Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 14, 1912, Image 6
f mmwmmmaä Fvsmde 0 Noman den M. (20. Fortsetzung,) Man hvkle k ktl unjntngung an, Kelche der treue Tier machte, um seiner todten Herrin Wort möglichst treu wiederzugeben, wie tief sie seinem Gedöchtnib ingegraben, tote treu und fest er sie im Herzen getragen, iln zäbli Mal, wußte er sie s'ch wieder. Kokt ßaben. um auch nicht ein zu der pessen. Flemming verstand und drückte ihm dankbar die Hand. .Und mal hat Missil Dir noch aus Betragen?" forschte er nach einer Vause. die u benutzt hatte, seiner Führung Herr zu werden. .Sie wollte, ich sollt Master HanZ u Mister dringen und ihn dabei an fcel erinnern, mal r ihr versprochen. Ei kann nicht ruhig in der dunklen Urbe schlafen, hat s gesagt, wenn Master Havj nicht glücklich wird." O, Hannah. ich verstehe Dick.' murmelte der gequälte Mann. Tu last mir doch miktraut. Du wußtest, daß ich schwsch und haltlo war und krtrauteft lieber Dein Kind derlreu Deine Diennl." Und wiederum übermannte der kaum verwunden Schmerz um den 2od der angebeteten Frau den einsa wen Mann, er vergaß del Neger! Nähe, vergaß allet um sich her und weinte laut. .Nicht weinen." tröstete Cäsar ihn. .Missis Haien gesagt, daß armer, er wer Mister nicht um sie weinen soll. Sie sei glücklich gewesen und woll gern sterben, wenn nur Mister mit kleinem Master zusammen sind .Ich danke Dir. Cäsar." sagte sein Herr gefaßt. .Das. waö Tu Tiner Missi gethaa. soll Dir m Leben un vergessen fein. Doch jetzt erzähle, waS nacht mem Kmd? .Klein Master ist in Hamburg bei uten Leuten, rtmdert Cäsar verle gn. Da war Capitän von großes Schiff, der Cäsar über daS Waffer ge bracht, er hat gemeint, er kenne Mister nd hat MissiS lieb gehabt. Cäsar soll inftnxilm allem nach Bremen ge hen und mit seinem Mister reden. eS könne fein, hier sah er sich vorsichtig ach allen Seiten um und dämpfte die Stimme, .daß Mafier nicht allen . Stellten im Hause gelegen kam." f HanZ Flemming mußte die Augen iederschlaznl, n schäm! sich vor sei r.tm Diener. Wie richtig hatt der Capitän, ohne Zweifel sein alter Freund, gehandelt. Die plötzliche, unvorhergesehene Ankunft des Kindes - . !t i.l rra l mr. . ivuror V)u jcocnjau ui givijc xiip genheit versetzt haben. Er stand ur plötzlich auf und rief Frau Busch her bei. Bevor sie erschien, sagte er zu Cäsar: JSxx reisen morgen zusam men nach Hamburg. dt will ich für mein Kind schon Sorge tragen. Du mochtest wohl wieder bei mir sein?" - Eine kleine Weile zögert Cäsar mit der Antwort, dann hob r den Kraus köpf entschloss in die Höhe. .Wen Mister erlauben, ich will bei Master bleiben " erwiderte er. .Missis hat so gewollt." .Da sagt man immer, die Neger sind kein Mensch," dachte Flem rning tief beschämt. Frau Busch kam aus der Verwun derung nicht mehr heraus. Nicht nur, daß ihr der Herr befahl, sie solle für den Schwarzen in einer der schön ein gerichteten Fremdenstuben ein Bett aufmachen, nein, auch an dem Abend brot bei Herrn nahm er Theil, und iiberhaupt behandelte er ihn, wie einen Freund, und sprach mit ihm, wie mit feines Gleichen. Das mußten drüben curiose Zustände sein. Frau Busch dankte ihrem Schöpfer, daß sie in Deutschland geboren und erzogen, wo man mit Schwarzen nichts zu thun hat. '-; Der folgende Tag war ein Sonn tag. Früh mit dem ersten Zuge fuh ren Herr und Diener nach Hamburg, wo sie rechtzeitig eintrafen. Unter CäfarS Führung fand sich die Woh nung des CapitänS bald, und mit schwerem Herzen stieg flemming die Treppe hinan. Auf fein Läuten er schien ein frischwsngiges Mädchen in der kleidsamen Tracht der Friesen und fragt nach seinem Begehr. Sie führt die Besucher in das Zimmer ihres Herrn, 5 der Schwarze trat bescheiden zurück. Eine Zeit lang blieb Flem rning allein und hatte Muße, sich das Zimmer anzusehen. Zu anderer Zeit würde ihn die eigenartige Einrichtung desselben angezogen haben, heute hatte er für alle Seltsamkeiten ' nur einen kurzen Blick. Von draußen der nahm man , Mädchenlachen, Thüren öffneten und schlössen sich. cu eine helle Kinderstimme wurde laut. Dem Wartenden schwoll das Herz in sehn sitchksvoller Liebe, kaum vermochte er nach an sich zu halten. Da ging die Thür auf. und auf den Armen des bärtigen Capitans sah er in Knäb lein fitzen, das er nun und nimmer als seinen Hans erkannt hätte. Das blonde Köpfchen, dicht a den Fremden geschmiegt sahen Han nahs Augen aus denen ihres Kindel den Vater an, fremd und bang und dsch vertraut. Da wich der Bann, Ixt das herbe Leid um Hansens Ba t::h:rz gelegt, n sireckte seine Arme r tr.tt': das Kind dem Capitän Min geliebtes Hänö Schuld. PrZggk'Bkvok. 'kT-gM? Sen." rief er aus. Ein Thränenftrom erleichterte die Bru t des Manne. Tat Kind fing an zu weinen, bang strebte es zu seinem Beschuzer zurück. der e lachend an sich naym. .Wir müssen unsern lieben Vater erst wieder kennen lernen." tröstete er Flemmina. der seilen Tchmerz nur mühsam bezwäng. Er gab das Kind, das tjt wieder heiter blickte, dem e,n tenden Mädchen mit der ÄZeisung. ie möge ihn seiner Frau bringen, in patestenS einer Stunde hole er ihn ad, ilr jetzt habe er mit Herrn Flemming zu reden. .Meine Frau und Töchter sind nämlich ganz närrisch auf den kleinen Mann." erklärte er. .eß wird ihnen fchwer. ihn wieder herzugeben, fo fehr haben sich alle an. das liebt Kind ge wöhnt. Er ist ..er auch ein Junge. auf den der Bater stolz sein kann. Es schien Flemming. als seien die letzten Worte besonders für ihn ge sagt, er sah noch unglücklicher aus, als zuvor, und rang sichtlich nach Worten. .Ich weiß alles," erleichterte der Capitän ihm den Anfang. .Co wissen Sie, daß ich ein jarn mervoller Schwächling bin, der fein angebetetes Weib elend verderben ließ." rief er in auSbrechender Leiden schaff. .Oho. nicht gar so hitzig, junger Freund," wehrte der älter, besonnene Mann. .Sie schütten daS Kind mit dem Bade auS. Ich will Sie nicht von jeder Schuld freisprechen," fuhr er fort, .und sage Ihnen. Sie mußten unter allen Umstanden die damals ge schlössen Scheinehe zu einet giltigen machen. Andererseits, wer hatte ah nen oder voraussetzen können, daß Ihr einst so blühend, lebensvolle Frau so plötzlich sterben mußt." .Ich, meine Schwäche, mein unseli ges Zogern haben sie m den Tod ae trieben," beschuldigte Flemming sich dumpf. .Paperlapapp," schalt der Capitän. .davon kann keine Rede sein. Da rüber kann ich Sie gottlob beruhigen. Ich selbst habe den Arzt gesprochen, der Ihre Frau bkhandelt hat. S hat auf jeden Fall sterben müssen, daS Klima trägt die Schuld, und dann war sie nicht vorsichtig. Es mag ja sein, daß Kummer und Sehnsucht den Ausgang beschleunigt habe, an ihrem End tragen Sie keine Schuld, nicht die geringste. .Sie geben mir das Leben wieder. Capitän." rf Flemming aus. Er athmete, wie von einer Last befreit. tief auf. .Sie wissen nicht," fuhr er nach kurzer Pause fort, .wie sehr mich der Gedanke, an Hannahs Tode schuld zu sein, gepernigt hat. .Merk'S schon, sehen ganz darnach auS." erwidert dieser mitleidig und maß den furchtbar veränderten Mann mit bedauerndem Blick. .Si sind sehr krank gewesen?" Für lange Zeit. Sie hatten sonst nicht nöthig gehabt, sich meines Kna ben anzunehmen, ich selbst hätte ihn mir geholt, wär ich nicht lange ohn Besinnung gewesen, noch länger ohne Fähigkeit, mnne Gedanken zu concen triren." .Damit wären wir glücklich zum Hauptpunkt unserer Besprechung ge langt. Was soll mit dem kleinen Mann geschehen?" .Ich will ihn adoptiren, sobald ich im Stande bin." .Das ist das Geringste, was Sie seiner Mutter schulden." versetzte Brinkmann trocken. .Schlimm ist dabei, daß das Gesetz für den Fall eine Altersgrenze vorschreibt und daß Sie diese Grenze noch lange nicht er reicht haben. Wie nun, wenn Sie den Zeitpunkt nicht erleben sollten?" .Tann werde ich das Kind in mei nem Testament bedenken, ihm ein L gat zuweisen." .Das alleS entschädigt den Jungen nicht für das, waS ihm fehlt, für fei nen ehrlichen Namen. Man denkt sehr streng bei uns in Deutschland über diesen Punkt." .Was kann ich thun?" fragte Flem ming erregt. Es wurde ihm heiß und kalt bei dem Gedanken. .Da ist schwer rathen. Adoptiren ist noch das Einzige. Beste! Schließ lich thun Sie das Ihrige, wenn Sie von hier aus gteich zu einem Anwalt gehen, von ihm ein Schriftstück auf setzen lassen, in welchem Sie das Kind als Ihren rechtmäßigen Sohn aner kennen. Kommt'S dann durch irgend inen Unglücksfall nicht zum beaösich Katen Adoptiren, fo ist doch das An erlenntniß da. und das ist doch wenig stenS etwas. Ich würde glücklich fein, wollten Sie mich auf diesem Gange begleiten." schlug der Handelsherr erleichtert vor. .Ohnehin brauche ich inen Zeugen." .Und einstweilen?" sucht Trink mang, der beredte Anwalt für Hans chens Recht, das Gespräch auf das md zurückzuführen. Einstweilen! Da war guter Rath theuer. Fkemmina erzählte dem Ca pitän von seiner Mutter Plan . und mußte erwähnen, daß diese ihn zu vet heirathen wünsche. Ohn ihn in die näheren Verhältnisse einzuweihen, ließ r durchblicken, daß hier ein Ge beimnin walt, dem er zu liebe TS gliche fügen müsse. Der Capitän begriff. Es war nicht Kälte, nicht Gleichgiltigkeit gegen da Andenken der Berstordenen. es war ein hartes, ein unerbittliche Muß, das den jungen Mann in eine uner wun chte Ehe trieb. Ihm that der arme Mann leid. In jedem Falle war er, wie kaum ein ziveiter Mensch, da Opfer widriger Verhältnisse. Im großen Ganzen konnte der er fahren Mann Frau Hildegards Plan nicht verdammen. Nur so öffneten sich dem Kinde die Thor feines Ba terhauses, es galt nur noch, die kllnf tige, junge rau der Aufnahme des Knaben geneigt zu stimmen. Das zu erreichen, traute er Flemming zu denn er liebte seinen Sohn don gan, zem Herzen. Bis e soweit war, gin gen Monate in'S Land. HanS der Kleine blieb auf die Fürsorge Frem der angewiesen. Es durft selbst der Vater sein Kind nur selten seyen, sonst mochte der Vierjährige ein treueS Ge dächtniß zeigen, daß ihm dann später das Einleben in S Vaterhaus erschwe rcn würde. Der Capitän saß nach denklich da, er rauchte heftig, in kur zen Zügen, bei ihm daS untrügliche Zeichen hoher Erregbarkeit. .Ich glaube, wir rufen meine Frau herbei," meinte er endlich, als ihm nichts einfallen wollte. .In solchen Dingen wissen die Weiber Rath, und da! Kind soll es gut haben, bis Sie es haben können, das ist gewiß. Er verließ das Zimmer und kam mit einer gut aussehenden Dame zu rück. Ohne Ziererei ging sie auf den Kaufherrn zu, reichte ihm ihre volle, weiße Hand und nahm unbefangen seine herzlichen Tankesworte in Em pfana. , .Sie möchten un! wohl HZnschen entführen, eröffnete sie das Gesprach, .das wird meinen Mädchen leid sein, sie wissen sich nicht wenig mit dem süßen, kleinen Kerl." .Herr Flemming kann daS Kind für'S erst nicht aufnehmen," kam der Capitän dem Verlegenen zu Hilfe. Er wird heirathen. und d:e jung Frau muß sich doch erst gewöhnen, be vor man ihr die Sorge für das Kind überläßt." Mehr brauchte nach deS braven Mannes Absicht die Frau nicht zu er fahren, am wenigsten, daß Hanschens Dasein der künftigen Mutter noch ein tiefes Geheimniß war. Dazu fand sich, mußte es einmal sein, immer noch Zeit. Frau Brinkmann überlegte nicht lange. Wenn'S so ist. könnten wir. daS heißt, wenn Du wolltest," wandte sie sich lebhaft an ihren Gatten. Den kleinen Kerl behalten," er gänzte dieser vergnügt. So hatte ich'ö erwartet. Sie sehen, Herr Flem ming, die Haupt, und Kabinetsfrage ist leicht gelöst. Wollen Sie uns den Jungen anvertrauen?" Ob ich will!" Der Handelsherr schlug dankbar in die gebotene Hand des älteren Freundes ein. Ein Stein fiel ihm vom Herzen. .Wie werd ich Ihnen jmals dan ken können," stammelte er. .Dadurch, daß, Sie dem Kinde ge. recht werden, wir verstehen unö." nickte Brinkmann vielsagend. Der Klein wurde herbeigeholt und kam in Begleitung zweier allerliebster Madchen im Alter von fünfzehn bis sechzehn Jahren, die ihn nicht von der Hand ließen. Von ihnen fort strebte er zur Thür zurück, in der er erst wieder mit Cäsar erschien. Tu Cäsar. Hierbleiben, sagte er gleichsam vorstellend. Die Wort, die einen Beweis von der Anhänglichkeit des kleinen Bur schen gaben, beglückten seinen Vater sehr, vorsichtig und unter Vermeidung jeglicher Zärtlichkeit gelang es ihm, den Knaben an sich zu ziehen, und eine Viertelstunde später faß Hanschen höchst vergnügt aus des Vaters Knieen und ließ die Pferde laufen, bis ihm die Kraft erlahmte. Was machen wir aber mit dem da?" fragte der Capitän und wies auf den leise hinausschleichenden Neger. Es fand sich, daß man im Haus für Cäsar keinen Platz hatte; nach Bremen zu kommen, weigerte Cäsar sich. Seine MissiS hatte befohlen, beim Master zu bleiben, daran hielt er unverbrüchlich fest. Man einigte sich schließlich dahin. daß er irgendwo ganz in der Nähe des Hauses untergebracht werden sollte, von wo aus er täglich nach dem Kna ben sehen konnte, ine geeignete Thä tigkeit für ihn zu finden, behielt der Capitän sich vor. Nachdem alles fo in bester Ordnung, verließ der Han delshcrr die Stadt mit viel leichterem Herzen, als er sie betreten. Nun war r nicht mehr arm. nicht mehr allein, ihm lebte der Sohn, das Kind der heißgeliebten Frau, ihr heiliges, ihm über alles theure Bermächtniß. Von nun an hatte sein Leben, das fühlte r. wieder einen Zweck. Tortiekuna folaH Eine lange Nase. Pas agier (zum andern): Sie, stecken Sie den Kopf nicht fo weit zum Fenster hinaus; wenn ein andererZug kommt. ahrt er Ihnen die Naserspide fort!" Ein Wohlthäter. Frau: .Wer Arthur, wie konntest Du Dich nur so bezechen?" Mann (von einer Wohlthatigkeitsveranstaltung heimkeh rend): Lch. Bertha, was thut man BPM&Szz'xr CmoM 'Xrtbfiae. ZamHat, be i m ' nUL "lM.l,J Irr Z!oktnllnt. Von Helene Lang Anton. Leutnant Schmitzbach von den Dra gonern war ein patenter Jung, der schneidigste Nelter, der größte Kur macher und hatte auch sonst viel Iie benswürdige Eigenschaften. Dazu gehörte, daß er nirgend fehlte, wo etwas los war. Doch fein Haupttrick war und blieb der Sport. Ein Nen nen. rilis dem er nicht wenigsten ei nen Preis gewann, war schon sei mehreren Jahren undenkbar. Und nun war daS Unglaubliche ae schkhen. Er hatte sich beim ersten Nennen um zwei Nasenlängen schla gen lassen. ES schien ihn nicht ein mal sonderlich zu berühren. Als er auf den Cattelplatz zurück ritt, achtete er nicht der vielen Unzu friedenen, die olle auf feinen Gaul gesetzt hatten. Sein Blick glitt tiber sie hinweg nach der Tribune. Seine Freunde schüttelten die Kopse. AIS er nun gar beim vierten Ren nen zurücktrat und Reugeld bezahlte, wollte das Verwundern kein Ende nehmen. Nur von Schmollwiß von den elf ten Ulanen, sein größter Konkurrent, freute sich. .Der rote Baron", wie er seiner brennendrotcn Haare wegen genannt wurde, hatte dadurch mehr Chancen. Schmollwitz hatte ouch einen anderen Namen, den man sich allerdings nur m die Ohren flüsterte, Der Dallcsbaron". Man wußte nicht genau, ob er zu viel verausgabte oder zu wenig Geldmittel zur Ber fugung hatte. Thatsache war. daß er in steter Geldverlegenheit vegetierte, wie er selbst sagte, und sehnsüchtig aus den Tod emer alten Tante war tete, die ihn zum Universalerben ein gesetzt hatte. Beim nächsten Nennen. daS acht Tage später stattfand erschien Schmitzvach zum Erstaunen aller Zn sull drek . nicht wie sonst im leich ten Reitrock und der über die Ohren gezogenen Ntitmude. Er kam als Zuschauer, hatte gar nicht gezeichnet, Am Totalisator herrschte Ratlosia- keit. All die Provinzonkels. die kein eigenes Urteil hatten, waren in groß ter Verlegenheit, auf welches Pserd sie nun fetzen follten. Die Damen, die Kameraden wunderten sich. Nie mand kannte den Grund seines son derbaren Benehmens. Nur der rote Bciron schien etwas zu ahnen. Er hatte Schmitzbach schon im vorigen Rennen scharf beobachtet. Er lächelte eigentümlich, als er an schmitzbach herantrat. Ah. Sie wollen mal Kritiker spielen?" Vielleicht; vor allem mal als Mensch einem Rennen beiwohnen. Als Mensch V Na ja, man will doch mal an ständig angezogen ein Nennen mit machen." Der rote Baron lächelte noch mehr. Sein Auge überflog die patente, ge schniegelte Erscheinung Schmitzbachs. der sich schon wieder von ihm avae wendet und seine Aufmerksamkeit auf einen roten Rosenhut lenkte, der auf der Tribune in der zweiten Reihe der letzten Loge saß und nur ab und zu diskret hinter dem ungeheuren Feder Hut der dicken Frau Major Schaper yervoriugte. Auch darüber quittierte der rote Baron mit einem Lächeln. Er war also auf ganz richtiger Fährte. chmikbach hatte sich anscheinend in den roten Rosenhut, der schon auf dem ersten Nennen Aufsehen erregte, rettungslos verliebt und aus diesem Grunde auf das Mitreiten verzichtet. Er wollte Eindruck machen, wozu der saloppe Reitanzug ' nicht geeignet, wollte wohl auch mehr in der Nähe der Angebeteten bleiben. oren Sie mal, lieber Schmoll- Witz", wandte er sich lebhaft an den Kameraden, können Sie mir nicht sagen, wer die Dame mit dem No senhut ist, die hinter Frau Schaper sitzt? Sie ist mir schon das letzte mal aufgefallen. Muh 'ne Auslän derin fein, at fo was Apartes." Von Schmollwit? zuckte die Ach- fein. .Bedaure. bm nicht orientiert. Aber die Dame ist mir auch fchon aufgefallen. Wirklich famose Er scheinung. Werde mich erkundigen." Ja, bitte, Sie täten mir einen großen Gefallen. Sie wissen, wenn ich mich nach einer Dame erkundige, gibt's schlechte Witze." Werde es fchon herausbekommen. Ich tu' Ihnen ja gern jeden Gefal len. leider beruht das nicht auf Ge genseitigkeit." .Wieso?" Nun, vorgestern im Kasino " Schmitzbach erinnerte sich. Schmoll Witz hatte ihn um hundert Taler an gepumpt und er hatte in einer An Wandlung von Solidität diese verwei aert. Fast verlegen sagte er: .Es war mir vorgestern tatsächlich nicht möglich, Ihren Wunsch zu erMIen. Aber wenn Sie mir den Namen und die Verhältnisse jener Dame aus- undschaften oder mir Gelegenheit geben, mit ihr bekannt zu werden, verschaffe ich Ihnen das Geld. ,Ein geschlagen?" Er hielt dcm roten Baron die Hand hin. Dieser zögerte einen Augenblick, dann schlug er ein.! Abgemacht. Wann kann ich das Geld haben?" Verblüfst, sah Schmitzbach i$ cm.; Tezember 1012. So sicher war er seiner Cache? Viel leicht wußte Schmollwitz, wer der role Hut war und ließ ihn herein fallen. Gleichviel. Et kam ihm auf in paar Hundertmarkscheine nicht i.MM r j ... .tf.!L 1 1 . i : . )", ivuni vswyniuiiiuij nur r Bekanntschaft mit dem entzückenden Geschöpf ermöglichte. Er war ja 'von Natur nicht schüchtern und nie um eme Ausrede verlegen, wenn er etwa! erreichen wollte; aber er konnte doch unmöglich an diese elegante Da me, die sich so vornehm gab, ohn weitere herantreten und sich vor stellen. Auch andern Herren war der Ro senhut aufgefallen und S hatten sich vor der Loge, in deren Hintergrund die Nosenkonlgin thronte, ganze Gruppen von Herren gebildet, die interessiert miteinander plauderte und noch interessierter die neue Er scheinung musterten. Schmitzbach hatte sich gegenüber der Tribüne aufgestellt und fchien al leS andere vergessen zu haben. Un entwegt starrte er die junge Dame, die sich durch die allgemeine Aus meiksamkeit gar nicht geniert fühlte, an. Sie nahm die dielen bewundern den Blicke lächelnd entgegen, und eS kam Schmitzbach in feiner erwachten Eifersucht vor. als ob sie darauf rea giere. Gleich darauf verwarf er den Gedanken wieder als eine unerhörte Beleidigung der sich tadellos geben den jungen Dame. Er hatte sich fest vorgenommen, sie nicht auS . den Augen zu lassen. Schon vor Beendigung des Rennenö war er nach dem Wagenpark gegan gen. Er hatte auch den Rosenhut mitten im Gewühl der Menge auf tauchen gesehen und sich herange drängt. Aber er war doch zu spät gekommen. AIs sie sich trennten, wollte er näheres wissen. Heut abend beim Essen im Ka sino erzähle ich Ihnen alles", sagte von Schmollwitz, vielleicht sind Sie auch so gut, das Geld mir mitzu bringen. Das Geld bringe ich mit, aber das, waS Sie über die Dame ersah ren, muß ich jetzt gleich wissen. Wie heißt sie? Und wo kann ich sie kennen lernen?' Schmollwitz räusperte sich und sagte dann langsam, jedes Wort be- tonend: Sie heißt Gustk Schneider, Und wenn Sie in Berlin im Hotel Monopol absteigen, ist es Ihnen ein Leichtes, sie kennen zu lernen. 1 Ah. im Hotel Monopol? Sie lo giert da?" Ja, sie logiert da. Aber Sie müssen, wenn Sie sie sehen und sprechen wollen, ein Zimmer in der zweiten Etaae nehmen. Zweite Etage? Warum denn?" Da ist sie nämlich Zimmermäd chen seit einem Jahr. Adieu, lieber Kmrnjnniim im!) m?I Sirrnnimm. w N; r - o ' Chirurgische Ucberpllanzungrn. Die Wundertaten des New Forker Chirurgen Alexis Carrel, der dieses Jahr mit dem Nobelpreis ausgezeich net worden ist, erscheinen als die praktische Verwirklichung einer sehr alten Idee. Schon früher hat man versucht, verlorene menschliche Glied maßen durch andere zu ersetzen, ohne daß freilich solch komplizierte Trans Plantationen" gelungen wären, wie sie Carrel ausgeführt hat. In ei rer Wochenschrift veröffentlicht nun Louis Foreft di Abbildung eineS italienischen . Bildes vom Ende des lb. Jahrhunderts, auf dem die Ue berpflanzung eines ganzen Beines mit dem Schenkel dargestellt wird. Einem Manne, dessen Bein ampu iiert.ist. setzt, ein Arzt das frisch- abgeschnittene :50s in, eines Negers an; cieser unglückliche" ist im untern Teil des Bildes dargestellt, wie er stirbt. Die ganze Art, wie diese Ueberpflan zung durchgeführt wird, kann nach der Ansicht des Fachmannes keine Er findung des Malers sein, sondern muß 'auf irgendwelche Vorbilder oder Versuche der Wirklichkeit zurückge Ixn. Man hat wahrscheinlich schon damals versucht, durch die Berbin dung noch lebender Gewebe mit dem Körper ein Zusammenwachsen des fremden Gliedes mit dem Organis mus zu erzielen. Formen du Ue berpflanzungen gewisser menschlicher Gewebe sind schon im' alten Indien bekannt, wo eine ganze Aerzteklasse berühmt war durch ihre Geschickrch keit, abgeschnittene Nasen durch ar- fcere zu ersetzen. Das , Abschneiden von Nasen, bei Verbrechern war eme häufig 'ausgeführte Straft, so daß cs den Äerzlen an frischem Material für ihre Nasenoperationen ' nicht fehlte. Die Fortschritte der Ueberpflanzung menschlicher - Gewebe, die die, indische Medizin gemacht hatte, sind auch nach Europa gelangt und um die Mitte d:s 15. Jahrhunderts findet sich in Italien eine aus Sizilien stammende Familie herumziehender Aerzte, die Branca, Vater und, Sohn, die wegen derartiger Operationen einen guten Ruf hatten. Im 16. Jahrhundert gab es in Bologna eine Schule sehr geschickter Aerzte, die sich viel mit Ue berpflanzungen beschäftigten.' Da das von Forest aufgefundene Gemälde ter bolognesischen Schule anzugehören cheint, so wäre hur ein Zusammen hang gegeben. Vielleicht ist der dar gestellte Arzt der berühmte Bologne- er Chirurg Kaspar Tagliacozza, der ' ' (O) "r v i V- r r .'. nt' r . n -f . ,. Wt V? Wvv";:-r,. Y r-W m . ' , V ' , , X lo ' . : ' . V : ,i V 1 t ' - 1 ' ' . 1 -K ;a v& fsas i .W - k.... ' , ,i V i V'i.'l (I ' "? , V - T Jj . .. if Kmtt " ( .. , JU. N Abend'Sostlime haben durchschkinende Taillen. Wcnn auch die Röcke In neuen Abtnd'Kosiüme häufig schwer gcinncht werden durch schweren Brocade oder .euiboffed" Samt, sind die Taillen so luftig, wie nmi es sich mir denken kann; oft wird eine ilat Nct über einem ffutter von fleischfarbigem Chiffon nearbeitct. um den Eindruck deS ausMfprochenften TckolicticrenS m geben. Tns hier ndge bildete 5oftüm hat eine Taille von Tpiben und Net und der Rock ist auS rofen farbigem oder rauem Brocade gemacht und über einem Iluterrock drapiert, de: eus dket und Tpitzen hcraestellt iit. Tie viereckige Tchlrpve an der Teile ist ein ciacnattiger Geschmack, iinopsschuhe auS rosa Talin begleiten daS Kostüin glnsere c5iiiftmHIer - Uferte. 9388- (sin einfaches aber hubscheS Negliqee. Tamen Haus- oder TressinqTakk. Schottischer Aanell in einer siiibiHiftr uriii hmt mfY imirh für hii-f. Trii. lvrwendet. Die freien Kanten der lieferet besetzt. Das Dessin eignet sich für Seide, Alane oder Crepe. Taö Mu ,ter kommt in S Größen: 32, 84, 3, 88, 40 und 42 f,oU Brustweite. b-, nötigt 2Va IßaxU völligen Stoff für die ZSzölliqe Größe. Preis des Musters U) Cents. . , Ve st ellungs'?ln Weisungen $ipi SSslvHer tncrhc nn Irnnnb in 9rSt-,,ft rr:s v .... ....... v ..w.v Preise geschickt. Man gebe Numm Tust ,- - k tJfs jYa ilM T ... .1- . f- Ti uui , uiiu :ujiuc rrii vupon nrvst ?attorn Department, lZmada Tribüne, 1311 Lsward Lt. ?cr Smaßa Hriöün Fattcrn ßonpon. Ich Üllsch Muster, No. ...... .... Zoll, Brust, oder TaiÄemveite (Iah .... bei Lind?rsachen.) . Nam . . ..." SU Etraß 1299 starb und wohl einmal das küh ne Experiment gemacht haben kann, ein Negerbein auf einen reichen Pa tienten. der sein eigenes Bein ver loren hatte, zu überpflanzen. Daß freilich dieser Carrel des 16. Jahr Hunderts mit diesem, tollkühnen Ber such, der alle heutigen Operationen weit hinter sich laßt, Erfolg hatte, !st ailsgeschlofsen. X . - i., 't f. i ' ,' , ..-!.- V .V ' , ' ! , V T':,'t . -,- N. it 4 . j Manschetien und des Kragens Im ,it yiijni .iiiicnuir.ia PC und Größe und die bcUe Adresse deut . - f tt w - . vem voen erivaunken Preis an das Stadt ;7.7. Kleinblättrige Chin chinabäume weisen einen weit Höhe ren Chiningehalt auf als groß blättrige. ; ES gibt verschiedene ostindische wilde Nesseln, die dein Menschen schon bei leiser Berührung mit ihnen hef tigen Schmerz verursachen, für ihn aber oft auch noch ernstere Folgen (eine Art Bergistung) Haben können. w K i ' n v , .f. i : i l . V I J ' J , . 7x im. y - . flp frbL'jäi ETk