Im Sr,a,nezi2::zoeis, ;. V . i I -' Schnee. Die Krähen fliegen hin und her Durch die dichten flocken, tvena mein Vater in BSuerlei toix, lief ich auf den Socken; SrJÄaäSr' - tvenn ein Bettler wär, lief ich nnt blauen Zelzen Und müßt' in einem dünnen Kleid von Tllr zu Tür, gehen. f ; . Rindlein, komm an meine Cstr, Strumpf und Schuhe geb' ich dir! ; Mäi I V CL Sei dem Schlitten-Doktor. $n dichten Flocken fällt der Schnee. Doch weh, o weh ! fiTJern Schlitten ist zerbrochen. Geschwind mit ihm zum Zimmer mann. Der soll sich sputen waS er kann. Schnitzen und mit Pochen. (' 1 ' O cbster bester Meister, seht. Wie schlimm mir's geht; Ich bring Euch einen Kranken. Und mag'S Euch ungelegen sein, Ich laß Euch nichi und bitt' Euch fein, Nur heut dürst Ihr nicht zanken! Nun fragt Ihr lachend nach dem Lohn: Den bring ich schon; Doch daß ich's nicht vergesse: Nehmt meinen Dank und habt Geduld, Und schreibt einstweilen meine Schuld In Eure grob Esse. " y i l- ri k- f- 3 sFr i, :-.n .r v,l - it- iü. vfm. r lAfi!? mm. ' L&E&i&i. LiSc-Afc Der große Hnnd. Neulich ging ein Knabe mit dem Großpapa; Aus dem Weg erzählt' er alles. waS er sah. Ja. fürwahr, so sah ich hör' ge nau mir zu! Ginci Hund, der qröszer war als eine !uh." - " Und eS sprach der Alte: ..Ei, waS sahest du? Einen Hund, der grösser war als - . eine Kuh? Hör' denn! Eine Brücke liegt von , hier nicht weit. . .Und darüber müssen wir in kurzer Zeit. cüt mtat mein Vater Seht, iiber Nacht giebt's Schlittm bahn. Was fang ich an? Wollt Ihr nicht Hilfe bringen? Und morgen ist ein Fericntag, Und auf dem Hügel dort am Hag Giebt'S lust'geS Schellenklingen. Ihr winkt mir freundlich wie ich !eh; Juchhe! Juchhe! Ihr ließet Euch erbitten, Und packt daö erste beste Scheit Scharf haut das Beil, die Sage schreit. -f- l?svf t mQ Wenn du hast gelogen, stürzt die Brücke ein. Und dann fällst du mahrlich in den Fluß hinein. Als sie näher kamen, ward der Knabe blaß, ttnd er sprach zum Alten: Ei. w!e war doch das? Hab' ich recht gesehen, oder sah ich halb? Nein, der Hund war großer, größer als ein Kalb.- Als der Knabe endlich vor der Brücke stund. Sprach er: Nein, der Hund war wie ein andrer Hund." L aJfr Die Zlögel Lustig ist daö Leben der Vogel im Sommer. Wenn aber der stren ge Winter eintritt. Eis die Flüsse und Bache überzieht und fußhoher Schnee die Fluren bedeckt, dann sieht eS anders auS. Viele der Vögel, um des WinterS Not zu entgehen, haben unS verlassen und sind in wärmere Ge genden gewandert, wo kein Schnee und kein Frost sie schrecken. Aber immer noch groß ist die Zahl der Vögel, die den Winter über zurück bleiben, nnd groß ist oft deren Not: denn woher sollen sie auf den schnee bedeckten Feldern Speise nehmen? Höchstens sieht hier und da die dürre Nispe einer Melde oder die Samenähre des Wegerichs aus dem Schnee hervor; und Buchfinken und Lerchen wissen diese kleine Gabe wohl zu benutzen, denn man sieht sie fleißig daran sitzen und picken. Ter größte Teil der Vögel sucht in der Nähe der menschlichen Woh nungcn, auf Landstraßen und Mist stätten seine Nahrmig. An diesen Orten sieht man ganze Scharen hungriger Krähen, die mit armieli gen Bissen ihr Leben fristen. Auch auf den Eisschollen des Flusses sieht man sie dahin fahren, um tote Tiere, oder was sonst von den Woh nungen am Wasser mitgekommen ist, loszuhacken. . Ter Vogel am Fenster. An da? Fenster klopft es: Pick, vick! Macht mir doch auf einen Augen b ck! Tick fällt der Schnee, der Wind geht . kalt. Habe kein Futter, erfriere bald. Liebe Leute, o laßt mich ein! ätsel- und Rätsel. i. Kennst du die Brücke sonder Bogen 1I..S sin tYnrfi hnit 5inmnnt. llliv '"" Di- iifipr fircifpr Ströme Wocieil Errichtet eines Greisen Had? ctr r, fii ins in tvenia Taaen. Geräuschlos, d bemerkst es kaum; Doch kann lie lwcre va,rcn iragen Und hat für hundert Wagen Raum. Doch kaum entfernt der GreiS sich wieder, So hupn em Mnstpe sroy oaqer, Ter reiht die Brücke eilig nieder, Du siehst auch ihre spur nicht mehr. s. ES steht ein grog geräumig HauS ff im(Ti4hnrn ?,lllen. ES mistt's und gebt's kein Wandrer auS. Und keiner darf vrin lernen. rinom IlkwarissnkN VlaN M eS mit Kumt gezimmert. Es steckt sich selbst die Lamve an, Tie kS mit Pracht durchschimmert ES hat ein Dach. kriitaNenrein, Von einen, einVaen Edelstein Doch noch kein Auge schaute Ten Meister, der es baute. M) bin eine dürre Äomgin, . Trag' auf den: Haupt eine zierliche 5kron', tts i, ,nir dienen mit treue, CiiM. . Tie haben roßeil Lohn. Meine Frauen müssen mich schön sri sierv, Erzählen mir Märlein obne Zahl. ?i. sss-n sein rirnia Saar an nur. Doch stehst du mich immer kahl. Spazieren fahr' ich frank und frei, neht kl, rasck, das nebt so fein: Nur komm ich nicht vom Plad dabei ?agt. Leute. waS mag da sein? TA K! .In MnH (infh nrnft flnTS fffin tin Will llll ,1 ,,. Bald heisz' ich grob, bald bin Ich sein; Du siehst mim leer, vemnir, oe,a,r,even. ar leicht besmubt und abgerieben, llna kennst mof'l meine Namen alle. Wem ick im piel auch nicht gefalle. Der sckickt mich doch in manches HauS 91 U seinen stummen Boten auS. Durch Stadt und Land, ja durch die , Welt. DurchS Meer und durch da Sternenzelt Reist jetzt noch mancher Passagier Gefahrlos, frank und frei auf mir. 6. Kennst du vo munter Blumenmädchen mm Kickten, immer regen Slzor? 1R im ZUintcr. In den Garten durchsticht die Kohlmeise die öiinde der Bäume und die Ritzen der Häuser nach Puppen und Jnsokteneicrn, und dasselbe treibt in den Zäunen und Hecken der Zaunkönig. Die Schwarzamfel mit dem gelben Schnabel durchstä bcrt die Gebüsche nach gefrorenen Beeren; auch der Eichelhäher, der im Sommer mir im Walde lebt, kommt bis in die Gärten. Baum samen und kleine Tiere sind seine Nahrung. Viele der kleinen Vögel kommen auf die Straßen der Dörfer und Städte und finden da wohl am er ften ein Bröckchen für den Hunger. Sperlinge, die keck umhcrhüpfcn. Goldammern, die im Sommer drau ßm ain Bächlein Hausen, Hauben lerchen, die mit flinken Schritten zu laufen verstehen, und einzelne Buchfinken, die es vorgezogen ha ben, bei uns zu bleiben, haben sich zusammcngcsellt. Aber auch ihre Feinde. Sperber. Habicht und Weihe, ziehen ihnen nach, und der Svcrbcr holt sich oft mitten von der Straße einen Sperling zum Frühstück. i Aber auch durch Hunger und Kälte findet manche? der Tierchen seinen Tod. und reckt schön ist es von den Menschen, denen es an Nah rung nicht fehlt, wenn sie im stren genWinter auch dcrVöglein gedenken. Will auch immer, recht artig sein! Sie ließen ihn ein, in seiner Not; Er sucht sich manches Krümcheil ' Brot, Blieb fröhlich manche Woche da. Doch als die Sonne' durchs Fenster sah. ' Da saß er immer so traurig dort. Sie machten ihm auf husch, war er fort. Spielecke. Er Kohnt in einem kleinen Städtchen Von Goldkristall nnt niederm Tor? Braucht weder Kelle, weder Hammer, Und baut sich doch das schönste Haus Mit Zsensteroogcn. Taal und Kammer, Schaut aber nie zum Fenster 'raus. Er keltert ohne Fan und Pressen Und füllt fein Haus mit süße, Most, Teilt auch mit Gästen dann sein Essen Und nimnit vorlicb mit fremder Kost. . ?n meiner Felle, klein und niedlich. Bin ich beschäftigt Tag und Nacht, Arbeite mit der Feder friedlich, Nie wird mein langes Werk vollbracht. Trittst du heran zu meinem Hause, So hörst du meine Tätigkeit. Und durch das Fenster meiner Klause Siehst du sie stets zur Schau bereit. li.zu mufj viele ich begleiten. Den Fürsten wie den schlichten Mann; 5ja. ihre Arbeit mich ich leiten, ind sie der Ordnung zugetan. 7. (Viersilbig.) ?hr ersten niehet Licht und Leben m lmermehiie Fernen aus; Mit hohem Glanz seid ihr umgeben. Und ohne euch ist 5,'acht und Graus. hr andern beiden, hold nnd milde, jj;n bunte Farben eingehüllt, chmiieft lieblich Gärten und Kcfilde, Tie ihr mit siiszc, Duft erfüllt. So wie Äiagnete nach den, Norden, Dreht nach der ersten Angesicht Das Wanze sich; Bild ,st'S geivorden Bon ihrer Forin und ihrem Licht. 8- Ein Boael ist es u? rftmrtr Buhlt es mit eines Adlers Flug; ein ms uns zerteilt die Welle. Die noch kein größrcS Untier trug; Ein E l t f n n i i!i'8. lnrMiir ftTirm Ruf seinem schweren Rücken trägt: T . . . ' . V. . .1. " '., ti Pinnen irikairnocm Mwurme ie,air es. wenn es sie ,sne regt. Und hat eS fest sich eingebisten Wil I.in.m fhih ff ;f , f... Itllillll IfflUUI Vlftllllljll, Tg steht'S gleichwie auf festen Füßen uno ,rovk rem wukciioen Orkan. . Lösun der Rätsel in vorig? RUMMtkk 1. Die Nciaer der Ulir. 2. Der Winter. 3. Die Luft. 4. Der Apfelkern. si. Die Teick im Winter und Frühling 6. Das Räthsel. 7. Ter Negengu, Wenn unl die Gegenwart alt Hel ferin. Trösterin und Führerin nicht! mehr zu bieten scheint, und die Zu kunft unl düster und drohend winkt, dann gibt ei immer noch etwas, wor an wir unl zu klammern vermögen da find die Erinnerungen. Wohl allen, welchen sie ein Schatz bedeuten, der niemals versiegt! Erinnerungen! Eine ganze Bleilje von Empfindungen zittert uns aus dielem Wort entgegen, und sie um fassen für un eine ganze, versunkene Welt. Sie können mit einem Schla ge unsere Seele erhellen. unS unge ahnte Kräfte verleihen, oder auch um gekehrt düstere Schatten in uns heraufbeschwören. unS mut und ziel loi machen. Deshalb sollte man sich nicht ausschließlich an daS. waS unS aus der Vergangenheit in der Erinne rung entgegenschwebt, klammern, weil man dann leicht in die Versuchung gerät, alleS in der Gegenwart nur von jenem, sozusagen überwundenen Standpunkt auS zu betrachten. An dererseits aber vermögen die fernen Erinnerungen uns als getreue Käm pen zur Seite zu stehen. Die Erinnerung", sagt ein sran zösischer Ausspruch, .ist ein Spott vogel. der nur diejenigen Stimmen wiedergibt, welche uns Tränen ent locken". Aber dem ist gewiß nicht so; denn in all' dem Schweren, das der Lebenskampf den meisten, auch den Schoßkindern deS Glückes, den vom Schicksal Verwöhnten dieser Erde bringt, blitzt immer wieder die freundliche Erinnerung an glückliche Tage auf, als etwas Leuchtendes, Be freiendes, Erwärmendes in dem Dun kel, das uns nun in der schlimmen Zeit umgibt. Man schöpft dann neue Hoffnung, wenn man sich an ähnliche oder gar noch schwerere Lagen, in denen man sich befunden hat, erinnert und sich dabei tröstend sagt: Es ist damals doch auch wieder besser ge worden, die Schatten, die mich um nachteten, haben sich gelichtet ich habe mich selber durchgerungen, mein Mut. meine Arbeit haben mir gehol fen, oder auch andere haben mir in Freundschaft beigestanden . . . was da mals war. kann sich auch jetzt wieder holen. Und siehe da mit der tröst lichen Erinnerung hat sich sogleich ein leiser Hoffnungsstrahl in unsere Seele geschlichen, und so gehen Ver gangenheit und Zukunft Hand in Hand. Zu den Erinnerungen, unter wel che man wie es viele gern und sorglos tun einen Strich macht", dürfen aber niemals die von unseren Mitmenschen empfangenen Freund- Äindkrfeindschaften. Von M. v o n A l t e n. Neulich belauschte ich ein Gespräch zwischen zwei Bengelchen von sechs Jahren, die stolz und wichtig, den kleinen Ranzen auf dem Rücken, aus der Schule kamen. Hans Brenner ist mein Feind," sagte mein kleiner Neffe ingrimmig. .Warum denn V fragte der an dere Dreikäsehoch sehr interessiert, worauf mein Heinz die köstliche Ant wort gab: Weil er mir drei Murmel abgewonnen hat!" ' Ich mußte zuerst sehr lachen. Aber dann wurde ich ernsthaft. Entstehen nicht die meisten Feindschaften der Großen" auf ähnliche Art. mögen es nun drei Murmel oder etwas anderes sein? Und ich nahm mir meinen Heinz einmal vor. Du. Heinz, was ist denn das. ein Feind"?" fragte ich zunächst vorsich tig und erhielt die nicht ganz befrie digende Antwort: Wenn ich mit ei nem böse bin." So, und warum bist Du denn mit einem böse?" Heinzchen besann sich zunächst ein wenig. Er bohrte die Fäuste tief in die Taschen und klapperte darin mit einigen Murmeln, die wohl noch zu rückgeblieben waren. Mit der Sprache aber wollte er nicht recht heraus. Ich mußte also nachhelfen! Du, Heinz, warum ist denn nun Hans Brenner Dein Feind?" Nun kam die Antwort wie aus der Pistole geschossen: Weil er mir drei Murmel abgewonnen hat," und die Erinnerung an diesen Verlust trieb ihm beinahe Tränen in die Augen. Ehrlich abgewonnen?" fragte ich dringlich. Heinzchen bedachte sich einen Augen blick. Dann bekannte er widcrstre bend. aber wahrheitsgetreu: .Ja-a-a!" So," sagte ich nachdenklich. Aber. Heinz, Du hast ja gestern Hermann Lißner auch drei Murmel abgewon nen. Ich hab's selbst gesehen." Ja a a, das hab' ich!" - Nun ist also der Hermann Lißner auch Dein Feind?" forschte ich. Nein aber das das is auch was anderes!" O Kinderlogik uralte, ewig neue! Ganz mechanisch echote ich: Ja, Bauer, des ist ganz was ande- Erinnerungen. lichkeiten gehören. Allein so etwas wird leider nur zu oft aul dem Er innerungsbuch gestrichen. El ist manchem beuqem, in bezug auf alte, gute Freunde vergeßlich zu werden. Da hat man zum Beispiel in der Schule nebeneinander gesessen: den einen hat im späteren Leben die Wo g del Glückel und del Erfolges em porgetragen, der andere hat eS, trotz redlicher Mühen, nicht so weit ge bracht. Und nun trifft man einander zufällig. Freudig ist die Begrüßung auf der einen Seite, das alte, halb fröhliche, halb wehmütige: Weißt Du noch?", mit dem man gewöhnlich dal behagliche Auffri Erinnerungen beg chen gemeinsamer nnt. schwebt dem vom Schicksal minder Bevorzugten !I . 4. II-i I V . - bereits von den L ppen, währen'o der andere erstaunt und lässig den herzll chen Gruß erwidert, entweder sein Gedächtnis vergeblich anzustrengen scheint oder gedehnt sagt: Ach ja. richtig, nun entsinne ich mich, eS ist aber sehr lange her!" Der, dem also geantwortet wird, zieht sich dann meist verwirrt und beschämt zurück und bedauert es im stillen, sich von den beim Anblick deS alten, lieben Schulkameraden auf ihn eindrängen den Erinnerungen zu den impulsiven BegrüßunaSworten haben hinreißen lassen. Die Erinnerung an dal soe ben Erlebte wird dann aber gewiß zu einer der peinlichsten kleinen Demüti (jungen zählen, die er seinen schmerz lichen Erinnerungen einreiht. Grog zügige Naturen werden sich allerdings durch folch einen, im Grunde genom men Nichtigen Vorfall nicht deeinflus sen lassen, es gibt aber ungezählte schüchterne Menschen, die gerade solch eine kleine Erinnerung, weil sie eine Zurückweisung bedeutet, recht schwer nehmen. An unfruchtbare Erinnerungen sich ketten und dem. waS Zeder neue Tag einem bringt, fein Auge eigensinnig verschließen, ist ein Unrecht, das man an sich selber und meist auch an seiner Umgebung begeht. Wer seine glan zende äußere Lebensstellung durch irgend ein Verhängnis eingebüßt hat und sich dann bei jeder Gelegenheit auf Vergleiche zwischen dem Einst und Jetzt einläßt, der an Erinnerun gen verlorenen Ueberflusses krankt, wird selten endlich die Kraft finden, dem Unabänderlichen die besten Sei ten abzugewinnen und den Nutzen, den so mancher anscheinend unüber windlich schwere Schicksalsschlag in sich trägt, herauszufinden und wenn auch seufzend so doch im merhin anzuerkennen. Die Erinne rung an ein entfchwundenees Glück j res!" Und dann fiel mir's schwer aufs Herz, wie unendlich verwickelt doch so ein Kindergehirn arbeitet, und wie schwer es ist. ihm die einfachsten Begriffe vom Recht des anderen bei zubringen, wenn die kindliche Selbst sucht sich' so heftig dagegen wehrt. Diese jungenhaften Feindschaften, die mit dem ehrlich gewonnenen Murmel des anderen anfangen und mit dem besser bestandenen Examen, der besse ren Stellung, der reicheren Frau usw. noch nicht enden, die oft noch dem im Sarge ruhenden den letzten Nachruf neiden! Auf solche Kinderfeindschaf ten, die aus Mißgunst, aus Neid, aus Eifersucht hervorgehen, sollten wir Mütter außerordentlich aufmerksam achten. Werden sie nicht in der Wur zel erstickt, wird die Wurzel selbst nicht ausgerottet aus dem Kindcrge müt, dann wächst das Unkraut, wu chert und überwuchert die Triebe der Selbstlosigkeit, der Menschenliebe, durchsetzt die ganze Seele und macht aus mißgünstigen Kindern kalte, nei dische Egoisten, denen das Leben nur eine Kette von Aergernissen ist, die überall Feinde" haben. Wie oft begegnen wir doch im Le ben diesen bedauernswerten Menschen, die sich immer beleidigt, stets zurück gesetzt fühlen, denen jedermann Feind zu sein scheint und die jedermanns Feind sind. Nirgends blüht ihnen am 1 Wegrand die Blume Zufrieden heit, und das Kräutlein Genügsam keit, das die Wassersuppe sogar würzt und schmackhaft macht, wächst nir gends für sie. Am harmlosesten Zu fall finden sie die böse Absicht, im gleichgültigen Nachbar wittern sie den übelwollenden Gegner. Fortgesetzt sind sie in der Abwehr, im Verteidi gungszustande. Das sind jene, welche nie gelernt haben, als Kinder drei Murmel zu verlieren, die immer nur an ihr Recht gedacht haben, nie an das Recht des anderen. ES ist gar nicht leicht, auf so ver anlagtt Kinder einzuwirken. Denn das Recht des anderen will ihnen in keiner Weise einleuchten. Sie denken immer nur an sich, als richtige kleine Egoisten, die sie sind. Aul der Selbstsucht sprießt ja so mancher Fehler, ja, sie ist im Grunde die Pfahlwurzel aller Fehler. Hier treibt sie als erstes Blatt die Leugnung deS Anrechts deS anderen auf alle Rechte aus einem eigenen Äerlust. , Ein Kind , muß auch schon- lernen, vermag ei ganzes späteres Leben zu verklären und zu vertiefen. ES gibt aber solche ewig Verneinende, die fce Häupten, besser nichts besessen zu ha ben, all ei späterhin zu verlieren und beweinen zu müssen! Dal ist aber nicht richtig; denn die Erinnerung kann einen reich machen, in ihr kann man sich noch lange, lance in ttwal sonnen. waS wie ein flüchtiger, ober beglückender Traum an unl vorüber gehuscht ist. In der Erinnerung erst ermißt man, wie daS, waS einem anfänglich als eine Heimsuchung gedünkt hat. zu unserem Besten ausgeschlagen ist. Die Erinnerungen sind unsere Freunde, weil sie gewöhnlich in ihnen mit der Zeit daS Herbe und Harte zu verwi schen pflegt. daS Gute und Schöne dagegen leuchtend hervortritt. ES gäbe ja auch sonst kein Vergessen und kein Vergeben. In der Erinnerung schwächt sich der Groll ab. ES ist ein Unrecht, wenn man glaubt, dieser ver söhnlichen Empfindung, welche die verblassende Erinnerung in unserer Seele wachruft, steuern zu müssen, und wenn man nach wie vor ängstlich alles hervorzcrrt. was dazu dienen könnte, das glimmende Feuer der Zwietracht nur ja nicbt verlöschen zu lassen. DaS Wort: Nie, nie vergesse ich das, was man mir zugefügt hat!" kommt in der Erregung so leicht über unsere Lippen. Dann aber gehen die Tage dahin, ein jeder bringt sein Maß an Leid und Glück, und ein jeder wirft unS ein Körnlein Verses sen zu. und bald wird das, waS uns so heftig bewegt und aus allen Fugen unseres seelischen Gleichgewichts ge brächt hat, bloß zu einer Erinnerung, über die man doch versöhnlich hinweg, kommt, weil es Menschenlos ist. im Leben zu verwinden und zu über winden. Dazu helfen einem nicht we nig die Erinnerungen, der Gedanke daran, wie vergänglich und nichtig fo manches ist, worauf man unnützer weise seinerzeit übertriebenen Wert gelegt, woran man seine Kraft ver schwendet hat. Es gehört allerdings ein gutes Stuck abgeklärter Lebensan schauung. Lebensweisheit und philo sophischcr Reife dazu, um so weit au gelangen, daß man auch Herr über lerne Erinnerungen und nicht in Versuchung versetzt wird, sich von ihnen beherrschen zu lassen, ibr Skla, ve zu werden. Die Erinnerungen bilden einen Teil unseres Ichs, sie verbinden uns im Geiste mit den Teuren, die wir ' nur noch allem in diesem suchenden Rllckwandern unserer Gedanken zu finden vermögen. zu verlieren. Zumal, wenn eS auS eigener Schuld verliert. So muß man bereits darauf achten, daß Spielverluste all der kindlichen Köst lichkeiten, der Murmel. Bohnen, Knöpfe, Steine, Schneckenhäuser, und was es sonst sein mag. heroisch ertragen werden. Je mehr das kleine Herz an dem Besitze hängt, um so strenger muß man darauf fehen; denn dadurch wird solch eine lindliche An gelegenheit wichtig und folgenschwer. Es gibt ja auch Kinder, die leichther zig alles hergeben. Aber sie werden später nur zu oft leichtfertige Men schen. Die aber, deren Herz an den tausend Kleinigkeiten hängt, die müssen wissen, daß. wenn sie dem anderen ein Recht darauf gegeben ha ben, dieses Recht in jedem Falle auch geachtet werden muß. So ist's auch sehr unangebracht, einen kindlichen Streit zu schlichten, indem man dem um die entgangenen Besitztümer la mentierenden Teil sie einfach zurück gibt, nachdem man sie dem jetzt recht mäßigen Besitzer weggenommen hat. Das verwirrt die kindlichen Begriffe ' vom Besitzrecht und gibt dem Kinde das Recht, auch für sich selbst im nächsten Falle so zu handeln. Hier haben kleine Ursachen oft große Wir kungen, die verhängnisoolle Eindrücke hinterlassen können fürs ganze Le ben. Kinderfeindschaften sind also kei neswegs eine gleichgültige oder gar lächerliche Sache. Ein Kind, daS alle Augenblicke einen Feind" hat, ist entweder ein überempfindliches, oder ein neidisches, oder ein egoistisches Wesen. In allen drei Fällen muß' energisch gegengewirkt werden. Ein kurzes, ganz knapp geführtes Frage und Antwortspiel, immc? an fett ge rade in Frage kommenden Fall ge knüpft, wirkt oft Wunder. Fast im mer wird es heißen: .Ja a a. d a S ist bei m i t auch ganz was an dereö." Und wenn dann die Mutter dem kleinen Feind" recht klar maen kann, daß es durchaus nits ane reS" ist. dann ist'S sch"n Mi nt- nen. Freilich nur b!s Z'im nä'"" Mal. So schnell rotf-t " kraut nicht aus. Aber Wiefcl? ;f ia Tnaend Mrw'Mrwrct w" ra,.." und darum Gewöhnung daS höchst, Ziel aller ErziehungSkunst. , Nur konsequent muß , die Mutter sein und darf keine Kinderfeindschaf ten dulden, wären sie auch nur um drei Murmel entstanden.