Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 07, 1912, Image 5

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5tii1. w!k still - '5 il Mitternacht schon,
Drunten beim cnjtcr duslet der Mohn,
rüstet o leise, du meikst et kaum.
Schläfert mein Kind in liefen Craurn.
fiese, klein Ciese. fu't veinchen herein!
flucht durch bas Zensier der Mondenschein,
Sagt t$ den Bäumen, die draufjen stelz n,
Daß er dein nackige, Beinchen gesehn.
$xü, wenn der Wind fcommt, schmatzen sie' aus.
rzört es der Spajj und die Katz aus dem raus,
lackzen die vlumen olle so ferjr,
IDkil unsre lies ein Slrampelchen wär'.
Tito VMtn,
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Der erste
Der erste Wunsch"! Ganz prachtvoll schön geschrieben.
Ans glänzendem Papier, mit Gold geschmückt.
Kein Klecks! Und in den Linien auch geblieben!
Fürwahr, der erste Wunsch", der ist geglückt.
Ich danke Dir, mein lockenköps'ger Knabe,
Viel Freude hast Tu dem Papa gemacht."
Doch wie ich ihm den Jlufj gegeben habe,
Schleicht mir die Träne fast 411s Auge sacht.
Warum? Der Kinder stürmisches Entzücken
Umzauchzt den lichterhellten Weihnachtöbaum;
Die Mutter schaut sie an mit sel'gen Blicken,
Schön ist die Stunde, wie ein holder Traum.
Gelangs dem Blättchen da. mich so zu rühren?
Es gleicht dem ersten Schritt auf einer Bahn.
Ich denke nach. Wohin wird sie Tich führen.
Was wirst Tu schreiben, wenn Du einst ein Mann?
Der Sund ih
Hopla war ein Wachtelhund, nicht
.sehr groß, mit langen Haaren,' und
zehörte einem Gutsbesljzer. ch sehc
iöopla noch vor mir, wie er gehör
x fam neben seinem Herrn hertrabte
oder, vor ihm stehend, ihn mit seinen
" klugen Augen anblickte. Ich hatte
schon mancherlei Kunststücke von
Hopla gesehen, doch eines TagoS.
als ich wieder bei dem Gutsbesitzer
," zum Besuch war, erfuhr ich etwas
Jieucs, das mich sehr in Erstaune
, versetzte. Ich staut nämlich mit
ihm anf dem Hof, alt Hopla plölz.
(ich unruhig hin und t-er zu trippeln
und zu winseln begann
, Was hat nur der Hund?" fragte
d ich.
r ' " Ter Gutsbesitzer sah Hopla lach
elnd an,, dann Zagte er leise: Na,
so hol sie doch"
Im Nil stürmte der Hund von
dannen. über den Hof, zum Tor hin
aus und querfeldein. Tas kam mir
sehr seksan: vor, doch der Gutsbe
, fitzex- erzählte mir den Jusamnien
?. hang, und da begriff ich es.'
Etwa zwanzig Minuten WegeS
vom Hofe entfernt fuhr nämlich die
", Eisenbahn vorüber, hielt aber nicht
auf dem Gute an, sondern erst eine
. Meile weiter in einem Nachbarort.
? Damit nun der Gutsbesitzer nicht
ko lange anf feine Zeitung zu war
ten brauckte, hatte er eine Berab
5 redung mit dem Zugführer getrof
' fen. Jeden Tag ging er bis 31111t
, Bahndamm, und jeden Tag warf ihm
der Zugführer int Poriibrrfahre
f die Zeitung heraus, Da Hopla fei
J. nen Herrn auf diesem Wege stet
'1 begleitete, so merkte er bald, weshalb
j I fr tägliche Spaziergang unter
iionnnen wurde, besonders seit deri
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Ulnnsch.
Jettnngsvote.
Gutsbesitzer ihm die Zeitung zu tra
gen gab. Nach kurzer Zeit ver.
suchte Hoplas Herr, ob der Hund
wohl allein das Geschäft besorgen
könne, und um die gewöhnliche Zeit
sagte er zu ihm: ,.Na fo geh' doch!
Sa hol' sie doch!" Und wirklich Hop.
la lief allein fort und kam nach ei
niger Zeit mit der Zeitung im Mau!
wieder. Bon da an machte er den
Weg täglich allein, und bald brauchte
ihm sejn Herr gar nichts mehr zu
sagen, er mache sich um die richtige
Stunde jeden Tag von selbst aus
den Weg und verpasse niemals die
Zeit. ' Ueber Gelder und ffiWirn
stürmte er davon nach den, Bahnhof
und setzte sich am Bahndamm nieder.
Hörte er den Zug von Ferne, so
stano er auf und sah ihm mtsmerk
fam entgegen. Und je näher der
Zug kam, desto aufgeregter trip
velte der Sund liin und hör Kr
war so eifrig bei seiner Aufgabe,
das; er meist versuchte, die Zeitimg
mit dem Maule aufzufangen, was
ihm auch oft aelana. War fit nher
auf die Erde gefallen, so hob er sie i
vciuusam ans, und fort ging's im
Galopp, dem Hofe zu.
Ich war nack, ciniaer Reit mit
dem Gutsbesitzer ins .ftaus ncrmhui.
als er draußen vor der Tür kratzte.
Aba!" meinte der ffiiifsfirfinpr
und stand auf. TaS ist Hopla mit
der Zeitung."- Er öffnete, der Hund
kam herein, i'vrana wedelnd an ii.
nein Herrn empor lind übergab ihm
die Zeitung. Gleich darauf war er
wieder hinaus. . Was macht rr
denn jetzt?", fragte ich.
..?!ekt bolt er ücki in der .CHitfio
zur Belohnung sein Mittagbrot."
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Ein jeder, sei mttleidlz.
Versetze dich, junger Leser, mit
mir zurück in vergangene Tag?
und ,n ein kleines Haus in kleiner
Stadt, in ein Prcdigerhaus. schlicht,
einfach, dunkel, vielleicht jenem Hau
se ähnlich, worin die Wiege unseres
großen Schiller stand.
In diesem Hause fak am Tische
ein Knabe init hellen, offenen An
gen, der blätterte und buchstabierte
in einem grofzen, schweren Buche, an
dem ein Mann zu tragen gehabt
hätte, lind vor dem Knabe, ihn
belauschend, stand ein Freund des
Hauses ein Maler der sprach
zu dem Kleinen:
Ich soll dich konterfeien, lieber
Ephraim. Weisjt du waS: ich male
dich mit einem Käfig in der Hand,
in dem ein bunter Hänfling sitzt!"
'Ta röteten sich die Wangen des
Knaben, seine Augen strahlten in
höherem Glänze und während er
die Rechte auf den schweren perga
mcntcncn Teckel des Buches legte,
sagte er voll Eifer: .
Vögel liebe ich in der freien
Natur, im Tausche und auf Baum
mipfeln, jedoch nicht im Käfig! Nicht
mit einem Vogelkäfig, sondern mit
diesem Buche vor mir sollen Sie
mich malen!"
Ter Knabe, der mit einem
Buche gemalt zu werden begehrte,
war Gotthold Ephraim Lcssing. der
spätere edle Dichter des Nathan
der Weise".
Viel, recht viel könnte ich dem
jungen Leser von Lessing, dem
Prcdigersokne aus Kamenz, erzäh
Icn: wie fleißig er in der Schule
gewesen, aus der er immer die beste
Zensur mit nach Hause brachte; wie
er seine Eltern liebte und sie, als
guter Sohn, durch das Wenige,
was er verdiente, in ihrer dürftigen
Lage unterstützte; wie er einst in
Schneegestöber und eisigem Winde
von Leipzig nach Kamenz wanderte,
weil er gehört hatte, das; seine
Mutter schwer krank geworden sei:
wie er in seinem Leben allezeit der
Wahrheit nachstrebte: welch schöne
Werke der Dichtkunst er für das
deutsche Volk geschaffen aber al
les dies wirst du besser verstehen
lernen, wenn du gröszcr geworden
bist und von der Schule Abschied
genommen hast.
Doch eine Geschichte will ich dir
erzählen, die Lcssing verfasst hat, an
die jeder gute Mensch recht oft in
seinem Leben denken soll: es ist die
Geschichte von den drei Ringen.
Sie lautet folgendermaßen:
Vor vielen,-vielen Jahren lebte
im Morgenlande ein Mann, der
einen Ring von unschätzbarem Wer.
tc besaß. Der Reif war von Gold
und der Stein ein Opal, der in
hundert schönen Farben schillerte.
Dieser Ring hatte die Kraft, den.
jenigcn, der ihn trug, vor Gott lind
den Menschen beliebt zu machen.
Kein Wunder, wenn der Mann
ini Morgenlande den Wunsch heg
te, den kostbaren Ring bei seiner
Familie zn erhalten! Er ordnete
deshalb an, das; der Ring sich vom
Der Kannriettuagel.
Vögelchen, ach. da liegst du tot;
Suchst dir nie wieder ein Krümchen
Brot,
Siehst mich nicht an mit den Augen
hell,
Hüpfst mir nicht auf die Schulter
schnell,
Singest nun nie mehr mit solcher
Lust,
Schmetternd dein Lied au3 voller
Brust!"
Bald sind die Kinder gekommen und
haben
Das arme Ding in dem Garten be
graben Und darüber gepflanzt einen Rosen,
strauch.
Der trug dann schöne Blüten auch.
Tort haben sie gar oft gesessen
Und den lieben Vogel nicht der
gessen.
Ans dem
; r Die Eulrn.
Der Nhu, der Kauz und zwei Eulen
Beklagten erbärmlich ihr Leid:
Wir singen; doch heißt es, wir
heulen;
So grausam belügt uns der Neid.
Wir hören der Nachtigall Proben
Und weichen an Stimme nicht ihr.
Wir' selber, wir müssen uns loben;
Es lobt uns ja keiner als wir."
bilrmlzerzig nnd tuol)ltä
Vater auf den Sohn vererbe. Doch
sollte ihn der Vater stets dem Soh
ne verleihen, den cr am liebsten
hatte. Ter Empfänger deZ Ringeö
aber sollte das Oberhaupt der Fa
miiie sein.
Da traf es sich einmal, dafz einer
der Besitzer des Ringes ein Vater
war, der drei Söhne hatte, die er
alle gleich sehr liebte. Verzeihlich
war es oarum, oasz cr ledern möge
heim dcn Ring versprach.
Als nun der Mann sein Ende
nahen fühlte, schmerzte eö ihn, zwei
der Söhne, die sich doch auch auf
sein Wort verlassen hatten, durch
Vorenthaltung des Ringes kränken
zu müssen. WaZ war da zu tun?
Der Vater liefe einen Gold
schmicd kommen und bestellte bei
ihm nach dem Muster des Zauber'
ringcs zwei andere völlig gleiche
Ringe.
Der Auftrag wurde so ant aus
geführt, dafz selbst der Vater die
unechten Ringe von dem echten nicht
so leicht entscheiden konnte. Froh
und freudig rief er zeden der Söh
ne besonders vor sich und gab ihm
unter heißen Segenswünschen einen
der Ringe.
Nach dem Tode dcS Vaters brach
te jeder der drei Brüder seinen
Ring und wollte Oberhaupt der
Familie sein, indem cr beteuerte,
seinen Ring vom Vater erhalten zu
haben. Die drei Geschwister stritten
und zankten sich und brachten die
ache endlich vor den Richter. Die
ser befand sich wegen der zu trcffen
der Entscheidung in Verlegenheit.
Da ihm aber bekannt gegeben wor
den war, daß der echte Ring feinen
Träger vor Gott lind Menschen bc
liebt mache, so sprach er zn den
Brüdern:
Sagt an, wen lieben zwei von
euch am meisten?"
Ta die Brüder schwiege, so ciii
schied der Richter:
Da ihr keine Antwort wißt, so
schließe ich daraus, daß keiner von
euch beliebt ist und den echten. Ring
hat."
Aber wo wäre der echte hin?"
fragten die Brüder.
Der Richter antwortete:
Entweder ging der Ring verloren
oder der Vater vernichtete ihn selbst
oviel aber steht fest, und ihr wmt
es wohl selber am besten, daß der
Vater euch alle drei liebte, einen wie
den anderen. Darum rate ich euch:
ein jeder halte seinen Ring für den
echten, fei mitleidig, barmherzig und
wohltätig und mache sich dadurch vor
Gott und Menschen beliebt!"
Diese lehrreiche Geschichte erzählt
Gotthold Ephraim Leising, der ge
waltige Reformator unserer Ratio
nalliteratur, in seinem Schauspiele
Nathan der Weise".
Wenn du, jugendlicher Leser,
älter geworden bist, dann wird dir
der sinn der Erzählung erst recht
klar werden: möge sie alsdann Veo
anlassung für dich werden, dich so
recht in die . Werke des deutschen
Dichterfürsten Lemng zu vertiefen!
gnttd und Kuhe.
Ei, was bellst du denn, Packan,
So gewaltig zum Baum hinan?
Sitzt wohl Miezchen da oben still
Und nicht herunterkommen will.
Nun, ich kann es ihr nicht verden
ken;
Möchtest ihr doch nichts GuteS
schenken."
Miezchen saß lange dort auf dem
Baum,
Als schlief sie und hätt einen schönen
Traum.
Packan der wollte nicht länger war
teil
Und lief verdrießlich aus dem Gar
te.
Ta wachte geschwind das Miezchen
aus
Und eilte 'davon in schnellem Lauf.
Fndelreiche.
Der Hirsch nd die Mucke.
Jüngst setzte eine Mücke
Dem Hirsch sich aufs Geweih.
Wenn ich zu sehr dich drücke".
Sprach sie, so rede frei!"
Ei", rief der Hirsch, mein Lieb
chen.
Bist du auch in der Welt?"
So ists mit manchem Bübchen, '
TaS sich für wichtig hält.
Meine erste trübe Kindheiieerin
nerung beslkht In folgendem Erlebnis.
Meine Mutter besah, mich mit
Stolz und Entzücken, als das Kineer
sräulein mich vor sie hinstellte. Ich
natte ein reine j, weißes Kleid an
ebensolche Schuhchen und weiße kur
ze Strumpschen. und meine Unter
garderobe war weiß wie frischgeial
lener Schnee.
Mittags sollten wir. mein Bruder
und ich, mit den Eltern gemeinsam
ur Großmutter fahren. Zur Feier
des Tages wurde der Sonntaqsanzug
noch mit einer seidenen Schärpe ge
schmückt.
So", sagte Mutter mit strahlenden
Augen, nun halte dich fein sauber!
öeh nicht etwa vor die Haustür und
springe in den Pfützen herum!"
ES hztte am frühen Morgen gk
wittert. Ter Regen hing noch an
Taum und Strauch und stand in gro
ßen und kleinen Lachen auf dem unre
gelmäßigen Pflaster der Straße.
Ich hätte sicher niemals daran ge
dacht, in eine Pfütze zu springen. Bon
tiefern Augenblick an aber reizte mich
diese Sache in hohem Maße. Ich
stand auf einem Stuhl am Fenster
unserer zu ebener Erde gelegenen Kin-
oerstuve und sah hinaus aus oie mV
se. Wie Silber glänzten die Wa
sertümpel da draußen. Und wag sich
alles darin spiegelte! Die Zweige des
Hollunderbaumes. der über die Mauer
guckte, und die Schwalben, die vcr
beiflogen. streiften das Wasser fast
mit ihren Flügeln, und wenn ein
Lüftchen an die Zweige des Hollunder-
bcumes und an seine weißen Tel.er
blllten rührte, dann fiel es wie lau
ter silberne Perlen hinein.
Die Pfütze wurde immer anziehen-
der für mich. Sie weckte mein Be
gehren in hohem Maße. Ich hatte
vordem nie etwas Begehrenswertes an
diesen Wasserlachen entdeckt, wenn
meine Mutter nicht ein Verbot an sie
gehängt hätte. Aber nun standen sie
plötzlich auf einer Stufe fast mit oer
Weihnachtssiube, die auch einen gan-
en Monat lang verschlossen und ver-
boten war. ehe wir hineingelangten,
um am heiligen Abend ihren wunder
vollen Zauber zu erleben. Dann fiel
mir noch eine verbotene Sache ein . . .
Ich entsann mich, daß der Tropfen
Wein der letzte im Glas, dessen
Inhalt mit zu den Dingen gehörte,
toi denen ein Verbot steht sehr
küß geschmeckt hatte, als Onkel Fritz
ihn mir unter Lachen und Scherzen
und halbernstgemeintem Drohen mci-
ner Mutter auf die Zunge siieken
ließ. Wieviel Vergnügen hatte das
bereitet Schauer und Süßigkeit.
Und Mutter hatte ja zum Schluß
über meine verzückten Mienen gelacht!
Wie von unsichtbaren Handen ge
AAAAAAASAS
Zöwenjagd.
Ein Mann wollte gern einen Lö
Pen schießen, nahm Gewehr, Jagd
t'afche und einen großen Koffer und
stiea aufs Dampfschiff. Damit fuhr
cr weit, weit übers Wasser, wohl
drei Woche lang, bis er nach Afrika
am. Da stieg er aus und ging nut
zwei Negern, das sind die schwarzen
Menschen, die in Afrika wohnen,
durch den Wald. Die beiden Neger
hießen Bimbo und Jimbo. Zwei
Tage lang mußte der Jäger und
die beide Neger marschieren, bis sie
zu einer stelle kamen, wo owen
waren. Bimbo aber hatte Angst
und ließ die anderen vorgehen. Aus
einmal sing es im Busch furchtbar
an zu brüllen. Da drehte Bimbo
um und lief so schnell wie cr konnte
nach Haufe. Nun waren der Jäger
und- Jiinbo allein. Sie stellten sich
jeder hinter einen Baum und warte
cu, bis der Löwe seinen 5iops aus
dem Busch herausstreckte. Da be
am Jiinbo auch Angst und kletterte
auf den Baum, damit ihn der Löwe
nicht fressen sollte. Der Jäger aber
Rätsel.
1.
tweikilbici
Wein erstes bat var einen Fuß,
Doch gcl,t es nie vom Platz:
J seinem Einciveide ruht
Verborgen maiiclicr Schatz.
Mein zweites wünscht der Knabe bald
Zu sein, uns wiro es aua-,
Tas'ame aber bebt dcn chciy :
In meines ersten Bauch.
2.
(Zweisilbig-)
Ta3 erste wie daS zweite.
Sie bellen beide acsin:
Kommt unter eins daS Ganze.
So bnnat es eins um terin.
Dann aber ge h t daS Ganze.
Das früher ward nctragen.
Und häslt noch schwere Lasten;
anr orvizncn icme ugen
! Rätsel- nnd
1 Spielecke.
Verbote und Schranken.
spönnen, schlangen sich Fäden von der
flimmernden Pfütze nach meinem te
g.hrlichen Herzchen. ES war die a!
te Geschichte von der verbeten?
Frucht, der man so ganz mit Unrecht
nachrühmt, daß sie füf; schmecke, wäh
rend sie doch im Halse jede ehrlichen
Menschen bereits brennt und würgt..
Ich schlich mich nun nicht etwa.
nein, ich lief ganz trotzig die Treppe
hinab zur Haustür hinaus, ging bis
zur nächsten Wasscrlaebe und svieoelte
ir'ch eine 5ie,tlana darin. Ich freu'idek VaterS.
te mich daran, wie sich ibre Oberklä
ch? bewegte und mein Bild verzerrt
erschien, und sprang dann mit bei
den Füßen hinein, um gleich danuf,
über den Erfolg meiner Kühnheit
entsetzt, zu erstarren.
Das goldige Wasser hatte sich in
viele kleinere und große Schmukklek
ke verwandelt, die meine weißen Röck
chen und daS Kleid samt dem blau
en Band verunzierten. Ich hatte
gar keine Zeit um Nachdenken, denn
fast im selben Augenblick ergriff mich
eine Hand bei der Schulter, führte
wich hinein ins Haus, und Schläge
wurden mein Lohn.
Sentimentale Geaner der Pruacl
strafe werden sich über diese imoul
sivc Art. zu strafen, entrüsten. Sie
I'l werden sagen: Man schlägt kleine
r Wnh&m tiisfft Wnn nftniirdmt ftckl
Wdb&tn nicht! Man entwürdigt sick
dedurch. tötet ihr Ehrgefühl eS ,1t
ebsolut unpadagogisch, mit Schlägen
erziehen zu wollen.
Wahrscheinlich haben sie in vielen
Fällen recht, daß Prügel verderblich
wirken. Zuweilen mag auch ein
Schlag zur rechten Aeit bis zu
einem gewissen Alter mehr ge
nützt haben als dem kindlichen Ber
ständnis" angepaßte Auseinanderset
zunaen über die Häßlichkeit der Un
solgsamkeit. Aber das Törichte dieser kleinen
Episode bestand darin, einem lebbaf
ten und phantasiebegabten Kinde ei
nen Gegenstand zu bezeichnen, mit
dem es sich während einer Stunde
langweiligen Wartens in Gedanken
abgeben mußte. Eine Stunde lang
in einem Festkleid, das geschont"
werden soll warten! Welche Pein
für in gesundes Kind!
Warum legt man sie einem Kinde
aus? Hand aufs Herz um der
eigenen Eitelkeit willen!
Wäre es nicht angebrachter, zu fa
gen: Komm, setz' dich hier hin und
besieh dir diese Bilder, ich erzähle dir,
Hauspostseite 2
was sie bedeuten" oder: Komm, ich
spiele dir ein Liedchen, und du singst
dazu"
Und wenn die Umstände eine sol
che sorgsame Behütung des Festge
wandes unmöglich machen, weshdb
echnet eine' verstandige Mutter nicht
war mutig, er legte das Gewehr
an. und schoß den Löwen tot. Jim
bo kam herunter vom Baum und
sagte: Jetzt habe ich keine Angst
mehr." Tann zog er dem Löwen
die Haut ab und nahm sie auf seine
Schulter. Nach zwei Tagen kamen
der Jäger und Jimbo beim Schiffe
an. Jimbo bekam, weil er die Lö
wenhaut getragen hatte, Geld vom
Jäger, Bimbo aber bekam gar nichts,
weil er fortgelaufen war. Als der
Jäger mit dem Schiff nach Hause
gefahren war, legte er die Löwen,
haut in seine Stube, und wenn im
Winter seine Füße froren, stellte er
sie auf die Lömen haut. Den Leu
ten aber, die zu ihm kamen, sagte
er, daß er den Löwen selbst geschos
sen hätte, und da wunderten sie sich
sehr. Denn manche Leute können
keinen Löwen schießen, weil sie kein
Geld haben für den Mann, dem
das Schiff gehört, und weil sie kei
nen Mut haben, wenn der Löwe
brüllt. Und wer keinen Mut hatte,
das waren Bimbo und Jimbo.
S. .
Ich kenn ein Haus gar wohl erbaut.
Das klinat und tonet hell und laut.
Tu horst von fern sein Rauschen;
Viel Gäste spielen drin umher,
Bon diesen wirst du nimmermehr
Nur einen Ton erlauschen.
ES wandelt stets von Ort zu Ort,
Die Gäste wandeln mit ihm fort:
Dies HauS sollst du mir nennen.
Mich trägt ein Baun:
In fernem Land,
Doch bin ich kaum
Im engen Raum
Ri dir gesandt,
jjcrupft zu plannt
Mich deine Hand,
Webt, weist wie Tchaum,
Ein weich Gewand.
5.
O Wunder! ich blieb vor ihm stehn,
lind als ich ihn hab angefehn,
Da blickt ein Mensch gleich zu mir her.
Mir war. als ob ichs selber wär.
Ich wollt ihn fassen mit der Hand,
Doch ach. vk eine blanke Wand
TtandS zwischen mir und seiner Hand.
Nun saat mir. wo der Mensch doch steckt.
Der mich so artig hat geneckt!
j
damit, daß ihr Töchterchen eiwaj rer
knüllt und verknitiekt den Wagen de
steigen wird, aber mit einein gluck
seligen Lächeln in den Augen und mit
einem freien Herzchen, daS nur erfüllt
ist von dem freudenreichen Paradies
jenseits der Fahrt zu den Groß,llern?
Meiner Mutter und mir war der
Nachmittag l,ekdvrben. Sie selbst äta
te sich über ihre Heftigkeit und übe?
meine verweinten Auaen und kränkte
sich über die vorwurfsvollen Mienen
Und klug war die gescheite Frau
seltsamerweise durch diese Erfahrung
doch nicht geworden. ' Die Sache wie
verholte sich ähnlich zum andernmal
a!S sie mir verbot, Samengurken, die
auf einem Fensterbrett in der Sonne
reifen sollten, zu nehmen, um Schüsse
daraus zu machen. Ich hatie bis
dahin gar nicht gewußt, daß Gurken
gutes Material für Schiffbau sind!
Ich erfuhr fogar auf Befragen von
ihr selbst, wie man solche Schiffe der
stellt!
Und dann ließ eS mich nicht loS.
Ich bemächtigte mich der Gurken und
machte Segelschiffe daraus. Vier
Stück. Mit Masten aus Hollunder
Holzstäbchen mit Segeln aus Leinen
zeug und einer Flagge aus alten,
bunten Bändern. Ich trug die Fhr
zeuge nach dem flinken Bach, der an
unserem Garten vorbei in den großen
Fluß fließt. Sie schwammen. iine
Weile von mir am Ufer begleitet, da
hin . . .
Dann hatte ich tagelang heftlcie ,
Gewissensbisse. Dann kam die Ent ,
dea'ung.
Vielleicht ' hätte meine impulsive
Mutter wieder die Nute geschwunden,
wenn sie nicht wie sie mir spä
ter erzählte, als ich selbst Kinder zu
erziehen hatte vor so viel Bos
heit" erstarrt, den Vater zu Hilse
gerufen hätte, denn sie war an ihrer
Erziehungskunst verzweifelt.
Und ich war dabei, mich vor meiner
Mutter zu fürchten.
Sie hat mir dann später erzählt:
Tin Vater schickte mich damals,
wie du dich erinnern wirst, schweigend
hinaus. Er hat mich gelehrt, daß
Furcht nicht in der Liebe sein darf,
nur ehrfurchtsvolle Scheu. Und daß
erfolgreiche Erziehung nicht Verbote
aufstellt, die übertreten werden"
Es ist eine traurige Tatsache, daß
in einem Gemeinwesen, in dem sich
die Menschen fremd gegenübcrstel'en
Ordnung durch Aufrichten von
Schranken erzielt werden muß. Zwi
scken Mutter und Kind sollen keine
Schranken aufgerichtet sein; nur eine
liebe Hand, regiert von festem S'nn, ,
führe das Hüteramt. Eine gute Mut- '
ter ist wie ein Schäser. der chne -
Hund und Schleuder auskommt.
Nun ratet, was ist das?
Ein Spiegel ohne Rahm' und GlaZ.
Habt ihr ein ehrlich Angesicht.
Schaut herzhaft drein, ihr seht euch
nicht.
Drin sieht sich nur ein Bösewicht,
Und sieht er sich, so lauft er fort
Und flieht an einen andern Ort.
Auch schaut er nie dabeim hinein.
Er muß auf einer Reise sein.
ES führt dich meilenweit von dannen.
Und bleibt doch stets an seinem Ort,
Es hat nickit lünel auZznsvannen
Und tränt dich durch die Lüfte fort,
("j ist die allerschiikllste ZZäbre.
Die jemals einen Wandrer trna.
Und durch daS größte aller Meere ,
Tränt eS dich mit Gedanlcnflug:
Ihm ist ein Augenblick genug.
S-
Mein schwarzer Kopf
Ein alter Topf.
M ?lrm' und Beine bicr Stecken;
Und mein Gewand
Ein Allerhand
Von Lappen. Lumpen und Flcckcii,,
Dem Spabenflug
Und Taubennig ' ''
Ein Schauder und ein Schrecken.
9.
Ich bleibe Tag und Nacht zu Hauv
Und aeh da? Jahr nicht einmal rn,3?
Doch weift ick,, wie? nms Wetter stt'iit.
Am voraus schon wie ein Prophet.
Du hast den Laubfrosch wohl im Sin
ne?
Du irrst: ich bin ancki nick't die Svinne.
M, steine hoch und fdinrnif doch nicht.
Ach falle tief und lauf dock, nicht:
Vielleicht wirst dus nun seichter inne.
Lös der Rätsel i vorder
ummeet
1. Der Buchstabe R.
2. Die Ente.
3. Die Bahgeige.
4. 51 steril-
5. Die Null mit den Ziffern 1 !).
6. DaS Echo.
7. Die Ehrenhaft, ehrenhaft.
8. GraZ. Sara.
9. Dornröschen.
Beim Scheidungspro
zesse. Nichter (zum Galten ge
wendet): Ihre Scheidungsaründe
sind nicht stichhaltig, und es ist daS
Beste, Sie versöhncn sich mit Ihrer
Gattin . . . Haben Sie noch etwas
vorzubringen?"
Gatte (nach längerem Bedenken):
.Ich bitt' ergebenst, ich nehm' du
Strafe-an!" . : ..
'