Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 18, 1912, Image 2

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Ntwere Bergkeice.
.Amerika zuerst sehen " ist gewiß
kZn guier Grundsatz für All, denen
unser groß Land zur Heimat gt
worden, ist, und bi sich dergleichen
leisten können und die Ungeschliffen
heiten einer zum Teil roch immer
recht wilden N'ciar gerne in den Kauf
nehmen, ja sie manchen fremden
omfort Einrichtungen der ölten
Welt vorziehen, Ei gehört dazu nicht
uoi.iil:Le?se ein solcher Ans
wand, tote sich Manche vorstellen.
Man kann teuere.aber auch billige und
dabei für Viele sehr dankbare Metho
Ein Ctiick Bcrgivelt
den wählen.
Eine ver beste,, und zuträglichsten
Methoden für Alle, die rüstig genug
dafür sind. Ksteht in gesellschaftlichen
Hochgebirgs Wanderungen auf
Schufters Rappn.
Man darf mit Vergnügen konstatie
n, daß der Freiluft , Sport in allen
Gestalten einen großartigen Auf
schwung in den letzten Jahren bei unS
und auswärts genommen hat. Aber
manche dieser Formen erhalten noch
lange nicht die Aufmerksamkeit, die sie
verdienen! Da denken heute so Viele
zunächst ÄN Automobil. Motor- Zwei
' "rrfj, Aeroplan, vielleicht auch an Mo
torboote oder an ein einfaches Canoe
nach demG:schmack rothäutiger Natur
menschen, und doch wäre der Berg
krarelei Sport für den Körper, das
Temperament und die materiellenMit
tel einer größeren Zahl Menschenkin
der mehr geeignet, als alle jene zu
fammen. Dies läßt sich wenigstens schat
zungsweise mit ziemlicher Bestimmt
hit sagen: statistische Berichte sind
darüber nicht erhältlich. Manche mö
gen aber etwas ungläubig den Kopf
dazu schütteln. Denn fast, alles, was
sie von dr Bergsteiger jahraus,
jahrein erfahren, beschränkt sich auf
außerordentliche Leistungen von weni
ger als einem halben Dutzend weltbe
kannten Helden und Heldinnen dieses
Sports und auf die in jeder Saison
wiederkehrenden Meldungen über Ab
gestürzte in den Schweizer oder Tiro
ler Alpen!
Nur ganz ausnahmsweise hören sie
einmal von einer Ersteigung eines
amerikanischen Bergriesen wenn
die Geschichte kein Humbug ist und
sie verlegen Derartiges mehr oder
minder in das Gebiet des Abenteuer
lichen oder sehen es in ähnlichem
Gefährlich Niedersticg
Lichte an, wie eine Polar , Erpedition
der einen außerordentlichen Aero
plan - Flug? und zugleich als twas
besonders Kostspieliges.
Das ist ine sehr einseitiA Auffas
fung. Viele Tausende Männer und
Frauen dürfen s beklagen, daß sie
dieser Art Naturkneiperei noch nicht
näher getreten sind, die allen Anspruch
darauf hat. ein Volks Vergnügen zu
werden. Die amrikanischen Bergstei
cex und Bergsteigerinnen. die immer
l':t schon nach Taufenden zählen und
r s.n Sport regelmäßig mit großer
' - - bleiben, sind in den ollerm
. " '."IZzn Männer und Frauen auZ
Solle, gewöhnlich von
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, schwärmn, die wissen. Wal die Berg
I steige rl für sie zu bedeuten hat.
Jedkr Sport von größeren kirnen
sionen erfordert natürlich auch einige
besonder Ausrüstung . Gegenstände
ocr macht sie wenigsten wünschen
wert. In diesem Fall gehört vor
Allem besonder starke aver doch
nicht unbequeme und schwer be
schlageneS Cchuhwerk dazu, da vor
her schn gut inaebrochen werden
einem fixenden geschäftlichen Beruf,
ohne ungewöhnlich körperliche Be
fähigunz. ober begeisterte Natur
von Nounl Adam.
! sollte. DaZ häufige llcdernachten im
: Freien verlangt einen Schlafbeutel
nebst Schutzdecke gegen schlechtes Wet
ter. Dazu kommen allerhand kleine
Tinae. wie sie au jeder länaeren Tour
j ins Freie gehören; und der moderne
Mttitch wird dergleichen nicht sur
vollständig halten ohne eine photogra
phische Camera. Daö alles kostet
nicht übermäßig viel.
Keine sensationelle Erfindung unse
rer Tage hat. das Bergklimmen
irgendwie umgestaltet; vielleicht ist
dies ine der Ursachen, weshalb daö
selbe bei uns neuheitentollen Menschen
nicht allgemein die Würdigung findet,
die es verdient. Aber die Zahl unse
rer amerikanischen Enthusiasten,
welche das Besteigen einheimischer
Riesenberge als Sport, Kunst und
Wissenschaft eifrig Pflegen, ist in
langsamem Zunehmen. Und ihre
Unternehmungen haben tatsächlich
schon da und dort auch der wissen,
schaftlichen Forschung Vorschub gelei
stet. Doch das nur nebenbei.
Größtenteils gehören die amerikani
schen Bergsteiger, die einen regelmäßi
gen Sport daraus machen, zu vier
Organisationen; drei derselben haben
ihr Hauptquartier an der Küste des
Stillen Ozeans, und di vierte ist am
Atlantischen Ozean etabliert.
Die letztere, die sich Appalachian
Mountain Club" nennt, hat ihr Heim
in Fankee Athen, und ihre meist
Mitglieder wohnen in den Neueng
land Staaten. Die Sierras" bil
den eine kalifornische Organisation,
di Mazemas" gehören Oregon an.
das stolz auf sie ist; und die .Moun
taineers" von Seattle naturkneipen
und kraxeln meistens in der Region
des Puget Sundes. Zusammen
haben diese Klubs zwischen 1000 und
,1800 Mitglieder.
mrmk.
IJl'T, ' S:X,-
y.j!GS3t$3!0&&
von .Mountaineerö".
Jeder dieser Klubs ' hat zahlreiche
kleinere Ausflüge ortlichen Charak
ters, aber außerdem eine große fom
merliche Bergsteige Tour, die zwei
bis vier Wochen in Anspruch nimmt
und das Haupt , Ereignis des Jahres
ist, sowie auch einen Winter AuS
flug von drei bis zu zehn Tagen.
So dauert die Schneeschuh Tour
in die Appalachen deren bedeutend
fte Höh 6000 Fuß erreicht neu
Tage; und niemand, der sie jemals
genossen hat, verzichtet ohne großes
Bedauern auf die Wiederholung!
Jeden Januar, wenn die Whüe
Mountains von New Hampfhir am
rdfißestcn sind, verschwinden 60 bis 80
Männer und Frauen au Boston.
Springsield, Hartford. Portland.
Me.. und selbst au New V'rk nach
diesen Gipfeln. Nicht so selten finden
sie unter den schneebedeckten Hügeln
lreit eine behagliche Karawanserei,
für sie ingerichtet. von wo sie jeden
winterlichen Morgen in Schlitten nach
dn vereinbarten Start Plätzen ab
fahren. Aus woblgewählten. Haupt
sächlich nach der Körperkraft der Teil
ehmer und Teilnehmerinnen bestimm
ten Routen geht es bergan, nachdem
d Ertra . Röcke abgelegt, und die
Schneeschuhe eingezogen worden sind,
und die Camera über den Rücken ge
schluiigtn ist.
An manchen dankbaren Aukstchi
Punkten wird gerastet, die Fußstapfen
wilder Geschöpfe im Schnee werden
geprüft und identifiziert denn sie
sind noch für viele Ander von Jnter
esse, als für den Jäger und nicht
feiten werden neue Fahrten ge
brechen. Wie wohltätig kommt da
das Blut in Wallung!
Vielleicht gibts auf dem Gipfel ei
pen wütenden Sturm zu bestehen, von
dem man sich aber nickt stören läßt,
wenn die MahUeitS . Stunde heran
kommt. Die Partie zieht sich dann
in irgend einen ziemlich gut beschütz
ten HoUschlag zurück. Auch hier mag
der Schnee zehn Fuß hoch liegen;
aber mit grünen Zweigen bedeckt,
trägt er das Gewicht ganz leidlich.
Mit g r ü n e n Baumstämmen wird
ein Feuer geschichtet, damit es nicht so
bald zusammensinkt. Schon ehe daS
Kaffee Wassr kocht, hat sich eine
Schnee - Höhle unter dem Feuer ge
bildet; doch die umgebende Masse
bleibt fest oder festigt sich noch
mehr. Der .Lunch' wird ausgepackt
und verteilt. Ha. wie mundet alle
prächtig, auch wenn die belegten
Brote, die Acpfel u. s. w. gefroren
sind! Besonders wenn der Apfel ge
braten, und das Backwerk angeröstet
wird. Jeden Schluck und jeden Bis
hat strapaziöse Arbeit gewürzt.
Beim R,raabn?ärts , Steiaen wer
ven. unter Vorantritt erfahrener Füh
rer, die Schneeschuhe indem man
die Zehe des einen unter den Absatz
ds anderen schiebt, sich zurück aus den
hölzernen Ausläufer kauert und mit
den Ellenbogen steuert zu reißend
raschen Rutsch . Partien benutzt.
Dieser seltene Sport ist gewöhnlich
ungefährlich, außer für den Vorde?
mann, der ein kundiges Auge für der
borgene Knorren und andere Hinder
nisse haben muß.
hungrig und müde erreicht die Ge
sellschaft am Abend das Hotel drun
ten; aber ein treffliches Mahl
unter folchen Verhältnissen ist jedes
Mahl trefflich vertreibt beide Ge
fühl, wie durch Zauber, und herrlich
fchlaft sichs darnach.
Rutsch-Partie in den Whitx Mountain?.
In manchen Beziehungen scheint ein
solches Leben noch roeit wirksamer zu
sein, als daS in irgend incr Som
merfrifch! Erkältung und berglei
chen sind schon am zweiten Tage wie
weggeblasen, blasse Wangen blühen
üppig auf, und die Evastochter der
Großstadt hat das .ewig müde Ge
fühl' gründlich verloren.
. .
Im Westen gestalten sich solch,
Touren, im Winter wie im Sommer,
wiederum etwas anders. Einen wirk
lichen Winter hat unsere Pacific-Kusie
ja nicht, aber die Bergsteiger klim
men viel höher hinauf, wo Schnee
und Auffrischung jederzeit zu finden
sind. Alles ist hier wilder. Alles ur
fprllnglicher und rauher. Wenn es
überhaupt Herbergen in der Nähe
gibt, so sind dieselben von mehr
robinsonmäßer Art. Viele aber zie
hen es vor, auch in den kältesten Räch
ten im Freien zu kampieren. ja
manche dr Abgehärtetsten leisten sich
sogar ein Abreiben des Körpers im
Schnee und einen Sprung in einen
eisigen .Creek" in der MorgenDäm
mcrung. Auch tragen die westlichen
Bergklimmer keine Schneeschuh; aber
sie brechen ohne dieselben oft Fährten
in vier bis fünf Fuß Schne. Und
die langen Alpenstöcke dürfen nicht
fehlen.
Doch leistet man sich auf keiner die
ser mächtigen und steilen Höhen
Rutsch - Partien wie im Osten,
, wenigstens keine freiwilligen.
Arf den langen sommerlichen
j Ausflügen werden viele Rekord Lei
stungen im Ersteigen himmelstürmen
der Berge erzielt. 14,526 Fuß geht
es den Mount Rainier (Tacoma) hin
auf. 12,307 Fuß den Mount
AdamS, 11,22o Fuß den Mount
Hood. über 14.000 Fuß mehrer koli
' fsrnische Gipfel hinauf, u. f. w. Die
. Mazamas haben auch , Alaska in ihr
Programm aufgenommen und 1910
)5si
den Mount McKinley zu ersteigez ge
sucht.
Tr Verg Rainier ist selbst für eine
kleine Partie mit beruftmäßigen Füh
rern nur schwer zu ersteigen; aber
drei der genannten Klub haben ihn
wiederholt mit großen Partien von
Männern und Frauen erklommen.
Nicht höher al der Pike Pf von
Colorado, macht r inen großartig?
ren Eindruck, weil die umgebenden
Höben viel geringer sind.
Da gilt übrigens von allen Pack
fic Riefenbergen, während in den
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mtek XÄWiM
Tierra Club besteigt einen Gletscher
Itt Dlount Rainer.
SierraS und in Colorado mehr daS
Gruppen System auftritt, und daS
Einzelne nicht zu so imposanter Gel
tung kommt.
Die erste Ersteigung des wilden
Slacier Peak, in den nördlichen Cas
caden, mit einer großen Partie ist den
.MountaineerS' 1910 gelungen; seit
dem aber ist der Aufstieg schon sechs
mal erfolgreich gemacht worden. .
Außer diesem Gipfel ist der Mount
Adams, im südlichen Teil deS Staa
tek Washington, wahrscheinlich der
am wenigsten besuchte. Am denkwür
feigsten war seine Besteigung im
Sommer 1911. an einem heißen Juli
Tag heiß wenigstens war eS
unten durch eine Partie von nicht
weniger als 67 Personen begonnen.
Sie dauerte, hin und zurück, fast drei
Wochen und wurde ganz militärisch
organisiert, sogar Exerzier Uebun
gen als Vorbereitung für gewisse
strenuös und gefährliche Arbeit?
nicht ausgenommen. Ein ganzes
Kommissariat wurde mitgesiihrt. und
zwei Köche :md mehrere Aufwärter
desgleichen. Pack Rosse trugen ie
Vorräte und Ausrüstungen so weit,
wie möglich.
Ein Pastzr, selber ein leidenschaft
sicher Bergklimmer, hielt an Soin
tagen zweimal Lager Gottesdienst.
Zu gelegener Zeit wurde auch ?ine
theatralische Unierhaltung und ine
Zirkus Vorstellung mit Hilfe der
Pack Rosse gegeben, nur waren
die Mitwirkenden zahlreicher, als die
Zuschauer. Aehnliches kämmt auch
auf anderen länqern Ausflügen dieser
Art bor. Der Verlauf dieser Erpedi
tion aber hätte Stoff für ein ganzes
interessantes Buch liefern können.
Es gab viele Abenteuer an Glct-
scher Spalten u. f. w. zu bestehen,
und eS ereigneten sich manche kleine
Unfälle; aber Alles lief gut ab
Ueberhaupt ist. was Unfälle anb:
langt, der AuSweiS der amerikanischen
Bcrgklimmerei im Vergleich zur
europäischen m sehr günstiger
Freilich ist erstere auch noch verhält
nismäßig wenig gepflegt. Doch darf
von den Bergsteiger Organisationen.
ihren vorzüglichen Einrichtungen und
ihren mündlichen und gedruckton Be
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iVwNN N V .NV1! s ,
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Eergsteiger in militärischer Formation
an den Goat Rocks. (Mount Adams.)
lehrungcn das Beste erhofft werden.
Mitglieder eines dieser Klubs brau
chen sich gar keine Besorgnisse über
eine solche Tour im Voraus zu ma
chen; d Organisation macht daS
Programm und erteilt die Weisungen,
nachdem die Meldung' ersolgt ist. Sie
bringt gar manchen Amerikanern erst
die schön Kunst bei, ihre Ferien.Tage
wirklich zweckmäßig und förderlich für
Körper und Geist anzuwenden.
Ein edler Wetteifer entfaltet sich
auch zwischen der Entwicklung der
Bergklimmerei in unserem Land und
derjenigen im westlichen Kanada.
Letztere hat indes inen wenig?
demokratischen Charakter und versucht
mehr, auS dem einheimischen Berg
steigen ine bloß Nachbildung des
europäischen zu machen. - wofür uch
immer mehr berufliche Alpenführer
importiert werden.
X a -
. n&H
vie ynsktt'nlugctt
mm Vremerlzuuen.
"Dem Feinden. " Ux vom GeeNe
münder Bahnhof kommend die Gee
slebrücke überschreitet, bietet sich Bre
merhüven ol eine eigenartige Stadt
oar. Aus oer uraerme er miol
straße der Hauptstraße Bremerha
venö umfänat ikn au allen Stun
den Ui Taget und selbst auch noch
am späten Abend ein Verkehr, den er
In einer Stadt von etwa 24,000 Ein
wchnern sonst sicherlich nicht erwarten
kann. Vier bi fünf fchnurgerade
Lsiigöstraßkii. di parallel zur J3üi
gtrstrabe" fo nennt derPremerhave
k,er mittolz feine verkchrsreicheHaupt
straße laufen, werden rechtwinklig
von sieben oder acht ebenso geraden
Ouerstraßen geschnitten, der Stadt.
rmal die . meisten Häuser ein'ach
vnd schmucklos gebaut sind, ein tiber
c,u nüchternes Gkpräge verleih-nd.
Abgesehen von einem in gotischem
Stile gehaltenen Kirchtum und dem
cm Eingang zum .Neuen Hafen" sie
henden Leuchttürme hat Bremerhaoen
keine schmucken Gebäude auszuweisen.
Bremerhaven liegt dem Tollarlande
zu nahe, um eine schöne Stadt sein
zu können," so sagte mir einmal in
Bremerhavener. gleich aber fügte er
hinzu, .sehen Sie sich unseren Haen
an, dann wird Sie der Besuch Are
merhaven nicht reuen."
Nachdem die Weserakle von 1823
den Verkehr mit dem Hinterlande er
scichtert und die ersten Handels
Hafenanlagen
träge mit England und den
Vereinigten Staaten von Amerika ge
schlössen waren, gelang es nach langen
Verhandlungen mit der hannovrischen
Regierung dem damaligen Bremer
Bürgermeister Smidt. im Jahr 1827
nördlich der Geeste eine Landstrecke
für Hasenanlagen käuflich zu erwer
ben. Schon im 17. Jahrhundert hatte
nan 17 Kilometer weserabwärts von
Bremen, bei Vegesack. einen Hafen an
oelegt. der die Seeschiffe, die nicht bis
Bremen die Weser hinauffahren könn
ten. aufnehmen sollte. Als auch Ve
gksack nicht mehr genügte, wurde aus
öldenburaischem Gebiet bei Brake eine
Anlegestelle geschaffen, der schließlich
Bremerhaven folgen sollte. So stellen
sich die 65 Kilometer weserabwärts
liegenden Bremerhavener Hafcnan'a
gen als eine Notwendigkeit dar, die
der Bremer Handel inS Leben geru'
fen hat. Bremerhaven ist kein selb
ständiges Glied in der Welthandels
Organisation, sondern eben nur eine
von der Hansestadt Bremen dicht an
ras Meer verlegte 5afenanlaae. die
allerdings heute in Anbetracht der
Ozeanriesen, die die Weser nicht be
fahren können, unentbehrlich gewor
den ist.
In drei deutlich sich von einander
abhebenden Epochen vollzog sich der
Bau der Bremerhavener Hafenanla
gen. In den Jahren 1827 1830
wurde von hollandischen Ingenieuren
daS füdliche der Bremerhavener Ha
fenbecken. dessen Vorhafen sich eng an
kic Geeste anschließt, der .Alte Ha
fen." erbaut. Schon in den 40er Iah
ren des vorigen Jahrhunderts war
aber der .Alte Hafen" zu klein gewor
den, insbesondere erwieö sich die Kam
merschleuse für die inzwischen ausgc
kommenen breiten Raddampfer als zu
schmal. 'Der Verkehr mit den Vcrei
nigten Staaten hatte beträchtlich zu
genommen und eine amerikanische Ge
sellschaft, die eine regelmäßige Verbin
düng zwischen Bremerhaven und den
nordamerikanischen Häfen einrichtete,
war gegründet worden. Der Staat
Bremen verpflichtete sich dieser
Dampffchiffahrtsgefellschaft gegenüber
zur Erbauung neuer Hafenanlagen,
und die amerikanische Regierung un
Löschen ineö FaumwolldampserS am
Kaiserhafen.
terstlltzte die Gefellschast mit reichlichen
Geldmitteln. Im Jahre 1847 ging
man an den Bau eines zweiten Ha
j fenbeckenS, des nördlich vom .Wen
Jit-tV. .vll'tArr'r- tz'z
?P;i?lZKtCT it3i5br I rA'r Wfi j S?I '
rii 'MW' hJiA
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. liy, , i '.. y. im.v'.
sit-. - - -
, fCj4wM
SUMWW
&&Am
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Hasen' gelegenen .Reuen Hasen',
der 1851 fertiggestellt wurde. Mit
der Zeit wurde der Verkehr in den
beiden Hafenbecken so stark, daß selbst
(int Verbreiterung de .Allen Ha en'
und eine Verlängerung de .Neuen
Haken' nicht mehr aureichten. Ter
im Jahre 1857 gegründete Norddeut
srfi Lkoiili batli sich so stark entwik
kelt. da man sich entschließen mußte,
weitere Hasenanlagen zu schassen, die
in den Jahren 1872 1876 auSge
führt und durch eine Verbindung
schleust dem .Neuen Hafen' ange
schlössen wurden. Dem mächtig auf
blühenden .Norddeutschen Lloyd' ge
niigte ober bald die erste Anlage de
.Kaiserhafenk" auch nicht mehr, viel
mehr mußte er für mehrere Jahre
seine Schnelldampfer Nordenham an-
laufen lassen, bi der .Kaiserhafen'
kkw'itert und in der aroken Kaiser
schleuse' eine zweite Einfahrt erhal !
ten hatte. 1897 wurde die .große
Kaiserschleuse', deren Länge zwischen
ten Toren gemessen 223.2 m betragt,
dem Verkehr übergeben. Wenige Iah
re nach der Erweiterung de .Kai
serhafen' sollten neue Hafenanlagen
notwendig werden. Der Norddeutsche
Lloyd benötigte für seine vier gro
ßen Schnelldampfer .Kaiser Wilhelm
der Große". Kronprinz Wilhelm".
.Kaiser Wilhelm II.' und .Krön
Prinzessin Cecilie" und für die
Dampfer der .Barbarossa" Klasse
reue Liegeplätze, die denn auch 1907
im .Kaiserhafen II' und 1909 im
.Kaiserhaven Hl" in Benutzung ge
nommen wurden. Zurzeit - im Bau
befindlich sind ein VerbtndungZhafen,
in Bremerhaven.
ein neues Trockendock und eine neue
ttammerfchleuse. projektiert sind
Weiterungen des Kaiserhafen II und
III und ein .Nordhafen" mit drei
großen Hafenbecken.
Einen guten Ueberblick über die ge
samten Hafenanlagen Bremerhavcns
erhält der Beschauer am besten vom
hochgelegenen Sonnendeck deZ Lloyd
dampferö George Washington." der
in etwa vier, bis fünfwöchentlichen
Zwischenräumcn gewöhnlich auf einige
Tage im Kaiserhafen II l liegt, Die
sich' langhinziehenden Kaimauern sind
zumeist begleitet von langen, niedri
gen. flach gedeckten Lagerschuppen.
Weit von unserem Standpunkte lie
gen im .Alten Hafen" kleine seetüch
t'ge Fischdampfer, die ihren jüngsten
Fang eilig löschen, um schnell wieder
in See gehen zu können. Schon mehr
Leben herrscht im Neuen Hafen",
auf der Ostseiie löschen und laden
Frachtdampfer, und vor der Westseite
warten Dampfer des Norddeutschen
. v
S
SfßM I
J. . . k
r j?? f-r I
!'
60.?i5 (II7.S A tyyAZ7- JT . Ji
Ter Schnelldampfer Kronprinzessin Cecilie" verläßt den Lasen.
Lloyd ihrer Reparatur im technischen
Betrieb. Am lebhaftesten aber ist's
im Kaiserhafen. Schnell eilen kleine
Fährboote über die Wasserfläche, und
ohne Unterbrechung schwingen die
vor den allen Anforderungen entspre
chenden Lagerschuppen in langen Rei
hen aufgestellten Kräne ihre Riesenar
me hin und her, meist Baumwollbal
len aus den Schiffen hebend und sie
c.uf den Schuppenrampen niederle
gend. Stauer eilen mit Lagerkarren
herbei und lagern die Güter in den
gewaltigen Hallen der Schuppen.
Dort saugen Elevatoren Getreide in
loser Schüttung aus den Ozeanriesen
in lange, niedrige Weserkähne, und
.zu unseren Füßen nimmt der
Washington" aus einem Weserkahn
:uu yiiiuii", uu ciiitrn V
rf,Vl h- .:., (D.if,, mH
s . ' V iriS "
auf und niedergehendeKörbe gefchau
felt in dem schier unersättlichen
Rumpf unseres Schiffe verschwur
den. Mitten durch das Hafengetriebe
bahnt sich mit schrillem Pfiff ein
Schlepper seinen Weg. tief gehen die
schwer mit Gütern beladenen Kähne
zu Wasser. Wir wenden uns um
und sehen einen Schnelldampfer eben
vor der Lloydhalle eintreffen. Um
unö die Ausschiffung der Passagiere
anzusehen, eilen wir nach der schmur
ken. dicht vor der Naiserschleuse er
bauten Lloydhalle.
Eben sind wir angelangt, da ie
ben auch schon Zollbeamte und Schutz
stuf kür die Aeit der AuLschisfung
der Passagiere und ihre Gepäck eine
vkovisorisck Zollgrenze. Während
Yn eiualtiae Schiffklörper sich lang
sam der safenmauer nähert, stimmt
die Schiffskapelle eine lustige Weise
Jetzt heben kräftige Männer die
SchifsSrampe an. zugleich zieht die
Besatzung an den auf Deck geworke
nen Seilen und schnell ist die Schiff
rampe sicher befestigt. Wieder schal
len die Klänge der Schiffskapelle von
Bord herüb. die ersten Passagiere
verlassen da Schiff und wahreno lieg
an Land herziicl egrugungszcnc,,
abspielen, erscheinen immer mehr W
saniere on Deck und auf der Schiff
rampe. die kaum die Zeit erwarten
können, in der sie deutschen Boden be
tieten. Mit den Passagieren ist auf
sanft sich neigenden Rutschen da! Ge
fe
-trK-jlVroi
-Hl'1
$
j
trA2&&&A
Ttt große Leuchtturm.
rück an Land und von Stauern auf
kleinen Karren zur Zollrevisionshalle
gebracht, mehr und mehr türmen sich
auf Zollrämpen die Gepäckstücke auf,
clle Sprachen schwirren durcheinander,
übertönt von den Rufen der Ge.
päckträger und dem Rollen der Kar
ren. In kaum einer Stunde ist die
Ausschiffung und Zollrevision er
ledigt. denn schon entführt der von
der Wkserseite der Lloydhalle absah
rcnde Extrazug die ersten Passagiere
dem Hafengcbiet. Die übrigen Paf
sagiere suchen die elegant eingerichteten
Warteräume der Lloydhalle auf und
warten hier auf die Abfahrt ihre!
Zuges. Nur kurzen Aufenthalt brau
chen sie hier zu nehmen, bald sind
UV Nfs!,x in hn Qüntn itnffr
igkbrackt. und wäkrend .dkk ledik ua
l
1
V
.
y
"TN- c
jZ
Wr
t'wir
Er-igug dem Hafen rollt, strebt der eben
st angekommene Schnelldampfer sei
nem Liegeplatz zu.
Forslschntz Freiwillige vor!
Nachdem die Brande in unseren
NaZionalforsten 1910 und 1911 UN
gewöhnlich verheerend gewesen waren
trotz der großen Armee patrouil
lierender Förster und trotz aller ancr
ler.nenswerten Leistungen solcher im
Einzelnen hat Onkel Sam im ver
aangenen Jahre u. a. Samen der
Douqlas-Fichte gesammelt, welche zur
Anpflanzung von 70 Millionen Bau
men auf abgebrannten Forstgebieten
genügten.
Zur Austreibung der nötigen Men
gen Samen fand man es al! da!
Zweckmäßigste, einen besonderen Auf
ruf an die Jungen und Mädchen in
den Staaten Washington und Oregon
zu richten, wo die obige Gattung
fMmmm
&wm
Fichten noch am reichlichsten wächst, "
und ihre hurtigen Hände für da?
Zusammenlesen oder Abpflücken von
Fichtenzapfen in Anspruch zu nehmen.
Man interessierte sowohl ihren Pa .
4IiWtÄmit3 kr !rtn lPijrffiR
ilVltSUiUBf hV v nwtfcw fg. -
hierfür. Denn die Mühe blieb mäV
st'nS nicht unbelohnt und viele Jun
gen, die besonders flink waren, der
dienten mit dieser Arbeit zwei bis
drei Dollars pro Tag.
Soweit sich sehen läßt, war da!
Unternehmen entschieden erfolgreich.
Die Samen wurden meistens schon . '(.
' . .n . . . , . . . jt' '
IM icgien jpcrcii grponzi; uno naaj
den übereinstimmenden Berichten der
betreffenden Distrikts Forstfuper,n
tendenten sind sie gut
aufgegangen.
.V v,vt klk. t nr .: a
und darf man erhofsen, in L!Z bis 40
en Wälder voll erwachsener Fkch. : .
ten aus ihnen zu haben. Freilich, der
Feuermoloch verrichtet feine unheil
volle Arbeit in weit schnellerem Tem
po, und seine Niederhaltung darf nie
vernachlässigt werden!
Umschrieben. ....Vor)
allen Anderen zeichnete sich durch lla t
re, deutlich Aussprache der aufs I
leur an , h
; y yi 'A
f
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