Tie i'fllfanfiaaltn. tfirrMIrf üftrr ihr ?eilkcrunl klkMkglk. Tik Vorgänge auf der Balkanhalb Cnsel kann man nur verst-chen lernen an der Hand der Völkerkunde, die rnk einen Einblick in da Nationali- tätengewimmel im Süden der Donau zeigt und un eine so bunte Muster karte entrollt, wie sie zum zweiten Male in Europa vielleicht nur noch im Kaukasus gefunden werden durste. Wir wollen versuchen, im folgenden einen Ueberblick über die Nationali täten der Balkanhalbinsel zu geben, wobei wir unZ auf die ?lrbeiten von Lejean. Kanitz und anderer stützen. Schon in den ältesten Zeiten turn welkn sich in den Gefilden der Bai Ianhalbinfel die verschiedensten Völ kerschaften, die Philipp und Alezander von Mazedonien einst zu bezwingen suchten und für die Ergänzung ihrer Heere ausbeuteten. Tann herrschten hier die Römer. AIS die Hunnen ge gen Westen durchbrechend, die Völker' Wanderung veranlaßten, wurden die Donauländer und zum Teil auch die Lander jenseits deS Balkans fünf Jahrhunderte lang der wilde Turn rnelplatz einer großen Zahl von Völ kern. Germanische, türkische, slavi sche Stämme lösten einander hier ab. Als Plünderer und Herrscher sind ihre Namen in die wechselnde Geschichte der Balkanhalbinsel geschrieben: Go ten, Heruler. Gepiden, Avaren, Cha zaren. Petschenegen, Bulgaren. Wal lachen. Magyaren und die zahlreichen Stämme der Slaven. Zuletzt find im 14. Jahrhundert die Osmanen ge kommen, haben sich zu Herren deS Landes gemacht und von hier vor stürmend halb Europa erschüttert. Unter den sieben Hauptgruppen der Aalkanvölker bilden die Türken nir genas die Grundbevölkerung eines größeren Raumes in ihrem Lande. Namentlich von Griechen und Bulga ren durchsetzt, sind sie meist inselar tig und in den großen Städten an kjksesskn. Zahlreiche Truppen folgten dem siegreichen Heere. Aus Asten her über kam der Strom dieses zur mon golischen Rasse gehörenden Volkes. daS in den fruchtbarsten Ebenen und an den strategisch wichtigsten Punkten der thrako griechischen Halbinsel sich ansiedelte, überall die vorhandene sla vische und griechische Bevölkerung ver jagend und unterjochend. Gegenwär tig haben sie sich nicht nur aus Ee bieten, die sie verloren haben, sondern auch aus Gebieten, wo sie noch Her ren sind, zurückgezogen. Das türki sche Gebiet in Europa zählt nicht mehr ganz sechs Millionen Einwohner. Einst stand das türkische Reich ge wältig und groß da. Die Bekenne? der Propheten hatten Länder erobert, in denen das Christentum seit Jahr Hunderten Wurzel gefaßt hatte. Den Osmanen war es vorbehalten, die lange Dauer des römischen Reiches zu beenden und die Sofienkirche, in htt fast tausend Jahre lang Christus und die Heiligen verehrt worden wa ren, Allah und dem Propheten zu weihen. Zu eben der Zeit, da man in Konstanz über religiöse Sätze stritt, drangen die Osmanen siegreich in das Herz' Europas vor. Damals gehorch ten Länder von der afrikanischen Wüste bis zum kaspischen Meere und vom Indischen Ozean fast bis zum Atlantischen dem Pa dischah. Venedig und die deutschen Kaiser standen im Tributregister der Türkei. Doch kaum zwei Jahrhun derte später stellt dasselbe gewaltige Reich uns ein Bild der Zerfetzung vor Augen. 1683 war es das letztemal, daß die Fahne des Propheten im Herzen Europas entfaltet wurde. Wohl bedürfte es noch einiger Zeit, he dem Halbmond sein ganzer Nim lus genommen war. Noch in den Anfang des 18. Jahrhunderts fallen die Siege des Prinzen Eugen über ine Türkei, und aus jener Zeit stammt das Lied vonr edlen Ritter. Ohn mächtig und schwach, kaum ein Schat ten des ehemaligen Ricsenreiches fri ftet die Türkei heute, langsam in sich selbst zerbröckelnd, ein mühseliges Da sein. Was den Charakter der Tür ken betrifft, so ist er gewiß besser als der mancher christlichen Nachbarvöl ker. Ueber diesen Vergleichen darf man aber nicht vergessen, wie entsitt lichend die Jahrhunderte lange Knech trng auf die Unterworfenen gewirkt hat. , Was die Bulgare betrifft, so sind sie nicht reine Slaven, sondern ein Mischvolk aus diesen und dem sin rtfchen Volke der Bulgaren, das im siebenten Jahrhundert von der Wol ca in die Türkei kam. Von diesen Finnen stammt der Name, von dem Slaven die Sprache des Volkes, das in neunten Jahrhundert durch Metho dius zum Christentum bekehrt wurde und zeitweise ein großes Reich schuf, besonders unter Zar Simeon, das mit den Griechen in beständigem Kampfe lag. Die Zeiten des Glanzes siidslavischer Reiche dauerten aber nie mals lange, das großbulgarische sowie das großserbische gingen schnell zu gründe. Es waren mcteorgleiche Er seinungen. da diesen Völkern die satenbildcnde Kraft fehlte. Krie ' :'.'tt Helden, wie den Serbenfür : Dufchan, haken jene Länder ge- rcfehen. Stets waren Anläufe .: ; Rkichsbildungen vorhan den, aber weiter ist eö niemals gekom wen. Tie Bulgaren wohnten ziemlich ge schlössen im heutigen Bulgarien und Osirumelien. sowie in einem großen Teile Mazedoniens. Westlich greifen sie nach Serbien hinüber und im Sü den sind sie mit Albanesen. Griechen und Türken vermischt. Die riechen hielt man früher für die verbreitetste Nation der Halbinsel, weil man alle BeZ?Nner der griechisch - orthodoxen Religion für Griechen hielt. Von die fer Ansicht ist man aber längst zu rückgekommen. Da Köniaöreich Griechenland zählt etwa 2,200,000 Bewohner. Reine Griechen wohnen dann noch im südlichen Teile Mazedo nienS und den Meeresküsten bis hin auf an die Mündung der Donau sowie aus den Inseln des Aegäischen Meeres und an den Küsten Kleina- siens. Die Gesamtzahl der Griechen dürfte 7 bis 8 Millionen betragen. Der Krieche ist dem Slaven gegen- über dadurch im Vorteil, daß er. ge wohnlich Handel treibend, sich mehr entwickelt hat als letzterer, der. Haupt- säckl cd von Ackerbau und Äiebzuchl sich ernährend, mit der Außenwelt we pig in Berührung kommt, während der Grieche als Kllstenbewohner sletö im Verkehr mit Fremden steht. Bei der Beurteilung deS griechischen Volksckarakiers darf man nie der gessen. daß Griechenland im Laufe der ?kabrkunderte mehrmals die Herren gewechselt hat. Zuerst kam Philipp und Alexander mit den Mazeooniern. es folgte die Eroberung durch die Römer, die Einfälle slavischer Völker schaften nach der Teilung des römi schen Reiches, endlich die Unterjochung durch die Türkei. Alle diese in Sitte. Cbarakter und Svrache so verschiede- un Völker haben gewisse Spuren zu- rückgelassen, ohne zedoch den Ursprung lichen Volkscharakter ganz zu verwi scken. Die lanae festgehaltene An schauung, daß die Griechen nur ver- kleidete Slaven seien, haben versa) dcne hervorragende Gelehrte gründlich widerleat und in ihren Schriften über Sitte. Ursprung und Sagen der Neu griechen den Zusammenhang von Alt- und Neugriechen zweiselios gemacyi. Und wenn es keinen anderen Beweis für die Gleichheit der alten Hellenen und der Neugriechen gade, o wuroe allein schon eins genügen, um letztere als eckte Nachkommen derer zu er- kennen, die vor mehr als zweitausend Jahren tn der Volksversammlung oas große Wort führten: ihr in politi scken Dinaen unruhiger Geist und die Leidenschaft, mit der sich arm und reich, alt und jung, Burger uno Sol dat mit. Politik beschäftigt. .Fünf Kriechen, sechs Meinungen scmt ein nationales Sprichwort, und in der Tat haben sich die Griechen bis zum heutigen Tage jene Zungenfertigkeit bewahrt, die sie schon unter den Mau- ern Trojas an den Tag legten. Auch die Verschlagenheit. List. Gewandtheit und Verstellungskunst, die man den Neuariecken nachsagt, und gewöhnlich dem Tllrkendruck und Slaver.joch zu schreibt, war nach Homers Zeugnis schon den alten Hellenen in hohem Grade eigen. Das Gebiet der Serben umfaßt den ganzen Nordwesten des Landes, die Striche zwischen Unna, Save, Do nau und dem dalmatinischen Küsten- lande. Es ist das Gebiet, das als Montenegro, Herzegowina, Bosnien und verdien aus unsern Karten er sckeint. Aber nur ein Teil des ser- bischen Volkes bewohnt das heutige Konigsreich Serbien, ein größerer wohnt auf österreichisch - ungarischem Gebiet. Denn die Kroaten. Dalmati- ncr, Slavonier und Bosniaken sind desselben Stammes, wie ihre Bruoer im Königreich Serbien, und nur re liaiöse Unterschiede walten hier ob. da letztere der griechischen, die öfter- reichischen meist der römischen Nicche angehören. Die serbische Geschichte ist nickt ohne glänzende Momente. Bald mit dem benachbarten Bulga- r,en, bald mit dem griechischen welche kämpfte das Volk um seine Freiheit, bis ibm mit Stefan Nemania eine bessere Zeit anbrach. Von den Nach- folgern dieses Herrschers erwarb sich den meisten Ruhm Stefan Duschan, der Gewaltige." der sich Zar nann- te, Mazedonien und Thessalien er- obcrte. Bulgarien unterwarf und den Griechen viele Drangsale bereitete. Na seinem Tode beaann Serbiens Verfall, und der , mutige Zar Lazar fiel, als er sich mit seinen wach bn der anstürmenden Türkenmacht aus dem Amselfelde entaegenwarf. als letzter der Serbenzaren. Die Zeit der Knechtschaft folgte uno Dauerte bis in den Beginn des vorigen Jahr- bunderts. als die Freiheitskriege be- gannen, die zur Selbständigkeit und Unabhängigkeit Serbiens führten. Eine ahnliche Rolle wie Serbien spiel te das kleine Montenegro. So bezeich nen es die Italiener, die Bewohner selbst aber nennen es schernagora, Sfitwir Berae. Es ist ein wildes. etwa 8433 Quadratkilometer großes Sebirgsland mit 2.50,000 Bewohnern, fast durchweg Serben, die unier tötet angestammten Fürstenfamilie sich die Unabhängigkeit von den Türken zu bewahren wußten und seit Jahrhun werten mit diesen in ständigen Kämp- ert l eaen. die den Ebaraiter roder Raubzüge tragen. Montenegro ist seit den Tagen Peters deS Großen erg mit dem stamm- und religionS- verwandten Rußland verbunden, unter dessen Schutz ti sich bereit, 1710 stellte. Tie Albanesen eder Arnauten sie selbst nennen sich Skipetaren, d. h. Söhne des Adler sind wahr, scheinlich der älteste unter den Volks, stammen der Balkanhalbinsel. Die Forschungen der neuesten Zeit lassen kcum einen Zweifel darüber zu, daß man in ihnen die Abkömmlinge jener Pelasger zu suchen hat. die. wenn auch nicht die Urbevölkerung, so doch die in vorhistorischer Zeit eingewan derten ältesten Bewohner von Hella bildeten. Bekanntlich wurden die Pe lasger durch die ionische und dorische Einwanderung auS ihren Sitzen ver drängt und zogen sich nordwärts in di, wilde Gebirgslandschaft zurück, die jenseits des Sinus AmbrakituS zwischen der Pinduskette und dem Meere gelegen ist. Tort vermochten sie durch viele Jahrhunderte ihre Un abhängigkeit zu behaupten. Sie be wahrten ihre Eigenart, indem sie jede Vermischung mit fremden Volks elementen von sich wiesen. Ethnogra phisch. aber ohne daß dadurch die Einheitlichkeit der Abstammung be rührt wurde, zerfallen die Albanesen in zwei mundartlich verschiedene Gruppen, die Ehegen und die ToZ ken. Jene bewohnen daS sogenannte Ober Albanien und teilen sich in eine größere Anzahl von Stämmen. Später haben sich diese ghegischen Stämme im Wege der Aussendung von Kolonien auch auf der nordmake donifchen oder altserbischen Hochebene ausgearbeitet. Man schätzt die Ge ftmtziffer der Ehegen auf etwa eine Million Seelen. Die Tosken ihrer seitS bewohnen Unter Albanien. daS heißt die Landschaft nach Süden bis zum Golf von Atta, und dürften un gefähr 800.000 Seelen zählen. WaS die Religion betrifft, fo sind unter den Albanesen drei Konfessionen ver treten, die mohammedanische, die orthodoxe und die katholische. Die große Mehrzahl des Volkes bekennt sich zum Islam. Ebenso wie in Bosnien und in an deren Teilen der Balkanhalbinsel voll zog sich auch in Albanien bald nach der Eroberung durch die Türken ein Massenübertritt zum Islam. Bekeh rungsversuche hatten dabei kaum ei nen Anteil, es war vielmehr das nackte materielle Interesse, cas zunächst die Grundeigentümer bewog, den ueuen Glauben anzunehmen, um ihre Be sitzungen zu behalten. Sie bildeten fortan unter dem Namen .BegS und Agas" eine Art Feudaladel, und un ter ihrem Drucke folgte später ein gro ße? Teil ihrer Hintersaßen dem ge gebenen Beispiel. Ein wichtiges Mo ment bildet der Umstand, daß die Teilung in drei Konfessionen das na ticnale Einheitsgefühl im albanischen Volke niemals zu zerstören vermocht hat. Bei allen andern Völkern der Halbinsel bildete von altersher das religiöse Bekenntnis das Unterschei dungsmcrkmal. DaS albanische Volk ist das einzige, bei dem dies nicht der Fall ist. Nach außen hin haben die Albanesen immer zusammengehal ten. sobald es sich um die Bewahrung ihrer nationalen Eigenart und um die Verteidigung ihrer Unabhängigkeit handelte. Als Skanderbeg . Castrio ta im 12. Jahrhundert sich 21 Jahre lang siegreich der türkischen Invasion erwehrte, haben in den zahlreichen Schlachten, die er gegen die Osmanen schlug, die orthodoxen und katholischen Albanesen Schulter an Schulter ge fochten. Und als im Anfang des vorigen Jahrhunderts Mustapha Pa scha in Skutari und Ali Pascha in Janina lange Zeit hindurch ihre Un abhängigkeit von Konstantinopel zu behaupten wußten, hat die mohamme dänische Bevölkerung nicht weniger fest zu ihnen gestanden als die christliche. Die Rumänen endlich sind nach Süden zu einer fast völligen Abrun dung gelangt. Es wohnen südlich von der Donau höchstens noch 200.000 Rumänen. Unter solchen Verhält nissen scheidet daher Rumänien aus dem Nationaliiätenstreit der Balkan Halbinsel so ziemlich aus. Ter Heirat spekulant.' Er ist ein dicker, behäbiger Pariser Kaufmann, der sich mit seinen Kolo nialwaren ein Vermögen gemacht und dann zur Ruhe gesetzt hat. Auf Festen und Soireen sieht man ihn stets mit seinen drei Töchtern, die r gern in einem .lourgeoisen" Milieu verheiraten möcht. .Sehen Sie." meinte er vor kurzem zu einem jungen Mann, der ganz die Allüren eines ernsthaften Bewerbers zeigte. ,Char lotte hat eine höhere Bildung bekom men und ist eben 23 Jahre alt gewor den.. Der gebe ich 50,000 Franken mit in die Ehe. Marie ist 32 Jahr:, die bekommt 80,000 und Joscphine, die 40 Frühlinge hinter sich hat. er hält 100.000 Franken." Worauf der junge Wann aufs höchste interessiert mit sanfter Stimme die Frage stell!: Hätten Sie nicht vielleicht eine, bt nahe an hundert ist?" ... Di bösen Fremdwö? ter. Herr: .Hat denn Ihr Sohn während des dreijährigen Besuches des Schnellkursus für französische Sprache viel gelernt?" Frau swich tig): O ja! Er spricht jetzt ganz 5e fekt französisch!" Ter Trrlzkhtk. Humoreske von Audols Vkawrocki. Mit unermüdlichem Drangen suchte Frau Brasicke ihren Mann dahin zu bringen, daß er sich ut Ruhe setze. Sie hatte ihre Gründe dasilr. .AIS Rentjöh spielst 'ne janz and're Rolle. Fritzeken!" schmeichelte sie. .Hast et am Ende doch ooch tar nich nötich. bis in alle Ewichkeit hin ter'n Ladentisch ,u stehen un jeden Fatzke een halbes Pfund Gehacktes oder 'n paar Knobländer zu derkoo fen. Daderfür' sind wir uns denn doch zu jut. Un wozu haste denn det viele Jeld uff dr Bank. wenn de Dir für Deinen Lebensabend nich wat Jutet jönnen willst.... Un denn de Frida! Mit de feine Bildung, die wir ihr haben lernen lassen, is et ihr doch fcharnierlich. in diese Umjebung zu leben. Für 'n jewöhnlichen Stand haben wir se nu doch einmal nich erzogen, und wat Feinet traut sich ja in diese olle Fett bude nich rin.... !" So lag Frau Bräsicke ihrem Manne tagtäglich in den Ohren, tiö sie ihr Ziel erreicht hatte. DaS Ge schüft wurde verkauft, und der biö herige Schlächtermeister erwarb eines der schönsten Häuser der Stadt. Hier lebte er nun als Rentier und HauL besitze? einen schönen Tag, wie seine Frau ihm einzureden suchte.... Anfangs wußte Fritz Bräsicke nicht recht. waS er mit feiner Zeit anfan. gen sollte. Er war eben zur Arbeit geboren und erzogen worden, und so einen Tag wie den anderen im Nichts tun herumzulungern, das ging ihm denn doch auf die Dauer allzu sehr gegen die Natur. Gutmütig wie er war. ließ er sich von seiner Frau in Theater. Konzerte, ja sogar in die literarischen Abende der .Klause" schleppen, aber Gefallen fand er an seiner jetzigen Lebensweise nicht. Es gab Tage, an denen er mißmutig um. herschlich und Essen und Trinken verschmähte.... Er fiel ordentlich ab und bekam ein krankhaftes Aussehen. DerDok ior meinte, der Mangel einer geregel ten Tätigkeit wäre Schuld daran eS müßte für entsprechende Bcschaf tigunq gesorgt werden. .Wie wär'S. Herr Bräsicke. wenn Sie täglich eine Stunde Holz hackten oder sägten?" schlug der Arzt vor. .DaS 'bringt daS Blut in Wallung und lenkt die Gedanken ab...." .Natürlich mußt Te Dir Bewe gung machen. Fritzeken," sekundierte Frau Bräsicke eifrig. .Et wird Dir jewiß jut duhn, wenn De mir olle Dage in'n Keller so'n bisken Brenn, holz für de Küche kleinhacken tätst." .Oder wie wär'S, wenn Sie sich eine Hobelbank aufstellten und täglich ein paar Stündchen daran hantier ten?" meinte der Doktor. .Dat wär't Schlechter noch nich." pflichtete Frau Bräsicke bei. .Wenn't für de Gesundheit iö. Fritzeken ' .Warum nich lieber gleich Steine auf den Bau schleppen!" brauste Fritz Bräsicke geärgert auf. .Darum bin ick doch nich Rentjöh un Hausbesitzer jeworden, wenn ick mir fo'n Hunde leben inrichten soll.... Arbeiten, jewiß. det will ick, ordentlich arbei ten, wenn't sein muß, aber ' .Ja, dann ist Ihnen nicht zu hel fen. Herr Bräsicke. und ich stehe für nichts ' Damit empfahl sich der Doktor. .Ich' spazieren, Alter! Besuch' Deine Fremde! Klopp ab un zu mal 'n ordentlichen Skat, oder leiste Dir sonst wat Jutet, damit De endlich bald wieder 'n anderes Gesicht uf steckst," drängte Frau Bräsicke. Es verschlug alles nichts. Das Einzige, woran Fritz Bräsicke noch einigermaßen Vergnügen hatte, bestand darin, daß er sich öfter, ohne daß seine Frau eine Ahnung davon hatte, stundenlang auf dem Vieh Hofe herumtrieb. Seine Laune und sein Aussehen verschlimmerten, sich von Tag zu Tag. Da kam sein Geburtstag heran. Ohne sein Vorwissen hatte Frau Bräsicke für den Abend einige gute Freunde eingeladen. Sie wollte wie der einmal, wie in früheren Zeiten, ein großartiges Eisbeinessen geben. Die Ueberrafchung mußte ihren Mann aufheitern, ihn auö feiner Le thargie reißen.... Insgeheim richtete sie alles dazu her. Gegen Abend schickte sie ihren Mann auf kurze Zeit fort. Daß De mir aber ja zum Abendbrot wie der da bist. Männe!" rief sie ihm nach. Sie wollte ihn bei seiner Rückkehr ganz unvermittelt in die Mitte seiner Freunde und die in alt hergebrachter Weise hergerichtete Ta sei führen. Bald kamen die ersten Gäste. . Schnell überflog sie noch einmal daS Tischarrangement. Zu ihrem Entsetzen bemerkte sie erst jetzt, daß dreizehn Gedecke auflagen! .Herrjott! Da stirbt ja einer." murmelte sie bestürzt. .Wenn't nur nich Bräsicke selbst is. Er Zommt mir jetzt immer so miesepetrich vor!" Ein namenloses Angstgefühl packte sie. WaS tun? Eine Absage ließ sich auf keinen Fall mehr anbringen. Je mand so ohne weiteres von der Straße hereinzunötigen, war doch auch nickt gut möglich. ES war zum Verzweifeln. ' Wieder kamen einige Gäste. Sie empfing sie wie geistesabwesend. Da kam ihr ein Gedanke. Der Musiker im vierten Stock! Dem Manne ging' nicht allzu gut. Wenn sie den einlud der nähme gewiß gerne an.... Rasch schickte sie nach oben. Wenige Minuten später kam der Musiker. Frau Bräsicke atmete er leichtert auf. Nun waren e wenig sten vierzehn Herren! Da Unhlil war abgewendet. Wenn nur ihr Mann schon da wäre! Während sie noch mit dem Musi ker plauderte, klingelte e. Sie öffnete. Ter Lehrbursche von Raschle war r. Der Meester könne nich kom men. Seine Braut au Weißens i mit ihrer Mutter da, un er muß mit se ins Theater," meldete er. Frau Bräsicke war ei, al hörte sie ihr Todesurteil. Trotz de Muss kerS, den sie sich nun unnötigerweise aufgehalst hatte, blieb eS nun doch bei der Unglückszahl der Tischgäste. Und jeden Augenblick mußte ihr Mann kommen! Dann war er der Dreizehnte! Eine Todesangst überfiel sie. Der Musiker mußte wieder fort! DaS war die einzige Rettung. Aber wie sollte sie eS anfangen, ihn zum Rückzüge zu bewegen? Sie nahm sich ein Herz und teilte ihm ihre Verlegenheit mit. .Na, dem Unglück ist ja leicht ab zuhelfen, Frau Bräsicke," meinte bie fer ein wenig verletzt, zog aber den noch ein süßsaures Lächeln, denn eS wurmte ihn doch gewaltig, an dem gewiß lukullischen Mahl nicht teil nehmen zu sollen. Ich drück' mich einfach wieder," sagte er und wandte sich zum Gehen. .Ach, wenn Se so jut sein woll ten. Herr Dreier," bat sie mit verle genem Lächeln. .Et soll Ihr Schade nich sind. Ich pack' Ihnen 'n fchönet Häppken in, det nehmen Se sich mit nach oben " .Nee. nee, lassen Se doch man. Frau Bräsicke." wehrte der Musiker versöhnt ab. .Ach wat, Se waren nu doch mal injeladen " Sie drückte ihm eine gehäufte Schüssel voll der schönsten Eisbeine in die Hand und schob ihn halb und halb zur Tür hinaus. .Jott sei Dank, dat wär' be sorcht," rang eS sich erlösend von ihrer Brust, und zufrieden mit der glücklichen Wendung der Dinge eilte sie hinein zu ihren Gästen, die sich bereits Bräsickcs wegen beunruhigten. Von neuem ertönte die Flurglocke. Das mußte Bräsicke sein. Sie stürzte hinaus. Herr Raschle war's! Erschrak ken prallte Frau Bräsicke zurück. Es fehlte nicht viel, so hätte sie ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen. Nun war alles wieder auf dem alten Fleck! Wenn ihr Mann nun kam, war er trotz aller ihrer Versuche, es zu hin dern. der Dreizehnte! Es überlief sie eisigkalt.... Meister Raschle achtete nicht auf ihr sonderbares Wesen. Als ob er auf ein Wort der Anerkennung rech nete, mit so strahlender Miene be richtete er, daß es ihm doch noch ge lungen sei, sich frei zu machen. Seine Damen hätten sich bewegen lassen, allein das Theater zu besu chen. Er habe nur die Verpflichtung übernommen, sie von dort abzuholen. Auf diese Weise sei es ihm möglich, an dem fidelen Abend teilzunehmen. Denn, fidel mußte eö werden, dafür würden er und seine Freunde schon sorgen. Frau Bräsicke war anderer Mei nung. Die Angst drückte ihr fast das Herz ab. Ohne recht zu wissen, was sie tat, nötigte sie Herrn Raschle, näher zu treten. Währenddessen überlegte sie, ob sie nicht den Musiker wieder holen lassen sollte. Da stampfte es die Treppe hinauf. Diesmal war's wirklich Fritz Brä sicke. Sie flog ihm, ganz gegen ihre Art, mit stürmischer Hast entgegen und warf sich ihm wortlos an die Brust. Er war ja doch, trotz aller ihrer Vorkehrungen, der Dreizehnte und als solcher dem Schicksal ver fallen .... Fritz Bräsicke war ordentlich ge rührt von so viel Zärtlichkeit. Na ja, es war ja Geburtstag heute! Da her dies überwallende Gefühl! Er war merkwürdig aufgeräumt. Frau Bräsicke kannte ihn nicht wieder, als sie ihn bei Tisch beobachtete. Seine Ausgelassenheit war ihr geradezu be ängstigend. Das war gewiß schon ein Vorbote seines nahen TodeZ.... Sie war den ganzen Abend mit rührender Zärtlichkeit um ihn be sorgt. Oft mußte sie sich abwenden, um' heimlich eine Träne aus den Au gen zu wischen. Er war doch immer ein so guter Mann gewesen! Der Abend war in ausgezeichneter Weise verlausen. Die Gäste hatten sich entfernt. In der guten Stube saßen Bräsicke und Frau in trauli chcm Geplauder. Das heißt, eigentlich führte Bra sicke das Wort allein. Seine Frau lehnte sich, dicht au ihn geschmiegt, wie er's seit Jahren kaum mehr ge sehen, das Herz zum Brechen schwer, wortlos an seine Brust. Nach längerem Schweigen richtete sie. mlihsam ihren Kummer derber gend, die Frage an ihn, ob er sich noch recht glücklich fühle. Eigentlich meinte sie gesund, wagte ei jedoch nicht aukzuspreazen. .Warum soll ich nich glücklich ind?" .Na. haste jar keinen Wunsch nich. Fritzeken?" Er sah sie groß an. Wenn er den Augenblick wahrnahm. Er zögerte. .Wenn't nach mir jinge," begann er diplomatisch. .Siehst?. Fritzeken. Du bist nich ilücklich! Jedacht hab' ick mir woll. daß Dir wat fehlt Aui ihren Worten sprach eine ihm dollig unverständliche und unbegreis liche Angst. .Sag' doch man bloß.... Wat an mir iö. Fritzeken. ick will ja jern alle duhn." Sie streichelte ihm zärtlich die Wangen. Fritz Bräsicke räusperte sich einige Male. Er kampste mit einem Ent schluß. Endlich sagte er. wie um sich Mut zu machen und jeden Wider, spruch im Keime zu ersticken, in dar schem Tone: .Na ja. wenn't durch. aui wissen willst, ich hab' die Ge schichte hier jründlich satt. Ich dank' sor san Leben.... Frau Bräsicke zuckte schmerzlich zu sammen. Er hatte also richtig schon eine Todesahnung. O Gott, wenn sie ihm doch nur noch irgend eine Freude machen konnte! .Aber. Fritzeken," redete sie ihm gut zu, .wenn Dir det Leben ss nich paßt, na, denn richt' et Dir doch an nerS in! Wie sollt'S denn sind, he?" .Wie't frieher war!" Fast schrie er die Worte heraus. Er wartete, daß infolge dieser Er klarung die Milde und Nazgiebig keit feiner Frau fchwinden, ihre Zärtlichkeit sich inS Gegenteil ver wandeln würde. DaS geschah nicht. .Du möchst also wieder in't Je schäft?" Tie Frage klang sanft und nachgiebig. .Ja. Mutter, und . . . Er wollte ihr sagen, daß er hinter ihrem Rücken bereits Schritte getan hätte und fest entschlossen gewesen sei. sich dem alten liebgewordenen Berufe wieder zuzuwenden. Er sprach ei nicht auS. Warum gleich mit der Tür ins HauS fallen? Allmählich wollte er sie vorbereiten, denn er wußte, wie wenig ihr daran gelegen war, die Frau Meisterin zu spielen. Sein Erstaunen war grenzenlos, als feine Frau erwiderte: .Na. wenn Du meinst, Fritzeken. dat De Dir in Deine jewohnte Be fchäftigung jlllcklicher fühlen würdest meinethalben, mach'd wie De denkst ick vor mein Teil bin janz mit einverstanden Er riß sie stürmisch an sich. Mutterken, det is dat schönste Je burtstagsgeschenk, daS De mir ma chen kannst!" rief er jubelnd auS. .Nu werd' ick wieder 'n Mensch, 'n richtiger Mensch, Mutterken. Nu sollste mal sehn, det ick ooch als Fleischermeester 'ne Rolle spielen wer'.... Herrieh, Mutterken, ick leb' ordentlich wieder usf...." Sie nickte mit einem gezwungenen Lächeln. Tiefes Weh faß ihr im Herzen, denn sie wußte eS besser . .,. . Ohne Verzug richtete Bräsicke im eigenen Hause sein Geschäft ein und ging bald wieder mit gewohnter Tüchtigkeit seinem Berufe nach. Seine Frau umgab ihn mit so viel Liebe und rührender Fürsorge, daß er wirklich wieder recht auflebte. Jahre vergingen. Bräsicke spielte längst eine Rolle. Er war Stadtverordneter, Waisen rat und Kirchenältester. Na, mehr kann man von mir doch nich berlan gen!" meinte er stolz. Frida war nun doch die Frau ei nes besseren Beamten geworden, der sich im Hinblick auf die beträchtliche Mitgift ohne Nasenrümpfen in die .olle Fettbude" getraut hatte. Frau Bräsicke hatte über daS alles so ihre eigenen Gedanken. .Wer weiß, wie't noch jekommen wär', wenn ick damals nich nachjejeben hätte . . ." meinte sie. er war doch nu mal der Dreizehnte!" Ter schottische Geiz. Die Schotten sind durch ihre Hart näckigkeit ebenso bekannt, wie durch ihren Geiz. In einer kleinen Stadt in Schottland hatte ein Straßenpredi ger unier den Neckereien und Stö rungen deS Mobs zu 'leiden und wandte sich an einen Polizisten, daß er die feindlichen Elemente vertreiben möge. ..Das wäre einigermaßen schwierig meinte der Polizist da man einen fo großen Menschenhausen nicht leicht auseinander treiben kann. Aber ich wüßte. 'was ich an Ihrer Stelle täte." .Nun. wnS denn?" .Ich würde mit dem Hut sammeln gehen; Sie würden sich wundern, wie rasch der Mob sich verziehen wür de." EineandereSache. Psar rcr: Schau, Sepp. wie kannst Du Dich nur so betrinken! Selbst daö liebe Vieh weiß, wenn es sauft, wann tl aufhören soll!" Sepp: Ja. Herr Pfarrer, wenn ich Wasser trink', nacha weiß ich auch, wann i aufhör'n soll!" ' ' ' iSnnia InifilUll. STIrt ftte tun mxanlttUtmWtn et XUniiic" in vnlad reichtet. Dem heldenhaften Marconitelegra phisten '.er Titanic". I. G. Phil lip. soll in feiner Vaterstadt Godal ming in England ein Denkmal er richtet werden. Dieses Denkmal wird sehr stark von den traditionellen For men pietätvollen Gedenken abweichen und bedeutet einen großen Fortschritt im Vergleich zum üblichen schablo nenhaften Standbild oder zur bann len Herme, zu der dai fröhliche junge Antlitz des heldenmütigen Toten auch nicht recht passen würde. Da Denk mal wird ein Arkadengang fein, m.:, einem kleinen Gurten in der Mitte und regen und windgeschützten S Plätzen. Durch die äußeren Arkaden bleibt der Ausblick in eine besonder schöne Gegend frei, und ein kleine: Trinkbrunnen wird den praktischen Wert der kleinen Anlage erhöhen. Gewöhnlich, so schreiben die .Ti meS' bei dieser Gelegenheit, wählt man bei einem öffentlichen Denkmal nur zwischen einer Statue und ei nein Brunnen, und niemand fragt danach, ob das geringste Verlangen nach irgendeinem von beiden vorhan den sei. In den größeren Städten zieht man meist Statuen vor. da man sie für künstlerischer hält; und alle, was man von ihnen verlangt, ist, daß sie einigermaßen einem mensch!: chen Wesen gleichen, das in tiefsinni gen Betrachtungen über nichts sitzt oder eine beredte Ansprache an niemanden hält. Wird ein Brunnen errichtet, so trinkt gewöhnlich kein Mensch daraus, und ist es eine Sta tue. so blickt sie keiner an. Die Stadt aber fühlt, daß sie ihre Pflicht gegen sich selbst und ihre werten Bürger erfüllt und die Kunst" gefördert hat. In Frankreich, dessen große Armee von Statuen in rascher Zunahme be griffen ist. werden sie gewöhnlich von einer besonderen Klasse von Bildhau ern angefertigt, die ausschließlich zu diesem Zwecke zu leben scheinen. AvS irgendeinem geheimnisvollen Grunde werden sie. und nicht die wirklichen Künstler, von den Behörden begün stigt. und ihr Geschäft" vererbt sich oft vom Vater auf den Sohn, ganz als wären es Kaufleute oder Börsen makler. In England ist die Produk tion derartiger Kunstwerke" nicht so Mr5i 'rtrtttftfMf ri1 Vt WrtHh yiuiiutiu utuuisti-w. iwu viw jku- . frage geringer ist. Doch auch Hier gibt eS Bildhauer, die vom öffentli chen Pflichtgefühl leben und die Kon terfeis von großen" Menschen, ob tot oder lebendig, mit allem nötigen allegorischen Beiwerr liefern, ' auch wenn sie sie nie gesehen, ja selbst nie von ihnen gehört haben, ehe sie den Auftrag erhielten, deren Tugenden zu verherrlichen. Ein großer, phantasicvoller Kunst ler, der in voller Freiheit arbeitet, kann sehr wohl seine Kunst in der Statue eines großen. Mannes auSle ben. der auf seine Phantasie Eindruck macht. Rodin tat es in feinem .Bal zac". mit dem Resultat, daß sein Werk zurückgewiesen wurde. Denn seine Auftraggeber erwarteten ei menschliches Wesen, das plausibler weise Balzac" genannt werden könn te, während er, der nicht vorgab. Bul zacS äußere Erscheinung zu kennen, eine Gestalt schuf, die seine eigene Vorstellung vom Genie Balzacs aus drückte. Bei unseren Denkmälern", meinen die Times", erwartet ' nie mand ernstlich, daß sie für irgend je .Cttösf tyrtWAtTiS ritt IliUllV llUt XiUVUl, VI 0 n)lUlil! t3 Wtl der Freude seien. Doch ein Denkmal verdient seinen Namen nicht, wenn jeder es so rasch als möglich zu ver gessen trachtet, nachdem es enthüllt worden ist. In Godalminq hat man all dies erwogen; jene Wandelhalle wird benützt, nicht vergessen werden." Z u e i n e r e r r e g t e n A u S- einandersetzung kam es auf der Kur- Promenade rn Meran. Gras v. Holn- stein, erbliches Mitglied des Reichs. rats der Krone Bayerns und Rittmei- ster der Reserve, versetzte dem ersten Gatten seiner Gemahlin, dem Ritt meister der Reserve. Günther v. Pütt kamer einige schallende Ohrfeigen. D Vorgeschichte dieser Affäre ist sol ende: Herr v. Puttkamer hatte seine frühere Frau, die jetzige Gräfin Holn stein, in schwerster Weise beleidigt. Graf Holnstein forderte darauf Herrn v. Puttkamer und übergab die Ange legenheit dem militärischen Ehrenrat. Hier konnte aber der Graf keine Ge- nuatuung erhalten, weil Herrr v. Puttkamer sein Ehrenwort gab, daß er die schweren beleidigenden AuS drücke nicht gebraucht habe. In einem zu gleicher Zeit laufenden Privatbe lkidigungsprozes; gegen die Schwieger- mutier des Herrn v. Puttkamer. eml Frau v. Pl., war jedoch durch Zeugen eidlich festgestellt worden, daß Herr v. Puttkamer angeblich die ihm vorge, worfenen Beleidigungen doch ausge sprochen hate. Nachdem der Ehrenrat die vom Grafen v. Holstein vorge schlagenen Zeugen nicht vernommen und einen ungenügenden Ausgleich vorgefchlagen hatte, wandte sich Graf Holnstein an das Militarkabi nett, das indes die Berufung verwarf. Graf Holnstein entschloß sich infolge dessen, sich persönlich Herrn v. Pütt Puttkamer, auf der Kurpromenade und ohrfeigte ihn in der Erwartung , daß er sich nunmehr zum Austraa ml' der Waffe stellen wird.