Cmasja Iribuue, Montag den 'X Tezrmbe? 1912. i OMAHA TRIBUNE TRIRÜNE PUnLnilsNG CO. VAL. J. PETER, Pri. . 1 3 1 1 I (owtrd Sir. ümh. N.fer. t.nlnviat -tmA-rlna lMisr. March 14. !'!) I I Ihr nnlhlr IHuiUm, AWiruMi VHÜf L AHu t rw, Murrn l'rri de, Tageblatt,: Turch Träger, per Nach. .. . . .10 Turch die Post, per Jahr....Zt.00 Preis bei Wochkiiblatt! Vei finster Vorauf bezahluna. per 5ak,r $1.50 Wochenblatt erscheint TonnerstazZ, ;i' V "V-U 4iji4'' Umw York Offit, Tb Ccrnun Nrwipa pr Alliaoc, 46 Wett 34 ih SU Cmafa Nrbr., 1). If,v 1912. Schott Schiller lwtc nicht für aus eschlossen gehalten, daij Wridcr zu .Hyänen werden . und mit (fntsctjcu fcjjon treiben konnten, winvöhl a.i öorseitZ keiner mehr die Zrau der Kerrlickt hat als eben unser Schil iix Die ciiglisck Suffragette niuß ihn bereits vorgcsa'Mcl't haben, denn tvoraiif die nicht verfällt, um ihrer lliizufricdeiikeit mit der siir sie de flehenden lluordmMij der Xinge '.'liisdriltk zu verleihen, davon macht man sich keinen Bczriff. Kann man jick rtivas Infernalischeres denken als daS Bt'gieften der Bricfsachcn in den Posckaftcn mit chemische Stoffen, die den Inhalt zerfraßen? Mit satanischer Berechnung hatten die an dem Vernichtungswerke be tbeiliaten Weiber sich vorzugsiocisc die Postkästen in der Nähe der Börse ain Illtimo ausgesucht, dic Checks iin Nennwerthe von Millio nen enthielten. ttnd im Mrichteho. f.: hat eine vor den Schranken sie lieiide Suffragette, noch dazu ein Fräulein", dem Richter den einen und dem Kerichtöschreiber den an deren Schuh an den Kopf geworfen, so das; sie in den Strünwfen wc, aen Mißachtung des hohen Gerichts' Icfes ins Berschlieiz wandcm muh te. Am Bahnhofe hatte sich eine Partie Suffragetten eingefunden, um den Kanzler Lloyd George aus bem Nachhairsewege mit der Ncit peitsche zu lxiarbeiten. Ein Geist licher hatte das Unglück, für der Knazler gehalten zu werden, im; so bekam er die diesem zugedachte. Hiebe. Und das alles wird feoi der Erzfuffraaette Pankhurst össeri Ilch gutgeheißen ! Das ewig Weid liche" muh einer früheren Genera tion angehört lMen. Berühmte Nechnrküustker. Den größten Ruf als Rechknkunfl. ler hatte in den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in Europa Za charias Dase (geboren zu Hamburg 1824. gestorben 1861 ebenda), ßt bereiste in den Jahren 1844 und 1845 Viele größere Städte Deutschlands. w mit Leichtigkeit die größten Zah lenrechnungen im Kopf ausführte. B. eine 6zifftige Zahl mit einer an deren Mziffrigen Zahl multipliziert, wobei er fast drei Stunden gebraucht. Später hat er sein Talent wissen schaftlich verwertet und z. 58. bei Kreisumfang bis auf 200 Dezimal stellen berechnet. Das größte Nechengenie ist abu unstreitig Jakob Jnaudi, der vor 2L Jahren Paris in Erstaunen versetzte Der Pariser Akademie erklärte Jnau di, er könne gleichzeitig rechnen unt sich unterhalten, auch zwei Rechnun gen gleichzeitig im Kopf ausführen, Man machte die Probe. Der Mathe, matiker Poincare stellte ihm die Auf gäbe, die Zahl 4800 ins Quadrat 31 erheben, das Resultat um 1 zu der mindern und durch 6 zu teilen' gleich zeitig fragte ihn der Akademikn Bertrand, welcher Wochentag am 11 März 1822 gewesen sei. Sogleicl löste Jnaudi beide Aufgaben im Kop und gab die Resultate richtig an. Boi der Akademie wurde eine Kommissio? ernannt, um Untersuchungen mi Jnaudi anzustellen und zu ermitteln, in welcher Weife dieser seine erstaun liche Gedächtnistätigkeit ausübt. Nac! dem von Prof. Charcot später erstat teten Bericht erklärte Jnaudi, daß stck ihm, die Zahlen lediglich durch den Klang einprägten und es ihm schwerer falle, eine auf die Tafel geschriebene Aufgabt rechnerisch zu lösen, als eine solche, bei der die Zahlen ihm nur vorgesprochen würden. Vielfache Wer suche der Kommission ergaben d Richtigkeit dieser Behauptung. Auch wurde festgestellt, daß das erstaunliche Gedächtnis Jnaudis sich nur auf Zcch Ien erstreckte, daß es ihm aber fchr schwer fiel, sich einen prosaischen oder poetischen Text einzuprägen. Die wei teren Untersuchungen ergaben, datz e sich bei Jnaudi nicht um eine erbliche Beanlagung handelte, indem seine. El tern, Großeltern und Geschwister, al hi einfache Landleute und Arbeiter ciuch keine Veranlagung in Nechenbe ftifii" -" , ,. ,-.-.',''J' 1 . . " ... . (My1 ' i . -, . - 4ci4KMiiiiirn. ?ink CuniiorcSV aut hm GrotzstaÜle tr.i fca Wfiffti Tiuaex'Vtm Der Schnellzug war eben donnernd n die mächtige Haue des zentral bahnhoski kinaelaufkn. Kantor Rio seil auS Gefreit, einem Dörfchen im Gebirge, hatten bedächtig den Wagen verlassen und schoben sich im Ge dränae der Mitreisenden durch die Bahnsteiasperre. um ihren Einzig?n. den sle'kiaer' Studiosus Philologie, u besuchen und sich von ihm die Greftadt ttktn zu lassen Das Semester war ja zu Ende. Nach drei Tagen wollten sie gemein' sam zurückkehren ins stille s'lmat! dorf. Die Großlidt war Klobens ein Vuch mit sieben Siegeln. Ge hört und gelesen hatten sie viel da von. ober zeitlebens waren sie kaum über die Grenzen Gefretts, geschweige denn in eine Großstadt gkmmen. Mit Reisetaschen. Schachteln unv Regenschirmen standen sie in der ho hen Bahnhofshalle und hielten AuS scheu nach ihren Pau'rS. Aber Pau lus war nicht zu sehen, so sehr auch ihre Augen suchten. Und so wandten sie sich dem Aus gange zu. um nach der Blütenstraße zu fragen. Daß sie nicht weit ent fernt war. wußten sie. Dort sollte PauluS etwas derb auS den Federn geschüttelt werden. Nun standen sie auf dem Bürger, steig vorm Bahnhof, da. wo die Ta rcn halten. Der Kutscher nickte fra gend, und als Herr Kantor Klober, den Gruß seiner Gemeindemitglieder gewohnt, leutselig wieder nickte, da griff er bereits nach Zügel und Ta rameterfähnchen. des EinneigenS der Fahrgäste gewärtig. Aber KloberS trafen gar kein? Anstalten dazu. Der Herr Kantor trat vielmehr an den 'kutschbock heran und fragte, wie nan am schnellsten nach der Blüten Irasie komme. .Wann S' hier einsteigen," ant zor'eke der Schlaukopf. Ach nein, mein Bester, wir sind ach der 'angen ffahrt frob. ein we 'ig laufen zu 'önnen. Zeigen Sie n? nur die Richtung. Dann finden 'ir's schon." Doch der enttäusclue Rosselenke? tat mit einemmal. als börie er ni:b!S mebr. Und Kantor Klobe: sah sich kopfschüttelnd genötigt, einen Stra ßknkehrer um Rat zu fragen. Nun endlich wußte man Bescheid und man strebte, über die .Straße, nach der andern Seite des Platzes zu gelangen. Aber die anten Klob'rS, die ihr beschauliches Dasein stets im ffr'iedm ihres stillen Dorfes vollbracht hat ' ahnten ja nichts von der Ge yicklichkett. die dazu gebort, einen Klebten Vlak zu überschreiten. Gemütlich stiegen sie eben vom Uurgersieig hinunter auf den Asphalt. In ihren Armen und Handen bau melten lustig die sieben Sachen deS Ikovinzlers. Und von den GeschO, xit, Sie rt da in großer Anzahl über im Pllch fabren sahen, nabmen ste als selbstverständlich an, daß sie vor ihnen, den Kantor Klobers aus E; frett, haltmachen würden, wie sie es daheim von jedem Bauer, ja sogar vom Schultheiß, der doch Pferde hat- te., gewohnt waren. Tbrn batten sie ein paar Schritte 'lyder Richtung nach dem mächtiaen Zaternmpsadl in der vlmt deS Plat eS getan, als sich Frau Klober plo ich unsanft zurückgehalten suhlte. Im elbcn Augenblick aber sauste ihr eine lutomobildroschke dicht an der Nase 'vrbei. Herr Klober, der schon ei en Schritt weiter gegangen war, ?äre fast umgerissen worden. Der Lagen hatte nämlich seinen Handkof- er gestreift, und durch die Wucht deS lnpralls bekam der Herr Kantor tU en Schlenkrich," so daß er sich sch oeimal um seine eigene Achse drehte. Bestürzt traten die beiden den RüZ- 'g an. Nach einigen Sekunden der Erho- ng vom Schrecken versuchten Klo 'rs ihr Glück zum zweiten Male, orstchtig lugte der Herr Kantor um 'S Hinterrad der Tare herum nach iks. ob denn nicht einmal eine iuse in dem Wagenverkehr eintreten ächte, nrau Klooer aber richtete ihr inzes Augenmerk auf den Verkehr ir Rechten. Jetzt schien ihnen das Glück hold l,' sein. ?sür die nächsten Momente ar kein Wagen zu erwarten. , Mit ippelnden Schritten eilten Klobers ieder auf den Laterncnvfahl in d'r !üte deS Platzes zu. Schon glaub ncste. ihn ganz sicher zu erreichen... pop.k Mama Riover m,t einem 'ale einen markerfchniternden Schrei I und wendet sich jäh zurück, ihren ken Martinus mit Pantomimen d' gelinden Ripvensten zur Um jr treibend. Mit halb offenem lind und verwirrtem Blick steht er ihlich wieder neben der ominösen ioschke auf dm Büraersteig. i.ASer. Kntbarine. so sag' doch, lS acschnh Dir..." .Ach Gott, mein lieber MartinuS. ist ja schrelich." barmt die Z??au Mtor. Ich hatte doch in der Auf. guna meine utcha'tel m,t Dei atm Nacktbemd hier !?'iben stehen fassen, tx mir nicht böse." D Her? Kantor weiß nicht, vi m eine Amtsmiene oder ein joviales Lächeln aus sein glatteS. r'siqeS Ge Icht fetzen soll. Endlich entschließ! er sich, klne tu4ui u i.uiii.' ukuui zu wähl?, so diZj die arm Mama Klober nicht w?iß, n't sie daran ist. Ei halt et für das Leste. mit der Kloriaseide ihres Regenschirms iibei die Augen zu fahren. Das stimmt nun wieder den Herrn Kantir weich, und vor Rührung räubert er sich. Jetzt rüsten sich Kl?b?'s zum drit ten Äerfuch. Sie vergewissern sie erst, ob sie auch alle Gepäckstücke in den Händen halten. Donn riskieren sie mit neubelebtem Mute ihr Heil. Zu erst wittern, sichern und äuacn sie nach nklen Seiten auS. wie die Hirsche W lefrett vom Hornung. Dann wag:r. sie'. DaS Glück scheint ihnen günstig u sein. Richt das geringste dumvfk Rollen von Rädern auf dem Aspb.ilt ist zu hören. Nur da zur Seite, links hmter der Droschke, klappt et waS so taktmäßig verdächtig beran. Aber eS Hort sich anw't wenn ffrznz Josephel. deS SchuuerS Lehrbub, in Sefrett mit Holzvant'ffeln im Ga. lepp über die Dorsst'cße rennt. E wird also nichts ScklimmeS lein. Ru also los...! .Jüööööh!" schmettert'S da nach fünf Schritte., den armen Kolbers gellend in die linken Ohren. Iwd ein prustende Pferdeatem fährt dem zum Tode er schrockenen Herrn Kontor um di: Rase. Zur Sal,söule erharrt, mit weit offenen, entsetzensvollen Augen, zu. rückoeworfenen Oberkörver und Knik kebeinen steht Kantor Klober da. An seine rechte Schulter aber sinkt mit dem wimmernden Laut eines Kinde? die schier ohnmächtige faan Kantor Ein bejammernswerte? Bild! Ganz dickt vor den plumpen Svit zen ihrer dicken Lederschuhe aber rau schen die Gummiräder einer eleqan ten Eauipaae vorüber. Der Groom ne ben dem Kutiber wirkt ibnen einen verächtlichen Blick zu. wie er die? stets tut, wenn er die Komtesse, die Toch ter seines Herrn, zum Einkauf in die Stadt begleitet und seinem gold oez?iimten Karosi'er da unten ein dalketer Fußlatschcr" in die Quere Yövfi Klobers sieben immer noch wie versteinert aus derselben Stee. Erst als der taktmäßig klavvernde Huf schlag des Pferdes verballt ist. den der naive Herr Kantor für en finh alopv so eines fljnken P'nchsner Z?ranz Joleph-l - Sch inerjunaen aebalten bat. kommt Üinakam wieder Leben in die beiden Und da eine Kavalkade von Ztttt'ra r.. und $: schäftsdre'rädern jeden Uebcrqanz i'nm's'ch macht, treten sie zum drit ten Mal den Rückweg an. um neue 3rcH? ,u sam'"e!n. Als dieS glücklich gegeben war. benutzten sie eine anscheinend '"nstige Geleaenheit, um zu ibrem ?'ele z elangkn. Sie befanden sich auch 'chon auf halbem Weae dem La ternenpfahl auf der Berkebrsmskl. Da ertoren von reckts her die schril- len Glockensignale eines Feuerwehr, zuaes. Ein paar Gcss'N'unge.' schrien aus Leibeskräften: ,,Tie Feu erwehr kommt! Da verließ Frau Klober die Gei stesaeaenwart. Anstatt so schnell als möglich auf die Verkehrsinsel zuzu- eilen, hielt sie ein paar Augenblicke inne. um zu uberkoen. ob es nicht aefäMich wäre sich so mitten aus den Platz zu stellen, wo doch die ffeuerwebr so leicht über die Ver kehrsmsel dabinbrauscn könnte. Denn von der kabelhaf!en Geschwindigkeit der aroßstäd'',scken Feuerwehr hatt: sie schon erzählen hv'en. Der Feuerwehrwg bog jedoch rechts ab und Frau Klober strebte ihrem alten Ziele zu. Jeder Weg dah'N aber war versperrt. Bor ihr standen nicht weniger als drei Straßenbahn wagen, di: auf die Sianale der Feu erwehr hin natürlich sofort gestoppt batten. Hinter ibr h'e't eine wahre Wagenburg aller Gattungen, Lastw?- gen, Droschken, Fleuch r- und Hand waen. Eingekeilt in dies? fürchterliche En ge, batte sie ihren Martinus äugen blicklich ganz vergessen. Er war ver schwunden! , Als hätte ihn der As "Kalt nesressen. Vor den Augen der ffrau Kantor tmzten schwarz Punk te Galopp. Plötzlich schoß 'hr der erlösende Gedanke durchs Hirn: mein Martinus ist sicher wieder drüben bei der Droschke! Er wird sich eben noch schneller vor der Feuerweör in Si cherhcit haben bringen wollen als du. Also kehrte Mama Klober zum vier ten Male ihr Angelcht der alten Stelle zu. In die Wagenburg bin te? ihr kam jetzt Bewegung. Der Knäuel von Rädern entwirrte sich, und mit einiger Gew.mdtheit die Großstadt erzieht ja, so schnell schlüpfte die Frau Klober, wenn man bei ihre: Leibesfülle von schlüpfen" reden darr, durch eme Lücke zurück mf den Büraerstkig. Aber 0 Grauen? der Pla!, war leer! Ihre Auger weiteten sich vor Entsetzen und der Schreck ver femte ihr den Atem. Martinus bli.'b verschwunden. Vielleicht lag er dort hinter ihr auf den Schienen, zer malmt von den Eilenrädern der Straßenbahn! Und sie war schuln an feinem gräßlichen Tod, weil sie beim Naben der F:erwehr zuerst an sich oedacht hatte. - 5 , Ein qualvoller Seufzer nach dem andern entrang sich ihrer gemarterten : erlitt. Cie konnte et nicht über kich gewinnen, zurückzublicken. Der An blick hatte sie getötet. Aber einmal mußte es doch se'n. Sie konnte doch nicht bis anS Le denkende hier stehen bleiben. Also. Mut und Ueberwindung! Run wendet sie sich langsam um. setz schlägt sie die Augen auf da da drüben steht a MartinuS am Laternenpfhl ganz gesund und wink mit dem Taschentuch! Ach. der Gu te! Und sie hebt unter stürzenden Freudentränen den Schirm mit der Gloriastidk und winkt dem fernen Weitesten Gruße ,u. Aber Wie binüberkrmmen? Jetr ist sie ganz allein auf sich angewiesen, nun tuen zu allem Pech noch ein Zu, der Abfubrg'sellsckast heran und versperrt ihr soaar die A issicht nach ibrem Martinus. Aber durch ed Zwischenraum, den ti'Fabrzeuge las sen. sieht sie daS Taschentuch ih t?b,nkmahlS wie ein ?ZettunqZsähnsein winken. Hero und Leander! Die ganze Trigik diese Schicksals wird jetzt Frau Kantor kl.ir. Ter Tarameterkutscher aber lacht?. Als der letzte Abf'.,brw:gen der dustet war, erbarmte sich der Frau Klober der auf der Jerkebrsinsel sta tionierte Schutzmann, der sie sicher und ungefährdet ihrem Gatten zu führte. Ausführlich erzäblte nun der Herr Kantor seiner Gattin, auf welche Weise eS ihm geolück' war. fein Ziel zu erreichen. Als die Klingel der Feuerwehr namlich recht! ertönte, seien zwei Straßenbabnwagen von links gekommen und hätten vor ihm gehalten. Zwischen beiden aber sei ein ganz schmaler Du'chganq qebli: ben. Ten habe er benutzt im siche ren Ela.'ben. daß seine Katharine ihm auf den Fersen foloe. Und nach drei Schritten habe er die Verkehrs- inse' vier erreicht. Freilich sei es nicht ohne Unolück abgegangen. Denn als er zwischen den Waeen durchschlüpfen wollte. habe wohl der eine Schaffner ge meint, er wolle aufsteigen und habe ,bm das Kosferchen mit der Nacht kleidunq der Frau Kantor darin ad cenommen. Ehe er noch wußte, wie ,hm geschah, hiibe der Schutzmann zum Weiterfahren gewinkt, und al les Rufer, babe nichts mehr oenützt. und dem Waoen auf der gefährlichen Fahrbahn nachzulaufen, habe er sich nickt getraut. Zu alledem habe er im felben Augenblick das Fehlen sei ner Katharine bemerkt. An ibr lie ge ihm aber doch so viel mehr alZ an dem entschwundenen Kosferchen Ter Schutzmann war, als die bei- den in der Freude des Wiederfin dens ihren Dank abzustatten ganz vergessen hatten, mit einigen Falten zwischen den Brauen beiseite gegan- gen. Er verstand nicht, wie zwei öl- tere Leute sich noch so verliebt anse hen konnten. Herr und Frau Klober standen am Rand der Verkehrsinsel und blickten rat- und Hilfslos in das wirre Getriebe vor ihren Augen. Noch waren sie ihrem Paulus nur um ein kleines Stück näher gekom men, und schon war eine halbe Stun de verstrichen. Die andere Hälft des Platzes lag noch vor ihnen. Und die zu überschreiten, schien sogar das schwerere Stück Arbeit zu sein. Ein Wagen jagte den anderen. Das war ein Durcheinander von Kohlenwagen, Straßenbahnen und Automobilen. Und ein ohrenbetäu bender Lärm schlug an ihre ruheg: wohnten Ohren. Zu allem Unheil war die Hälfte der Fahrbahn durch eine viele Meter tiefe Vuddelei ge sperrt. Steinplatten und Erdhügel bildeten da drüben ein wüstes EhaoS. Da schwang sich der Herr Kantor Klober aus Gesrett, der sein Leben lang jeden Pfennig dreimal umge dreht hatte, ehe er ihn ausgab, zu einem kühnen Entschlüsse auf; seiner Gattin teures Leben war in Gefahr, da konnte er die verschwenderische Ausgabe verantworten: mit einer ru stikalen Handbewegung winkte er die ominöse Taxe von drüben herbei. Im Nu war sie da. Papa Klober erkundigte sich zwar erst als vorsichtiger Mann nach dem annähernden Preise der Fahrt für zwei Personen, dann schob er die Gattin und zuletzt sich selbst mit Taschen und Schachteln in den Wa gen. Zwei tiefe Seufzer der Er leichterung ertönten, als sich Herr Kanton Klober mit seiner treuen Ehefrau in die 'Polster zurücklehnte. Im selben Augenblick aber sprang noch ein Drittes in den Wagen. Paulus hatte endlich ausgeschlafen, war zum Bahnhof geeilt, hatte eben die geliebten Eltern entdeckt und gao beiden herzhafte Küsse. Dieser Abschluß versöhnte die al- ten Klober. einigermaßen mit dem tückischen Platz vor dem Zentral' bahnhof. Allerdings würde zu Tritt die Fahrt nun ein wenig mehr ko sten, berechnete im stillen der Herr Kantor. Warum war der Paulus aber auck nicht pünktlich gewesen! Er hätte si gewiß ohne die fürchterlichen Schrek ken und ohne den Verlust des Kos ferchenS mit MutierS Nachtjacke übe j den scheußlichen Platz geleitet! . j Der Tnrameterluticher aus dem ! Bocke ober lachik... . i Die lshrysanthemt. vi er Zucht der jaaisck,k Aster im Heimattanbe. Da Chrysanthemum ist mit Ja pan in einer ähnlicher. Weise ver knüpft, wie etwa die Lotosblume mit Indien, und oft genug hört man Ja pan einfach daß Land der öhryfcn themen nennen. Freilich sind d-'e Japaner auch in der Blumenzucht nur die Schüler der Chinesen gewe sen. denen sie überhaupt fast die gan. ze Grundlage ihrer Kultur zu dan ken haben. EI ist auch nicht ganz richtig, den Japanern ausschließlich den Aorzug zuzuerkennen, daß sie al lein die Rücksicht auf die Schönheit in der Pflanzenzucht entwickelt hat ten. während die Ehincsen lediglilj die nutzbringende Seite dieser Be schäftigung verfolgt hätten. Auch in diesem Punkt werden die Chinesen unterschätzt. Ihre Gärten. nament lieh im südlichen und mittleren Teil deS Landes, sind oft von erstaunliche! Anlage und einer überraschenden Fül le von Blütenpflanzen, und sogar tn der Anpflanzung von Gemüsegärten weiiz der Chinese einen gewissen Ord nungssinn und viel Geschmack zu be tätigen. Immerhin muß den Japanern der Ruhm verbleiben, die von den Chi nesen erlernte Blumenzucht auf eine besondere Höhe gebracht zu hab. Das Chrysanthemum kam gleichfalls aus lyina nch Japan, und zwar gegen Ende des vierten Jahrhundert, unserer Zeitrechnung, nachdem es in China schon rund dreitausend Iah zuvor als Gartenpflanze bekannt und gepflegt gewesen war. Genau ge nommen, gab es Chysanthemen auch schon vorher in Japan, aber ihnen, gegenüber waren diesmal die Jap... ner das nüchterne Volk, das in ih nen keine Schönheit sah. sondern sie nur zu medizinischen Zwecken uns teilweise als Nahrungsmittel gebrauch ten. Von den Chinesen lernten sie erst, die Pflanze zum Schmuck heran zuziehen. Die Japaner vervollkomm neten die heimischen Arten, holten sich zahlreiche neue aus China herüber und übertrafen in der Chrysantht' mentuitur bald ihre Meister. Die Borliebe für diese Blume muß mit einem sagenhaften oder religiösen Empfinden, das sich dem ganzen Volk mitteilte, in Zusammenhang gestau den haben. Für die Japaner wurde das Chrysanthemum zu einem natio nalen Sinnbild, zu einem Vertreter der Sonne auf Erden, die als dii Urmutter der Kaiser verehrt wurde Der rote, von Strahlen umgebene Fleck der japanischen Kriegsflagq: stellt gleichzeitig die Sonne und du Chrysanthemumblute dar. Dieanmu tig Zartheit, die der japanischen Kul- tur, bevor sie durch den europäischen Einfluß eine gewaltsame Verände rung erfuhr, ureigen war, drückt sich trefflich in dieser Blumenverehrung aus. Dennoch ist die Gartenkunst der Japaner unserem Empfinden fremd, und wir könnten nicht wün- schen. sie nachzuahmen, außer in der Zucht einzelner Gewächse. In den Gartenaalaqen ist der Ja- paner kleinlich. Er sucht seine Kunst und Stärke darin, der Natur Gewalt anzutun, sie zu verkleinern und zu verzierlichen. Teshalb macht er au großen Bäumen Zwerge, um sie in seinen Mrniaturgarten unterzubrm gen, während er anderseits freilich die einzelnen Blumen zu möglichste? Vröße zu entwickeln bestrebt ist. Ver wendet der japanische Gärtner dem- gemäß eine viel größere Mühe auf den Gartenbau, so erscheint uns das Ergebnis unnatürlich und unbefrie digend. Im ganzen haben die Abend-- lander aus Japan eher noch die Ver größerung der Blüten übernommen, als die Verkleinerung der Bäume und damit auch den rechten Weg der Auswahl beschatten. Heute kommt Europa in der Chrysanthemenzucht nach Fülle der Arten und Kulturen Japan fast gleich. -Die lekte Ruhestätte Kants im Dom in Königsberg eine an den Dom angebaute Kapelle in gotischem Stil , die schon durch hre äußere Erscheinung sehr wenig chon und stimmungsvoll wirkt, st nach und nach durch Witterungsem- lusse sehr schadhaft geworden. Wie mitgeteilt wird, ist der Putz an vielen Stellen heruntergefall:, die Wände sind verwittert u. s. m. Um diesen chaden endlich abzuhelfen, befchlos die Stadtverordnetenversammlung, so bald als möglich eine Instandsetzung der letzten Ruoeuätte des Königsber ger Weltweisen ins Werk zu setzen Die ursprüngliche Beisetzungsstätte Kants lag in der Säulenhalle, welch? ich früher an der Nordseite des Got eshauses hinzog und den Universi atslehrern und ihren Familien al: Begräbnisort diente. Von dort er olgte vor einigen Jahrzehnten di Ueberführung der Gebeine in die neu errichtete Kapelle, wobei erst nach g nauen wiederholten Messungen de ungewöhnlich gewölbte Schädel de Denkers unter der Menge der Knr chenllberreste herausgefunden werde, konnte. Das Wohn- und Sterbehau Kants ist längst vom Erdbodep ver chwunden. Sein von Rauch geschal enes Denkmal steht auf dem Parake platz in er Universität ziemlich vct leckt da. Günstige Gelegenheit! 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