" s f.?, wr Fvetnde Roman von M. jeääü MiüBiit 1 (15. Fortsetzung,) .Ja. Vater, so ist es." HanS sprach jetzt mit lauter, hallender stimme und fast feindseligem Ton. .Oder hättest Du den Muth, das leugnen zu wollen? Tu weiht sehr wohl, dah ich unlöslich kedunden bin; mög nun da besetz da letzte Wort noch zu reden haben oder nicht, da ist belanglos. Die Form lichkeit holen wir nach." Frag' in der ganzen Welt, ob Je mand Dein Verhältnih eine ül.e nennt." kntgegnete der alte Herr erregt. .Wai kümmert mich die Welt. ilia ierj Sie giebt mir nichts und kann mir nichts nehmen. Du horst ja, daß ich selbst mich als gebunden ansehe und mein Ehe legalisiren lasse." .Schweig, schiveig!" keuchte der Kranke dumpf. .Du willst mich schweigen heißen, wie mich die Mutter schweigen hieß.'' grollte der empörte Mann jetzt auher sich. .Vater, willst Du mich denn jurn Schurken machen. Zum meineidigen Aerräther an einer Frau, an der mein ganzes Herz hängt, die Lebe- meines Lebens ist und der ich's danke, .venn ich ein ganzer Mann geworden. Nein, Water, das wirst Du nicht wollen und ,Du kannst eS auch nicht. Sieh Dir nur lieber meine Hannah an; so wie Tu jetzt urtheilen willst, urtheilst Du wie ein Blinder, der keine Farbe kennt, sieh sie Dir ein, sie und mein Hänschen, den lieben, süßen Kerl, Du wirst stolz fin uf meinen Jungen und seine Mutter segnen!" ES blieb still im Zimmer, man hörte ine Weile nur die keuchenden Athem züge des Kranken, der sichtlich nach Worten rang. Endlich hatte er sie ge funden, mühsam hob er sich in den itis sen auf. .Höre mich, mein Sohn," sagte er feierlich. .Du darfst nicht verheirathet ein, wenn Dir unsere, des HauseZ Ehre etwaS gilt? Und wäre Dein: Frau ein Cngcl, Du müßtest ihr ent sagen." .Aengstige mich nicht!" rief HanZ schroff. .Ich ertrag's nicht länger. Zuerst die Mutter, die mir mit ihrer geheimnißvollen Warnung den Mund verbietet, bis eZ zum Reden fast zu spät und dann Du? Sprich jetzt, oder ich reise morgen zu meiner Frau, um r'.t mehr heimzukehren. Du hast dann leinen Sohn mehr." Ernst und feierlich klangen die Worte aus dem jungen Munde. Jo hannes Flemming seufzte, er würde re ixn müssen. Aber noch schwieg er. oj wandte sein Sohn sich ab. .Hans!" So rief der Vater seinen Namen nie. das Ilanz nach Liebe, nach seligen Kindertagen. Hans trat einen Schritt zurück ur näherte sich auf's Neue dem Bett. .Mein lieber Vater," bat er weich, .laß mich nicht so ron Dir gehen! Ich kann Dir nicht zu willen sein in dieser einen einzigen Sache, kann meine Han nah nicht verleugnen, mein Kind nicht ton mir stoßen, das mußt Du versie len! In allen anderen Dinn will ich Dir gehorsam sein, will Dich ehren und lieben, wie Tu es verdienst, nur sieh Dir mein Hannah an. Sie ist so gut und schön, ich wette, sie zwingt sogar Dein Herz." , Ein Seufzer entrang sich aus ge ezuälter Brust. Johannes Flemming vergrub sein Gesicht in beide Hände und schluchzte verzweifelt. Hans sah, wie heiße Thränen durch seine abge zehrten Finger rieselten. .Mein armer Sohn, ich kann nicht, darf Dir nicht nachgeben, auch wenn ich wollte, denn $il mußt. Du mußt Verty hcirathen." Hans stand auf. So leb denn wohl und Gott vergeb Dir. was Du an zwei Unschuldigen thust." .Bleib Hans, bleib!" rief Flemming kiußer sich. O Gott, wie schwer, wie furchtbar schwer strafst Du meine Schuld! HanS hilf, rette uns, wir sind verloren, verdammt, wenn Du nich' sühnst!" Hans traute seinen Ohren nicht. Die wachsende Erregung des Vaters ängstigte ihn; sprach er vielleicht im Fieberwahn? Sprich weiter, Vater." sagte er tonlos, jetzt muß ich alles wissen." Johannes Flemming erzählte von der. schweren bösen Zeit nach dem Tode seines Vaters, unmittelbar nachdem HanS ihm geboren. Unglück über Unglück suchte daS tolze Handelshaus heim, der Credit ank dahin, der Mutter Erb btx chlang der Abgrund, nachdem daS Ge chaftscapital durch Fallissements be reundeter Häuser verloren ging. Der Bankerott stand vor der Thür, der Ruin war unvermeidlich. Da in der höchsten Noth kam Johannes eine ret ende Idee. Er schinte sich mit den Seinen nach Brasilien ein. nachdem er Krause daS Geschäft vertraut, dort war er als junger Mensch gewesen, dort hoffte er Stellung zu finden. Er fand sie, und seine Idee sollte sich glän nd bewähren, nicht ohne daß sie vor her ein großes Opfer erfordert. Wo, her daS Geld aber nehmen? Da fiel ihm und feiner Frau das große Ver mögen ihres Bruders ein, daS unange tastet in sicheren Papieren im Kassen schrank lag. . Vielleicht, nein sicher hötteHugo nichts dagegen gehabt, wenn daS Geld verwandte, um daS alt Schuld. Priggk.Provk. J8 lU. J.LJLBJ- .UJl 1, w J.' IM lilJH Geschäft wieder flott zu machen und daS neue In Gang zu bringen. Zum Abfragen blieb kein Zeit. Tr Cchiva ger befand sich bei in Urpedttioi', deren Aufenthalt momentr, unbekannt war. Die Versuchung war groß, beide, Vater und Mutter erlagen, sie sahen ihren Knaben an und retteten sich. ES dauerte lange, bil man mit dem geliehenen Gelde über den Berg kam. Johanne mußte rastlsS arbeiten, be vor ei ihm gelang, hoch zu kommen, ohne den Gedanken, den Tabak selbst zu bauen, wäre er nie so weit gelangt. Alles gedieh langsam, aber stetig. An Hugo wurden stillschweigend die be trochtlichen Zinsen weiter gezahlt, da traf die Nachricht von seiner Verlobung ein. Die lemmings ahnten, waS jetzt kommen würde und gingen fast zu Grunde in dieser Zeit. DaS Gefürch. tete kam. Hugo brauchte sein Geld, er wollte sich etabliren und bat, ihm sei ganzei Erbtheil zu schicken. .Was Dein Mutter und ich gellt, ten, alS Hugo uni daS schrieb." fuhr der krankeMann mit fliegendem Athem fort, .das erlaß mir zu schildern. Ich war dem Selbstmord nah und ohn Dich, ohne Deine arme Mutter hätte ich ein Ende gemacht. Sie stand mir treu zur Seite, versuchte Rath zu schaf fen, wo keiner war, sah nach Hilfe aus. wo kein fein konnte, und wir Beide rieben uns fast auf in dieser Zeit. Was wir auftreiben konnte, ob"! das eben gerettete Geschäft zu zerstören, schickten wir ihm. allein. eS war. wie Du Dir denken kannst, nur ein kleiner Theil des großen Vermögens. Hugos Fragen mich ich aus, bat um Zeit, versprach Aufklärungen, er wurde mißtrauisch, schwieg schließlich und traf unerwartet in Bremen ein. Deine Mutter über nahm es. ihm unsere Schuld zu geste hen, weil er begriff, daß ein Mutler herz für ihr Kind vor nichts zurückbebt, auch vor einem Verbrechen Nicht. Mich, seinen ehemaligen Freuno, mochte er nicht sehen, er verachtete mich wohl zu tief. Ich bot ihm mein ganzes Hab und Gut als Unterpfand, bis ich die Schuld getilgt habe, er ließ sich eine Verschreibung fertigen und nahm sie mit sich. Dann ging er fort, und für uns begann die gute Zeit. Anfangs fiel es mir schwer, die hohen Zinsen aufzubringen, das vergrößerte Geschäft brachte große Ausgaben mit sich, die sich indeß bald lohnten. Wir kehrten zurück die Pflanzung gedieh,,, wir konnten bauen, zum Abzahlen kam ich nicht, da Hugo es nicht forderte. Dann starb er plötzlich und ließ uns sein scind zurück." Wir sollten' gut an ihm machen. Damit er dessen sicher sei, da mit Gerty nicht das entwendete Erbe wieder zerrönne, übergab er einem hie sigen Nechtsanwalt in versiegeltes Packet. Dasselbe enthält das Bekennt' niß unserer Schu'd, sowie jene Ver schreibung unserer ganzen Habe. Im Falle Du Deine Cousine Gerty heira tlcft, wie ihr Vater es gewollt, gelangt das Packet am Tage Eurer Vermäh lung in meine oder Deiner Mutter Hand; heirathet sie einen Andern, so erhält dieser es, und es bleibt ihm überlassen, wie er sich mit uns aus einander setzen will bezüglich des Gerin gehörigen, doch niemals ausge zahlten Capitals. Begreifst Du nun. daß Du das Mädchen heirathen mußt? Siehst Du ein, daß die Ehre der Flem mings nie ud nimmermehr in der Hand eines wildfremden Menschen tu hen darf? Begreifst Du nun, waS für uns daran liegt, daß Du noch ledig bist? Verstehst Du. weshalb wir hart herzig scheinen?" Tief erschöpft, dunkle Ring unter den Augen, die Stirn vom Schweiße bedeckt, sank Johannes zurück. Der Sohn faß wie vernichtet da und barg sein Gesicht in beiden Händen. In feinen Ohren sauste und brauste es, er hörte immerzu nur einen einzigen Gatj: Dein Vater ist ein Dieb." Wild sah er um sich. Wer rief ihm diese Worte zu? Niemand, es mußten seine erregten Sinne sein, der Kranke lag mit geschlossenen Augen still. Die Nuhe des Sohnes ängstigte ihn, er hob die Hand und suchte zitternd "bie Rechte zu fassen, die immer noch den Kopf des reglos Sitzenden hielt. Vergieb mir. Hans!" bat er fast schüchtern. Ich that s für Dich." Hans antwortete nicht. Was hätte er sagen sollen. Daß die Eltern die un geheuerliche That zum Theil für ihren einzigen Sohn gethan, war klar. Aber hatte er dasSchrecküche verlangt? Wäre er nicht lieber arm und ehrlich geblie ben als ehrlicher Leute Kind? Und seine Hannah, der kleine Hans. Was sollte aus ihnen werden? Mußten sie alle leiden unter der Eltern Schuld? Er stöhnte laut bei diesen Gedanken, die wie gejagt auf ihn einürmten. Es war zu viel, er konnt:, wollte nicht fas' sen, was er gehört. Der alte Mann mußte von Sinnen sein. Ohne zu wissen ,waS er that, bewegte der Arme betend seine Lippen. .Hilf Du mir. Gott, ei darf nicht sein."' Johanne Flemming hatte diese Worte gehört. .Mein Sohn," in nerte er noch einmal mit fast ersterben der Stimme. Erbarme Dich, verzeih lnd sage, daß Du Gerty heirathen willst." .Nie. nie und nimmermehr!" Laut und brüek kam die Antwort von Han senk Lippen. l5r stand auf. schob sei. nen Stuhl zurück .und eilte, ohne sich umzusehen. ouS dem Zimmer. Draußen irrte er Im arten umher. Er fühlte nicht den Frost, der seine Glieder erstarrte, nicht den Wind, der ihm da Har in d! Augen peitschte. tt fühlt sich elend, zerschlagen, der klaren Vesinnun beraubt. N'cht einen Augenblick tarn ihm der Gedenk, sein Weib zu opfern, um der likjte des Hause willen. DaS Opfer wäre zu groß gewesen, die Ehre zu theuer erlauft. Mochte lieber das Aeu ßerste geschehen, in feinet Macht stand es nicht, abzuwenden. Eher dachte er daran, sich Gerty zu rösfnen. Er wollte sie um Vergebung für seine Eltern anflehen. Mochte sie dann Al le nehmen, waS er besaß, wa tüm merte ihn Geld, blieb nur die Ehre rein und makellos, die doch auch die seinige war. Gerty würde nicht unerbittlich sein. Ihr hatten Vater und Mutter nur Gutes gethan, ihr ine Heimath ge boten, nachdem sie sie zwar beslohlcn. ES war in böseS, häßliches Wort, ein noch häßlich Begriff, und HanS stieg vor Scham daS Älut in die Stirn. An seine Mutter mochte er dabei gar nicht denken. Seine feine, kluge Mut ter, die ihm, bevor er Hannah kennen gelernt, da, Urbild edler Weiblichkeit erschien. Sie hatte ihre Hand geboten, daß der Vater an ihrem leiblichen Bru. der zum Diebe ward. ES faßte den jungen Handelsherrn wie heftiger, physischer Ekel vor der ganzen Welt, er fühlte, er müsse fort, die Luft im Elternhause erstickt ihn; nie wieder würde er dem Vater und der Mutter frei in die Augen sehen, er konnte eS nicht. Und wenn er erst mit Gerty abgerechnet, blieb ihm vielleicht so viel, daß er in seiner neuen Hei math daS alte glückliche Leben weiter führen dürfe, wenn dann auch die Cou sine die Herrin der Firma hieß. Bis hierher gelangte Hans in feinem Gedankengang, als ihn die Stimme des Dieners zur Wirklichkeit zurück rief. Herr Flemming, bitte, kommen Sie schnell. Ich suche Sie schon einige Zeit. Madame läßt Bitten. Es steht schlimmer um den Herrn, er hat einen neuen Anfall, und Friedrich ist schon zum Arzt geschickt worden." Hans mußte sich Zwang anthun, um dem Manne zu folgen. Er faßte sich. Der, zu dem man ibn rief, war sein Vater, das hielt er sich beständig vor, indem er den Weg zum Hause zurück legte. Sein Herz empfand nichts mehr, auch nicht, clL er die Thür deS Krankenzimmers hinter sich schloß und sich dem Leidenden gegenüber sah. Der Arzt war schon zur Stelle. Johannes Flemming war leichen blaß die Augen traten aus ihren Höh' len, der Atbem kam und ging stoßweise aus der beladenen Vrust. Mit angst vollem Gesichl umstanden seine Frau und Gerty und der Arzt das Bett, der durch in verstohlenes Achselzucken dem Sohne die Hoffnungslosigkeit der Lage wies. Hans trat einen Schritt weiter vor, da schien der Sterbende ihn zu erken nen. Der Bann, der über ihm gelegen, wich. Mit seiner letzten Kraft winkte er seinen Sohn zu sich hin, faßte die widerstrebende Hand und stammelte, den übrigen Anioesenden kaum ver ständlich: Wahre mein Geheimniß und erfülle meinen Wunsch, ich kann sonst nicht ruhig sterben, Hans." Erschüttert beugte dieser sich über den mit dem Tode ringenden Vater; er wollte sprechen, ihn trösten, aber er vermochte es nicht. Die linke Hand Flemmings tastete nach der feiner Nichte, die zur Seite stand, er faßte sie und legte sie sanft, aber bestimmt in die des SohneZ, die er noch immer hielt. Habt Euch lieb, Kinder, und Du Hans, mach' gut an ihr. wcis . . ." Die Schlußworte gingen in unhör barem Flüstern unter. Keiner der Anwesenden wagte, sich zu rühren. Hans Flemming erstarrte zu Stein. Er empfand den unge heuren Frevel, den der Sterbende be ging, fast wie eig'ne Schuld, und. doch stand er so sehr unter dem Banne der Stund, daß er keinenEinspruch wagte. Die Augen seiner Mutter ruhten bit tend, beschwörend auf ihm, und er schwieg. Ein zitternder Laut ging durch den Raum, Johannes Flemming streckte sich lang. Der Arzt zog seine Uhr, dann prüfte er noch einmal den PulS des nunmehr regungslos Liegenden, der die Hände seiner Kinder noch in der feinen hielt. Ein glücklicher Aus druck lag über dem stillen, bleichen Se sicht. Der Doctor richtete sich auf. Er ist entschlafen." Laut weinend umfaßten Mutter und Nichte sich, während der Sohn wie von Furien verfolgt aus dem Zim mer wich. ' Die Dienstboten steckten die Köpf: zusammen und zischelten. Der junge Herr hat einen Streit mit seinem Va ter gehabt, er war dann fortgelaufen in den kalten, eisumstarrten Garten hinein, obgleich der alte Herr laut hin ter ihm hergerufen. Nicht lange dar nach hatt eS geklingelt, und als Franz hineingetreten, habe der Krank kaum noch redn können, man hatte schnell den Arzt geholt. Und nun war er todt J Daß Vater und Sohn sich ni be sonders nahegestanden, wollte man in der ganzen Stadt wissen, wo man die lang Abwesenheit deS einzigen Erben fast als Verbannung angesehen. Jetzt wuch der Klatsch riesengroß und ver ! stieg sich zu dcnäch:rlichste.n Eehaup lungen. So sollte nach einer Lesart der alte Johanne den Sohn gezwun gen haben, sich mit seiner Cousine zu verloben, der dazu keine Lust verspürt, sondern in andern festen Banden lag; nach andern habe Gerty sich standhaft geweigert und sei nur durch die Litten deS Todten umgestimmt. Den Cbef de Hauses Nlemmini flimmert da! ebenso wenig, all er den Mienen der zahlreich erscheinen den Trauernden irgend welche Beack lung geschenkt. In ihm war uM auf gewühlt. Die Comödie am Todten bett, wie er det Vaters letzte Handlunz in seiner Bitterkeit nannte, hatte lln niedergeschmettert. ili och sollet ( d,l schweren Schlag, den ihm des Todten Bekenntniß zugesiigt, nicht verwindez können, da setzte dc.8 Letz!:, waS tt that, Allem die Krone auf. Achtung, Liebe. Pietät, alle verschwand aus einen Schlag, rn einem einzigen Tage. Am liebsten wäre Hau noch vor der Beisetzung aufgebrochen, um zu Weih und Jlinb zurückzukehren, dort war von nun an sein einziger Platz. Die Thränen der Mutter hielten ihn. Von ihr ließ er sich noch einmal die traurige Geschichte erzählen, deren Wiederauferstehen dem Vater die Tage gekürzt. Sie fand eher die rechten Worte, den Sinn deS Sohnes zu rüh ren. und r begriff, daß die That, so weit feine Mutler Theil an ihr hatte, nur auS Liebe zu ihm geschah. Hätte sie nur noch für Hanna'i. für seinen Sohn ein liebes verstehendes Wort ge habt, so hätten sich vielleicht die Herzen wieder gefunden und in aller Lieb: g:eint. Das aber gewann Frau Hildegard nicht über sich. Sie hielt im Innern daran fest, daß HanS am Sterbebett; deS Vateri sich mit Gerty versprochen habe und hoffte, er werde mit der Zeit sich in die Sachlage fügen, zumql die Ehre des HauscS ihm sehr am Herzen lag. Gerty benahm sich seltsam. Ihrer herben Art entgegen schloß sie sich jetzt inniger an ihre Tante an, der sie zu Zeiten den zärtlichen Mutternamen gab. Es war, al wolle sie ihr zeigen, wie die Verlobung mit Hans in ihrem Sinne war, auch zu ihm selbst war sie noch liebevoller als zuvor. lFortsetzuna folgte Ein Augenzeuge über d,e ErKiirmnn- vanKirkkilisse. Brief an eine Freund. den 24. Ollober. Lieber Freund! Du wirst Dich wundern, ein Schreiben tov mir aus diesem rumänischen Grenzneste zu er halten, während Du mich doch sicher sich auf den Scklachikldcrn des Bal kan gewähnt hast. Ja. ja. es ist Großes passiert in den letzten -4 Stunden. Ehe ich Dir Einzelheiten mitteile, zunächst daS Ereignis' Eine fünftägige Schlacht vor den Wällen von Kirkkilisse ist geschlagen. Bulga rien hat glänzend aesiegt! Die tllr kischen Truppen sind theils gefangen teils getötet, der Rest ist geflohen! Und nun das Nähere! Seit Sonn toz weile Ich beim bulgarischen Ro ten Kreuz. Wir hztten alle Hände voll zu tun mit der kZtablierung unseres Feldlazaretts. Aerzte und Schwe stern, Heilaehilfen nd Krankenträger, alles war' in fieberhafter Tätigkeit und in begreiflicher Spannung iiber die komMlNdcn E7,iqnissk. Und das Verhängnis sollte über die Türken rascher herbeinbrechen. als wir alle es ahnten. Es war ja jene ausgemachte Sache im bulgarischen Kriegslager, daß man mit einem langwierigen Be lagerungskrieae zu rechnen habe. Man nahm an. daß sich die Türken ganz entschieden würden widersetzen. Und nun dieses Ergebnis in so kur zer Zeit! Die Festung Kirkkilisse selbst war von den Bulgaren vollständig zerniert, die Hauptstellungen befände,? sich in einem großen Halbkreis nördlich der Stadt von Petra im Westen üfcr Raklica und Karakotj bis zu den Höhen von Jundala im Osten. Starke Streitkräfte standen auch westlich der Festung bet Seljola. Front gegen Adrianopel, da man von daher ein Eingreifen türkischer Truppen be fürchtete. Am Sonntag gegen Mit ta;; trafen aus dem Hciuptquartier S.ara Zagora Bestimmte Meldungen und Weisungen für den Eeneralissi UiUs ein, offenbar der Befehl zum allgemeinen Angriff. Denn gleich nach dem Abkochen sehten sich die Ko lcnncn gegen die Festung in Marsch Etwa um 1 Uhr begannen die schwe r:n Geschütze der zahlreichen tllrki schen Befestigungen die Ouvertüre zu dem blutigen Drama. Tie'e auf den umliegenden Höhen sehr geschickt an gelegten, modern ausgestatteten Forts galt es einzunehmen, ehe gegen die Stadt selbst vorgegangen werden konnte. Ich muß gestehen, daß ich den Bulgaren einen solchen Helden mut nicht zugetraut habe, denn es war ein ger.idezu wahnsinniges Un ternehmen. gegen die 'tue-speienden Höhen im Sturm vorzugeben. Dazu ist das Terrain vor den Forts sowi: zwisckzen diesen und der Stadt das denkbar ungünstigste. Weingärten n,chts als Weingärten, vielfach un terbrochen tun Hecken. Zärnen und niedrigen Steinmauern, für die Ver teidiger ein geradezu idealer Platz. Dazu waren die , Meingüitkn noch künstlich zur Vcrleidiguig Vorgericht tet. CtacheldraKt. Erdauiwun'e. Tchützen graben mit Sandsackrerdel kung, verborgene Minen und ähnlich Dinge waren von den Türken mit gewohnter Meisterschaft' hergestellt werden, um dem Gegner dc. Vor dringen nach Kräften zu erschwern, lind tapfer verteidigt hat d-r Türke seine Position, da muß ihm sogar sein Feind lassen. AIS die bulgarisckx Infanterie sich !vm Frontangriff entwicke'te. drang den Kolonnen ein mörderische Feuer au den Weingärten entgegen. Hier waren Laschl.BozukS, Kurden und Tataren im türkischen Boldertresfen. alle mit modernen Gewehren ausge rüstet und durch die ßt'nein'anie Van de religiösen Hasse fest entschlossen, den wahnsinnig enstürmenden Gi ourl" da Lebenslicht auSzublasen. Diese türkisck'en HÜfsvölker haben sich überhaupt weit besser gesck,lzgen als ihre Herren. Ihnen ist in erster Neihe zu danken, daß es dem türkischen Oberkommando möglich war, mit gro ßen Truppenmcissen den Rückzug über Uesküb nach Bunar-Hissac inS Werk zu setzen, ibnen auch sind die entsetz Mttn Verluste ms bulgarischer Seite zuzurechnen, wie ouch auf das Konto namentlich der wilden Kurden und Tataren die sürchlerlickn Grausam ke'ien an den bulgarischen Verwunde, ten zu setzen sind.' Durch da rasen de Schnellfeuer auS den Weingärten kam hier im Norden der Festung der Angriff der Bulgaren ins Stocken und artete schließlich. alS die Baschi Bozuks und Kurdm auS den Deckun een hervorbrachen und alle Verwu deten vor der Feuerlirien in barbari scher Weise massakrierten, in sluchl artigen Rückzug aus. wobei die Kano nen der Forts ein scharfe gutgeziel tes Feuer auf die Zurückaebenden un Erhielten. Zahlre'cke Granaten p'atz' ten inmitten der bulaarifSen Jnfan teriemassen. Tod und Verderben ver breitend Trotz der anfeuernden Re. den und heldenhaften Beispiele vieler Offiziere war es nicht möglich, die Bulgaren erneut ?um Sturm auf die festen Verteidigungslinien der Türken zu bringen. Die Paust, die unwillkürlich ein trat, wurde jekt von uns benutzt, un ser trauriges Amt zu versehen. In mehreren Kolonnen suchten wir das Schlachtfeld ab. Welcher Jammer welches entsetzliche Elend! Ueberall Siöbnen und Schreien Wehk'oaen und Röcheln! Ein fürchterlicher Blut geruch. gist'ge Pulverdämvfe. Tod nd Verwüstung überall, wohin man blickte! Glücklich noch dieieniaen, die sofort tot waren, als das verHang risvolle Blei sie tarf. denn entsetzlich waren die Verstümmelungen, welche die kurdischen Teufel an den armen Verwundeten ausgeübt hatten. Mei ltens waren den armen Opfern die Augen ausgestochen, Nase und Ohren abgeschnitten, vielen der Leib ausge schlitzt! Gegen Abend erneuerten die Bul-caren- den Angriff auf die Befesti gungen, man hoffte vielleicht die Tür kcn zu überraschen. Aber gleich nach den ersten Schüssen flammte es auf sämtlichen Forts auf, blendend weiße Lichtkegel der elektrischen Scheinwer ker erhellten das Kampfgelände, und wieder mußten sich die Vulgären un ter ungeheuren Verlusten zurückziehen Ein neuer, dritter Angriff brachte endlich das Vorterrain m die Hände der Stürmenden. Ein furchtbarer Nahkampf. Mann gegen Mann entspann sich in den Weingärten. Das Knattern des Ge wehrfeuers verstummte mehr und mehr, mit der blanken Waffe erober ten die Bulgaren die Weingärten, während die Gegner jeden Schritt breit Landes hartnäckig und zäh ver leidigen. Aaiagc!Ns, Handschars, Messer und Gewehrkolb,n. Tataren beile, selbst die bloße Faust und die Zähne benutzten die Verteidiger. Wir haben später mehr als einen Bul garen gefunden, dem die Gurg?l durchgebissen war. Viele gefangene bulgarische Soldaten waren auch von den Kurden gepfählt worden. Am Montag bei Tagesanbruch hatten die Angreifer die Weingärten endgültig erobert, und nun ging es unverzüglich an die Erstürmung der Höhen. 'Was das für eine Blutaröeit war, kann nur die kiinhste Phanta sie ausdenken, mir fehlen dazu die Worte. Unzählige Stürme, Bajonettan griffe, überaus kühne Taten wurd.'N von den bulgarischen Truppen ausge führt, aber immer und immer wieder warfen die Türken ihre Gegner zu rück. So hat das Morden gedauert ohne Unterbrechung bis Mittwoch abend fünf Uhr. Da trat ein Still, stand ein auf der ganzen'Linie. Die Türken scheine,: aber doch ganz richtig gefolgert zu haben, daß dies nur die Stelle vor dem Sturm sei. Man sah Raketen aufsteigen aus der Festung, auch von rerschiedenen Forts. Was das zu bedeutn hatte, wurde im bulgarischen Lager bald bekannt. Von dem bulgarischen H?e rcsteil, welcher ostwärts bei Jundala stand, langte die Meldung an. die türkischen Truppen seien im Abzüge auf Llinar Hissar begriffen. Sofort erging der Veiebl an d-n Genera! Stoilow, die Verfolgung der Tür ken aufzurahmen und dem abziehen den Mukhtar Palcka womöglich den Rückzug abzuschneiden. Außerdem aber sagte sich der GeneraUssiinus Sawoss daß nunmehr die, Zeit ge kommen sei. einen letzten umfassenden :u.,;,, ' ' "" . u...- ' .,- ' ' 101'"--V"' '" ' z .,- - i ' J l .,-v-y ' tt' 1 I y : . ' w i-ßf ; X ) v. , ixrr ' C .. W t 'c m J 7 r 'fi-i',Jfft v - 1 P i i i i " i ' 1 , (. .V r : x-'v?' f. l - 's c. v - 7 : ' r " Vt X , ' , '' ': -wUV - '."i5? : ,1fr ' r " i l' ! Xm,Jk '". l w" .V .i T"M rf V Yr;V X. S.a U N i A:- W ; ri j ..' i viii m .- ' :f'V.H V'' , ' k.' - W M , i i l JuLlA jm'M-Ääkvi Kops, und HalSbellkidnn, die sich durch rmalität auszeichnen. , Sdenn aucl die reizenden Artikel fiir Iraciigebranch scl,r angenchm zu trage sind, eignen sie sich doch niä't für alle elenenheitc,,. Manche elegciiheilcii verlangen die koiwcnkionellstcn nd sormcllsic Tinge. Ter Hut, sowie die Haar unS.Halsuerzie runukn, die hier atgcbildct sind, sind aißerordetlich chic nd eianen lch fiir fot m.'Ile Nach,ilta,iö-Gcle'gcl;eiteil innerhalb der Stadt. Ter Hut ist ein kleines Saiiitiiiobell. umgeben von einer weißen Grcbe-Brnst Ter Kragen der eleganten Cbisfon, Bluse ist hoch und mit einer kleine gesattelten .raus von weinen, Ch,s scn nbgenälit. diesen, Jiostüin werde Pcrlcn-chrringe getragen, die eivaj unter, dem Haar hcrvorschcn. Sturmangriff zu unternehmen. Eifrig wurden alle Vorbereitungen hierzu getroffen und gegen elf Uhr abends fetzten sich die Sturmkolonnen in Be wegung. Es war verboten worden zu schießen, man wollte mit gefall tem Bajonett die Höhen nehmen. Freilich verhinderte die Wachsamkeit der Türken einen sofortigen Erfolg Die Scheinwerfer des Forts blitzen auf und eine rasende Kanonade lei tete diesen letzten Sturm ein. Rei henweise stürzten die Bulgaren, aber weiter und weiter drangen die Kolon nen vor, bis dicht an die feuerspeien- den Hügel heran. Sei es nun. daß die Besatzungen der Forts Nachricht erhalten hatten, die Hauptarmee be finde sich auf dem Rückzüge, sei es. daß die vielen christlichen Soldaten in den FortsSchwierigkelten machten, genug, der äußerst hartnäckige Wider s.ond der Besatzungen erlahmte plötz lich. und es gelaug den Bulgaren, drei Forts der Nordbefestigungen zu erstürmen. Freilich unter sehr großen Opfern. Die christlichen Soldaten der Be satzungen ergaben sich ohne weiteres in großen Scharen, während die Mo hammedaner noch innerl'ch der Um Wallungen , die Löwen kämpften und meist niedergemacht wurden oder flo en. Mit der Einnahme dieser dri Forts war aber die Nierlage der Türken besiegelt Sofort wurde bul sarische Artillerie auf die Höhen ge schafft und von hier aus as Feuer auf die übrigen Forts und die Fe stung selbst geleitet. Nach und nach eroberten die Bulgaren auch sämtliche andern Werke, und gegen drei Uhr morgens waren sämtliche Forts, ich glaube sechzehn oder siebzehn, in ihrem Besitz. Nun galt es, die Stadt selbst an zugreifen. Die Reserven wurden vor gezogen, und dann ging es durch die Weingärten, über Hecken, Gräben undMauern gegen die Festung selbst Hier in dem überaus schwierigen Ter rain hatte der zurückgeworfene Feind nuch einmal Posts gefaßt. Ein grau siger Nahkampf. Mann gegen Mann, in stockfinsterer Nachr. wogte in den Weingärten hin und her. Die bul garische Artillerie schoß Teile der Stadt in Brand, während die Jnfan teriemassen schweigend, nur mit dem Bajonett, in die Weingärten eindran gen. Ein grauenhaftes Gemetzel auk beiden Seiten entspann sich hier. So oft auch die Bulgaren in geschlossener Kolonne heranstürmien. immer und immer wieder warsen die Türken die Eindringenden aus den Weingärten hinaus, wobei sie ihrerseits selbst mit dem Bajonett die Zurückflutenden verfolgten. Bajonett. Messer. Hand jci und Ha'.dukeileil machten hier bei fürchterliche Arbeit. Das Blut floß in Strömen. Es war für die Bulgaren der verlustreichsi Abschnitt des ganzen Kan'pfes. Unterdessen waren Verstärkungen herangekommen Die Artillerie letzte' das Lombarde mcnt auf die StaU fort und noch mals traten die Jnfa,l!crie!olonn?ii zum Sturm an. Der Tag dämmerte herauf, als die letzten Positionen der Türken angegriffen wurden. Der verzweifelte Mut der Osmanen hielt nch stundenlang stand., auch wurde das Vordriiigen der Vulgären sehr erschwert durch die Entzündung zahl nicher Erdmincn. welche die Türken angelegt hatten, und deren Explosion ! ;-'' 'IfrhtrmQtt. "(- !yn Angreifern anrichtete. Endlich aber es 'war., zwischen 7 und 8 Uhr vor mittags, drangen die Stürmenden von drei Seiten, Norden, Nordosten l . t - ii V i r . . " i ; pf I MM; ' ' ' ' k ' r , , i " X ' ft ,a "M ' M 7 ,i $ r , - i , ( . i r'f ' ! M'"-":'c V 1 1 M Vtf j ,:,', ' SWVf ' WV' Unsere Schnittmchr-Gjsttle 9424- Xie graziöse und utsteljende Mode fiir das hcranmachfcnve Maochrn. 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Jeden Tag werden in Au stralien etwa 1,500,000 Kühe gemol ten, davon 1.000,000 in NeusüdmaleZ und 500,000. in Queensland. In den letzten zehn Jahren hat sich die $al,l der Kühe n Australien fast m 75.000 vermehrt. r V i7?