Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 27, 1912, Image 7

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Tägliche Omha trIBüttr,
C v "' i' "V"NV
" 1 '
iMMlirllfWW'Sji,1?'- nM MMMii HNMMMHMMHMMHMiM
Cu3 dem Reich der Viode
und Gesellschaft.
NkwAork, 0. DkZ
Hervorradend , modern sind Weiß
und Crem m ihren verschiedrnen 'Jiu
oiuen, und werden Kauvtsächlich die
tieferen Töne bevorzugt. Hieraus
resrlt,rt die Vorliebe für Bernstein
Schaltirunan. für CtraKentracht so
wohl wie für HauStracht ,bcfonderi
wenn das StraKenkleid im one
pik" Effekt gearbeitet ist. waS so m
genehm und bequem unter den langen
Mänteln von schwerem, warmen Tuch
oder Pelz zu tragen ist.
Die Bernstein - Schattirunaen ta
sen zu irgend in der modischen, von
eleganten Frauen begünstigten Farben,
D Meinung der meisten exklusiven
Kleidermacher jedoch ist die. daß mit
Bernstkinfarbe die reichsten Wirkungen
erzielt werden, wenn ei mit Schatti
rungen feiner eigenen Farbe zusam
mengeltellt wird. -
Die Verwendung von Vernsteinfarbe
mit einer andern Farbe in ganz gerin
gem Maße ist jedoch nichts Ungeioizhn
IlcheZ, und ti werden damit oft ganz
reizende Wirkungen erzielt. Bernstein
Mit Erun tn feinen verschiedenen Ab
In bet n steinfarbige m Tuch.
tönungen, Bernstein mit Blau, mit
Roth und selbst mit Lila ist, in nch
tiger Weise und im richtigen Maße der
hinzugenommenen Farbe verwandt,
don sehr hübscher Wirkung. Oft weist
das KKidermaterial selbst diese Nom
Ibination auf, wie zum Beispiel in dem
An unserer ersten Abbildung gezeigten
Modell. Das Material zu diesem lie
fert ein durchaus nicht kostspieliger
Wollstoff mit bernsteinfarbigem Hin
tergrund, der von feinen Linien in
Dunkelbraun durchkreuzt wird, so daß
etwa zollgroße Würfel entstehen. In
der Mitte eines jeden dieser Würfel ist
iein Punkt von weichem Roth, welche
drei Farben eine überaus hübsche
Kombination ergeben.
Der Rock hat vorn einen Schürzen
Effekt, vom eigenen Material, umran
det mit einem Streifen von Harnstein
farbigem Atlas, während der untere
Theil des Rockes vorn aus einem plis
sirten Paneel besteht. Seiten und
Mcken find glatt.
Der Gürtel und die schrägen Strei
sen, die die Revers umranden sind von
braunem Atlas. Die Revers selbst da
lvegen sind von cremefarbiger , Spitze,
deren Muster - Umrisse mit rothem
Seidenfaden markirt sind. Die Weste
ist von gefalteter Gaze, über welcher
ein Kragen von dem gleichen Material
sichtbar ist, versehen mit einem kleinen
Klappkragen von Spitze. Die Aermel
sind lang und ganz einfach in den
Linien, ausgestattet mit einer Man
schette von braunem Atlas. "
Gelb ist ohne Frage eine Farbe, mit
der man in dieser Saison rechnen muß,
denn S nimmt auf allen Gebieten der
Mode in der Putzmacherei, auf der
Straße, für Nachmittagszwecke so
wohl wie für Abendkostüme eine pro.
NiZnente Rolle ein. Einige der reizend
si:n Schattirunqen. die für Abend
i:Zt benutzt werden, sind die ver
s'.cdenen Töne in Bensteinfarbe, und
t ;n garnirt mit bernsteinfarbigem
Jl
Vdv
YV Py
J
Bormittags -Kostüm in
k a r r i r t e m Tuch.
Chiffon, der mit gleichfarbigen Perlen
und Gold gestickt, so wird Atlas in ein
Material von exquisiter Schönheit ver
wandelt. In der Regel sind die Kleider für
Nachmittags- und Abendtracht nach
einfachen Linien gearbeitet, wenngleich
unbeschreiblich viel Chic darin ent
halten ist. Tunik- und Schürzen Ef
fette trifft man überall, und es herrscht
die ,Neigung vor, plissirte Effekte in
ausgedehntem Maße zu verwenden, be.
sonders für in Front- oder Hinter
Paneel. In der Regel geht dieses
Plissee nur bis etwa zur Knielinie
hinauf, damit Baufchigkeit in der
Taillenlinie vermieden werde. Die
Mode verlangt, daß die elegante igur
ohne Falten in der Taillenlinie sei, sie
inmmt es aber auch ebenso genau da
mit, Füll da vorzuschreiben, wo die
selbe angebracht ist.
Für Vormittags Kostüme giebt es
reizende karrirte Stoffe, die für den
Zweck wie geschaffen erfcheinen. In
unserer zweiten Abbildung haben wir
ein Modell dieser Art. das sicherlich
allgemein Anklang finden dürfte.' Als
Material für dasselbe dient changiren-
des blau und grün karrirtes Serge,
garnirt mit Chamäleon Seide. Der
Rock ist vorn in Falten gelegt, die
jedoch nur bis etwas oberhalb der
Knielinie hinaufgehen.
Die einfache Taille hat . langen
Postillionsschooß, der vorn überein
anderfällt. Sie ist eingefaßt mit der
Seide und mit einer Reihe, von
Knöpfen verziert. Von der Seide ist
auch der breite Kragen, der den Ab
schluß des runden Hals ., Ausschnittes
bildet. Lchtcren füllt ein Spitzen-Foke.
Blouse in Leinen-!
"
Eine kleine sch!i.?z Seidenschleifk hä'l
den Kragen zusammen.
Reich ausgeschmückte Nachmittags
kostüme. foweit die Turchschnittsfrau
in Betracht kommt. und mit ihr
müssen wir rechnen, denn sie beherrsch
die Szene - werden gewöhnlich so ge
macht, daß sie in ein Abendkleid der
wandelt werden können, indem Guimpe
und Unterarme! fortgelassen werden
Es ist in vielem Winker vayer gar
nicht so schwer, ein den Anforderungen
entsprechendes Abendkleid zu haben,
wogegen el größere Schwierigkeiten
macht, das Problem der Nachmittags
und Straßentracht zu lösen. Nicht, als
ob es keine Extravaganz aus dem Ee
biete des Abendkleides gab, aber el
besteht nicht auf dieser Forderung,
Eine große Anzahl von Abendkleidern
haben nichts Bizarres, sondern sind
von einfachen Linnen, graziös in der
Drapirung, exquisit was das Materia
betrifft und von reizender Wirkung
Naturlich giebt es auch genug Andere.
wo fast nichts von emer Taille vorhan
den. Der Rock kühn geschlizt. die Dra
pirung. die nur eine Verdrehung deS
Materials ist. mehr phantastisch wie
künstlerisch; aber diesen Typ finde
man häufiger aus franzosischen Mode
bildern, als an Orten, wo gutgekleidete
Frauen zusammenkommen.
Die separate Blouse von Leinen ha
keine Beeinträchtigung erlitten durch
den Wechsel der Saisons. Sie ist m
höchst wunschenswerthej Adjunkt zu
dem taiior made Kostüm, das der
Seidenblouse in der Farbe des An
zugs, stark Konkurrenz macht. DaS
Modell, das in unserer dritten Jllu
stration gezeigt wird, ist von sehr
seinem, irischen Leinen, auSgestat!
mit Appliquees von Cluny Spike
Die Weste ist von in Säumchen ae
stepptem Leinen und hat ebensolchen
Kragen, der oben mit Spitze abschließt.
Der Gürtel von schwarzem Sammet
band schließt an der Seite mit einer
ebensolchen Schleife und einem Büsche!
von yaloerdiuhten. rosa Rosenknospen
Viele der Aermel der neuen Saison
ino zu phantastisch, um uberhaup
nur in Erwähnung gezogen zu werden
von der Frau, die darauf angewiesen
t i, prall, ch zu sein. Was die Lanae
anbetrifft, ist, der kurze, der Aermel
von mittlerer Lange und der lange
Äerm l in gleichem Maße modern.
Doch muß der Aermel, der irgend
welchen Anspruch aus modische Ele
ganz macht, in einer oder der andern
Weise garnirt sein. Das Material
muß schmiegsam sein, nicht nothwen
digerweise leicht. . Einige der hübsche
sten Wirkungen werden erzielt mi
Netz und Spitze, ebenso mit plissirtem
Chiffon -und irgend einer beliebigen
pasienoen Garnitur. Der Aermel, der
mit einem Volant endigt, ist noch
immer yr beliebt und v,el gesehen
Er ist fast immer kurz, kaum oder nur
wenig unter den Ellbogen hinab
reichend. Für den dreiviertel langen
Aermel wird die hohe. biS zum EU
bogen gehende Manschette diel benutzt,
Die Garnitur des langen, auf die
Hand fallenden Aermels ist von der
verschiedensten Art. Sie kann so und
o ost um den Aermel herumgeben.
oder' sie kann der Länge nach aufgesetzt
f cm , n-er . . . '
jcin. wo oer lange Csseir oewnt wer
den soll, ist das Letztere zu empfehlen
Als Material für die Garnirung
dient vorzugsweise Spitze und
Stickerei.
Frauen, die nach passenden Weih,
nachtsgeschenktn suchen, werden gut
ryun, vie wunoervouen Haar Orna
und. Cluny
Spitze.
ment zu besichtigen, die in Novitäten
Laden zu finden sind. Haar-Orna
mente zu Abendtoiletten sind in dieser
fcaion dazu vestimmk. das Haar im
Plage zu hallen, und das adrette Aus
sehen der kleinen Koikfüre. !u unter
stützen, denn die meisten derselben sind
von dem Bandtau Typ. DaS breite
Fillet wird wenigkr benutzt, al es
ledteS Jahr der Iall war. aber an
f.: tfk
innc leue iji oas meyr allgemein
kleidsame, schmal Bandeau getreten.
Einige der hübschesten Dinge dieser
Art sind nur einzelne Linien von
großen Brillianten. die flach um den
Kopf laufen und gewöhnlich unter den
Haarwellen im Nucken verschwinden,
wenngleich auch diele der Bandeaux
rings herumgehen.
Etwas Wunderhübsches für einen
jugendlichen Kopf ist ein schmaler
mpl . nranz von winzigen Gold
blättchen und Beeren von Perlen
Durch daS Haar gewundene kleine
Ringe von Perlen oder Brillanten
machen ein hübsches, schmales Fillet.
ebenso sind geflochtene Strähnen von
Gold und Silber allerliebst. Wer es
sich nicht leisten kann, etwas wirklich
Gute zu kaufen, wählt am besten eine
der vielen Novitäten, die von Gold-
und Silbergaze. Bandblumen der
winzigsten Große und kleinen Zwei
gen von Marabrut hergestellt sind. Die
Gold, und Silber . Effekte dunkeln
leicht, so hübsch sie auch aussehen.
wenn neu.
W a n d a.
Vkumen als Iaftlschmulk.
Der oberste Grundlak bei dieser
Arbeit muß vor allen Dingen sein:
Lak dick nie von der Mode tnranni
Kenn! Es ist nämlick unglaublich wie
erfindungsarm an eigenen Ideen man
sofort wird, sobald es einem einfallt,
in einer Kunst und Tafellchmllcken
ist eine Kunst! etwas zu kopieren
DaS Lanaweilioste. was nun seil
wahren von der Mode als Tafelfckmuck
lancirt wird, sind grüne Ranken und
Tstreudiumen. Bei Vereinsessen. bei
Brautdinerö, bei Ballsoupers. ja selbst
im intimen Kreise. ,u Kindtaufen
und fashionablen five o'clock teaS
überall findet man in liebenswürdiger
Uebereinstimmung des Geschmacks die
grünen Ranken und die Streublumen!
lsk wayr: grüne 'sanken und
auf einen Ton gestimmte Blun-.en
können sebr lieblich auöseben. mmer
hin wird ein so und so oft variirtes
viottt für den Beschauer reizlos und
man emviänat nickt mebr den i?in
druck des aparten Tafelfchmuckes. Da-
dc, wird das Absichtliche noch verstärkt,
weil durckaänoia nur einiae Blumen,
arten der Ehre gewürdigt werden, auf
e tlaseln zu prangen: Ro en. Nelken
lieber. Maiblumen. Cbrvsontbeme',
und Orchideen. Und womöglich auch
diese Blumen nur. osern man weiß
daß sie im Warmbaus oeioaen nifo
ein Luxus sind! Aber diele Ancku,
ung. daß etwas nur Werth hat, falls
man es vor les quatre faisons" ge
nicht, ist ebenso beim Blumenschmuck
wie in jeder anderen Hinsicht vom s
zialen und ethischen Standpunkt zu
verweisen, ,t Parvcnuthum. Und
ieoe ausnau wuroe m Der Tbat un
serer Kultur einen Dienst erweisen,
wenn sie sich veim Taselschmucken mit
arsonviumen vegnugte und nicht das
Theuerste und Kostbarste tont urir
aus lyrem a.t)ch seyen wollte!
1 r'-e
Das Zweite Gebot beim ?s,r.
chmuck ist weniger ethisch sozialer
Natur. Auch wird es nur der befolgen,
der von der Berechtigung unseres zu
erst nannten Grundlakes 'hurittnm.
gen ist. Und es Heißt: Lerne Farben
abwägen.
Es ist nickt ZU alauben welck, Ner-
änderunaen in der Beleu'cktuna eines
ausgeräumten Zimmers Herrschen; wie
so ganz anders Larven tm künstlichen
Lichte eralüben und wie farbenscköne
Blumen ihre ganze Eleganz verlieren,
wenn sie mit dem Ensemble ihrer Um
gebung nicht Harmoniren. Das schönste
Pvrzeuan rann skeis. kalt und ad-
tonend wirken, wenn eS zwiscken
bunten Blumen steht, welche nicht zu
einer Eigenart passen. und die
herrlichste Damastfpitzenwäsche wird
n,cyk zur Geltung rommen, wenn man
die Feinheiten des Musters mit Blu
men verdeckt. Niemals nehme man zu
!obaltblauem Meißner Porzellan rosa
arbene Blumen gelbe Himmels
chlüssel oder dicke Veilchenkreuze. aanz
ohne grün gewundene Korn- und
Mohnblumen mit Margaritcn ge- j
mischt, sind hierfür das beste Material.
Auch das triumvbirend brennrotbe
Geranium mit blaurothen Fuchsien ge-
Mischt, paßt vorzüglich ' zu Zwiebel
musier Boriellan: ebenso aber auck
zu MillefleurS, welches durch die Ruhe
des Geranlums zu ve ter Wirkung
lornrnt. Weiß und goldenes Porcellan
muß zum Schmuck ' ganz zarte und
lchte Blumen haben: weiße Tazetten
und aelbe Narzissen, und Mimosen
oder lila Iris. Auch hier passen rosa
Blumen durchaus schlecht. Lieber
"nterlege man Cvitzentafkltiicher m
orangeaelber oder lilafarbener Seide.
lim 'Hlnmi 4ii viiif
" vnnm, 0u ttjiwiii
MckMsrojigKeiten im
Kaufe.
Die Gewohnheit, Diejenigen, welche
un am nächsten und theuersten sind,
unhöflich und rücksichtslos zu beyan
dein, verdüstert des Glück sehr vieler
Häuslichkeiten. Wir thaten wohl da
ran, es zu erlernen, höflich zu sein
nicht nur als Freunde und Bekannte,
sondern auch als Eheleute. Geschwister,
Eltern und Kinder. Kein Heim kann
glücklich sein, in welchem Ungezogen
heilen. Rücksichtslosigkeiten die Rege
sind, und wo einer die Recht des An
deren mit Fußen tritt.
Männer und Frauen sollten nich
mit Gewalt gegen häusliche Eintrach
vorgehen. Ter Ehemann, welcher sich
hinter kühlen Spott verschanzt, die
Gattin, die mit scharfer Junge drein
fährt, erscheinen sie uns nicht wie mi
Schild und Schwert zur Schlacht ge
rüstet? Spott und NLgeleien bedeuten
für die Lebensluft der Liebe dasselbe.
was Stecbsllkgen und Mucken für den
Genuß des Sommers sind.
Ein .entschuldige", wenn die Mut
ter genöthigt ist, ihrer Kinder Arbeit
oder Vergnügen zu stören, ist meh
geeignet, Anstand und Höflichkeit zu
lehren, als die dicksten Bucher und die
schwungvollsten Reden. Wenn zwei
Schwestern sich zu Hause ,n aeqenseitl
en llnhoslichkeiten gefallen, übertreten
!ie die Vorschriften des guten Tones
genau so, als wenn sie es öffentlich
thaten.
Je höher der Werth eines Dinges.
desto großer sollte die Sorgfalt sein
di wir dafür aufwenden, je theurer
und uker die Bande, welche uns ses
seln, desto sorgfältiger sollten wir sie
Huten: man kann die Gefühle irgend
eines Bekannten verletzen, das brauch
lein Unglück zu sein zwrscben Leuten
welche sich wenig waren und sich selten
umeinander kümmerten: aber wenn
m.. . Jemand, der uns lieb und werth
lsl, mit einem unüberlegten Wort ver,
wundet, so werden manchmal Jahre
nicht hinreichen, um den Stachel un
serer Rede auö ihrem Gedächtnisse zu
entfernen.
Trachten wir danach, jeden Tag so
zu leben, als wäre es der letzte, der
uns Gelegenheit giebt, unleren Ange
hörigen zu zeigen, wie lieb wir sie
haben, guue ihn aus mit schöner
Men tsertlgkett und zartem Ent
gegenkommen. Laß kein rauhes Wort
einen Mißklang hineinbringen, kein
Stirnrunzeln ihn verdunkeln, keine
Ungerechtigkeit ihn entstellen, sondern
laß sein Andenken mit demjenigen
ihm gleicher Tage stets ein liebliches
Llcyt aus eurem evenspsade sein.
Aür die Küche.
Rindfleischpastete mit
Reis. Das Rindfleisch der Sonn-
agSsuppe wiegt man mit zwei, vor
her in Butter weichgedünsteten Zwie-
dein und z Unzen abgetropften, eilige
machten Champignons fein, gibt
Pfund Reis, den man in guter Brühe
aus Bouillonwürfeln nicht zu weich ge-
ocrt vat. Dazu, sugt z Eier und einiae
Löffel saure Sahne. Salz und Pfeffer
k,: ..a. tr.rti i.:. orn ir. ... .,
rniiuu uiuu uui uic 'Miaut m eine mir
Butter ausgestrichene und mit Sem
melkrumen ausgestreute Form, legt
kleine Butterstllckchen obenauf, streut
geriebenen Käse darüber und bäckt die
Pastete etwa 30 Minuten. Sie wird in
der Form mit einer Tomatensauce ae-
reicht.
Kartoffelsuppe mit Blu.
m e n k o h l. Große Kartoffeln schält
man. schneidet sie in dicke Scheiben,
brät einen Suppenteller davon in
Bratenfett lichwraun, gibt 2 Quart
Wasser darüber, fügt, wenn dies kocht,
einen kleinen, zertheilten Kopf Blu
menkohl dazu und kocht- beides weich.
Die Suppe wird durchgestrichen, mit
etwas Heller Mchlschwitze durchgekocht,
mit Salz. Pfeffer und einem Thee
löffel Speisewürze abgeschmeckt und
mit gehackter Petersilie bestreut.
GespicktesKalbsherz. Je
nach der Größe nimmt man ein oder
zwei Kalbsherzen, aus denen man be-
hutsam Röhren und Sehnen löst, dann
wascht, trocknet und vorsichtig mit
einen, festen Speckfaden spickt. Man
brät das Kalbsherz in halb Butter,
halb Pflanzenfett von allen Seiten
an, gibt einige Pfefferkörner, ein Lor-
beerblatt, zwei Zwiebeln und zwei zer-
chnittene !Atoyren daran und dunstet
das Herz unter Nachgießen von kochen
dem Wasser weich. Die durchgestrichene
Brühe wird mit braunem Buttermehl
verkocht, mit Zitronensaft und Koch
wein im Geschmack gehoben, und diese
Sauce über daS zerschnittene Herz
gefüllt.
Hafersuppe mit Back,
pflaumen. In 3 Quart Wasser
kocht man l Pfund Hcifcrflockkn lanz
sam weich, streicht die Suppe durch ein
Sieb, gibt 1 Unze frische Butter und
eine Prise Salz dazu und mischt unter
die Suvve dann 6 Vsund vorbei weich
geschmorte, entsteinte getrocknete Pslau
men nebst ihrem Saft. Die Suppe
wird mit Zucker, Salz. Zitronenschale
und etwas Zimmet abgeschmeckt und
über kleinen Makronen angerichtet.
H a r i c o t ist ein französisches
Nationalgericht auS öammelfleisck.
weißen Bohnen und Winterrllben.
Man nimmmt 3 Pfxnd Hammelbrust,
zerschneidet sie in Bortionsstücke. kalu
und brät sie auf allen Seiten in Fett
an und nimmt sie dann heraus. Aus
dem Bratfett bereitet man eine Ein
drenne. verkocht sie mit Brühe aus
Bouillonwürfeln zu leicht sämiger
auc, gibt das Fleisch, z Pfund
weiße, vorher U Stunden voraekocbie
Bohnen und 1 Pfund in Stücke ge-
schnittene, z Stunde vorgekochte,
weiße Winterrüben dazu und schmort
das Gericht auf sebr aelindem euer
gar. Man schmeckt es zuletzt mit zwei
gehackten, gebratenen Zwiebeln, ge.
wiegter Petersilie, Salz und Pfef.
fer ab. .
Schellfisch mit saurer
Gurkensauce. Schöner, irischer
Schellfisch wird vorgerichtet, gesalzen
und in kochendem Wasser mit einem
Lorbeerblatt, zwei Nelken, einer Zwie
bel. Pfeffer- und Gewllrikörnern
langsam garziehen gelassen. Ein dun
kelbraunes Buttermehl wird mit etwas
Fischbrühe, Zitronensaft und saurer
Sahne zu ebundener Sauce gekocht
und eine geschälte, scheibig geschnittene
saure Gurie zugefügt. Diese Sauce
wird nebst geriebenem Meerrettich ,u
dem Fisch gegeben.
Gefüllt! Kavaun mi
A s v i ck. Ein fetter Kavaun wird
sauber flammirt, dann lege man ihn
au,- die Brust, schneide die Haut aus
dem Nucken genau in der Mitte vom
Halse bis zum Bürzel herunter und
bis aus ds Gerippe durch, , hierauf
lose man das Fleisch rund um letzteres
los und alle Knöchelchen und Nerven
behutsam ab, ohne das. Fleisch jedoch
zu zerreißen: aisvann breite man ihn,
mit der äußeren Seite auf dem Tische
liegend, auseinander, fülle ihn ganz
aus dieselbe Art w,e den Schweins
köpf mit Kalbfleischfülle, lege ihn ab
wechselnd gleich jenem mit Trüffeln.
blanchirten Kalbsmilchnern, schön
rother, gesalzener Rindszunge. gesal-
zenem Spicksett. feinen Gamelebern
aus (alles dieses in lanae fingerdick
Stücke geschnitten). Hst nun der Ka-
paun aus diese Art veenHet, dann nahe
man ihn mit der Dressirnadel und
feinem Bindfaden auf dem Rücken zu
van er wieder seme ichöne Form er
bält. wickle ibn in ein grobes Tuck ein.
umbinde ihn mit Bindfaden, stecke noch
einige hölzerne, nach der Lange des
Kapauns geschnittene Spießchen zwi
schen Tuch und Bindfaden ein, damit
derselbe recht gepreßt ist; dann koche
man ihn in Brühe ungefähr eine
Stunde langsam gar. nehme ibn bier-
auf heraus, lege ihn in eine flache.
irdene Schussel, gebe ein langes, hol
zernes Brettcken darüber, beschwere ihn
y . ; i titi xin .
iciui um timytii wciuiuiiiciimi uuu
asse ibn über Nacht erkalten. Den an
der,: Tag schneide man den Bindfaden
Xrs, hebe den Kapaun aus em Tücke
heraus, schabe daS daran befindliche
ao, zieye omien aus oem uaen
den Bindfaden heraus, setze ihn auf die
zum Annchten bestimmte Schussel,
uue die leeren M, ckenraume derlei-
ben mit fein gehacktem Aspick auS,
aarnire ihn rund umher mit Gelee-
Croutons, belege die Oberfläche der
Länge nach mit Citronenscheiben, deren
Rank zicküackartia ausgeschnitten ist
und bringe ihn zu Tische; er kann in
ver um gieicy oer uere nach ge
schnitten, in kleinen. sinaerdiien
Scheibchen wieder zu einem Ganzen zu
sammengefügt, garnirt und dann zu
Tische gebracht werden.
Gemeinnütziges.
Verlen zwiebeln ein,u.
machen. Man reiniat und wäsckt die
Zwiebeln, bestreut sie mit Salz und
läßt sie über Nacht stehen. Am anderen
Tage reibt man sie gut mit einem
reinen Tuche ab. so daß die feine
Sckale losaebt. WaS mit dem Tücke
nicht los geht, muß mit dem Messer ab.
gemacht werden. Nun läßt man die
Zwiebeln einigemale in lindem Salz-
wasser auswauen, ms sie sich yalbweich
rechen. lasse sie dann aus tnem Durch
chlaa gut ablaufen und schütte sie
auf ein ausgebreitetes Tuch, daß sie
abtrocknen. Nun kockie man Weinessia
mit ganzem Pfeffer. Netten und All
spice. sowie einigen Lorbeerblättern
auf. lasse darin die Ziviebeln einmal
aufwallen, . in einem irdenen Gefäß
erkalten und fülle sie ' dann in foifcml".
Gläser oder Steintöpfe. Dii
Zwiebeln werden in kaltem Wasser
rcn den äußersten,, Häulcn tefrdt.
dann 2 Minuten in kochendem Wasser
kochen lassen, auf ein Sieb gegossen,
dann in Töpfe oder Gläser füllen un
diese mit gekochtem und etwas abge
kühlten Gewürzessig aufgefüllt. Au?
jedes Glas rechnet man eine roNie
Pfefferfchote. Zu dem Ge,vür,;cfsiz
nimmt man nur den allerbesten lii'ßii
und kocht ihn mit ein paar Pfeffer
körnern. ganzem Gewürz, 1 oder 2
Nelken und 2 Lorbeerblättern. Beim
Einfüllen in die Gläser fügt man ein
wenig Senfkörner hinzu. Wer Zucker
an den Zwiebeln liebt, mag solchen
nach Belieben hinzufügen.
Springerle. 1 Pfund feines
Mehl. 1 Pfund Zucker. 4 Eier. Mehl
und Zucker sollten mehrere Tage im
Warmen stehen, um tüchtig äuszu
trocknen. Zucker ; ..d Eier rührt man
zusammen eine Stunde lana. dann
wird nach und nach das Mehl hinein-
gegeben, er 2ng wird nun auf dem
Backbrett leicht durchwirkt, dann zwei
Stunden lana zuaedeckt bek Seit, ,
stellt, und zwar recht alt. Auch nachher.
wahrend man die Figuren , ausdrückt,
mu': der Rest des Teiges stets mit
einer Schüssel bedeckt werden. Die For,
men werden allemal vor dem Auflegen
einer Teiglage, die ca. zwei Messer.
rucken dick sein soll, mit Mekl in ,i
Mehlbeutclchen gebunden. bestaubt.Die
Bleche werden mit Butter oder Wachs
beiß einaerieben. dann erkalten lass?
und mit Anis bestreut. Die besetzten
Bleche stellt man über Nacht in ein
mäßig erwärmtes Zimmer und backt
das Konfekt in aerinaer Wärme, kenn
es muß weiß bleiben. Nach Belieben
kann auch die Schale einer Zitrone, an
Zucker abgerieben, getrocknet, fein ge
stoßen und gesiebt, an den Teig ge
geben werden.
- 6 Eier. 1 Pfund Puderzucker, 1
Pfund Mehl, die geriebene Schal
einer Zitrone. 1 Wallnuß groß Butter.
1 Messerspitze Hirschhornsalz, , Aniö
nach Belieben auf das Backblech. Das
Hirschhornfalz wird feingerieben und
mit dem Mehl zusammen gesiebt. -
Eidotter und Butter wird schaumig ge
rllyrt, dann der Eiweißschnee hinzu,
sodann der Zucker. Diese Mass wird
eine Stunde lana erübrt wons erst
das mit dem Hirschhornsalz vermischte
. r r. i crr ä v . ' '
seingriieoie 'Mtqi hinzukommt. Der
Teig wird fingerdick ausgerollt, dann
etwas Mehl überaefiebt und mteher
abgestreift. So werden d Stücke in
d Form gedruckt, ohne Mehlstreuen
auf das Blech mit dem Anis gelegt,
bis zum nächsten Taa kalt aefiefft tft
Ofen muß man erst durch eine Probe
verbuchen.
Gndarmeribericht. '
Der untertbäniast Unterzeis,n,t.
meldet gehorfamst. daß ich heute eine
weibliche ffrauensverson. wo m
Marie Müller nannte und ernfuncs
fälschlich geboren in Hamburg war.
solche aber sväter einaestand. du 6 sie
aus Dresden ist, in strengen Verwft
genommen babe. infofern : sie päm
nur keine ausweisliche Papiere, bescht,
sondern auch dem p. Schulz Mar"
straße ein Paar Strümpfe und eine
männliche Krawatte ' gestohlen hat.
Ich forderte sie auf. diese widerreckt.
Ilchen Gegenstände herauszuzebm.
Sie faate. sie wolle die bereits anae
zcgenen Strümpfe erst ausziehen, wo
. r: . 1 c r: t c c . r . . ,
uiy ic in uiiu;i ocr cyamyasilZlilr
in einen öauseinaana treten lien imh
sie nach einer halben Stunde nicht wie.
derkam, indem sie durch die häuslichs
Hinterthür fortging.
Bureaukratisches.
Der öerr Bürgermeister konnte
zwar den Herrn Amtövorsteher nicht
nechen, nichtsdestoweniger mutzte er
ibn aus ööflichkeitsrllckiichien" ,u ,i-
nem Gartenfeste einladen. Lange saß
er und überlegte intensiv, wie er ez
wobl anzustellen Kabe. dak dieser
angenehme Mensch trotz der Einladung
nicht komme. Er fand keinen Ausweg
und zog. wie gewöhnlich in solckn
'chwieriaen Fällen, seinen Bertraulen
und Untergebenen, den Stadtsekretä-,
zu Rathe. Aber nichts ist einfacher.
als das! Herr Bürgermeister", sagte
dieser unter eienm listigen Lächeln.
.Sie schicken dem v. Amtsvorsteker
eben die Einladung in einem Bureau
Kuvert, das die Aufschrift Dienst-
acke" traat. So aeickak es denn
auch. Und ricktia: als der AmtZvorste,-.
der daS Kouvert endlich öffnete, wir
daS bürgermeisterliche Gartenfest just
acht Tage vorüber ...
Berblümt, 7
. . . . Ich versichm Sie, Herr Ge
heinirath, ich habe einen bewunöe
rungsil,'rthe,i Tcharsblick! Ich sehe
Jedermaiiii sofort ein, was er von
denkt!"
Das ist sehr schön muß IInim
aber doch . manchmal recht peinlich