Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 21, 1912, Image 5

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    Cntflfia Tribüne.
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Griisz Gott!
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Jugend, j
NleihnachtsKlänge.
Tcr Tag entschwand in stillem Dämmerdunkel.
Der Abend kam mit seinem süßen Frieden.
Am Himmel oben strahlet Sternenfunkeln,
Und fricdcnZoolle Nuhe ist hieniedcn.
Weich ruht der Schnee in flimmernden Kristallen,
Kein Hauch bewegt den leisen Fall der Flocken,
Ta tönet von des Ctädtchenö Türmen allen
TaZ Weihnachtslicd der abendlichen Glocken.
Ein Meer von Klängen gießt sich jubelnd nieder;
Und wie es sonst Verkünder nur der Stunde
Heut singt der Glocken Klang uns Weihelieder.
Heut bringt der Glocken Sang unö SegcnSkunde:
Laßt ruhn deZ Werktags Arbeit und Beschwerden,
Tut an ein fröhlich, feiertäglich Kleid,
Chre sei Gott, und Frieden sei auf Erden,
Tem schönsten Feste sei die Nacht geweiht!
Ihr, die ihr mühsam hastet und beladen,
O, werft von euch, was euren Sinn verschließt.
Trinkt mit den Kindern aus dem Born der Gnaden,
Ter heut in jedem Menschenherzen fließt.
Ter Glocken Klang vertont in weiter Ferne,
Ein silbern Blinken ist daS Himmelszelt,
Und tausend, abertausend helle Sterne,
Xk blinken ntcn auf der nächt'gen Welt.
An tausend, abertaufend grünen Bäumen
Entflammen weihevoll die bunten Kerzen.
Und still, in andachtsvollen Zeierträumen
" " Erschließen sich voll Dank die Menschenherzcn.
Kie Kinder spielen Weilknnchtsmnnn.
Jetzt wollen wir Weihnacht?,
man spielen," riefen die Kinder.
Wer soll denn Weihnachtsmann
sein?" Ter Hans". Schön,
also der Hans ging in die andere
Stube, nahm sich einen großen Korb
und legte Bauklöhe und Papier und
noch mehr hinein, daS sollten die
Sachen sein. Tann klopfte er an.
Wer ist denn da?", fragten die Kin.
und einen Aleistist. Wa-Z soll er da
niit machen?" Tiere und Häu
ser drin zeichnen," sagte Ernst und
bekam ein Stück Papier und einen
Bankloh. das sollte Schreibheft und
Bleistift sein. Hier", sagte Hanö.
hab ich eine Puppenstube, die soll
Nini haben, was soll sie damit nm
chen?" Ncinniachm und Besuch
spielen," meinte Nini und bekam
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Kätzchen, nun lnüßt ihr auch Na
mcn haben,
Jedes nach feiner Kunst und Gaben:
Sammctfell heiß ich dich,
Jenes dort Leiscschritt,
Dieses da FangemauZ,
Aber dich Töpfchenaus."
Und sie wurden gar schön und groß:
Sammetfcll faß gern auf dem
Schoß,
Unter daS Dach stieg FangemauS,
Leifeschritt lief in die Scheune hin
aus,
Topfchenaus sucht in der Kiiche sein
Brot.
Machte der Köchin viele Not.
Zveilinnchislied.
Die heiligen drei Könige aus Mohrenland.
Sie ka,nen wohl gegangen Hand in Hand;
Sie brachten Weihrauch und Myrrhen. '
Ein Sternlein tät sie schön führen,
Eia, Christkindclein!
Und als sie traten in Bethlehems Stall,
Sie fanden Josef und die Hirten all,
Dazu Maria, die Reine.
Mit einem Heiligenscheine, '
Eia, Christkindelein!
Maria wiegte ihr Jesuskind zur -Ruh,
Und alle Hirtcnbnben die fangen dazu,
Sie sangen so selig, so süße.
Wie Englein im Paradiese.
Eia, Christkindclein!
Wir waren allesamt in den Tod verloren,
Hosianna! Heut ist uns der Heiland geboren!"
So lieblich ging ihre Weise,
Maria, die weinte leise.
Eia, ChriilkindelcinI
Winterlieb.
der. Ter Weihnachtsmann!" ant
wortete Hans mit tiefer Stimme.
Soll hereinkommen!" riefen alle.
Guten Morgen. Kinder!" sagte der
Hans, als er hereinkam. Seid ihr
auch artig?" Ja!" riefen sie
alle. Tann hab ich euch was mit
gebracht." sagte der Hans wieder,
hier für den Ernst ein Schreibheft
einen alten Eisenöahnwagen, das
sollte eine Puppenstube sein.
Jetzt kommt der Wolsi," sagte
Hans wieder. Tcr bekommt eine
Gießkanne. Was soll er damit nia
chen?" schnell antwortete Wolsi:
Ta soll er kein Wasser rein tun."
Weil er sonst alles naß panscht,"
sagte Hans und ging wieder ab.
Die Wespe.
Wespe, du Boiewicht,
Stich nur unser Lieschen nicht!
Wenn du sie wirst stechen.
Will ich mich schn rächen.
Daß du auf der Erde liegst,
Taß du keinen Atem kriegst.
lNeiß ich deine Flügel aus.
Läufst du vierzehn Tag ach Haus,
Wespe, stiege sort
An einen andern Ort,
Mit einem Wind, mit anderm Wind.
Wo ungezogne liinder sind.
PlRätseU und Spiclcckc.
Q, . fc'0J'fcr-fc---.-fc.-.-fc.-,Q
Wie ruhest du so stille
In deiner weißen Hülle,
Tu mütterliches Land!
Wo sind des Frühlings Lieder.
Des Sommers bunt Gefieder
Und dein geblümtes Festgeivand?
Dn schlummerst nun entkleidet:
Kein Lamm noch Schäflein weidet
Auf deinen Au'n und Höh'n.
Ter Böglein Lied verstummet,
Und keine Biene summet.
Doch bist du auch im Schlummer
schön.
Die Zweig' und Aestlein schimmern,
Und tausend Lichtlein flimmern,
Wobin daö Auge blickt!
Wer hat dein Bett bereitet,
Die Decks dir gespreitet
Und dich so schön mit Reif ge
schmückt?
Ter Vater droben
Hat dir dein Kleid gewoben,
Er schläft und schlummert nicht.
So schlafe denn in Frieden!
Tcr Vater weckt die Müden
Zu neuer Kraft und neuem Licht.
Bald in'deZ Lenze? Weben
Wirst du verjüngt erstehen
Zum Leben wunderbar!
Sein Odem schwebt hernieder;
Tann, Erde, stehst du wieder
Mit einem Bülnienkranz im &.i
Rätsel.
1.
irticni ffuf'.e so xu kciaen
Hab ich ein großes Koch;
?ch yaoe rcmen zvcagen.
Nur einen kleinen Kabel
llnfc inen nronen Sdinnöcl.
Und damit bei ich doch ,
TaS Lange kur,i. das Große klein
Und trenne, was a,i ei,imne:, eui
tei!
Toch füll dazu ich mich bequemen.
Mußt du mich bei den Füken nehmen.
?.
Was hab ich da im Schachtele, n? ,
Es ist nicht arosz, es ist nicht klein.
Nicht klapperts. wenn manS schüttelt;
Es ist nicht dick, es ist nicht dünn,
Nicht leicht, nicht schwer, nicht blau.
nicht grün.
Zerbricht nicht, wenn mans rüttelt,
tw iirtiifirmiiii sint eS niraendö teil.
Es ist dem Bettelmann sein Teil;
Ter Geizhals schenkt es ficmc her
Nun ratet fein, es ist nicht schiver.
3. .
si f,iii fS öfini! Vralilen.
Und was ich sag, ist lochn
ti Irnin iinrtrefffirfi malen
Und tress sletS auf daö Haar.
1! firh, iit.il i, lllilpnljlil'f.
Äciii unsrer hat tuofjl solch beschick.
Toch einen ftehlcr mach ich slcis: :
Mach LmlS nn Rechts
lld Rechts z Links.
Nun, Leute, wer erräls
' 4-
?lls ich von meiner Vcutter kaut.
Hatt ich ein schnecweik Kleidchen an,
Und alS daS weifte war entflogen.
Hab sä, ein arüncS angezogen.
Da wollte mich nicht einer Haben,
kils ich dann etivas alter war.
Di glänzt ich wie Rubin so kläc. ,
ä'iciit ajüit Ivard Wein, ein Herz von
teil,
ehr m'? ter liebe Herrgott ein;
Nun wollien sie mich alle haben.
' 0.
Wo kommst du 5er? V?n kkitn Messe,
Genoft nf ihr nicht Trank und' Speise.
Saft eng gedrückt, gebüßt i mich. '
Und griisze jebt mit Namen dich:
Sch Iver du bist, tvcr mich gesandt,
Dies alleö it mir unbekannt.
Betrachte meinen Nittcrschild,
vielleicht erkennst du drauf das Bild,'
Wo nicht, so brich ihn keck entMci
Und forsche, wessen Tohn ich sei,
6.
?ch kenn einen Immdersamen Helden,
Allein lässt man ihn nirgends gelten,
siein Mensch will etlonS für ihn zahlen.
Obwohl er rund und wohlgenährt;
?m Treffen war er zu tausendnialen.
Toch immer blieb er unversehrt.
Dies dürft ihr wunderbar nicht finden,
Ter eige steht nie vorne her;
Trum braucht ihr ihn. so laftt ihn hin
teu. Ta nüht er zehnmal, mehr.
7.
Ich armer Sklave
Erleide harte Strafe
Und komme nie zum Schlafe.
Tem Pferde gleich im Brunnenhaus
Geh ich ringsum Jahr ein, Jnhr aus;
lind fang ich auch zu schlummern an.
Kommt ein metallncr Mann heran
Und treibt jn neuer Arbeit an;
Und wo der Starke, der mich rette?
Tas Haus, daS mich verschlieftt, liegt
selber an der Äetie.
8.
Au jedem Morgen fütterst d
Mit Menschenflcisch uS beide.
Tan schnürst d uS die Kehle zu,
SteckS nnS in Lcdcrhiiute.
Toch nbendS, Wenns zum Schlafen geht.
Nimmst du uns alles wieder.
Du wirfst unö dann mit leichtem Sinn
.'Zusammen eins den Sessel hin.
Ter neben deinem Bette steht.
Und legst dich ruhig nieder.
Lösung der Rätsel in voriger
?tummcrt
1. Der Schatten. ,
2. Bast. Stab.
3. Der Rauch.
4. Die Wurst. ,
5. Die Bredel.
0. Michel. Sichel. i ,' -
7. Die Zwiebel.
. Ter ,Urug. '
v. Der Regenbogen.
ES ist ein eigen Ding um dak
kleine (Zrdenflkckchkn, da der Mensch
sein Heim ncnnt. Kwct Ilonie!
Da bin ich nun draußen gewesen
In der schönen, weiten Welt, habe
des HerzenZ Sehnen gestillt, hab' all
die lieben, trauten Stätten aufgesucht,
die mir, ach, so teuer bleiben werden,
all mein Leben lang, und bin unsäg
lch froh und glücklich gewesen, als die
Heimalsglocken mir ans Ohr klangen,
rnd dznn bin ich doch wieder fortge
wandert, wehmutsvoll zwar, aber von
dem Bewußtsein erfüllt, daß meines
Bleibens nicht mehr ist, daß ich dort
hin zurückkehren muß, wo ich mein
trautes Nest aufgeschlagen habe und
wenn es auch weit, weit weg vom
alten Baterhause liegt, ist es nun
doch mein igentliches Heim,
Hörne!
Und als das Dampfroß mich all'
mählich näher brachte und die Hau
ser und Straßen mich fo vertraut
anblickten, der Schaffner mit lauter
Stimme das Endziel ausrief, da
kennte ich nicht länger an mich halten,
ich mußte freudig aufjubeln, Grüß
Gott!
Und dann fand ich Bekannte wie
der, Freunde, liebe Menschen, und
immer drängte der fromme Gruß sich
auf die Lippen, so schlicht und doch
so innig, daß ich auch nichts Besseres
weiß meinen lieben Leserinnen zuzu
:ufen als: Da bin ich wieder, Ärüß
Vott!"
Mir ist's, als wüßte ich erst fetzt,
wie wohlig sich's in meinem Frau
enkreise sitzt, da ich so lange fern
gewesen bin. Wohl habe ich mei
ner lieben Freundinnen nicht der
gessen, ich habe mit ihnen geplaudert,
wenn gleich taufende von Meilen
zwischen uns lagen, aber so traut
wie in meinem Stiibchen, ließ sich's
doch nirgend sonst ruhen.
Da schrieb ich meine Zeilen an
einer schmalen Tischecle, während
5toffer und Reisetaschen sich breit
machten und der wirre Lärm des
Hotellebens um mich her flutete,
dort wieder war's in magischer
Dämmerstunde, nach, einer ermüden
den Bergpartie, noch war das Herz
erfüllt von dem eben Erlebten
der Aufstieg auf den. Vesuv, die
Meerfahrt, der Reiz des italienischen
Zaubcrlandcs umgaukeltcn noch die
Sinne und drunten unterm Bal
kcne unseres Hotelzimmers fangen
neapolitanische Straßensängcr mit
wohltöuender Stimme: Santa
Lucia!"
Dann wieder reihte ich im Eisen
bahnwagen holprige Schriftzüge
aneinander, oder zwang die Hand
zu ruhigem Tempo, während der
Dampfer wie toll auf und nieder
wippte und die Wogen drohend, vom
Sturme gepeitscht, aufspritzten.
Ich tat es gerne und fühlte mich
im Geiste unter meinen Freunden,
aber ' nun, da ich ihnen wieder so
nahe bin, nun fühle ich mich doch
am wohlsten. Wie sollte ich auch
nicht, wenn mir von so dielen Sei
ten warme Zeichen gebracht werden!
Als ich nach meiner Ankunft den
ersten Schritt in meine Stube tat,
da lachte mir ein Päckchen Briefe,
entgegen, die der Postbote für mich
unter die Türe geschoben hatte. Ste
lachten im vollen Sinne, denn ti
waren lauter hebe, freundliche Her
zensworte aus meinem trauten Le
serkreise.
Mit inniger Rührung öffnete ich
die Sendboten zarter Aufmerksam
keit. Man hatte mir Glück auf
den Weg gewünscht und mir recht
warme, wohltuende Worte der An
erkennung und Sympathie mitge
geben.
Habe ich auch vor meiner Abreise
die Briefe nicht mehr in Empfang
nehmen können, weil wir schon in
den ersten Oktobertagen Eleveland
verließen, so haben die Herzens
worte mich bei meiner Rückkehr nicht
weniger beglückt, umso mehr, als
es spontane ttundgebungen ausrich
tiger Zuneigung sind, und einige der
Briefe sogar von Damen herrühren,
die zu kennen ich bisher noch gar
nicht das Vergnügen hatte.
Stolz, wahrlich stolz bin ich auf
solche Ehrung und ich eile Ihnen
allen meinen besten Dank zu sagen.
Daß ich dies erst so lange nach Ab
sendung der Briefe tue, nehmen mir
die guten Herzen meiner ncugewon
nenen lieben Freundinnen gewiß
nicht übel, ich habe, wie gesagt, die
Zuschriften erst jetzt zur Hand be
kommen. Aus der Fülle dieser licbenswürdi
gen Grüße taucht immer wieder wie
ein roter Faden der Wunsch auf.
die Briefschreiberinnen möchten mich
näher kennen lernen und mit mir
in Verbindung treten, um ab und
zu auch ihrer persönlichen Meinung
Ausdruck geben zu können. Da ist
mir denn der glückliche Gedanke ge
kommen: wie wäre es, wenn wir ei
nen Wechselverkchr anbahnen möch
ten? Ich habe die Idee der Redaktion
unseres Blattes unterbreitet und
von dort die Versicherung erhalten,
daß der Ausführung nichts im Wege
stünde, foferne sich der Wunsch da
für im Leserkreise kund gäbe.
Nun bitte ich die freund
lichtn Mitschwestern um
ihre diesbezügliche Mei
nungsäußerung. Ich denke
mir die Sache so: Wie ich aus lan
ger und vielfacher Erfahrung weiß,
möchten viele Damen gelegentlich
eine Frage an mich richten, etwa
ein Kochrezept, ein Hausmittel, einen
Rat erfragen, oder auch, was bei un
seren erfahrenen, praktischen deutschen
Hausfrauen vorwiegt, eine Erfahrung,
Meinung oder Beobachtung mittei
len. um anderen Mitschwestern in
freundschaftlichster Weise dienlich zu
sein.
Nun sind solche Mitteilungen zu
weilen nur kurz, oder zu einfach,
um erst in einem Briefe niederge
legt zu werden, manchmal hat die
emsige Hausfrau auch nicht viel
Zeit für ein ausführliches Schrei
ben. Wenn nun aber ein Frage
und Antwortkasten da ist, an dem
alle Leserinnen teil nehmen kön
nen. und ein paar Zeilen, flüchtig
hingeworfen, genügen, die oft wert
volle Bemerkung niederzuschreiben,
so denke ich, wird keine der kluge
Hausmütterchen zögern, ihre Nennt
nisse zum Nutzen aller im Plauder
kreise zu veröffentlichen. ES muß
durchaus kein formeller Brief fein
und foferne eS gewünscht wird, mag
auch statt der eigenen Namensunter
schrift ein beliebige Zeichen ge
wählt werden, wenngleich ich schskl
im Voraus die Versicherung gebe,
daß ich in allen Fällen vollste
Diskretion bewahre und auch wenn
ich die Absenderin kenne, prinzipiell
zu schweigen versiehe.
Ich weiß, jede Mutter macht an
ihren Kindern Beobachtungen, die
wert sind, erwähnt zu werden, in
kindliche Sinn ist so voll der über
raschenden Wendungen, die heran
reifende Kinderseele ist so köstlich
reich an Einfällen, die das Mutter
herz mit Freude erfüllen, sollten all
die naiven und oft so klugen Kinder
worte nicht auch andern Frauen Vcr
gnügen bereiten?
Und wie oft gibt es Ereignisse im
Leben, ernste und heitere, die eine
denkende, warmempfindende Frau
enseele sieht. Dinar. 'die anderen ent.
gehen, und es kann viel Edelmetall
aus oer Funogrube ans Licht kom
men. Und wenn's nur eine Frage
ist. oder ein Rat. im Briefkasien
mag alles sein Plätzchen finden.
Mit Politik wollen wir unö nicht
befassen. Politik tauat unseren
Männern besser, näher liegt uns
vielleicht die Frauenfrage, die heute
wohl nicht out bei Seite oelckoben
werden kann, aber wir müssen nicht
mir eil uno Massen öreinschlagen.
wie es die heißspornigen Amazonen
tun. wir werden smon unser Teil
beitragen zum Wohle der Gesamt
yeit uns auch öie andere Seite zu
Worte kommen lassen, aber kckiön
sachte und mäßig, wie es dem sanf
ten, weivilcizen Vemute angemessen
ist. Was alles im Svrechsaale oder
Briefkasten vorgebracht werden
kann? wer wüßte das im Voraus
zu sagen!
Alles, und das soll niif i etwa eine
Anmaßung meinerseits sein, als ob
icy oamlt prayien wollte, ich wußte
alles Zu beantworten, ack. des Men
schen Wissen ist Stückwerk! Aber ich
cy.... :. ix. t.rc. .in
iuiiii ciuc yiuyc, uic iuf ciuc( iliUjt
beantworten kann, den Mitschwe
stern vorlegen und ich bin gewiß,
unter vielen trifft immer einer den
Nagel auf den Kopf.
Nur frisck drauf los müssen wir
schreiten, je mehr an dem Werke teil
nehmen, je mehr Interesse sich dafür'
kund aibt. desto mebr Mitarbeiterin
nen werden wir gewinnen, desto
mehr werden wir lehren und lernen
tonnen, oenn oer 'censch rann eocn
lernen bis zum Grabe.
Nun. liebe Freundinnen,
was sagtJhr zu meiner
Idee? Wollt Ihr m'r
schreiben, wie Ihr darüber
denkt? Freundliche Zuschriften
nimmt gerne entgegen unter der
Adresse: Frau Karoline, c. o. Wäch
ter & Anzeiger. 156670 W. 3.
Str.. Eleveland, Ohio" ;
Die bereitwillige
Frau Karoline.
Winke für Krankheitstage.
Lästig und quälend ist es für den
Leidenden, wenn dcis Vetiuch, nach
dem kaum frisch gebettet worden ist,
so schnell sich wieder rollt und in
Falten Ivirft, leicht ist aber dem
Uebelstand abzuhelfen. Man bette
das gutgeschiittelte Unterbett glatt
auf die Matratze, lege darauf das
Bettuch, das man mit mehreren Si
cherhcitsnadeln zu 5ropf und Füßen
an der Matratze befestigt. Nun erst
kommt das Keilkissen und darauf
wieder die anderen Kissen. Man
wird erstaunt und der Kranke er
freut sein, wie fest und glatt nun
das Bettuch längere Zeit liegt.
Oft scheint das so dringend nötige
Lüften des Krankenzimmers schwie
riq: das Bett steht ungünstig, der
Kranke ist gegen jeden Lufthauch
schr empfindlich, ein Bcttschirm nicht
vorhanden. Da hilft man sich mit
einem großen Regenschirm, den man
über dem Kranken aufspannt und
den man mit einem großen Tuche
bedeckt, das rundum aufliegt oder
nur windab aufgenommen ist. Unbe
denklich kann man nun das Fenster
öffnen und Licht und Luft, diesen
mächtigen Heilfaktorcn, ungehindert
Zutritt lassen. Der Kranke fühlt
sich durchaus nicht unbehaglich unter
solch improvisierter Hütte, die es er-
moallcht, durch Oeffnen von Türen
rnd Fenster Zugluft zu veranstalten.
die eine viel raschere und grundll-
chere Lüftung eines Raumes herbei
sührt. Nicht oft genug kann darauf
hingewiesen weroen, wie wichtig sur
die Gesundheit reine Luft ist. In
Schlafräumen sollte man stets die
Ofentür ofsen halten, man gewinnt
dadurch einen guten Ventilator. Muß
man im Krankenzimmer heizen, ganz
gleich ob durch Oesen oder Zentral-
beizung, so sollte auf dem Wärme
spender ftets eine offene Pfanne oder
Schüssel mit reinem Wasser stehen,
damit durch Verdunstung derZimmer
luft die nötige Feuchtigkeit zugeführt
wird. Einige Tropfen Koniferengeist
oder Laischenkieferöl diesem Wasser
zugesetzt, sind dem Leidenden sehr
wohltuend. Doch wolle man nicht
etwa durch Aussprengen von Par
süms oder Verbrennen wohlriechender
Pulver über die verdorbene Luft im
Krankenzimmer hinwegtäuschen. Rei
ne Luft ist notwendig für Kranke
wie Gesunde, erreichen läßt sich diese
nur durch gründliche Lüftung, Pein
lichsie Sauberkeit des Kranken, sei
ner Wäsche, seines Bettes, des ganzen
Zimmers.
Es ist meist schr gut gemeint, aber
oft von recht nachteiligen Folgen be
gleitet, wenn alle Ratschläge und
Mittel, die man von guten Freunden
und Bekannten hört, am Kranken er
probt werden. Eins schickt sich nicht
für alle," oft haben verschiedene
Krankheiten, wenigstens dem Auge
des Laien gegenüber, ganz ähnliche
Symptome, müssen aber trotzdem
ganz verschieden behandelt werden.
Ein Mittel, das in einem Falle half,
könn in einem andern direkt schäd-
lich wirken. Darum mache niemand
sich selber oder seinen Kranken zum
Versuchskaninchen.
Es ist Sache des Pflegenden, sei-
nen Kranken genau zu beobachten,
i'm dann an der Hand kurzer No
tizen dem Arzt die erforderlichen
Mitteilungen zu machen. Hierzu ge
hören auch die jeweiligen Tempera
turmessungen mit iem Mazimalther
mometer. Dieft Notizen. Beobach
tungen oder Fragen betreffend, sind
von großer Wichtigkeit, dettn fast ftets
wird etwas vergessen, und mißge
stimmt und verzagt sieht man dann
voll peinlicher Unsicherheit wieder am
Krankenbett. Alle Krankheitserschei--nungen,
besonders die bedrohlicher
Art, mit dem Leidenden zu besprechen.
sollte man vermeiden, man macht ihn
nur mutlos oder regt ihn unnötig
auf. Auch das Flüstern am Kranken
bett mit dem Patienten selbst oder
einer dritten Person sollte vermieden
werden, das eine ermüdet, das an
dere erregt den Kranken. Man quäle
ihn nicht durch übergroße Aengstlich
keit und führe alle Hilfeleistungen '
sanft, ruhig und sicher aus.
Man spreche nicht zu laut, aber
ruhig und verständlich mit dem Kran-,
ken, nicht mit einem wehleidigen, wei
nerl'chen Tonfall, nicht hart und är
gerlich, sondern herzlich, mutig und
hoffnungsvoll. Das kann unter
Umständen ein hartes Stück Arbeit
sein, wenn die eigene Mutlosigkeit
überhandnimmt, ist aber ein nützliches
Liebesopfer. Zuviel hängt bei der
Genesung von der Stimmung des.
Leidenden ab; ist sie hoffnungsfreudig
und heiter, so wirkt das günstig aus
das Gesamtbefinden. Tröstlichen Zu
spruch, liebevolles Eingehen auf feine
Interessen, freundliche und erfreuen
de Aufmerksamkeit und Geduld sollte
kein Kranker zu vermissen haben,
auch wenn's dem Pfleger manchmal
schwer fällt, und wenn der Leidende
zuweilen recht unleidlich ist.
Spruch.
Was feinen Wert bloS durch Ein
bildung erlangt, ist nicht sehr wert
voll.
Kindlich. Der kleine Hart!
(welcher seineMuitcr im Spiegel sieht,
zu seiner kleinen Schwester): Ach, sieh'
doch mal, Ella, wir haben jrZzt ttcj
Mamas.