Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 29, 1912, Image 2
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November. -,' Tschorlu, ein kleines Nestchen don etwa 8000 Einwohnern hauptsächlich Griechen unr Juden ist vollgepfropft von Soldaten, oder doch mit Menschen, von denen man xinett Teil nach unseren Begriffen dielleicht Soldaten nennen würde. In der Hauptsache aber sind es Bas sermannsche Gestalten. Es ist das letzte, was man den andringenden Bulgaren entgegenstellen will. Merk zvüidigerweise ist die Stadt noch nicht ausgefressen, nur das Brot geht aus die Neige, und dies ist gerade die Hauptsache. Der türkische Soldat fce kommt taglich sein Stück zugeteilt, und damit ist Schluß. Der vor Hunger bettelnde Krieger ist schon hier eine typische Erscheinung. Am 29. brachte uns der Nordwind den Kanonendonner aus der Rich tung von Lüle - Burgas. Er wurde immer stärker und dauerte den gan zu: Tag. Wie eine Erlösung traf uns die Nachricht, daß wir am nach sten Tage, am 30. früh 128 Uhr. nach Lüle-Burgas aufbrechen sollten. Nur beschränktes Gepäck sollten wir 'mitnehmen, da eine baldige Rückkehr wahrscheinlich wäre. Mein Diener sagte mir, um 8 Uhr abrücken hieße 10 Uhr. Er hatte recht, denn so ge gen 10 Uhr ging es wirklich los. Als ich schon ewig lange auf meinem wie hernden Hengst saß und wartete, wann das ja wasch, ja wasch" zu Ende wäre, sagte mir Major Wassy Bei, unter dessen Leitung wir stehen, ich solle nur vorrücken, er würde nach kommen und uns einholen. Ich ritt also gemeinsam mit einem anderen Herrn lol. An unserem verlassenen Lager vorbei, über die Eisenbahn, wo wir ein ausgedehntes Feldlazarett sahen, auf dem der rote Halbmond lustig flatterte. "Kaum hatten wir etwa eine Meile auf dem Wege nach Lüle-Burgas zurückgelegt, traten uns die Schrecken des Krieges schon ent gegen. ' Umgestürzte Wagen, herren lose Räder, tote Pferde und Zugoch sen. Aber auch von Menschen wurde die Straße immer belebter. Sie zogen nicht etwa kampfmutig dem feinde entgegen, nein, es waren die Drückeberger, deren Zahl sich immer mehr verstärkte, je näher wir dem Kanonendonner kamen. Darunter sah man hier und da einen leichter Verwundeten, dem ungezählte hilf reiche Drückeberger das Geleit gaben, um sich so gewissermaßen zu legiti wirren. Als wir in Karisdiran Harabasi angekommen waren, erfuhren wir, daß bei Sakisköj das Musterregiment unter Oberst Veit Bei stände. Da auch von dort der Kanonendonner om lautesten tönte, f beschlossen wir, dorthin zu reiten. Bei Kütfchük Karisdiran trafen wir ein Durchein ander don Verbandplätzen, Bagagen. Vferdedepots. Verwundeten, Soldaten mit und ohne Waffen. Ob das Dorf schon ine Beschießung hinter sich hatte oder nicht, war schlecht festzu. stellen, da hier unten alles verfallen ist und, was mal fällt, eben liegen bleibt. So war auch der Turm der Moschee halb geköpft. Auch Pfeiler trümmer einer alten Brücke waren dort sichtbar. Ueber Eorejin . Sa kiz-Harabsst ritten wir auf Amurdza Zu. ' Rechts rückwärts von uns brannte Sakisköj. am fernen Osthon ri Lzbag. Ueber uns in der Luft 'u:5 die bulgarischen Schrapnells. ::7'7en tadellos, Feuervertei- Die Dksertkure.-Plnnderung der lung recht gut. Das Artilleristenherz freute sich. Ich sagte mir: Wenn die Kerle so gut schießen, kann man ruhig mal näher herangehen; man braucht sich ja nicht in den Strich zu stellen. Also sehen wir uns mal die einsame Batterie dort an! Erst kom men wir an die Staffel, der Wacht meister zu Pferde, links die Protzen der Geschütze, rechts die der Mum- twnswagen. Wir sprechen militärisch mit dem Herrn Wachtmeister, und er versteht uns vollkommen. Der Trom peter nimmt uns unsere Pferde ab, und wir gehen zur Batterie hinauf. Wie eine Batterie im Feuer aussieht, kann sich der Leser auf jedem deut schen Schießplatze ansehen, daS brauche ich nicht zu schildern. Aber was sehe ich? Die Batterie hat ja abgelegt, die Offiziere sitzen am rech ten Flügel, wo eben ein Beobach tungsstand ausgehoben wird. Zwi schen diesem und dem rechten Flügel geschütz das Scherenfernrohr mit traurig herabhängenden Armen. Ich gehe zu den Offizieren, biete ihnen Zigaretten an und lasse mich orientie ren. Auf Befehl der Abteilung war die Batterie in eine rückwärtige Stel lung zurückgegangen. Sie konnte von dort nichts sehen der Kampf tobte noch weiter. Die Batterie stand un tätig. Man richtete sich für die Nacht ein. Wir sahen uns die Geschütze näher an und stellten fest, daß noch keine Schrapnellkugeln auf den Schil den der Geschütze niedergeprasselt wa ren. Drei Tage stand die Batterie im Feuer, keine Kugel hatte sie er reicht aber sicher hatte sie auch keinem Bulgaren das Lebenslicht aus geblasen. Die Batterie hätte zu Hause sicher dem Staat denselben Dienst geleistet. Dorthin, wo die Batterie stand, wurde nicht geschossen; wer konnte auch ahnen, daß hier Feuerschlünde standen! Was lag auch daran! Die Karte und die Sonne zeigten uns, daß wir umkehren mußten, wenn wir noch irgendwo unterkriechen' woll ten. Links die untergehende Sonne, also senkrecht zu dieser mußte unser Weg gehen. Wir ritten querfeldein unter betäubendem Schlachtenlärm, immer vorwärts, vorwärts. Es fängt zu dämmern an, in fremdem Land, wo man der Landessprache nicht mächtig ist, in Kriegszeiten. Die Lage ist keine angenehme. Wir kommen an einen Han. ein kleines Gehöft, in dem es von Soldaten. Pferden und Ochsen wimmelt. Unsere deutsche Sprache zieht die Aufmerksamkeit ei nes dritten Menschen auf uns. Wir treffen dort einen englischen Korre spondenten, der auch nach Unterkunft schreit. Obgleich keiner von uns ein Wort Türkisch sprechen kann und die türkischen Kameraden, die eine Pro viantkolonne, mit Ochsen bespannt, unter sich haben, kein Wort Deutsch, Französisch oder Englisch verstehen, werden wir uns bald einig. Man legt uns Decken hin und bietet uns Wasser zum Trinken an. Wenn wir auch seit 6 Uhr früh nichts zu unS genommen haben, fo schlagen wir doch das Wasser aus.- Mit Zeichen suchen wir den Türken klar zu machen, daß wir Kaffee. Tee oder Schokolade ha, den wollen, etwas Gekochtes. Als man uns endlich verstanden hat und in der liebenswürdigsten Weise uns ein Kaffee h hi turc bereitet werden soll, muß die Kolonne aufbrechen, und wir sind bald auf uns allein angewiesen. Jetzt beginnen wir. das von Einwohnern geräumte Gehöft zu untersuchen, und finden darin einen Mai vom Generalstab der uns Vom CCrfegöfcbauplatze, Väckkrladk i Zschorlu -Mnkhtar Pascha? sikgrrichkr Borstoß. seine Gastfreundschaft anbietet. Der kommandierende General des vierten Korps. Adrianopel, mit sei nem Stäbe hat hier Unterkunft ge funden. Recht bescheiden, das muß ich fagen. Das Gehöft hat zwei Zimmer mannshoch. Tischt und Stuhle oder sonst irgend eine Ein richtung giebt es nicht. Nur Kissen sind vorhanden, auf denen unsere lie benswürdigen Gastfreunde sitzen und mit uns ihr letztes Stück Brot tei len. Tatsächlich verlief die Nacht ruhig. Als wir morgens um 6 Uhr unsere Pferde sattelten, verließen unsere Gastfreunde eben den Han. so daß wir nicht einmal Gelegenheit fanden, ihnen unseren Tank auszusprechen. Nun kam die Frage: Sollten wir i'versuchen, noch einen Tag und noch eint Nacht ohne Verpflegung unS vor dem Feinde aufzuhalten, oder sollten wir dem Körper nachgeben, der ge bieterisch nach Kost verlangte? Der Zustand unserer Pferde gab es leider nicht zu, länger vorn zu bleiben, dazu hätten wir neuer, frischer Pferde be durft, da wir seit dem Tage vorher immerhin 70 Kilometer gemacht hat ten. Für einen Doppelpony in schwerem Boden, ohne Training und ohne Futter immerhin eine ansehn liche Leistung. Gewiß wäre es vorn interessanter für uns gewesel, aber auch hinter der Front gab es sehr viel zu sehen. Ungezählte Massen von Deserteuren zogen zurück. Ich schätze die Zahl auf L 10.000 Mann, teils mit, teils ohne Gewehr, alle im gleichmäßigen, ruhigen Trott, mit demselben stumpfsinnigen Gesichts ausdruck. Die Uniform hatte zum Teil schon stark gelitten, ein Zeichen, wie schlecht Tuch und Leder waren. Ich glaube, dieselben Lieferanten, ich fürchte deutsche, wird man wohl in Zukunft nicht wieder wählen. Die abgerissenen Schuhe sah ich vielfach dadurch ergänzen, daß der Soldat sich die . Haut der frisch gefallenen Ochsen mit dem Messer abschnitt und daraus Sandalen fertigte, die er dann noch blutig unter seine Füße band. Der Strom der Zurückgehen den schwoll immer mehr an. jetzt mischten sich auch Truppenfahrzeuge darunter. Unter anderem sah ich die Protzen des gesamten 4. Feldartille rieregiments aus Rodosto. Wo wa ren die Geschütze? Auf einer Protze sitzt ein verwundeter Jnfanterieoffi zier, der auf meine Frage mittels Zeichensprache mir auf gut deutsch antwortet: Ja, sehen Sie. lieber Herr, das ist die Folge der falschen Anordnungen. Immer hat man die Artillerie in die vorderste Linie ge stellt, um unsere schwachen Schützen linken zu verstärken. Die Bulgaren gingen mit Schlltzenwellen, vier hin ter einander, gegen unS vor. Alle schössen zu gleicher Zeit. Wir lagen in furchtbarem Feuer. Am Abend es war bei Karagat kamen sie aus dem benachbarten Walde und nahmen uns die Geschütze fort." Die Schilde rung war einfach, aber herzergreifend. Nun, wenn der Artillerist im Feuer seine Kanone verliert, nachdem er mit der Pistole in der Hand gegen die stürmenden Angreifer sich gewehrt hat und sein Geschütz bis zum Schluß bedient, dann ist es nicht unehren haft, wenn das Geschütz verloren geht. Aber hier hatte ich nicht ganz diesen Eindruck. Plötzlich kommt ein türkischer Of fizier auf mich zugeritten, herzlich er freut, mich zu sehen.. Es zeigt sich bald, daß eine Verwechslung vorlag, aber das macht nichts, denn der Offi zier freut sich auch nach der Auftlä rung doch, einen Deutschen zu sehen. Er teilt mir mit, daß gleich neun frische Bataillone ankommen würden, die den zurückgehenden linken Flügel unterstützen sollten. Wir sind natür lich neugierig, diese frische Truppe zu sehen. Einen erfreulichen Anblick bieten die Leute nicht, die Marsch disziplin ist denkbar schlecht. Er staunlich ist es auch, wo die Leute all den Bindfaden hernehmen, den sie an ihrem Anzüge und zu seiner Vervoll kommnung verwenden. Daß die Ge wehrriemen, grundsätzlich möchte ich sagen, fehlen und statt dessen Bind faden verwendet wird, daran habe ich mich nun mittlerweile gewöhnt. Gleich darauf hören wir in unserer unmittelbaren Nähe heftiges Jnfan teriefeuer. AIs wir uns umsehen, an einen feindlichen unerwarteten Flan kenvorstoß glaubend, sehen wir zu unserem sprachlosen Erstaunen, daß ein Teil der Marschkolonne halt ge macht und ein Schnellfeuer aus dem Gliede auf einen unglücklichen Hasen eröffnet hat. Leider ohne greifbaren Erfolg. Diese Episode sagte sehr viel. Es schien im übrigen sehr nötig zu sein, ier Verstärkungen heranzu bringen, denn unaufhaltsam drangen die Bulgaren vor. Die Notwendig keit. alles Material, dessen man hab haft werden konnte, dem Feinde ent gegenzuwerfen, war auch nach oben durchgedrungen und fand ihre Wir kung darin, daß mehrere höhere Ad jutanten. von Reitern begleitet, an zesprengt kamen und die Zurückflu tenden im Namen Allahs aufforder ten. in die Kampflinie zurückzukeh ren. Die meisten von den Soldaten verzichteten aber auf die ihnen ver sprochenen 50 Frauen im siebenten Himmel. Mehr Glück hatten die Ka valleriepatrouillen. die mit der blan len Waffe die Flüchtlinge nach vor wärts zurücktrieben. Wir setzten un seien Rückweg weiter sort und mach ten unterwegs noch die Bekanntschaft des Sohnes von Schakir Pascha, ei nes in Frankreich militärisch ausge bildeten Kavallerieoffiziers. der uns bis nach Tschorlu begleitete und von dem wir uns als gute Freunde trenn ten. Eine unangenehme Ueberra schung harrte unser im Quartier. Unser Gefangenenaufseher hatte sich darüber beklagt, daß wir ohne ihn weitergeritten und so abhandenge kommen waren. Er hatte mir in dessen gesagt, wir sollten vorreiten, er würde nachkommen. Warum war er nicht nachgekommen? Das uns angegebene Endziel, Lüle - Burgas, hatten wir freilich nicht erreichen kön nen. da es bereits in - bulgarischen Handen war. Wassq Bei drohte, un sere Pferde zu konfiszieren. Ja wasch ja wasch! (langsam langsam)! Der Rückzug. Auf dem Rückweg nach Konstant! nopel, 5. November. Aeußerst denkwürdige Tage liegen hinter uns. In Tschorlu wurde un- sere Lage immer bedenklicher. Woll- ten wir nicht bulgarische Kriegsgk' fanqene werden, so mußten wir uns weiter nach, rückwärts begeben. So wurde denn angeordnet, daß wir an-. 2. November unseren Aufenthalt nach Tscherkeßlöj verlegen sollten. Alle Fenster, alle Läden in Tschor-, lu wgren mit Breitern verschlagen, auf den Straßen drängten sich So' boten, die von der Front zurückge kehrten Ausreißer mit den neu ange- Nilkkz er ganze Armee. kommenen Truppen aus Kleinasien. Sonderbar mutete eine Kavallerieab teilung an. deren Rittmeister der einzig Berittene sich bei uns er kündigte, wo er eigentlich hin sollte, keiner könne ihm Bescheid sagen, er würde hin und her gehetzt, und seine Leute hätten Hunger. Wo die Pftr de für seinc Truppen waren, wußte er ebensowenig wie wir. Die ermat teten Leute drückten sich auf der Straße herum und suchten etwas, um ihren Hunger zu stillen. Die armen RtxU taten mir wirklich leid seit Tagen nichts gegessen, bis auf die Haut durchnäßt, in Lumpen geklei det! Und doch hatten sie bis jetzt nicht geplündert. Ter Manöveradlec ließ noch immer unbestraft seine Stimme ertönen, auf den Feldern wurden ungezählte starke Herden von Schafen und Rindern getrieben. War um übergab man sie nicht ihrer Be stimmung? Es kommt doch darauf an, das Heer schlagfertig zu erhalten mit welchen Mitteln das geschieht, kommt doch erst in zweiter Linie in Frage. Die Requisition im eigenen Lande scheint mir hier unbekannt. Tort die Herden von Vieh, hier de: hungernde Soldat. Das scherzhafte Wort nach einem guten Essen ..Nun bin ich wieder gern Soldat" hat feU nen tieflenden Grund. Mit hun gernden Soldaten kann man keinen Feldzug gewinnen. WaS übrigens die Bekleidung angeht, so stammt das Tuch tatsächlich aus Deutschland, aber der Vorwurf der schlechten Lie fcrung ist nicht aufrechtzuhnlten. Die Proben haben eine strenge Prü fung bestehen müssen, und daß trotz dem das Tuch so bald zerfetzt war, liegt daran, daß man nur den halben Preis dafür bewilligen wollte, wie bei uns. Nun war also beschlossen worden, dnß wir am nächsten Morgen auf brechen sollten. Schon zeitig waren wir durch einen außergewöhnlich lau ten Lärm wach geworden. Als wir durch das sogenannte Fenster schau ten, sahen wir zum erstenmal den plündernden Soldaten. Währen sonst alle Bäckerläden durch Doppel Posten bewacht waren, hatte man daS heute hier unterlassen. Wüste Sze nen spielten sich ab; man schlug sicq die Köpfe wund, um ein Stück Brot zu erHaschen. . Ich habe versucht, das Bild photographisch festzuhalten. Als das letzte Brot und letzte Mehlstaub chen geraubt waren, erschien der ver gessene Posten. Ich konnte diesen Exzeß den armen Kerlen nicht übel nehmen, obwohl man ihn unter an deren Verhältnissen hart verurteilen müßte. Nachdem wir unsere geldlichen Ver pflichtungen bei unserem ' Griechen abgelöst "hatten und dabei den alt?n Ausspruch über den Geschäftssinn der Griechen bewahrheitet fanden, verabschiedeten wir uns von unserem Gepäck, das wir bei diesen Wege Verhältnissen wohl nicht wiedersehen werden, und mit einer Zahnbürste bewaffnet, gin? es los. Der unglauö lich schlechte Weg war vollgestopft von Soldaten, denen es keinen Spaß mehr macht, und von Truppenfahr- zeugen aller Art. So erreichten wir um 4 Uhr Tscherkeschköj. Hier wurde uns die niederschmetternde Nachricht, daß auö, der rechte türkische Fluai auf dem Rückzüge sei. Am 2. No vcmber hatte Mukhtar Pascha, der türkische Marschall Vorwärts, sich selbst an die Spitze von zwei VatniK loncn gestellt, und hatte mit stürmen' der Hand zwei bulgarische Batterien JrrÄKq Vnn Mak'r l. 7, rk Zwkgkk, rirgbcrichl criiallcc es Zentner ugkuians. bei Bunar - Hisstii genommen. Der ganze türkische rechte Flügel hatte ei nen entscheidenden Sieg errungen, und nun kam das Ungeheuerliche. In der Nacht bei strömendem Regen bröckelten die hungernden Truppen ab. Erst einzelne, dann Trupps, schließlich ganze Einheiten gingen zu rück. So war alles Blut umsonst vergossen gewesen. Der türkisch: Sieg wurde zur entscheidenden Nie derlage. Der Oberkommandierende sah sich unter den geschilderten Vcr hältnisscn gezwungen, die ganze Ar mee zurückzunehmen. Auf drei Straßen ging die türki sche Armee zurück. Der rechte Flügel ging über Jstrandscha, der mittlere über Tscherkeßköj und der linke über Tschorlu. Die ganze Armee wird sich im Tschataldschaabschnitt versam meln. wird sich dort durch sieben Di Visionen verstärken, von denen vier aus Syrien und drei aus Anatolien erwartet werden, und wird hier Wi derstand leisten. In Tscherkeßköj konnten wir nicht mehr Unterkunft beziehen und so sollten wir dann gleich bis Hademköj zurückgezogen werden, dicht hinter der Verteidi gungslinie. Wir hatten also noch 70 Kilometer vor uns. Abends 4 Uhr auf ermüdeten Ponys, unsere Vagag? weiter hinter uns. Das war nicht möglich. Außerdem schien mir die erhaltene Nachricht so wichtig, daß ich beschloß, sofort bei Selvri das Meer zu erreichen, dort zu telegra phieren, dann nach Konstantinopel au fahren und von dort zu berichten. Allein konnte ich diese nächtliche Er pedition nicht unternehmen. Ich verabredete mich also mit noch zwei anderen Herren, von denen der eine türkisch sprechen konnte, und wir machten uns auf den Weg. Wir wollten noch bei Tage das 15 Kilo meter weite Sineklu erreichen, um später bei Nacht auf der guten Sira ße nach Süden, nach Selvri gemäch lich weiter traben zu können. Dann konnten wir fci Nacht unser Ziel er reichen. Vielleicht ging nachts noch ein Schiff nach Konstantinopel und wir konnten unserer Pflicht nachkam men. Es kam aber alles anders. Wir erreichten Sineklu im Dunklen. Der Ort selbst war so verstopft von Truppenfahrzeugen oller Art und von Flüchtlingen, daß wir bei stockfinste rer Nacht, auf Wegen, die niemand in Deutschland so beqeichnen würde, durch Tümpel und Seen hindurch, eine Stunde brauchten, um das Dorf zu durchschreiten. Jetzt bog der Menschenstrom rechts ins Feld ab, anscheinend um zu ,biwakicren. Wir müssen geradeaus, in pechfinstere Nacht. Da sehen wir die Bahn strecke und beschließen, uns nach ihr zu richten, denn vom Bahnhof aus geht der Weg nach Seloi über Ferer rechts ab. Wir reiten hart am Bahn dämm entlang, und gerade bemerken wir den Zug mit den Militärattaches und dem Nest der Berichterstatter. Da ertönten plötzlich kurze Komman dorufe und der vorderste von uns, der türkisch sprechende Herr, macht Kehrt, um uns das Kommando zu übersetzen: Scharf aufpassen, sofort schießen!" Wir machen auch Kehrt und tauchen unter in die Nacht. Man sucht nun aber mit Scheinwerfcn nach der vermuteten bulgarischen Patrouil le. und findet uns. Zwei, drei Schüs se knallen scharf, die Kugeln zischen an uns vorbei, wir haben aber schon eine kleine Geländewelle erreicht und sind den Blicken der eifrigen Schützen entzogen. .... Spane. General Jopp. Kommandant von Aden, hat uver u ,'ger er legt. D r n i e d r i g sie Erdteil ,,t cu ropa. seine mittlere Hohe veiragl nur 300 Meter. Da klrchknrkiche Rom besii't nur eine einzige alte Kirche go tischen Stils. Irland reanei e, ra,-,it England 150 und In Sibirien nur C0 Tage im Jahre. Der Burenkkikll hat den Engländern mehr als eine Milliarde Tollars gekostet. Unter den 2 ). Emwvh nern von British. Bornes befinden sich nur Europaer. Während de Krieges 1864 war der preußische Konsul in Lissa bcn zugleich dänischer. Der Tür stürz der Eingangs tores zum .Schatzhause des AtreuS" ist 120 Tonnen schwer. Frauen haben einen bedeuttno schnelleren Pulsschlag als Männer (80 gegen 70 Schläge). V o r der Eröffnung des Tuezkanals hat man Haifische im Adriatischen Meere niemals beobach tet. In einem Kubikmillimeter ur.se rei Blutes befinden sich vier Mil'io nen roter und 13.000 weißer Blut körperchen. Die Knochen wiegen ein Fünf lel. die Muskulatur zwei Fünftel, die Blutmenge ein Dreizehnte! des Kör pergewichts. Eine Sammlung demütiger Briefe europäischer Fürsten an Na polcon I. brachte beim Verkauf 700. 000 Francs. Deutschland' rechnet dieses Jahr auf eine Roagcncrnte von der 1 ieher nie dagewesenen Höhe von 8. 700,000 Tonnen. " D e r Forschungsreisendt Atkinson legte mit seiner Gattin auf zum Teil unbekanntem Gebiet 63. 400 Kilometer zurück. Lord Kelvin' berechnete dai Gewicht von 1000 Milliarden Ku bikmcter des sogenannten Lichtälers auf 11000 Gramm. Frankreich importierte letztes Jahr Kohlen im Werte von $16.250,000. Es ist das größte Koh lenimportland der Welt. Ein viertel Milligramm Gift des Tetanus - (Kinnbackenkrampf-) bazillus genügt zur Tötung eines Menschen 'von 150 Pfund Gewicht. Die Leitung des Marien scnals in Bombay liegt seit vielen Ge nerationen in der Hand von Man nern aus ein und derselben Parisenfa milic. . .. Syrakus w a r die stärkste Fe stuna des Altertums, und nachdem es mit einer 30 Kilometer langen Mauer umgeben worden war. übertrat es so gar Rom an Umfang. 3u d e m Galakostüm des einge borenen ceylonischen Adels gehört es, daß über die engen weißen Beinklei der ca. 54 Nard Musselin gewickelt werden, was ungefähr zwei Stunden, dauert. Eine sogenannte Komplett- Maschine, die Zündhölzchen paraffi niert. n,it Zündkopf versieht und in Schachteln verpackt, hat eine X,t stungsfä'higkeit bis zu 10 Millionen Stück täglich. ?! n S o l l a n d legen die schnell sten Eisenbahnzllge nur 40 Meilen in tr Stunde zurück. Weaen der schwammigen Beschaffenheit des Erd reichs ist es ratsam, zu schwere Loko motiven zu benutzen. Alle Bewohner deS Meeres leben, das beikt nähren sich, immer einer von dem andern, und die ganze naekciire Wassermasse ist im Grunde einem riesigen Schlachthause zu der gleichen, wo der Schwächere stets eem Stärkeren zum Opfer fallt. Im Jahre 1310 sind in den Vereinigten Staaten gegen 75 Mil lionen Dollars sur Zuckerwerk aus acoeben worden, daneben noch 25 Millionen Dollars für Kau-Gummi. und für Sodawasser die ungeheure Summe von 320 Millionen Dollars! Mechanisch angetriebene Wagen jeder Art zählte man 1905 in Paris erst 819 gegen ourcu Ns'rde gezogene Waaen. Jetzt gibt eö dort 9933 Kraftfahrzeuge verschie- dener Art und die Vehikel mit Pser dtbcspannung sind etwa um 6000 zurückgegangen. v ' Empfindlich getroffen sind die iunaen Dämchen der Hoch- schule in Atlantic Eity, N. I.. durch das Verbot, ohne maßgebenden Grund noch die Office des städtischen Schul Superintendenten Boyer zu betreten. Das dort befindliche Te lephon wurde nämlich unaufhörlich von Liebhabern der Maochen venutzk, um mit diesen Nendez-vous zu vereinbaren. Nachgerade wurde dies so lästig, daß die Angelegenheit zur Kenntnis der Schulbehörde gebracht werden mußte, die dann das so schmerzlich empfundene Verbot erließ. Telephone werden j:tzt in Korrido ren der Hochschule angebracht, doch dürfen auch diese Apparate von den liebesdürftigen Schülerinnen , nicht für Flirts benutzt werden, andern, falls die betreffenden jungen Mädche sich vor der Schulbehörd verantwor ten müssen. ' .- . ) Y