, als der Dampfer selbst
sie bietet; aber bei einer solchen Ein
richtung wird derselbe nicht allzu
sehr vermißt werden.
Außer der besagten Dampser-Ge
sellschaft werden mit der Zeit wohl
noch andere sich diesem Verkehr wid
men, wenn das Interesse der touri
frischen Welt stark genug ist. wie man
annehmen darf, nachdem einmal die
ses .nordische Sommerland" zur Ge
nüge bekannt geworden sein wird.
Selbst wenn es seine Niemandlands
Periode schon längst hinter sich hat.
wird Spitzbergen wohl noch gerau
me Zeit einen fast ebenso jungfräuli
chen Charakter bewahren, wie eine
frisch entdeckte Welt.
- Ein einzelner Bandit
drang in ein HauS in Melstone, .
Mont. fesselte die Bewohner mittels
??WWWZ-VVWS
PiHrrzZs, c.-- yc
K .tf-f f ?. 5; JE 'Jsf-A'-vtSAi 1 1 is-k?' -. A
eines starken Drahtes, den er mitge ! Vorräte auf dem Rücken de Pack
bracht hate, aneinander und raubte rosseS oder Packesels mitzunehmen,
dann alle Wertsachen. Als die Ge' wurden in Felsgestem viele kleine
fesselten entdeckt und befreit wurden, ? weißglänzende Körner und Stäbchen
hatte der Räuber bereits einen mehrivon höchstens einem halben MMime
stündigen Lorfprung gewonnen. tcr Länge eingesprengt gefunden.
NcllcrKamcrad des Goldes
dklmelalk. da, zukrft. In kitisch
(lslnmbi iksnnk wurde. Aus
de Name Ganadiurn" gelaust.
Skkh, wischen tt,ld und Platin.
Seine SchDnheit nd sein hiher
friert in der Juwelier Industrie
. f .. Ciniflf seiner lkigen
tlimljchkeiteii.
Richt alle bedeutsamen Entdeckun
gen und Errungenschaften, welche da?
junge zwanzigste Jahrhundert bis jetzt
gebracht hat, sind mit Fanlaren-Ge
schmetter verkündet worden. Von
manchen hat daö Publikum im allge
meinen kaum durch eine kurze Notiz
erfahren, wahrend sie in Kreisen von
Fichleutcn großes Aussehen erregt ha
den.
drclv G.
ssreuch. Ontdeckcr
CanadiumS.
de?
In Britisch-Eolumbia. dem ver
heißungsvollen nordwestlichen Reiche,
hat man 1911 einen Fund gemacht.
welcher von Mmeralkundigen zu den
weitaus wichtigsten der letzten Jahre
gezählt wird. Es liegen auch für die
wissenschaftliche Welt erst dürftig
Nachrichten darüber vor, welche sich
im wesentlichen auf die ersten Mittei
lungen des Entdeckers selbst bcschrän
ken; aber bald soll dieser Stoff nicht
nur Fachleuten vertraut sein, sondern
auf den Märkten in mancherlei Ge
stalt oder Verwendung erscheinen.
wenn auch nur für wenige käuflich.
Man hatte schon längst in der
Gruppe der Edelmetalle, welche durch
cher in der Croßbai.
Platina. Gold und Silber vertreten
ist. noch zwei Zwischenstufen vermißt
und ihr Erscheinen, früher oder spä
ter, mit Bestimmtheit in Aussicht ge
stellt. Noch ist die Reihe nicht ge
schloen; aber eine dieser Nischen
wird offenbar durch daö Metall aus
gefüllt, welches AndreroGordon
French in Britisch.Columbia ge
funden und in reiner Form zur Dar
stellung gebracht hat. Seine wissen
schaftliche Bedeutung soll eine gerade
zu epochemachende, und seine geschäft
lichen Möglichkeiten sollen schier un
begrenzte sein.
Als britisch-kanadischer Patriot hat
Herr French diesem interessanten Me
tall den Namen Canadium" gege
ben, und derselbe wird ihm wohl auch
verbleiben. Doch darf diese Bezeich
nung nicht als Einschränkung ange
sehen werden. Wenigstens machen eS
die allgemeinen mineralogischen Ver
Hältnisse sehr wahrscheinlich, daß die
ser edle Stoff noch in manchen außer
kanadischen Regionen von ähnlicher
geologischer Beschaffenheit ermittelt
werden wird.
Vorerst aber müssen wir in das
Innere von Britisch-Columbia gehen.
i mrmmi 1
I (uA-ll1!!1!
W$VW&k
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ÄAMfZMT tywfi&äf
Sni L mf "j . NUowr)
.WcÄW äP
st 1 t ' c.'vv 'ij' fcwT-it
vVi
Wichtiger Gehilfe für Expedition ins Fund , Land.
um etwas Näheres über das Auftre
ten des Canadiums in seinem rohen
Zustande zu erfahren.
, In der Nähe von Nelson, in einem
noch sehr spärlich besiedelten und für
den gewöhnlichen Verkehr bis jetzt
fernab liegenden Teile von Britisch
Columbia, wobin mnn sin, f?rhh!,
tion unternehmen kann, obne icklick
1. i... ij lli
French erkannte sie al Teilchen einet
mysteriösen neuen Metall, von wel
chein man bi jetzt nie gehört hatte.
In solcher Form kommt dak Metall
Palladium gewonnen wird, und ist
so gut wie rein vor; aber e findet
sich och vielfacher in Erzen und Mi
neralien vor, au denen Platina und
als funkelnde winzige Schuppen auch
hier für da nackte Auge erkennbar.
Au den Erzen oder
onstigen Mi
neralien herausgelöst, ze!
dium nicht selten noch m
gt sich Cana
t OSmimium
oder einem anderen, erst der neuesten
Zeit bekannten, gasartigen Element
vereinigt. Diese Legierung schimmert
bläulich-weiß. Bei Erhitzung ober
läßt sich der Fremdstosf leicht mit ei
nein Blasrohr wegtreiben, und wo
dann bleibt, ist ein herrlich glänzende
KUgelchen absolut reinen Canadium;
ja dasselbe hat einen größeren Glanz,
als Diamanten! Der Obengenannte
stellt e zwischen Gold und Platina
und hält e für wertvoller al da
Gold.
Abgesehen von dem ungewöhnlichen
Glanz, mag es vom Laien beim ersten
Anblick für Silber gehalten werden;
aber es unterscheidet sich von diesem
in vielen Vezithunaen. So wird es
niemals durch Mischung mit Schwe
fel-Zusammensetzungen schwarz. Auch
ist e außerordentlich unempfindlich
gegen atmosphärische Einflüsse und
gegen Wasser. Während Silber mit
positiver Elektrizität geladen ist. zeigt
Vanadium eine negative elektrische
Ladung. So wenig, wie Gold und
Platina, unter anhaltender Hitze sich
schwärzend, schmilzt es indes schon
bei bedeutend geringerer Hitze, al
diese Edelmetalle oder als Silber.
Dieser Umstand ist von großer Be
deutunq denn er ist sehr günstig für
seine vielfache Verarbeitung.
Canadium ist für alle Zwecke ge
eignet, für welche das Gold heute be
nutzt wird, und noch für manche
mehr. Es ist entschieden schöner.
als Gold, und schon an und für sich
wird es als Juwel hoch geschätzt wer
den. Außerdem aber dürfte es be
onders als Fassung von Edelsteinen
und zur wirksamsten Hervorhebung
von deren Schönheit sehr beliebt wer
den, und nickt minder sur allerhand
dekorative Effekte in den Händen deS
Künstlers. Ferner wird ihm eine
große Zukunft als Zahnfüllung?
Stoff in siegreichem Mitbewerb mit
' rr t ... . . ' i ?
12dio u. i. rv. propyezeii. vsnn Tun
kelnder Glanz verleiht ihm, in Ver
bindung mit seinen sonstigen Eigen
schaften. wahrscheinlich auch einen sehr
hohen Wert für die Ausstattung mo
derner Cuchlichter.
Es ließen sich noch viele Dutzende
wichtiger Verwendungen aufzählen,
welche French und andere Sachver
ständige, die das wundervolle Metall
gesehen haben, für dasselbe in AuS
Im Canadium Lande.
sicht stellen. Und es wäre nur zu
wünschen, daß es bald an noch mehr
Orten zu Tage gefördert werden mö
ge! Sehr teuer wird es übrigens auch
dann bleiben.
D i e n e u e O r g e l der Hambur
ger Michaeliskirche hat 12,173 Pfei
sen.
Ein Kardinal namens Bel
vcdere. verzichtete auf Purpur, um
heiraten zu können.
Die goldene Eva. Herr
(im Gespräch mit einem andern):
Was die reiche Ella für reizende '
Goldgrllbchen am Kinn hat!
- Er weiß sich ,u helfen.
Patient: .Herr Doktor. Sie saaten
mir neulich, eine einzige Flasche Wein
könnte mein Tod sein, und gestern
hab' ich mit meinem Freunde secks
getrunken und bin heute gesund! Wie
rommi oenn oasz
Doktor: .DaS ist sehr einkam.
Da war halt gerade die, welche Si
hätte töten können ii'ufjt dabei."
M?&?lV&di-
WtLriiKi O
)