ß, v . . c.. l , - ' - - " ff' ' MM,,i,W,t.. , . . .... .. k. , . , -.vs-n . ,K. . , : j . .-11.011. , , . . m -'''' (. H " ' ' fTT A Fveinde " - : U J Nomau t-os 2K. Pr,gge'Brr. j (14. Fortsetzung.) Die laute, hallende Stimme hatte ten ranken erschreckt, er schickte hinein und ließ um des Sohne Besuch bitten. Frau Jlemming ergriff krampfhaft Hanfeni Hand. . .Hör auf mein letztes Wort." suchte sie. .Du darfst Dich nicht mit jener Frau rerheirathen. 1 geht nicht, glaub S mir! Ich sagte Dir, bevor Du von un gingst, daß Du Gerty heirathen mutzt. Tu mutzt, hörst Du. oder Dein Vater, ich. Du und wir Alle sind verlo. ren! Segreifst Du jetzt, waS auf dem Spiele steht?" Er begriff nichts, er sah die aufge regte ffrau nur mit dem hilflosen Blick einesJlindeS an, griff sich an den Kopf, um zu sehen, ob er wache oder träume nd ging dann schwerfällig aus dem oi.... I . . . c Ware er nie, nie von seiner anna? Begangen, hier hielt er nicht aus. soviel war sicher. Hatte Hans Flemming die Hoffnung ehegt, nach Ueberwindung der ersten Zage werde sichGelegenheit finden, eine endgiltige Aussprache mit seinem 33a ter herbeizuführen, so sah er sich ge täuscht. Die Herzschwäche des Kran ken nahm eher zu. als ab. die geringste Aufregung könne den Tod zur Folge haben,' lautete der AuZspruch des Atz tes. DS schloß Hans die Lippen, so oft er sich auch vornahm, ein Ende zu machen. So wie es war. ging'8 nicht weiter, das suhlte er. Hannah würde kommen, ihr Recht fordern und was dann? Johanne? Flemming selbst vermied jede Möglichkeit deZ Alleinseins mit Hans. Fürchtete er sich, dem Sohn Rede zu stehen, oder hoffte er auf die Zeit, die alles ordnen werde? Jeden falls schwieg er. ' Mit verzehrender Ungeduld harrte Hans auf den ersten Brief seiner Frau. War Hänschen genesen? Oder war er so krank, daß Hannah nicht zu schrei 'ben wagte, hätte er sie doch nur um Drahtnachricht gebeten, damit ihm we rigftens diese Sorge erspar! bliebe. Er hatte zweimal telegraphirt. Das krst,' Mal bei der Landung, dann nach der V lkunft im Elternhause. Beide 2M. benutzte er das Kabel, und so frirn ks. daß t nur kurz das Wesent iche berührt hatte. Von der Auf ahme, die seine Heirath im teuern hause fand, ahnte die junge Frau noch nichts. HanS zögerte auch, ihr davon zu schreiben, er wartete täglich auf eine Aussprache, täglich vergebens. Den Platz des Vaters im Comptoir nahm jetzt der Heimgekehrt wie selbst verständlich ein. Um seine Unruhe nd Sehnsucht zu betäuben, griff er ?ur Arbeit und lebte sich überraschend chnell in die neuen, zum Theil recht schwierigen Verhältnisse ein. Die Au gen des alten Buchhalters leuchteten freudig auf. so oft er seines jungen Chefs ansichtig ward. Er war gewor den. die tröstliche Versicherung konnte er seinem alten Herrn geben; Hans Flemming würde ein tüchtiger Han delsherr sein. Das blasse Gesicht des Kranken überzog , dann wohl ein feines Roth. Er wußte, Krause betrog ihn nicht, sein Sohn war ein tüchtiger Mann ge worden; hätte es nun noch in seiner Macht gestanden, ihn zu einem Glück liehen zu machen, so wäre sein heißester Wunsch erfüllt. Das aber stand nicht in seiner Macht. Gerty waltete einer Tochter gleich am Krankenbette. Nicht übermäßig weich oder gar liebevoll, aber mit jene? ruhig freundlichen Bestimmtheit, die Leidenden so wohl thut. - Die Seufzer und Thränen seiner ffrau machten Jo hannes oft ungeduldig. Gerty seufzte nd weinte nie, sie wußte dagegen ihm immer etwas zu erzählen, was ihn in teressirte oder freute, immer zeigte sie , tin hoffnungsreiches Gesicht. . Der alte Mann ahnte, daß seine Tage sich dem Ende neigten, seitdem er jenen Anfall übermunden, auf den hm man Hans heimberief. Zuweilen . suhlte er sich wohl ein wenig leichter und hoffte wieder, meist aber lag er epathisch da, mit seinem Schicksal ver söhnt. Nur einen Wunsch ließ er zu rück, über den er sich manchesmal äu erie, der war, wie einst sein Vater, den Enkel auf den Knieen zu wiegen, der den Fortbestand des alten HauseS sichern sollte. Hans antwortete nicht eine Silbe auf diese leise Klage, in ihm erregte sie heftigen Groll. Wie durfte fein Vater, der wußte, daß ihm ein Enkel lebe, der artige Aeußerungen thun. Er mußte sich zusammen nehmen, um nicht durch heftigen, Widlspruch den Kranken zu erregen; im Stillen dachte er, daß die Zeit nicht mchi fern sei, wo er den Sohn und iLrhen voller Jubel in sein Vaterhaus iVa ' Hau nah schb. Gottlob, Hänschea war ganz aus Rtt Gefahr, leider aber noch sehr geschwächt Sie müsse daher, so leid es ihr Vtt Reise noch ver schieben, des SüvX Interesse fordere eine weitere Trcn,zig von dem gelieb ren Mann. HanS drückte Un Brief inbrünstig cn die Lippen. - Arme, süße Hannay, o Yr'r.n sie ahnte, daß er immer noch -..., t 10 1 Schuld Daß sie ihm verschwieg, daß ouch ihre Gesundheit ernstlich zu wanken begann, war nur ein weiterer Beweis ihres guten, großen HerzenS, sie wollte den Fernen nicht in Sorge versetzen. Die heilste Zeit hatte ihr nie gut ge. than, und nun ihr Hans, der sie sorg sam hütete, abwesend war. gab sie sich leichtsinnig den Schädlichkeiten der Nachtluft preis. Es litt sie nicht in dem großen, verlassenen Haul, wenn Gänschen schlief, und es gkwäqrt ihr einigen Trost, auf der Veranda zu sitzen, wo sie unzählige Mal mit ihm gesessen, nach dein sie sich stundlich sehnte in heißen Schmerzen. In wachen Träumen malte sie sich aus, wie es sein werde, wenn sie zum ersten Mal an ihres Mannes Seite mit Hänschen dessen Haus betrat, in dem die Eltern wohnten, die Eltern, die von ihr nichts wissen wollten, sie wie eine Unwürdige von sich wiesen. Heiße Thränen traten dann in ihre Augen, der schlanke junge Leib bebte in verhaltenem Schmerz, sie streckte die Arme aus und umfing die leere Luft; mit einem Seufzer fand sie sich allein. Wenn Hans sich auch hütete, zu schreiben, wie seine Mutter über Han nah denke, so ahnte diese mehr, als er sich denken konnte. Sein Schweigen in diesem Punkte war sehr beredt. Sie sah den Kampf näher und näher rücken und wußte, ihr Hans war ein braver, pflichttreuer Mann, aber ein Kämpfer, ein Kämpfer, das war er nicht. Die zarte Gestalt schauderte zusammen, ihr war. als sehe sie in einen unergründ liehen Abgrund, der sie und ihr Kind verschlingen wolle. Der Neger war eS, der mit sanfter Gewalt die angebetete Herrin in'S Haus zwang, er wachte über sie, sonst hätte der Morgen sie an ihrem Platz gefunden. , Während Hannah sich in Sorgen aufrieb, sehnte ihr Mann sich gleich ihr aus den ihn umgebenden Verhält nissen heraus. Er erwog schon den Gedanken, der Heimath für immer den Rücken zu kehren und in jenes Land zu ziehen, in dem er wunschlos glücklich war. Es mußte unschwer gelingen, das Etablissement in Bremen einer tüchtigen Kraft zu vertrauen; wenn er dann die Pflanzung bewirthschaf kit, so mochte das Haas in Ehren weiterbestehen. Er sprach sich über seine Absicht zu Niemand aus, wie er denn auch Niemand Vertrauen schenkte. Das einzige Wesen, mit dem er über Haupt harmlos verkehren konnte, war Gerty. Sie wußte von Allem, was er erlebt, so gut wie gar nichts, sah nur, daß der früher untüchtige und un lustige Mann jetzt wacker seines Va ters Platz einnahm und ihn in jeder Hinsicht würdig vertrat. Das ließ die ftillgenährten Liebesgefühle im Her zen des Mädchens neu erblühen, mit froher Hoffnung sah sie in eine Zu tunft, in der sie als des Liebsten Haus stau an seiner Seite schaltete. Dem jungen Mädchen, da? in der Stadt als wohlhabend galt, waren die Bewerber nicht fern geblieben. Gerty schickt einen nach dem andern heim, weil sie bestimmt auf ihren Vetter mar kte. Daß er ihre Gefühle nicht ein lerte, war ihr gleich wohl klar. w:e wäre er sonst so lange fortgeblieben, wp doch der Eltern Wunsch ihn heimzukeh ren zwang. Er kam erst, als ihm keine Wahl mehr blieb, doch das sorgte das Mädchen nicht. War Hans der Ihrige, jo sorgte sie schon, daß er sie lieben würde, soviel Gewalt traut sie sich zu. Onkel und Tante begünstigten ihre Hoffnungen, das fühlte sie heraus, un) so war Gerty, seit Hans zu Hause war, stets guter Dinge und umgab ihn mit einer liebevollen Sorgfalt, die seinem wunden Herzen wohl that. Aeußerlich merkte man dem kleinen Kreise dieser vier Menschen nichts an, daß zwei von ihnen schweigend, aber fest gegen die Wünsche des Dritten kämpften in heimlicher Angst, ein Zu fall möge ihnen den Preis des Sieges entreißen. Wieder brachte die überseeische Post einen Brief Hannahs an ihren Mann, und diesmal konnte sie melden, daß der Kleine vollends genesen sei. Nach sei nein Papa sehne er sich zwar nach Kindesart nur wenig, doch sorge die Mutter schon, daß er ihn nicht vergesse. leibst wenn die Trennung wider Er warten noch andauere. Sie müsse nämlich mit ' schwere, Herzen von einer Seereise Abstand nehmen, wenigstens für jetzt. Ter Arzt, den sie nicht einmal zugezogen, sondern den Cäsar in unbegreiflicher Sorge selbst geholt, bestehe darauf, fcaij sie sich vorerst gesund pflege. Es fehle ihr nur wenig, etwas Husten und da böse Wechselfieber, von dem sie dieses Jahr sehr geplagt werde, nichtsdefto weniger seien Vorsicht und große Schonung geboten. Sie bat zum Schluß Hans, er mög', über sie bestimmen, sie werde sich seinem Willen in allem unterwerfen, trotzdem die Sehnsucht sie fast verzehre, bliebe sie nich länger allein. Der ganze Brief war ein einziger Sehnsuchtsschrei eineS liebenden Herzens. Er schnitt dem Manne tief in's Herz. Kein Wort det Klage, keins des Äorwurfs. daß er f:xt Cache so lässig Geführt. Sie bat nicht, se plagte ihn ich!, tu Allem stellte se ihr Geschick Ihm anheim, der nichts für sie gethan, l schweigend gelitten, daß man sie derleuz,::!e. HanS schämte sich sehr. Seit Mo natea war er hier, und alles blieb auf dem alten Fleck. Die ältern suchten sich einzureden, ihr Sohn sei aller Bande ledia. sie wagten es sogar ver steckt und offen von einer neuen Ehe zu reden, dieweil die alte ror ihm zu öiecht bestand. 2Dar er denn ein ehr und pflichtvergessener Schuft, daß er daS duldete. Rücksicht, immer Rücksicht p't digte die Mutter, erflehten die Mienez deS VaterS. wer aber nehm auf Han nah Rücksicht. Sie lag krank und ol' lein im fremden Lande, in ihrem Theuersten bedreht, und da sollte er noch länger zögern, ihr beizustehen? Nimmermehr! Tr junge HandelZherr nahm seine ganze Energie zusammen. Heut noch, in dieser Stunde, erfuhr der Vater. WaS er längst erfahren gemußt. Er wollte Hannah holen, jetzt gleich mit seinem Kinde führte er sie dann in dai Vaterhaus ein. Hastig schob er die Vriefblätter zu sammen, da entfiel dem Umschlag ein NkinkZ Rlatt. er bob 6 aus und Thränen stiegen in ihm aus. Ein wohlgetrossenes Äild des Kiemen lag vor ihm. stramm aufgerichtet fth der kleine Bursch ihn an mit Augen, die seltsam denen der Mutier glichen. DaS war derselbe Aukdruck. mil). liffc reich und gut, und doch so ernst. t und traurig laben die Kinderauaen auS der Photographie heraus. Ein heißeS LiebeSgcfühl durchzog die Brust des Mannes. t!r vrucile vas iis an feine Lippen und murmelte leise: Armer Bursch, armes geliebtes Kind. Dich wcllen sie ehr- und recht oi nnirficn? Nie? So lana ich Atbem habe, werde ich es zu hindern wiffen. .fVir.8 steckt die Dkotoaraobie in seine Brusttasche und. als gebe sie ihm Muth zum Handeln, schritt er hochauf gerichtet aus dem Gemach in das deZ VaterS. Gerty saß an seinem Bett und las htt fituna vor. Es schien ?!o hannes Flemming heut besser zu gehen; das kriscbe Winterwetter, das draußen zum ersten Mal einsetzte, schien ihm wohl zu thun. 3m Mn orannie e,n flackerndes Feuer, und durch die hellen Fensterscheiben fiel matter Tagesschein. HanS stellte sich, nachdem er seinen Vater begrüßt, an's Fenster und war tete. Verlegen rieb er sich die Hände; ging Gerty immer noch nicht fort, sie mußte ihm doch anmerken, daß er den Vater sprechen wollte. Der Kranke selbst eröffnete gut ge launt das Gespräch. Nickt wbr, mein Junge, das ge fällt Dir nicht." und wies auf die weißbereiften Bäume; man lernt die Winter bald veraessen, wenn man auf Jahre hinaus im sonnigen Süden war. Jetzt sitzen sie drüben im warmen San nenschein und wissen nichts :on Eis und Schnee. Ach. wie war eS doch schön da draußen!" fügte er träume risch hinzu. Ach ja. es ist wohl schon dort ' seufzte Hans, ich wollte, ich wäre nii fortaegangen." Sowobl der Vater, als auch das junge Mädchen sahen erschrocken auf. Die Stimme des jungen Handelsherrn klang schars und schneidend. Ist das Dein Ernst?" fragte Jo hannes Flemming gedehnt. Ich bitte Dich. Gert, laß mich mit meinem Vater allein." bat Hans und umging die Antwort. Nein. Gerty. Kind. Du bleibst. Ich fühle mich angegriffen, ich kann nichts hören." Du wirst hören müssen.' Hans führte, während er mit kaltem Ton diese Antwort geb, das zitternde Mäd chen zur Thür. Verzeih', Gerty." bat er höflich, ich rufe Dich, sobald ich fertig bin. Du bist mir nicht böse." Die Thür schloß sich, bevor Johannes seinen Pro test wiederholen konnte. Sein Sohn nahm schweigend den Platz des Mäd chens ein. Ich mußte mit Dir reden, Vater begann er nach kurzer Pause. ..Ver zeih' daher, ich konnte aber nur zum Ziele kommen, wenn ich Dich gewisser maßen zur Aussprache zwang. Tu bast mich lange warten lassen, jetzt äeht's nicht länger mehr. Ich versün dige mich an Weib und Kind, w.nn . "Weib und Kind." lallte der kranke Mann höhnisch nach. Seine blassez Wangen färbten sich roth. (Fortsetzung folgt.) Erklärt. Frau: Woran leide ich. Herr Doktor?" . , Doktor: An Dispepsie." Frau: Woher kommt das?" Doktor: Aus dem Lateinischen." Auch ein 53rot. Wovon er nährt sich denn die Frau Flick?" Eigenartig! Sie nimmt die dres sirten Flöhe vom Flohzirkus in Pen sion, wenn der Direktor verreist ist." Die höhere LufUckicht. Fräulein (zu dem um zwei Fuß grö ßeren Begleiter): , Ich muß fort während meinen Hut feilhalten ist es oben bei Ihnen auch so windig. Herr Doktor?" , . O diese Fremdwörter. Photograph: :. Wie . wünschen Sie photographiert zu werden? Stehend, im Profil, eii sacc " ' I bin Wirt, i glaub' also am U sien am Faß!" Der Dünger. CiM Henri TiweriwiS. Alle,, was Herrn Le E.'pricard in dem Flecken der Normiindie noch ge horte, wc.r ein alte? bciufällkqeS ttutShau. In Schloßhof" mit Ap felbäumen und ein verkümmerte! Gärtchen. dessen einziger Rosenstock auch nur immer eine einzige Rose truq. Außerdem war er noch der Besser von einem Paar Stiefel, und zwischen der zerlumpten Bauernklei. dunq befand sich auch ein Gehrock. Am 8. Juli verwandte er eine au. sernkwöhnliche Eorqfnlt auf seine Toilette: er rasierte sein mciaereS Ge sicht. zog feine Stiefel an. suchte die am wenigsten schlechtesten Beinkleider heraus, bürstete den Gchrock tüchtig ab. ehe er sich damit schmückte, lief zu dem Rosenstock. schnitt die einzige schon stark aufgeblühte Rose ab, steck, te sie in Knopfloch unö murmelte: Wenn die Blätter nur nickt zu schnell abfallen! In Ermangelung .eine! Stehkragens band er einen Schal um den HalS. Mit einem zerbeulten Filzhut auf dem Kopfe lief er ung: duldiq. mit fieberhaft alänzenden Au gen umher wie ein grüner Junge, der zu seinem ersten Stelldichein geht. Jraend etwas fehlte ihm aber doch noch. Er schlug sich an die Stirn und entdeckte in einem Kästchen eine halb aufgerauchte Zigarre, die er wieder anzündete. Nun seht er sich auf die Stein bank vor dem Vorhof. kreuzte nack lässig seine unendlich langen Beine und rauchte. Seit dreißig Jahren spielte sich am 8. Juli immer dieselbe Szene ab. Seit dieser Zeit hatte Herr Le Eapri. card nur drei Zigarren verbraucht. die Stiefel, der Hut der Schal un der Eehrock aber waren dieselben ge blieben. Am 8. Juli nämlich kam Vauline vorbei, um sich in das Schloß zu begeben. Pauline jedoch war keine andere als Frau Mirly Buhu geborene Briot. Und der einst junge, reiche, sogar schöne Herr Le Capricard hatte um sie angehalten, weil er sie für eines jener Madchen hielt, die bei der Wahl eines Katt'.n der Bestimmung ihrer Eltern folgen. Die Kleine hat sich schon Herrn Mirly - Buhu in Paris versprochen . hatte die Mutier erwidert. Tief gekränkt zog sich Herr Le Ca- pricard nach dieser Antwort zurück und verwand seinen Schmerz Nie mals. Er versuchte sich zu trösten, indem er ein Bnuernmädchen heira- tete. Sie starb bald und hinter!!;; ihm einen Sohn. Dieses Söhnchcn wuchs auf, wurde ein Taugenichts und verschwendete das Vermögen sei nes Vaters bis auf den letzten Een time. Der ruinierte Krautjunker ver schloß sich in sein Gutshaus und leb te von den regelmäßigen, ungenügen den Unterstützungen des Sohnes, der es zu nichts Rechtem brachte und knickrig war. Seit dreig Jahren nun hatte Herr Le Capricard täglich an Pauline gedacht. Er hatte sie blond, rosig und elegant am Arm Herrn Mirly - Buhus gesehen, eines kleinen, untersetzten Mannes mit eig ner Hängelippe und dem runden, un geschickten Rücken eines Geschäfts mannes. Immer korpulenter war Herr Mirly Buhu mit den Jahren geworden, immer weiter -hing sein Lippe herab, sein Rücken hatte den gewaltigen Speckansatz des reichen Rcnticrs, der zuviel lgt. Herr Le Capricard schmollte noq immer. Nie hatte er die Beziehungen mit den Nachbarn wieder aufnehmen wollen. Er gehörte zu den Männern, die. wenn ihre Liebe nicht erhör wird, das aanze Leben Groll hegen. Seine unverstandene Leidensch,: mußte sich nun damit begnügen, all jährlich am 8. Juli einen Blick in den vorbeirollendcn Wagen der Schloßherrschtift zu werfen. Naher ten sich die Pferde langsam, denn es ging ziemlich steil bergan, so stand er auf und sandte den Aorbeisahrendki einen feierlichen und kühlen Gruß, ganz wie ein Weltmann. Paulire verneigte sich lächelnd, und ihr Mann faßte an seinen Hut... Im Wagen befanden sich die Kin der, dann die Enkel... Am nächsten Tage nun schickte Herr Le Capricard durch irgendeinen Dorfjungen seine Visitenkarte ins Schloß, denn er wußte, was sich gehörte und befolgte alle Regeln des Anstandes. Diese Visitenkarte war ein Gedicht Die glänzende, dicke Pappe von dunk ler Elfenbeinfarbe, die der Rückseite einer Spielkarte glich, trug m seiner Rundschrift die Worte: Louis Enge ne Michel Le Capricard mit einem undeutlichen Wappen darüber. Herr Mirly Buhu ließ als Erwiderung seine Kart durch seinen Diener brin gen, und das war alles. Seine übrige Zeit verwandte Herr Le Capricard, um sich wie die Löwen und Adler zu zerstreuen: er ging au die Nahrungssuche. Man versichert in der ganzen Gegend, daß jedes Tier, das seine bescheidene Domun, beträte, dem Tode geweiht wäre. ; böse Zungen behaupteten, daß er sich zwei Tage an Romeo, den steinalten Kater der Schnittwarenhändlerin Tingeret, delektiert hätte und sogir den Spatzen Schlinaen legte. Manch mal hörte man in seinem Garten e: ncn Schuß fallen. Voller , Mitleid taten die Behörden, alt cd sie nichts merkten, Herr Le Capiicard war dek.' ganzen Dorfe ein Rätsel. Selbst die Aermsten konnten sich noch immer cn Speck und Erbsen satt essen, aber kr chien gar nichts zu haben. Man wur de von Sckauder gepackt, wenn man hn so mager und traurig daherschin chen sah. Er näherte sich eben von allem, wenn nicht ein von den Nach barn verfolgtes Wild in fein Geh?ge ich. um dort den Tod zu finden. Man erzählte auch, daß jedes schlau er Tier ihm auSwich und nie mehr Voaelgezwitscher, von jungen Bäumen erklang. Mit ihrer ganzen sanften Autorität htte Frau Mirly Vuhu gegen solche Geschwätz protestiert. Einst hatte sie ihren Anbeter lächer ich gefunden. Jetzt gedachte sie seine? gerührt, ja fast mit Bedauern. Er war die Poesie ihrer Jugend gewesen die einzige Poesie. Selbst wenn man daS Andenken an eine aletchqul tige. sogar lächerliche Liebe hat, sühlt man ein gewisses schmeichelhaftes Ge fühl. So machte sich denn Frau Mirly-Buhu am 8. Juli in der Ci fenbahn fein zurecht. Aufgepaßt." neckte ,hr Mann, sie putzt sich für ihrerk Liebhaber." Und wenn es denn so Ware: We- nigstens ist er schlank geblieben", seuszte sie. DaS glaube ich! Wenn man nur von Katzen lebt." Ihre Kinder 'lachten darüber wie einmal ihre Enkel Jean und Hubert spater darüber lachen wurden. Si: nannten Herrn Le Capricard Groß mutters Freier". Es waren uner tragliche Bengel von zwölf Jahrn. Der Aelteri hatte schon die Hänge lippe von Herrn Mirly Buhu und dessen fetten Rücken. Diesmal fuhr die Familie im Auto ins Schloß. Der seit kurzem gekaufte Krnftwag.'n war so groß, daß sie alle darin Platz fanden. Bevor es bergan qing, sagte Frau Mirly Buhu zu dem Chauffeur: Zähren Sie ganz langsam. Cvpcl- en. isie erriet, daß es ihrem og genburg Herzleid machen würde, wenn er sie so schnell in dem neuen Ge- fährt borbeisauscn sehen würde. Sie lächelte, als sie ihn schon von sern erblickte. Er saß auf seinem Posten und hielt visierend die Hand an die Stirn. Aber er wartete auf einen Landauer, und Automobile gehen schnell, selbst wenn der Chauffur den Auftrag erhalten hat, langsam zu fahren. Zweifellos fing auch Herr Le Capricard an, schlechter zu sehen. und er ließ das Automobil vorbei fahren, um erst naa!cr seinen Irr tum zu bemerken. Nun suchte er sich einen Burschen von dem nächsten Gu te. aab ihm sein letztes Fünfzigcent: messtuck und schickte ihn mit seiner Visitenkarte aufs Schloß. Und ich bestand darauf, daß wir pünktlich am 8. Juli hierherkämen,' damit seine Rose noch nicht ganz verwelkt wäre", jammerte Frau Mirly - Buhu. Na. wir werden etwas finden. um ihn zu trösten", rief der junge Herbert. Ich habe schon etwas!" In seinem Alter war ich genau so", meinte Herr Mirly - Buhu be wundernd. Stets hatte ich einen dummen Streich bereit . . ." Ich hofse. daß er nicht die Ab- sicht hat. einen Schabernack zu fp:e len! Nicht wahr, mein Liebling? fragte beunruhigt die Großmutter. ?Nan muß Mitleid mit den Un- glücklichen haben, und unser Nachbar hat, trotzdem er so vornehm tut, nicht alle Tage etwas zu essen. Unterdessen hatte Herr Le Capri-. card seine guten Kleider ausgezogen und legte sie grübelnd zusammen. Ein kurzes, ersticktes Schluchzen entrang sich seiner Brust. Er hatte Hunger! Trotz seiner flehentlichen Briefe: Mein Kind, ich schwöre dir, daß ta, sehr, sehr eilig etwas brauche, es fehlt mir am Nötigsten", schickte ihm sein Sohn nichts, und ach. wie lange war es schon her. daß die Sperlinge in die ihnen gelegten Schlingen lie sen. Er hatte gestern vom Abendbrot noch einige Knochen übrig behalten, die er in kochendes Wasser warf. Gie rig verschlang er die Suppe, doch oh-, ne den Hunger gestillt zu haben, der ihm den Magen zusammenzog. Wohl hatte er noch etwas Obst und Gräser, die er hacken und kochen konnte, aber er hatte Hunger auf Fleisch, einen Hunger zum Heulen ... Er trat aus dem Hause heraus und stellte sich mit der geladenen Flinte in seinem Garten auf. Manchmal zeigten sich an einer Spalte, die zu dem Mirly - Buhuschen Besitz führ te, Tiere. So stand er wartend da, und wartet man, so hosft man und leidet darum weniger. Er lauerte mit solcher Angst, solcher Nervenspan nung, daß ein Bättcrrascheln ihn an eine Halluzination glauben ließ. Aber nein... 0 Wunder, was er sah, waren die in die Höhe gerichte, ten Ohren eines herrlichen Kanin chens, das einige Sprünge gemacht hatte und jetzt, vor dieser unbewegli chen menschlichen Form beunruhigt soß. Es war ein Kaninchen, dai, Mirly Bi'''u gehörte, ober der Dummkopf konnte ja besser auf seine Tiere aufpassen. Alles, was das Reich Le Capricards betrat, gehörte, ihm durch das Recht der Eroberung und auch durch das Recht des Hungrrö. UebrigenS überlegte er nicht solanz. ':'! ' -1 l t je- -t-S n ifc " 7 ' y t 7' Q ' A . l . . i ' 's l ' ; H :: ) s j i i j . i f ' .i - h; k,' f ' . 1 . t ' ' .. , .'. ,; : . : : ' V..S ' j . V: ' . ' V '.V ry ' i- ' -, .3 . ".", : ' ' 1 ' ' ' : " ' ' ) , Vsi .- .'.. .; ' 3 in efroficnfnniim mit finfflffifr Irnurrif. Vcni, midi die meisten fitncibet gemachten neuen Röcke nnf irgend eine 'aie bnu'icvt sind, sind sie doch sehr kon .. . : V l:..C...:. (.fV,rt:S. rC" ti.nirt (:,titii-.t ttin s?..lttfi tfiltftft Wrri4 K-uniiu unu auiuii ui'iujiu'in. iiiiiu mu I. V.... 61.. .... II.'. iiirnaDeiou, cer IN II tciuHiuruiuiLiiiiii .iim'i uupu .u. ., , wi fach an den leiten in die Hvhe gekvl'en. ,I!N ir.it einem geraden :iücfcnpatiel zu jummenznlreffen. TaO Woitiim ist an 3 f.trniir:c:n und nrmtem Vhipeord gemacht .w ...H I?,,r 4' ,1 k,, Au f t i,I ivii. S.lHnnritir ifS miwr UilO ijlli JUUllI UHU 'lUillU.lln tl Ultv ii'ii',titi .."'" . VUt )u;iwi4,iifc .fout und Knöpfschuhe auö Niattem Siti!MJvr i'erllolljlrnidigen ein korrektes Ctra f)enkLiüm mit einem wilden Sprung stürzte er auf das Kaninchen. Er nahm es, um es mit einem Faustschlag, der es so. fort getötet hätte, niederzustrecken, als er sah. daß an der Pfote des Tiere? ein Bindfaden befestigt war, und an diesem Bindfaden hing ein kleiner Schinken ... Herr Le Capricard wurde leichen blaß. Man hatte sein Elcnd ern ten, man machte sich über ihn lustig und schickte ihm dieses spöttische mosen . . . : Es war ein Streich do.! Mirly - Buhu, um ihn in Pnulinei Augen herabzusetzen!... Er ging ins Haus zurück, zog seine Stiefel, sein: Beinkl.'ider und den Kehrock wieder an und klingelte an dem Cchloßtor. Er hatte die Absicht, Kaninchen und Schinken irgendeinem Diener mit ei nigen scharfen Worten zurückzugeben. Aber als das Tor geöffnet war. sia.d er vor der ganzen Familie, die in Freien Mittagbrot aß. Herr Mirly Buhu", sagte er. ich fand das soeben in meinem Gar ten ..." Pauline verstand. Das ist ein Streich dieser beiden ungezogenen Jungen. Sie tollten um her. Das Kaninchen wird ihnen ent wischt sein und hat sich zu Ihnen gk flüchtet." . Herr Mirly Buhu übergab das corpus delieti einem Diener und füg te hinzu' Ich bedaure den Vorfall nicht v-i sehr, weil er mir die Ehre Ihres Br suches verschafft. Möchten Sie uns nicht das große Vergnügen machen und unser Mahl ganz ohne Umstände teilen ..." Auf dem Tisch stand ein gewali!,-.cS Roastbeef, geröstete Kartoffel, grüne Bohnen, knusprige Brötchen und gol dig schimmernder Wein in Karaffen... Herr Le Capricard wurde schwach, er machte einen Schritt vorwärts zu a' len diesen guten Dingen und auch zu dem Lächeln Paulines, aber plötzlich richtete er sich steif auf und mitinem Abschiedsgruß erklärte r: Danke, ich bin nach Tisch, ich habe soeben meine Tasse Kaffee getrun ken..." chtftud,ntag im Ji,re 1?.T Wer da glaubt, daß der Achtstun dentag eine soziale Erfindung' unserer Zeit ist, tvird die Erfahrung machen müssen, daß es nichts Neues unter der Sonne gibt Schon im Jahre 1758 unterzeichnete der mürrische Kö nig Philipp II. von Spanien, der Er bauer des Eskurials, eine Verord nung, die die Arbeitszeit der Vergär beiter in den Minen von Burgund regelte. Burgund bildete zu jener Zeit einen Teil des spanischen König reiches, und die dortigen Bergarbeiter hatten sich an die Regierung um eine Verbesserung ihrer Ärbeitsbedingun gen gewandt, die denn auch erfolgte. Am 10. Januar 1759 wurde das Edikt des Königs durch daS Parla ment von Dole als Gesetz erlassen; dieses gewährt den Bergarbeitern nicht nur den Achtstundentag, sondern noch andere Vorteile, die auch unsere Verg arbeiter heule nicht zuriickiveiseu wiir den, so z. B. das Recht, sich auf dem Gcineilldcgebict ein Terrain auSusu t' c'v t--- Srni,irt iC 'rtl. t.(( ft.tVS flt4 chen, um dort ein Haus mit.Gartk zu errichten. Dafür brauchten sie nur eine jährliche Ancrkennungsgebühr von einem Sou zu zahlen; serner hat ten sie das Recht, auf den Märkten ihren Bedarf an Lebensrnitteln zuerst zu decken, selbst vor Beamten, Osfi zieren und Gastwirten. Der Achtstundentag bestand in zwei Schichten von je vier Stunden; falls der Bedarf an Kohlen nicht in dieser Zeit gefördert werden konnte, mußte durchgearbeitet werden, und zwar ar beiteten vier Arbeiter an einer Ar beitlli'telle, so daß ein jeder sechs Stunden in der Mine blieb und dann die Werkzeuge an seinen Nachfolge? gab. so daß also 24 Stunden ohn Unterbrechung durchgearbeitet wurde. Ter Erlaß regelt auch noch die Be Zahlung der Feiertage und ist auch hierin sehr liberal; zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten brauchten die Bergleute nur eine halbe Woche zu arbeiten. Selbstverständlich hatten sie die übrigen, nicht wenigen Feiertage frei, ohne daß ihnen am Verdienst et was abging. Man sieht, die Berg leute im 16. Jahrhundert hatten teil weise Arbeitsbedingungen, die heute noch nicht erreicht worden sind.' TaS vierte Gebot. In einem hessischen Städtchen frag, i k der Pfarrer während des Konfir , mar.d! s Unterrichts nach dem vier j kh Gebot. Der erste Schüler ant woriete richtig: Du sollst deinen Va K ter imd deine Mutter ehren u. s. w. u Pfarrer faßte darauf einen an- , deren Schüler am Rock und fragte:' Raö ist das?" Die überraschende' ' Antwort: Des ist meim Vatter sei' Rock, meiner werdd gewesche." ,, Ein Pechvogel. Richter: Sie wollen aus Not gestohlen haben, . . . deshalb nimmt man aber doch keinen Damenhut!" Angeklagter: Na, wenn Sie aber nichts anderes finden, Herr Präsident V Umschriebe n. . . . . Vor nUn "lnderen icknete kick durck kla- re, deutliche Aussprache der Soufs leur aus." Ein Held. .Wenn Sie nicht sofort die Beleidigung zurück nehmen, sag' ich's meiner Schwieger mutier ocriicyen Durchschaut. Das Pferd, bas ich gekauft habe, ist sonst sehr gut, nur läßt es den Kopf immer hängen." Kusine: Ja. das Tier scheint sehr stolz zu sein. Sobald ei bezahlt ist. wird es den Kopf hö her tragen. Guter Rat. Witwe (die ei inn Diener sucht): Ich suche also junand, der alle groben Arbeiten im Hause besorgt. Gänge läuft, nie wi bespricht und auf den Wink ge. horcht! Bewerber: Madame, täkn Sie da nicht besser. Sie verheirateten sich? Ueber listet. ' So eine Gemeinheit. Gestern kommt mein Schneider. ' Ich lasse mich verleugnen Ein paar Minuten drauf hör' ich von der Straße her unsern Couleurpfisf. Ich reiße das Zensier auf wer steht nitifn? MTi'in rffini!it" , ,7 i M , .vi.t .Wty !) v 1s V , ' (