Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 26, 1912, Image 4

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Oma Ha, rb., 20. Dvmbrr 1912.
Ä'if Hicrznlandk die LebenSmittel
vrrtlirirt werden, darüber giebt eine
t'eil der Pittsblir.ier Axinddafam
uier eingeleitete Untersuchung lehr
niche JUtjichliiifi'. Wil,red dort
im Nleil,l?a,id.l der Aroyf ätfcißkraiit
nur acht denis bezahlt iverdeil miis
U, lieft luoii auf den Eiseiibahnge
l eii eil tillndt'rtiiid',!va!l,',ig Wamion
ladiina.cn dieies tteuiiises in Faul
rAi übersehe, ros;l,a,lde!
iivir eine ganze Wagenladung Nrant
,li:nt Preise von einem Dollar zu
laben, aber es fand keine Abnel,
incr. Um den leinhändlern das
(".schüft nicht zu verderben, ließ
uuui sirofjc i'u'iuicii eines tvcrüi
KUeu ('''cmüh'-j eiinach zugrunde ge
ke. und das Publikum zahlte sein
eikzfraut mit einem inscklaa im.
iiber sechstausend Prozent auf die
Prei'e. für die das Kraut im Grok
tandel hätte gekauft werden können.
xa v.t gerade-, ein Skandal, und
is sollte Mittel und Weae geben,
so ungeheuerliche Ausbeutung des
.rl'liiumS zu verKindern. Was da
in Pittt-burss geschehen ist, geschickt
in 'anderen tadt.n auch, wenn auch
vielleicht nicht in solchem 2l?aßstabe,
und die holten Preise der LcbenS
Mittel sind da bald erklart. Wun
-.'.in kinisj man ia) nur, oqr oic
Preise nickt noch Köher find. Zu
j.nndc, tvtj man sie' in Pittdbura
ntdcst hat. wurden auch das er
kiärlich inachcn.
OoUrpoltttK.
Herrn Tost Lob Xtt Dolk,zrpok!tk findet nicht ungestillt Zustimmung
Senator Vacon, der remgaltes Demokrat Im GttuiUJtomH für AuS
wältige Angelegenheiten, sagte darüber: .Die hübsche Phrase von den .Dol
lar, nicht Kugeln' sintirf sich in der Botschaft, und gleich danach kommt
eine Rech'fertigung der aeagua.Poiitik. wo die Kugeln benutzt wurden.
weil die Nicaoguaner die Dollar nicht schlucken wollten. (Sie sehen", der
Senator deutete auf eine Stelle in der Botschaft, .hier wird der Senat fil:
die Vorkommnisse in Niczragua verantwortlich gemacht, weil tvir ei cibae
lehnt haben, .die woylentr,acite Politik der Ermutigung für da Darbieten
finanzielle? Hilfe an schwache zentral-amerikanische Staaten' zu billigen
mit anderen Worten, weil wir nicht den Ctaat in die Hände der großen
New Forker Bankier liefern wollten. Und weiterhin", der Senator deutete
auf eine andere Stelle gegen Schluß der Botschaft, .wird der Republik ua
ttmala da gleiche Schicksal wie Nicamgua, Maßregelung durch omerikani.
schet Militär, angedroht, fall dieser Staat sich nicht gutwillig die Finanz.
regelung durch amerikanische Bankier gefallen läßt. Offenbar will man
noch rasch vor Torschluh eimn Druck auf Guatemala ausüben, um eine An.
leihe durchzuzwingen, weil Präsident Wilson eventuell über diese Politik,
den zentralamerikanrschen Republiken amerikanische Dollar auhuituinaen
ander denken möchte", schloß der Senator.
Und die .91. Z). World' schreibt: .Die Dollarpolitik ersetzt die Kugeln
nicht durch Dollar. Sie stellt den Dollar an die Stelle von Grundsätzen.
E ist nicht, wie der Präsident sagt, eine neue Diplomatie. Sie ist alter
grau in Europa, und neu nur für die Wer. Staaten. Dollardiplomatie hat
keine Vorzüge über irgend eine andere. Hinter ihr steht die bewaffnete
Macht der Nation. Sie führt direkt zu Zerwürfnissen und Krieg.
In früheren Zeiten wurde Amerika Auslandhandel weise gefördert
und geschützt. Aber die Regierung spielte sich nickt al den .BillKollektor'
auf. ? ist Philander (5. Knox vorbehalten gewesen, im Departement de
Auswärtigen da Cosh-Register al den Wegweiser unserer auswärtigen
Politik aufzustellen.'
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Das Ueebt an dle Grippe.
Die demokratische New Jorker Staatszeitung begrübt die Einrelhunz
von 60.00 Postmeisterstellen durch den Präsidenten Taft in den Zivil.
dienst mit Freuden. Wir würden unZ ihrer Ansicht völlig anschlieken.
wenn der Präsident damit beabsichtigte, zu verkünden, daß die Postmeister
ohne Rücksicht auf ihre Parteizugehörigkeit im Amte bleiben sollen. Sa
schien es zu Beginn der 5kampagne. Seitdem find aber doch Maßregelun
gen bekannt geworden, die erfolgt sind, wenn Postmeister sich der Bull
Moose . Partei freundlich gezeigt haben. Unter diesen Umständen sieht
die neue Ordre doch stark wie eine Maßregel auS. die den Zweck hat,
Republikanern die Aemter zu sichern. Und es wäre nicht das erste Mal.
daß das Zivildienst . Prinzip das Aukhangeschild gerade dafür gewesen
wäre.
Abgesehen davon liegt sehr viel Wahres in den Ausführungen der
Staats.Zeirung. die sagen: Vor kurzem hat Präsident Taft auch die Post,
mcistcr viertes Klasse unter das Zivildicnstgefctz gestellt und etwa 50,000
Personen sind davon betroffen worden. Darüber sind etliche Demokraten,
darunter auch der sonst so verstandige Senator (?ore von Oklahoma schier
aus dem Häuschen geraten, und doch liegt eher ein Grund vor, darüber
Genugtuung zu empfinden. Sofern diese 50,000 Postmeister sich auf
ihrem Posten bewährt haben, liegt auch nicht der geringste Grund vor, sie
ihres Amtes zu entheben, weil das Glück der Wahl dieses Mal den Demo,
kratcn gewogen war. Wolil darf das Ergebnis der Wahl dahin ausgelegt
werden, daß die natioiale Regierung nicht nur mit dem obersten Crekutiv
beamten, sondern auch mit ihn übrigen Faktoren eine Gewähr bieten soll
für eine Verwaltung ,m demcttratifchen Sinne. Aber keineswegs ist damit
an die exekutive der BcM ergangen, die ganze öffentliche Krippe frei z
machen und dann Men Platz mit einem Demokraten zu besetzen. Mit der
Eliminierung der 50,000 Postmeisterstellen aus der Patronage dürste
Präsident Taft niemandrni einen- größeren Gefallen erwiesen haben wie
seinem Ncöchfolger Wilfom. Je geringer die Patronage. um so größer
sür jegliche Exekutive die Möglichkeit, feinem Amte sich ganz zu widmen.
Selbst wenn eS sich bei d hier in Frage stehenden Ausdehnung des Zivil
dienftes auf die Posnneisk'cstellen an eine parteipolitische Maßnahme ge
handelt hätte, so braucht die Sache selber nachträglich nicht mehr mig?
feindet zu werden. Gleich aus welchem Grunde es geschehen, die Elimi
nierung dieser 50,000 Stellen aus der Patronageliste wird schließlich dem
ganzen Lande zu Gute kommen.
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Etn erweiterter Dreldnnd.
Als da denkbar friedlichste Zeichen, für die Fortenwickelung d?k euro
päischen Verhältnisse, gilt un die heutige Kabelmeldung don der Absicht de
Bulgarenkönigs, sein Reich dem Dreibund, Deutschland, Oesterreich-Ungarn
und Italien anzuschließen. Rumänien steht dazu bereits in engem Ver
haltnis, und da Bulgarien auch auf ein Bundesverhältni zur TÄkei drängt,
so wäre hier die Sicherungslinie für die deutschen Geschäftsinteressen in
Kleinasien gegeben.
Natürlich leiten den Bulgarenkönig andere Rücksichten. Das sind sehr
reale bulgarische. Nach den schweren Verlusten an Menschen bei den ver
hältnismäßig leichten der Serben, gilt es, dem Entstehen serbischen Ueber
gewichts entgegenzuwirken. Ebenso steht der Streit zwischen Griechenland
und Bulgarien wegen Salonikis zum Austrag. Mit Rumänien ist dk Frage
der Kompensation zu ordnen, und sie wird dem bulgarischen Nationlgefühl
leichter werden, wenn es Opfer dem Freunde bringt, als einem heischenden
Fremden. Die Bulgaren vertrauen dem diplomatifchin Geschick ihres Zaren
fraglos. Wenn er zum Anschluß an den Dreibund führt, so werten sie
folgen mit allen Konsequenzen, die daS haben wird.
Für den Dreibund und Rumänien liegt der Vorteil auf der Hand.
Rußland scheidet als möglicher Gegner völlig aus, wenn Rumanirn und
Bulgarien sich als Dreibundstaaten dem russischen Einfluß auf Serbien
vorlegen. And damit verschwindet in hohem Gi-ode die serbisch-Lsterre!chische
Kriegsgefahr.
Wenn sich die Sache bestätigt und r Plan sich erfüllt, so wird man in
ihm die Ausführung der. wahrscheinlich schon vor Kriegsbkginn vom Zaren
Ferdinand an den Höfen gepflogenen Beratungen zu sehen haben. Und die
in Entrüstung schäumende Kritik, die lauter Idioten in den leitenden Stel-
hingen der Regierungen sah, weil sie selber über vieles nicht unterrichtet
sein konnte, wäre wieder einmal ad absurdum" geführt.
Man wird allerdings deshalb nicht annehmen dürfen, doß sie schweigen
wird. Aber sie wird vcch nicht mehr den Glauben finden, wie bisher. Und
schon das wär ein Borteil. Denn der Glaube, daß die Kritiker alles viel
besser wissen, als die Verantwortlichen, schafft ein Mißtrauen in die Zukunft
ver Nation, da schwächend wirken muß.
Dieser erweiterte Dreibund wäre das Ende der einst vielgefürchteten
EinkeikunoKvolitil
D t i Entscheidung von Richter Chapman über die Zulässigkeit deZ
Lerschleppens von Anklagen wegen der Sonntagsschließung vor County
Squires und Magistratspersonen anderer Gemeinwesen ist unzweifelhaft
mit einem alten Gesetze in Einklang, mit dem Geist und den Tendenzen der
neuen Gesetzgebung ist sie e nicht. Ud sie taun nur dazu öitragen, die
Schäden und Schattenseiten des alten System erneut in hellfteZ Licht zu
tittu .
!e letzten Strahlen der sinkenden
tnne zauberten Zausende spriiben
t Funken auf den bewegten Was
rn der .Black Bay" hervor und
.oerfluteten die weißen Hauserwände
.'ombay mit rosafarbenem Schim
wer.
Percy Armstrong schlug den Weg
nach der Stadt ein. Vor einer hal
den Stunde war er mit dem .Baku
chistan" von Oueenstown in Bombay
angekommen und befand sich nun aus
der Suche nach dem .Englifh Hotel",
da man ihm an Bord anaeleaentlichst
empfohlen hatte. Armstrong war
TeUhabek der Londoner Reijfirma
Armstrong & ffampbell. Eigentlich
war er nie au England herausqekom
wen; aber da zwei feiner wichtigsten
lkreranten mer in Bombas mobnten
enl?az!oß er sich, persönliche Rück
spräche mit ihnen zu nehmen und
uzleich die Skleaenbeit. da Innere
oe, Älunderlande ausiusuchen. nich
unvenuu zu lassen. Er stand vor
dem .Enalisb Sotel".
Ein Zimmer wünschen Sie?
rqr moyii Aachen noch an
Bord?"
Armstrong ließ den Redestrom de
diensteifrizen Jrländer rubia über
lcn ergeyen. ehe er dem Manager
keine Wunsche auseinandersetzte.
Der hörte aufmerksam iu. unter
brach ihn aber endlich mik einer groß
riizen tät te. .Ob Sie einen, ,uver
.'ässigen Tienek erhalten können? Ge
wiß, Mister Armstrong: ich werde
Ihnen persönlich einen besorgen."
Der Manager lief auf die Beranda
Und brüllte mit Stentorstimme:
.aniklltn:
Unter dem schützenden Berandavor
'prung hatten sich einige Hindu
angelagert. Rauchend, schwatzend
und faulenzend stahlen sie dem lieben
ott den Tag. Be, dem Rufe des
Managers hatte sich einer von ihnen
erhoben und stieg nun gemächlich die
treppe hinaus.
Wanjellen Ogallagalla zählte unge
!syr zmeiunovierzig IZahrk. Er war
wohl am besten zum Diener Arm
streng geeignet; denn er hatte schon
käusiger Offiziere und Reisende in
Znland begleitet. Allerdings war er
mit seinen Herren bisher nicht zufrie
den gewesen. Sie entsprachen eben
nicht alle dem Ideal, das sich Wan
jellen von seinem künftigen Herrn ge
bildet hatte. Dieser .Jdeal-Sahib'
müßte aber nach Wanjellcns Meinung
folgende Borzüge oder vielmehr
Schwächen haben: Et mußte vollflän
big fremd im Lande sein und ebenso
oel Hindvstanisch verstehen, wie Wzn
iellen Griechisch - davon verstand er
nämlich nichts! Er mußte die Ein
kaufe der Naturalien und die Besckaf
fung der Ausrüstung Waniellen über
lassen und nicht immer wissen wollen,
wie das Fleisch so schnell alle werden
konnte, oder weshalb das Mehl schon
wieder im Preise gestiegen war. Er
mußte ihm überhaupt nicht so scharf
auf die Finger sehen und. die Haupt
fache nicht zu vergesien. er mußte ei
nen .guten Lotsn" zahlen. Man sieht,
er hatte ungeführ dasselbe Ideal wie
die deutschen Dienstboten.
AIs er auf der Veranda ankam,
wurde er vom Manager empfangen,
der ihn ohne Umstände am Arm
packte und vor Mister Armstrong hin
zerrte. Hier. Mister Armstrong. Ich
glaube, er wird passen. Wanjellen
Ogallagalla kennt das Inland und
ist, soweit ich ihn kenne, arbeitsam
und ehrlich."
Der Irland ließ die beiden allein.
Er hate hier nicht mehr zu tun.
Armstrong ließ seine Blicke über
den Hindu gleiten und war mit dem
äußeren Eindruck sehr zufrieden.
Ich werde schon morgen ms ?kn
land reisen. Wann kannst Du Dei
nen Dienst antreten?'
.Abhi, Sahib!" (Nun. Herr!)
.Wie diel verlangst Du?"
Fünfundvierzia Rupien den Mo
nat." antwortete der Sind schnell.
verr Armnrona verecvnett - ,m
Kopf, wie viel dies in englischer
'kunze war, und fand es. nach den
Schilderungen seiner Bekannten, die
Indien als ein teures Land bezeichne
ten. nicht zu hoch. :
Gut, ich bin damit einverstanden.
Du wirft also morgen bei mir sein,
und wir werden nachmittag die Reise
antreten."
.Achchhah. Sahib!" '(Sehr wohl.
Yerr!) antwortete Wanjellen, und
seine listigen Augen leuchteten in ge
Reimer Freude. Da Glück blühte
ihm!
Am anderen Tage trat Wanjellen
vünktlich seinen Dienst an, und Percy
Armstrong sagte sich, , daß er keinen
fleißigeren, freudigeren Diener hätte
finden können. Wanjellen verstand
es wirklich, einen jeden Wunsch sozu
sagen von den Augen abzulesen. Mit
der Reise inS Inland wurde es al
lerd'ng zu Armstrong großer Ent
täuschmg noch nichts Als er Wan
iellen die Absicht ausgesprochen hatte,
noch heute die Reife anzutreten, hatte
dieser ihn verwundert angehört.
OS der Sahib den ohne Ausrü
ftung reisen wolle? Man mußte doch
wae,leidu?z ijjn. Er. Sahib,
kenne wohl den Schnee von Stmmla
und die eisigen Hochflächen de In
nern nicht? Und Tnkessel. Wassen
und Zeltdeckca mußten doch ange
schasst werden.
Daran hatte Percy Armstrong al
lerding, nicht gedacht. Er ließ Älan
jellen eine lange Liste aller notwendi.
gen Gegenstand, aufschreiben. Seine
Glicht, die Sachen nach und nach
auf der Reise zu kaufen, begegnete
WanMent Widerstand.
Man sah es. Sahib war wirklich
fremd in Indien. . Im Innern sei
alle dreifach so teuer. Er wolle die
Sachen kesorgen. denn er kenne die
Geschäfte, und Bombay billig!
Zal war auöschlazzcbcnd. und
Wanjellen wurde nun beauftragt, al
ie, k'nzurausen. Am Ende de er
ften Tage erkannte Armstrong aber,
oasz die Summe weit hoher war, als
er angenommen hatte.
Er beauftragte deshalb Wanjellen.
weitere Einkäufe nicht zu machen.
Sie wollten am folgenden Tage rei
sen. Wanjellen fügte sich schweigend.
en nächsten Tag brachen sie von
Victoria Termins auf. Die erste
Stadt, die sie aufsuchten, war Delhi.
Im Hotel, wo sie logierten, waren
auch einige Offiziere abgestiegen. Tie
aste befreundeten sich schnell, wen.
ger die Diener. Die Diener der Of
liziere behandelten Wanzellen mit be
leivigender Herablassung. Sie wa
ren doch die Begleiter eines .Bara
mucha" (vornehmer Herr. Offizier
usw.). wahrend Wanzellen einem
.Patewalla" (Geschäftsreisender) dien
te. Darüber kam e zu Tätlichkeiten,
und Armstrong hatte- Mühe, die
Kampfhähne auseinanderzubringen.
Abends passierte noch einmal ein un
angenehmer Vorfall. Beim Zurecht
packen seines Koffer entdeckte Arm
ftrong nämlich, daß ihm ein halbes
Dutzend silberner Löffel fehlte. Er
hatte sie wegen ihrer schönen Arbeit
in Bombay gekauft. Er teilte diese
Entdeckung Wanjellen mit, der, laut
über die Unsicherheit m den indischen
Gasthäusern räsonnierend, auf die
Suche nach dem Täter ging. Nach
einiger Zeit kam er. einen jungen, sich
beftig sträubenden Mahratt'en am
Arm hinker sich schleppend, in der
Hand die Löffel, wieder zurück. Der
Mahratte warf sich vor Armstrong
auf die Knie, jammerte, hob beichwö
rend die Hände und brach in einen
Redestrom aus. von dem Armstrong
kein Wort verstand. Percy Arm
stronq war peinlich berührt durch den
Aufsehen erregenden Auftritt. Durch
oen Larm wurde auch der Manager
herbeigelockt. Nun fing der Mahratte
noch lauter an zu jammern, während
waniellen mit erhobener Stimme be
richtete, wie er den Dieb, der gerade
das Gestobiene betrachtete, dingfest
gemacht habe.
Ein scharfes .Chub caho!" (Sei
till!) des Managers ließ die Diener
verstummen. Er fragte dann den
MaKratten etwas, worauf dieser wie
der in eine Flut von Reden und Trä
nen ausbrach.
.Was sagt er?" fragte Armstrong.
dem die Sache immer peinlicher wu?
oe. Se:n gutes Herz konnte keine
klagenden Menschen sehen.
Er behauptet, die Löffel in einer
Fensternische gesunden zu haben."
Glauben Sie. daß es möglich
Ml!
Der Manager zuckte mit den Schul
tern. .Er schwört beim Bart des
Propheten, nicht der Täter zu sein.
Die Mabratten lügen dann gewöhn
lich nicht. Es kann ja auch ein an
derer der Dieb gewesen fein und die
Löffel dort versteckt haben."
.Nun." meinte Armstrong, dann
lassen Sie ihn nur laufen. Die Lös
fel sind ja wieder zur Stelle."
Damit war der Vorfall erledigt.
Am nächsten Morgen ging die Reise
weiter. In Benares kauften sie
Stahlwaren, in Agra goldene Sticke
reien und in Delhi hatten sie hübsche,
eingelegte Kupfersachen erworben.
In Agra fehlte eines Morgens der
goldene Ring Armstrongs. Wanjellen
wollte, als er dies erfuhr, sofort den
Chaukida" (Polizist) Holm lassen;
aber Armstrong, der wieder eine
Szene wie die in Delhi befürchtete,
hinderte ihn daran. Wahrscheinlich
hatte er den Ring beim Waschen der
legt und er würde sich schon wieder
anfinden. DieSma' fand sich da
Verschwundene aber nicht wieder.
?ask zeoesmai, wenn sie in einem
Gasthofe übernachteten, verschwand
etwas von Armstrongs Besitz. Den
Täter entdeckte man nie, obwohl sich
Wanjellen häufig auf die Lauer legte
und eifrig nachforschte. Wanjellen
hatte jetzt da volle Vertrauen seines
Herrn erworben. Ein unvorhergese
hener Fall brachte sie einander noch
näher. In Agra nämlich wurde
Armstrong vom Fieber befallen. Tag
und Nacht wachte Wanjellen am La
ger seines Herrn, bis die Krankheit
sich gelegt hatte. Armstrong, der die
Krankheit nicht kannte, glaubte, Wan
Men habe ihn durch treue Pflege
mindestens vom Tode errettet. 5ln
Wirklichkeit handelte eS sich nur um
ein leichtes Sumpffiebcr. Da Ver
hältnis zwischen Herr und Diener
wurde ein beinahe freundschaftliches.
Während Armstrongs Krankheit wa
ren aber die schon eüimal in Delhi
verfchwundenen Löffel abhanden ge
kommen nun endgültig. DaS
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preise: stalleiie lüc, b:it Sitze 23t
! auf Samstag und Sonntag
Ad.'ndz: lür, 25c. siOc, 75c.
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Echte BitI:;!
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so es:
lointu nur füssicit in,,, wahkeno
Wanjellen aufopfernd am Lager .'ei
nes Herrn weilte und deshalb di, St.
chen nicht so streng beaussichtigen
konnte.
Man beschloß, noch einige Tage zu
bleiben, bii Annstrong sich vollständig
erholt hätte. Eine Morgens, als
Percy dem Diener klingelte, kam
dieser nicht. Armstrong kleidete sich
an und begab sich dann in Wan,?l
len Zimmer. Hier bot sich ihm
ein trauriger Anblick. Wanjellen
lag fiebernd im Bett, sein Gesicht
hatte eine grünliche Färbung ange
nommen und die Augen flackerten
unftät, au dem verzerrten Gesicht.
.Wanjellen. wa fehlt Dir?" ries
Armstrong tötlich erschreckt. .Ich
werde einen Arzt holen."'
Der Kranke klammerte feine
Hand um Armstrong Arm.
.Nicht nach englisch Doktor ge
hen, Sahib, guten portugiesischen
Doktor holen, ihm tut mir jetzt
gut.'
Armstrong nickte nur und sandte
schleunigst einen Hotelboten zum
Doktor. Kurze Zeit darauf kam der
Doktor. Ein Blick nach dem Kran
ken, dann schüttelte er den Kopf,
.Nicht mehr zu helfen, Herr
Cholera er erlebt den Morgen
nicht mehr!
Armstrong war wie vor den Kops
geschlagen. Er hatte Wanjellen
wirklich lieb gewonnen. Der Die
ner hatte ihn so treu gepflegt, jetzt
wollte er den Diener pflegen. Alles
Einreden des Doktor, daß Eholera
eine große Ansteckungsgcfahr bedeu
te. hielt ihn nicht von dem Plane
ab. an Wanjellens Bett die Kran
kenwache zu übernehmen.
Diese Engländer," meinte der
Arzt, als er mit dem Manager al
lein war, .sind doch die reinen Nar
ren. tch so um einen schmutzigen
Bedienten anzustellen. Tann ent
fernte er sich lachend.
Oben in Waniellens Zimmer
breitete der Tod seine schwarzen Fit
tiche aus.
Noch einmal umklammerte Wan
iellen die Knie seines Herrn, der
trauernd an feinem Bette stand
Sahib, noch eine Bitte: Bringen
itti tttnffl fmtk ttt TOrttnfinH Tt i-
II Jlll llibllt J-fc 1 IU VVIIIVUIJ 1VI -- . f m y-i , ,
... . I 1 (' I, I If lll n
nen osscr. Kti ist mein erspartes juui l LUUU tUlAKUICIl.
Geld und Zeug darin." I r "
Gerührt versprach Armstrong, den Lerlanat Ein tücktialis deuticke.
rm e .-- t - , I ' ' ' . ' '
Wvn,cy oes sieioenoen zu erkuuen. WaMmi für allgemeine Hausar-
ine yaioe ivlunoe spater vatie bett in einer deutschen Fanülie. Gu
Vieler & WM Co.
ZuvtrliUii V-nichriinf
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1511 Mit St. - Ptcie Dsug, I8S
4itfc.-i
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WM. J. ßO ECK II OFF
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der Tod sein Opfer gefordert
Armstrong betrauerte den Diener
wie einen treuen Freund. Er be
zahlte die Beerdigung, dann ging
er zu einem Steinmetz in Goa und
bestellte einen Grabstein für den
Dahingeschiedenen, der folgende In
schnft tragen sollte:
Hier ruht mein treuer Diener
Wanjellen Ogallagalla.
Er starb am 3. Dezember 1886.
Diesen Stein errichtete sein trauern
der Herr und Freund Percy
Armstrong.
Bis der Stein auf dem Grabe er
richtet war, blieb er noch in Goa,
dann, nachdem er noch zum Abschiede
einige Blumen am Grabe Wanzellens
niedergelegt hatte, fuhr er nach Bom
bay zurück, um das Wanjellen gege
bcne Versprechen zu erfüllen
Wanjellens Weib wohnte in Ma
zagaon, einem Teile Bombays, der
bauptsächlich von Portugiesen be
wohnt wird. Zahlreiche Voarding
Häuser befinden sich hier. Die Einge
borenen finden hier für wenige An
nas im Monat Ausenthalt für sich
und ihre Angehörigen. Wenn der
Mann Beschäftigung hat sendet er
der Familie das Geld, bis er selbst
von der Reise zurückkommt.
Armstrong machte sich also auf den
Weg nach Mazaqaon. Da er aber
die Hafengrenze überschreiten mußte,
war er verpflichtet, die Koffer den
Zollbehörden zu öffnen. Armstrong
folgte in die Halle, wo im Beisein ei-
nes .Chaukida' der Koffer geöffnet
wurde. Wer aber beschreibt seinen Musik, jluust nd Sprache.
Schrecken, als er zu oberst. fein ein- Piano. Lektionen 50 Unterricht in
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sen. Eine bessere und sichere Anlage
dürfte schwer zu finden sein. Um
weitere Auskunft aoressire man T.
T. c. o. Omaha Tribüne.
Verlangt Ein guter Wurstmacher :
und Fleischer, der alle iu das
Fach einschlagenden Arbeiten besor.
gen kann. Muzz nüchtern fern und
Empfehlimgen aufweisen können.
Guter Lohn für den rechten Mann.
Man schreibe unter U. E. an dig
!M2i)a .rivune.
iyarnionieicyre, Transponiren und
JmPrMifiren, Notcnlesen und Vzr
trag. Mme. Lamdin, 1812 Daven.
Port Straße.
gewickelt, seine silbernen Löffel ent
deckte. Dann hielt ihm der Zollbe
amte eine Schachtel mit dem in Agra
verschwundenen Ringe entgegen. End
lich stellte Armstrong fest, daß auch
die Kleidungsstücke zum größten Teil
seinem Bestände entnommen waren
Wütend klärte er die Beamten auf,
die lachend seine Geschichte anHorten.
nrtfAMMMtrj 5:.. .i..a3
wviun ouuvmiuiu c lUJtuiCH cllk'-!S i n:. 77
Alltägliches zu sein. Dann begab e, Xjr
icd in lein fioiel und Uhit fIn?'z . " ' """'"u-
&for,Ur, c:.?..), en., -Mi:r ijuj, oho, aaob-i.
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Perreica in Goa aus:
Patentaawältt.
H. Ll... Sturgeö, Patentanwalt.
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.Geehrter Herr! ,
Entfernen Sie. bitte, den Grab
stein vom Grabe deö Wanjellen Ogal
lagalla. Er war ein ganz sbgeseim
ter Gauner.
Percy Armstrong."
Bei Perreica sah man sich zuerst!
erstaunt an, wurde dann aber U'scr
Schrulle des verdrehten Enalan
der?", so bezeichnete Herr Perreica es.
Tie fein ste Würste aller Art
werde in Schuianbrr & Hoffmann'
Lade gemacht.: Selbst eiugcmachte.
wariiiirte Heringe ,,d rothe m.
be. Alle deutschen Teli?at,ss,
ets vvrräthig. Die beste Holn.
vinliuaaren und lhcmiise der Sa!.
situ. Schnanbcr Hoffmann, 408
nördl. lö. Straße.
AMaiMt Mädchen, ihn oer .ii
vorzusteheii sind für ütLacnmnf
gerecht. Tann richtete man folgende? oausarvcil m einer kleinen omeri.
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ll)iciocii an visier Armstrong: uimni'. wuici X'opn,
Ziescrenzen envunsciit. Frau Steb
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sollen
Ogallagalla entfernt. WaS
wir nun damit anfangen?
Achtungsvoll
Perreica & Co.
omez Perreica & Eo. wart? ,
noch heute auf eine Antwort.
Trockenreinigen mid Zrbm
aller Art nach neuster u issenschaft.
licher Methode und in aen Bran
chen bei der Schocdsack 5o.. 07
liidl. ir. Straße. Omalia. ä?l,an,?
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