w, V gliche CnuM Xrfoflaf. tfmin4f. XfAfmt.fr 1912. Fventde Nsmin d, M. rrir-i r -t , irrjjnr K'JJLJXrXl c 3. Fortsetzung,) "Weil Tu in Leben ohne das nicht kirnst, mein Jungk. Versuch' und H' Dich einmal in meine Lage. Keine eitern sind, wie Tu nxifet, rieht reich. Was der Vater erwirbt, wird bis auf einen kleinen Rest der braucht, und dabei leben wir sehr ce scheiden, von einem LuruZ. wie er ilzier bei Euch herrscht, hatie ich. alS ich tarn, noch keine Ahnung. Nun hab' .Ich mich an da Herrenleben gewöhnt, und i geht mir fast wie Tir. ich kann mich schwer in andere ÜZcrhAt Hift hineindenken. Begreifst Du nun, ivie mir zu Muthe ist. wenn ich U idenke. daß alle Herrlichkeit für mich in Ende hat? Geh' ich morgen oder übermorgen von hier, so muß ich mir Zdielleickt mein Brot schon selbst der jdicnenl" .Aber mein Later wird's nicht lei den, er wird ...." .Tir helfen, willst Tu sagen. Nein, anZ, ich mag sein Almosen nicht. Er soll nur nicht ungerecht sein und mir im Willen thun. Trete ich jetzt in seine Fabrik ein. so lerne ich. wie man Reichthum erwirbt und es zu etwaS bringt, das möchte ich. und gerade daZ lrill er nicht leiden." ,Tas sollte mein Baier nickt wol len. Paul? Host Tu ihn denn ge fragt? Erst neulich antwortetest Tu rhm. Tein Vater müsse bestimmen." Tas sagte ich nur so. Was soll der für mich thun können? Er hat noch drei andere Kinder, die alle seine Hilfe in Anspruch nehmen." .Co werde Kaufmann,' rieih Hans, dem das Gespräch peinlich wurde. .Es kommt, wie Vater sagt, 'in Ende alles auf unS selbst an." ' .Meinst Du." versetzte Paul höh. riifch. Ein Tütendreher kann ich freilief) werden, dazu brauch' ich Tei nen Vater nicht. Zum Fabrikanten der gehört Geld, Geld und nochmal Geld. Vorläufig wär ich's schon zu frieden, der Onkel nähme mich in die Fabrik. Ich wollte mich schon in die Höhe arbeiten. Euch sollt's nicht scha ien, denn für uns Beide wäre übrig Platz." So unerfahren Hans in manchen Dingen rcar, die Unverschämtheit in Wort und Ton kamen ihm doch in's Bewußtsein. Er wandte sich stolz von seinem Vetter ab und sagte kurz: ; .Das ipird mein Vater, fürchte ich, Nicht thun." .Weißt Du das so gewiß?" Paul örgerte sich und vergaß die jahrelang aeübte Vorsicht. '.Du wärest, dächte ich. der letzte, der das behaupten darf," zischte er. JdEj?" HanS wurde starr vor Ueberrafchung. Was wollte Paul mit diesen bösen hämischen Worten? j&ia Mensch kennt meinen Vater besser alS ich," zwang er sich, ruhig zu sagen. .Meinst Du?" Paul lachte so höh nisch auf, daß sein junger Vetter vor Zorn erbebte. .WaS willst Du," rief er drohend us. .Was soll Dein böses Lachen? Gieb Antwort oder..." ' .Ich rufe meinen Vater," vollendete Paul höhnisch. Er legte dabei beson deren Nachdruck auf das Wort mei en. Verständnißlos starrte der An dere in sein Gesicht. .Verzeih', aber ich muß immer la 'ifjen, wenn Du so selbstverständlich : von Deinem Vater sprichst. Weißt Tu ss ganz gewiß, daß Herr Flem ming Dein Vater ist?" Der Zweifel empörte den Jüngling. .Schweig." fuhr er den Vetter an, .schweig. Ich müßte sonst dem Vater sagen, wie weit Du Dich vergißt und das möchte ich nicht." . Mochtest Tu nicht, o, über den Edeli?,uth. Geh', doch hin und frag', vb ich gelogen und ob es nicht wahr ist, daß Du der Sohn eines verstorbenen Freundes von ihm bist." Der Pfeil traf sein Ziel. Hans wurde bleich. Sollte Paul wirklich die Wahrheit sprechen? Derartiges erfindet man doch nicht, und nach einer Lüge sah die triumphirende Miene seines Widersachers nicht aus. Er wußte kaum, was er that, der jählings aus allen HimmelnGestürzte; mit einem wilden Blick auf Paul eilte er hinaus, und warf dieThüre schmet ternd in'S Schloß. Im Garten lief er .aufgeregt hin und her. - Die Nacht war kühl und feucht, es fror den Erhitzten, in dessen Hirn sich die widerstrebendsten Gedanken kreuz teir. Seltsamerweise beschäftigte sich seine Phantasie nicht mit den Bildern der Eltern, die er nie gekannt; je län ger er über daS Gehörte nachdacht r.r,) fonn, um fo bitterer empfand er ein heißeä Schmerzgefühl bei der Vor siemig, daß Hanö Flemming nicht sci.i Vater sei. Nicht sein Vater, und er liebte ihn doch.' din ernsten, stillen Mann, zu dem es ihn zog, als fesselten tausend Lande ihn an das gütige Herz. . Sprach man von der nie trügenden Stimme der Natur, ihn hatte sie bt trogen; denn nie fühlte er sich Jemm deirt, verwandt, als wie dem hochver ehrten Manne, den er bis heute Vater genannt. , ,' . Warum, ach, warum hatte man ihm r:rschwttgen, daß er nicht eines Na- ": nicht eines Tlutcs mit ihm sei? Schuld Priggk'Vrovk. Warum erzählte man nie von' seinen Eltern, wenn sie die Freunde der Fa lilie waren? War dort etiva ein l-unkler Punkt? Lastete in Vorwurs auf dem Namen, den er hatte tragen gesollt und doch nicht trug? Ter junge Mann fühlte sein Blut sieden bei dem Gedanken, seine Hände falteten sich ineinander, und den Blick zum sternenklaren Himmel erhoben, betete er laut und inbrünstig: .Laß keinen Makel auf meiner Her kunft ruhen, mein Herr und Gott, kei nen; denn wie soll:e ich da! Unglück tragen." Der Ton der eigenen Stimme beru higte und tröstet' ihn, mildere Vor stellungen stellten sich vor sein gequäl teS Hirn, ein heißes Gefühl des Tan kes wurde wach. Und war r nicht das leib5iche ctind der so sehr geliebten Eltern, so blieb die Liebcötdat. die sie an ihm gethan, um so größer. Wie ein igencS Äind hatten sie ihn geliebt und ihn nie empfinden lassen, daß er nicht ihre Blutes sei. Weshalb aber bei so viel Liebe das tiefe, von Nie mandem gelüftete Geheimniß? Wie der kreiste bange Furcht durch des Jünglings Hirn. Barg sich nicht doch etwa dahinter eine Schuld oder Schande .... Der Kopf des Armen glühte wie Feuer, heiß stiegen die Thränen in ihm auf. und ein nie gekanntes Gefühl des VerlassenseinS kam über ihn. Da sah er von ungefähr im Zimmer seines Vaters noch Licht. Er arbeitete noch, folglich würde er sich sprechen lassen. Ohne weiter nachzusinnen, trat Hans die Stufen hinan, die zur Hausthür führten. Zum Glück war sie noch un verschlossen, von allen unbemerkt, be trat er das Haus. Im Flur brannte nur noch ein trübes Licht, alles war todtenstill. sie schliefen wohl schon bis auf den Hausbesorger, der in seinem Stübchen sein mochte. Ein bitteres Lächeln trat in das älter scheinende Gesicht des Jünglings; wer auch so schlafen könnte, nichts fühlen, nichts denken. Ihm war, als werde er nie mehr so glücklich werden, wie ehedem. Leise, ganz leise öffnete er die Thür des Zimmers, in dem der Hausherr weilte. Er saß. in seine Arbeit ver tieft, am Schreibtisch und hörte den Eingetretenen nicht. Er sah rft auf, als Hans dicht neben ihm stand und mit heiserer, veränderter Stimme sei nen Namen rief. ,WaS ist Dir. mein Sohn?" rief er, vom Aussehen des Jünglings ent setzt. Bist Du krank, oder hat Je mand Dir ein Leid gethan?" Hans schüttelte langsam den dun kellockigen 5topf. Er mußte sich ge waltsam fassen, um ruhig antworten zu können. .Es ist nicht das. Vater." sagte er stockend. .Ich kam nur. Dich zu fra gen." Die Stimme brach. Aufschluchzend warf er sich an die treue Brust. .Sag' nein. Vater, es ist nicht wahr, es kann nicht sein, daß Du nicht mein geliebter Vater bist!" Ter starke Mann erbebte. Er fühlte seine Glieder starr werden. Sein Herz pochte ungestüm in der Brust, als wollte es sie sprengen. Kind, mein geliebtes Kind." stam melte er fassungslos und drückte den Kopf des Sohnes fest an sich. Wer war fo grausam, Dir zu sagen...." So ist es wahr! Hans riß sich los und sank gebrochen in einenStuhl. Seine Augen blickten klagend in die des Vaters, der den Blick nicht ertrug. Höre mich, mein Sohn," sagte er nach einer Pause, die er, sich zu sam mein, benutzt, man hat Dir nicht reckt berichtet: Ich bin Dein Vater." Ein Alb löste sich von der Seele des Jünglings. Elastisch richtete er sich auf. So wird man Paul getäuscht ha ben." sagte er erleichtert. Er hat mich sicher nicht kränken wollen,, es that nur so weh." Von Musieh Paul kommt Tir die Wissenschaft?" Flemming lachte auf, ein böses, sarkastisches Lachen. Wie hat kr junge Herr das angefangen? Erzähle mir. Hans." Du darfst nicht böse auf ihn fein." Hans hatte feine Unbefangenheit wiedergefunden, mit glücklichem Ge sicht sah er bittend zu dem Vater auf. .Weißt Du, sie sind nicht reich,: fuhr er fort, und Paul möchte gern Geld verdienen, um ihnen zu helfen." Das redet Dir Dein gutes' Herz ein, mein. Kind. Dein Vetter Paul denkt nicht fo weit. Er will auch, nicht etwa Geld verdienen, sondern das, was andere erworben, für sich haben. Doch lassen wir das. Ich möchte wissen, was er Dir sagte." Hans berichtete getreu jedes Wort, und seines Vaters Blick verdüsterte sich, er athmete schwer, als der Sohn endlich schwieg. ' , ; .Das ist also der Tank für zahllose Wohlthaten, die man an einen Un würdigen verschwendet hat. Nun zwingt mich das neidische Gewäsch eines' greifen Jungen, Dir vor der Zeit ein Geheimniß zu enthüllen, das Dir erst spater, offenbart werden sollte. Bist Du b:eit. eine traurige Geschichte zu hören. Hans?" .Abcr.ich bin Dein Sohn?" Aengst liebes Flehen sprach cuj Ton und Miene. .Beruhige Dich, der bist und bleibst Du für alle Zeit. Und dennoch hat Dein Better seine Erzählung nicht aul der Lust gegriffen. Ein Körnchen Wahre ist daran, um die aanze Ge schicht wissen nur wenige. Willst Tu mich hiiren?" ,. Spanne mich nicht auf die Folter. Vater." erwiderte der Jüngling in auSbrechender Leidenschaft. .Ich kann nie wieder ruhig sein, verheimlichst Du mir jetzt noch etwas." Hani Flemming, der ältere, begann sein Erzählung. Er schont sich nicht. Von seiner feigen Schwäche dem strengen Vaier gegenüber, von seiner großen Schuld sprach er zu seinem Kinde. Aber auch des düsteren Verhängnisses gedach! er, das seinen Schatten über fein ganzes Leben werfen sollte, die eine Schuld der Eltern zog unerbittlich seine größere nach sich. Dann schilderte der Handelsherr die früh verstorbene Mutter! Hcin nahs Bild rstond greifbar lebendig vor den Augen ihres Sohueö. Wie sie ihn über alles treu geliebt, sich ihm vertraut bis an ihr frühes Ende. Die Scheintrauung, die er zu endern fest entschlossen, seiner Eltern Zorn, die riesengroß sich thürmenden Schwierig leiten erhoben sich vor dS Jünglings Augen ausS Neue; er sah die Eltern leiden, ohne den Muth, zu kämpfen um ihr Glück. Ter Erzähler sah nicht, wie sich d'e Faust des Sohnes ballte, wie aus den Augen desselben Flammen sprühten. Er fuhr fort:. Wie man ihn heimberufen an des VaterS Krankenbett, das ihm zum Sterbelager wurde, und wie in wi driges Geschick Weib und Kind zurück hielt im fernen Lande, wie dann die Tage zu Wochen, die Wochen zu Mo naten geworden. Flemming wurde das Sprechen schwer, als er nun der Verlassenheit gedachte, in der sein heißgeliebtes Weib seine letzten Lebenstag zuge bracht. Er hatte S nicht gewußt, wie krank und elend sie war, wie sie ihn herbeigesehnt Tag und Nacht. In dem Augenblick, da er die Hximath, seine Mutter verlassen wollte, um zu ihr zu gehen, löste eine höhere Hand daS traurige Dilemma. Er sah sein Weib nie wieder. Heiße Thränen flössen bei diesem Theil der Erzäh lung aus den Augen des alternden Mannes, sein Sohn weinte nicht mit ihm. Starr und trocken blickte er den Vater an und weiter, nur weiter", baten sein trockenen Lippen. .Tie Ereignisse folgten einander schnell," fuhr Flemming fort. .Ich wurde krank, schwer krank für Mo nate, und als ich genas, war mir alles gleichgiltig. alles, selbst, verzeih' mein Kind. Dein Dasein. Meine Mutter erinnerte mich daran, das gab mir die Energie zurück. Ich durfte noch nicht sterben, mir blieb eine Pflicht. Dein Leben von dem Makel zu befreien, den meine Gedankenlosigkeit daran gehef tet. Du kamst, der treue Cäsar brachte Dich, dem Willen Deiner Mutter folqend, die sterbend mir ver zieh. An Dir sollte ich sühnen. Ich nahm mein Weib. Sie hatte mich stets geliebt, während ich ihre Hand nur nahm, um Dir eine Heimath zu geben. Das Glück war dann mit mir, es versagte meiner Frau eigene Kinder und ließ sie ihre Liebe Tir ungetheilt zufließen, den sie für einen Sohn meines verstorbenen Freunde? hielt und noch hält. Tas Uebrige weißt Du, wie ich Dich geliebt, wie Du das Zitl und der Zweck meines Lebens ge wesen und wie ich nicht ruhen werde, bis Tir Dein Recht wird. Leider ist es jetzt zu einer Adoption zu früh. Das Gesetz schreibt eine besondere Al tersgrenze vor. die ich in wenigen Jahren erreicht habe. Tann bist Tu auch vor der Welt mein Sohn." Der Jüngling seufzte tief. Vater." sagte er ruhig, dars ich jetzt reden? Flemming bejahte erstaunt. Ich habe noch nicht alles verstan den," sagte er verlegen. Was meinst Tu mit dem Wort Scheinehe. Du warst doch mit meiner Mutter verhei rathet, ob nun ein Alkalde, ob ein deutscher Beamter Eure Ehe schloß, das ist doch gleichgiltig." Flemming verfärbte sich. Ter Junge hatte, wie es schien, den Schwerpunkt der ganzen Angelegen heit noch nicht erfaßt. Das Schwersie stand ihm also noch bevor. Es war nicht recht von mir, mein Sohn," entschuldigte er sich. Allein Tu mußt bedenken, ich war sehr jung damals, ich liebte Deine Mutter sehr und hoffte, mein Unrecht gut machen zu können." .Und Dein Vater, hinderte er Dich daran?" Er kannte Deine Mutter nicht, wußte nicht, was sie mir, war, sonst hätte er mir nicht hartnäckig seine Einwilligung versagt." Wozu?" Die Brauen des Jüng lings furchten sich drohend. Zu einer legitimen Eheschlie ßung." - Willst Du damit sagen, daß meine Mutter nicht Dein Dir rechtmäßig angetrautes Weib war?" Die Stinv m hallte unheimlich durch dn Raum. ' (Fortsetzung folgt.) ,' " Ztitbenützung. Lump : Herr dichter, ich hätt' jetzt g'rad Zeit. Könnt' ich nicht inen Monat absitzen ? Wisse 3', ich fürcht' immer, ich stell' doch die ächfte Zeit wieder wsn!" Vlttchtrn. klne Ckiz nJ dem g'crgmamielcvcn von Joses But,torn. .Karl!" Mit einem jähen Ruck wandte sich der breitschultrige Mann von dem schmalen Fenster, vor dem er Stun den um Stunden gesessen und geson nen hatte, in die dämmrige Stubt guriij. .Karl!" Er wie? mit beiden Handen die Vorwürfe, die in dem Klang der rnii den Frauenstimme lagen, von sich. .Ich hab kein Geld; Du weißt eS, Käte; feit gestern nicht und seit vor gestern nicht möglich, daß wir morgen neue Mittel erhalten. Aber die Kassen sind erschöpft sind leer allenthalben .... Und dabei setzte die Bewegung so verheißungsvoll ein. Wenn nur nicht diese Bande die Pflicht und ehrvergessene Bande ge wesen wäre wäre der Streik ge glückt, dann " . .Karl Karl ich hab' Dich so gebeten, laß ab; hab' Dich so ge warnt " .Du? Ja daS hast Tu! Die Streikscheu liegt Dir eben noch von Deinem Vater her n den Kno chen " .Laß den Vater er war ein zu friedener und gerechtir Mann!" .Zufrieden? Allerdings. Leider! Aber gerecht? Nein gerecht war er nicht. Er war immer nur eine Krea tur seine? Herrn; immer nur Knecht, Tienstmann.... Er trägt jetzt im letzten Grunde die Schuld daran, daß wir unZ in diesen langen Wochen harten Kampfes verbluten. Hat er nicht gleich die Christlichen aufge boten, alZ wir zum ersten Ansturm argen den Menschenschacher der Ze chenherren übergingen; als wir die ganzen weiten Reviere im Umkreis auf den Kriegsfuß brachten? Seid Untertan der Obrigkeit, die Gewalt über euch hat, ging feine Predigt. Sieht zu euren Brotherren: denn wenn sie verdienen, habt ihr eure Nahrung. Damals, als eS wie ein sinnerweckender Rausch über die Ge nassen kam. als sie sich allenthalben organisierten und wuchsen und furcht bar wurden, ging diese Predigt Dei nes Vaters nur in wenigen Herzen ein. Wir hatten die Trümpfe in der Rechten, und wir spielten sie aus: Seit Jahren hatten wir kein Teil ge habt an den riesengroßen Verdiensten der Gewaltigen; wir konnten zehn und zwölf Stunden in den stickigen Stollen schuften, indes sie Feste über Feste feierten. Wir standen jede Mi nute vor dem Tod. und sie ritten zur Schnißeljagd und spielten Tennis und Tamburin .Und als die Wetter damals die ganze Grube fast in Flammen fetzten wer war zuerst am ssörderkorb? Wer zuerst in den Schächten, da es am gefährlichsten war? Wer ging von Krankenbett zu Krankenbett? Wer von Witwe zu Witwe? Wer gab mit vollen Händen und forgte für die Waisen " .Das war die verdammte Pflicht und Schuldigkeit dieser Schlotbarone! Daß sie zahlen konnten, hatten die Opfer der Katastrophe möglich ge macht .... Aber nun hub Dein Va ter an nun war er obenauf. Und nun fand feine Predigt ein Echc... Ja. unsere Direktoren, unsere Herren das sind Kerle! Wo der Tod seine Fallen gelegt hatte, standen sie; im mer dorne; immer am Feind. Und die verblendete Masse verließ unsere Fahnen und scharte sich um die Be ruhigungskanzel Deines VaterS.... E? ist tot ich will ihm darum nicht wehe tun aber daß unsere Nieder läge sein Werk ist daß alle un sere Hoffnungen durch ihn vernichtet sind horch, Käte! Schrie da nicht unser " Im Nu war der Bergmann in dem anstoßenden Zimmer, und .Käte, Käte, so komm' doch es röchelt!" Die Frau preßte die mageren Hände auf das stockende Herz; sie wollte vorwärts, ober ihre Füße wa ren wie gelähmt. Schnell griff sie nach der Lehne eines Stuhles da wieder: .Käte, Käte, so komm' doch!" Aber mit einem wehen Aufschrei sank die Aermste auf dem Boden zu sammen. Da, Lärm kam die Straße herauf, Johlen und Pfeifen schrillte durch den fallenden Abend und .Lump, Feigling, Streikbrecher" gellte es in die Häuserzeilen hinein .Streikbrecher, Feigling, Lump" in allen nur denkbaren Abarten und in allen nur möglichen Tonstärken. Männer brüllten, Weiber kreischten dann Schreckensrufe: Rettet euch, sie sind uns im Rücken die Ula nen traben an!" Im Augenblick war die Straße leer wie zuvor. Ein paar Lanzenreiter ritten vorüber. Die Frau schreckte auf. Ihre Haustür war gegangen und ein Mann trat, ein, dem das dicke Blut aus einer Stirnwunde floß. Mit Verlaub." sagte er, ich will nur ein wenig das Gesicht säubern und ein Tuch um den Kopf legen, damit ich aber was ist das?" Schnell beugte er sich zu der Frau am Boden nieder, richtete sie auf und fetzte sie in einen Armstuhl. Käte," klang eI da wie der aus der Schlafstube, Käte!" .Hier gibt ei, wie mir scheint, noch Hilfsbedürftigere als mich." Er sah nach der Frau. Sie war eingeschla fen. Wie sie bleich und verhärmt war! .I. r. Er f ihr noch ins von den Sofakissen in den Rücken, dann ging er in dat Ne bengemach. Der andere sah erstaunt aus den Fremden. Einen Augenblick lang. Dann zuckte et in seinen Au gen auf. .Der Matthe, Rie?" .Derselbe!' .Dann scher' Dich zum Henker. Tu JudaS! Ich will nichts mit Dir gemein haben!" Die Frau im Nebenzimmer stöhnte auf und daS Kind wimmerte. .Tu sollst auch nichts mit mir ge mein haben, aber die da drinnen und das hier. Und wenn Du Deine Frau gerne hast und Dein Kind behalten willst, dann tritt mit Deiner Wut beiseite und laß den Streik an dem Spiel. Du tust mit. ich nicht. Du siehst alles Heil in der Auflehnung, ich sehe allen Vorteil im Ausgleich. Jeder nach feiner Art. Nur soweit solltet ihr ei nicht kommen lassen." dabei deutete er auf feine noch immer unverbundene Stirn, daß es an daS Leben und die Gesundheit geht, zu mal ihr mit solchen Gründen die Richtigkeit Eurer Auffassung kaum dartun werdet." .DaS ist auch nicht die Absicht der Streikleitung." murmelte der andere. Dann ließ er daS wimmernde Kind in die Kissen gleiten und nahm, wenn auch widerstrebend, einen feuchten Schwamm von dem Waschtisch und reichte ihn dem Gegner hin. .Hier ist auch ein reines" Leinentuch." .Wollt Ihr es mir hinten zukno ten?" Der tat so. .Ich danke Euch!" .Keine Ursache!" So nun nehmt mal zunächst diese Butterbrote sie waren für meine Morgenvesper bestimmt, ich laß auch meinen Kaffee da Euch wird ein Schluck aus dieser Buddel gut tun." .Ich mag nicht." Nehmt!" Nein aber, wenn Ihr meiner Käte " .Gerne, recht gerne, und sür das Kind soll meine Frau eine warme Suppe kochen. Wenn Ich den Doktor sehe " .Der kommt nicht!" .Und ich sage Euch, der kommt er will ja nicht Euren Fanatismus kurieren, er soll ja nur Euer Weib und Euer Kind vor dem Aerosten bewahren. Und nun noch, im Ver trauen, Karl Köster. ein Wort von Mann zu Mann, wenn ick Euch mit einer Kleinigkeit aushelfen kann ?" Nicht um di: Welt!" Aber um daS Kind und die Frau l hat keine Eile mit der Rückgabe. Ich steh' in Brot und Ihr na. lassen wir das. Also ich schick' Euch meine Frau und den Doktor. Glückauf!" Glück auf!" sagte auch der andere, wenn auch nur mechanisch. Wa? das nicht der elendeste Hohn auf daS ganze Unterkangen, das er mit unternommen hatte? Wenn das die Genossen wüßten? Wenn sie er fuhren, daß er von einem Streikbre cher hahahaha, das war ja die reinste Komödie, das war ja... Im Nebenzimmer rührte eS sich. Käte!" Ja. Karl?" Wie ist Dir's?" Bes ser der Schluck Kognak und das Brot" er hörte, wie sie gierig zu biß wer war der Mann. Karl?" In seinem Halse würgte es. Er wußte, wenn er den Namen nannte, kannte sie ihn. kannte seine Art und seine jetzige Stellung zu der Auf ruhrbewegung im Revier trotzdem: .Es war der Matthes Nies." Er hörte mit offenen Ohren in die Stille hinein was wurde sie antworten? Würde sie ihm mit neuen Vorwürfen kommen, ihn gar höhnen? Nur das nicht jetzt nicht! ,Jch finde, daß er an uns sehr anständig gehandelt hat," bemerkte sie nach einer kleinen Weile. Ich auch," wollte er erwi dern; aber die Scham schloß ihm den Mund.... Gerade als sich die junge Mutter, die nunmehr schon ein wenig sicherer auftrat, über das zer wühlte Bettchen ihres Kindes beugte, pochte es mit kräftigem Knöchel an die Zimmertür. Nabend," sprach eine Frauenstimme in das allmählich immer stärker werdende Dunkel hin ein. Nabend! Mein Mann, der Matthes Ries, schickt mich. Ich hab' für Euer Kleines eine warme Hafer grlltzsuppe zurecht gemacht ich denke, die wird ihm. guttun." Karl Köster hatte Licht geschlagen und eine dickbauchige Petroleumlampe ange zündet. .Abe.r das geht doch nicht. Frau Ries, wie sollen wir denn " Laß, Mann." fiel ihm da die junge Mutter in die Rede, sag' nichts mehr, oder willst Du der Gevatterin ein Wort gönnen, sag': Vergelt's Gott! Es geht um unser Kind, um unser einziges. Karl!" Da trat der Bergmann auf die dankabwehrende Frau zu und sagte mit gepreßter Stimme: Vergelt's Gott!" Keine Ursach'!" lächelte die. so was ist Menschen- und Nächstenpflicht!" .He, Köster." rief es leise durch die Fenster. Der schrak zusammen: Der Mengelmann." Und wenn's zehnmal der Mengelmann ist," flü fterte Käte ihm rückgratstärkend zu, indem sie mit mütterlichem Glück dem Kleinen einen Löffel nach dem anderen einsuppte, er gibt Dir nur große Worte, aber kein Brot für Dein Kind, für Dich, für mich!" He. Köster," rief es da noch ein mal durch die Fenster. Diesesmal aber lauter und energischer. Ja, Mengelmann?" gab der andere zu rück. Ging nicht vor einer Weile der Ries von Eurer Schwelle? Hm? Ach sieh, und ist das nicht seine Frau dort oder sollte ich mich täuschen?" In dem Bergmann jagten sich die skiderst:kiiendsten Gedanken. Wenn der Partelgtwalllge vernähme, dab der RieS Ihnen in dieser Stunde der Not geholfen hätte? Dann anoe rerseitS, wie konnte er dessen Sin greisen leugnen? Da stand seine Frau ja alS sprechende Zeugin. Und dann, hatte der Nie, nicht mit einer Selbst losigkeit an ihm gehandelt, deren er gar nicht fähig gewesen wäre? Oder deren er sich nicht für fähig ge halten hätte? .Na. Ihr habt aber eine lange Zeit nötig, um auf eine einfache Frage eine einfache Antwort zu geben. Ich kann mir ja denken, daß sie Euch nicht leicht fällt...." .Leichter o!i Ihr denkt." klang S da hinter dem Niicken deS Bergmanns seine Käte: .Ja, der RieS war hier. Zufällig. Eure Leute hatten ihm den Schädel blutig geschlagen da sah er unsere Not und trotzdem er im anderen Lager steht, half er uns." .Hm und die Parteikasse? Nun?" .Von der wissen wir schon feit drei Tagen nichts mehr." .Hm und Euer Wort. Köster? Hm?" Der gab keine Antwort; er zuckte nur hilflos mit den Schultern. ,Hm, und Euer Wort. Köster? Hm?" fragte der an der eindringlicher und höhnischer alS zuvor. .Wird zu Schimpf und Schanden, wenn eS das Leben eines Kindes gilt." klang eS da wieder hin ter dem Rücken des BeromanneS. Da straffte der sich und fügte kurz und heiser an: .Und daS Leben eines WeibeS." Der andere pfiff langsam durch die Zähne. .So also sticht die Sache? So also na, dann gehabt Euch wohl auf der anderen Seite!" Auf der anderen Seite? Hoho! So weit war er nun doch noch nicht! So weit auf der anderen Seite aber ja. richtig! Nun würde eS kommen, all daS Ekle, das so oft schon einen Abtrünnigen getroffen hotte: Verachtung und Haß; da? laute Gebell der anstürmenden Meu te; nun würden sie ihm Steine in den Weg schleudern, so viele und so große sie am Straßenrand finden konnten nun hieß es. einsam werden, ver fehmt sein. Aber das Kind? Die Frau? Waren sie nicht ein Opfer wert? Und dabei hatte er eine knappe Stunde Zeit vorher noch den toten Schwiegervater geschmäht, der viel leicht weiter ged'ht und vernünftiger gebaut hatie. als er? Aus diesen Ge dankengängen beraus reichte er seiner Käte kurz 'die Neckte. Die drückte sie mit treuem Druck. Und ihm' war, als ob er neue Kräfte aus diesem treuen Druck gewänne. Neue Kräfte zu neuen Kämpfen.... Er trat an das Fenster, in das jetzt das Silber des Vollmonds blinkte. Drüben schlugen die Flam men in den Abend. Da ging das Rad der Arbeit seinen steten Gang, in das die unersättliche Wunschbegier der ewig Unzufriedenen sich vermaß, einzugreifen. Vor ihm wuchs das Grau der Schlacken in das Dunkel. Aber über die Schlacken war ein neues Leben getreten. Baum reihte sich an Baum, und durch diese Baum reihen fiel das junge Licht der Nacht. Und darum: ob es auch jetzt noch schlackendunkel in seinem Innern war, ein neues Leben würde schon ein neues Licht in sein Hoffen und sein Glauben hineintragen Ein neues Leben .... ein neues Licht.... Glück auf! Nachsüchtig. Auf einer Gebirgswanderung, so erzählt ein Münchener, kam ich eines Abends an ein Kirchlein auf einem Hügel, zu dessen Füßen ein stilles Dorf lag. Schon ai 15 Minuten hatte ich das Läuten des Abendgebets gehört, und erst als ich vor der Tür der Kapelle stand, verstummte das Glöcklein. Gleich darauf kam ein Mann aus dem Turme, schloß ab und schickte sich an, zu Tal zu steigen. Ich schloß mich ihm an und fragte unterwegs den Küster (denn der war es), ob er jeden Tag so lange läute. .Naa." gab er zur Antwort, für ge wöhnli' fünf Vaterunser lang, wenn mich aber oaner vom Stammtisch runt beim Wirt ärgert, na tua i erst recht lang. Wissen S', erst wenn das Gebetläut'n z' End is, derf ang'stocha wer'n. und da kriagt da Stammtisch a rechte Wuat." Tie Fremve. Die Fremde klopfte an die Tür eines Mannes und sagte ihm, wie er sein Glück machen könne. Hm," brummte der Mann, das klingt sehr gut: mein Glück machen. Nach allem, was Du mir gesagt, wä ren damit ganz besondere Anstren gungen verbunden." Das schon." entgegnete die Frem de. Du wirst harte Tage und schlaf lose Nächte durchleben müssen." Das sind ja schöne Aussichten! Wer bist Du eigentlich?" ' Ich bin die Gelegenheit." So, Du bist die Gelegenheit, auf die ich gewartet? Ich Tor, nun kommst Du, und ich soll mich Deinet wegen mühen und sorgen?! Du nennst Dich die Gelegenheit, aber in Wirklichkeit bist Du die Arbeit!" Und er schlug ihr die Tür vor der Nase zu. . Unsere Schnillinujlkr-Vflkrtc m ; n f s'-yK I I , mI 1 2r IIIM : Ulüfi 'i ' Jji l, LSy n i 'J&J rfry i : rit 910.". CTin einfaches und komfortables Kleid für das heranwachsende Mädchen. MeidcZ'en Norfolk leid in einem Ttuck. Walafca, Gmsthnin, Cashmere. Surrn ofer Cordiiroli Immen für dieseZ Modell bcnui.'t wcrde, ?aö Muster kn,mt in 4 (rösten: 4, 6, 8 und 10 jafire. 153 bciwkiat 5 27yliincu cloff für die Kjähriqe &x'6;c. Preis des MuslcrS I Cent?. Neuer Herbst nd Winterjiata log mit alle neuesten Moden jetzt fertig. Jeder Leserin der Omaha Tribüne" für 10 l5etS zugesandt." 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Irgendwo gibt die Nohrwand nach und in mächtigem Schwall ergießt sich das Wasser, das nun keine Hemmung mehr findet, in die Wohnung. Man weiß, daß sol che Nohrbrllche sehr unangenehm sind und großen Schaden in den Wohnun gen und am Mobiliar anzurichten ver mögen. Das einzige Mittel besteht dabei darin, das Wasser möglichst schnell abzusperren und das Rohr dann auszubessern. . Beim elektrischen Rohrbruch, d. h. beim Kurzschluß, würde sich der elek irische Strom in gewalt-gen Mengen durch die Drahtleitungen ergießen, diese bis zur Rotglut erhitzen, die Isolationen verbrennen und ernste Feuergefahr bedeuten. Deshalb Hai man ganz ollgemein die geniale Er findung Edifons. die Abschmelzsick) rung. in Gebrauch. An besonderen Stellen sind Porzellanpatronen in die Leitung eingebaut. In diesen befliß det sich ein feiner Siiberdraht, der be reits abschmißt, bevor die stärkere Kupferleitung sich überhaupt nennen wert erwärmt. Diese Schmelzsiche- rungen entsprechen also gewissermaßen selbsttätigen elekirisäjen Ventilen, die den Strom auaenbliälick abstellen, so- halb er ine gewisse Größe überfchrei' tet. Sind dalzer kie Sicherungen in guter Ordnung, fo ist ein Kurzschlus eine durchaus harmlose, Sache, die nie mals zu einem Brande führen kann. Das muß immer, wieder betont wer-, den, weil es unserer Zeit leider zu, lieben Gewohnheit geworden ist, elek, irischen Kurzschluß für alles möglich, verantwortlich zu machen und ihnen Brandstiftungen zuzuschieben, an de nen sie wirklich unschuldig sind. I, S . ,.. jfci '""