Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 28, 1912, Image 4

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    CmU TriG'mr. Cmsiag, de 23. Tkzcmbkr 1912,
OMAHA trbune
TR:bOs! PUBU31IINC CO. .
VAL. J. PfcTtK. 1W
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Kw York Cfsic, Hl Ceiman Nwtpa
prr Atl nco, s Wert 341 St.
Crnalja, Reb., 28. Tezember 1912,
Tie vor .Qunftnntinopcl liegenden
und im 'JKitti'lmwr stationirten
deutschen .ffriegsi'chist'e flcßcn, dank
der außerordentlichen Leilimgssä
Iligkeit der an Bord befindlichen
funscutelegraphischen Stationen, in
dauernder 1'erbindimz mit ihrem
Hei'nathlande. und zwar nicht nur
mit der grohcn Station Norddeich,
fcndern auch und daZ ist besonders
lemelkenswerth mit dem Flotten
Uaii.n'chiff Teutschland. Man bat
kirn auch jrijt den Verkehr der
Mitkelmcerdivision mit den: Hei
U'atklande derart geregelt, daß sie
iirc sämmtlichen Weisungen vom
lott.'nilöggschiff aus erhält. Tie
deutschen KriezSschiffc im Mittel,
tuee? sollen die einzigen sein, welche
i,i einer derartigen Verbindung mit
ifcrrai bcimatklichnl Flottenslagg
schiff sieben, über deren Vortheile
fron! kein weiteres Wort zu der-
lieren ist. Wenn auch die Berbin1
dung von Bsrdstationen zu den gr
s'.en Landstationen auf weitere Ent
fernun.z hin keine blonderen Tchwie.
riareiten mehr bietet, so ist diese
Verbindung mit der Mittelmeerdivi
sion iim heimathlichen Hlottenflagg
schiff nur dank der ausgezeichneten
Bordftationen möglich, über welche
die deutsche Flotte verfügt, und die
sich im Falle eines Krieges als au
scrordcntlich nützlich erweisen wür.
den. ,
I olllmbns ist die Union
Lcague of Cincinnati inkorporirt
worden. Vorsitzender der Liga ist
ein bekannter kiesiger Hetzprediger,
Rev. Robert Watson. Zweck der
Liga ist, bei der, Legislatur und,
falls man dort kein Gehör finden
sollte, durch Initiative und Rfe
rendlnn den Erlaß von Gesetzen
prolzibitionittischen Charakters zu er
wirken. Rev. W-atson ist Prohi
l'itionist, und die übrigen Gründer
der Liga find es ebenfalls. Was
sie bisher vergeblich errebt haben:
Cincinnati zu einer Domcine des
V!.',!ckcrthllms. der SabbachfanaMer
und Feinde der perfönlicken Freiheit
51, niachen, hoffen sie nunmehr zu
erreichen. Mittels Initiative und
Referendum glauben sie die Person
liche Freiheit am kio erwürgen zu
können, und wenn wir auch nicht
nlauben, daß die Watwn und Go
iiossen ihr Ziel erreichen . werden,
c,hne schwere flamme wird es n
abgehen, Jedenfalls würden die
Freunde der versönlichcn Freikeit
in Cinnnnatl übel berathen sein.
wenn sie die Anschlage ihrer Geg
uer ignoriren wollten. Was in
solchen Fallen an Wachsamkeit der
säumt wird, läßt sich gewöhnlich
schwer wieder gut machen. C. F
Presse.
Tr. . Robert 2. Woodward,
Präsident des CarnegiJnsätuts in
Washington, d'r von dem Präsiden.
t.'N zum Vorsitzer einer Kommission
s".r Errichtung eines Aerodynami
s'i Laboratoriums" ernannt wor
' 1 i't. :; v. . .
cutsmrr Optiker, iö Jahr?
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nur ans Hebe
T,r Pmsidknt hat In skiier driitk
schnierzni gkhabt und in seinkin Amte sehr unangknehme Aufgaben hab
erfüNen müssen. Tas Allerunangknehmsie sei aber die Aufgabt gewesen.
Aemter m vergeben. Einfach schrecklich sei da. Außerdem sei ba Cystem
der Beuteverteilunz völlig im Kegensch zu dem Prinzip de ZidildiensteS
Folglich habe er sämtliche Postmeister vierter blasse unter die Zivildienst,
regeln gestellt.
An und für sich ja wunderschön! Nur ist ei merkwürdig, daß der
Präsident diese Entdeckung erst jetzt, am Ende seine Termin, macht, wo
die demokratische Verwaltung die republikanische ablösen soll. Allerdings
weisen angenehm beeinflukke Besprechungen darauf hin. daß die Beutevkr
ieilung wirklich nicht nur ungünstig auf den Tienst wirke, sondern auch
tatsächlich eine unangenehme Aufgabe sei. Und dn& Herr Wilson schon
gesagt h.ibe, wie er sie fürchte. Also habe Herr Taft eigentlich feinem Nach
folger einen Gefallen getan.
Wir nehmen an, daß auch alle die anderen Ernennungen, die er bei
Wiedereröffnung der jetzigen Session machte, und d der Cenat nicht zu dV
steigen beschloß, nur versucht werden sind, um Herrn Wilson angenehm zu
lein, und nicht, um den eigenen Parteifreunden soviele .Pflaumen' zu er
balten. wie irgend möglich. Ter Senat
zu sein.
Wahrscheinlich ist auch das gemeldete .raschere Tempo' des jetzt gegen
Hrnn M.'.dcro, MexikoS Präsidenten, eingeschlagen wird, und daS zu bösen
Noien. aber während der Taftschen Administration nicht zum Kriege führen
soll, nur d?rum eingeleitet, um Herrn Wilszn bei Antritt seines Amtes ein,
echt angmehme Situation zu hinterlassen, aus der heraus er entweder in
den Zkrieg gehen, oder den Rückzug antreten muß.
Herr Taft ist immer fs nett gegen
Vertrag teilte er ja auch Herrn Noosevelt mit, er freue sich so außerordent
lich über die Bereinbarung. weil sie die Temokraten in gräfzliche Berlezenheil
bringen werde. ES kam ja schliefzlich anders. Aber die Absicht war doch
da, w?nn sie auch offiziell ebenso mit sch'r.' Sentenzen verhüllt wurde,
wie jetzt die Rettung der .Pflaumen", kciwifans wird man sich des Ein
drucks erwehren können, daß seine Handkunsen mit den außerordentlich lir
benswürdigen Aeußerungen über seines Nachfolgers Administration nicht
völlig übereinstimmen.
Lln neuer ..Dumbug" des idumduas".
Ter Präsidentschafts . Kandidat der Prohibition? . Partei. Eugene
W. Chafin, sagte in Baltimore in einer Rede, die Anti.Taloon.Liga sei
ein Humbug-. Tas wußten, benrerkt dazu der dortige .Teutsche Cor.
refpondent". vernünftige Menschen auch vordem schon: interessant war ei
aber doch, ein solches Urteil aus
Antaloon-Llga zu hören. Ter ueuche Humbug dieses .Humbugs"
ist, daß er Preise aussetzt für die besten Aussätze, die unsere Schulkinder
schreiben über den .Einfluß des Alkoholtrinkens auf den menschlichen Geist
und Körper!" Kinder sollen ein Urteil besitzen über den Genuß des Al
koholsk Nächstens werden unsere Eiferer gegen das soziale Uebel wohl
auch Preise ausfetzen für die besten von Schulkindern geschriebenen Auf.
sätze über den .Einfluß des sozialen Uebels auf den menschlichen Geist
und Körper".. Zuzutrauen ist irgend- eine Verrücktheit unseren Weltver
besserern.
Tas geplante Arbeitcrcutschädi
gnngGesrh. j
Vor der State Workingsmcn's
Comvensation Commission erschienen!
am Donnerstag ?!achmittag Arbeit-
- f rn 1 l . rt,r -i ! 01
Leoer, iHTirciec von arUiriicnmions
und Farmern und äußerten ihre
Ansichten, was für eine Art Arbeit
geberverbindlichkeitsgesetz für Ne
braska geschaffen werden sollte.
Ter Farmer George Abbott vr.
nahe Falls Clty sprach für eine
staatliche Versicherung, die durch all.
gemeine Grundeigenthumssteuer auf
gebracht werden sollte.
Ter Vertreter der Eisenarbeiter
union W. E. McCloskie war da
gegen, daß man- einen Höchstbcrra
im Voraus festsetzen solle, den ein
terletzter Arbeiter erhält. Ties se
unbillig für hochentlohnte Arbeiter
wie die Eiienarbciter.
F. I. Ellick, Mitglied der Kom
Zur Friedenskommifsion in Loudou.
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Tie serbischen Bevollmächtigten zur Fricdeiiskommission: 1) Gene
rl Posovivs 2) M. Stoyan NovakovicS, 3) M. Andra SttcolicS.
für den Senner.
Votschaft vkrkiindet. daß er Cee!kn
scheint allerding! anderer Meinung
die Demokraten. Bei feinem Kanada-,
dem Munde eines Gleichgesinnten der
Mission, sagte, die Vill sei nicht so
sehr für den Schutz der Rechte von
Männern entworfen, die $25 per
Woche oder mehr verdienen, als
vielmehr für solche, d?rat Lohn
$10 und $12 per Woche betrage.
In Arbciterkrcisen hält man nicht
viel von diesem geplanten Arbeiter
sutzgesetz, aber auch die Arbeitgeber
stehen dem Plane lauwarm od'r
sogar direkt verneinend gegenüber.
Bon demokratischen Blättern wird
?ie Annahme der BurnettVorlae
seitens des demokratischen Hauses
ils Crdankcnlosizkcit bezeichnet,
wilder könnte man diesen nativisti
'chen Anschlag auf die Freiheit d.'r
Einwanderung in der Tliat kauin
beurtheilen. Wäre der Anschlag
von einem republikanischen Haufe
ausgegangen, des Lärmes würde
kirn Ende fein. -
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Zu der Kiest.
ZlA't don Hlr, Siffjf.
T Aktionüe,. die ihr, Mltiel zu
)r!ung der Cchtze der .Alvira" zu
samvikkschossen hoiien. setzten ihi
kanze HoUnung aus Ohlcndt. de'.
weltbekannten Taucher. 'W.o'-jn
werte waren durch ikM schon den yitt'
reltiesen entrissen worden. Er war
der einzige, dem e sogar gelunzeri
f?ar. den Barren der spanistk!, Vold.
lotte. die schon seit Jahrzehnten in
jihrem Sandbktte fchlummerte, nach
,ugraben.
' Das ouögerüstete Taucherschisf lag
schon seit einigen Tagen im Hafen
kereit. um die Ausfahrt nach jenen
Klixpengestadkn anzutreten, die mi
ihren felsigen Kiefern schon manches
schöne Schisf ,?n!lmt h.iüen.
Eben war Ohlendiek an Bord ge
gangen, Ohlendiek. den man hier w
einen König dezrüszte. wie einen Kö
n!q der Tiefe.
Im Stillen zuckte er verächtlich dii
Achseln iiber jene Schmeickleiei
und Artigkeiten, die ihm die wohlge
nährten Herren Aktionäre mit d
dicken, goldenen Uhrketien über de
cremefarbigen Westen sagien.
Sie lockte ja nur das &ol bat
Platte, gleißende Metall, im sie ihi
ganzes Leben lang dienten.
Freilich, man bat! ni-rf, ifirn ini
entsprechende Summe angeboten. E,
wuroe tie mit Gleichmut einstreichen
wenn ihm seine kükne Arbeit elana
wenn! Aber locken konnte ihn Ux
besitz nicht. Ihn reizten die tausen
den Gefahren, die Romantik deS Meez
reSgrundeS. all vas, waS den ande
ren Sterblichen für immer verschloss
len blieb.
Man sah es der knockiaen Etirn
mit den ernsten strengen Mienen nicht
an. was sur kühne Ideale dahinter
vvnien.
Das Tauckersckifs lies aus. Di'
'leinen Propeller peitschten da? Was
ser zu schaunigen Blasen auf und
'oben das breite, niedruie akreua
'n mäßiger Geschwindigkeit durch das
schwarz grüne Tim. daS in leich'
ter Dünung stieg und fiel.
Ohlendiek stand mit verschränkten
Armen am Kiel und schaute stumm
auf die Fluth. der er sich anvertrauen
wollte. Sein Auge blitzte kühn und
freudig auf, als er in der Ferne den
Leuchtturm aufragen sah, in dessen
jRäbe die gesunkene .Alvira" liegen
niußle.
I Ein wolkenloser MittagLhimmel
Kannte sich über die Unendlichkeit,
'e sich vor ihm debnie. Tie Sonn:
-annte. Jetzt !mufzte die Tiefe da
"tkn in herrliche Purpurfarben ge
, 'illt sein.
Der Kapitän trat zu ihm. Er hiel!
' ine Seekarte in der Hand.
Wir sind am Ziel. Ohlendiek!
"ie ist Ihr Befinden?"
.Sehr gut! Lassen Sie die Ma
bine swppcn. daß wir nicht zu w:'
Getrieben werden. Es ist Flutzeit!
Bald dariiuf lag das Taucherschii
ill. nur leise auf und .iiederschau
"l"d.
Tie Herren sind an Deck aekom
"kn, und umstckrn mit bangklopse:'
Hrrzen Oh'lendiek. der berei!
men Skavhander an?el?zt hat un
f-en im Begriffe ist, sich den $tlA
nit den hermetisch abschließend- Z
5?ummiplatten aufschrauben zu las
sen. Alle H'M? strecken sich ihm ent-
!k!?N.
' 'Glück auf!"
Der Schlauch des PumpwnkZ wird
einaesetzt. der Luftregulator wir
Ohlendiek auf den Rücken gefchnall
und der Unterwasser Signalappa
rot einer eingehenden Prüfung unter
zogen. Dann faßt die Stahltrosse mi:
ihrem Karabinerhaken in den Brust
gurt, die Lasienkette leitet ins Was
ser. und bald darauf steigt Ohlendie
auf dem Fallreep langsam un'
schwerfällig hinab. Er läßt sich noc'
Axt und Dolchmesser in den Gu,
stecken und verschwindet dann wu
ein Seeungkiüm in der Tiefe.
Zwei Mairosen stehen am Gemindi
und lassen die Trosse langsam ab
lausen. Wie weit ist er?" fragt eine!
der Herren nach einiger Zeit." ,
.80 Meter!"
.Alle Wetter! Wie tief haben Sic
gelotet?" "
.Auf gut 170 Meter." erklärt de'
Kapitän. .Es ist fast daS Ende d?
erreichbaren Tiefe. Ueber 200 Me
ter ist auch Ohlendiek noch nich
hinabgestiegen."
In atemloser Spannung folgt di
Sesellfchütt ir.it den &:;;e! d',
T?c": ins ihre Stahlwindunge,
ttt Uu i'ilh tuc tivrntn (Schien'
um die Windttchs: spannt. Jmnu
nxite- laust si: t,d iinmer tiefer ve
sinkt sie im Meere. Und an ihre
nde hängt ein Menschenleben, ei
lzuckenöes Herz, ein denkendes Hin
.150-160 - 170 Meter!" h
richtet der Matrose in Abstände:
Fast gleichzeitig schlägt die Signal
glocke an.
.Grund. Stopp!" befiehlt de
Kapitän den Malrcsen.
Diese arretieren daS Windelverk
Reiben aber trotzdem on ihrem Po
.Wie laiio. kann es dauern r
kragt einer der Kapitän.
.Ohlendiek hat es schon bis aus
funs stunden gevracht." gib. orr zur
ANkwork.
Einige seufzn tief auf und
sich die Schiveißtropfen der Aufregung
don der Stirn.
' Ohlendiek ist unterdeß bei !70 M
ter auf den Grund gtlanat.
Am Ansang skinrr Reise umfing
ihn grünlich schimmerndes Tageslicht.
Das ging allmählich in Rosa und
Purpur über. Jetzt aber Hegt um
ihn eine Nacht, die ihre dichten
Schleier in gesättigtes Violett und
Indigo getaucht zu baden scheint
Er steht'eine kurze Weile ftill, um
das Auge an die eiaentümliche Dli
siernis zu gewöhnen und prüft indfs
nochmal seine Apparate. Alles ist
in Ordnung. Also an die Arbeit!
Bald -erkennt er. dak er in einem
ziemlich lichten Walde vo, Algen und
mrmosenartigen Mre!pflanzen sieht.
zwischen deren Stammen farnartige
erwachse ihre Wedel ausbreiten.
Er läßt das Licht seiner Blende
aufblitzen, das als leuchtender Sek
tor durch die Bollinse stillt.
Er sieht wieder einmal klopfenden
Herzens vor diesen Tiefenwundern.
Die kühnste Phantasie vermag nicht,
sie in ihrer tausendfachen Bielgestal
tigkeit zu schildern.
Am Boden liegen Felsbrocken. Der
Wellenschlag mag sie don der Küste
losgerissen und hierher versenkt ha
den. Sie sind mit arunen und rot
kraunen Algen überzogen. Schwer
fällige Käfer stolpern zwischen ihnen
(xvm, mb schnellfüßige Panzerspin
nen haften mit vielgliedrigen Beinen
darüber hinweg.
Schritt für Schritt tun sich ihm
neue Wunder auf! Hier glotzt ein
Teleskopfisch mit seinen Kngelaugen
wie lauschend hinter einem Korallen
flamm hervor, und dort verschwindet
zwischen den Zweigen eine Schar klei
ner, phantastisch buntgefärbten Fisch
chen, die hier wie die Vögel in den
Wäldern auf der Erde nisten. Ueber
jener unterseeischen ' Waldwiese scheint
eine ganze Herde Fische zu weiden.
Beim Anblick des seltsamen zweibei
r.igen Eeschöpses. huschen sie scheu
nach allen Richtungen auseinander.
Und siumm wie im Grabe ist eS
hier unten. Eine tausendgelenkige Be
weglichkeit erschaut das Auge, aber
baS Ohr vernimmt nichts als das
leise Sausen der Preßluft im Regu
laior und daS Pulsen des BluteS m
den Adern.
Ohlendiek gibt ein Klingelzeichen
nach oben, damit jene die Trosse nach
lassen, die sich beim Weitergehen auf
dem Meeresgrunde gestrafft hat.
Er läßt seine Blende ringsum
kreisen, und plötzlich durchzuckt Freu
de sein Herz. Nicht weit vor sich sieht
er wie eine Märchenhütte im Wal
de Balken und Pfosten zwischen
den Zweigen aufragen.
Es ist der Kielbord der .Alvira."
Noch kann er einige Buchstaben des
in Metall eingehämmerten NamenS
erkennen. Freilich, der Sand, die
ser stumme Totenbcttmeist der
Tiefe, hat fleißig gearbeitet, um die
letzten Spuren des schönen Schisses
zu verwischen. Zwei Drittel des
Schiffsrumpfes sind in den Kies ein
gebettet, und unaufhörlich rinnen die
feinen Körnchen. Tag und Nacht, und
türmen ihre winzigen Bröckchen zu
einem einzigen, riefenhasten Grabhü
gel. An den aufgequollenen Pfosten sich
anklammernd, steigt er empor und
schwingt sich über die Reeling. Bor
sichtig schreitet er über das Deck, mit
dem vorgesetzten Fuße immer die Fe
stigkeit des Bodens erst prüfend; denn
jl)icr verrät kein Knacken und Aech
gen den morschen Grund.
So gelangt er bis zum Deckeinstieg.
feint gähnende Tiefe schwarz wie
die Nacht tut sich vor ihm auf.
,Er läßt das Licht seiner Blende hin
einstrahlen. Die eherne Treppe scheint
koch gut erhalten.
Er tastet sich weiter. Hier scheint
die Kapitänskajüte zu sein. Nach der
Angabe der Überlebenden hat hier
der Schatzraum gelegen.
Er fühlt unwillkürlich nach der
Lastenkettk. die mit ihr?n Hebekrahnen
hie Schätzt umklammern und an das
Tageslicht befördern soll.
Mit der Axt fchlq er ein paarmal
gegen die Wandung des Raumes. Die
morschen Bohlen geben nach wie auf
geweichte Pappe, und richtig da,
da blitzt es gelb, maitgelb im weißen
Lichtschein seiner Blende.
! Er zieht einen der Goldbarren
heraus und noch einen und noch einen
und umschlingt sie kreuzweise mit dem
Ende der Keite. und schleppt immer
iuehr herzu, bis die goldenen Stücke
wie die überreifen Beeren einer rie
zenhaften Weintraube ringsum am
Boden liegen. Und dann beginnt er,
sie zu verseilen, fest und sicher.
.Millionen!" denkt er bei sich, und
gibt das Zeichen zum Ankrahnen der
Laflführung. Langsam zieht sich die
Kette straff, spannt sich fast senkrecht
und nun schwebt die goldene Traube
majestätisch über ihm empor, der
Oberwelt enigrgen. Und obgleich ihm
die Goldgier jener Herren zuwider ist,
so erfaßt ihn doch Stolz und Freude,
paß er es ist. der dem Meere diese
Schätze entrissen hat.
Wieviel mag wohl noch im
Schiffsbauche Vorhände fein?! Er
klemmt sich durch die gebiVS)en Oejf
nung tn da Innere.
Plötzlich aber schrickt er zusammen
Irgend jemand hat ihn don hintrrj
beellhN einen Faustschkaa kühlte
er e ourcy Den emwtktaaim.
fcUtzldmen wendet er sich um uns
erstarrt vor Entsetzen. cn eineni
der größten Goldbarren kommt e
auf ihn zu. unheimlich der gefürchtet,
e-cyrecien uns enqetztichfte Feind alle!
aucyer.
Mit efnan seiner giaantischei,
Sangarme i er ihn schon umschkun
aen uns sich an einem örver fe
gesaugt. Unl zwei andere diese,
snrchttmren F?neln regen sich übe,
ihm und suchen nach einem AsgrifsS
punkte.
Mit seinen kalten, leichenartia
Glotzaugen starrt das furchtbare Mee
rungsgeheuer aus fein Opfer. Die'
Arme ringeln sich ,n grausiger Beu
tegter um den ae,istneten Schlund.
KechS Meter lang mogn sie sein
und so stark wie der Stamm eines
Baume.
Allmählich gleitet der ekelbast,
Norper von dem goldenen Throni
herab, aus vem er wie der Hüter 0 e
ser Schätze gelegen hat, ohne dag
ihn das Auge oe kühnen Mannes
in der Dämmerung rechtzeitig er
kann.
Ohlendiek erwacht aus seiner Er
ftarrung. Schon liegt ihm der zweiti
Fangarm oes Nieten direkt um de
Helm und droht ihm, die Blickgläsei
einzudrucken.
Er weiß, jetzt gilt es einen Kämpft
der sein letzter sein kann. Bor allent
feststehen, nicht gleiten, nicht stürze
aus dem schlüpfrigen Boden, den
dann ist'S um ihn geschehen. Dazif
kommt der ekelhafte Wurm über ihn
uns zerquetscht ,hn zu Are,.
Sr, schlagt ein paarmal mit der.
Art nach dem Arm, der ihm deri
Helm umklammert, aber hier fehlt
dem Beil die Schwungkraft. Dii
17 - !!. !. rni'
umiiuniHiriung rouo liarici, er sumi,
wie der Druck zunimmt.
Da entsinnt er sich seiner langen
Dolchmessers. Zum Glück ist es noch
rei. Er zieht es heraus uns druckt
die scharfe Schneide tief in das quel-
lende Fleisch oeö Feindes. Trag
strömt das blaß , schleimige Blut
hervor und spinnt alles in einen roten
Nebel. Aber die Umklammerung löst
ich. der Stumpf des durchschnittenen
Gliedes zieht sich langsam zurück.
Aber schon kommt wieder einer dieser
Fangarme wie eine riesige Schlange
auf ihn zugekrochen. wahrend er wre
wutend auf den Arm einsticht, de:
ihm die Hüfte einzuschnüren droht.
.Nur fest stehen! Nur nicht stür
zeit!" denkt er. Die Zähne Pressen
sich um gegeneinander, daß sie auszu-
brechen drohen. Jetzt schiebt sich der
ganze Körper des Untieres gegen ihn
an. Fest umklammert seine Rechte
den Dolch, und nun stoßt er die spitze
Waffe mehrmals bis ans Heft in den
Körper, immer nach der Stelle, wo
er den Sitz des Lebens vermutet. Um.
sonst! Die Wunde schließt sich, so
bald er die Waffe zurückzieht, wie
ein Moortiimvel. in dem man einen
Stein geschleudert hat.
Dicht über ihm liegt jetzt der Kopf
seines Feindes. Seine Arme umstrah
len ihn wie die Zacken einer Krone.
Und setzt stößt er die Waffe direi,
in den Kopf, einmal, zweimal
weih nicht wie oft, bis ihm der Arm
erlahmt, bis er in dem blutigen Su
del. der ihn umgibt, kaum noch etwa
erkennen kann. Aber er siegt,! er
siegt! Die Umklammerung wird
schwächer und schwächer, und jetzt
iktzi löst sich der Arm. langsam, ganz
langsam. Er fühlt mehr als er es
sieht, wie das schlüpfrige Ungeheuer
allmählich zu Boden gleitet und nach
ein paar letzten Zuckungen die scheuß'
lichen Glieder um sich streckt.
Einen Augenblick droht die Er
schöpfung ihn ohnmächtig zu machen.
Da ruft ihm ein Klingelzeichen von
oben die Frage zu: .Alles in Ord
nung?"
Hastig .stürzt er auf Deck zurück
und drückt den Knopf, der unter sei
nem Kinn im Helm montiert ist und
Gibt als Antwort das Signal zu
rück:
.Größte Gefahr! Auf!"
Fast im selben Augenblick spannt
sich die Trosse, die ihn hält und hebt
ihn durch die dämmernden Lichter der
Tiefe wieder empor.
Wenige Minuten später ist er wie
der an Bord. Sie lösen ihm den
Helm. Graue Haare quellen her
vor. Ein bleiches Gesicht mit Zu
gen, wie in Marmor gegraben und
mit verstörten, wirren Augen schaut
sie an.
Sie umringen ihn, schütteln ihm
die Hände, beglückwünschen ihn, be
stürmen ihr mit Fragen - er weist
stumm alles von sich und brich:
schließlich erschöpft zusammen.
Erst am Abend kommt er wieder
zu sich. Seine kräftige Natur ha'
die Schrecken der Tiefe Überwunden,
Aber seine Reden sind wirr. Er
fabelt von einem Riesen, von einem
Schatzwächter der Tiefe und beteuert,
daß er nie mehr tauchen werde, wäh
und sich die Aktionäre kopfschüttelnd
zurückziehen, den Erfolg ihrer QtptbU
iion zu feiern.
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Harmonielehre, Transponiren und
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