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X'v: nralten v)ebräiidze und Zeremonien der Indianer verseven einen zurück in die Seit, als der roilw Mann hier noch Alleinherrscher war. Die HaMtrolle könnte nicht besser dar licsrelit werdeil als durch rederick N. Seaton, der den .Hiiuptling der körpert. Herr Seaton l)at seit Iah reil eittjzeliende Studien der Jndia-!-rslämnie gemacht. Verbunden mit iiroszem schauspielerischen Talent, ist er der rechte Mann für die Rolle. Audz fiir Vielseitigkeit ist wieder Sorge getragen. Tr Wunderkes' sei" ist ein plnisikalisches Nnikuui, iiidtmi er EiS brennen läs'.t, Fleisch auf EiS bratet und andere Wnn. derdinge, von denen sid) die Gelehr teil nichts träumen lassen, voll bringt. Einige ausgezeichnete Komiker, wie La Maze Trio und John Vinnie Hennings das Sorgen todter Paar" erblicken ihre i!eben3 ausgäbe in der Hervorbringnng ungeheurer Lacherfolge. Ein. Kraftmensch ersten NangeS in der Athlet Verlisch, dessen "Muh leleimvickelung bewundernSZverth is,. Ter englische Sd,aspieler Von Lewin leistet Hervorragendes in' lharakterskizzen ans den Werken des grosteil englischen Novellisten EharleS DickenS. Er l,at in Lon don groszen Beifall gefunden. .'oitZvodrome. Das Programm der kommenden Woche bietet wiederum des Vielsei' tigeil die Menge. .Vor Allem musz die iueitbekanute. Vielheit, ae und ta. leiiwolle Eliaralterdarstelleriil aw nn Niee genannt luerden. Sie ist unübertrefflich in der Ausfassung der verschiedenartigsten Eharaktere. Einen fpaszigen kleinen Jimgen weis; sie mit derselbe Treue darzi sielle, als lvie ein unsdjuldiges kleines Mädchen. Und dann giebt sie 'ine jener kauipslusiigen We'l berred,tlerinnen ,zu,u Beile, d)Ci ein weiter öprung und Beweis ihres Taleiites. Tie nimiaftit' ist würdig ber treten durch die Vier IanoivskliS, Akrobaten ersten ZlangeS? ferner der grosze Kelter, ein Trapezkünst ler und Seiltänzer vo,i aroszer Ge waudheit. ' Tviir musikalischen Gemis', sorgt ftrl. Susie 'Earsello. eine Virtuosin auf dem Akkordeon. Teilt ziemlich vernachlässigten Instrument weis; sie wunderbare Töne zu entlocken. Zu L liospe Co. 1513 Douilas Str. 0iWM4MM läliiililillllllll Fff ' TI 1 7""VfTAlSü? l! ! I 'M n 1 ibjfflÄlf,1 0 III wt nennen wären noch die Komiker Ma s,m & Murran, die im Osten unge wöhnlichen Ersolg gehabt haben. Ans die Serie von beweglichen Bildern sei gleichfalls hingewiesen. In der nächsten Woche werden be sonders interessante Stosse darge stellt. Sanisiag und Sonntag findeii vier Borsiellnugen und eine Time Matinee an jedem Werktag von 2 US " Nachm. statt. Tie Abend. Vorstellungen beginnen pünktlid) um 7:(K) und !):0) Nachm. Watjcttj. Tie musikalische Zvarce Social Maids", aufgeführt durd) Joe Hur tig's anvgezeichnete Truppe, ist die grosie Attraktion der komniciiden Boche im lavetq Theater. Tie prachtvolle Szenerie und die Kostn inirmig der Mitwirkende,: sind nn vergleichlich. Als Jane ist die Tar slellnng nicket z übertreffen, und der musikalische Theil steht nicht zurück hinter Theatern höherer Preiie. Ter Hauptdarsteller ist George tone. Er verfugt über eine un glaubliche Vielseitigkeit. Im fton pletgesang, im Tialog, im Tanzen beweist er dieselbe Meiterscha!t. Unter den Tarne verdient Xn nie Austin die erste 'Stelle. Sie ist ein bezaubernder weiblicher Komi ler und hat stets einen großen Lach crfolg. Es wird täglich eine Da men 10c Matinee stattfinden. Krug Theater. Tie Mifz :'.'ew ?)ork jr." Trup pe, velde iil der Sonntag Matinee zum ersten Mal auftritt, vereinigt alle V o r ,z ü g e in sich, wel ckze der verslätdnicvolle Liebhaber moderner Unterhaltung zu schätzen well,;. Tie Truppe stellt das zlvei aktige Lustspiel A Marriage of Eonuenience" lEine Konvenienzhei rath) dar. Es ist eine Art Tra veslie auf die Nevolntion, in Me iko. Eine Nei'olution ist ja an und für sid) kein Ttosf zum La dien, aber wie sie hier dargestellt ist, bietet sich dem Publikum An las; zum Lachen die Menge. Tie Hauptrollen liegen iil den Hän den von Joseph K. Watson und Will. H. Eohan, zweier talentvol ler Schauspieler. Tie ' Mirwir kenden sind durdzweg geschickte und erfahrene Tarslelter. TaS Stück ist voller frischen .HuniorS. Hüb sdie, lebendige Mädchen und lusti ge. melodisdie Musik tlnien ihren Theil, eS zu einem wirkungsvollen Ganzen zn machen. Neben dieser Hauptattraltion ist der einaktige Schinank The Eabi et of Flowers" zn nennen, in welchem Ter räthselhafte Valdo" die Hauptrolle spielt. Freitag Abend wird The Eountrq Store" wie s.ewöhnlid? aufgeführt. Gaben, die sich besonders für Weihnachts geschenke eignen, werden vertheilt werden. Tonnerstag Abend wird Aniatenr Eabaretabend sein. ttrnce Whitman mit Mifz New $)inf jr." im Krug Theater. r ' r K J S iA 'V;sSA ! "'' X4J'; J ,; V, , I' .' "' ao vauiu. Tie 'üdmig einer bcntMini National bi'iliiie. Als Turm bo-j brutfchon dca'iomiiS. Tie hcutie Tachlagc. Ans Berlin wird geschrieben: In einigen Tagen wird in Berlin ein vom Kasseler Goethebund ein, berufenes Komitee über die Grün duug einer Teutschen Nationalbühue beraten. Ter Ausruf besagt nicht.' näheres, als das; ein Turm de. deutschen Idealismus" aufgerichtet werden wll und läszt im übrige diirdiblicken, da niit dem Hinwei? auf einige Namen wie AifchrioloS. Sophokles, Shakespeare, Goetbe, Schiller, Mokiere, Birönion und Jb seil an schlackesreie Tarbietungen in echt prieslerlicher Ausfasfimg" gedadit ist. Zugleid) wird versichert, das; jede Konzession an das renid ländiidie" verpönt bleiben soll. Es ist nun nicht zn leugnen, das-, dem Begriff deutscher Nationalbüli ne. besonders wie er aus diesen Progrnmmsähen hervorgeht, etwas Antiguiertes, Literarhistorisdies,Mu' seales anhängt. Mir und allen, denen um die le bende Kunst zn tun ist, als der ein zigen die wirklid, der Förderung bedarf, liegt daran, das; der deut sche Idealismns" sich nid't in Ber stiegenheiten um jede Wirksamkeit bringe, sondern mit praktischem Sinn hübsch bei der Forderung des TageS bleibe: es ist darum gerade jetzt an der rechten Zeit, unsere Wünsche und Hcissnungen nad) Berlin zu schicken, gleichzeitig aber aud) zur Orientie rung Warnungstafeln und Wegwei ser aufzustellen. Tarum sei rs gleich rund heraus gesagt: Eine- deutsche Nationalbühne, die nickst in erster Linie als idealer Sitzpuntt lebendigen Schaffens wir ken will, ist ein totgeborenes Kind Sie musz dem Leben dienen, wenn sie selbst lebensfähig sein will. ES sei darin erinnert, d.isz die dcutsdze Nationalbühne der Herder, Lessing, Goethe und Schiller vor 120 Iah reit keinen anderen Sinn hatte. Wenn wir aber heute mit demselben Gedanken hervorrüden, so müssen wir mit unserer ;5it beginnen, nidit mit Lessing, wenn wir nicht um 120 Jahre zu spät kommen wollen. Für unser Zeitalter der Kino und BnrietekuUur besteht das Pro blem darin, der oben Geschäftsthea terei mit ihren wertlosen Possen und Schwanken ein künstlerisches Gegen gewicht ' zu bieten und den Beweis zu liefern dast, die Nation sid, wirk lich irnd Besserem sehnt, nach dem Großen, dessen unsere Zeit sähig ist. nach einer lebendigen Kunst des Tramas, die unseren Alltag vcr klärt, nicht, indem sie sich von ihn, abwendet, sondern indem sie ihn ver klärt, durchleuchtet, vertiest. Und das wird immer ntir durch Werke geschehen können, in denen sid) die pfvchische Kraft dieser Zeit 'sammelt und zur Tett'ttdarstellimg bringt - Wichtig fiir Jedermann. 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Tie Nationalbühne nrd daher i, ,I,er Linie der Talentpslege ti die 'eil lxiken, und darum nur ein Ber urtthMter fern könne, aber gerad. dieser Be'chränknN'Z tenn sie le iruchtend wirken, wo'rrtt sie bedenk 'icisz das Problematisch!' für die (fnl ,vicklung widriger iil als das Vosi rührte, das Originale wertvoller oU das lyrische, nd das; wir auch in der Trarnarischen Kunst von diese:', npischen, sei es alle oder oudi mo oertte Literatur, loskommen müssen, wenn es einen Fortschritt oder ein.' ssrhöbuna eben soll. Tarum diene die neue deutsch? Ül'ationalbühne den Schöpfungen von .'igener originaler Kraft, was wieder mit sich bringt, daß solche Schöpfun gen aus unserer Zeit eine andere Physiognomie haben werden und haben müssen, als die großen Werk.' der Vergangenheit. Nur dadnrd; sind sie als geistige Brüder einander almlid; und mir dadurch wird diese neue Nationalbühne jener Idee ebenbürtig, die schon zu Lessing! Zeiten aufgetaucht ist und unerbitt lich gegen alle Madiiverke des Epi gonentums war. Seien wir dodi unerbittlich gegen das moderne Epi gonentum! Seien wir hilfreidz für alles Echte. Eigenartige und im rief) tigen Wortsiim Geniale und darin wiederum Volksmäßige und Natio nale, wie es das Nationaltheater im Sinne LessingZ und seiner Zeitge nossen sein wollte. Frage man nicht: wo sind die ge nialen, eigenartigen Werke von heu te? Sie sind da, und sie werden kommen! Wir sind ja gegen die große Zeit um Herder, Schiller, Goethe, Wieland, Lessing usw., viel leickst in dem Nachteil, daß wir zu erst das Programm baben, während damals die Kräfte da waren, aus denen ein Programm herauswuchs, daß wir zuerst die Bühne wollen und dann erst das Schassen, während un sere Vorfahren das neue Drama schon hatten, ehe sie die Idee der neuen Vühne ahnten und wenigstens theoretisch formten. Aber so ganz arm find wir doch nickt, wie es sdzeint auch wir haben Schöpfnngen anfznweifen, die unserer eigenen Art gemäß sind und die man erst dann recht erkennen wird, wenn man sie nicht mit dem Auge des Epigonen betrachtet. Nun will mir aber scheinen, als ob diese nationale und künstlerische Aufgabe der Talentpflege in aller Stille schon von einigen liberalen Hoftheatern erfaßt würde, wenn den paar radikalen Versuchen zu trauen ist. Die Hoftheater, ursprünglich Fürstentheater, haben sich ja im Laufe der Zeit zu Volkstheatern um gewandelt und es wäre nur zu ridz tig, daß die ringende Kunst, die im Grunde genommen dock; immer wie der Volkssache ist. auf den Hofthea tern eine Zuflucht fände, und daß dort endlich auch der letzte Schatten von Acngstlichkeit und Konvention fiele. Zugleich aud haben die freien Volksbühnen in Berlin und Wien in noch vorurteilsloserer Weife ein nad)ahmenswerte Beispiei ge geben alo, die Nationalbühne in diesem neuzeitlichen Sinil ist geistig und sogar schon in einigen prattl schen Ansätzen da, und dieser Um stand ist verheißender als alle Pläne eines Festspielhauses mit heiliger Weihe", das verzweifelte Aehnlich keit mit einer Walhalla abgeschiede ner Kunst von epigonenhafter, klassi zistisch akademischer Frostigkeit hat. Außerdem: das Hochofsizielle wirkt lähmend auf das Werdende, zart Bildsame, Suchende: alles Große Ivurde im Kleinen geleistet, man den ke an Antonio, an das Strindberg tlxater und an die intimen Theater, die das moderne Drama entwickelt haben. Aber gerade alles Werden de, Telbstgewad)sene, Unakaoemischc ist für die künstlerische Entwicklung im nationalen, will sagen volksmä- mgen Get weitaus wichtiger, als alles schon gewordene und gar als alles Epigonenhafte, das Epigonen tum der Moderne nicht ausgenom men. Aber vom Wort zum Werk ist ein langer Weg und es gibt inzwischen dringenderes zu tun. Warum sollte es nicht gelingen, außer den Hof theatern auch den Stadttbeatern und Geichäststheatern die Pflicht der zeitgemäßen K, und Talent pflege im obigen Sinne und mithin der künstlerischen Erziehung des Publikums aufzubinden, daß sie we nigstens wöchentlich eininal söge- nannte litcrarische Abende oder Kam merspiele veranstalten und so die hinimelsthrciende Tatsache aus der Welt schafien, daß Werke von Eigen art und origineller Krast von den Bühnen ferngehalten werden, weil der Gefchäftöerfolg ungewiß sei! Es müßte daS Beivußtseiil eriveckt wer den, daß Neichtiim verpflichtet, und daß den Theatern der schöpferischen .si uns! gegenüber eine Pflichterfül lung obliegt, die darin besteht, daß das Publikum, das Volk, die Masse an dem ernsten lebendigen Sckiaffeti inleressiert werde. Zu diesem Zweck .irancht nur eine Bewegung eilige leitet werden, id, bin überzeugt, die Galerien, und jiqto.ackl! ! begeistert mit, so das; der öngi'tlickx' Unternehmer auch richtig zu seinem leschastsersoia rotitmk. 11,10 wenn Berlin rocht zu haben ist, so ist ge wiß der künstlerisch mehr betonte teutsche Süden dafür zu gnvinnen ,,d ,8 wäre u denken, iah samt liche süddeutschen Tcheaterdirektore" der kunstleriichen und nationalen Sache zuliebe unter einen Hut ge brackt würden. Hier wäre der Punkt, wo das neue Komitee der deutschen Natio albübne einsetzen müßte und sofort ein ersprießlidies Wlrkiings,eI0 zu gunsten der ledendige Kunst finden würde. sdi must allerdings fragen. warum der Goetlx'bnnd sich nicht längst schon an diese zeitgemäße Ausgabe erinnert und eine solche Bewegung in Gang gebracht hat. Tas ist freilid, eine Sache, in der mit lletnlid)ein ErztehnngSbetrieo nichts zn erreichen ist: pielmehr be dass es einer impulsiven, volkstüm lichen, künstlerischen Kraft, die mit dem lebendigen dichterischen Schaf fen kongenial empfindet, wenn wirk lich etwas in den Schwung kommen soll. Davon hat der Goethebund bis her wenig verspüren lassen Hof fen wir, daß daS neue Komitee in Berlin zeitgemäßer ist. Wusik. .lriadne auf NaxoS." Die neue Oper von Richard trmiß. Urauffüh rung im Hoftheater zu Stuttgart. Kritisiert von August Spanuth. In einem ' Berichte aus Stuttgart, schreibt der belannte Kritiker August Spanuth über die Uraufführung der neuesten Oper von Richard Strauß unter anderem. Ariadne auf Naro" ist soweit des Komponisten . Arbeit in Betracht kommt, so recht eigentlich eine Gele genheitZkomposition. Richard Strauß wollte sich Herrn Max Reinbärdt er kenntlich erzeigen, zum Tank fiir dessen JnZzenirung dcS RosenkavalierS", und ( fing er an .incidental Musik" an Moliöre'S Bürger als Edelmann" zu schreiben. Abn hier musz ich schon einschalten, dak es sich nicht meör um da Moliäre'cke Oriainal handelte. sondern um die beiden Akte, die Herr von HofmannSthat davon vorig ge lassen hatte. Und da zu Molicre'S leiten die Komödie mit einem einae legten Ballet endigte, kamen HofmannZ thal und Sttauk aus v Jvee, mt dessen ein Operchen einzulegen. AuZ kiniaen Blättern beschriebenen Noten pavierS. aus ein paar musikalischen apercuS wurde nürnahuch eme dicke Partitur, deren Klavierauszug jetzt der Berleoer ürstner für Wanüa Mark zu verkaufen die Gewogenheit hat. (Bor der Aufführung wurde dieser Auszug nur den sicheren, sozusagen abgeftem velten Anhängern deS Komponisten zur Verfügung gestellt, anderen wur beer selbst gegen Geld und gute Worte nicht ausgefolgt, ein Verfahren, das, milde gesagt, höchst merkwürdig gefun den werden muß). Hug von Hof mannsthal, Richard StrausjknS Leib Librettin. warf aus der Moliöreschen Komödie schonungslos alles heraus was tbm nicht zn leinem Plan paizke, lieh also nur die Schnurren übrig, die den reichen Bürger ?!ourdain in sei nem Bestreben es den Edelleuten gleich zu thun lächerlich erfchenien lafien. Boit diesen reiht sich nun eine an die andere, und die am meisten veralteten. TeleLion Douglas 292 EtaMt 1877 Ed. Mmcr's RestMMt 1306 1308 Samam 8frnsjc. Cafe für Damen Julportirtc u. einheimische Biere u. Weine Feinste Schnelderarbeit--Expert-Reparaturen Bestes Reinigen Harry, Allgemeiner fMscIinaidsr L2 RkviU Block Telkpl,: e gg I, nd öarnkNStr, Cmalia, 9Ub. 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Dieser plötzliche und unfreiwillige Streich Eiser bildet ein reiieudeZ So tlirspiel zu einem der Witze, die Ri chard Strauß selbst im Tialog des Vorspiels angebracht hüt. r der ulkt darin .den Königlichen Inten danten", dem eine Oper überhaupt nur Spaß mack. wenn er tüchtig da ran streichen könne. Er wollte damit wohl Rache nehmen, für vermeintliche Unbill, die ihm bei früheren Gelegen Heiken wiederfahren war. Und nun mußte er. zum Heil de eignen Wer keS selbst len Rothstiftzur Hand nehmen! Aber ich komme ohne kurze Inhalts angäbe nicht vorwärts. Iourdain. der Rokoko-Snob ist versessen daraus, mit einer richtigen Marquise eine Liaison anzuknüpfen kein Opfer da für ist ihm zu groß: aber der Tölpel begeht aus Schüchternheit die dümrn sie aller Dummheiten, sich bei seinem Liebeshandel eine Vertreters zu be dienen. Ter ärgste seiner aristokra tischen Aussauger, der Graf Torin teS ist nur zu bereit, ihm diese Dien fte zu leisten, da er selbst längst mit der Marquise angebandelt hat und ihr nun die Geschenke deS Jourdain als seine eignen zu Füßen legen kann. Er verleitet den bürgerlichen Tölpel auch, der Marquise ein Prunkmahl in seinem Hause zu geben, während er die Marquise glauben läßt, er selbst sei der Gastgeber, wolle sie aber, um Gerede zu vermeiden, nicht in sein eignes HauS entbieten. Tiefes Prunk mahl soll durch die Aufführung von zwei Opern gekrönt werden, durch je eine opera scria und opera buffa. Und nun kommt der Epafz: da Jour dain um neun Uhr spät auch noch ein Feuerwerk abbrennen lassen - will, gibt er unmittelbar vor dem Beginn den Befehl, beide Opern zu gleicher Zeit zu spielen, damit alles um neun Uhr vorüber sei. Ter Kompo nist der ernsten Oper jammert über solche barbarische Grausamkeit, wäh rend die Leutchen von der leichten Musik bereit sind, auf den tollen Spaß einzugehen. Daß ein Mann wie Richard Strauß dem gerade das Komplizirte so gut liegt, eine selche Aufgabe reizen mußte, liegt auf der Hand; auch würde er sie wohl völlig gelöst haben, hätte HoffmannZthal ihm ein ernstes Operntertch,'n kon struirt, in dem Personen von Fleisch und Bein mit einander zu thun ha den. Aber der Aestthet Ho,mannZ thal wünscht vor allem recht tief und bedeutend zu erscheinen, und so setzt er unS mit Ariadne und Bachus zwei Schemen aus 01c Buhne, die aogese hen von Namen nichts mehr mit den mythologischen Figuren gemein haben. denen aber auch kein rothe? Menschen blut in den Adern fließt. In einem Briefe an den Komponisten hat sich Hofmannstbal darüber ausgelassen: er will die beiden symbolisch aufgefaßt wissen, er behauptet. Ariadne sei die Personifikation jenes hvherenMenschen thums. das nicht vergessen kann, und Zerbinetta, eine Art Kolombine, ibr (Fortsetzilng auf. Seite 7.) m B-MmernmsimsiiiMHmme m Verbindung. ed. Tellph? Slh LN, 31731 '