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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Jan. 10, 1913)
tägliche Ctnr,rn ?rlbuk.?reitag, de 10. Juur t?lZ i"PnBCiäl ütfT'j'if"' Hin Dunkel gehüllt. D Nomc i vo (12. tfortfetjung). Acht Naplttl. Irau LeonZe lebte einen Tag fo! den andern in gänzlicher Apathie da hin. Sie wollte niemand sehen. Mocy. tt kommen, rno da zollte. Ibj3 kennte ihr das Leben noch bieten. Man hatte Georg Ollenschläger. wie man ihn vor zehn Zaaen fl bracht, jetzt wieder abgeholt. Auch er IMfn für die Welt erstorben, allein stin apathischer Austand gab zu den größten Besorgmssen Anlaß, wahrend derjenige der ,aonenreonie nur m leisen Anstoßes bedürfte, um den Dam. werzuftand wieder in prickelndes ben zu verwandeln. Irau Leonie weigerte sich, ihren Mann vor feiner Ueberführung ins Krankenhaus noch einmal zu sehen. Wozu? Er kannte sie ja doch icht. Und so in ein leeres halbste brocheneS Auge zu schauen, regte ihr leidenden Nerven nur noch siar, Zer aus. . Ueberhaupt war ja Liselotte da. die. ' robust wie ein Kind des Aolkes. je dem Leid inS Augen schauen konnte. 'Sie zürnte auch ihrem Gatten. Er. nur er. hatte sie in diese unwürdige Lag gebracht. Darin hatte der Bru der schon recht, wenn seine angekla , genden Worte auch bitter trafen und l ioeh taten. Ja. er hatte tausendmal recht. Georg hätte als Kaufmann zu rech iun verstehen müssen. Wie konnte er ;s,ch so irren! Das waren die Worte des Ma ZorS gewesen, und Leonie sprach die selben mit selbstquälerischer Grausam keit nach. Die heitere, lebensfrohe Leonie war . Erbittert bis in innerste Herz hinein. Sie kam sich auch mit einem iiaie sg überflüssig vor in der Welt. Hatte ihr Leben denn noch einen Zweck? Sie besaß nicht mehr die Mittel, ihren noch jugendlichen Leib zu schmücken, konnte nicht in Eesellschaf ten glänzen, wo sie einst tonangebend gewesen.' . Sie lag tagelang in ihrem Boudoir auf der Cbaiselongue denn vorlau fiz durste's sich ja noch sonnen in dem sie umgebenden Lurus. Ihre Zofe, die sich einen merkwür diz schnippischen Ton und ein lässt LlS Wesen in den letzten Tagen ange wohnt, brachte einen Brief. Hastig streckt die Vereinsamt ihre Hand nach dem Schreiben aus. Ach. aus Dresden! Bon Vun di!" murmelte sie enttäuscht, nach dem sie inen Blick auf das Kuvert geworfen. , , Die Hand, die sich so gierig nach dem Schreiben ausgestreckt, sank schlaff herab. Was würde darin stehen? Was konnt in Dame von dem Schlage dieser Freundin ihr überhaupt noch iu sagen haben, Ein vaar mrtlerdlqe Worte, wie man sich für verpflichtet hält, sie aus. zusprechen, bevor man sich von dem nicht mehr zu seinen Kreisen Gehö renden zurückzieht. Gundi Eberts war eine glückliche Frau. Sie war einst ine Konvenienz ehe eingegangen, hatte einem weit alteren Herrn ihre Hand gereicht, ohne viel Liebe, ohne viel Glück zu erwar ten. Und gerade diese Ehe war eine dauernd glückliche geworden. Gun del. modern, stark emanzipiert, hatte sich ihr Leben an der Seite des al ternden Gatten selber geschmiedet. Und Willi Eberts kam noch immer gut genug dabei weg. Man legte sich gegenseitig keine Steine in den Wea. Gundel Eberts konnte lachen, sie konnte über die träumerische Freun din triumphieren, die inst sich für den Mann ihrer Liebe so mächtig ins Zeug gelegt. Die in den Ar inen des Geliebten in ganzes Glück erhofft und nun ja, auch gefunden hatte. ' Jetzt aber lag es in Scherben vor ihr. und Gundel wurde höchstwahr scheinlich mit ihrem mokanten La cheln sagen: Siehst Du wohl, wie man sich inen kann?" ' Langsam hatte Frau Leonie das Kuvert geöffnet. Sie seufzte. Was sollte sie der Freundin antworten? Ihr etwaö vor klagen von verpfuschtem Dasein, ganz l'.'.er Gebrochenheit? Wie ober hellten s die müde blickenden Augen beim iiilen der Zeilen auf. ; ' Mit einem Satz war Leonie von der Chaiselongue herunter; der Ro man glitt auf das weiche Fell zu ihren Tjähm. . Sie trat an das Fenster. War es f "xn möglich, winkte ihr Erlösung c i diesem trostlosen Einerlei? .rus Hafcherl!" las sie nochmals : 't lebhaft geröteten Wangen und I"dcn Augen. Was hast Du ' " : ein Pech mit Deiner priesen? Plötzlich verarmt, das ist -:Äf;!iche3 Wort. Alles Leid der ; VZi sich auf Gummirädern ; tragen, glaub's nur. Leonie. - : mich kurz zu fassen, reiß' j ouZ dem Elend, ' Du A. killet. h?.st ja die erwachsene Tochter, die scrgt schon für leinen Mann. Ein so glänzender Falter wie Tu gehört nicht in Krankenzimmer. Die Trauer um die Schwägerin kann Dich nicht berühren: also komm zu mir. Ich sebe einem abwechlelungöreicken Wln ter entgegen. komm' und genieße, solanae ei noch Zeit. Ich meine es gut mit Dir. Bon EbertZ 0rür, er freut sich Deiner bezaubernden Ge aenwart. ' Drahtantwort erbeten, denn bin ungeduldiger Natur. Gundel." Leonie küßte den Brief in ihrer Ekstase, tanzte durch daS kleine, lau schiae Gemack; sie lachte, weinte, ju belte. Ja, fort von hier. In den Herr lichcn Ledensfrüriling hinein. Sie konnte gottlob sich ihres Lebens noch freuen. ' Sie war noch nicht stumpf geworden, noch nicht abgestorben gegen die lockende Welt. O, wie wollte sie sie genießen. Wie sich entschädigen für olle ausgestan dene Qual der letzten Tage. Wirklich, waren es denn nur Tage? Sie haue das Gefühl, als seien seit der Katastrophe bereits Jahre verstri chen. Gie trat an den Spiegel, aus dem ihr in der letzten Zeit verweinte Au gen. ein schmerzlich verzogener Mund und eine gerunzelte Stirn entgegenge- schaut. Jetzt lachte der Mund wieder. und ihre Augen blitzten hell und fchel misch. Das blonde Licht ihres Haa res glänzte und lockte. Leonie breitete die Arme ihrem piegelbilde entgegen. Schön bin ich. ja. wirklich schön. O. und daß ich's bin! Wie will ich alle bezaubern, wie will ich mit dur stigen Lippen von dem Leben schlur fen. Wie will ich genießen." .Was machst Tu da. Mama?" fragte Liselotte, die, nach kurzem An klopfen ingetreten, jetzt ganz erstaunt auf der Schwelle stehen blieb. Es konnte ihr nur ein Gedanke kommen, und dieser war so furcht barer Natur, daß es dem ernsten Mädchen wie ein kalier Schauder über den Rücken lief. Konnte das Leid den Verstand der lebenslustigen Frau verwirrt haben? Und hatte sie das verschuldet, indem sie es ablehnte, ein Opfer zu bringen? Wär es nicht Kindespslicht gewesen, sich zu opfern, indem sie dem verhaß ten Freiersmann ihre Hand reichte? Noch hatte Liselotte sich nicht um eine Stelle bemüht. Solange die Mutter in ihrer Lethargie verharrte, war sie dieser nötiger und mußte ihre eigenen Wünsche einstweilen hintenan setzen. Und oh, wie nötig war sie doch. Ihre entsetzten Augen starrten die Mutter ganz hilflos an. Frau Leonie hatte bereits im Spie ael das Eintreten der Tochter bemerkt. Das Klopfen hatte sie in ihrer Ekstase überhört. Sie eilte auf ihr Kind zu, umfaßte es zärtlich. Mein Lottchen, wie bin ich glück lich. Ach. ich hoffe wieder. Ich glaube wieder an ein gütiges Geschick. Sei mir nur nicht böse, daß ich Dich dem alten Narren in die Arme trieben wollte. Nein, bleibe frei, meine Life lotte. Lebe nach Deinem Geschmack. Chaoiin ü sou gout. Und nun lies mal dies hier." Bei diesen Worten überreichte Frau Leor.ie ihrem Kinde den Brief. Und Liselotte, noch ganz benommen von dem soeben Erlebten, las. Sie konnte, trotzdem der Inhalt klar und ohne Umschweife abgefaßt war. eigent lich den Sinn nicht so recht begreifen. Frau Adelgunde Eberts forderte ihre Mutter auf. mit ihr einen glän zenden Winter zu verleben, während der Bater in fchwerleidendem Zu stand im Krankenhause lag! , Welch' eine Blasphemie! Wie kann Frau Eberts so grau sam fein," sagte Liselotte tief erzürnt. Dir ein Leben vorzuhalten, auf das Du verzichten mußt." Verzichten?!" schrie Frau Leonie. Und weshalb? Weil ich Trauer habe? Pah. Du weißt so gut wie ich. daß mir die tote Tante so gleichgültig ist wie der Tod eines fremden Men schen!" Und Vater?" Leonie wandte sich wie ein eigen sinniges Kind ab. Vater?!" Es war ihr gewesen, als läge in den Worten ihres Kinder in Vor wurf. Und er traf, trotzdem sich die schöne Frau dagegen zu wehren suchte. Da fiel ihr Blick, auf ihr Spiegel bild. Holdselig wie die verkörperte Poesie stand sie da neben der ernsten, hoheitsvollen. schwarzen Gestalt ihrer Tochter. Ach, weg mit den dummen Gedan ken. Liselotte hatte nun mal das schwerfällige Blut der Ollenschläger. Ihres floß leicht und lebensvoll durch ihre Adern und schrie nach der Lust des Lebens. , Ich kann Papa doch nicht helfen. das weißt Du wohl. Und daß ich hier versaur, muh Dir doch ein schrecklicher Gedanke sein. Gönne Deiner Mutter ihr bischen Jugend, es geht doch jetzt stark bergab." Leonie wollte mit diesen Worten an bai Her, ihre Kindes appellieren. Sie selbst suhlte kein Ablassen der Jugend, si stand noch auf der Höhe ihrer Glanzzeit. Al Liselotte in das halb schmol leiide. halb bittende Gesicht ihrer Mutter, mit dem lachenden Glück in den Augen, blickte, da mußte si sich überwunden erklären. Sie lächelte, und ihren Lippe ent fuhren dieselben Worte, die die Mut ter soeben gebraucht: Tu hast recht, Mama. ,! in, ä m, mit ! Die beiden Frauen berieten sodann über ihre Zukunft. Ci setzten sich nebeneinander Hand in Hand, wie wt'x gute Freunde, die Freud und Leid zusammenkittet: die ihren Feh lern und schwächen Verständnis ent gegenbrinien. ihre guten Eigenschaf ten neidlos anerkennen. Frau Leonie wollt die gewünschte Drahtantwort sofort abschicken, die ihr Kommen in Aussicht stellte. Rei sei, wollte sie indes erst, wenen Lise lotte über ihre nächste Zukunft Gewis ses wußte. Man beschloß daher, alle Hekel in Bewegung zu setzen, um etwas Pas--sendes zu finden. Ter Regierungsrat mußte notür lich die ganze Leitung der Ollenschlä gerschen Anaeleqenbeilen für seinen Bruder übernehmen. Es war auch tatsächlich ratsam, man ging den entsetzlickn Zeiten, die unvermeidlich waren, aus dem Wege. Man erlebte nicht das Peinliche, sich aus dem Besitz vertrieben zu sehen. Auch der Kroßkaufmann ' würd durch seinen leidenden Zustand oll der Sorgen enthoben. Wohl befand er sich in fremder Umgebung doch kam ihm das vorläufig nicht um Bewußt sein. Und sollten die angewandten Mittel von Erfolg gekrönt sein, so würde sich jedenfalls ein längerer Aufenthalt im Süden als notwendig eriveisen. Dann würde Frau Leonie keinen Augenblick zögern, an der Seite ihres Gatten zu stehen. Das alles sprudelte Leonie. wie neugeboren, bervor. Ihre Gedanken gingen vorläufig nicht über die nächste Zukunft hinaus, die lockend und lackend vor ihr lag. Ter Negierungsrat erklärte sich mit den Plänen der Tamen durchaus ein verstanden. Er wurde dadurch einer großen Last enthoben. Wenn schon Liselotte ihm tapfer zur Seite geftan den hätte, fo wünschte er doch dem hochherzigen, feinfühligen Madchen das Peinliche der Situation zu erspa ren. Liselotte nahm die letzte Nummer des Daheim" zur Hand. Mit großem Bedauern hatte sie eine Annonce gelesen, welche ihren Fähigkeiten so recht angemessen er schien, jedoch von ihr keine Beachtung finden konnte, da sie die Mutter in dieser schweren Zeit unmöglich sich allein hatte überlassen können. Es wurde auf einem Rittergute Holsteins eine junge Dame gewünscht, mit den Allüren einer Repräsentantin eines vornehmen Hauses, zur Gesell schaft einer Dame. Weitere Ansprüche schien man nicht zu machen, oder sie als nebensächlich zu betrachten. Immerhin konnte sich Liselotte rühmen, auch strengeren An sprüchen gerecht zu werden. Sie war sehr musikalisch, beherrschte leidlich die französische und italieniselfe Sprache, und war sehr belesen. Wenn die Stell noch nicht verge den. konnte sie am Ende Glück haben, obgleich die erste Annahme zweifel haft, vielleicht auch die letztere sich nicht bewahrheitete. Es mußte der sucht werden. Liselotte schrieb sofort. Auch Frau Leoni drängte. Si war wie ausgewechselt, hatte natürlich auch alle Hände voll zu tun und den Kopf voller Toiletienforgen. Selbst die Jungfer vergaß ihre Launen. Her rin wie Dienerin hockten im besten Einvernehmen über Journalen und hielten gemeinsam eine eingehende Musterung der Garderobe ab. Lisolette wartete auf den Erfolg ihrer ersten Stellenbewerbung mit einer Ungeduld, die ihrem ganzen Wesen sonst fremd war. A7ein war denn auch jemals ihre Geduld auf die Probe gestellt worden? Nein, sie war nicht an Warten ge wöhnt. Trotzdem hätte sie das nicht so quälend empfunden, wenn die Ver Hältnisse sie jetzt nicht geradezu zu einer Veränderung drängten. Es vergingen acht Tage, ohne daß eine Antwort eintraf. Vielleicht war ihr Schreiben zu spät gekommen, die Adressen dem Inserenten bereits zu gestellt worden. Da ein sofortiger Antritt gewünscht war, würde natür lich auch eine schnelle Erledigung statt gefunden haben. Täglich erkundigten sich die Tamen nach dem Befinden des Gatten und Vaters; zweimal in der Woche hatten sie im Krankenhause Besuch gemacht. Eine wesentliche körperliche Veran derung war nicht zu verzeichnen gewe sen. aber immerhin schienen die hier für angewandten Mittel zu Hoffnun gen zu berechtigen. (Fortsetzung folgt.) Fatal. Ihre Frau sieht man ja gar nicht mehr?" . ...... Ach. mit der ist's ein Jimizi i-ie will immer bloß das Allermodernste euf der Straße trogen! Wenn aber dann ein Kleid für sie fertig gewor den. ist es nicht mehr modern, und sie kommt daher r.ie zum. Ausgehen:' f l?glische KrirgSphantasik. London. 23. November, Die Nachricht von de: Niedermetz kuna fimtliAer surot)äei in Konstan tinovel. nach, dem Muster der gleich zeitig von der Times" wiedergegebe en. Daily . Mail" . Tepeiaze vom (Sommer inno mit htt Meldung der rmordinisl sllVi rf iidfntltn Divlv malen in Peking, ist die engnicye Presse uns bi&ber kckiuldia geblieben. Im übrigen muß anettanni weroen, laß der angeblich so bejonoer zuver las ii englisch Nachrichtendienst aud wiikirenv des Biilkankriege! in de Irreführung de Publikum wieder das Menschenmöalick, zeie. ttel vai. ohne daß si? wäre, ob den Telegra dk,naakn uren et imlerirone ae bührt oder den Privatkorrespondenten der Zeitungen. Tok die englischen Kriegsberichter statter auf dem Gebiete der Mystifi ?niinn d?r Lksermelt so viel Bollen ht'.trti iu leisten rermo'aen als die anderer Nationen, danken sie dem 'Mangel taüd-tt Vorbildung für ihre kiaenilick Ausgabe. Wie überwie gcnd unmilitärisch die Tenkart der Engländer ist. tritt nirgends deut, licker hervor als in der Auswahl der Kliegreporter durch ihre großen a ge-zk'itimgcn. Die englischen Berichte iibkr den Balkanfeld,uz sind beinahe sämtlick aus den Federn ingefleisch ter Zivilisten ges!oie. von oerien kaum einer einen Kanoi',er von einem U,'s?,i!er oder eine .Haubitze von einer Dreschmaschine unterscheid'! kann u. deren Mebriabl die Topogra pie des Kriegsthcaters. auf dem sie ournalisiisch m,t pielten. o wenig un Äcah batten dak si: einmal über das andere Truppenbewegungen mel deien.' die nurReaimenter mit Sieben, meilcnstiefeln auszuführen vermocht hahtn würden. Der enalisme Kriegs txrichterstatter m?int. der Feldzug sei seinetwegen da. nickt umaetehrt. Hoch- stens betrachtet er den Krieg wie ein Fußball-Match ode? eine iriciei-Par-tie und die feindlichen 5)rführer wie die Häuptlinge gegnerischer Sport- Mannschaften. lr vegreisl n,a?i vag den .Heeresleitungen an der Geheim bzltuna ibrer Overationen mehr Iie gen muß als an der un:eryai:ung oer Londoner eitunasleser. und wir) ihm diese erschwert, so erhebt er in ganz sallckem Berus-iloiz oie po,,irc kicksten Anklaaen wegen Völkerrechts verletzung und Schlimmeren, obwohl er wissen konnte, daß schon im Teutsck-??ranzösijchn Krieg, also zu einer Zeit, zu der der T:legraph .noch lange kein scrumsanenoe wo'M ipieuc tm bentzutaae. dura Nu2me!.oung militärischer Informationen gerade über London manches strategiicye Konzept empfindlich verrückt worden ist. Aus von Sachkenntnis und Ur- MI so ungetrübten Quellen stammen de Kriegsberichte weroen oann in oem verbreitetsten Londoner Abendblatt obendrein von einem jungen Herrn tiefsinnig alossiert. der vor ein paar Jahren als Offizier verabschiedet wurde, weil er im Manöverdienst durch völlige Ratlosigkeit zum Ge spott seiner Leute geworden war. So neckisch beleort oi elo tt- bewußteste Presse Europas ihre Abon- nenten über weligeichichlliche riegs- ereiqnisse. Von keinem Menschen, also auch on keinem Äerichierualker, ii zu ver langen, daß er immer die objektive Wahrheit sage, schreibe oder telegra phiere, von einem unter yunoert ckwieriakeiten arbeitenden Kriegs- korrespondenten erst recht nicht. Un dermeidliche Flüchtigkeitsfehler, wie in der Aufregung des Augenblicks bei der Bezifferung von Toten. Verwun beten und Gefangenen angehängte Nullen, sollen den Engländern fo we- nig angekreidet werden wie ihren fest- ... i . . c ,anoiichen oucgen, ocnrn, vrrglkiuil oiirfi halftert i t. feelb t aus oem ei genen Phantasiegewächs des britischen Hirnbodens ti nur yerausgegrissen, was mir besonders im Gedächtnis hasten geblieben ist: Da Neht voran die tagelang aufrechterhaltene und wohl in Erinnerung an die Pekinger Daily - Mail"- - Großtat von einst dramatisch ausgeschmückte Schilderung von der Hinrichtung des ägyptischen Prinzen Äjis. den wegen mangeiyas- er militärischer Leistunaen aeaen die Bulaaren in Kriegsgericht zum Tode verurteilt haben sollt. Dann kam die Paradeente von der Einnahme Adrionopels durch die Bulgaren, die, wie der Daily Mail" gemeldet wur de. schon zu Anfang November erfolgt sei, aber aus diplomatischen Erwä gunqen" der ganze kriegspolitischc Esprit des Berichterstatters offenbart sich darin! von den Eroberern ge heimgehnlten irerde. Als von Mr. Charles Hands. einem erfahrenen und verantwortlichen Korresponden ten" stammend, wurde diese mysteriöse Nachricht von der übrigen englischen Presse blindlings weiterkolportiert, die Ereignisse aber hinken dein Fluge der Handsschen Phantasie immer noch nach. Solche und ähnliche Anekdoten aus der vierten Kriegsdimension taten we nigstens niemand weh. Auch wenn die Central News" eines Sonntags bekanntmachten, von türkischer Seile würden die Friedensbedingungen ver worsen. die nicht die Rückgabe aller eroberten Gebiete 'einschlössen, fo War das !war wahnMig, aber un schädlich ofscnbar dai harmlos Traumbild inet (Lewühremanne, der zur Zeit bei jeligen Statuöquo in tiefen Schlaf versunken und noch nicht völlig wieder daran, erwacht war. Gemeingefährlich ist dagegen keine zu harte Bezeichnung für eine teutermeldung aus Athen, wonach der Deutsche Kaiser gleich nach der Einnahme von Saloniki durch die griechischen Truppen seiner Schwester telegraphisch feinen Glückwunsch aus gesprochen haben sollte. Da giftige Tamenkorn siel hier alsbald auf fruchtbaren Boden, ein Teil der Lon doner Blatter fand die angeblich kai serliche Verleugnung der deutschen Türkenfreundschast von hcdem ethisch in hohem Maße verwerflich. Haben dies Herren Mora'isien schon verges sen. wie die englischen Machthaber unlängst ihre oft betcuer'en Cympa thien für den fleii.cn König Manuel o weit verleugneten, daß sie aus An frage der portugiesischen Revolutio näre sich, falls diese siezten, bereiter klärten, ihn fallen zu lassen? Und berechtigt irgend etwas zu der An nähme. Kaiser Wi!h:l,n hätte seine persönliche Freundschaft für den Sul- tau Abdul cm:d mit derselben sitt lichen Unl'fancn!!ct auf seines Nachfolger übcrtra,n, ivie damals die englische Regierung ihre Freund schuft für die Dynastie Braginza auf die portugiesische Republik übertrug? Zudem handelt ti sich in diesem Fair gar nicht um Hochpolitisclxs. Hätte das Rculersche Bureau seine Tepesche traniger summarisch gefaßt, so würde auch dem Böswilligsten eine Massige Kritik des kaiserlichen Verhaltens unmöglich geworden sein. Der wahre Zusammenhang ist die ser: Tie Konprinzessin von Griechen- land hatte nach den ersten größeren Erfolgen der unter dem Kronprin zen kämpfenden Armee eine Tepesche an Kaiser Wilhelm gerichtet, worin ihm über die Vorgänge auf dem Kriegsschauplatz berichtet wurde. Die- sc Depesche hat der 5lal,cr beantwor tet und nebenbei auch einige anerken nende Worte über die Tätigkeit sei- nes i-chwagers einstießen lassen. Kein loyaler Beurteiler dieses harm- losen Vorganges wird vergeben, daß die Person des griechischen Kronprin zen seit den Tagen von Larissa,-wo die Truppen unter inner Fuhrung fo schleckt abschnitten, militärisch im- merhin rehabilitierunasbedurftia war, und daß deshalb der Kronprinzessin begrelslicherwei'e daran lag. seine jüngsten Erfolge dazu zu benutzen, die Rehabilitierung durch ihren taiserli- chen Bruder bestätigt zu sehen. Die ganze Bezebenheit ist ebenso mensch lich verständlich wi: international bc- deutungslos. und die Behauptung von einer Initiative des Kaisers bei diesem Z.elegrammvechset ist ein nicht weniger frei erfundenes Märchen als die Meldung russischer Blätter von einer vor Beginn des Krieges an den Sultan gerichteten kaiserlichen Kru- gerdepesche". ConsiantinvonZedlitz. .ttlng und altklug. Jedes Elternpaar ist gewiß er reut, iu seinem Kinde das Erwachen eines lebhasten Geistes zu begrüßen und stolz daraus, wenn auch Zserner- iehende das Kind für intelligent" halten, aber diese Freude darf sich, ganz besonders ,n Gegenwart des be- redenden kleinen Lieblings, nur mit pädagogischer Vorsicht äußern. Selbst die klügsten ' Kinder überheben sich gern, da in jenen Jahren die Klug heit nicht ausgebildet genug ist. um vor diesem Fehler zu schützen. Aus den gut angelegten Kindern wer den altkluge Geschöpfe, die sich später zu taktlosen Menschen entwickeln, die überall anstoßen. Kinde? sind Kinder und gehören ein für allemal in die Kinderstube. Schüchterne, be- cheidene Kinder sind sehr viel an- ziehender als jene, die sich in die Un terhaltung der Erwachsenen mischen und Urteile aussprechcn, ohne Ersah- rung zu besitzen. Die Eltern sollten bedenken, daß Klugheit und Altklug heit zweierlei ist. Viele Kinder, die in Gegenwart Fremder schüchtern f 1 i. 4 ino, enrwiaeln ncy leyr otl zu nu gen, heiteren, liebenswürdigen Men chen. , Altkluge Kinder hingegen wer. en mit aufgeschnappten Redensarten Erwachsener um sich, die st; selbst eigentlich kaum verstehen, und stehen paier recht off qei tia unter dem Durchschnitt. Es ist entschieden des- er, wenn die Anschauungsweise der jüngsten Generation sich langsnn und natürlich entwickelt, wenn Kinder indliche Ansichten, die ihrer Alters- tufe angemessen sind, und also einzig und allein für sie passen, haben. Sie werden dann allmählich zu liebens würdigen, taktvollen Mitgliedern der menschlichen Gesellschaft heran wach en, die Freunde finden, we?l sie sie zu finden wert sind. Es ist in die Hände der Eltern, vornehmlich der Mutter, gelegt, die Liebenswürdigkeit ihrer Kinder zu fördern, wenn sie sie zur Beneiden heit anhält und nicht stolz oller Welt erzählt, wie besonders klug" gerade das rhrer Kinder ist, das im Augen blick anwesend und sofort von dem eigenen Wert überzeugt ist, Krieg dem Stiftern! Rrsirmvirschlö. sine flffn Ral fen in fejj auf Uxzikhu,. Die Reform der höheren Schulen. die Kaiser Wilhelm II. sogleich nach setner Thronbesteigung mit der am 4. 'izember 18U0 eröffneten Schulkonse. renz rinleitete, liegt tief begründet in den bitteren Erfahrungen, die Wil Helm 11. selbst als Gymnasiast ge macht hat. Auf diesen engen Zusam menhang wk'st Prof. Paul Meinhold in seinem Buch Wilhelm II. 20 Jahre Kaiser und'König" hin. dai er jetzt im Verlage von Ernst Hofmann erscheinen läßt. In der Rede, mit der er die Schulkouterenz eröffn!?, er innert sich der Kaiser dieser Tage, da .der Notschiki der Eltern und ftami ilien laut winde, daß s nicht so weiter gehen könne. Die Schuler mußten damals die Stundenzahl der häuS' lichen Arkiten jeden Tag auffchrei. ben, und es kamen für die Abiturien ten G'j bis 7 Stunde., heraus. Rechnen Sie dazu die 6 Stunden Schule, 2 Stunden Essen, dann kön' neu Sie ausrechnen, was von dem Tag übrig geblieben Wenn ich nicht Gelegenlil gehabt hätte, hinaus und hineinzureiten, und noch sonst etioas mich in der Freiheit z bewe gen, dann hätte ich überhaupt nicht gewußt, wie S in der Welt aus siebt." Dieselben Vorwürfe, die hier in offizieller Dämpfung ausgesprochen werden, klingen in temperamentvoller Lebendigkeit aus einem Briefe, den Prinz Wilhelm am 2. April 18ST, an einen früheren Schulkameraden richtete: Endlich hat sich doch mal einer ge funden, der energisch gegen das ver kilöckzerteste aller Systeme vorgeht, das auss best geeign't ist. den Geist ?u töten. Ihr: ?lusührungen unter- schreibe ich Wort für Wort. Glück, licherweife hab ich mich zweiundein. halbes Jahr hindurch aus eigener Er fahrung von der Schädigung überzen gen können, die man unserer Jugend beibringt. Um nur inige Beispiele anzuführen: Von 21 Unterprimanern, aus denen unser; Klasse bestand, tru gen 19 Brillen und I von ihnen mußten noch einen Kneifer auf di Brille setzen, wenn sie bis an die Wandtafel schen wollten. Homer, der herrlick Dichter, in den ich rein ver narrt war, Horaz. Demosthenes, des sen Reden jedermaan begeistern müs sen, wie wurden sie erklärt? Mit Begeisterung für Kampf und Waffen und für NaturschlldeZ'unqen? Gott behüte! 5JM dem Skallpell deZ Grammatikers, des fanatischenPhilolo- gen wurre zedes K.OtzgIiel abgehackt und kunstgerecht zeregt, bis man dcs Vergnügen hatte, vas Gerippe zu ent- decken. . . Weinen könnte man darüber. Tie griechischen oder lateinischen Aufsähe (ein hirnverbrannter Unsinn!), wieviel Mühe haben sie nicht gekostet! Und was für Leistungen kamen zutage! Hatte Horaz sie gelesen, er hatte, glaube ich, vor Entsetzen den Geist ausgegeben! Von dieser Dummheit befreie man uns! Einem solchen Un terricht Krieg bis aufs Messer. Mi! diesem System erreicht man nur, daß unsere Jugend die Syntaz, die Gram matik der alten Sprachen bessere ken i;en lernt als die alten Griechen" selbst; daß sie die Generale, d'e Schlachten und die Stellung der Truppen in den Kämpfen der Put schen Kriege oder des Miihridates auswendig weiß, daß sie aber nicht kennt die Schlachten des Siebenjäh.i gen Krieges, geschweige denn die mo dernen Kriege vrn 1866 und 1870. die man noch nicht gemacht" hat. Was dagegen den Körper betrifft, so bin ich unbedingt dr Ansicht, daß der Nachmittag immer frei sein follte. Das Turnen sollte eine Belustigung für die Jugend fein. Rennbahnen mit Hindernissen, über die man llet tern müßte, wären zweckmäßig ... Statt der stumpfsinnigen Klassen spaziergänge" niit eleganten Stöckchen, schwarzen Jacketts und einer Zigarre ein Trainiermarsch mit einem bißchen Felddienst, selbst wenn er in eine förmliche Schlacht überginge. Allein unsere Primaner fund wir waren lei der nicht anders) sind viel zu blasiert, um sich den Rock auszuziehen und sich herumzubalgen. Was aber kann man von solchen Menschen erwarten? Da her Krieg diesem System bis aufs Messer! Ich bi.r bereit. Sie in ihren Bestrebungen zu unterstützen ..." Im Seward'Sunrise Goldland. Es is5 bemerkenswert, daß die nach stehende alaökanische Region, welche ganz neuerdings als Goldland nähere Beachtung erregt, zugleich die erste war. in der überhaupt in Alaska Gold entdeckt wurde. Das war schon im Jahre 1848. EinSachverständiger, Namens P. P. Doroshin. prüfte da mals für eine russisch amerikanische Gesellschaft die mineralischen Hilss quellen dieses Distriktes und fand da bei Gold in dem Ki'sel der Ströme, welche sich in den Kenai-Fluß ergie ßen. Er erstattete auch Bericht darüber; aber der Goldgehalt des untersuchten Kiesels wurde zu Niedrig befunden, um eine Ausbeutung zu lohnen, und alle die Jahre her geschah in diesem Distrikt fogut wie nichts in der Sache. ' J' Heutzutage 'zedoch ist di Ausbeu tung? Fähigkeit auch perlMtniSmä Unsere Schniitlnchr-Vjjkrtc 0t I.". t'in ant siclikndc? und praktisckkS res sin, Tamciillci mit sieben (rliren. Pcrcale, I,a,bia, Nii!mm, Gala tca o.Vr JUiimielrttc ii.'iicit ch oirt besten iir dirfoi .tosäamtaöitutf. Xie Vi nit'ii find einfach imd daS Modell iit fefir leicht üii imirtcn. TaS Muster kommt in n,rn,: 31, 3, 38. 0 und 12 :!o!l 'm'kwcte. (! l'cno- iiat '! '.'lardS iljclltslcn Stoff fnr Die SHiünigf Wroße. Vici-S deZ ÄmietZ 10 CentS. Neuer Herbst und Wuitcr-ilatfi log mit allen neiieue Moden jetzt fertig. Jeder Leserin der Omaha Tribüne" für 10 CentS zugesandt." BkAellungZ-Auweisnnge; ZUy S'kuner werden an irgen eine Arretie qeen Einsendung de Preise? gespickt. Man gebe Nummer imd Kroße iwft die solle Adresse deut lich m und spicke den Cmipon nebst dem oben er!v,'lmten Preis an lai . PATIERN DEPARTMENT OMAHA TRIBUNE, 1311 Homard St. z iZ j ji 1 !'i I: !i s : ,': Z i ' ; i: 4) ,' 7 " . r? !- ;,. : 3 : : ! "Z. o ' " ' ü u p w e s : j : : : fST 3 A . S w C. ü 2 (. ij) u : : .. : "ti" -r O I Z . ? Ü 3 - l ! s . ' a trt w-- . S : A L : 7? . w r br ßig armer Goldfelder erheblich gestie gen. und man findet es der Mühe wert, auch in Alaska solch Felder zu entwickeln. Wie das Geologische Ver messungs Amt berichtet, wurde im Jahre 1911 für Z26.000 Gold, und auch einiges Silber, im oberen Teil der Kenai-Halbinsel gewonnen; 73 bis 100 Mann waren in der offenen aison auf etwa 25 Anspruchsstucken tätig. Dies war nur ein kleiner An sang, und wahrscheinlich ist für 1912 schon eine bedeutend gestiegene Aus beute zu verzeichnen. Man schätzt den Wert des Schwemmgoldes auf $15, 86 bis $17.87 pro Unze in diesem Distrikt, und derjenige des eigentlichen Minen-Goldes wird auf i bis zu $718 pro Tonne beziffert und ist für die Ausbeutung im Großen durchweg wichtig genug. Ohne daß hier jemals ein wirklicher Ansturm" von Gold suchern zu erwarten wäre, ist die In dustrie doch noch vielversprechend. Nicht blos bergbculiche, fondern auch l a n d b a u l i ch e Aussichten, die nicht zu verachten sind, hat diefe Gegend zu bieten. Obwohl die Tem peratur mitten im Winter nicht gera de selten auf 40 Gwd unter Null F. sinkt, sind die Aerhältnisse in der Nachbarschaft von Scward, Cunrise uno ope ivayrimo oes sommers günstig für Garten- und Ackerbau; und es werden hier bereits Gemüse Pflanzen in beträchtlicher Menge für örtlichen verbrauch gezogen. Wie alles, was stch überhaupt in Alaska' ziehen läßt, eniiüicfcltt stch auch diese BeaetnvilitN vor.',uglict). Auch wachsen Kronsbeeren. Iohan- nisbeeren. Heidelbeeren, Blaubeeren, und da und dort sogenannte Lachs beeren auf dieser Halbinsel wild. Dazu kommt och. daß einheimische Gräser sehr üppig gedeihen und gutes Futttr für Pserde während des gan zen woinmers ttesern. Uno in man chen Teilen der Halbinsel, besonders in der Umgebung von Hope und Sun rise, wird Heu in bedeutendeiivMn. gen getrocknet. Alles in allem wird im Alaska der' Zukunft diese Gegend nicht die letzt, Stelle einneHmen, I