..'J-WjCH . .'I1 " tijüj . t j H ixkjuk mmuk M An DnnKel gehüllt. Rom . toou lUsi nr tpvr-T-irfZ-ngrjBi , 0 Forisktzung.) Elafj' und zitternd in der großen skelischen Aufregung, in der sie sich m diesen letzten Tagen in ganz er hohlem Maße befunden, stand da junge Mädchen hochaufgerichtct an der Gruft, in ihrer dunkeln Klei dung. das stolze Haupt demiitig UN ter den Cchicksalsschlagen gebeugt. Sie. sah sehr schon aus, so daß manch bewundernder Blick die hohe Gestalt streifte. Endlich war alles vorüber. Viele Hände hatten sich i entMenge streckt, konventionelle Pl,rasen wa ren gemurmelt worden, dann hatten sich die Leidtragenden gewandt, und manche von ihnen hatten woh. ihren Begleitern zugeflüstert: .Wo Tauben sind, fliegen Tauben zu. Die Ollen schlägerö. schon an sich schwerreiche Leute, werden eine schöne Erbschaft machen. Frau von Hunn war klotzig reich." Onkel und Nichte fuhren schwei gend zurück, kein Wort wurde auf dem ganzen Wege gewechselt. . Der Regierungsrat hatte seine Schwester sehr geliebt. Ihm kam erst heute der Verlust so recht zum Bewußtsein Also Glück auf den Weg. gelieb Qtmt aus sagte er teZ Kind, beim Abschied zu Liselotte. Die Eauivaae Kielt vor der Villa Ollenschläger, das Zunge Mädchen stieg aus. während der NegierungZ rat sich in das Haus seiner Schwefln .fahren lassen wollte, wo er sich noch ein paar Stunden ungestört dem Andenken an vergangene Zeiten hin zugeben gedachte. .Meinst Du nickt doch." fragte r dringend, .ich könnte Dir bei der Aussvrackk mit der Mutter von eint gern Nutzen sein?", Ich danke Dir. lieber Onkel. Las; . mich nur allein fertig werden. Du holst uns dann um sechs zu dem Gange zum Justinat ab." .Auf Wiedersehen also." Max Ollenschläger winkte noch ein mal mit der Hand, während der ele gante Wagen in sausendem Galopp die Straße dahinjagte. ffrau Leonie hatte bereits zu dem wichtigen Akte Toilette gemacht. Ein fach, schick und eindrucksvoll. ' .Da bist Du ja, mein liebes Kind", ruf fi der .keimkebrenden entgegen. '.Es war wohl sehr feierlich." - .Sehr.- Mama. Pastor Roberts sprach sehr schön" .Kann ich mir denken. Gott. ,a, Kind, es war im Grunde auch viel Gutes über die arme Tante zu sa gen. Sie hatte stets der Armut gegenüber eine offene Hand, hat auch im Verborgenen viel Gutes getan, glaube ich. ' Es war wohl ein großes Publikum versammelt?" .Fast möchte ich sagen, halb Ham bura war aus den Bcinen." .Viel Eleganz? Großer Toiletten oufwand?" .Wird 'chon sein. Mamachen, ich habe nicht darauf geachtet." .Mein armes, tapferes Lottcken. Es hat Dich wohl jehr aufgeregt." be dauerte die Mutter. Ja. so etwas reift an. Ich könnte niemals sehen. 4... i V.i hiiftpr ?!ekk lUtC UCV UIV u "t. . gleitet. Ich glaubt, ich würde ohn mächtig." .ntstand eine kleine Pause. Je doch nicht lange hielt Frau Leonie an sich. Sie verfiel in ihren alten frohen Ton. .Du hast mein Kleid noch gar nicht bewundert. Es kam soeben von Hirsch an. sitzt tadellos, wir hatten , nichts zu ändern." . . Leonie musterte sich noch einmal in dem großen Trumeau. Liselotte stand daneben mit hart in einander gepreßten Händen. Sie suchte nach Worten. .ES ist schon ein bißchen teuer . lächelte die kleine Eitelkeit. ,na. aber wo man doch nun mal so viel erbt." Liselotte sank auf einen Sessel und bedeckte das Gesicht mit den Händen. Mmes. liebes Mutterchen." - .Was. was. Liselotte?" Frau Leo nie drehte ihrer Tochter m enlien ies Gesicht zu. .Du hast eine Art. einen zu erschrecken, wo ich schon so nervös bin und immer von neuem einen Klaps erwarte. Aber. Du weinst ja. Liselotte. Nimm ein Brau sepulver oder ein paar beruhigende Tropfen. Ach. diese Beerdigung. Na türlich hast Du Dich dabei übernom nun." Frau Leonie tätschelte besorgt n i ern Kinde herum. '.Nein, Mama, es ist nicht die Beer digunq. die mich so schwer quält." '.Was de-n. Liselotte, was denn?" , -f.f mgs mei" 'tterch'N. Du 7 , , . t, '-vf,-und 7 . u u l.i -v? ,! 5?'n." fürt -.'intt r.i'll ; ic.it li'l ',t .Cie b,'.t ih- Berm,'m au? Lklb ,,ffrf" So kekommen wir nichts? Gar ,?" . .Nickis. Warna. .Gott, wozu dann der Aufwand ? eil tot Tepamentseröffnung?" sagte '. . ,-'!'- .' " Mini . 'i jfcU ,! .m;-kJ.M 'i jfci i'OU ih G,icMM I A. -diiift. ;ri:;ftjy.,T.ZCT1.PIwJniin W '-3. srau Leonie mit einer wegwerfenden kste. .Ich kann nur nicht bezrei ;en, mein Lottchen. dok Dich dieser Umstand so aufregt. Wir haben ja bisher keine Not gelitten. Nun. ich gestehe, eine halbe Million, sie war schon mitzunehmen gewesen; aber Du glaubst doch nicht, daß ich an diese Erbschaft mein ganzes Herz gehängt? Ich wundere mich nur. das. Du daS so tragisch nimmst. Liselottchen." Liselotte stand aus und umschlang ihre Mutter zärtlich. .ES ist noch nicht olles, waS ich Dir zu sagen habe." .Noch nicht ales?" .Würdest Du auf all den LuzuZ verzichten können?" .Weshalb?" .Es steht schlecht mit unseren fi nanziellen Verhältnissen, Mama." .Wieso. Kind. Ich verstehe Dich nicht?" .Wir müssen unS mit der Tatsache vertraut machen, daß wir voi dein Bankerott stehen. Aber alles wird ja wieder besser. Mama, es ist gewiß nur ein Uebergang. Wenn Papa erst wieder gesund ist." .WaS. waS redest Du? Wir sind bankerott? Arm Bettler?" Liselotte wollte begütigen, da schrie Frau Leonie auf. .Verarmt, bankerott! Das ist nicht zu ertragen." Und die Frau mit dem leichten Sinn und leichten Herzen wütete ge gen ein unbarmherziges Geschick. Alle Ueberredungskünste nützten nichts. Sie raufte sich das Haar, sie schrie, daß die Dienerschaf. erschreckt hinter den Türen horchend stand. Dann verfiel Frau Leonie in in hysterisches Weinen. Es blieb Liselotte nichts anderes übrig, als schleunigst den Sanitäts rat zu benachrichtigen. Frau Leonie ließ alles mit sich ge schehen; sie lieh sich in ihrem Boudoir auf die Chaiselongue betten und ver langte nur immer wieder nach ihrem Schwager. Der war pünktlich um sechs Uhr im Hause seines Bruders. Als er hörte, die gnädige Frau habe schon auf ihn gewartet, begab er sich sofort zu seiner Schwägerin. Hier erfolgte abermal eine Szene; aber im großen und ganzen hatte Frau Leonie sie.) ausgerast, sie fühlte sich matt und angegriffen. Sie blieb natürlich zu Hause; was sollte sie überhaupt auch unter Leu ten, wenn daö. was ihrem Leben Wert gegeben, ihr entzogen wurde. Wie ein Proletarierweib leben, sich kleiden; die Almosen ihres Schwagers hinnehmen. daS ging über ihre Kräfte. Liselotte küßte ihre Mutter zart lich, als sie sich zu dem Gange rüstete. Du wirst vernünftig sein, mein Mutterchen, und Dich ganz ruhig der halten. Es wird alles noch besser werden, als es vorläufig den An schein bat. Verlaß Dich ganz auf Onkel Ma?." Als Frau Leonie allein war, ka men ihr in der Tat vernünftigere Ge danken. Liselotte mußte eine vorteilhafte Partie machen. Wenn sie den Baron von Vohstedt heiratete, der sich bis her eifrig um sie bemühte, so blieb man doch in der Sphäre, in die man hineingehorte. Liselotte kam in gian zende Verhältnisse. Baron Guido von Vohstedt war Multimillionär. Diese endlose Reihe Nullen deckte alle Schäden und Mängel zu. Freilich, der Baron hätte ihr Va ter sein können, war auch ein wenig mitgenommen vom Leben, lie hatten oftmals über ihr gelacht, ihm Na men beigelegt, die keineswegs fchmei cbelhast -aren ach. wie hatte Leo nie über den alten Freiersmann ge lacht! Umstände verändern aber alleZ. Liselotte konnte doch nicht gesell schaftlich hinunt-rsieigen. und auch sie. Leonie Ollenschläger. geborene von Borgfelde, konnte das nicht, es war ein Unding. Mit Georg war vorläufig nicht zu rechnen. Baron von Vohstedt mußt, ihrem Leben wieder Glanz derlei hen. Auch Liselotte hatte diesen Aus weg immer wieder erwogen. Das Endresultat indeZ war nur Schauder gewesen. Bei Justizrat Polderer wickelte sich alles glatt ab. In dem Schriftstück standen deut lich schwarz auf weiß die Summen, die Georg Ollenschläger erhalten. 5000 Mark waren der treuen Doris ?g'dat. auch di M?bilien der obe "n -emd'n?immer und die Kücken- T'frm Legat-' hatte : tm vv. für sonst' kleine 'f-u a,.chnk,k'tzt. denen s.e ein bewn rnti tnirctfe nititmet. Hier galt es einem alen Manne die Wohltat einer Unterstützung ferner zukommen zu lassen, dot einem vorwärtsstre benden jüngeren die Mittel zu seinem Fortkommen zu verschaffen. So blieben nach dem Vermögens Tägliche stände noch K0.000 Mark für den Negierungsrat. .Fiinszlglarsend Mark,' lieber Ju ftizrat", raunte Max. Ollenschläger dem Nechtöanwalt zu, während Lise lotse sich im Entree für den Rückweg rüstete. .Ich verzichte natürlich aus die Erbschaft zugunsten meinet BruderS." .Ta macht Ihnen alle Ehre. Herr Negierungkrat. doch halte ich die Sache nicht für so einfach." leide: sprach Polderer. .Wir sprechen noch darüber. Wollen Sie der rCarnilie Ihre Bruders Gute mit dem Ver zicht erweisen, setzen Sie daS Kapital fest und gewäbren ihnen die Nutz nießung der Zinsen. Nur auf diese Weise sichern Sie der Familie eine Summe, die dieselbe vor äußerster Not schützt. Was geschehen soll, wenn Ihr Bruder wiede: hergestellt ist, können wir dann näher erörtern. Vorläufig nichts aus der Hand ge ben." Ter Justizrat hatte recht. Max Ollenschläger sah ein. War eö auch nur eine elende Summe, die daS Ka pital als Zinsen abwarf, so warf es doch etwas Gewisses ab. Man konnte damit rechnen, und der Regierungs rat wollte ernstlich darüber nachden ken. wie seinen Verwandten noch fer ner zu helfen fei. Max Ollenschläger begann sofort die Sachlage seiner Nichte zu unter breiten, nachdem sie nebeneinander in dem zierlichen kleinen Eoupi Platz genommen hatten. Vorläufig, mein Kind, seid Ihr sa noch untergebracht," sagte er. .Jen sen wird den Konkurs anmelden. Ihr erhaltet einstweilen auS der Kon kursmasse Euren Unterhalt. Freilich so nach und nach müssen wir unter den Dienstboten aufräumen, wollen aber auch darin nicht mit Ueberstllr zung vorgehen, damit der armen Mutter der Umschwung der Verhält nisse nicht allzu fühlbar wird. Es kann auf ein paar Wochen hier nicht ankommen. Der Verzicht auf Eaui page und Automobil mag vorläufig genügen. Wir wollen in Muße überlegen, wie Ihr Euch in Zukunft einrichten könnt." Das alles sagte der Regierungsrat in gepreßtem Ton. Liselotte schien freier in ihrem Ge mllte. seit der Zwang der Mutter gegenüber aufgehört hatte. Sie muß ten sich in ih: Schicksal ergeben. Wollte Liselotte den verhaßten Freiersmann nicht anhören, so blieb ihr nichts anderes übrig, als eine Stelle anzunehmen. Von Baron von Vohstedt sagte sie ihrem Onkel nichts, obgleich sie wuß te, daß er in den nächsten Tagen seine Werbung anbringen würde. Er war in diesen Tagen mehrere Male bei ihnen gewesen, hatte seine Hilfe angeboten und seine Absicht durch blicken lassen. Bisher hatte die Mutter die Hilfe mit liebenswürdigem Danke abge lehnt und im übrigen den verliebten Gecken verspottet. Wie sie heute darüber dachte, wußte Liselotte nicht. Das junge Mädchen unterbreitete dem Onkel ihre Absicht, sich um eine Stellung zu bemühen. .Viel kann ich ja nicht, talentlos, wie ich nun mal bin," sagte sie. Im merhin könnte ich als Kinderfräulein figurieren, als Hausdame oder als Gesellschafterin. Was wir mit Ma ma anfangen, ist mir natürlich noch nicht klar. Onkcl. Darüber hat sie am Ende ja auch selbst zu bestim men." Gewiß, gewiß, mein Kind. Vor läufig nur keine Ueberstllrzung. Es muß alles reiflich überlegt werden." In den nächsten Tagen war es ganz still geworden im Hause Ollen schläger. denn auch die teilnehmenden Freundinnen fanden keine Veranlas sung, sich peinlichen Situationen aus zusetzen. Ganz vereinzelt nur kam diese oder jene Dame, vielleicht aus Neugier hingetrieben. Sie mußten es sich gefallen lassen, nicht ange nommen zu werden. Frau Leonie konnte niemandem Rede stehen. Sie war seelisch zu sehr herunter. Sie, die pxnde darne von einst eine Bettlerin! Ihr konnte niemand helfen, und Mitleid schien ihr mit einem Male beleidigend. Seit auch Liselotte den ganz plötz lich in der Mutter Gunst gestiegenen Freiersmann abgewiesen, gab es ja überhaupt leine Hoffnung mehr. So dämmerte das lebensfrohe Weib in gänzlicher Apathie dahin. Sie konnte stundenlang vor sich hinstarren mit trostlosem Ausdruck in dem lieblichen Gesicht. Die Au gen rot und trübe vom vielen Weinen. Dann wieder kamen Stunden, wo sie wie gehetzt durch die Zimmer rannte; sie gedachte auf diesen Wanderungen nicht der schönen Stunden, die sie u den Räumen verlebt, in ihr fraß nur der bohrende Schmerz, all diesen Komfort verlassen zu müssen. Und die bange Frage zitterte in ihr: Was dann? Was dann? (Fcrisetzng folgt.) Naheliegend. A.: .Se hen Sie mal Meier an. der lauft jetzt immer umher wie ein begossener Pudel." B.:. .Kein Wunder, der ist ia auch in der letzten Zeit ganz auf den Hund aekomme Omaha Tribüne. Tikaklag, den rllsicn , tw boii Pauk Weiler gaarö. Er hatte einen deutschen Namen ober als er Stalldiener im ZirkuS .Roland" wurde, nannte er sich Pechkg Vaetti. In der Manege war er ge boren. Ein Gauklerkind, da seit Jahren den trockenen Geruch bei Sä gemehlet eingeatmet hatte. Der Va ter war Jockei gewesen die Mutter setzte auf dem Trapez ihr Leben aufi Spiel, und er hätte also Artisiinblut haben müssen; ober er hatte eS doch nicht! Alles hatte er probiert, vom Stan genspringen bis zu der betoienden Hei.Hop'Kunst des Jockeis ober nichts glückte, trotz Scheltworten und Prügeln, trotz Verhöhnungen und Fußtritten nichti! Er war zu schmächtig, zu schlotterig, zu schlapp er war nicht zu gebrauchen. Und so wurde er denn Stallknecht im Zir kuS .Roland". Aber die Prügel und die Verhöhnungen hatten ihn d,n Zir kuS hassen gelehrt und dieser Haß brannte, biß und zerrte in ihm . . . Und durch diesen Haß hindurch sah er alle Mängel des ZirkuszelteS i.ay er das vergoldete Elen. Er wurde krank bei den Witzen deS ClownS er hätte mit dr Faust dreinschlagen können, weil man über sie lachte und er fragte 14 hun dertmal. warum der Reckkllnstler eS nicht satt bekam. Abend für Abend an der Stange wie ein Hampelmann herumzuwirbeln. Eines Tages geschah etwas, . Der ZirkuS war in eine ! große Stadt gekommen; und eines Abends, als Pechko durch die Hanrtaße ging, die Hände tief in den Hosen taschen und die qualmende russische Zigarette im Munde, geriet . in ein Lokal .Die Tannbäuserhal'. Er ahnte nickt, was für eine Art von Veranüaunsstätte er betrat: etnas zö gernd bezahlte er seine 2? 3ntim?3 und war drinnen. Atemlos, erstaunt aafsend. stand er mit balbofcnem Munde da. Ein großer Raum, viel viel größer, als der Zirkus, m'k Hun derten von roten Lampen. Sie bin gen an der Decke und an den Wän den entlang, trocken um die Logen ränder herum sß dunkle rote Rampen . . . Ein betäubender Lärm, ein hei ßer Geruch von Schweiß, Staub und schlechtem Parium .... Und inmitten des Saales tanzten junge Männer und Frauen, während der goldene Confettireqen her,iöriesel te, und während die Schnarren rassel ten . . . Sie tanzten und sprangen hin über den glatten Fußboden. In Pechkos Augen blitzte es auf. Hier atmete das Leben. In dieser wir belndcn Wirklichkeit sah er di? beißen Träume wieder, die er oeträum hatte. Wie Fieber durchströmte es seinen Körper. Er konnte nicht ruhu blei ben die Füße begannen ,u trip peln, der Oberkörper wieate sich hin und her im Takt mit der Musik. Ach wer doch tanzen könnte wer doch tanzen könnte! Ein schlankes, schwarzes Mädchen im kurzen Röckchen und mit einem großen schwarzen Hut kam an ihm vorbei blieb stehen, lächelte und ehe er's sich versah, war er mitten un- ter den Tanzenden. .Tanzen wir!" rief sie, lachte und umfaßte ihn fester, t .Ich kann nicht!", fast sch'uchzend klang seine Stimme. .Dummes Zeug!" rief sie. Ich werde führen!" Und nun tanzten sie. Der leib haftige Satan schien in Pechkcs Beine zu fahren. Er tanzte nicht er sprang durch den Saal, die schlanke Frauengestalt in den Armen, er wir belte herum und fuhr zwischen die Paare. Der Strohhut flog ab und wurde zertreten aber was machte das: er tanzte ja! Und das schwarze Mädchen lehnte den Kopf zurück und schloß die Augen: Aber Pechko lachte denn jetzt war er Herr riß sich los und ging zur nächsten. Und alle tan,tn mit ihm. An diesem Abend in der Tann Häuserhalle" erwachte ,der Gaukler in ihm. Nun wollte er tanzen wollte sich Ruhm ertanzen in den größten Varietes. In der Nacht, wenn er in dem ärmlichen Zimmer des Arti stenpenstonats lag. träumte er sich allerlei Dinge zurecht. Zwischen aus gespannten Seilen, an denen rote Lampions hingen, wollte er tan zen . . . . Welch wahnwitzige Idee! Mein tanzen zu wollen . . ,. als Mann! Ganz unmöglich . . . Aber Pechko glaubte daran, daß die roten Lam pions ihm Glück bringen würden. ... Wenige Wochen später debüttierte er in einem Vorstadtvariete, ha! aber kein Glück. Ueberall suchte er ein Eagagement. doch niemand wollte ihn haben. Da wurde er Zweiter" bei einem englischen Jongleur. Aber je den Vormittag trainierte er zwischen feinen ausgespannten Seilen und zuletzt war es, als ob er auf den Seilen tanzte. Doch noch immer wollte ihn niemand haben, und jeden Abend mußte er sich das Gesicht weiß malen, mußte seinen Mund breit und rot machen und in die Bajazzotracht kriechen, um eine halbe Stunde lang 7. Zur '13 Teller zu verlieren. Dann t.im er mit dem Wanderzirkus nach 5!ürn berst und verliebte sich . . . Sie war die Tochter deS Wirts blond, mit großen, grauen Augen. ' In der Nacht schrieb Pech'o glil hende LiebeSgedichte. über die sie loch te, und am Tage bot er ihr die Ehe an. worüber sie gleichfalls lachte . . . Sie lachte beständig konnte nichts als lachen. Aber ein wundervolles Geschöpf war sie doch. Voll Zteiz die Augen, Verführung im Lächeln. AIS dann der Tag kam. an dem sie seiner einförmigen Anbetung müde war. erzählte sie ihm mit hochmütiger Miene und gehobener Nase, ix,ß es ihr nie im Leben einsallen würde, einen Baiazzo zu heiraten. Bajazzo! Es traf ihn wie ein Peitschenhieb. Später beruhigte er sich. Jl, . . . ja . . . gewiß! Sie hatte recht . . . es war ja wahr. Er. Pechko Vaettk. war ein Bajazzo, nichts anderes bloß ein Bajazzo! Er entsann sich, daß er eine AbendS. als er in der Oper in Berlin Leoncavallos .Bajazzo" Hort, die Worte vernommen hatte: .Bist nur Bajazzo!" .Hüll' Dich in Tand und sckminke Dein Antlitz: ' Man hat bezahlt ja will lachen fürs Geld. Du bist Hanswurst nur: ra:ibst Du Eolombine, Schreit man: Bajano. der kennt die Welt!" Ja, er war Bajazzo? Aber er wollte ihnen allen zeigen er wollte diesem emsältiaen Mädchen zeigen, daß er, Pechk ,. mehr als ein Bajazzowar ... Er wollte ibnen zeigen . . . Was wollte ihnen denn zeigen? Er konnte ja nichts überall wies man ihn sa ab . . . O, es war traurig, bitter traurig. Eines Abends kam der nalische Jongleur durch den langen Bühnen aanq gestürzt. Sein Geld war ge stohlen! Das Geld, das er s,cd im Laufe von zwei Jahren zu'immen gespart hatte 2000 blanke Mark! es war verschwunden! Von dem Dieb keine Spur! Erst als m"N am Abend Pechko vermißte, wußte man, daß er es oetan hatte. Ja, er hatte es getan! In rasender Eile war er dann ge flohen, und nun befand er sick viele Meilen weit in der Stadt, in der die .Tannhäuserhalle" lag. Er ging zum Direktor des größten Varietes am Platze und legte die 2000 Mark vor den Direktor cuf den Tisch: Engagieren Sie mich für morgen abend! Ich will tanzen, unv wenn ich keinen Erfolg habe, gehören die 2000 Mark Ibnen!" Und der Direktor, ein amerikani scher, smarter Herr, den alles Unge wöhnlicke reizte, ging auf die Idee ein. Aber als Pechko am nächsten Abend in der Garderobe stand' kamen zwei Männer, zeigten ihre Bchmar ken und forderten ihn auf. mitzuge hen. Da lachte Pechko grimmig auf: Ich will gern mit Ihnen gehen, aber erst muh ich tanzen, sonst sind die 2000 Mark des Jongleur? verlo ren! Sie müssen hier warten! Bloß eine Viertelstunde." , Und die Herren warteten. Pechkg tanzte, wie man keinen Menschen je tanzen gesehen hatte. To sender Beifall scholl. Gewehrsalven glei. zu ihm empor. Er tanzte .... Ein Jubelschrei dröhnte herauf und spornte ihn an zu immer wilderem Feuer. Und er tanzte weiter .... Und als er wieder in der Garde robe stand und sich mit klopfendem Herzen und schwitzender Stirn an die Tür lehnte, ertönte der Beifall immer noch. .Ich bin bereit." sagte Pechko trau rig lächelnd. Und das Lächeln wich nicht von seinen Lippen, als man ihn und die 2000 Mark fortschaffte. Er schelte noch, als er allein in finsterer Zelle saß. Denn jetzt war er ja kein Bajazzo mehr! vtraftigtr tschluß. Zwei Bauern geraten in Streit; der eine heißt den anderen einen Lum pen. woraus Dreier ihm mit einer festigen Ohrfeige antwortet. Ter Ortspolozist hört davon und ermun tert den Geschlagenen zur Änzelge ve Gericht, wovon dieser indessen nichts wissen will: Ich kann mich schlagen lassen, so viel ich will; das geht niemand was an." Am Abend kommt er zu seinem Gegner und sagt: .Weißt'. Karl, ich hab' so gedacht: zeig ich Dich an. so zeigst Tu mich an. Du hast ein Sckw?!nle im Stall, und sch hab' ein Schweinle im Stall Dein Schweinle frißt dann mein Advokat, und mein Schweinle frißt Dein Advokat ... da ists schon ge scheidter. wir lassen'S wie'S ist und ejjen jeder unser Schweinle selber" ilt droht auch Paprika-Not! Ernt I dem irbcutenbfrn Zufuhr Lande siel dedenüich b. Neben den wichtigsten, die breiten Ablksmassen sehr fühlbar berühren den Artikeln, welche immer rarer oder , doch teurer werden, gibt e noch viele , andere, die in da nämliche Kapitel füllen und immerhin bei einem zihl reichen Publikum sehr begehrt sind. Dahin gehört auch Paprika, der rote SchotenPfeffer. der eine hochgeschätzte Zutat einer Menge Nahrungs und 0'enußmittel sowie auch Medizinen b'ldet. Wie neuerdings aus Gotbam ge meldet, droht diestr Stadt und ande ren. welche ihren Bedarf an dieser Würze bisher über New Fork erhiel ten, eine wahre Paprika HungerS N"t! Soweit überhaupt noch Zutuhr kommt, dürfte der Preis jedenfalls furchtbar steigen. Und das werden echte, natürliche Teuerungspreise sein, welche nichts mit .Trusts" oder einer Schwenze zu tun haben. Die Haupt Ursache für diese Notlage besteht nämlich darin, daß in Ungarn, dem wichtigsten Pa prika Produktionslande der Neuzeit (von Haus aus ist diese Pflanze be kanntlich tropisch-amerikanischen Ur sprunges, aber sie wird schon seit dem 16. Jahrhundert in Ungarn massen haft angebaut) Kälte und Regen heuer die Ernte, welche anfänglich besonders vielversprechend war. schwer geschädigt und mindestens bedenklich hintan ge kalten haben. Schon machen manche Großhändler und Importeure, wenn .sie nach Paprika gefragt werden, sehr besorgte Gesichter; ja sie wollen schier verzweifeln, wenn sie Paprika Be ftellungen von Kleinhändler im Vor aus zu niedrigen Preisen gebucht ha ben. in Erwartung eines brillanten Ertrages! Manche fürchten, daß Paprika bald so rar sein werde, wie Goldstaub. Südamerika hat sich in der Neuzeit nicht soviel dem Anbau von rotem Pfeffer gewidmet, wie es könnte; an der Dinge schienen einträglicher zu sein. Ungewöhnlich hohe Preise mö cen einen bedeutend stärkern Anbau daselbst anregen. Aber es vergeht na türlich geraume Zeit bis zu einer größeren neuen Ernte daselbst und einer entsprechend gesteigerten Zufuhr, und wenn Ungarn im nächsten Jahre wieder bedeutend besser abschneiden sollte, so steckt in dieser Spekulation vielleicht kein Profit, ganz abge sehen davon, daß manche Feinschmecker darauf bestehen, das echte ungarische Produkt zu bekommen. Und inzwischen wird die Paprika bedürftige Menschheit den Mangel als eine schwere Not wenigstens für ihren Gaumen fühlen. Zu dieser Menschheit gehören zu vörderst alle, welche an eine ungari sche Küche gewöhnt sind gleichciel, ob wohlhabend oder arm und de ren Zahl auch in vielen unserer Großstädte sehr gestiegen ist. Ach, was soll aus dem berühmten G o u losch ohne Paprika werden? Und das ist nur ein Beispiel von vielen. Für beinahe den ganzen ungarischen und ungarisch amerikanischen Kü chenzettel ist diese Schotenpfeffer sehr gesucht. Gar manche Elemente der groß stadtischen Gesellschaftswrlt sind nach Ällem, was man weiß, sehr erpicht auf Paprika als Würze von Geträn ken und gewissen Luxus-Speisen. Da bin gehören z. B. Herren und Damen vom Theater, der Großen Oper, aller band flotte Künstler, auch Helden der Feder: so ungefähr alles, vas man unter der Bezeichnung Boheme" zu sammenfassen sich gewöhnt hat. Dazu kommt die goldene Jugend, das vor nehmere Sport - Element. Wehe, was soll aus den .Austern-Cockta'Is" werden, wenn kein Paprika mt? auf zutreiben ist! Da brauchte man sich cm Ende auch nicht mehr zu verwun dern, wenn man etwa von Fällen hö ren sollte, in denen solche Herrfchaften gar ihr Automobil versetzten, um ge nug Paprika kaufen zu können. Doch in allem Ernst sei noch hin zugefügt, daß für manche heilkräftige Präparate Paprika, der so mächtig auf die Verdauung wirken kann und u. a. von den Ungarn auch als gutes Mittel gegen Wcchselfieber angesehen wird, schmerzlich vermißt werden lvird. Möge der Himmel ein Einse hen im neuen Jahr haben und wieder ein reicheres Pfefferschoten-Fllllhorn ausgießen! Sächsische Spitzer.kloppelschulen. Seit den Zeiten der Barbara Utt mann haben die sächsischen geklöppel ten Spitzen einen guten Ruf, dem sie in den letzten Jahren besondere Ehre machen. Erzgebirgische Spitzen ge hen heute nach Paris und Brüssel, du sie gegen die besten belgischen Arbei ten nicht zurückstehen. Diese kllnst lensche Entwicklung ist namentlich den Spitzen' oppclschulen danken. Nach einem soeben erschienen fiaatli !chen Bericht über die Unterrichts 'und ErnebunaSanstalten im König reich Sachsen bestehen im Erzgebirge 37 derartige Schulen und außerdem eine Spitzcnklöppelmusterschule. Die älteste ist die bereits über hundert Unsere Schllittmiislkr-Vl!.' iiF?T y 3 41 0112. Vuvtnirr uiiantci rur Aiaoaicn er uet ne fronen, mit oorr alrne Revers Staunet i'roabcsüll), mit atniaun aS fdiiuariem Samt und vergoldete Sctiimflen, wurde für dieses Modell gebraucht. Hübsche .novfe iverdeil fiir . I . k. ..,... ...4 ft)i...4 9 nen weggelassen werde, TaS Dessin ist geeignet für irgend einen der Coat Lkokse. TaS Mutter ist in S Größen geschnitten: 14, 15, 1, 17 und 18 5al,re. Es benötigt 3 ',4 flarbJ öOjIl. Ttvff fiir die ISjährige Größe. Neuer Herbst und Wintrk'Kata log mit allen neuki'kn Mode jetzt fertig, rder Leserin der Omaha Tribüne" fiir 10 Cents zugesandt." Veftellungs-?luelsnzkn; Di Muner werden an irgend eine Adresse gegen Einsendinia de? Preise? geschickt. Man gebe Rummer imd Grösie und die volle Adresse deut lich an und schicke den Toiwon nebff dem obtn erwälwten Preis an daS PA1TERN DEPARTMENT OMAHA TRIBUNE, 1311 Howard St. ki : s : V ft " . Ä 2 3 : ü 6 f? f OA M 41 ? B rt u fcj O 3 45 8 5 H 3 tl -Q tt V v : iZ s Q ss & Jahre alte Klöppelschule in Schnee berg. Dem Staat gehört nur die Zblusterschule, die andern sind von den Gemeinden oder von Gemeindever bänden und Bereinen gegründet und werden von ibnen bezahlt. Die Klöppelschulen werden meisten? von noch schulpflichtigen Mädchen be sucht; unter 1627 Bewuchern waren im vorigen Jahre nur 53 Knaben. Das Klöppeln muß frühzeiilz er lernt werden, solange die Fii.z norfj gelenkig sind. Der Unterricht tr.tb von 39 Lehererinnen erteilt. Er ist fast umsonst, denn me Kinder zahlen für ihn wöchentlich nur 5 Pfennig. Für ihre Arbeit erhalten sie ,; einen kleinen Lohn, von dem jedoch die Auslagen der Schule für Material gekürzt werden. Immerhin bleibt den Kindern neben dem Unterricht noch ein Jahresverdienst von durchschnitt lich 22 Mark, der zum Teil in die mit den Klöppelschulen verbundenen Sparanstalten eingezahlt wird. Zu daß diese Kinder ein für ihre Ver hältnisse beträchtliches Sparguthaben besitzen. Alle diese Schulen legen Wert darauf, daß den Kindern das Klöppeln nicht nur lediglich ; als Handfertigkeit beigebracht, sondern daß auch ihr künstlerisches Empfin den erzogen wird. Ständige Anre gungen dazu gehen von der staatli chen Musterschule aus. So erklärt es sich, daß in entlegenen Gebirgs d'örfern zarteste Sp'tzenqebilde fein sten Kunstgefühls entstehen, die in den Weltstädten ihren Markt Haber, und dort das Entzücken der verwöhn ten Modedamen erregen. Ander? genommen Dienstvermittlerin: Hier die Jcsepha Kämmerer kann ich Ihnen als tu benmädchen warm empfehlen: sie ist ein selten anständiges Madchen. Frau: Dann tut mir'ö leid: ich kann nur ein immer anständiges Mädcheu brauchen! "