I s g l l ch t Omaha Ztiiiuu rf ryyzZ" prrvri . wrMrf MMäMMM'A.H, Z WV 1'J j - w A it !s-f. 17. 'f.i ' 8! n r wo CUlljUl UUjU f. i r :3S3ZSS353E . NücktrittdeSBüraermei fierl der Stadt Wnitra. u Nyitra wird aetiu'lbrt: Der i'ur pcnncifter der Statt Ni)itra Ludiuig Toch hat sein Amt niedergelegt und sich voll dem Bmmlniiorpcr or u irrrts rin-(tt iprnhfdiipbpt. Die 91c- " 1istitiruti(j ist, wie verlautet, cuf die Murtrifff juriufuifiilircn. die gegen TotH toegeti di'c IjolKii Kosten des NathhauölieM'anes gerichtet wuroen. Strick ende Lehrer. Au De lim wird ncnicLbet : Die hiesigen ?esormirten Lehrer fjsllvn widi-rholt um eine Erhohuna ihrer wcwuicr au nMuAf iphnrfi lx-nicbniä. Aus Erbit ternng Hierüber Koben die Lehrer die Bitte deZ PflttiM,iwt'i'reiii?3, 011 der Patronagearbeit zu bctfjcilistcn, absielelint und erklärt, feineri Gra tiearbei verrichten z wollen. ijflen Beschluß theilten die Lehrer auch ihrer vorgesetzten Behörde mir. Serbische 11 m t r i e b e. Lluö Ujvidrk schreibt man: Der in letzterer Zeit geheime Agnüen ihr Unwesen treiben und die LrirttgUiiJ iigkeit und Naivetät der Serben aus nutzend, sie verhetzen und beunrnhi en. Das Blatt wanit die Serben, jene Orte jn meiden, wo diese Agen ien sich mishalten. Aus Siapos vor meldet man: In Wirthshause der Gemeinde Bie?ke wurde dieser Tage ein verdächtiges Individuum verhaftet, bei dessen Leibesvisitation man Terrainaufnahmen aus den 5to. ntitaten Naab. Ves-.prem. ftejer, tto marom und Tolim fand. Auberdem fand man bei ihm ein feines Reih geng und ein deutsches Bergmann, eugnifz. Er gab an, Franz Neubau er zu heißen und Bergmann ans der Gemeinde Steinmarkt zu sein. Er spricht deutsch und serbisch. Aus Steimnorkt bekam man die Allökunst, daß dort kein Franz Nnibauer be sannt sei. Auf die Frage, wozu er die Landkarten benöthigte, verweiger te er jede Antwort. Als il,m der Un tersuchungsrichter sagte, dah sein son. derbares Verhalten ihn in den Ver dacht bringe, ein serbischer Spion zu r ... f Y. -r..- IV tintrSs lein, laajfiie ii vi bet Behörde übergeben. Eine erfrorene Meyage. tic Aus Losonez witf berichtet: Hier ist es plötzlich so kalt geworben, dafz in der Kratochwill'schen Mern gerie zwei Löwen, ein Tiger,, eine Wildkatze und drei Affen erfroren. Ver letzte Genosse R o z f a S a n d o r ' s. AuS Ciofok wird gemeldet. Einen nicht olltiiglichen Gast hat die Vchpre mer Gemeinde Szentpal in der Per son des Pali Crofefon, des letzten fe genden Mitgliedes der Rozfa San dorlchen Räuberbande, erhalten. Er kam aus dem Illavaer Zuchthaus, wo er 41 Jahre lang internirt war. In den Fünfziger Jahren verfolgten ihn einnial etwa hundert Gendarmen, trotzdein begab er sich blos mit einem Haselnusjstäbchen in der Hand nach Szentpal zum Besuche seiner Mutter. EineWoche später unterhielt sichOroK lan mit den Gendarmen in einerEsae da. Nach längerer Verfolgung ge lang es den Gendarmen, Oroszlan irnd zwei feineriameraden Namens Joseph Szabo und Alexander Renko in der Nähe der Genannte Urkut zu i,mzingeln. Auch diesmal koniüe Oroszlan entweichen, während seine Kameraden erschossen Wurden. Er wurde erst festgenommen, als er auf der Flucht vor Erschöpfling zusanr. menfiel und im bewußtlosen Zustan de von den Sendarmen aufgefunden wurde. Er ist seht I Jahre alt und l)at im Jllavaer Zuchthause das Schneiderhandlverk erlernt. Eine Einbrecher bände. S'rt Arad wurde ein genüsser Geza Kishonti verhaftet, der in der Kanzlei deS Losonczer Jnfaiüerie.Negiinentes einen Einbruchddiebstahl verübt hat und dem euch noch andere Einbruchs diebstähle zur Last gelegt werden. Wie tun aus Ten irövar telegraphirr wird, sind dort zwei Koniplizcn 5iiöhonti's, rind zwar August Galla, richtig ranz jZalman. und der Seminarist Wil helm Nacskay de Nuttka verhaftet worden. Galla war mitbethciligt an den Einbrüchen Kiöhonti's, Racskan aber hatte ihnen gefälschte Dokumente geliefert. . Galla rerte Kalman wurde nach Arad gebracht und der dortigen Polizeibehörde übergeben. Russische Spione? Aus Mako wird berichtet: Bor einigen Ta gen hielt sich hier ein auffallend cle gant gekleideter fremder auf, der an gab, in Nufzland geboren, 'zu sein, Ka lis zu heiszen, und der als angeblicher Vertreter einer berliner Zirma sich bei Ge.reide und .Zwiebelhändlern um die Preise, sowie die Transport Verhältnisse erkundigte. Er' sprach deutsch und russisch, kaufte aber nir gends. Jeden Mörgrn erschien er pünktlich aus der Post wo er täglich größere Summen, die aus Rußland kamen, behob. , TaS sonderbare nehmen , des ffremdm erregte endlich Verdacht frei der Polizei. Als diele ihn zu beobachten begann, verschwand I I MI ririilcii. i lllllll r r fi -MMÄ er auZ der'Stadt. Der Kellner des Hotels, in welcheiil der Fremde logir te. gab an. das, derselbe jed.' Nacht lange wach blieb und auffallend viel geschrieben habe. Man glaubt, da& der Fremde ein russischer Spion ge tvesen und daß ce ach Budapest ge reist sei. AuS Ungvar ivird geinel dct: In dtt hiesiglil Filiale der Te schnicr Mölvlfabrik MundnS" tva ren vor Kurzem sechs rllssisäe Arbei ter aufgenommen worden. Zinei von ihnen. NamenS Stephan Markise witsch und Karl Scharedi i, verlangten mit der Angabe, das; in Rußland tuo bilisirt werde und sie als Reservisten einrücken müssen, ihr Pässe zurück. AIS man ihnen diese nicht anöfolgte. entwich? sie. Angeblich reisten sie nach Eöacza. Sie sprachen gut deutsch und hatten viel russisches Md bei sich. Man hält sie für russische Spio ne. und deßhalb wurde ihre Festnah. me angeordnet. Ohne Nase. Der gestrenge Ge meinderichter der int Hevcser iloinitat gelegnen Orrsckmft Pcl der Wcuke re heißt .ftarl Lajko ist trotz seiner siebzig Jahre noch ein strammer Mensch, Er hält strenge Zucht in sei nein Hause, und wenn seine öhegc. sponsin sich einmal an einein feschen Bain'rnburschen vcrschnute, wurde ihr eine scharfe Lektion ertheilt über Titt samkeit und Frauentugend. Sehr en'st scheint die Richtersgattin diese Gardinenpredigten nicht genommen zu haben, dmn eines Morgens er rechte die Bäuerin ohne Nase. Das rir ein Halloh in der ganzen Ort schaft und die geschwätzigen üsen hat ten es bald erratben, unter nvlchen Umständen die Richterin ihr Richor gan verlöre habe. Sie soll wieder einmal mit eineinVurschen zusammen gekommen sein und ihm Intimitäten erlaubt haben. Und da kam der Gat te, der das Stelldichein belauscht hat te und biß seiner Ehehälfte die Nase ab. Die derart verstümmelte Frau lief zum Untersuchungsrichter und erzähl te, daß. sie obgleich schon in den Jah ren, von ihrem Gatten verdächtigt worden sei, daß sie mit dem eigenen Stiefsohn ein G'spusi" angefangen habe. Zur Nachtzeit sei der alte Herr zu ihr gekommen und habe von ihr. da er sich von ihrer Untreue überzengt babc, für ewig Abschied genommen. Er verlangte einen Abschiedökuß. D'r Miß wurde gewährt imd bei dirscrGe legenheit habe er mit den Zähnen die Nase erfaßt und vom Gesichte ge trennt. In ganz anderem Lichte stell te der Richter den Vorfall dar. Er will geschlafen haben, als die untreue Gat tin herbcischlich, um ihn zu erdrosseln; er wehrte sich und wäbrmd ds ,and gemenges kam es zu diesem gesährli chen Biß. Man glaubte dem alten Nichter nicht, zumal anch die übrigen rhatumstände für seine Schuld spra chen. Der Gerichtshof zu Eger verur theilte ihn wegen schwerer körperlicher Verletzung zu sechs Monaten Kerker. Die kgl. Kurie, welche sich mit diesem Straffall befaßte, fand keine Veran lassung, dieses Urlheil abzuändern. Eine strenge Zahlungs. aufforderung. Aus Mako wird gemeldet: Ter Finanzministcr hat ei ne Verordnung erlassen, in der alle Inhaber von Schänken und Trafiken dringend aufgefordert werden, ihre Steuerriickstände unverzüglich zu be zahlen; denen, die dieserAnfforderung bis zum Ende des Jahres nicht nach kommen, wird mit der Entziehung der Schank und Tabakverschleißlizenz ge droht. Da üch in Mako viele Händler im Rückstand befinden,, wird eine Monstredeputation bei dem Minister vorsprechen und um die dringende Aufhebung der Verordnung ansuchen. Selb st morde. AuS Szarinar wird gemeldet: Es erschoß sich hier der AssckuranzbcamteErnst Biro. Das Motiv des Selbstmordes sollen fi nanzielle Sorgen gewesen sein. Es wurden drei feiner Wechsel fällig, die cr nicht ordnen konnte. Er hinterließ fünf unversorgte ' Knder. Ans Swhlweiszenburq wird gemeldet: Neulich Abends hat in einem hiesigen Hotel ein unbekannter junger Mann durch Selbstmord geendet. Frau Jo hcmn Esutor aus Budapest erschien bei der hiesigen Polizei und erzählte, daß der Postbeamte Paul Stäub seit einer Woche aus seiner Budapester Wohnung verschwunden sei nnd in ei nem aus Nagnkanizsa datirten Brief seinen Selbstmord angekündigt habe. Frau Esutor agnoszirte die Leiche Staub'S. Die Motive des Selbstmor des sind unbekannt. Aus Pecs wird gemeldet: Dieser Tage übt? die -l. Kompagnie des 09. Jnfanterieregi ments auf denk Uebungsplatze nächst der Gemeinde Patacs, wobei mit schar fen Patronen geschossen tvurde. Wä rcnd Her Uebnng zog sich der ans Se regelyes gebürtige Rekrut Mathias Kovacs hinter einen Baum zurück, be festigte sein Geivchr an einen Ast des Baumes und zog los. Die erste Kngel ging fehl, die zweite Kugel drang dem Soldaten ins Herz, worauf er blut überströmt zusammenstürzte. Kovacs wurde mittels Tragbahre ins Trup pensi'ital gebracht, wo er bald darauf starb. Tie Untersuchung ergab, daß ttowk dieser Tage eine einem aude ren Infanteristen gehörige Pustauwei sung grsnndiii hatte und dieselbe in der flaut in? einlösen wollte. Der L i genthiimer der Postanweisung tvollte KovacS anzeigen und aS Furcht vor einer Strafe hat KovacS sich entleibt. Fainilienteagödie. Aus Keiitheln wird gemeldet: Ter hier an sässige Förster Thomas Nash kehrte im betrunkenen Zustande in seine Wohnung, tvo cr mit seiner Frau in Streit grrieth. Als sein 1-jähriger Sohn die Partei der Mutter ergriff, gerieth Nash in derartige Aufregung, daß er seine mit Schrott geladen? Flinte zuerst auf die Frau, dann auf seinen Sohn abfchoh. Die Fran wur de im Gesichte erheblich verletzt, der Sohn erhielt einen Schuß in den Schenkel. Als der Sohn sah, daß sein tobender Bater nach einer zweiten Flinte langt, ergriff cr einen Revol ver und schoß dreimal ans ilm. Der alte Nash siel bewußtlos zusammen. Die Polizei ließ den Förster inS Spi tal bringen. Die verletzte Frau und der Sohn tverden in ihrer Wohnung gepflegt. . Den Vater getönt et. Vu dapest, 5. Dezember. Ter in Tuna keszi wohnhafte bejahrte Lai,dn?ann Stephan Meszaros sen. lebte in fort, währcildem Unfrieden mit seinen An gehörigen. Am 4. August laufenden Jahres gab es abermals zwischen ihm nnd seinem Sohne Jgnaz einen ern stenStreit. Meßaros verließ dann sein Haus und begab sich zu seinem Nrnl bar Anton GulqaS. Tiesem theilte er mit, er tnolle nicht mehr lebeil und übergab ibm seine Uhr. damit er sie feiner Gattin einhändige. Tann ver abschiedete er sich von Gulnas, der Böses ahnend, seinem lelvnöiibcrdriis sigen Nachbar nachging. In der That begab sich Pceßaros aus den Eisen bahndamm. wo er niederkniete und zu beten begann. Als dann der Baczer Schnellzug heranbranste. beugte sich der alle Mann auf die Schienen. Gu lyas kani noch im rechten Augenbli.t herbei, um den Selbstmord zu ver hindern. Er umfaßte rücklings den Körper des lebensüberdriiisigen Bau ers, den er von den Schienen entfern te. Er gab sich Mühe, dm alten Mann von seinem Vorhaben abzureden und ihn zu veranlassen, zu seiner Familie zurückzukehren. In seine Behausung angekommen, lvgann er mit feinen Kindern abermals zu streiten. Der Alte drohte, daß er die ganze Familie vertilgen werde, und eines seiner Kin der schlug ihm ins Gesicht. Nun gab es eine Balgerei, die Kinder began nen ibren Vater zu drosseln, und als sie ihn fallen ließen, fiel er entseelt zu Boden. Auf Grund dieses Sachvcr Halts wurden die Söhne des Ermor deten. Jgnaz und Stephan Meßaros, wegen vorsäYlicherTödtung unter An klage gestellt. Heute fand in dieser An gelegenbeit vor dem Gerichtshof für den Pesier Landbezirk die Hauptver handlung statt. Die Anklagebehörde vertrat Staatsanwalt Dr, Balint, als Vertheidiger meldeten sich Dr. Desider Balazs jun. und Dr. Rndolf Kisfal toi. Der Angeklagte Iqnaz Meßaros gestand, daß cr seinen Bater gedrosselt habe, cr will dies aber blas deshalb gethan baben. um den Vater abzuweh ren, dcr mit einer Waffe auf ihn ein drang. Ter Zroeitangeklagte gibt nur so viel zu. daß er den Körper des Va ters festgehalten babe. Dann wurden die Zeugen einvernommen. Nach erle digtem Beweisversahren, welches erst spät Abends zu Ende war. wurden die Angeklagten des Verbrechens der schweren körperlichen Verletzung mit tödtlichem Ausgange für schuldig er kannt und Jgnaz Meßaros zu sechs, Stephan Mcharos z vier Jahren Zuchthaus veruttheilt. Raub auf der Eisen bahn. Aus Miskolcz wird gemeldet: Nenlick Abend? bestieg der landwirtü ickiaitlicke Arbeiter Miackcl Mukri mit seiner Familie rn Toketercbcs die in- senbahn, um rn seineHelinathsgemein de Nneczal im Nnitraer Komitat zu faliren. Seine Frau, die in einen: Leinwandsäckchen unter ihrer Blouse' den ersparten Äervienst ver Famrue. 1G00 Kronen inBaarem nnd eine An weisung auf 800 Kronen, verborgen trug, saß mit ihren zwei Kindern und einem Mädchen aus ihrer Gemeinde in einem Coupe, wahrend ihr Mann sich in einem daneben befindlichen Coupe aufhielt. Vor dcr Station Tak. taharkany kam ein junger Mann in das Eonpe, in welchem die Frau saß, und beaann mit ibr ein Gespräch. Er fragte sie. wohin sie reisen nnd wo sie aussteigcn werden. ic rau könn te aber nickt mebr antworten, da sie Plötzlich von Schnnndel befallen wur de, das Bewußtsein verlor und in el ncn tiefen Schlaf fiel. Mit ihr schliß fe auch ihre zwei Kinder ein. Die ser Schlaf dauerte etwa zehn Minu ten. Beim ErwackM bemerkte sie ent setzt, daß ihre Blouse und dasSäckchen aufgeschnitten sei nnd daß die 1000 Kronen sammt der Amveisung gestoh len tvorden sei. Auf ilir Geschrei ka men die Reisenden aS den benachbar ten Coupes herbei. Es stellte sich her aus, daß inan in der Station Tokta harkany einen stmgen Mann vom fal, renden Zug herausspringcn gesehen hat Ter Kondukteur wollte, obwohl ihn die Reisenden darum ersuchten, den Zug nicht zum Halten bringen. Türkische Kriegögesan. g e ii e in Ungarn. Man schreibt aus Zombor: Dieser Tage lanaien jetzt bereit zum dritten Mal türkische Kriegsgefangene. 187 an der Zahl, mit acht Offizieren nachBoSnisch Brod an, von wo sie über die ungarische Grenze transportirt und in dcr Fe stung von Ungariscls-Brod unterge bracht wurden. Die Flüchtlinge kamen über die serbische Grenze näclvt der Stadt Gorni-Ferj nach Bosnien, wo sie sich der österreichisch-ungarischen Militärbehörde ergaben. Währmd ihres langen HerumirrenS erfuhren sie viele Entbehrungen und zogen sich verschiedene Krankheit zu. weshalb unserem Militär jeder'Üerlehr mit den türkischen Flüchtlingen untersagt wurde. Aee Zeuge. Von P a u l' i n i st y. Autorifirte Uebersetzung von Alice Neumann. Es gibt wahre Begebenheiten, die wie Romane anmuthen. An einem Septeinbcrmorgen deS Jahres 18O2 brach an einer eleganten Kutsche, als sie durch die irländi,che Ciabt Tullamore fuhr, ein Rad. Ter Insasse des Wagens, ein sehr stattli cher Herr in militärischer Uniform, schien über die daraus enistehende Ver zögerung seiner Weiterfahrt äußerst bestürzt zu sein. Währind der Kutscher die Pferde ausspannte, holte der Diener Hilfe herbei. Der Stellmacher, der den Schaden besah schüttelte bedauernd den Kopf. Der Diener gab seinem Herrn Ve scheid: Herr Oberst, der Mann meint, ein Tag wird kaum genügen, um die Sache in Ordnung zu bringen!" Ter Teufel hole die schleckten We ge." sagte der Oberst, ich wollte heute Abend noch in Marlborough sein. Jetzt sind alle meine Pläne zunichte.' Er wandte sicb an einen der Umher stehenden: Gibt eS hier wenigstens eine anständige Herberge im Ort?" Gewiß. Herr Oberst.' sagte ein dicker, kleiner Mann, mit jovialem Ge ficht, ich kann das mit bestem Gewis sen behaupten, denn ich bin rerSchwie gesäter des größten Gastwirths in Tullamore. Wenn der gnädige Herr erlauben, werde ich ihn dort hinfüh ren. Ich bin sicher, daß der gnädige Herr zufrieden sein werden.' Der Oberst ergab sich in das Unver meidliche. In einer kleinen Stadt erregt alleZ Aufsehen. Als der Oberst in den Gast Hof kam. war sein Unfall schon be kannt. Man bemühte sich um den Of fizier, der schnell etwas frühstücken wollte. Wie soll ich nur hier die Zeit todt schlagen?" sagte er zu seinem Wirth. Was gibt es in Ihrer Stadt zu sehen, die, ohn Ihnen zu nahe zu treten, mir recht öde erscheint. Wenn Sie wenig stens eine Garnison hier hä.ten!" Leider haben wir keine, Herr Oberst, aber vielleicht interessirt Sie unsere Leinenfabrikation." Nein, danke bestens, ich bin kein Kaufmann." Der Herbergswirth klopfte sich an die Stirn, als wenn eine roßartige Idee seinem Hirn entsprungen wäre. Etwas wüßte ich doch, was den gnädigen Herrn interessircn würde. Wir haben jetzt Gerichtssitzungen, heute wird ein großer Verbrecher ver urtheilt!" Er senkte ein wenig die Stimme und sagte mit leichtem Er schauern: Einer von der Bande des berühmten Kapitäns Quiltly." Quiltly? Von welchem Regiment?" Ein Regiment? Der Herr wollen sich wohl über mich luftig machen? Es ist doch unmöglich, daß der Herr nichts von Quilty, diesem infamen Schurken, gehört hat, der schon so lange unser Land unsicher macht und nicht zu fas sen ist." Meiner Treu, ich kenne den Namen nicht einmal. Ich komme vom Kon tinent." Aber jetzt haben wir einen seiner Komplizen, einen gewissen Kellis, und er wird für die anderen büßen! Würde es den Herrn interessiren, der Verur theilung bcizuwohn'N?" I was. ich bin nicht neugierig dar auf. und so einen gan,en Tag lang still dazusitzen . . . Indessen . . ." Der Oberst schien sich eines besseren zu be sinnen, wenn es hier schließlicb keine andere Zerstreuung gibt, wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben." Der Richter wird sich gewiß eine Ehre daraus machen, dem Herrn Oberst einen guten Platz emiuräumen. Ich werde ihn sofort benachrichtigen, die Sitzung hat bereits begonnen." Der liebenswürdige Wirth beglei tete den Oberst selbst zum Gericht. Er schrieb auf einen Zettel, daß Oberst Lord Kinderney, der , sich auf der Durchreise durch Tullamore befand, gern der Verhandlung beiwohnen wür de. Er gab den Zetetl dem Gerichts diener, der ihn dem Gerichtsschreiber weitergab. Der Gerichtsschreiber wie der übergab ihn dem Richter, der ge sckmeichelt war. einen Zuhörer von Bedeutung zu haben, und bereitwilligst dem Oberst in seiner Nähe einen Platz anwies. " Der Angeklagte Kellis leugnete hart nackig seine Schuld. Immer wieder und wieder versicherte er, daß er an dem Tage, an dem das Verbrechen, dessen man ihn beschuldigte, begangen wurde einen Passanten auf der öandstrabe beraubt und cetödlet zu haben , er gar nicht ! Irland ge Wesen sei, sondern weit enlsernt in Douvre. Er betheuerte seine Un schuld in beredtesten Worten, er gab in. daß der Schein gegen ihn sprach, behauptete aber, daß die Untersuch ung. die mit seiner Festnahme endigie. parteiisch geführt worden sei. Indes sen. die Geschworenen bejahten die Schuldfrage. Angeklagter, haben Sie n?ch etwas zu sagen?' fragte der Richter. ' Ich wiederhole, daß ich unschuldig bin", seufzte Kellis niedergcschlagen. Plötzlich hob er den stopf. 0, mein Gott", rief kr. ist es mär lich? Soll mir doch noch Gerechtigkeit widerfahren?' Was soll das heißen?" fragte der Richter erstaunt. Der Himmel selbst sendet mir seine Hilfe!' rief Kellis beglückt aus. und er zeigte auf den Oberst Kinderney, der erstaunt war. so plötzlich mit hin eingezogen zu werden. Dort', sagte Nellis. ist ein Herr, der meine Anwe senheit in Douvres an dem Tag. an dem das Verbrechen begangen wurde, bestätigen kann... Wurden Euer Gnaden hier erklären, daß ich es war, der sein (iZepäck trug, als er aus einem Schisf, das ans Frankreich kam, au? stieg?" Oberst Kinderney blickte ihn er staunt an. Ich kenne den Mensen nicht," sagte er, unangenehm berührt. Dessen bin ich siclzcr," sagte der Richter höhnisch. Was für eine Un verschimtheit von dem Angeklagten. Sclxvekgen Sie!" Noch , einen Augenblick, erbarmen Sie sich." flehte Kellis, erlauben S.e mir, daß ich an dm Herrn einige Fragen stelle, von denen meine Frei heit abhängt." Lord .Kindcrncii machte an? seiner Unruhe keinen Hehl. ..WaS soll diese Komödie?" sagte er aufgeregt. Sie haben recht." stimmte ihm dcr Richter bei, es ist wirklich nur Ko mödic." Nur eine Frage." drängte Kellis, ist es nicht fünf Wochen und drei Tage her, daß Sie. gnädiger Herr, nach Douvres kamen?" Allerdings bin ich vor mehreren Wockzen dorthin gekommen, aber ich habe natürlich das genaue Tawm mei. ner Rückkehr nach England nicht im Kopfe." Erinnern Sie sich nicht, daß ein Mann Ihnen damals, als Sie ins Ufer stiegen, bei Ihrem Gepäck half?" Wie soll ich mich noch heiue an meinen Gepäckträger erinnern!" , Sie erwiesen ihn damals die Ehre, gnädiger Herr, einige Worte mit ihm zu wechseln," fuhr Kellis in namenlo fer Aufregung fort. Er erzählte Ih nen, daß cr Scemann sei und an Bord eines Korfaren gegen Frankreich ge kämpft habe " Ich habe dem sicherlich kein? Wiclitigkeit beigelegt." antwortete der Oberst ungehalten. Kellis schien seine ganze Ueber, redungskunst aufbieten zu wollen, um das Gedächtniß des Obersten aufzu. frischen. Seine Augen glühten, als er ihm eindringlich sagte: Ich zeigte dem Herrn damals eine große Narbe am Schädel und hob dabei meine Per rücke auf." Der Angeklagte machte dieselbe Belegung und entblößte die Narbe. Der Oberst stutzte. Sein bis dahin theilnahmsloses Gesicht belebte sich. Es ist wahr," sagte er, dessen cr innere ich niich." O du mein Gott," rief Kellis er. regt aus. Helfen Sie nur!" Helle Schiveißtropfen standen auf seinen: angstvollen Gesicht. Wenn Euer Gnaden das genaue Datum seiner Ankunft in TouvreS feststellen könnte, hätte dcr Gerichts hof keinen Zweifel an meinen Worten mehr." Ich weiß cs nicht mehr, aber es steht in meinem Notizbuch das sich noch in meinein Koffer befindet." Große Aufregung durchlief die Menge der Zuschauer. Die Sitzung wurde untcrbrockxm. während man das Notizbuch herbei holte. Der Tag der Ankunft des Ober sten m Douvres oeare ict) genau mit dem Tage des Verbrechens. Nach und nach kamen dem Oberst Kinderney niick die näbiTen Umstände wieder ins Gedächtniß zurück, so daß er bestimmt behaupten konnte, daß der und kein anderer der Mann war. der ihm in Douvres sein Gepäck besorgt hatte. Er legte einen Eid darauf ab. Tic lie ickiworenen zogen sich von neuem zur Berathung zurück, und kamen diesmal zu einem einstimmigen Freisprnch. Kellis tvuroe ,n reiycir geletzt. Eine Sammlung wurde zu seinen Gunsten veranstaltet, imi, ilm für die ausgestandene Angst zu entschädigen. Der Obcrjt selvlt muM ennge sura Honen annehmen, zum Dank dafür. öaß durch seine Zeugenaussage die Gerecktigkelt den cieg davongetragen hatte. Die Postkutsche war am Abend wie. der. in Stand gesetzt, und der Oberst konnte Weiterreisen. Einige Meilen von Tullamore hielt der Wagen. 'Eiu Mann erwartete ihn dort und stieg ein. Es war Kellis. Nun." sagte der Oberst, -habe ich Tir nicht gesagt, daß ich Dir aus der Patsche helfen werde, wenn Tu das Peck baben solltest, der Tolhd in die Hände zu fallen? Ich verlasse die Mei. ingen nie! uevrlgeno, ftigre er ta che!nd hinzu, Du sowohl wie ich.wtc haben unsere Rollen famos durchge. führt." Kapitän, ich will es Ihnen ewig danken!" Tiese wahre Begebcnleit wird in Da Leben deS Kapitäns Ouilty" er zählt, der es meisterhaft verstand, für alle Mitglieder seiner Bande immer nocl, einen Wea in die Freiheit u sin den und seine Zeitgenossen zu düpi ren. Ans märkische uch. Es ist am Abend vor Totensonntaz! Wir drei Freunde ziehen hinaus inö Luch, das wir aus mancher gemein samen Wanderfahrt so schätzen und lieben gelernt, in seiner großen herben geheimnisvollen Einsamkeit. Ab und an lockt es uns hinaus wie mit Zauber gewalt in seine weltvergessenen Fernen, und wir können nicht widersteh,. Es ist spät geworden heute. Mit sinkender Sonne überschritten wir die Bruchgrenze, nun ist es Nacht. Es ist schneidend kalt. Stumm funkeln die Sterne herab auf das ruhende Land und spiegeln sick in den schwarzen Tümpeln, 'die versteckt liegen im hohen Ried. Die Wege sind schlecht, aufge weicht und schlüpfrig. Tage hat es ge regnet. In den Näderspuren der selten befahrenen Straße hat das Wasser gesammelt und blitzt hell aus. wenn die Wolken den Mond freigeben. Ein eisiqer Wind kcnckt her durch das hohe Schilf, durch die erschauernden und angstvoll siöhnenden.fchlankenPappeln rnü läßt die dürren, drohend empor fi'i reckenden Zweige der krüppeligen Weiden gespenstig aneinanderschlagen. Unergründliche, schwarzgrün schillernde Gräben ziehen sich kreuz und quer durch das morastige Land. Schweigend wandern wir drei am großen Graben entlang. Die alte Helz brücke ist eingestürzt; so müssen wir ein andere suchen, die uns ans gegen überliegende Ufer kommen läßt. Schwer, bleigrau stehen des Gra bcns Wasser, kaum einen Schritt von unserer Rechten. Ein Schauer über kommt ,uns., wenn wir hinsehen; so kalt ist es. so unheimlich kalt. Es führt kein Weg an ihm entlang, wir bahnen uns einen durch das stechend harte Ried. Immer tastet der Stock voraus, denn der Boden ist ungleich: immer stolpert der Fuß; ein wenig zu weit nach rechts, und der Graben würd uns aufnehmen. Ab und an schlägt eine Wcidengrrtc mir pfeifend ins Gestcht. Der Vordermann hat sie mit sich nach vorne gebogen, und nun schnellt sie zurück. Es ist tiefdunkle Nacyt. Man sieht kaum einen Schritt vor sich. Die große Stille wirv nur selten unterbrochen: durch das Klirren der Laterne, die außen an meinem Rucksack hängt, durch das dumpf tönende Anschlagen der Laute an den Wanderstock oder aber durch einen unterdrückten Fluch. Wir schreiten dahin, einer hinter dem andern, aus des Vordermannes Füße achtend, der Vorderste hinaus spähend in die Nacht. . . . Endlich taucht vor uns aus dem Dunkel eine hochgeschwungene, schwarzgespenstige Holzbrllcke aus. dke sich im Wasser drunten spiegelt. Dumps dröhnt sie unter den schweren Nagel schuhen. Von der Höhe sehen wir links ein paar Lichter herllberblicken, einen Horst. Hin zieht sich von der Brücke ab wärts ein grundloser Pfad zwischen flüsternden Erlen. Das Wasser platscht, der Boden ist schlüpfrig; nur hier und da ist rine einigermaßen gangbare Stelle. Plötzlich ein Ruck! Dumps schlägt die Laute an. Zum Donnerwetter!" Mein Freund vor mir liet der Länge nach in dem Morast. Gesicht. Hände Anzug, alles beschmutzt. Der Schlapphut ist ihm in weitem Boaen vom Kops geflogen. So gut es geht, fäubern wir ihn und ziehen mit doppelter Vorsicht weiter. . . . Stundenlang gehen wir schon so. Müdigkeit überkommt uns; die Füße wollen nicht mehr recht. Bald schmerzt der ?!acken. schmerzen die Äugen, müde des ewigen Rachuntenstarrens. Jeder hängt seinen Gedanken nach. Es ist ganz gleich jetzt, wo wir gehen. Da macht der Buk halt. Auch wir zwei anderen blieben stehen und sehen uns um. Hell vom Monde beschienene Wolken folgen einander in stolzem Zug. massig und schwer. Ein leises Rauschen geht über das ganze Bruch. Der Wind, der so heftig stürmte, ist müde geworden und schlafengegangcn. Nur 'zuweilen fährt ein Hauch wie im Traum über das schlafende Land. Dairn beugt sich das Ried schlatrunken über das leise sich kräuselnde Wasser; die Pappel und die Erle rauschten. ' Wie ist es doch schön, unser Luch." sagt leise der Lautenspieler, und eine wahre, glückliche, stolze Freude leuchtet aus seinen Augen. Ich bereu' es nimmer, daß ich heut gegangen bin." Wir aber fühlen und denken dasselbe wie er. Jetzt müssen wir vorsichtiger sein," meint der Butz. hier fangen die Sumpflöcher an; seht euch vor, sie sind gewaltig tief und nur schwer zu finden." Wir gehen , wieder fort, unserem Ziele zu. Der Butz vorne ,warnt uns vor jeder gefährlichen Stelle. Das ist das wahr Luch. Rätselvoll, unergründlich. Irrlichter schweben und locken und locken. Wehe dem Wandere?, fct. sich verleiten laßt, ihnen zu folgcn. Er ist verloren. Ein letzter Aufschrei tödlicben Schrecken, ein U-ti wildk Umsichgreifen, ein Plätschern. Tann wieder tiefe Stille; glatt, . räihselwft stehen die Wasser. . . Manche grauste Geschlckije wissen die 23oun davon zu erzählen. Ein Frösteln überlauft uns. als wir das unheimliche Gurgeln der auiftei gnden Blasen in len Sumpflöchern und den unter ttn schweren Trüte schwankenden Boden glucksen hören. Der Weg. den wir gehen. ' ist sehr sehr schmal. Zu beiden Seiten haben wir Wasser, in. dem haürvrschf-" Stämme knorriger Weiden liegen, v:er an dessen zackigem Rande nebelum spielte Erlen drohend ihre Zweige zum nächtlichen Himmel recken. Endlich fühlen wir den Boden fester werden. Ausgemoorte Wiesen beginnen. Wir können den Weg nicht mehr ver fehlen. Zur Linken glänzt in wunder barer Klarheit doS Sternbild deZ Bären. Der Boden steigt an.' Das Gras wird kürzer und weicher. Da taucht schon ein kleines Gehöli aus der Nacht, un'. der Schattenriß einer Feldscheune zeichnet sich schwarz gegen den fahlen Hinterarund ab. Wir sind dock, frof),: daß wir glück lich da sind. Der Weg war weit und mübselig zu gehen. Run winkt uns Ruhe und ein schützendes Dach. Der Lutz und ich gehen um die Scheune herum und tasten die Thüren und Thore ab. Sie sind verschlossen. Be friedigt kehren wir zum Lautenspielcr zurück, der vor dem Hauptthore aus uns wartet. Er lehnt mit dem Rücken gegen den einen Thorflüqel. die Hände in den Taschen seines schweren Kittels vergraben. Leise heben wir den Querbalken ab und lösen den eisernen Riegel; die eigene Schwere läßt das massive Holz werk sich nach vorne neigen, und vor uns liegt in einer winzigen, tieffchwar zen Masse die Höhlung des Hauses. Ein würziger Heuduft quillt uns wie aus einem Abgrund . entgegen. Ich zünde meine Laterne an. Der Lauten spieler theilt mit beiden Handen eine Wand von Schilf und Heu auseinan debr, wir kriechen hindurch, und dS Licht der Laterne fällt in einen etwaS über mannshohen Raum. Der, Boden is mit Streu bedeckt, von der Decke hängen Halme herab, zwei Wände wer, den von Heu, die beiden anderen von Stein gebildet. Uns gegenüber ; liegt eine festverriegelte Thür. ' In der Mitte hänqen wir an einem Ast das Licht unter die Decke und legen ab. Ach, das thut wohl. Wir strecken die Glieder cuf die Streu und liegen eine Weile ganz stumm.. Dann bricht eine kindliche Freude aus dem Langen. ; Wenn's hier nicht behaglich ist, dann weiß ich es nicht," ruft er und sieht sich zufrie den lächelnd um. Zwar ist es so kalt, daß man den Hauch des Athems sieht, aber was -ist das gegen die Kälte draußen! ; . . . Der Lange hat uns eine töohl thuende Suppe gekocht, während der Butz und ich beim Schein der Laterne dürres olz aus dem dunkeln Wäld chen brachen, und es zum Abkochplatz schleppten. , ; Bis tief in die cht hinein haben ' wir dann noch, in nsere weiten Mäntel gehüllt' um das flackernde Feuer gelegen und in die rothe Gluth gestarrt, die gespenstige Schattenbilder weit hinaus warf auf das flache Land. Der Oberbacchant aber stimmte seine Laute, und leise klang die trau rigschöne Weise eines ZigeunerliedeS in die Nacht. Regen beginnt in schweren Tropfen niederzufallen. Wir löschen das Feuer und schließen das Scheunenthor hinter uns. Die Laterne wird ausgeblasen. Es wird still im Heu. Nur der gleich mäßig aus das Dach herniedertröpf elnde Regen singt uns ein Schlummer lied. Die Augen fallen zu. Leise raschelt ein Mäuschen im Stroh zu unseren Füßen. . . Stille. . . Tiefe Stille. . Ein goldiger Sonnenstreif fällt durch eine Ritze in der Thür auf uns Lager Tausend winzige Staubtheil chen tanzen lustig in ihm auf und ab und flimmern vor den Augen. Ein ' herrlicher Morgen muß das fein," ist mein erster Gedanke. Durch alle Löcher und Fugen in der Wand kommt es kalt herein. Das hilft uns ans die Beine.' Ich stoße ldas schwere Thor aus. Eine schier trunkenmachende Lichtfülle strömt herein. Geblendet von ll dem Glanz schließe ich die Augen, sekunden lang. Welt, wie bist du schön!? Vor mir, breitet sich das endlose Luch. Ganz fern am Horizont steht ein duftig blauer Wald. Zur Rechten ragt all's einer Gruppe schlanker Pappeln ein Horst auf. Aus dem Schornstein eines wonnig von der Sonne beschienenen Hauses träufelt sich blaßblauer Rauch in den klaren Himmel. Glockentöne schwimmen mit dem .leichten Morgen wind herüber. Weiß im Reif, wie von flüssigem Silber Übergossen, liefen die Weiten des Bruches, recken sich die Baume und Sträucher in die herrliche Lust. Wasser glitzert aus den Wiesen hervor. Zwei einsame Vögel ' segcla darüber hin. .... r Rudolf Wehrmann, K a f e r n e n h o f b l u t h e. Unteroffizier in der Jnstruktions stunde zum Musketier Meier: Kerl, wenn du so lang wärst, wie im dumm bist, du könntest den Mond im Mwi küssen," ;