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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Jan. 18, 1913)
TZküche Omaha Tribune. Csmkts, Itt 18. J,r ttl? ull. jg - .!tj;;i - Zn Dunkel gelzüllt. Roman den mW Wfrf ' , iTIflll (IS. Fortsetzung.) m sah tiefer, liebe Jutta. Sie hatte ihre Bruder Ruin schon lang t:ot Augen, ehe er sich selber der Ban gen Tragweite seiner, oder dielmehr seiner Frau VerschwendungSaesucht IfTvH ward. Immer reue HilsSquel len mußten ersonnen werden, um Geld in die Kasse zu bekommen. Wie Viag Georg litten haben." .Und so schwach, so schwach." ' .Ja. die Liebe. Jutta. Wir len den sie doch auch. Wie haben wir siegen ein widrige! Geschick onge kämpft, und Jutta. Hand auf Herz, smd wir jemals völlig zur Ruhe ge kommen? Ich nicht, mein Kind. Und Sie?' - Lassen wir die Vergangenheit tu l)kn. lieber Max. Man war juni und datte heches Blut, das läßt sich uicht so leicht zur Nuhe bringen. Ich bin aber doch nicht so aanz arm gewe. sen alle diese Jahre. Dürfte ich mich doch in Ihrer Freundschaft sonnen, in einer so treuen Freundschaft, die so selbstlos war." .Wer eine Jutta Cchwerdtfegcr ge lannt hat. muh selbstlos werden, und was Sie Freundschaft nennen. Jutta, ist nur eine große, wirklich uneigen ützige Liebe. Tie Liebe ist geblieben, trenn sie auch in ruhigere Bahnen ge riet. Wer eine Jutta Echwerdtfeger geliebt, ist ihr sürs ganze Leben ver fallen." Das ältliche Fräulein schüttelte mit traurigem Lächeln den ergrauten Scheitel. .Sie beschämen mich in Ihrer gro fcen, großen Güte, lieber Maj. Nur wer so liebt wie Sie, so treu, so wahr, so selbstlos, kann nicht vergessen. Manch Anderer hätte sich wohl über den Verlust der kleinen Lehrerin getrö stet und wäre zur Tagesordnung über gegangen." .Ja. es gibt solche Leute, aber mein Bruder und ich gehören nicht zu ihnen." Wie geht es Georg?" lenkte Jutta von dem Thema ab. .Die Aerzte haben wenig Hoff nung auf völlige Wiederherstellung" .Wie traurig für ihn und für die Angeyorigkn. . .Fast möchte ich unter diesen Um ständen wünschen, ein sanfter Tod erlöste ihn. Wenn er lichte Augen blicke hätte, stünde ihm Schweres be vor." .Sie meinen, weil er so gänzlich tor dem Nichts sieht, auch Leonie ihm zu schaffen machen würde unter den veränderten Verhältnissen?" .Auch das. selbstverständlich. Es ist jedoch noch ein weiterer Grund zu recht ernster - Besorgnis vorhan den." ; .Noch ein weiterer Grund?" ' Ja. liebe Jutta. Ihnen kann ich mich wohl anvertrauen. Mein armer nglücklicher Bruder soll am sechsten, also am Todestage Willis, bei ihr ge wesen sein." . , .Und wenn was weiter?" .Man sucht doch vorläufig den Mörder unter den Besuchern, die am Nachmittag draußen in der Villa in Horn waren." .Allmächtige: Gott, man glaubt doch nicht!" .Ich erhielt vor einigen Tagen eine Vorladung auf das Kriminalkommis sariat. Hier legte mir der Kommis sar, der in unserer Sache tätig ist, die, Frage vor, ob ich davon wüßte, daß mein Bruder am sechsten bei sei ner Schwester gewesen." .Nun?" .Ich konnte natürlich darüber keine Auskunft geben. Allein es sind zwei Partner oa, oie irrn geiannr va ben und ihn beim Eintritt in die Villa gegrüßt haben wollen. Ein wandfreie Leute " .Das sagt doch aber nichts." .So meinte ich wirklich auch und ich glaube, ich war ziemlich er regt bei dem Gedanken, daß auf Ge org der leiseste Verdacht fallen könne. Der Kriminalkommissär erklärte mir kurzerhand, daß natürlich von einem Verdacht keine Rede sein, könne, aber kein noch so geringes Moment dürfe außtt . Acht gelassen werde. Aber trotzdem der Beamte mir erklärte, daß kein Verdacht gegen meinen Bruder vorläge, ließ er doch durchblicken, daß derselbe -vor , dem Konkurs gestan den." , - .Mein .Himmel, mein Himmel," klagte Jutta und rang die Hände. Ist ei noch nicht LeideS genug?" Ich nahm mich natürlich Georgs mit großem Eifer an, sprach von dem eukn Einvernehmen, das zwischen uns drei Geschwistern stets geherrscht; der . Kriminalkommissär , unterbrach mich nicht.. Er versuchte die Erre jung, in die, ich mich hineingeredet, dädurch abzuschwächen, daß er mir des langen und breiten cuseinander kuit. leichsam wie sich selbst ent s .huldigen.. daß es Pflicht der Si c' critspölizei , sei. .den rätselhaften '':d ':, der Dame 'aufzuklären. Es ' bch fest, man könne dem Mor ' ':n Standes , er auch sei, : r-rmmerten' Genuß der 1 ja ihm, dadurch eine l'JX - J1ir A. .Wilden. Wiederholung solch ruchloser Tat er möglichen. Deshalb müsse sich jeder einzelne, der. bei der Dame verkehrt habe, die Unannehmlichkeit von Nach forsckiungen gefallen lassen." .Wir müssen hören und prüfen." sagte der Beamte. .Und wenn wir auch keinen Verdacht haben, so schlie ßen wir doch auch niemand von ei nem Verdacht aus." .Tarin hat der Mann vollkommen recht." schloß Maz Ollenschläzer sei nen Bericht. .Aber das ist ja alles schrecklich." stieß da? Fräulein hervor. .Zu schrecklich, um überhaupt nur nach gedacht zu werden. Der arme Georg. So viel brach schon über ihn herein, und nun möchte man ja nur wün schen. er verbliebe noch eine geraume Zeit in seinem traurigen, gänzlich apathiscben Zustand, nur um ihm daS Schrecklichste zu ersparen, waZ den schwergeprüften Mann treffen kann der Verdacht, feine eigene Schwester ermordet zu haben." Das ist es, was auch mich schwer trifft." erklärte der Regierungsrat. .Obgleich ich nochmals wiederholen muß, daß der Kriminalbeamte von seinem Standpunkte aus recht hat. Er erfüllt nur seine Pflicht, und diese kennt keine Rücksichten auf den Ein zelnen. Man kann sich doch der An nähme nicht verschließen, daß der Mörder unter den Personen zu suchen ist. die an jenem Abend bei Milli waren. ES muß auch schwer in die Wagschale fallen, und liegt daber zu ungunsten meines Bruders, daß wir nichts von dem Vermögensstande un serer Schwester gewußt, also immer hin berechtigt waren, eine große Hin terlassenschafi zu erwarten. Der Tod der Schwester konnte somit dem in zerrütteten Verhältnissen Lebenden nur von Nutzen sein." .Aber. Max ' .Ich stelle die Sache natürlich in dem Sinne des Kriminalbeamten dar." betonte der Regierungsrat. .O meine arme Milli." jammerte Jutta. .Das solltest Du wissen, die Du so an den Deinen hingst, wie man Deinem Bruder Georg mit spielt. Daß der Aermste für seinen Leichtsinn so bitter büßen muh. Was auch immer ihm und den Seinen zu gestoßen ist. dieses ist daS Härteste von allem." .Es ist ja leider so gar kein ande rer , Anhaltspunkt zu gewinnen." stellte der Regierungsrat fest. .Es war allerdings noch mehr Besuch da." .Woraus schließen Sie das?" Doris fand zwei benutzte Wein gläser bei ihrem Nachhausekommen vor, welche Milli und Georg genügt haben dürften; ferner jedoch noch drei benutzte Glasteller sowie drei Likör gläser. Daraus muß man doch schlie- ßen. daß ern weiterer Besuch dage wesen, und zwar müssen es zwei Menschen gewesen sein. An diesen Tatbestand klammere ich mich mit aller Macht. Allein wie diese Men schen ausfindig machen, sofern sie sich nicht selber melden?" Sie werden sich hüten," fiel Jutta eifrig ein. .Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt nicht darin um. Denn ob sie sich auch meldeten, von dem unwürdigen Verdacht befreite es sie nicht. Sie hätten eine Menge Sche rereien davon und manche Verhöre zu bestehen. So etwas vermeidet man gern." .Das ist's. Sie weiden sich sagen: .Um Gotteswillen still. Nach Lage der Dinge können wir dann in des Teubels Küche kommen, also nicht gemuckst." Und lassen lieber einen Unschuldigen in falschen Verdacht kommen." .Traurig, gewiß. Wir würden nicht so handeln. Aber es ist zu der stehen, weil es allzu menschlich ist. Was geht mich aber der Andere an, wenn ich es doch schcn mal nicht ge wesen bin? Es würce den Anderen ja auch gar nicht einmal freisprechen. Und schließlich könnte n der Täter gewesen sein, da ich's nicht war." .Wahr, wahr." .Welch ein Glück, daß Frau und Tochter geborgen sind. Hoffentlich sickert nichts von dem unwürdigen Verdacht in die Öffentlichkeit durch, so sehen die Armen -doch wenigstens nicht die dunklen Wolkenballen, die sich an ihrem Lebenshorizont von neuem auftürmen." Der Regierungsrat erhob sich. Er legte den Arm sanft um die kleine, zitternde Gestalt. Meine Jutta nimmt so innigen Anteil an allem. Es sind für mich glückliche Stunden, die ich hier bei Ihnen zubringen kann, wo ich Ver ständnis finde und mir so manches von der Seele reden darf." .Das ist doch natürlich. Max. Ihr Schicksal ist doch eng mit dem mei nigen verknüpft; was Sie trifft, trifft mich mit, in Freud und Leid." Es war wenig Freude in allen diesen Jahren zu verzeichnen," meinte der Regierungsrat bitter. Jutta senkte wie : schuldbewußt den Kopf. nd iöre Auaen finicn jub mit Tra. Doch wurde sie schnell wi, Hkrrin ihrer Gefühle. Sie hatte in einem langen Leben Selbst beherrschunz üben gelernt. .Auf Wiedersehen. Jutta Ma? Ollenschläzer drückte die Hand der kleinen Dame, daß sie schmerzte. .Auf Wiedersehen." sagte auch sie. .Kommen Sie, lieber Mar, so oft Ihr Her, Sie hertreibt. Ich bin immer für Sie da. Immer. Ma?.' All Jutta ins Wohnzimmer zu rückkehrte. lugte dal hübsche Gesicht det Bruder? durch den Spalt der an deren Tür. .Darf ich wieder hineinkommen mit meiner Arbeit. Jutta?" .Ja. komme nur. lieber Hanö. Du hast einen so schönen Kaffee gekocht, der unk prächtig schmeckte." .DaS freut mich. Jutta. Ja. so einen Besuchskaffce zu bereiten, will verstanden sein." DaS Kaffeegeschirr war schnell be seitigt. Tann saß HanS wieder am ovalen Sofatisch, und Jutta steckte die Lampe an. Zwölfte Kapitel. Sauwetter!" flüstert: Pbilipp Scheurer. als er seine unwirtliche, kalte Bude betrat. .Nichts zu wol len. Hat'S denn gelohnt beute?" Er zog sein schmuyigeS Portemon naie hervor und schüttete den Inhalt auf den Tisch, wo er zwischen Brot krumen. Wurstpellen und Kaffcelachen herumrollte. Ter würdige Herr haschte danach und lachte. .Wollt ihr wohl, ifcr lockeren Ge sellen. Die paar Kröten gehen einem gar zu gern auch noch in die Wicken. Hundsgemein das ganze Leben. Na. mal erst ein bißchen für die Gemüt lichkeit sorgen. Wärme muß der Mensch von außen und von innen ha ben." Er begann mit dem Kleinmachen von alten Holzschachteln. Vor dem Ofen hackend, heizte er ein. Dabei fetzte er, nach Art ein samer Leute, sein Selbstgespräch fort. Wer als Pechvogel geboren ist, bleibt ein Pechvogel sein Lebenlang. Daran ist nun mal nicht zu rütteln. Bin ich etwa nicht ein solcher Pech vogel? Ich bin's. Männe, nun, er ist noch jung, und die Idee mit der Doris ist nicht ohne. Obgleich na ja, so ganz rein ist er auch nicht an den Gräten. Und natürlich auch einer von denen, die Pech haben. Die Geschichte von neulich zeigte es deutlich. Man sagt wohl, wovon der Mensch nichts versteht, davon soll er seine Finger lassen. Ja, das redet sich so einfach daher. Man wird da oftmals in Situationen hineinge drängt, die dem geborenen Pechvogel natürlich nicht bekömmlich sind." Das Feuer flackerte lustig im Ofen. Männe war dem alten eisernen Kum pan letzthin mal energisch zu Leibe gerückt; er rauchte wahrhaftig nicht mehr. Vorläufig nicht. Philipp Scheurer erhob sich, rieb sich die Knie, die ihm beim langen Sitzen vor dem Ofen steif geworden, und murmelte: Ob Pechvogel oder nicht, das ist nun Wurscht; wollen mal sehen, wie sich die Sache anläßt. Bringt's keinen Vorteil, Schaden kann's auch nicht bringen." Der Kessel im Ösen stimmte sein melodisches Lied an. Ja, freue Dich nur. alier Käme rad." lachte Philipp, in gute Laune versetzt. Vielleicht singe ich noch heute abend mit Dir um die Wette. Wollen sehen, wer's besser kann." ' Das auf den Tisch verstreute Geld steckte er zählend ins Portemonnaie zurück. .Zwei Mark fünfzig sind's. Aber wann gibt's wieder was?" Es wurde immer gemütlicher in dem kleinen Raume; der Ofen spie eine Glut von sich, als solle ein Ochse darauf gebraten werden. Philipp Scheurer tat die Wärme wohl. Nachdem er seinen Vorrat an mit gebrachter Wurst und Brot verzehrt und mehrere Glas Grog getrunken, warf er sich aufs Bett, um sein Mit tagsschläfchen zu halten. Er schlief auch lange und fest. Es war dämmerig, als er erwachte. Da erhob er sich und machte sorg fältig Toilette vor dem kleinen Spie gel mit dem großen Riß. Als er fertig war, musterte er feine Figur noch einmal vom Kopf bis zu den Füßen, fühlte nach der linken Brust tasche seines Paletots, , und als er sein Portefeuille sicher am gehörigen Platze wußte, verließ er befriedigt das Haus. Er war genau orientiert. Um halb sieben stand er vor der Tür des Kunstmalers Hugo Lafrentz. Um diese Zeit traf er den Mann zu Hause, der , alsdann gleich ihm nach dem Mittagessen, welches aller dings etwas üppiger ausfiel als das seinige, seine Siesta abhielt. Hugo Lafrentz speiste in seinem Stammlokal unter gleichgesinnt Seelen um drei. Um vier pflegten die Freunde ein Caf6 aufzusuchen; um fünf wurde von den Strapazen dieser Leistungen ausgeruht. Ein Verdauungsstündchen mußte man dem Manne entschieden lassen, um eine einigermaßen zugängliche Stimmung bei ihm vorauszusetzen. (Ttcitfefcuna folat). ?erTlskrundtrSer. Eine cllinrif&e Geschichte au Um Tschung-l. In Indien, wo eS so schön, so heiß, ober auch so gefährlich ist. lebte sin mal ein Ochse und ein Esel, die bei de keinen eigentlichen Herren hatten, jedermann betrachtete sie daher nach seinem Gutdünken als sein Eigentum, und wenn er Bedarf nach ArbeitS kräften hatte, belud er die beiden Tie re mit Steinen, mit Baumstämmen, mit Säcken voll Getreide und ließ OchS und Esel für sich Lasten tragen, ohne ihnen ein anständicZ Futter i'i geben oder sonst so für. sie zu sorgen, wie ein vernünftiger Herr S mit feinen Haustieren und Arbeitshelfern tun soll. Da sagte eine TageS der Ochse zum Esel: .Hör' mal, Kamerad, ich kin wie der einmal so hunarig. dß ich die Geschichte satt habe. Jedermann alaubt dai Recht zu haben. unS al leg mögliche aufzuladen, und unsere Rücken sind bereits ganz wund und zerscheuert. Ich gehe lieber in den Wald und will für mich alleine sor gen. Ich denke. Du kommst mit." .Machen wir", sagte der Esel, und so zogen die beiden denn in die Wild niS, wo sie nichts zu arbeiten hatten und sich ihr Futter nach Herzenslust ftchen konnlen. Das war ein? Herr liche Zeit und die machte den Esel übermütig. Tu", sagte er eines Nachmittags, als er sich besonders gut angefressen h''tik. ich glaube, mein lieber Ochse, ich muß heute etwas anstellen." .Laß daS lieber fein." meinte der bedächtige Ochse, ohne überhaupt zu wissen. waS der Esel vorhabe. Ich muß aber." sagte der Esel, ,.Und wenn ich schon nichts anderes kann, so muß ich wenigstens singen, denn ich bin wahrhaftig quitschoer gnügt." . Sei kein Esel", sagte der Ochse. Tu hast wohl schon die Prügel rer essen, die Du den den Bauern be kcmmen hast, so daß Dein Rücken ganz wundgcschlagen war? Weil es Dir jetzt ein paar Tage gut geht, willst Du schon singen? Du denkst wohl nicht daran, daß wir hier im. Dschungel sind und Dein Gesang der Himmel behüte mich davor nicht nur die Bauern, sondern einen Tiger heranlocken könnte, der uns dann beide auffrißt. Was dann?" .Laß die Bauern kommen! Laß L viele Tiger kommen, wie viele Lust haben. Ich bin nun mal in der Stimmung zu singen und ich singe eben." Ter Esel erhob tatsachlich seine Stimme und begann zu iahen, daß die Bäume erzitterten, und Affen und Vögel mit lauten Gekreisch davcnsto ben. Ter Ochse aber sprach: Na. mein lieber Esel, das nennst Du also Gesang Ich sehe darin in keiner Weise etivas Schönes, wirk lieh und wahrhaftig nicht. Tagegen finde ich es gefährlich, darum werde ich mich empfehlen und in Zukunft für mich allein sorgen. Mir - er scheint der ruhige Genuß praktischer." Damit empfahl sich der Ochse. Aber er war kaum einige Schritt gegangen, als ein halbverhungerter 4sci jcin yaupi zu iqutteln begann und zu sich sagte: .Ich bin hungrig, sehr hungrig sogar. Es ist also eine Gabe des Himmels, die mir da in Gestalt dieses lustigen Esels entgegen kommt." Ich will kein' Ochse mehr sein," dachte der Ochse, .wenn nicht da was Unangenehmes passieren wird. Das passierte auch Ich will mir erst mal den Ochsen vornehmen und den Esel zum zwei ten Gang aufsparen," knurrte der Tiger, und mit einem Satz sprang er auf den Ochsen los. Der Esel hatte die Geschichte beob achtet. Das Gefühl der Kamerad schaft und vielleicht auch der Reue über seinen unzeitgemäßen ' Gesana bewog ihn. dem Ochsen zu Hilfe zu eilen. Geschickt faßte er den, Tiger mit den Zähnen , am Genick, so daß dieser nicht beißen konnte, und bear beitete dann den mörderischen Angrei fer derart mit seinen Hufen, daß die sem Hören und Sehen verging. Der Ochse machte sich indes eilig aus dem Staube und floh nach einem sicheren Platze. ,'' In diesem Augenblick ging . ein Bauer vorüber und sah die etwas er staunliche Szene. Was? Ein Esel überwältigt ei nen Tiger? Das habe ich in meinem Leben noch nicht gehört." Sein Erstaunen wurde noch grö ßer, als der Tiger, dieser bösartige Menschenfresser, ihn sogar um Hilfe zu bitten begann. ' ' - .Oh. Bauer," flehte er, siehe mir bei und befreie mich von diesem nie derträchtigen Esel." .Ich denke gar nicht dran." sagte der Bauer, was Dir auch geschieht, eö neschieht Dir recht." Ich beschwöre Dich bei Gott und bei seinem Propheten, ich bitte Dich inständigst, befreie mich aus dem Ge biß des Esels." ' Bewegt durch diese religiöse Be schwörungsformel erhob der Bauer seinen Stock und versuchte den Esel fortzujagen. Der wurde aber durch die Schläge noch wütender und ver biß sich immer mehr in das Genick dei latri. .Schlag' ihn tot. o Bauer, schlag' ihn tot. sonst bricht er mir noch den Hall." Der Dauer ging nun ernstlich auf den Esel lol. und a!S dieser merkte, daß er ei nun mit zwei Gegnern zu tun hatte, ließ er von dem Tiger ob und entfloh nach dem gleichen ge scbiitzlen Platz, wo er auch seinen Freund, den Ochsen, wieder an traf. Der Tiger lag erschöpft, keuchend, blutend am Boden, und die Gedan ken. die ihm kamen, waren nicht geeig net, seine Schmerzen zu lindern. Wäre eS nicht besser gewesen, zu sterben, als noch eine schmähliche Niederlage von einem öesel zu er dulden? Dieser Bauer wird eS dazu noch überall erzählen und alle Tiger werden eS erfahren. Ich glaube. eS ist daS Beste, ich räume diesen unbe cjuemen Zeugen ouS dem Wege. Bauer, ich werde Dich jetzt um bringen." sagte daher der Tiger, und schickte sich zum Sprunge an. Mich umbringen? Warum denn?' .Ich muß Dich umbringen, weil Tu Zeuge meiner Schmach warst. Tu wirst überall erzählen, wie ein Tiger von einem Esel besiegt wurde, und olle anderen Tiger werden mich ver achten. Tote Leute aber erzählen kei ne Geschichten, und mit Dir wird zu gleich auch meine Schmach aus der Welt verschwinden." .Tu undankbare Bestie." fchrie der Bauer. daS ist die Belohnung da für. daß ich Dich von dem Esel be freit habe? Uebrigens, Tu kannst beruhigt sein. Ich gebe Dir mein Wort und schwöre es Tir zu, nicht einen Ton darüber zu verlieren, und verspreche Dir auf das feierliche ewi ges Stillschweigen." Taraufbin begab sich der Bauer noch Hause, gefolgt von dem ganz entmutigten Tiger. Die Bäuerin kam ihnen auf der Schwelle entgegen. .Wo warst Du so lange." herrschte sie den Mann an. Ich habe die wunderbarste Ge schichte von der Welt erlebt." sagt: der Bauer, .aber ich will Tir nicht erzählen, was es war." . So. Du willst nicht? Ich aber will! Und wenn Du nicht gleich alles baarklein berichtest, verdresche ich Dich, daß Tir die Seele weich wird." Ja doch, ich will schon erzählen. Aber das sag: ich Dir gleich, wenn ich's ine, werde ich aufgefressen." Du bist wohl verrückt was? Auf der Stelle erzählst Du mir. was Du g'seben best." Da erzählte der Mann seinem Wei be das Abenteuer, und der Tiger konnte jedes Wort hören. Na warie. Dich kriege ich noch!" beulte er wütend, denn er wußte, nun blieb seine Geschichte sicher nicht mehr verborgen, denn am Abend werde es bereits da? aan? Tor? wissen. .Na siehst Du." sagte jetzt der Bauer zu seiner Frau, wie der Ti ger böse ist? Nun geht's mir an den Kragen." Ach was! Schlangen und Tiger kommen nicht zweimal an denselben Ort. Mach' daß Du weg kommst, rnd geh' an Deine Arbeit."' Und als er noch zögerte, ergriff sie einen Stock und trieb den Mann aus dem Hause. Besser in die Krallen eines Tigers gefallen, als in die Hände eines bösen Weibes. Besser von einem Tiger ge fressen, als von einem Weibe gefchla gen." seufzte der Bauer. Der, Tiger ließ auch nicht auf sich warten. Er kam hinter dem Hause hervor und machte nun dem Bauer die bittersten Vorwürfe über desse,: Wortbruch. ' Du hast auf mich keine Rücksicht genommen, so nehme ich auch keine mehr auf Dich." schrie der Tiger, und schickte sich an. den Bauer zu zer reißen. Die Bäuerin hatte aber das laute Gezänke gehört. Sie ergriff ein brennendes Scheit und sprang au? den Tiger zu, dem sie das glühende Holz so krätig um die Ohren schlug, daß diesem in doppelter Weife die Funken vor den Augen sprühten. Das wütende Gesicht der Bäuerin flößre ihm dazu solchen Schreck ein, daß er schleunigst Reißaus nahm und sich nie mehr in dieser Gegend, in der er so viel Schmach hatte erdulden müssen, sehen ließ. Der Bauer jedoch, der innerlich erst so sehr über sein Weib gemurrt hatte, dankte nun Gott, daß die Energie dieser Frau ihm das Leben gerettet hatte. ; ' 5 Aber Ihr sollt dreierlei daraus lernen, meine Freunde," schloß der alte Inder seine Erzählung. Er stens, daß Ihr nicht übermütig wer det im Wohlleben und Euer Glück laut ausposaunt, wie es der Esel ge tan hat denn das lockt nur Eure Feinde herbei. Daß Ihr den Schwä cheren und scheinbar Dümmeren nicht verachten sollt, denn es ist nicht gar so selten, daß ein Esel einen Tiger besiegt. Drittens aber nehmet hin :n der Ehe, was Euch Gott gegeben hat, und auch die schwere Hand des Weibes kann zu etwas gut sein doch was das Weib betrifft, meine Freunde, so will ich Euch nichts wei ,er sagen. Mehr als sonst sind in diesem Punkte Allays ege öunkei und veiboraen. -' S' '" " , mi- - " r i ii, i)-' J ti., s ' - V '.".;. " y ' M v-Vis A , ";VukT 1 " .1 ' - ' V ! ,v - srr "Av kJ j j V:, s ,'--, ! i ' . M . v.j VA ;w - !' . A L.; rj- -y. A-"u j ., . I 1 v-vV . r 1 V " j- . ffl . '.,.'.. . 5 ' : " ' 1 I . 1 1 .' . '.i 'C . " ' . i t ,4M'. . -v , . : ? .-' ;,'7y 1 .'. -: .','-', i - " ,.-. .' ' "ViV'V ' j ' , ''''- . .hi-jt--i.--i .. In den Revers liegt der l?l,arakrr M .stümS. Nach 5'errenart nemachte MeperS werden hctzutlip,e kellen bei grauem Uosmmen nemackt: der allgemeine ttcsclninck srlikint sich viclmedr ornamentalen RcverS und exzcntriscken ffaconS zu zuwenden. Icii hier nbaebilöcte Atuiiiini ist aus t'lau meliertem uiting in emem diaaonalen ttcivcbe. mit Manschetten- mit .Vtraaenb-fatj con schwarzen Litzen. T'laii-r Plüsch, der mit 5em Ainitiim (mmimiicrt, bildet die runden SteoerS und den Bandteil der Manschetten- l!S ist dies ein Promenade-Ztoslüin und hat einige falMen an der Seite des ÄockeZ. der fitrj genug ist. lim die Knöpfschuhe, sehe jii lassen. Ein Werk deutscher Technik. Tie neue Brücke Lber den Hoauli in China. Durch die mittleren reichen Acker bauprovinzen des Reiches der Mitte fließt ein mächtiger Strom, den der Volksmund die Sorge Chinas" ge lauft hat. Nicht mit Unrecht, denn kaum irgendwo auf Erden gibt es ei nen tückischeren Gesellen als den Hoangho. den gelben Fluß. Me,: als einmal im Lauf der Jahrtausende hat er seinen Lauf willkürlich verän dert. das komplizierte Teichsystem durchbrochen. Hunderttausende von Menschenleben vernichtet und Not und Elend Lber weite Gebiete gebracht. Der gelbe Fluß führt in seinen reißenden Fluten auS den Hochebenen Tibets und den Wüstengebieten der Gobi, die sein Oberlauf durchzieht, unendliche Mengen in feinste Par tikelchen aufgelöster Lösmassen mit sich. Das gab ihm den Namen der Gelbe". Diese Sinkstcffe lagern sich ständig ab und erheben sein Bett mehr und mehr, verändern es dau ernd, so daß die Flußsohle oft hö ber als die weiten angrenzenden Ebenen liegt, riesige Deichbauten not wendig sind und täglich neue Gefahr droht. Diesen Strom, nächst dem Jangtsekiang der gewaltigste Chinas, mußte dicht vor der Hauptstadt der Provinz Schantunq, Tsinansu, die mit deutschem Gelde erbaute Tieni sin Pukow-Bahn überschreiten, die Tientsin und damit auch Peking, die Hauptstadt des Nordens, mit Nan king. der Hauptstadt deS Südens verbindet. Deutschen Ingenieuren war die schwere Arbeit des Brücken baues zugefallen. Die Maschinen fobrik Augsburg Nürnberg hat sich dieser Aufgabe in glänzender Weise ge wachsen gezeigt, und vor kurzem fand an Ort und Stelle im Beisein der deutschen und chinesischen Bertreier aller Stände die feierliche Brücken weihe statt. Unendliche Schwierigkeilen sind bei dem drei Jahre währenden Ban zu überwinden gewesen, der aus jedem bergebrachtenSchema herausfiel. Noch ist man in China nicht so weit, daß man den Wert moderner VerkehrZmit tel voll erkannt hat. Es würde Bände füllen, wollte man all die Jntrigen, hinterlistigen Spekulationen und abergläubigen Boshaftigkeiten der Chinesen aufführen, unter denen die Bauleitung ständig zu leiden hat ie. Der Ingenieur muß fast mehr Diplomat als BerufZmensch sein, er muß Nerven von Stahl haben, um all den auf ihn einstllrmendenSchwie rigkeiten stets gewachsen zu sein. Aber nicht nur die Menschen versuchten, den Bau. der doch nur ihnen selbst nützlich sein sollte, aufzuhalten, auch die Elemente taten ihr möglichstes dazu. Der unergründliche Trieb san des bösen Stromes erforderte außerordentliche Vorsichtsmaßregeln. Bei normalem Wasserstand ist der Strom an der Brückenstelle be! Lo kau etwa 500 Meter breit; steigt das Wasser jedoch, dann wird die Wasser fläche fast unübersehbar, und von Ufer zu Ufer sind wohl mehr als t'SW Met von den quirlenden tru Utn Fluten bedeckt. So senkten die 1, ll , z M-i , ' t .! ' - 'i . . .j -.5? 'C ' ' j leitenden Ingenieure Borkowed Hirt Preis Caissons in den Strom, die noch tiefer als der Meeresspiegel, d. b. über 20 Meter, zu liegen kamen. Diese Caissons wurden ihrerseits ge tragen von weiteren etwa 20 Meter langen, je etwa 5 TonS wiegen den Eisenbetonpfahlen, die !n den seinen Lös hineingetrieben wurden. So kamen auf jeden der Mittelstrom Pfeiler etwa 250 solche Pfähle. Auf diesen gewaltigen Untnbau wurden dann die granitenen, außen sichtbaren Oberpfeiler gesetzt. Im ganzen hat die Brücke dreizehn Brückenpfeiler, von denen vier in der Mitte deS Stromes liegen, zwei sind Endpfei . c f - n r r r , icr uno iieoen liegen im ucoeijairocni mungsgebiet. Die Wassergeschwin digkeit beträgt an der Baustelle 4 5 Meter pro Sekunde. Bei den Ar beiten waren sehr große Schwierig leiten zu überwinden. Es mußte komprimierte Luft in die Caissons bineingepumpt werden, um das da rin befindliche Wasser herauszupres sen. damit die darin befindlichen Ar beiter im Trockenen den Boden 1ö sen und herausschaffen konnten. So mußte der Caisson allmählich sinken, und im gleichen Maße, wie er sank, wurde oben ausgemauert. Die Ar beiter schafften so unter ständigem starken, allmählich in größerer Tie fe steigendem Luftdruck. Gerade als die Pseiler im Bau waren, zeigte sich der -Hoangho in seiner ganzen Tücke: Während das Gerüst zur Aufhängung und Absenkung der Caissons fertig wurde, erreichte er sein größtes Hoch wasser, und später, als die Arbeiten an den Pfeilern begannen, trat ein sehr heftiges Eisireiben ein. so daß der Fluß bei strenger Kälte , sechs Wochen fest zufror. Die Gesamtlänge der Brücke be , träat 1255 Meter. Die Oeffnunaen zwischen den Strompfeilern 123 Me nr. die Mittelöffnung 164 Meter, die der Flutpfeiler 91 Meter. Die Brücke ist zurzeit eingleisig, kann je-" drch jederzeit, wenn der steigende Verkehr es erfordert, in eine zwei gleisige umgeändert werden. In Genf entwich auS einem Zirkus, der auf der Genferl wtt Schaustellungen veranstaltete, bei der Vorführung eine Löwin aus ihrem Käfig. Unter den Zuschauern entstand eine Panik, und alle flüchte ten entsetzt. Die Bestie konnte je doch eingefangen werden, ehe sie Un heil anrichtete. Eine Angestellte einer Firma in Barmen, die von einer Bank 1340 Mark für die Lohnaus- zahlung erhoben hatte, wurde : aus einer Straßentreppe von zwei gutge, kleideten Männern überfallen, die versuchten, ihr den Geldbeutel zu ent reißen. Auf das Hilfeschrei eilten einige vorübergehende Personen her bei, die aber von den Räubern mit Revolverschüssen empfangen wurden. Glücklicherweise verfehlten di? Schüsse ihr Ziel. Die Täter entflohen, konn ten aber von den Verfolgern ftftge nominen werden, obgleich sie auch nf der Flucht noch verschieben Schüsse abgaben. Ueber ihre Persönlichil lifrnifrnrnt die Vernrtff-tvn Ai futlft. ,