Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 29, 1912, Image 6
Mar-L'ii jiü ZUMMLcMlASIM teJauJixJ 1 1 Fvsinde 0 Nomail von M. (7. FortscKung) .Man wallet Sie schon." wand! sieh Bluikinann en den jungen Fabrik Ijerin, .Ich seh in Um Geroimm, drüben die bekannte Gestalt Jhrei Hinss da fsrbiz Wulattnvo!t über lacii. Ghiitjui Sie den braven Kann von mir. i wird mich freuen, ihn bei ' der Rückfahrt auf meinr ,?!be" zu Zu Hannsh sagt r: Sie bleiben noch, liebes Kind, bis ich mich hier frei machen kann, waS vor Ablauf inizer Stunden nicht möglich fein wird. Ich möchte mir doch Ihren Agenten erst don Angesicht zu Angesicht besehen. be der ich Sie so ohne Weiteres Ihrem Schicksal überlässt. Es ist Ihnen dech recht, mein Kind?" Der Capitän lugt loiihrenddessen angestrengt durch sem las und fchüt leite ungeduldig den Kopf. .Merkwürdig.' sagt r halblaut zu sich selbst, .soll! sich Niemand finden, rer da Fräulein willkommen heißt! Jedenfalls soll sie mir nicht vom Schiff fort." HanS und Hannah traten zur Seite. Mit einem lieben Blick aus den jetzt in Thränen schimmernden Augen reicht das Mädchen ihm die Hand. .Leben Sie wohl, Herr Flemming. und Dank, tausend Dank für all' Ihr ÖiiU!" Er konnte vor Bewegung kein Wort hervorbringen, bei er schüttelte die garte Hand, als ob er sie zerdrücken tvollte. .Auf Widersehn. Fräulein Han nah," stammelt r endlich, .auf Wie dersehen. ich habe Ihr Wort." Die letzte Barke nahm HanS auf. der gleichgiltig gegen daS fremdartige L den um ihn her. daS zu anderer Zeit jedenfalls feine Aufmerkfamkeit erregt haben würd, vor sich niedersah. An Land dewillkommnete den jun gen Chef der langjährig Hüter der Pflanzung, in schon bejahrter Herr, der HanS noch auS dessen Knabenjah xtn kannte. Mit sichtlicher Freude mu steile r dessen hohe Gestalt. .DaS war ein gescheiter Gedanke ineines verchrkn Herrn ChefS, Sie h?rüberzuschickn sagt r amrken mend, nachdem die ersten Begrüßungen und Fragen abgkthan. .Sollen sehen, jung Herr, Sie werden daS Land und feine Leute lie Ixn lernen, wie ti der alte Hintze thut, den kine Macht der Erde von hier fort brächt, wenn nicht die alten morschen Knochen wärn. die sich nach der hei mathlichen Sonn sehnen. Hier brennt sie auf di Dauer zu heiß." J .Sie wird mit der JilW heim wärts ziehen?" fragte Zans höflich. Seine Gedanken waren weit von hier. Herr Hintze fetzt dem jungen Chef des Langen und Breiten auseinander, daß und weshalb er zu seiner Reise die .Elbe" und den ihm personlich be freundeten Capitän gewählt, und Hans überlegt indessen, wie r s ansang, feinen Begleiter auf kurze Zeit los zu werden. Zum Glück kam dieser ihm selbst zur Hilf. .Mich müssen Sie schon für ein paar Stunden entschuldigen." sagte er, nach dem sie daö Absteigequartier erreicht. .Bevor wir morgen unsere Reife fort setzen, habe ich eine Menge von Besor f ungen zu erledigen, da, wie Sie wif en, Bahia unser nächste erreichbare Stadt ist und die Tour hin und her je deS Mal drei Tage erfordert." Hans Flemming ließ sich sein Zim kner anweisen, was schon bereit stand. Hintze verabschiede! sich gleich. Ls wird etwa drei Stunden bau krn, bis ich zurück sein kann." ntschul higte er sich und zog die Uhr. .Viel sticht möchten Sie so lange ruhen oder beschäftigen sich sonst wie. Die Stadt möchte ich Ihnen später zeigen. Man geht hier erst am Abend aus." .Ich werd meinen Eltern schrei len," entschied der junge Chef. Kaum aber hatte Hintze ihn verlas sen, als auch schon Hans Flemming sein Zimmer verließ. Draußen fragt er inen der umherlungernden Schwar zen nach dem Wege zum Hafen, von wo er eben erst gekommen war. Bereit willig bot der Bursche sich als Führer an. - Hans schritt so schnell aus, daß ver Neger ihm kaum zu folgen der mochte. Es war um die Mittagszeit; die Sonne brannte erbarmungslos her nieder, man sah nur wenige Leute auf den Straßen. Allein, obgleich der Schweiß ihm von der Stirn ran und die Anstrengung ihn ermattete, ließ Hans in seinem Eifer nicht nach, bis rc das schimmernde Meer vor sich lit gen sah. Gottlob, da lag sein Schiff, doch auf dem Verdeck schien Alles aus gestorben zu sein. Hans drückte seinem Führer ein Geldstück in die Hand, des sen Große denBurfchen vx einem Freu Nrfchref veranlaßte, sprang in eine 2rlt, die mMg im Hasen lag. und nneS den Schiff an, ihn zur .Elbe' ji rädern. ; Langsam trieb dsS Fahrzeug dahin, fcttiij iernnrwg verging fast vtt Un l Vx ,L2, wenn er zu spät tan ur. Hannah gegangen war, ohne daß tt ir noch einmal die liebe Hand hätte ' l:itn können? Wie. iwnn Brink n sie doch wem Unwürdigen über- Schuld. Prigge-Vr,,?. JggrjJ!äSätf ließ, der tdre Unschuld und llnersah renheit mißbraucht? El wurde ihm bei dem Gedanken siedend heiß, und er roi froh. alS endlich daS Fahrjeu, die .EltV erreichte. Auf sein laute! Ahoi erchn ncaz langer it ein Die Wacye ha.ldr iiislitoi, der sein veranl wörtliche Amt wahrscheinlich rm Schlaf ausübte. Er rieb sich, über die Störung verdrießlich, die Augen, er klärte auf die Frage deS junn Herrn nach seinem Capitän. derselbe sei an Land gegangen und kehre schwerlich vor Abend heim. Die junge Dame, nach der Herr Flemming frage, sei mit ihm. desgleichen ein Herr, der sie habe abholen wollen. Auch deS Fräulein! Gepäck habe man mitgenommen. Die Auskunft befriedigte den armen HanS kemSwgS. Hannah war fort. DaS war die Hauptsache, über der er alleS Uebrige vergaß! Eigentlich hätte er sich in dS Mad chenS Sinne freuen müssen, daß Brink mann keinen Anstand genommen, sie ziehen zu lassen. Seine Sorge hatte sich demnach alS unbegrüntxt erwiesen. Im tiefsten Innern fühl der junge Mann, daß r eine Behinderung Han nahs geradezu ersehnt, nun war ihm die Geliebt so unnahbar fern gerückt und di Roll ihres Schützers, als den er sich im Geist schon gesehen, sie wäre so süß gewesen! In diese Sedanken vertieft, bemerkte er kaum, daß er daS Land erreichte. Der Schiffer zog den Hut und streckte die Hand aus, seinen Obolus zu m p fangen. Hastig befriedigte HanS den Mulatten, sprang an'S Land und stand rsthloS da, von Furcht und Hoff nung hin, und her geworfen. Ob er daS junge Mädchen noch wiedersah? Er lief im Hafen auf und ab, der Kopf brannte, die Füße schmerzten ihn, und er fand keine Spur, nicht einmal in Gedanken, wo er sie suchen sollte. Die Stimme dei Steuermanns der .Elbe" schlug plötzlich an sein Ohr. Der Mann kam auS einer der am Ha fen belegen Tavernen. .Um Himmels willn, Herr, was machen Sie?" rief er ehrlich erschreckt. .Wollen Sie sich denn mit Gewalt ei nn Sonnenstich holen? Hier läuft man nicht bei vierzig Grad im Schatten spazieren, als wäre man im kühlen Nordland. Ueber Mittag hält sich hier Jedermann, der'S nicht qewohnt ist, in seiner Koje auf. Am Abend ist erst draußen etwaS zu sehen. HanS fragte den Redseligen nach dem Aufenthalt deS CapitänS. ixn rann ich Ihnen lagen, ver setzt der Steuermann. .Der Alte ver kehrt, wenn er an Land geht, im deut schen Clubhause. ES liegt ziemlich wert don hier. In der Cldada alta. Er beschrieb Lage und Haus, und der erschöpfte Flemming bettieg eines der kleinen, mit Maulthieren bespann ten Gefährte, das ihn nach kurzer Zeit an den genannten Ort führte. Auf eine Frage wies man thn rn das Club zimmer. Dort faß der Capitän ganz allein, mit einem rothen, verärgerten Besicht, waS ihn indeß nicht hinderte, Den guten Speisen, die vor ihm stan 3tn, sowie dem schweren rothen Land mein tüchtig zuzusprechen. Auf eine einladend Handbewegung nahmFlem- mrng Platz, doch wies er Speise und Trank energisch von sich. .Si möchten wissen, wo Fräulein Hannah geblieben n bemerkte rinkmann verstandnihvoll. Auf ein bejahendes Zeichen fuhr er fort: Sie finden mich im Zustand eines cechtichassenen Aergers vor! Traf At rts doch so ein, wie ich geahnt! Der oiedermonv, an den ich das Mädchen ausliefern follte, entpuppt sich nach angehendem Verhör als einer der be .annten Sorte, denen ich schon lange auf der Spur bin. Zu feinem Gluck spielte dieer Lump in unserem Falle .iur die Rolle eines Helfers, welem umstände er es verdankt, daß ich ihn mit einer fühlbaren Ermahnung ziehen .iß, statt, wie ich wollt, ihn un'erem Konsul vorzuführen, damit er ihnen mal gründlich das Handwerk legen läßt." Und Fräulein Hannah?" Sitzt oben in ihrem Zimmer und weint sich die Augen roth. Das arme Ding! Das war em netter Willkomm, den ihr die neue Heimath zu Theil wer den ließ!" .Was foll nun aber aus ihr wer den?" Hans richtete sich auf und heftete den Blick erwartungsvoll auf den Capitän. Der zuckte die Achseln. .Am liebsten nähme ich das arme Kind graben Mgs mit mir zurück. Ob sie aber dazu Lust verspürt? Auf itoftn war sie auch wohl nicht gebettet sie letzte Zeit." Könnte ich daS Fräulein sprechen?" Wieder zuclieBrinkmann ausdrucks soll die Achseln. ' .Ich weiß et nicht. Mir gegenüber will sie nicht mit der Sprache heraus. Vieleicht hat sie zu Ihnen mehr Der trauen, vielleicht auch irre ich mich, und e? drückt sie sonst nicht wie ihre trau rige Verlassenheit. Versuchen Sie im merhin Ihr Heil!" HciiiS verließ das Siemach. Drau löqlicht 11 . - - ßen suchte er sich einen der zahlreich umherlungernden Diener, dem er sei nen Wunsch, das fremde Fräulein zu sehen, vortrug. Obwohl da deutsche LlubbauS in Bahia eigentlich nur dem GesellikeitS bedurfniß der dort ansässigen Lands ute dienen soll, so hatte doch ein spe, tulativer Oekonom die oberen Räume zum Theil zu Hotelzwecken benutzt. EI befanden sich deshalb einige sehr com fortable einrichtete Logirräume im Oberstock, von denen einer von dem cpl'an für seinen Schützling tn An ?iu.y gcuomli war. io Zimmer war durch die der Sst.nnl. iixa lfueuiici.iii Jatouln verduittktt, o van ver in lleienve. denen leii.es iuopen unoe achtet dliev, bei jungen MaöcrzenS zu ern nicht anpchlig wurde, lit horte auS einem iUMniel her unterdruate Tone, die wie leidenschaftliches deinen klangen, und näherte sich Hannah, die in eine Tiwanecke gelauert lag und nichlS von seinem Eintritt bemerkte. Mit einem lauten Schrei fuhr sie in por. .Sie sind'S, Herr Flemming?" rief sie auS. abwehrend ihre Hände vor streckend. .O. lassen Sie mich! Ich will nichts hören, nichts sehen von der ungeheuren Schmach, die man mir an gethan!" iiiergessen Sie nicht, mein liebej Fräulein, daß alle Gefahr rechtzeitig abgewandt ist und wir zu danken ha den." .Dankbar bin ich gewiß dem guten Capitän, der mich gerettet hat, und auch Ihnen. Herr Flemming! Aber WaS wird aui mir allein im fremden Lande! Ach. wenn ich doch nicht so ver lassen wäre!" .Sie sind nicht allein, nicht einsam. Hannah. Sie haben Freunde, di " .Mich auch verlassen werden," fiel sie ihm leidenschaftlich erregt in'tWort. .Großer Gott, waö that ich. daß schon der erste Schritt in's Leben mir Unheil bringt!" Sie rang wild aufschluchzend die Hände, und Hans fühlte fein Herz er beben. .Hannah," bat er noch einmal sanft. Fassen Sie sich, ich will Ihnen helfen. Möchten Sie wieder heims" Sie erröthete heiß. O nein, o nein, das heißt," verbes sert sie sich mit stockender Stimme, .ich könnte ja auch nicht, selbst wenn ich wollte." Hans errieth. Sie sind mittellos, o zürnen Sie nicht, daß ich so unzart frage, allein ich muß doch wissen, wie Ihnen zu hel fen ist." .Nicht mit Geld, nicht mit Almo sen," rief sie stolz. Geben Si mir Arbeit, schaffen Sie mir einen Platz, auf dem ich wirken kann, und ich will Ihnen danken mein Leben lang." Ich will mein Bestes hun." ver sprach er gerührt. .Der Name meines VaterS ist in Bahia nicht fremd. Be vor ich weiter reise, will ich Sie der Fürsorge des Consuls empfehlen, und bis er Ihnen beistehen kann, darf ich für Sie sorgen. Ich darf. Hannah, denken Sie, ich fei Ihr Bruder." Hannah dachte einen Augenblick nach, dann sah sie Flemming gerade in die Augen. 'Sie sind gut, und ich danke Ihnen. Ich glaube fast, ich nehme Ihre so zart sinnig gebotene Hilfe an, das heißt, bis ich mir selbst zu helfen im Stande bin und leihweise, nicht wahr?" Alles, was und wie Sie es wollen," entgegnete er, froh, auf keinen weiteren Widerstand zu stoßen. Er fürchtete sich fast, das junge Mädchen anzusehen, in ihm zitterte eine große, ihn fast über wältigende Freude: Hannah blieb! So nthu'iastifch. wie Beide gehofft, nahm freilich der Capitän ihre Mit theilung nicht auf. Er hatte allerlei einzuwenden, und man hörte ihm an, daß er das Mädchen am liebsten mit heimgenommen hätte. Da er ober sel der für eine zahlreiche Familie zu sor gen hatte und Hannah keine Freistatt bieten konnte, so schwieg er endlich und übergab die Sorge für sie seinem jun gen Freunde. So viel hatte er wäh rend der Zeit der Ueberfahrt von Hans Flemming kennen gelernt, um zu wif sen, daß er in Ehrenmann sei. Brinkmann that, was er nur thun konnte; er empfahl seinen Schützling an mehrere ihm eng befreundete Fami lien der Stadt und billigte s, daß Herr Flemming seinen Einfluß beim deutschen Consul geltend machen wolle. Von diesem kam der junge Mann strahlend zurück. Der Consul, ein noch jüngerer Herr, empfing ihn herz lich und versprach, des Mädchens Wohl im Auge zu behalten. Am nächsten Tag sollte seine Frau sie zu sich holen, um Hannah kennen zu lernen. Auch zur Erlangung eines einstweiligen Un terkommens rieth er Hans, das junge Mädchen als Pensionärin zu einem deutschen Lehrer zu thun, der erst vor Kurzem nachVahia gekommen und dem eine kleine Atifbesserung seines Gehal tes willkommen sein lllrfte. Hans mußte, nachdem das Alles gethan und er sein heißgeliebtes Mädchen in guter Hut wußte, für sich an den Abschied denken. Schon einen Tag hatte Herr Hintze, der von Hannah nichts erfuhr, zugeben müssen, nun drängte er den jungen Chef, den er gerne in die Ge fchäfte auf der Pflanzung einführen wollte. , Es blieb ihm dazu ohnedies nur wenig Zeit, da die Elbe" nur vierzehn Tage auf der Rhede blieb. Hannah HoltbauS sah mit nassen Auacn den Freund von bannen ieben. rirrifofl, dk Er 'war Ihrem Herzen theurer, alt sie 1 sich gestand, und sein Fernsein würde eine Lücke in ihr Leben nißen. daS i fühlte sie tief. Nachdem HanS Flem , ming daS feste Versprechen von ihr er halten, ihm sofort Nachricht zu geben, wenn sich e!ne Stellung für sie gefun den, reiste er betrübt on seinen Be ( stimmungSort sb. j Nur mit dem Schicksal dei Mäd , chenS beschäftigt, hatte HanS bisher für die Wunder Bah,aS kein Auge gehabt. Nur flüchtig überraschte idn der An blick der Cidada alta. jenel Theile! der Stadt, der, von Orangen und Bana Inenhainen, blühenden Gärten aller Art umgeben, bis an den Urwald grenzt, dessen Wunder der Einwände j rer dort zum ersten Male ahnt. Herr Hintze versicherte indeß, er werd, auf seiner Pflanzung angelangt, ganz an ' der Wunder fchaun, und so unterließ der junge Mann den mit dem Capitän ; geplanten AuLflug in die Umgebung. Die Reisenden benutzten zunächst die San Francisco Eisenbahn, di durch inen der fruchtbarstenKüstenstriche deS re'.cygksegneten Landes führt. Die Er regung der letzten Tage schwand ange sichiS der Wunder des Suvens, die nch dem trunkenen Blicke des jungen 'Ulan' nes zeigten. Das Flußgebiet deS Rio San zincisco ist überaus reich an Poesie und Schönheit. Herrliche Ur, Wälder ziehen sich nordivestlich vom Ufer hin, mit unerschöpflichem Reich thum an edlen Hölzern cüeclei Art. Wo man den Wald gerodet hat. ist der Boden außerordentlich ergiebig. Flem ming fuhr an Cacaopflanzungen vor bei. deren Ausdehnung ihn fast er schreck:. Was waren, dagegen gerech net, die größten Besitzungen des Vater lande, ein i)urst yane nch ihrer nicht zu schämen brauchen. Zucker- und 2a dakplantagen folgten nach, auf allen Feldern herrschte reges, arbeitsames Leben. HanS Flemming war entzückt. So also würde sein künftiges Arbeit feld beschaffen sein. . Er war beglückt, die jung Kraft zum ersten Mal bethä tigen zu können, in Verhältnissen, von deren Reichthum er keine Ahnung ge babt. (Fortsetzung folgt.) Die grüne Pedeschc. Bon Paul Vurg. Schon lanqe vor dem Abiturienten- eramen war meine .größte Sehnsucht, einmal eine grüne Pekesckze spa zieren tragen zu können, aber als ich endlich das Reifezeugnis in der Ta sche hatte, fehlten mir leider die Mit tel. jenen grünen Traum zu verwirk lichen. Die Pekesche selbst, aus grü nem, dunkelgrünem Samt, mit schwarzen Seidenschnuren, hätt mir ja gewiß mancher- Schneider auf Pump gemacht, doch ich hätte sie ja nur als Angehöriger der Verbindung Suevia" tragen dürfen. Und das war eben zu teuer 'für meinen Va ier und seinen hoffnungsvollen Sohn. So trauerte ich drei, vier Seme ster der grünen Pekesche nach. Da ward meinem langgehegten, immer noch trotz bitterer Entsagung glüh?n den Wunsch endlich unerwartete Er- süllung. Ich hotte die letzten Wochen viele Stunden gegeben und freute mich des Besitze zweier, funkelnagelneuer Goldstücke, die sich vor mir im Lam penschiinmer phantastisch verdopvel ten. verdreifachten, und einen Mo natswechfcl vorgaukelten, mit dem ich mehr noch als nur Verkchrsgast bei den Sueven" hätte werden kön nen. Es klopfte. Mein Flurnackbar. ein lieber, alter Freund. Inaktiver bei der Suevia". trat hastig ein. Ich wandte mich erschreckt um und sah deutlich die schwarzen Schnüre seiner grünen Pekesche flattern. Mensch, pump mir Geld, viel Geld! Ich weiß. Tu bist augenblick lich besitzend." Was ist denn los? Ich . . .". den angebotenen Sitz verschmähte er. Der Kellner vom Blauen Och sen" ist da. Hast Du denn den Spektakel nicht gehört? Er will sein Geld. Seine zwanzig Mark, die er mir mal gepumpt hat. Es ist schon eine Weile her. jetzt Ist er ge kündigt, rausaeiloyen und will sein Geld haben. Droht mit Zahlungs befehl und Klage, mit Anzeige beim Konvent. Mensch, qib mir 20 Mark!" Ja. aber. . ." Ich nahm schon halben Abschied von dem einen. Gold fuchs. Na. was denn? Ich gebe es Dir ganz bestimmt wieder sobald ich was habe. Auf Ehrenwort! Sollst einen Schuldschein haben, wenn Du so in Umsiandsrat bist, oder sonst was, Bücher. . . einen Anzug zum Pfande!" Gib -mir Deine Pekesche!" Auf der Stelle. Sie ist zwar auch noch nicht bezahlt, aber das macht nichts. Funkelnagelneu, guck ma., auf Seid gearbeit.-. Und der Sitz: sie wird Dir schern passen.. Kannst ftv ruhig ein paax Tage tragen, chi' Sueve zu sein, denn ich habe sie ei genes fürs Philisterium bauen las sen, ist kein Farben-Passepoil a Kragen." Wie trunken hörte ich seine Worte sah die ersehnte Pekesche vor mir um! niate ihm na?lig das eine v)oio-j luitf in tue Hans. ftiiflliO Xribunf. . - i ftfmer l'Jlä. .Ich wußte es j.,. Tu bist ein gu tr Kerl. Da. nimm den Flau! und trag ihn in Ehren!" n Hemdärmeln verließ er mich. Lange habe ich beim Lampenschimmer die neue grüne Pekesche gestreichelt, mit Blicken angestrahlt, anprobiert. Jenen Abend noch ging ich mit ihr in meine, ach so selten besuchte Stammkneipe und trank, allgemein angestaunt, für 5 Mark eine Flasche Champagner. Glückslig lag ich am ondtrn Mor gen im Bett und blinzelte der Peke sche auf dem Stuhle zu. auf deren famtnem Fell die weichen Sonnen strahlen spielten. ES brachte mich nicht einmal auS dem Gleichgewicht, daß mein Freund eintrat und mich um weitere zehn Mark anpumpte. Die schöne grüne Pekesche trug ich ich an Sonn und Feiertagen nur. nahm sie aber mit in die Ferien. Wie wurde ich auf unserem Torfe angestaunt! Die Sprödesten unter den Mädchen eine Meile ringsum flogen mir zu und einmal hätte ich mitsamt meiner grünen Pekesche beinahe ge hörige Prügel von den eisersüchtigen Torsburschen ?ekriegt. Eine, die schönste, liebste von al len. blieb mit ihren rabenschwarzen Haaren einen ganzen sonnigen Herbst lang in den Schnüren meiner Pekesche hängen. DaS war eine wunderselige Zeit. Die Liebe LuiseS bedeutete nir alle. Und wie fest schloß sie ihren samtnen Ritter in die weichen Lie besarme! Auch für den Verliebtesten fängt endlich einmal ein neues Semester an. Beim Abschied weinten wir beide. Luise besteckte mir alle Schnüre mei ner Pekesche mit blühenden, blutro ten Cpätrosen. Mit solcher Zier ohnegleichen kehrte ich heim in die Musenstadt. Mein freundwilligcr Stubennach bar war nicht wieder inS Semester gekommen, ihn zog es anderswo hin. Die Pekeiche blieb mein Eigentum, nachdem ich den Schneider, dessen Firma im Rockkragen eingenäht war, aufgesucht und über mein mit 20 Mark erworbenes Besitzrecht aufge klärt. Im Eramensjahr trug ich sie selten, später verschwand sie als etwas Altgewohntes ganz und gar in den Tiefen des Kleiderschrankes, und ich lernte meinen kindlichen Hang weh mutig belächeln. Wehmütig, denn als ich wieder in die Ferien ging, war meine Luise aus dem Heimatdorfe verschwunden. Es hieß, sie wolle sich in der Groß stadt zur Buchhalterin ausbilden. Traurig vergrub ich meine schöne Pekesche tiefunterst im Koffer und alle Liebeshoffnungen mit ihr. Ich bestand mein Eramen. wurde anae stellt, hin und her versetzt. Die Pekesche wanderte immer mit, ohne daß ich es achtete. Vor drei Jahren, den Winter in L., lud man mich zu einem vorneh wen Maskenball ein. Eine oriainel le. elegante Maskengarderobe sei Vor schrift. Ich besann mich nicht lange, kaufte mir ein paar Meter grün-weiß-grünes Band und ließ mir eine kecke Studentenmütze machen.deren Farben Zusammenstellung keine ortsansässige oder andere Verbindung für sich bätte beanspruchen können. Unter seltenen Gedanken und Selbstgesprächen suchte iö dann meine arüne Pekesche hervor und freute mich innig ihres unverbli ckzenen Glanzes. Mach mich noch einmal unwider steblich, liebe alte Kluft!" Ich hatte es getroffen. Auf dem Ballsaale flogen mir olle Blicke zu: mein Kostüm war wirklich originell nd stand mir aut zu meiner ziem lich schlanken Figur. Jede schöne Dame tanzte ern mit mir. Bei der ersten Damenwahl geschah es dann. Ueber den weiten Saal kam mit schnellem Schritt eine dunkle, üppige Schöne in grünseide nem Domino, der eine kostbare Robe mehr enthüllte als verdeckte, auf mich zu, heftig beinahe, als könne sie fürchten, es strecke eine andere ihre Arme noch schneller nach mir aus. Wir tanzten. Fröhlich und stolz blickte ich in das Olewoge um 'uns bei de, als mich ein Wort meiner schön nen, maskierten Tänin. das erste Wort, jäh aus aller Freude riß. Ihren Mund dickt an meinem Ohr rief sie meinen Vornamen. Ich bin ja Deine Luise! Küsse, küsse mich!" lechzte sie. Und ehe ich noch alles begriff, hatte sie mich cm sich gerissen,, hatte mich mit leckuendri, Lippen gcküx.t, Mitten auf dem Saale. Bor aller Welt. Taumelnd hielt ich inne und bahnte mir einen Weg durch die Tanzenden. Alle Blicke füblte ich auf uns gerichtet und wagt nicht aufuischaueii. , Ein Herr, den ich flüchtig als Asses sor von G. kannte, hielt uns an. Mein Herr. Sie werden gestatten, daß ich die Dame zum Wagen be gleite!" Willenlos ließen wir es geschehen, wir waren ja beide so b?nommen, so entrückt von unserem Wiederse hen. Als ich mich umwandte, stand ein anderer, wir gänzlich Fremder da. -Mein Herr. Sie werden mir ein kiize Unterred'.is!,z qestaitcn!" Im Nelkniakon droschen wir leereZ Stroh , s,kskl!ichc,s!lscher Lügen über ein grausaii-tZ 2iM Siiehs'.rcljcljeit. Mm Milmchr Ueck. M n r Ä m3JM t ii li! ' - SS 0:30. in praktisches Tsmenkleid. einem .SUciI dicsrr Art wird eine ,inu immer not anoscht'. loniu sie mit ihren Hausarbeiten besck,nf!iqt ist mid wenn r-i ans rosigem icr anderem kleidsamen Stoss arm acht ist, dürfte sich bai Trsiin mich sehr niit für den Wcbraiirft cm Nachmittag cifinnt. Tcr reale .öalMiivfrtmitt iit bequem d mil'fdt, Itv 5;1)hifj an der Seite ist sehr iwrtcilünit. ?,e Viil'svn al!e oibt den Schultern die nötis! Greife nd der dreiviertel lauste ?Ier,rl liii-,t den Unterarm frei, waZ in im Hfl itti bei der Arbeit sekr praftinl, vi- 7rr :U ntf ist ein suiis Gehren üi'ade kl. 2cs Misier iit in ! jnv,cit aesämiiien: ;iS, 40 ? 12 ijotl 2? ruft weite. Es benötigt üVt ?)ariS i4.ziin.iptn Stoff für die :',,!zll. Größe. Preis de-Z .Äiijiers lu Cents. B e st e l l tt ll g s Ll n w e i s i! g e n Tiese Muster werden an irgend eine Adr'.sse slegen Einsendung deS Preise? gespickt. Man gebe Nummer und Ö'rrfce und die volle Adresse deut lieb und kchicke den Coupon nebst dem obe?i erwöbnten Vrei'S an das kattsrn Department;, Omaha Tribüne, 1311 fonmrb Et. per Smaßa Triöün?" Fattcrn ßonpott. Ich wünsche Muster No .... Zoll,' Bruft oder TcMenweite (Iahn .... bei Kindersachen.) Name. Na. Straße Bis zum gegenseitigen Ohrfeigen kam es bei unserer Wohlerzogenheit nicht, aber nach noch viel mehr Strohdr: schen mit alten Formeln und Farcen gab es am übernächsten Morgen eine frische, fröhliche, schwere Säbel mensur. Ein Glück, daß ich als Student wenigstens fechten gelernt habe! Ich schlug den Assessor gründlich zufam men und lag selber an einem Brust hieb drei Tage fest. Da hatte ich Zeit zum Nachoenken. Bon Luise hörte ich nicht ein Wort wieder, wußte nicht, war si: die Brüt. Freundin oder Geliebte deS Assessors gewesen. Weil ich mit den Jahren ein in ncrlich anderer geworden bin. und ich mir manche Gefühlsduseleien abge wohnt habe, nahm ich die unglllckse lige Pekesche doch noch einmal aus dem Schrank, diesmal zu einem Nar renabend im Künstlerverein, wo mir die Schnürjacke mit den lieben, me lancholischen Erinnerungen, die ein allen Schnüren hangen, nicht unan gebracht schien. Der Marzabend war so milde, daß ich für die paar Straßen den Mantel zu Hause ließ. Die Kllnstlerklause liegt in einem üblen Stadtwinkel zwischen kleinen Vorkosiläden und Spelunken. Unterwegs blieb ch stehen und zündete mir eine Zigarre an. Wie das aufflammende Feuerzeug mein Gesicht erhellt, ruft eö plötzlich aus einem der Läden meinen Namen. Noch einmal. Die Stimme, die Stimme, die rief! Wie eine zerbro chene Glocke Luise war es. meine Luise. Ich fand sie unter Streichho'zpaketen, Flaschenbier urd Heringen. Verblüht, verfallen, verwüstet hält sie diesen kleinen Laden, ihre kranken Kindchen zu ernähren. Ich habe den Narrenabend in ih rem kahlen, kalten Ladenstiibchen ver bracht und bin mit zerrissenem Her zen heimgekehrt. WaS heute blüht, ist morgen welk. Tas bißckxn Erinnern an die Ju vend ist doch bai Einzige, was wir behalten dürfen. ' Stadt ; ..II Meine grüne Pekesche wde ich nie mehr tragen. Aber verkaufen will ich sie auch nicht. Vielleicht käme auch der Freund von einst, sie doch noch einzulösen. Man sagt freilich, daß er irgendwo verdorben ist. Wenn ich einmal einen Jungen habe, der soll die grüne Pekesche krie gen. Und meine Erinnerungen dazu. Erzithuna durch Beispiel. Der Kommandant eines Kriegs schiffes staucht" an einem sehr stür mischen Tage, auf hoher See, einen seiner jungen Offiziere, weil er Hand schuhe trägt, deren Reinlichkeit zwei felhaft ist. Der Leutnant versucht sich zu entschuldigen: bei dem bösen Wetter sei die Mannschaft so ange strengt worden, daß er seinem Bur schen nicht habe zumuten wollen, noch Handschuhe zu waschen. Schweigend zieht der Alte ein blendend weißes Paar Handschuhe cius der Tasche: Da nehmen Sie diese. Ich habe sie mir selbst gewaschen." N a ch e i n e r N a ch r i ch t aui Madrid stellen sich die Unterschlagu gen bei der Filiale der Bank von Spanien in Logrono als sehr erheb'ich heraus. Der Hauptkassierer, ein ge wisser Domo, nahm sich vor mehreren Tagen Urlaub, um sich angeblich ope rieren zu fassen. Als er nicht zurück kehrte, wurden die Bestände revidiert und dabei gefunden, daß er Z30M.) in Titeln derStaatsschuld und außer dem große Beträge in Depositen ver untreut hat. Die Untersuchung hat bis jetzt einen Fehlbestand von 000 ergeben. Großbritannien s eht in zweiter Linie inbezug auf die Einfuhr von Kraftwagen aus Deutschland. Den ersten Platz nimmt Rußland ein. Im Baskischen läßt sich 'M Vuchftabe des Alphabets in ein Haupt und in ein Zeitwort verwan sein und dcmgkinäh deklinieren l konjugieren.