Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 17, 1913, Image 7
r-fm&4m -'iMMMMir IZgliche fcuia&a triSSnt ?k? Pdkttö!g. Lgdhum?kktk, ,on Jritz Czjroronnet. .Wie wär'I. Pgpa. wenn wir noch tlnr kleine Treibjagd ctch-illen folit den?' Ueberrascht sah der Freiherr von Verg seine Tochter Edith an. die In Jagdaukiüstung bei ihm eingetreten war. .Jetzt nach Neujahr noch? Kind, weshalb denn?" .Weil noch so furchtbar viel Hasen U sind! Wir haben wirklich zu viel von dem Zeug auf dem Zeld. Im Te zember haben wir dez nassen WetierS wegen ein Drittel weniger geschossen als sonst, und ich sehe nicht ein . . . . Wekhalb wir nicht noch nachkiolen sollen, waS wir versäumt haben. 'Also gut, einverstanden! Nimm Dir den Oberinspektor und den Volontär und laßt Euch von einigen Hofjungens die kleinen Brucher an der Grenze durch drücken .Ach nein. Herzenspapa, da? möchte ich nicht. Wenn schon, denn schon! ES soll ja keine roste Iaao sem. fon dein 011 jKtit vomM unsere nächsten Nachbarn, ein paar gute Freunde . . . ." .LiebeS Dittchen, das giebt zu k'.'int Zlessel und macht keinen Span. - .Ich habe an ein paar Waldtreiben yedacht. lieber Papa. In den 'Rand hölzern stecken noch ein, wenn nicht zwei Füchse." .Sooo? Das ändert die Sache. Dann hast Du recht. Also: einver standen. Aber was sagt der Baro Meter?" . .Er stelat lanasam. Wir taben wieder klares Frostioettcr zu erwar ten." Der Baron dachte einen Augenblick nach. .Gut. mein Kind. Kannst Du Dich zum Sonnabend einrichten?" .Mit Vergnügen. Papa. Ich habe noch einen Nehziemer im Eisteller, trn Fischhalter sind Karpfen. Wenn Tu noch Deine milde Hand aufthun und einige Delikatessen spendiren willst . . .Gar nicht nötbia. Dittchen! Eilt fach und kräftig! Da! genügt. Wo rnit ich nicht gesagt haben will, daß einige Austern u. s. lv. Das hochgewachsene, schlanke Mäd chen beugte sich hinab und küßte den rauen Bart des Aaters. .Heiden Dank. Herzenspapa und Adieu! Ich will noch mit dem gutiericytitlen hin ausfahren." öalt. Du Wildfana! Erst bit. Einladungen feststellen, damit ich sie sofort schreiben kann. Also: zunächst unsere vier Nachbarn, die Brief können durch Jungens hingetragen werden dann den Forstmeister und seinen Assessor. Macht sechs put, Schutze. Du und ich sind acht. Und Kurt von Streit.... Der muß doch auch dabei sein nicht ivahr. Ditt chen?" ' Sein forschender Blick glitt in die sem Augenblick wie zufällig über das Gesicht der Tochter. Sie lächelte un befangen. .Gewiß. Papa. Dein junger Freund darf nicht fehlen. ' .Dein junger Freund! Das hast Du sehr gut gesagt. Tu Schelm! Und lS zehnten müssen wir den zulunsti gen Landrath einladen, den Herrn Braun, Deinen Widersacher, wol len wir mal sagen." Das ffreifräulein setzte eine abwei sende Miene auf und zuckte die Schul kern. Dabei flog ihr eine feine Rothe am Halse in die Höhe und färbte die zierlichen Ohrmuscheln und die zarten Schläfen. An dem Lächeln, das jetzt ihres Baters Mund umspielte, merkte sie, daß ihm die verrätherische Rothe nicht entgangen war. Deshalb klang ihre Stimme wohl etwas gereizter als nothwendig, als sie mit gemachter Gleichgiltigkelt erwiderte: .Widersacher? Daß ich nicht tvüßte! Ich meine nur. daß bei einer so kleinen Jagd ein Schlumpjchutz döllic, überflüssig ,st." .Aber. Dittchen!" .Was denn, Papa? War er nicht in Bärwalde mit sage, und schreibe vier Hasen Pudelkönig? Und mußte beim Jagdessen wie üblich in seinem Toast die Lasen leben lassen' ', Er wurde aus denselben Ursachen Pudelkönig, wie Du Jagdkönigin. Dir wird kein Nebenmann einen Hasen wegschießen im Gegentheil, wenn man sehr artig sein will, läßt man Hasen unbeschossen, die voraussichtlich der Dame nebenan auflaufen werden. Und Dem Nebenmann rechts war Et tomar Braun und links Kurt von Streit. Der eine schoß vier, der an dere sechs Hasen und Du fünfunddrei. big.' , .O. pfui. Papa. Du bist schlecht." .Weil ich Dir die Wahrheit sage! Im übrigen bist Du eine waidgerechte Jägerin und sichere Schützin. Bist Du nun ufricden? Also Assessor Braun wird eingeladen. Ich hoffe, daß Du ihn freundlich behandeln wirst." .Lieber Papa, ich bin zu jedem Gast hoflich.' .DaS weiß ich. aber eS giebt eine Art von Höflichkeit, die geradezu be leidigend wirken kann. Und ich will Dir offen sagen, mein Kind, daß ich den Assessor sehr hoch schätze." Wieder stieg die Röthe im Gesicht der Tochter empor. Aber gleichzeitig leuchtete I in ihren Augen auf, wie , von einer innerlichen Freude. Etwak nachdrücklich fuhr der Baron fort: .Daß r kein .von" vor dem Na, wen hat, ist in meinen Augen kein kNauzel. Er flammt aui einer eltep Patrsz!ersam!l!e Danzsgl und kann die Reihe seiner Ahnen viel weiter zu rückversolaen als wir. Daß er sehr reich ist. schadet auch nicht, denn er macht von seinem Ueberfluß in hoch vornehmer Weise den taktvollsten e brauch. Er hat bereits, wie ich weiß. zwei alte Familien hier im Kreise ae stützt, um mich so auszudrücken, die ohne skineHilfe bei der nächsten schlech ten Ernte mit dem weißen Stab vom Hof hatten gehen müssen." .Ja. Papa, und man spricht bereits darüber, daß er sich Wahlstimmen kauft." Unwillig überrascht sah der Frei Herr auf. .Wer hat daZ gesagt?" .Dein junger Freund." .Kurt? Oh. da thut mir leid, daß der Sohn meines lieben alten Streit in dieser Weise gegen den Asses sor ohne Ar und Halm.... Das kräftige Frühstück. daZ jetzt au getragen wurde, sand in der allge meinen Erregung nicht die Würdi gung. die eS verdiente, obwohl der Freiherr eifrig mahnte, die sichere Grundlage zu legen, denn es werde keine Pause bei der Jagd gemacht. Nur ein kurzer Imbiß zwischen zwei Treiben. In appetitlicher Zubern tuna standen gehäufte Schüsseln beleg ter Brote auf dem Nebcntisch. Ein Stoß weißen Glanzpapiers dazu Dort versorgte sich jeder mit so viel Proviant, aü ihm erforderlich bauchte. Auf Holzschleifen ging's hinaus in den Walo. Eigentlich verdienten oie niedrigen dichten Schonungen, die der Baron erst vor wenigen Jahren von Bauern erworben hatte, dieie ehren volle Bezeichnung nicht, denn sie waren von der Natur selbst, ohne die re qelnde Hand des Menschen ange amt. Hier ein dichtes Gebüsch, dort dünne niedrige Stämme, denen der Trieb zum Wachsthum fehlte, weil thörichter Eigennutz die von Nadel streu jich an- sammelnde Humusschicht weggekratzt hatte. Aber jagdlich waren die Aor- hölzer werthvoll. Ta steckte sich der Hase bei kaltem Wetter, das Rekz stand am .age oarin. uno oiazr dci oiaji hatten die Karnickel ihre Baue gegra- den. Beim ersten Auslausen derSchützen kette zeigte es sich, daß der Zufall dem Freifräulein den Assessor Braun als rechten Nachbar gegeben hatte. Und schon beim ersten Treiben fand Edith Ursache, sich darüber zu argern. Kaum halte der alte Kämmerer Woytek seine Schaar auf das Hornsignal des Jagd Herrn in Bewegung gesetzt, als der Assessor, der bis dahin wie eine Bild säule gestanden hatte, die Flinte an die Backe riß und blitzschnell eine Tubleite in das Treiben warf. Auf den ersten Schuß war ein Fuchs gefallen, ' daZ hatte sie deutlich gesehen, beim zweiten hatte, wie es schien, ein Karnickel sein Leben gelassen. Jetzt kam ein Krum mer schräg von des Assessors Seite auf Edith zu. Weßhalb schoß Braun nicht Er hatte doch eine weite Lücke vor sich im Bestand! War das wieder die Rücksichtnahme, mit der ihr Vater sie geneckt hatte? Ter Aerger, der bei diesem Gedanken in ihr aufstieg, ließ sie den Hasen zweimal fehlen. In dem selben Augenblick ging ein Hase links von ihr unbeschossen über dieSchneuse. Tas Treiben war zu Ende. Bon allen Seiten schleppten die Treiber das erlegte Wild herbei und legten' die Strecke. Obenan den Fuchs, dann die Hasen und zuletzt die Kaninchen. Eine stattliche, lange Reihe, nahezu fünfzig Stück. Der Jagdyerr hatte sein No tizbuch gezogen und rief die Namen auf. .Herr Forstmeister?" .Fünf Schuß, vier Hasen, ein Kar nicke!." Ein lautes Bravo seitens der Schützen. Herr Assessor Braun?" Sechs Schuß, ein Fuchs, ein La pin, vier Hasen." Alle Achtung! Horridoh! Und Tu. Edith?" ..Vier Schuß. Nichts!" Jagdkönigin, wahr' Dich!" Auf dem Wege zum nächsten Stand hatte das Freifräulein sehr ruhig aber gestimmt ihre beiden Nachbarn ersucht, auf sie keine Rücksicht zu nehmen. Der Assessor hatte sich kurz zustimmend verbeugt. Der dicke Riedelsberger aber hatte lachend geantwortet, das würde ihm nie im Traum einfallen. Wenn die Damen sich mit den Män nern in Reih und Glied stellten, dann höre die Höflichkeit des Kavaliers na turgemäß auf. Bei Schluß der Jagd war Assessor Braun mit vierzig Stück Wild unbe stritten Jagdkönig. Und ebenso un bestritten hatte Edith mit dem gering sten Resultat die Anwartschaft auf die Pudelkönigin. Merkwürdiger Weise schien dieser Ausgang ihren Herrn Papa sehr lustig zu stimmen. Er fand es sehr höflich, daß sein Töchterlein die undankbare Rolle der Pudelköni gin auf sich genommen hätte. Natür- ich mußten die Maiestaten mit ihm im Schlitten zusammen nach Hause fahren. Unterwegs fing er davon an zu sprechen, daß die Sachlage doch etwas verwickelt sei. Als repräsenti- rende Dame des Hauses müsse Edith den Ehrenplatz haben und den Jagd könig zu ihrer Rechten. Als Pudel königin aber müsse sie untenan sitzen und dort die Hasen leben lassen. Mit einer seltsam bewegten Stimme warf der Assessor ein. daß eS doch die Mög- lchieit geve. onig und Konigin zu ammen zu setzen. Man brauche nur den Gegensatz durch eine höhere Ein , helt j'k ersetzen. Ob der Herr Baron ihn verstanden hatte? O ja. der alte Herr halte sehr gut verstanden und omu irte sich im toiil len darüber, wie der gewandte Mann seine Einwilligung zu der .höheren Einheit" erbat. Aber auch daS junge Mädchen hatte die versteckte Lew bung ganz richtig verstanden. Und klopfenden Herzen vernahm sie die Antwort des Vaters, diß ihm dieser Auireg nicht unerwünscht wäre. DaS Herz schlug ihr bis zum Halse hinauf! In ganz kurzer Frist stand ibr der Antrag bevor, der ihre Zukunft ent scheiden sollte. Auf Sekunden zusam mengedrängt trat die ohnehin kurze Entwicklung dieses Lieeehandels vor ihr Auge. Ter Ball in der Stadt, auf dem sie sich ungezivungen dem Zauber der frischen, offenen Persönlichkeit hingegeben, das Zusammentreffen bei befreundeten Familien, bei der die er wachte und ivachsende'icig'ng univill kürlich ihr eine zunehiiience Herbheit des Benehmens diltirt hatte. Woher hatte der Assessor das Bewußtsein. das ihn zu seiner Bewerbung ermun tcrle? Bor ihnen tauchte aus der Dunkel heit eine langgestreckte Scheune mit mehreren Jnstkalhen auf. Das war das Vorwerk. In demselben Augen blick rief der Baron dem Kutscher .Halt!" zu. Er wollte dem zofmann wegen der Jagdbeute noch eine Anwei sung geben. Damit stieg er vom Schlitten und ging zum nächsten sor Partei nimmt. Er hob den Bleistift, mit dem er die Namen der Gäste auf ein Blatt Pa pier geschrieben hatte, vom Tisch und zog durch den Namen Streit einen dicken Strich. .So. das ist meine Antwort. Es tlut mir leid, daß Braun einen der größten Besitzer des Kreises gegen sich hat. aber mir scheint, daß die Gegner schaft sich früher oder später aus an derer Ursache doch entwickelt hätte. Im übrigen brauche ich Tir ja nicht zu saaen. daß wir es sind, die den Asse sor hier halten wollen. Er könnte ohne Mühe den Sprung in's Ministe rium thun. Er bringt uns das Opfer, nicht wir ihm!" Das Barometer hatte richtig pro phezeit. In der Nacht war noch ein ZollSchnee gefallen, dann jedoch klärte sich das Wetter auf. und als am Sonnabend früh der Freiherr auf die breite Treppe hinaustrat, da strahlte ihm ein brennendes Morgenroth ent gegen. Gleich hinter ihm war Edith aus dem Hause getreten. Ein prächtiger Tag. Papa." Ja, Kind, das war eine gute Idee von Dir! Ich freue mich ordentlich auf den frischen Waidgang. Noch eins: wundere Dich nicht, daß Kurt kommt. Ich habe ihn doch eingeladen, weil ich Milderungsgründe für sein Verhalten gefunden habe. Tem Schlingel will ich heute in's Gewissen reden." In diesem Augenblick erhob sich im Park ein Schreien, Toben, Lärmen, daß der Freiherr aufhorchte. Plötzlich lachte er laut los. Das ist der Woy tek! Man sieht doch, was Soldat ge wesen ist. Ter hält jetzt mit den Trci bern Generalprobe ab. Die Kerle werden wieder marschiren wie bei einer Parade vor S. M. Kannst ihm eine halbe Flasche Ungarwein dafür in den Nucksack stecken. Ter alte Hallunke hat dafür Verständniß. Und Du, Dittkus, nimm Tich heute zusammen. Ein Waldtreiben bei schmalen Schneu sen ist kein Kesseltreiben, wo man die Krummen schon auf Kanonenschuß weite ankommen sieht. Nimm etwas feineresSchrot heute, das deckt besser." Im schneller Folge erschienen nun die Jagdgäste. Zuerst der Nachbar Riedelsberger, der seine zweieinhalb Eentner lebend Gewicht, ausschließlich des dicken Pelzes, mit einiger Anstren gung aus dem Schlitten brachte. Es liegt ja verteufelt wenig Schnee, Nach bar." rief er noch beim Vorfahren, aber lieber fahre ich zwei unbeschla gene Schlittenkufen ab, ehe ich mich im Wagen durchschütteln lasse." Auf der Diele waltete Franz. das alte Faktotum des Hauses, seines Am tes. Er schälte die Ankommenden aus den Pelzen und hielt jedem das Pack chen Karten hin, das durch seine Rum mern die Reihenfolge der Schützen für den Tag bestimmte. Zwei Stuben mädchen mit blüthenweißen Schürzen und Häubchen nahmen das Gepäck in Empfang, um es in die Fremdenzim mer zu schaffen, in denen die Jäger nach den Strapazen des Tages sich bei einer Tasse Mokka erquicken und für das Souper umkleiden. Als letzter Gast erschien der Assessor Braun. Die beiden glänzenden Rappen vor dem leichten Jagdwagen dampften und warfen Schaum, denn sie hatten die zwei Meilen von der Kreisstadt in einer sehr, knappen Stunde zurückge- legt. Inzwischen hatte sich die Gesellschaft in der großen Halle versammelt. Der sechsseitige Raum mit gewölbter Decke war so recht das Wahrzeichen des Hauses. An den Wänden hingen in großer Anzahl alter Gewehre, wie sie in vergangenen Jahrhunderten üblich waren,' dazwischen auserlesene Jagd trophäen, vom plumpen Geweih des Elchs bis zur Rrhkrone, eine Samm- liina, wie sie nur ein Geschlecht, das lange auf der Scholle dauert, zusam menbrinaen kann. Und an jedem Stück haftete das Andenken an das Waidmannsheil eines der Vorfahren. Mit glänzenden Augen musterte der Assessor den Raum, den er heute zum ersten Male betrat. Der Freiherr zeigte ihm ein und daS andere Erin nerungsstück und gab die Erklärungen dazu. Dort jenen Kopf einer groben Sau mit gewaltigen Gewehren" lHauern) hatte sein Großvater erbeu tet. Trotz des guten Schusses hatte der Eber ihn angenommen, und nur mit dem Waidmesser hatte der Wackere den .grimmen Bässen" abgefangen. Jenen Elch hatte ein Vorfahr tief im Lande der Moskowiter erlegt, dieser prächtige Hirsch von zwanzig Enden war ein Beutestück des Haueherrn selbst. Und in seiner Freude entfuhr ihm die Frage, ob der Assessor schon etwas Aehnliches gesehen hätte. .In dieser Art nicht," erwiderte Braun, .und doch erinnert es mich an einen Saal meines Elternhauses. Ta hängen von der Tecke die Modelle all' der Schiffe, auf denen die Männer meines Geschlechts das Meer befuhren, bis in die fernsten Länder, wie die Er innerungszeichen'on den Wänden er weisen: ' Speere. Bogen und Pfeile, seltsamer Hausrath, Götzenbilder u. s. w." .Und weshalb brechen Sie die ge heiliqien Traditionen Ihres Ge schlechtes, um Beamter zu werden?" rief Edith, die unbemerkt dazu getre ten war. Weil diese Erbschaft des Ge schlechts der älteste Sohn des Hauses antritt. Im übrigen gedenke ich nicht bloß Beamter zu bleiben, gnädiges Fräulein. ES entspricht auch den Traditionen meiner Familie, daß die jüngeren Söhne, die dafür Neigung zeigen, Grundbesitz erwerben. Damit hängt auch meine verspätete Ankunft heute zusammen," fügte er mit einem feinen Lächeln hinzu. Ich habe die Post abgewartet, um die Gewißheit zu erhalten, daß Lindenberg mir gehört." Es gab eine Sensation in der klei nen Gesellschaft, als der Assessor diese Nachricht zum besten gab. Tas schönste und größte Gut des Kreises, das seit Jahren für minorenne Erben vermal tet wurde, im Besitz des zukünftigen Landraths! Und Besseres konnten sich die Anwesenden gar nicht wünschen, als jetzt eingetroffen war: der Leiter, das Haupt des Kreises, war selbst Grundherr geworden; konnte, nein, mußte ihre Interessen jetzt mit ganz anderen Augen ansehen, als ein Asses Hause.... Als er zurückkam, war die höhere Einheit" hergestellt. Der Assessor saß auf dem Hintersitz neben Edith, hatte den Arm um sie gelegt und nannte sie seine Jagdkönigin. Eigentlich hatte er noch keine Antwort auf die Frage be kommen, ob sie seine Herzenskönigin sein wollte. Aber wie die Männer sind! Erst hatte er ihre Hände gefaßt, dann sich neben sie gesetzt, seinen Arm um sie geschlungen und mit der an deren Hand ihr tinn gehoben, um die frischen, rothen Lippen bequemer mit den seinen zu finden. Das schien ihm zu genügen. Auch oem Herrn Papa, der sich nun bescheiden auf den Rück sitz setzte.'... Noch nie hat meines Wissens auf einem Jagdessen ein Pu delkönig solche Ehrungen erfahren, als das Freifräulein.... Es war freilich eine .Königin". Kriegslist. Humoreske von I. VIerkl. .Was bist Du. Mensch?" rief der Assessor Haller pathetisch aus, wäh rend er den vor ihm sitzenden Freund mit einer Mischung von Schaden freude und Mitleid betrachtete. An geblich Leutnant eines königlich baye rischen Artillcrieregiments, ein ganz netter, umgänglicher Herr, nicht unin telliaent. wenn auch ein bischen einge- bildet, und alles in allem eine Art von patentem Kerl. Wenn man Dich aber nicht genau kennt, sondern nur so dem Anschein nach beurtheilt, wie Du jetzt mit müden Augen und sozusagen hän genden Ohren vor mir aufgepflanzt bist, erweckst Du den Eindruck eines pcnsionirten Trauergauls, es fehlt. verzeihe mir das harte Wort, nur noch die schwarze Decke und sonstiges kaval leristisches Zubehör." Leutnant Marder lächelte gezwun gen, wirbelte den Schnurrbart in die Höhe und erhob sich seufzend von sei nem Stuhs, um mißmuthig mit lan gen Schritten in der Stube auf und ab zu rennen. Und wenn man's so bedenkt, wes weaen bist Du so?" fuhr der boshafte Assessor fort, um nichts ... um Helu ba. Ich weiß gar nicht einmal, ob sie Hekuba heißt; als Ella, glaub' ich, wurde sie getauft, aber das ist ja ei gentlich Nebensache. Herr des Him mels! Haben denn nicht andere Väter auch hübsche Kinder? Muß es denn gerade die sein? Wenn der Alte, so wie ich ihn kenne, nicht zugänglich ist, na ja. zur Liebe kannst Du ihn nicht zwingen. Er ist nun einmal ein alter, vergrämter Jurist, der sich für nichts inieressirt als für feine Wissenschaft, und da Tu in diesem Fach noch wem ger leistest als in den übrigen, die Or thoqraphie vielleicht ausgenommen. besteht wenig Aussicht für Dich, Dich bei ihm einzuschmeicheln." .Da kommt so ein altes Heupferd herauf," brummte der Leutnant, und macht einem unter der Maske der Freundschaft die dicksten Grobheiten. Ich bin nun einmal verschossen in das Mädel, das ist halt ein Unglück aber, mein Gott! Was ist dawider zu machen? Ich weiß, sie sieht mich gerne, sie wünscht, mit mir bekannt zu wer den. ich wette, sie fällt mir in der ersten Stunde vor Freude weinend um den Hal!"... Selbstverständlich." warf der As sessor ein, und Du hast alle Mühe, sie davor zu retten, daß sie nicht in ihren eigenen Thränen ertrinkt!" Aber wir können eben nicht zu samnienkommen. und da liegt der Hase im Pfeffer," fuhr der Leutnant fort, ohne sich durch die Bosheiten seines Freundes aus dem Koncept bringen zu lassen. Glaubst Tu. dieser der wünschte Justizrath ginge auch nur ei nen Schritt außer Haus, ohne sich von seiner Tochter begleiten zu lassen oder sie zu begleiten? Ja, Kuchen! Fällt ihm gar nicht im Traume ein. In kei ner Gesellschaft, i keinem Theater, nirgends ist er zu fassen, kein Bekann ter kennt ihn... Praxis übt er auch nimmer aus. Ein Narr könnt' man werken! Ich habe mir schon den Kopf zerbrochen, wie ich die Geschichte an packen könnte das Mädel soll au ßerdem reich sein." Ich kenne ihn weiter auch nicht. Er soll schon früher menschenscheu und ein richtiger Bücherwurm gewesen sein. So 'ne Art umgestürzter Akten tasten. Wenn man ihn nur wenigstens bei diesem Zipfel erwischen könnte?" Ich hab' schon daran gedacht, ich will ihm 'mal auf die Bude steigen, er wohnt in seiner Villa draußen, und ihn um Rath fragen in irgendeiner Sache." Ter Assessor schüttelte den Kopf. Ta wirst Du glatt ausrutschen, Ver ehrtester, so wie ich ihn kenne. Er kom plimentirt Tich hinaus, stell' ich mir vor. Außerdem riecht er sofort den Braten, wenn Tu Tich als Leutnant präsentirst, wittert die Absicht und wird verstimmt. Aber warte 'mal. Wak wird geschmissen, wenn ich Tir das Geschäft vermittle?" Geschäft." sagte der Leutnant ent rüstet, davon ist keine Rede, aber am Tage meiner Verlobung zahl' ich drei Körbe Sekt. Shylock!" Drei Körbe Sekt, am Tage der Verlobung, und Dein Wort als Bürge gut. Ich will mir's überlegen," er widerte der Assessor. Ich werde Tich in drei Tagen Antwort wissen lassen. So lange also warte mit einem even- tuell proiektirten Selbstmord, Anto nio." Damit empfahl er sich. Am selben Abend schon suchte der theatralische Assessor seinen Freund Marberg wieder aus. .Nun, spitze Teinc Ohren, sagte er, .und höre, waS mein Genius mir zuflüsterte. Umhülle Deine Knochen dieser Tage mit einem schlichten, gut bürgerlichen Gewand. Dein Haupt aber bedecke mit einem Strohhut. Und in solcher Ver kleidung kein Mensch wird Dich als Offizier erkennen ziehe gegen Mit- tag hinaus vor die Hütte, wo sie, die Unvergleichliche, die Lust mit ihrem Athem würzt. Dorten, allwo geschrieben steht: Vor dem Hunde wird gewarnt", schleudere mit kühnem Wurf Deinen Hut über den Zaun, als ob dieWinds braut ihn Tir von Deiner Denker stirne gerissen hätte. Denselben Hut, den Du heute Nacht, um ihm einen guten Geruch zu verleihen, mit duften den Würsten gefüllt, aufbewahrt hast. Dämmert Dir ein Licht?" .Unsinn," murrte der Leutnant. Ja, so etwas begreift nur daS Ge Hirn des psychologisch Entsiegelten. Merk also auf! Der Hund stürzt sich auf Deinen Hut und wird ihn, so die Götter gnädig sind, mit einem Biß ruiniren. Davon überzeugst Du Dich und dann läutest Du Sturm. Alles weitere ist Sache der Technik." Der Assessor lehnte sich, im Triumph die Arme kreuzend, zurück und maß seinen Freund mit überlege nen Blicken. Eigentlich ist das ein feiner Plan." meinte nachsinnend der Leutnant. Aber, aber ... was ist der Schluß effekt? Wir werden allerdings, wenn alles klappt, bekannt. Wenn aber der Alte fünf Mark berappen muß, denn anständig mag er ja sein, wird er un ter Umständen sehr unangenehm und wirft mich erst recht und zwar mit Vergnügen hinaus. Das hast Du wohl übersehen, Schlaumeier?" Der Assessor lachte geringschätzig. Das ist der Einwurf eines kindlichen Gemüthes, das jenseits aller Men schenkenntniß und Wissenschaft lebt. Ich wette die drei bewußten Körbe mit Dir, es wird ganz anders kommen." Wieso?" Folge mir oder laß es bleiben, Re den hat keinen Sinn." Mit diesen Worten zündete er sich eine Cigarettc an und war um keinen Preis mehr auf das Thema zurückzubringen. Nach längerem Zaudern entichloß sich Leutnant Marberg am nächsten Tage, der Weisung seines Freundes trotz aller Bedenken zu gehorchen. Es ging zwar gerade kein Wind, ober darauf konnte man nicht warten. Im Uebrigen klappte es großartig. Der Hund stürzte sich mit der Wuth eines gereizten Tigers auf den Hut und zerriß ihn tadellos. Der Leutnant schellte und erzählte der alten Kvchin, die ihm öffnete, keck das Unglück. Diese schlug jammernd und über die Bestie schimpfend die Hände zusammen und bat den Herrn, einen Augenblick zu verzeihen. Sie wolle den Herrn Justiz rath sofort davon unterrichten. Einige Minuten später erschien der alte Herr und bat Marberg mit einer Freundlichkeit, die diesen höchlichst überraschte, einen Augenblick einzutre ten. Er führte ihn in ein Parterrezim mer. too Ella eben mtt einer Arbeit ie schilftigt war. stellte ihn der hcld EN reihenden vor und ließ sich alsdann den Hergang noch einmal ausführlich schildern. Und immer heller wurde ein Gesicht, während Marberg berichtete, und er schoß auS seinen scharfen Augen hinter den Brillenglasern wah re Blitze ungeheuckelter Freude auf sei. nen Besucher, den diese Thatsache ver wirrte und zu den sonderbarsten Ein fällen verleitete, die er freilich in der tiefsten Stille seines Busens verwahr te. Sollte ihn der Assessor einen schlimmen Streich gespielt haben. DaS wäre doch über die Grenzen eines Scherzes hinausgegangen und daZ sah ihm nicht gleich. Ueber was freute sich aber der als Griesgram verschrieene Alte gar so sehr? Sonderbar! Als Marberg mit seiner Darlegung geendet hatte, erhob sich dr Justiz rath und bat. ihn einige Minuieu zu entschuldigen. Tas war gerade .e:t genug, um Marberg Gelegenheit zu geben, Fräu lein Ella Zieqlcr zu versichern, daß er unendlich glücklich sei. daß ihm ein seltsamer Zufall das ungeahnte Glück verschafft habe, sie sprechen und sehen zu dürfen, und Ella lhrerieus besta tiqte durch wiederholte seelenvolle Au genaufschläge, daß auch nach ihrer Auifassunq alle Uriache vorhanden sei, in dieser Schiäsol?sügung den mit Recht so hochgeschätzten schönsten Mo ment ihres Lebens zu erblicken. Als der Justizrath wieder eintrat, hatte er einen mächtigen Folianten in der Hand. .Sie werden, verehrter Herr," sagte er zu Marberg, sich der Hoffnung hingeben, daß ich als Eigenthümer des Hundes verpflichtet sei. Ihnen den be schädigten Hut zu ersetzen. Vielleicht. Ter Laie mag das für selbstverständ lich halten. Ter Fall indessen, der sich da zugetragen hat. gehört zum Inte ressantesten, was mir in meiner langen Praxis begegnete. Ich werde natürlich meine Grunde nicht vorzeitig offenba ren, mögen sich die Herren am Gericht darüber nur erst ihre gescheidten Köpfe zerbrechen, ich meinerseits zahle keinen Pfennig und bitte Sie, mich gütigst zu verklagen. Ich behaupte, hier ist vis rnajor gegeben. Ah." meinte Marberg. .das fiele mir ein, einer solchen Bagatelle we gen." Bitte sehr, es handelt sich umS Recht, nicht um den Betrag. coaure, meinte 2carverg, .mir ist das Recht so gleichgültig wie der Betrag. Ich wollte Sie nur warnen, Ihrem Hund einen anderen Platz an zuweisen und mir bis morgen, wo ich ihn gewissenhaft zurückerstatten werde, einen Hut zu leihen, weil ich ohne ti nen solchen nicht gut zur Stadt zurück kehren kann." Das bedaure ich unendlich, daS dorf ich nicht. Darin läge vielleicht ein Zugeftändniß meiner Schuld. Aber, ich bitte Sie, und er hob flehend fei ne Hände, thun Sie mir doch den großen Gefallen uiu verklagen Sie mich. Es wäre geradezu unverant wortlich, einen so interessanten Fall nicht zu erledigen. Wissen Sie was. wenn Sie einverstanden sind, essen Sie mit uns zu Mittag und überlegen sich die Sache. Abends kann Ihnen auf Ihre Rechnung meine Köchin einen Hut holen. Wollen Sie?" Nichts lieber als das," dachte sich Marberg und blieb mit Wonne da. Jetzt begriff er die Schlauheit des As sessors, die ihn in die angenehme Lage versetzt hatte, ein interessanter Fall zu sein. Ach, war das ein gerissener Herr! Er unterhielt sich theils mit Emma, der er nach allen Regeln der Kunst den Hof machte, theils mit dem alten Herrn ausgezeichnet, und als es ans Scheiden ging, mußte er dem Justiz rath das Versprechen geben, daß er ihn wirklich verklage, morgen aber sicher wieder komme. Als der Alte endlich merkte, worum es sich eigentlich bei Marberg Handel te. war die Sache schon zu weit gedie hen. Ter Widerstand nützte nicht mehr viel, und am selben Tage, wo Marberg erfuhr, daß er den Prozeß verloren habe, schickte er seinem Freunde, dem Assessor, drei Körbe Sekt und die Mittheilung, daß er ihm stets dankbar sein werde, weil durch seine Findigkeit nunmehr zwei Menschen glücklich ge worden seien, die sich sonst wohl nie in Liebe hätten vereinigen können. Sinecure. .Der arme Kanzleirath Echlappmeier er ist ganz auö seiner Ruhe gebracht wor den!" Wieso denn?" In den Ruhe stand hat man ihn versetzt!" Aus einem Junggesel len tage buch. Die meisten Ehen sind eine Enttäuschung mitunter so gar eine vierfache: l für den, der sie nicht kriegt, 2. für sie, die ihn nicht kriegt. I. natürlich für den, der sie kriegt und 4. für die, die ihn kriegt." Der große Fackelzug. Die Studentenschaft hat einen glän zenden Fackelzug veranstaltet. Die Reihe der Fackelträger will gar kein Ende nehmen immer neue Lichter tauchen in der Ferne auf. Herrje," meint da ein Zuschauer zu seinem ne den ihm stehenden Freund. So ö lang'n Fackelzug hab' ich, weeß Gncbb. chen. noch nich gesähn!" Na, das is doch kce Wunder, daß der Zug so lang is," antwortet dieser, es sin' doch ooch alle Fackeltäten verträten" Für d!t Köche. Hefenpudding mit Zwit b e l f ü l l u n g. Man bereitet sich i nen einfachen Hefenteig mit 12 B ern und der nölyizenMilch, jedoch obne Zucker und stellt ihn zum Aufgehen hin. Dann wiegt man 5 7 Zwiebeln sein und brüht 3 Eßlöffel voll fein ge hobelten Weißkohl mit siedendem Was ser. Nachdem letztere abgetropft ist. schmort man die Zwiebeln nebst dem Weißkohl in Butter oder Provenceöl mit ZcU, Pfeffer oder Paprika an, weich. Wer den Geschmack deS Kohl nicht liebt, nimmt nur Zwiebeln. ES wird nun eine Puddingform dick mit Butter ausgeschmiert und mit dem Teige ausgefüttert, doch darf man det Aufgehen wegen nur bis zur reichli chen Hälfte derselben Teig anbringen. Man giVbt die Zwiebelfüllung hinein, deckt einen Teigdeckel darüber, läßt al les gut aufgehen und kocht den Pud ding znxi Stunden lang in einem Wasserbade. worauf er auS der Form gestürzt und mit brauner Butter ange richtet wird. Rindfleisch mit Unterril b n. Eine beliebig breite Rindfleisch scheibe ohne Knochen fetzt man in ko chendem Wasser zu. um sie mitZwiebes, einem Kräuterbündclchen, Petersilien Wurzel, Sellerie und Porr in etwa 2 Stunden recht weich und saftig zu kochen. Unterdessen schält man gelbe (nicht weiße) Unterkohlrabi (Steckrü den), hobelt dieselben aus einem Gur kenhobel, brüht sie mit kochendem Wasser und stellt sie dann zugedeckt zum Feuer. Sie werden mit halb Wasser, halb Fleischbrühe, die man zum Theil vom Fleisch abschöpfen kann, ganz weich gc'zcht. Die Brühe muß so in die Rüben hineinkochen, daß sie, wenn dieselben weich sind, über dem Fleische steht. Dann richtet man die Unterrüden in ihrer kurzen Brühe auf einer runden Schüssel an. schneidet daS Rindfleisch in handlang Streifen von nur iy2 Zoll Breite, bil det davon einen Stern auf den fchön farbigen Rüben und reicht dai Gericht nach einer aus der Fleischbrühe bereite ten guten ReiSsuppe als einzig Speis. Durch das Hobeln wird die Steckrübe so sehr saftig, wie in keiner andere Zubereitung. Als Nachtisch giebt man gedünstet? Kirschen. Diese Mittages sen wird sich in jedem Hausstände ganz allgemeiner Beliebtheit erfreuen nd zeichnet sich durch einfache Zuberei tungöweise auS. SchweinSkeulealk Schmor braten. Man reibt eine kleine Schweinskeule von 7 Pfund mit 1 Eßlöffel Salz und y2 Theelöffel Pfeffer sin und laßt sie y2 Stunde lie gen. In einer Kasserole läßt man 4 Unzen fein geschnittenen Speck hell braun werden, giebt 2 Unzen Butter und die Keule hinzu, dreht sie oft um und läzt sie hellbraun werden, giebt dann 1 Pint kochendes Waffer hinzu, fügt eine m't Z Nelken bestochene Zwie bel und 3 Scheiben Karotten hinzu, deckt die Kasserole fest zu und läßt daS Fleisch ?M 3 Stunden ganz langsam schmore!, giebt, wenn nöthig, noch etwa Wsser hinzu. Kurz vor dem Servilen, richtet man die Keule auf heißer Schüssel an, entfettet di Sauce, giebt 1 Eßlöffel in Wasser aufgelöster Kornstärke hinzu, rührt sie 2 Minuten über dem Feuer, giebt Wasser hinzu und läßt daS Ganze zu einer sämigen Sauce verkochen, pas sirt die Sauce durch ein Sieb und giebt sie in einer Sauciere. Ungarischer Paprikafisch. Man nimmt einen kleinen Codfisch, reinigt ihn und schneidet ihn in Stücke. Eine fein geschnittene Zwiebel wird auf Butter gelblich gedünstet, dann läßt man Paprika anlaufen, legt die gesalzenen Fleischstücke hinein, über gießt sie mit Tasse Rahm und läßt sie langsam verkochen. Dann legt man die Fleischstücke auf ine heiße Schüssel, legirt die Sauce mit einem Stück Butter, 1 Eidotter und den Saft einer Citrone, läßt sie noch einmal auf kochen und gießt sie darüber. Einen sehr feinen Heringl salat bereitet man nach folgendem Re zepte: Für zwölf Personen nehme man sechs Heringe, welche nach dem Aui nehmen unv Abwäschen einige Stun den in Milch liegen müssen, alsdann von Haut und Gräten befreit und in recht feine Würfel geschnitten werden. So viel dieses an Portion sein wird, nehme man zu gleichen Theilen, alle? in feine Würfel geschnitten; in der Schale gekochte, dann abgezogene, und kalt gewordene Kartoffeln; gute, sau re. abgeschälte Gurken; säuerlich Aepfel; eingemachte Rotherüben; zwei Theile kalten Kalbsbraten; acht hart gekochte Eier, von denen vier zum Verzieren der Schüssel zurückbleiben. Noch kommen hinzu: Zwölf in Strei fen geschnittene, eingemachte - Pflau men; in große! Stuck eingemachter, ostindischer Ingwer, klein geschnitten: eine halbe Obertasse apern, zur Hälfte zum Verzieren. Dai Alle wird mit folgender Sauce vermittelst zmeur Salatgabeln tüchttg gemengt: Reich lich feine Oel, Weinessig, gestoßener weißer Pfeffer, Senf, da nöthig Salz und erne entsprechende Quan titcit Fleischertrakt in kochende Wasser mit etwa Butter und Sa aufgelöst. Zum Berzieren dienen au er Obigem noch Gurken. Petersilie, Rotherüben. Gehackte Zwiebeln, welch manche nicht mögen, müssen auf einem Schüsselchen. mit Essig bedeckt. Utu derl servirt werden.