t 13 all (sie CmaS Xriblit tuwt Ommls -n-On-' nirt-fl6' -slÄtrtr1l'(r NßljS ÜJCi dl'iiniM ) r (S 1 V k i 1 IV- Ä AuS dem Reich der Mode und Gesellschaft. N e w N o r l , 22. Nov. Unter den prächtigen Erzeugnissen der KKidermacherkunst, die in dieser Satton bei der Vferdeschau ihr Er scheinen machen, befinden sich einige Toiletten in sckwarzem Sammet, die c Meisterwerke bezeichnet werden müssen. Sowohl als Abendtoilette, wie all Straßenkostüm, nimmt das schwane Sammetkleid in dieser Sai scn eine hervorragende Rolle in. Noch r.ie konnte Sammet sich emer so äuge meinen Bewunderung rühmen, wie sie ihm iy diesem Jahre entgegengebracht wird. Der Luxus, der diese! Gewebe umaiebt. weckt fast in jeder Frau da Verlangen, nach dem Besid einer dieser Ultra eleganten Toiletten und die Schönheit einer solchen reizt jeden Be schauer. Die Zeit, wo man die Besür Wartung der Frauenrechte olö typisch für die äußerste Gleichgültigkeit in Be- zug auf Kleidung anzusehen pflegte. ist gewesen. In meser Saison sind einige der bestgekleideten Frauen unter denen zu finden, die auf öffentlicher Plattform die Sache de? Frauenstimm rechts verfechten. DaS sckwarze Sammetkleid kommt natürlich in erster Linie für diejenigen in Aetracht. die nicht mit Pfennigen zu rechnen haben, denn es bleibt, auch wo die Garnitur aufs Aeußerste Ix schränkt ist, immer ein Gegenstand von hohem Luzus. Trotzdem ist dasselbe in erheblicher Zahl anzutreffen. Eins der besten Beispiele des einfachen, aber streng, up . to , date" Sammetkleides finden die Leserinnen in, unserer ersten Ä,bblwung. Die Einfachheit des Kockeö wird nur gemildert durch eine Das Sammet - K o st ü m komme il faut. lochte Einkrausung unterhalb der Kni'eelinie an der einen Seite, während große geschliffene Stahlknöpfe die bauptsächliche Garnitur bilden, die Taie hat große, glatte Revers, die mit einem breiten Kragen in Einem ge schnitten sind. Die schmale Weste ist Von weichem, gemusterten Netz. Der Gürtel kann von Stickerei oder irgend einem orientalischen Stoff sein, mit herabhängenden Enden, die unten au sammengezogen sind um mit Quasten abzuschließen. Wester, wie in dem eben beschrie benen Modell von weißer Spitze, weißem Netz. Chiffon oder irgend einem weichen Material, in schwarzen oder dunkelfarbigen Kleidern, gelten für überaus modisch elegant. Die besten Kleidermacher gehen bei der Auswahl des Materials für dieses Detail mit der größten Sorgfalt vor, um dem selben fo viel wie möglich den Cha rakter des Weiblichen zu geben. Ein prächtiges Abendkleid ist von schwarzem Chiifon und besonders dortheilhaft für allzu schlanke Figuren. Die Drappirung des Kleides besteht aus einer Cascade, die vorn zwischen Hüften, und Knieelinie und im Rücken vnterhalb der Knieelinie zum Ab schluß kommt. Die Drapirung vorn wie im Rücken ist bedeckt mit einer ptüt von geschliffenen Stahl Orna viij I fvti I I I V o i -fc I 1 u 1 c? d' I O '!tv' .Vj,X 7- i.Mfi." :?&r ss; x TJFJ TIJ ' Im ' IL mxwmmmmm - Jw immm m tmmww ImWM m wvmW IWSMmh M vJmMZh H l WMxm 'rmmmzsammm NeuesteFormen in I a ck e t s. menten. die mit Pendants abschließen Den Ausschnitt der Taille umrandet ein schmaler Streifen von , schwarzem Sammet, mit Stickerei von geschiisse- nem Stahl. Eine weiße Chi fon , Dra viruna an der Armseite ist das Ein- z,ge, was an Aermel gemahnt. Eine große Anzahl von Abendtoi leiten sind ohne Aermel oder beinahe ohne Aermel, dies muß aber nicht da hin aufgefaßt werden, daß s nicht viele und sehr verschiedenartige Aermel giebt, tonn thatsächlich ist die Abwech selung darin fast endlos. Viele Modelle machen 'allen Regeln, welch?. Andere beherrschen, entschieden Opposition, und doch sieht man selten Ungehörig leiten. Am meisten begünstigt wird für Sammetkleider em breites Bolant, daö sich der tief herabfallenden Schulter anschließt, und daö vom eigenen Mate- rial oder von Spitze sein kann. Die hervorragendsten. Kleidermacher sind noch immer bemüht, der schon vorhandenen großen Verschiedenheit in Jackets der Straßenkostüme immer noch neue Muster hinzuzufügen. Fast jede Woche tauchen noch neue Formen und Dessins auf, von denen jedes das schon vorhandene an Chic und Ele ganz zu übertreffen scheint. Die in unserer zweiten Abbildung gezeigten Modelle liefern ein Beispiel hierfür. Beide weisen die beliebte schwarz weiße Kombination auf. Das erste ist ausgeführt m weichem, theilweise rauhem Material. Dem Rock sind an der Seite vier schmale Pliss . Falten eingefügt. Im Uebrigen ist derselbe yne jede Ausschmückung. Da! Zacket hat doppelbrüstigen Effekt und hoch am Hals schließenden Kragen, der so überaus modern ist. Ueber der Bütte ist es mit Borte und Franzen garnirt, und die gleiche Boris garnirt auf die Manschetten der weit über die Hand fallenden Aermel Es ist am unteren Rande vorn nur wenig abgeschrägt. Ganz allerliebst ist die Form des acketS des zweiten Modells. Der ?chnitt ist reizend und äußerst vox- theilhaft für jede Frgur, mit Aus, nahmt dielleicht sehr korpulenter tauen. Bemerkenswerth an dem acket sind die bis auf die Taillen linie hinabgehenden Revers, die mit schwarzer Borte besteppt sind, und über die der Kragen von glatter. schwarzer Seide fällt. Mit dem Letz. teren Harmoniken die Manschetten. Ueberaus chic wirken die kurz wegge schnittenen Bordertheile, die einen Ausschnitt von der Form einer umge kehrten römischen V ergeben. Dem Rock sind schmale, fächerartige Theile von fein gefaltetem Plissee ein gesetzt. Außerdem garniren denselben Streifen von glatter, schwarzer Seide. Außerordentliche Mögltchieiten für da Ueberarbeiten und Modernisiren vorjähriger Kleider bieten die neuen Moden. Die Kombination von zwei oder drei verschiedenen Stoffen er möglicht es, mit Leichtigkeit, aus den noch gut erhaltenen Theilen eines alten Kleides, die sonst zu nichts zu ver wenden sind, ein modisches Kostüm zu machen. Ein Kleid dieser Art sehen die Lese- rinnen in unserer dritten Abbildung. Der obere Theil des Rockes ist von matrosenblauer, gemusterter Seide. Foulard oeder Pongee. während der untere Theil von glattem, blauen Atlas ist. Eine schräge Blende von dem glatten Material bildet den Kops für die tiefe Falbel und garnirt ebenso den Saum. Die Blouse ist von der gemusterten Seide besteppt mit Blenden von der glatten Seide als Garnitur. Abnehm bare Revers von altgelber Spitze, deren Muster mit dunkelblauen und leuchtend rothen Fäden umzogen ist. bilden eine weitere Ausschmückung. Die Aermel sind lang, mit Man scheiten von glatter, blauer Seide, und im Einklang mit den Revers, mit Spitze garnirt. Großes Interesse ist während der Pferdeschau den Mänteln und Um hängen zu Theil geworden, besonders waren schwarz und weiße Effekte stark vertreten. Für dieselben gilt der Satz: Je auffallender der Kontrast, für um so moderner der Mantel, und dasselbe gilt, von schwarz und weißemMaterial für Tailor . Kostüme. Schwarz und weiße Brokate werden mit ausgezeichnetem Effekt für Mäntel und Umhänge benutzt, wobei als Gar nitur Weißfuchs oder Hermelin der wandt wird, vorzugsweise Fuchs. Der modisch Hut. von jedem Ge sichtspunkt betrachtet, ist eine interes fante Studie. Der große Hut und der kleine Hut, der mittelgroße und der Aus Alt neu gema AM & t. eigenartig geformte, jedem wird daö größte Interesse zugewandt. Einige ungcmcin hübsche Effekte warzn in der Pferdeschau zu finden. Die Farben Komposition an vielen der Hüte war von so ausgesucht feinem Geschmack, daß man sie als Kunstwerk: bezeichnen mußte. Es gehört mehr als Muth dazu. Roth, Lila und Gelb an einem Hut z vereinen. Eö bedarf dazu eines Genies, die Schattirungen auszu wählen und ihnen den richtigen Hinter gründ zu geben, um das berauSzu bringen, was herausgebracht werden soll. Gezogen oder eingekrauste Krcnen sind ein Merkmal vieler der neuen Hüte, besonders da, wo der Rand schmal ist, und gezogene ständet sind da in Begehr, wo der Rand breit und hochgeschlagen ist. Es ist eine hübsche ?fd und bedeutet gleichzeitig eine Er sparniß. Biber - Effekte stellen große Ansprüche an die Börse, und wenn man eine Biber . Krone erworben hat, muß der Rand noch beschafft werden. Nichts ist in solchen Fällen besser als ein Rand von gezogenem Atlas öd von gestreckter Seide oder Sammet. Hüte, die Kromn von Seide. Sammet oder Biber haben, hoch und kugelförmig mit Rändern, die in Zacken geschnitten und gegen die Krone gepreßt sind, find kleidsam für Frauen, die eigenartige Faons mit Bortheil tragen können. Diese Muster erfordern nur wenig Garnitur, doch was davon vorhanden, ist immer über auö chic und eigenartig im Effekt. Der große, schwarze Hut und der große Hut überhaupt behauptet seinen Platz seines malerischen Effektes wegen. Er ist modern garnirt' mit irgend etivaö oder auch ungarnirt. Kleine Kränze von winzigen Blüthen, eingewunden in Falten von Tüll machen ein ansprechende Garnitur für den großen schwarzen und weißen Biber oder Atlashut. Paradiesfedern, obgleich überaus kostspielig, werden dieses Jahr mehr alö je getragen. Zuweilen dient ein einziger kleiner Zweig als Garnitur für den kleinen Hut von Biber. Plüsch. Sammet oder Pelz, einfach vermittelst einer schlichten Bandschleise oder einer Rosette von Gold oder Silbergaze an- georaazr. Wanda. Die gepanzerte ScHönyeit. Von M. v. S u t t n e r. Es war einmal ein Schlächter, der hatte eine böse Frau. Sie sprach, sie schimpfte, sie schrie tagaus, tagein. nö um sich zu befreien aus dieser Noth - tw t 5 I f' i. r noiy macyr ersinoeriim eriann er ein Effengestell, das sie einzwängen und ihr den Athem nehmen sollte, auf den ihr das Schreien unmöglich sei, Aber das Schimpfen ward durch das Eisengestell nicht behindert, im Gegen- theil, es belästigte die bose Sieben, und sie schimpfte nun noch mehr. Da sie aber, wie sich das für eine Schläch terin gebührt, kugelrund war wie ein Kürbis, gefiel sie sich in das Eisen- gestell eingesperrt gar wohl, und sie trug den Eisenpanzer ihr Lebtag lang. Und wenn sie nicht gestorben ist, dann lebt sie noch heute. So weit das Märlein vom Ur sprung des Korsetts. Ungezählte Nachkommenschaft hat die Schlächtersfrau hinterlassen, die gleich ihr tagaus, tagein einen Panzer trägt. Seit dem sechzehnten Jahrhundert hat er, bei dessen Anblick man sich nur wundern kann, daß der Schlächterin nicht thatsächlich die Luft am Reden verging, einige" Aende rungen erfahren. In Gehäusen, wie das dargestellte, steckte aber nicht nur die legendäre böse Sieben, sondern die höfliche Frau. Ein solcher Panzer war 1909 im Museum des Louvre ausgestellt anläßlich der Exposition du Costume", neben der Vertugade", mit der zusammen er im sechzehnten Jahr hundert das Gerippe des höfischen Kostüms am spanffchen Hofe bildete. Vertugade wie Korsett" arbeiteten da rauf hin. den Körper flach und breit erscheinen zu lassen. Das Korsett, besser gesagt der Panzer, besteht aus gänzlich unelastischen Quer- und Längs Eisenstangen, etwa drei bis vier Zentimeter breit, die durch grobe vernietete, Nägel miteinander verbun den sind. Es war ehedem mit Stoff bezogen, heute grinst es uns. ein be ängstigendes, rostiges Eisenskclett, , entgegen. Marterwerkzeuge waren auch noch die corsets". die die große Dame im siebzehnten und achtzehnten Jahr hundert trug, durch Holz- und Eisen schienen gesteift. Marterwerkzeuge nach unserer Borstellung waren noch die Korsetts, die von der Mitte des, neunzehnten Jahrhunderts bis zum Ende desselben getragen wurden. Erst zu diesem Zeitpunkt wurde ja das Korsett in der vorderen Partie nicht mehr mit kühner Rokokoschweifung ge baut, sondern neuzeitlichcn Jntent,o ncn entsprechend, gerade liniert". Ban de Beide, den ich vor Jahren einen Vortrag über die Frauenkleidung halten hörte Künstler sollten nie versucken, in die More einzugreifen, denn sie stehen ihr immer als Äestheien, Ideologen oder zum mindesten Jdeaii sien gegenüber verglich die moderne Frauengestalt mit einer in tx Mitte abgebundenen Wurst". Sicher ist da ran viel Wahres. Der strittige Punkt ist nur der, ob es besser ist, diese Ab bindung" vorzunehmen oder nicht, also eine geformte, planvoll gestopfte Wurst nach van de Beide darzustellen, oder ein, formlose? Es wird heute viel auf der These herumgeritten: das Schönste ist der nackte Körper. Es müßte aber eigentlich heißen, der nackte Körper kann das schönste sein, denn jeder wird be stätigcn, daß er garstiger fein kann, alö das garstigste Thier. Das zu ver bergen, ward den Menschen die Jnielli gcnz und das Korsett. Wirklich schön gewachsene Frauen verzichten, seitdem das Korsett nur Modelaune ist. nicht aber Bestandtheil der Tracht, immer auf dasselbe, denn sie bedürfen ja keiner Schönheits tusche. Aber wie viele Hüften, Büsten, Beine haben gegen so aufgelegtes Spiel nichts einzuwenden? , In Paris, wo einerseits vielleicht die größten Sünden im Schnüren be gc...gen werden, wird anderseits gerade vo:. großen Modedamen das Korsett häufig beiseite gelassen aus dem sehr triftigen Grunde, als es eben dort sehr viel gut gewachsene Frauen gibt. Und zwar bemerkte man diese That fa., speziell in den letzten Jahren ziemlich oft, denn die Mode hatte nichts übrig für Wespentaillen, eine Geschmacksrichtung, die, wenn nicht alles tauscht, einer Wendung entgegen geht. Bei uns hat man dem Korsett au3 ethischen, ästhetischen, hygienischen Gründen den Krieg erklärt, aber Ukase, die sich gegen weibliche Schlauheit und Eitelkeit wenden, könnten wohl nur mit Gewalt , durchgeführt werden Denn ist es von einer Frau, die tadel los gewachsen ist. Schlauheit, das Kor. seit beiseite zu lassen, so ist es von der anderen schlau, es zu tragen. So trug Sarah Bernhardt, als sie noch mn ger" war, das jung" liegt allzuweit zurück! nie einen Schnürleib, seit- dem ihr Körper seine geschmeidige Grazie verlor, nahm sie ihn aber wohlweislich zur Hand. Wenn das ethische Moment in Be irr"! kommt, so kann man sich nur wundern, daß es Menschen gibt, die darüber im Zweifel sind, was ziem licher ist; einer ganz allgemeinen Mode zu folgen oder sich von ihr zu-emanzi Pieren und somit aufzufallen. F. T. Ailcker iertiat diesen Fall kur und bündig ab, indem er sagt: Die frechste Mode mitzumachen ist weniger frech, als sich von derselben auszuschließen." Und endlich das hygienische Mo ment! Wer ist hier berufen, Urtheile abzugeben, die befolgenöwerty sind: Mediziner, die weittragende, weltbe kannte Namen haben, oder solche, die wir nicht kennen? Darf hier nicht der Vermuthung Raum , gegeben wer den, daß in vielen Fällen ein jeden Brauch, jede Erfahrung verachtendes Gebot aufgestellt wird, vielleicht ent gegen tiefinnerster Ueberzeugung, nur gedrängt vom Wunsche, durch Außer gewöhnliches die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken? Ein Verfahren, dessen Wirksamkeit der Menge gegenüber meist einschlägt. Von den Urtheilen bekannter Medi- i iner über das Korsetts die ich seit Zahren einholte, möchte ich nur eines wiederholen, das der betreffende Ge lehrte seinerzeit auch in einem Artikel niederlegte. Der bekannte französische Chirurg Doktor Doyen behauptet, eine Frau, die niemals ein Korsett trüge, altere vor der Zeit, sähe vernachlässigt aus wenig verführerisch. Weit wich tiger aber ist folgendes: Er nennt das Korsett einen Appetitregulator". Eine Frau, die korpulent ist, soll ein festes, festanschließendes Schnürleibchen tra gen. denn es wird sie unterstützen, stets nur mäßig zu essen die erste Regel, um schlank zu bleiben. Er findet das Korsett bei schwächlichen, im. Wachs thum begriffenen Mädchen als sehr nützlich, und konstatiert, daß es bei Disposition zur Verkrümmung der Wirbelsäule einem vom Orthopäden gefertigten Panzer aus Leder und Zelluloid mit Stahl beschlagen vor' zuziehen ist, denn nach seinen Beobach. jungen hat dieser ein verlrummtes Glied oft in seiner, Lage fixiert und das Wachsthum behindert, während ein von einer guten Korsettiere gefer- tiqtes Korsett, unterstutzt von ent sprechenden' gymnastischen Uebungen, gu!' Dienste leistet. Doyen geht sogar so weit, zu behaupten, daß das alt- modische Korsett trotz all semer Man gel immer noch besser war, als gar keines gegen diese altmodischen Korsett aber sind die heutigen ein Vergnügen". Das Korsett wird ange feindet seitdem tS besteht und seine Uranfange kannte schon daS klassische Alterthum in Gestalt von Lederbinden. durch die die Frauen die Büste stützten, Hüften und Leib 'einzuengen trachteten aber zäumt man nicht das Pferd beim Schweift auf? Sollte man nicht den Mißbrauch des Korsetts verfolgen, anstatt dieses selbst? Geht eS damit nicht wie mit dem Wcin, den viele ver dämmen, weil sich manch einer zu Tode ? 4 Gemeinnütziges. Karten k o l o r i r e n. Der Kostenpunkt ist unbedeutend, denn wie ich Ihnen schrieb, kosten die Karten 1 Cent pro Stück, und mit einem 22 Cents Büchlein von Farben kann man Hunderte von Karten kolo rieren. Wenn der Mann in irgend einem Geschäft oder sonst, wo Publi kum hinkommt, , einige Karten und Kalender ausstellen könnte, würde er jedenfalls Erfolg haben. Er soll zu verschiedenen Bildergeschäften gehen und sehen, wer die billigsten Matten" schneidet, es braucht nur einfacher Cardboard zu sein, in einfachen Farben oder ganz weiß. Die Kalender sind wirklich sehr hübsch. Auch Aqua rellkarten. zu Kalendern verarbeitet, wenn geschmackvoll ausgedacht, möchten guten Absatz finden, natürlich bei höheren Preisen als kolorirte Karten. Es wird heute sehr Geschmackvolles verlangt, dann aber auch gut bezahlt. R o st f l e ck e n in waschbaren Ge genständen. 2 Theile Cream of Tartar und ein Theil Oxalic Acid. beides pul verisirt. wird vermischt. Der Fleck wird angefeuchtet, dann von dem Pulver darauf gestreut, ziemlich dicke Lage. Man läßt es einige Minuten liegen, reibt es etwas ein und wäscht es schnell aus. Man kann dieses Ver fahren, wo es nöthig wird, öfters wie derholen. aber man darf das Pulver niemals zu lange auf einmal darauf liegen lassen, sonst giebt es Löcher, es muß. wo Wiederholung nöthig ist. immer , nach einigen - Minuten in frischem Wasser ausgewaschen werden, Gewöhnlich hilft es schon beim ersten Maie. Wasch - Präparat. Für 5 Cents Salt of Tartar. Carbonate of Ammonia und ein Packet Potasche werden durcheinander gemengt, 4 Quart Wasser kochend und vorsichtig rcingerührt, dasselbe kann in Flaschen aufbewahrt werden. Von dieser Misch ung gieße man eine Obertasse voll ins Kochwasser nebst reichlich geschab ter Seife, ' die Wäsche wird 2 bis 4 Stunden vorher eingeweicht und in das kochende Wasser gethan, das Waschen derselben ist nicht nothwendig, alsdann läßt man sie 10 Minuten kochen, soll ten sich noch schmutzige Streifen darin befinden, was aber nur bei sehr schmutziger Wäsche der Fall ist. so sind dieselben durch eine kleine Reibung der Hände rasch entfernt. Diese Wäsche braucht mehrmalige kalte Spülung. Für die Küche. Gefüllter Hammelschle. gel. Man spalte einen Hammel schlegel, löse die Knochen heraus, klopfe das Fleisch tüchtig, wasche es und reibe es mit Salz und Pfeffer ein und bereite nun folgendes Füllsel: Man wiegt Speck, ein in Milch einge weichte? und dann ausgedrücktes Bröt che.i und Zitronenschalen klein; rührt Eier, das nöthige Salz, ein wenig ge stoßene Nelken und Pfeffer daran und mengt alles gut untereinander. Damit füllt man den Schlegel und bindet ihn zu. Dann belege man eine Braten Pfanne mit Speck, Schinkenschnitzchen, Zitronenscheiben, Zwiebeln, Lorbeer blättern und Nelken, lege den Schlegel darauf, lasse ihn langsam dünsten. wende ihn öfters um. bis er ein wenig braun wird, gieße gute Feischsuppe und nach Geschmack Weinessig daran und las e ihn braten, bis er weich ist. Dann nehme man ihn heraus und bereite folgende Sauce: Mebl wirk in Butter gebräunt, dein etwas Zucker beigefügt ward; dann giekt man die Sauce von dem Schlegel daran, rührt sie gut durcheinander, giebt sie wieder in die Bratenfanne und den Schlegel darein und läßt ihn in dieser Sauce nochmals aufkochen. Bevor man den Hammelschlegel serviert, entfernt man die Fäden und garnirt ihn fodantt mit Zitronenscheiben. Die Sauce gießt man diuch ein Haarsieb. Mulaaatawnysuppe: 2 Pfund Kalbfleisch und eine Anzahl Kalbsknochen werden mit Wasser, etwas Salz. Wurzelwerk und einigen weißen Psesserkornern zugesetzt, wobei man das Fleisch in Stücke schneidet und die Knochen etwas zerhickt. Nach' dem alles 3 Stunden lang gekocht hat. seiht man die Brühe durch, zerlegt einen halbweich gekochten Kalbskopf, zwci junge Hühner in nette, ziemlich kleine Stücke, brät ije in Butter nebst sechs in Scheiben geschnittenen Zw!: iel.l, nach Belieben auch einem Stück che:, Knoblauch aus beiden Seiten unter öfterem Umwenden braun und thut dies in die Brühe, wo man es eine Stunde lang langsam kochen läßt. Nun mischt man zwei knappe Eßlöffel Currypulver, ein wenig feinqerösteteZ Mehl, eine Prise Cayennepfeffer und den Saft einer Citrone mit einigen Löffeln Fleischbrühe zu einem Tetg ufammen, den man in der Suppe ver . kocht, und richtet dieselbe an. Man serviert körnig gedünsteten Reis zu dieser Suppe. Der Neis darf zu diesem Zweck nur z Stunde lang in Bouillon oder Wasser und Butter gedämpft werden. Gefüllter Grieöpudding m i t B a n a n e n , kalt oder warm. Sechs Bananen werden geschält, in Würfel geschnitten und in lockendem Zucker weich gekocht. Inzwischen hat man e Pfund Gries in Weißwein mit Zucker und Vanille zu dickem Brei ge kocht. Die Hälfte davon thut man in eine gut gespülte Porzellanform. streicht darauf die Bananenmasse und giebt den übrigen Gries darüber. Dann stellt man die Form auf EiS. stürzt den Pudding und giebt ihn mit Rahmschaum. Oder man thut den . Gries zur Hälfte in eine gebutterte Form, die Bananen darauf, den Rest Gries darüber und bäckt die Speise in der Form eine Stunde. Zu dem warmen Gericht thut man gut. unter de,l Gries sechs Eigelb und den Schnee cm c r . " or weisen oie,er Cier zu ziehen, ehe man ihn in die Form thut. Statt Ba nanen läßt sich auch z. B. Aepfel- oder Himbeerkompott zur Einlage verwen den. Ein originellerHei rath Z.' an trag. Die Jhchocr Nachrichten" geben -folgenden reizenden Heirathsantrags Brief wieder, den kürzlich ein wacke rer Hambilrgcr an ein in der Nach, barschaft von Oldesloe bediensretes Mädchen gerichtet hat: Liebe Freun Will Was zuerst den Anfang meines Briefes betrifft, so bin ich in Verle gcnhcit, wie ich anfangen soll, denn die Liobe ist ein Gefühl des menschli chen Herzms, doch zur Sache. Ein an. derer würde esJhnen vielleicht münd, lich gesagt haben, aber mit mir ist eS etwas anderes. Ich bin ein Wands. bei von räthlichenEltern erzogen, sche netteLeute, aber ohne jeden Aufwand, stille Familieiwcrhältnisse und etwas Viehzucht, doch zur Sache. Sie er in nern sich, mein Fräulein, was ein ritterlicher Sohn unter diese Verhält, nisse für'n netten Menschen sein muß. Sie erinnern den Herrn, der L-mal mit Sie am Lübschm Baum tanzte und Sie eine Brause sogar mit einem Schuh, nebst ihre Freundin geben ließ und zuletzt noch 2 Rundstücke mit Käse k 30 Pfg.. ich that es ja gerne, doch zur Sache. Dieser selbiga Herr schreibt jetzt Sie, denn warum soll ich es länger verhelcn, ich fühl es schon zum ersten Mal, als ich Jh. nen sah, ein Geftihl. ein Gekribdel und gekrappel, ganz so als wenn ein Floh auf und nieder hüpft, doch zuv Sache. Denn als ich näher zusah, war es kein Floh, sondern die Liebe zu Sie, vielleicht haben Sie dasselbe Gc fühl gefühlt, und dann muß Ihnen doch auch etwas daran gelegen sein in andere Verhältnisse zu kommen, denn ich als herrschaftlicher Diener kann eine Frau ernähren. Ich bin ein spaßhaften Gesellen, denn wenn es sich macht, daß Sie meine Frau sind, so sollen Sie als Nebenverdienst unsere Hern'chaft kochen. Ich würde gern in den Mußestunden eine Frau unterhalten. Auf diesen Antrag ei es offenen und ehrlichen Mannes er warte ich baldigst zärtliche Antwort. Ihr treuer E. H." Gemüthlich. Logisfrau: Herr Doktor, Schneider ist vor der Thür'!" Mr ismdiosus: Schad tmx wenn er nur nct 'reinkommt!" Ungalant. Maxi: .,. . . Unsere Frau Meisterin solltest Du 'mal reden hören. Die nimmt sich keinBlatt vor den Mundl" Pcpi: Das glaub' ich aern -, so grosze Blätter gibt'S gar nicht!" Ein Zeichen deut er. Offiziersburscke (der. als er die Beinkleider seines Herrn ausklopft, auf jedem Sftiie einen großen Flecken bemerkt): Hm, Parquetwachs ala, wir haben wieder 'mal, migehak tm!" -Der Pantoffelheld Frau: ... . . . Du. Otto, dem Men sehen mußt Du aber ordentlich meine Meinung sagenl" fA " ii ( -X -?"V