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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Nov. 26, 1912)
Tägliche Omaha Tribun,. Xirnlidfl, de .. . I., - I .."I . i Novembkk lui-tf. I ,,l IJ f" i f r J ,) .? .. : V i V. P 1 u u - - ' jmxff: 'i t. j' ir.iuj vT Wcvmrs DMWWSMO2T i ) 1 1 Frentde Schuld 'j ) Roman von M. Prigge-Brook. ! trncrjirrg"T-J: n-rr i "-t nr T"gfTl r 7?HTrmrJTOr"giTTc jt "liCTn, ; v (4. Fortsetzung.) Die Schisssglocke würd laut, klir tend zog man den Anker in d Höhe und mit lautem Aechzcn drehte daö g wältige (schiff sich um und rauschte fnnlU'nl(r4 in hi C$l$s fttnAiil IN . t lf t V IV VW If kllUUVl Wll betten, die am Lande weilten, schwand " nach und noch die letzte Spur. Bei HanS machte der Abschied! f schmerz sich geltend. Still und bedrückt J schlich er sich in seine Jlabin und be ( schäftigte sich mit dem Ordnen seiner ' Habseligkeiten, 618 die Glocke die Rei , senden dex ersten Jtajiit zum Abend ) brot rief. Han Flemming betrat den Speise ( saal. Schon vordem mit seinem Äater 1 hatte er die reiche, geschmackvolle AuS stattung desselben bewundern müssen, J etzt beim Scheine der taghell leuchten den Glühlampen mit der gedeckten, von i Cilbergeräth funkelnden Tafel bot der Saal einen feenhaften Anblick. Die J größere Zahl der Gäste hatte schon Platz genommen, der Steward wies Herrn Flemming jetzt den seinen an. Er setzte sich und verneigte sich kühl ge gen d'e ihm zunächst Sitzenden. Da fiel st..i Blick auf seine Nachbarin. Kein Zweifel, I war die junge Dame, die erst vorhin an Bord des Schiffes so bitterlich geweint hatte. Ein Gefühl,'. von Schrecken vnd Furcht seltsam gemischt, durchzog den in,n Mann, (9r ntialt fif) no& eins -v mal tief vor dem jungen Mädchen und 4 nannte vorstellend seiner. Namen. Eine lxlle, klangvolle Stimme antwortete: Hannah HolthauJ wenn er recht verstand. Verstohlen sah er nach der Hand seiner Nachbarin; sie war weiß und zart und kein Ning verunzierte die schlanken Finger, DaS gab ihm in merkwürdig angenehmes Gefühl. Man lernt sich schnell kennen an Vord eines Schiffes, weiß man doch, daß mn wochenlang auf einander an gewiesen, nicht in der Lage ist, sich aus zuweichen: kommt dann noch hinzu, jcisj man jung, schön, gut erzogen undJ unterhaltend ist, so freut sicy Jeder der prächtigen Acquisition, die manchen Zeitvertreib für die Dauer der Reise verspricht, und ist bemüht, ein, gutes Einvernehmen herzustellen. , Hannah HolthauS war in der That ' in vollendet schönes Geschöpf; in al len Künsten der guten Gesellschaft wohlerfahrm, schien sie so recht dazu MynHrt ft Von ffT)rtfTtiMif t V1 UU j Wl JWII, ill AUUIUMUM VV " kleinen Welt zu bilden, d: der Zufall s ..k., UUimutu tui;ii. "Außer einer Anzahl Familien, mit Kindern jeden Alters gesegnet, die sämmtlich nur der Wunsch nach besse ren Lebensverhältnissen in die Fern trieb, befanden sich auch viele Personen auf dem Schiffe, die drüben bereits festen Fufz gefafzt. der alten Welt nur einen Besuch abgestattet hatten, , um den dort Zurückgebliebenen den erwor benenWohlstand ad oculos zu demon i stiren, und nachdem dies wichtige Ge chäft abgethan, zufrieden heimwärts sampften. Von den jungen Herren befanden sich die meisten in der Lage des jungen Flemming. da sie gleich ihm in Ge schäften den fremden Erdtheil aufsuch ten. mit dem freilich erheblichen Unter schied, daß dieser sich bereits in der glänzenden Position des reichen Erben befand, während sie auf Erwerben des Reichthums angewiesen waren. Ein Schauspieler, zwei ehemalige Officiere. in Arzt und ein Gymnasiallehrer ver ksllftändigten die männliche Gesell schaft. An Damen war man minder reich. Außer den schon erwähnten Familien Müttern, die sich bereits bei dem uner schöpflichen Thema Dienstbotenärger zusammengefunden, war ine junge Amerikanerin an Bord. Sie sah ganz so auS, als habe sie es aus ein Aben teuer, zum Mindesten auf inen mehr oder weniger ernsten Flirt abgesehen. Mrs. Sanderson. wie sie sich nannte, wollte bereits seit zwei Jahren Wittnx sein und gleichzeitig neunzehn Jahre zählen; demnach mußte sie sehr jung in den Ehestand ingetreten sein. Je denfalls trug sie ihr trauriges Geschick mit Fassung, ließ ihre schwarzen Au gen von Einem zum Anderen gehen und sühlie sich sichtlich sehr wohl. Concur renz brauchte sie kaum zu fürchten, die beiden jungen Dinger, zwei Backfische, di mit ihrem deutschen Vater zurück kehrten, waren zwar sehr hübsch, aber dabei so kindisch, daß sie nicht zu fürch. ten waren. Auch Frau Blanke Ker sten, eine ehemalige Sängerin, wie ihr der Capitän verrathen, kam kaum noch In Betracht. An dieser guten Dame war wirklich Alles hemalig, nicht nur die Stimm, obschon sie das nicht ein zushen schien. Einzig das Fräulein HolthluS zog ihre Blicke an. Vorhin im Reiseanzug hatte sie das junge Mädchen, das überdies ihr Kabinen Nachbarin war, gar nicht beachtet. Jetzt war sie frappirt, fast gebkndet und jedenfalls ärgerlich ob dieser fabel haften Verwandlung. Oder hatte sie vorhin keine Augen gehabt? Wie das junge Ding die seinen zu gebrauchen wußte! Unerhört! Während HanS mit Glück txrsuchte, sich seiner holden Nachbarin zu nähern,' benutzte MrS. Canderfon die Zeit, den Capi tän, der zu ihrer Rechten saß. über Hannah HolthauS auszufragen..'. Er wußte wenig genug, allein da Wenig genügte, um daran weiter aufzubauen, zu combiniren und schließlich eint Ge schichte erdacht zu haben, di zwar von der Wahrheit ziemlich tveit entfernt war, dafür aber um so geheimnißvoller sich anhörte. Wie Capitän Vrinkmann wußte, war Hannah HolthauS eine Waise, ihr Vater, der in hoher Beamter oder Os sicier genxsen, hatte ihr außer einer fluten Erziehung nicht hinterlassen können, nicht einmal Freunde oder Verwandte, di sich de infamen Mäd chen angenommen hätten. Um in der Heimath sine Stellung anzunhmn, auf die sie angewiesen war. dazu fühlt Hannah sich zu stolz, vielleicht bot sich ihr auch nichts, da sie kein Examen gemacht und keine Empfehlungen besaß, genug, sie nahm da Anrbieten inesHamburger Agen ten an. ihr außerhalb Europa in Stellung zu suchn. Es fand sich ein brillant! Engagement, für das man feltsamerweis weniger Kenntnisse und Fertigkeiten, al eine legant Toilett fordert. Hannah verwandte daS klein Capital. wlche sie au dem Verkauf ihnr Möbel und Sachen gelöst, zur Anschaffung derselben, reiste nachHam bürg und nahm ihren Platz auf der .Elbe" ein. der im Voraus bezahlt .vordn war. In Bahia würde man ie erwarten. Die interssant Wittwe mhlt nach dieser Erzählung ihr lei 'en Soraen schwinden. Armes Ding. da stand wobl kaum der Sinn nach Flirt oder garHirath. und wenn auch! Schönheit gepaart mit Armuth sind zwei Klippen, an denen rnandte elend zu Grunde ging. Zu dem Ziel, daS Käthe Sanderson im Aug hatte, führ ten beide nie oder doch nur sehr, sehr selten! Ihr Interesse wandte sich jetzt dem jungen Flemming zu. Sine hohe Ge stalt überragte seine Nachbarin um ein Bedeutendes, das feine, etwas weiche Gesicht, die großen, melancholischen Augen, sowie di ganze Haltung und Gestalt ließen ihn ihr überaus anzie hend erscheinen. Sie fragte den Capi tän so lang kruz und quer, bis er ihr zu Willen war und Alls erzählte, was er nur irgend von dem jungen Mann wußte. Als geborenem Hamburger war Brinkmann die Bedeutung der Flem ming'schn Fabrik in der benachbarten Hansaftadt wohl bekannt, r wußt auch von den ausgedehnten Besitzungen der Firma in Brasilien zu erzählen, und daß' der einzige Sohn und Erb dorthin gesandt sei, um diese vorläufig selbst zu verwalten. Die schwarzen Augen der Wittwe funkelten. Sie ließ den jungen Mann nicht einen Moment unbeachtet und ärgerte sich, daß er nicht in inzigeg Mal zu ihr hinübcrsah. Dafür hing sein Blick wie gebannt an dem schönen Mädchen, dessen zarteS Gsicht sich un ter dem Einflüsse der Tafelfreuden leicht geröthet hatte, sie sah wunderbar jung und so lieblich aus, daß selbst der schon alternde Capitän sein Wohlwol len nicht zurückhielt. Ein Capitales Frauenzimmerchen, die Kleine da." sagte er in seiner gut müthigen. derben Art. Sieht ganz famos, ganz allerliebst aus, und ich wette, sie wird Furore machen. Die jungen Herren reißen sich nach ihr. und was den Flemming betrifft, so scheint er mir schon jetzt Feuer gesangcn zu haben." - . Frau Sanderson warf ihm einen Blick zu. den der arglose Mann zum Glück nicht verstand. . Was wollen Sie?" sagte sie ver ächtlich. Eine arm Erzieherin oder gar Bonn! Wissen Sie nicht, welche Stellung das Mädchen drüben erwar tet?" Er wußte es nicht, der brav, gute Mann. Aber in seinem Innern faßte er den für ihn ganz , ungeheuerlichen Entschluß, sich an dem lieblichen Ge schöpf, wenn's irgend anginge, einen Kuppelpelz zu verdienen. Sie war für jede Art von Dienstbarkcit viel zu gut. Ter Kaffee wurde gereicht, und es ward lebhafter im Saal. Der Wein in Verbindung mit dn rlesenen Spei sen hatte di Zungen gelöst, man stellte sich vor. machteBekanntschaft und trank einander zu. Als Hans sich eine Vier telstunde spätr von seinem Stuhle er hob, hatte er ein Gefühl, als befinde er sich in einer inzigen großen Familie. Oben auf dem Verdeck strahlten die Sterne nieder, der Mond goß seinen Silberschein über die weite Wasserfla ch. Längst schwamm die ..Elbe" auf hoher See. nichts zeigte sich dem spä henden Blick, als Wasser und der graue Horizont über ihm. Hans stand am Steuer und sah zum Abendhimmel auf, das Herz voll beim Anblick dieser erhabenen Größe, da rauschte ein Gewand neben ihm. eine weiße Hand legte sich neben die seine und ein höh Stimm sprach ihn an: Woran denken Sie, mein Herr?" Er sah sich um und der Freuden schimmer wich auS seinen Zügen. Ich habe noch nicht di Ehre." murmelte r. .Wi Si vergeßlich sind!" Die junge Wittw drohte mit dem Finger. KatheSanderson. Sollten Sie mich wirklich bei der allgemeinenVorstellung übersehen haben?" Han war zu wohlerzogen, um zu zugeben daß da in der That der Fall. Er stammelte Im von unmöglich übersehen können, und gewann dadurch im Nu da Herz der oberflächlichen Frau. Sie sprach eifrig, ohn Aushören auf ihn ein, und während r geduldig zu zuhören schien, ertappte sichHan hum lich auf dem Gedanken, wie schön wäre, befand sich an Stelle der gleich giltigen, unsympathischen Person in Andere an seiner Seit, die er kaum kennen gelernt, und deren süßeS, holde Bild doch unauslöschlich vor seinem Geiste stand. Frau Käth mochte sich wohl ine halb Stunde an Hans flemming Seite befinden. Sie hatten ihren Platz am Steuer verlassen und sich den Uebrigen zugesellt, di auf dem ihnen zugewiesenen Thil de Verdecke aus und ab spazierten. Wal Käthe ihm Alle erzählte, von ihrerHeimath. ihrer kurzen Eh, dem Wohnsitz ihre Man ne am Amazonenstrom, wohin sie nun zurückreise, da Alles ging unverstzn den an ihm vorbei. Da schlug ein Na me an des jungen Manne Ohr. Han ah Holthaus." .Kennen Sie die Dame, gnädige Frau?" fragt er unvermittelt. Ich hörte nur von ihr," ntgegnte sie kühl, voll heimlichen Triumphes, und si erzählte dem horchenden Manne ine ganze lange Geschichte. Daß sich in dieser Manche! ander ausnahm, als in den wackerenCapitän Munde, war nicht Frau KätheS Schuld. Für Kleinigkeiten hatte sie keinen Sinn, und was verschlug e auch, ob Hannahs Vater ein hoher oder niederer Beamter war, der gute Mann lebte ja doch nicht mehr, und ob hoch,' ob niedrig, Schatze hatte r semem Kinde nicht hinterlassen, e mußte sonst nicht Bonne bei fremden Leuten sein. Hans Flemming fühlte sein Herz schwer und schwerer werden. War S denkbar, war'S wirklich wahr? DaS arme, schöne Mädchen sollte zu niede rer Diensibarkeit verurtheilt sein. Die Frau an seiner Seite log. Das konnte nicht sein. Ein Wesen, geschaffen, um als Königin zu herrschen, konnte sich nie zu niederen Diensten verstehen. Und dann, woher hatte Hannah da feine, vornehm Wesen, woer die Art, die sie so vortheilhaft von der Frau ne den ihm unterschied? Das lernt man nicht, das ist angeboren, und also war'S Lüge mit ihrer bescheidenen Her kunft. Lüg Alles. Die Amerikane rin führte ihn irr. Ein kalter, fast feindseliger Strahl brach auS seinen Augen. Es ist spät geworden, gnädig Frau," sagte er sehr kühl und trat zu rück. Darf ich Sie bis zur Treppt führen?" Sie dankte und warf von unten her einen Blick in sein Gesicht. Gute Nacht. Mister Flemming. gut Nacht." ruft sie laut und reicht ibre Hand, die er übersieht. Mit einer steifen Verbeugung trennt er sich von ihr. Ungeschickter Geselle." zürnt sie. Was er nur haben mag? Gefällt'S ihm nicht, daß ich ihm Fräulein Han nahs kleine Geschichte erzählte? Gleich, viel, r weiß nun wenigstens, weh ei sts Kind sie ist." Am nächsten Morgen bleibt es leer auf Deck. Ueber Nacht ist der Wind umgeschlagen und hat kühles, regneri sches Wetter gebracht. Die Reisenden liegen in ihren Kojen und zahlen dem Meeresgott ihren Tribut. Nur einig bleiche Gestalten gleiten ruhelos anein ander vorbei, ohne Wort, ohne Gruß, noch hoffen sie. dem schauderhaft Schicksal zu entkommen, das sie doch schon gefaßt hat, bereit, sie im nächsten Augenblick ebenso hilflos niederzu zwingen, wie ihre Mitleidenden. Nur Hans Flemming macht in Ausnahme. Ihm ist das Meer kein Schreckgespenst, als Knab schon tum melte er sich auf seiner salzigen Fluth. Die Seekrankheit blieb ihm beharrlich fern. Um so bedauerlicher, daß r Niemand findet, der ihm Gesellschaft leistet, da den Capitän des Dienstes ewig gleich gestellt Uhr zu seinen Pflichten rief. Schon dreimal mahnte der Steward an daS Frühstück, ohne daß jedoch der-einsame Gast ihm folg te. Ihm graut vor der großen Tafel, die gestern noch ein fröhlich Gesell schaft sah. Der Wind weht scharf aus Südost. den jungen Mann überlauft eS kalt. Schauerlich Temperaturwechsel, gestern noch so mild und heut Unwillig schlägt r den Kragen sei nes Wettermantels höher und wendet sich der Treppe zu. Er muß doch end lich frühstücken, in Tass Th wird wohlthuend fein. Um in den Früh stückssaal zu kommen, muß Hans am Steuer vorbei. Sein Fuß stockt plötz lich, und seine Augen öffnen sich weit. Da steht sie vor ihm, die hohe, biegsam Gestalt, an die er seit gestern unzählige Male hat denken müssen. ' DaS junge Mädchen hört seinen Schritt und dreht sich um. Ein heller Freudenschein überzieht daS liebliche Gesicht, dem das grelle Morgenlichl nichts von seiner Schönheit nimmt, mit anmuthiger Eeberd reicht sie dem Na henden die Hand und ruft: (Fortsetzung folgt.) rnt. Krittler (Ut eine, OftoiU ein bekannt, MUs die t?rend'. ES stimmt doch: wa gut vi. kommt wieder. Jlg der l. Vt,m Milan! N k a k d Erau ubersläutit sieh' ich im Alllaa lebe, vom Haß gepflastert tit mein Etraßen ug. loch dort am Himmel, ,vo l'.t Wolken MllD'flffl. Licht meine Seele bin mit frohem vtug. Wal mein Hand niuk so tagsüber rkis'N. 5st alle nur ir, Werk der armen i,eir, Doch mein Ceele siclit die Dii'ge rel fen, Ti sich erhalten für di Ewigkeit. Und sitz ich auch in wNIt und tunflen Näiimen Mit Tirnen, Bettlern bei Gesang und Cplcl, Geht meine Seele zwischen WolleubSu wen Doch Arm in Arm mit (Mr zu ihrem stiel. Turch de Hud ans die Heirat. Von A. Borkbeim. Mein kleiner Foxterrier, ein etwa ein Jahr alter, äußerst munterer Ge seile, von straffem, dabei doch schlan kem Gliederbau. war gewöhnt, mit mir in der Frühe des Morgens einen kürzeren und am späten Nachmittage einen längeren Spaziergange zu ma chen. Gewöhnlich lenkten wir unsere Schritte hinaus aus dem Wirrwarr des Straßengewühles in eine einsa mere Gegend, wo die Unrast de städtischen Leben allgemach in die still-sriedlichen Töne noch unbebauter Flächen, grünender, mit vereinzelten Bäumen geschmückte: Wiesen aui klingt. Dort konnt sich daS Tter chen nach Herzenslust auslaufen. und ich konnte mich seiner unermüdlichen, ausgelassene Lebenslust atmenden Sprünge erfreuen. AIS wir eines Tage sein die Nerven zermürbendes Werk lag be reitz hinter mir wieder einmal inS Freie hinauspilgerten, begegnete uns eine Dam. die gleich unS Erholuna in der Natur zu schöpfen schien. Ich muß gestchen, daß ich. ein mit seinem einsamen Lose leidlich zufriedener Junggeselle, der auftauchenden Er cheinung keine besondere Beachtung chenkte. Mein sonst so gehorsamer, treng Zurückhaltung übender Fo? chien jedoch in diesem Falle die Grundregeln seiner Erziehung verges sen zu haben; vielleicht erinnerte er sich auch des alten Satzes, daß Aus nahmen die Regel beweisen. Kaum waren wir nämlich etwa auf gleicher Höhe angelangt, als mein Hund dr Dame entgegensprang. an ihr empor hüpfte, als begrüße er einen alten Bekannten, und dann, während die Dom sich liebkosend zu ihm nieder beugte, kurze, schluchzende Freudentö ne ausließ. Ich schaute auf: Die Dame war mir durchaus unbekannt; weder zählte si zum Kreise meiner Freunde und Bekannten noch zu dem jcnigen mir wenigstens vom Ansehen bekannter Nachbarn. Wenngleich der Hund hier also -gegen die ihm mit Mühe anerzogene gute Sitte eines gut erzogenen Hundes gröblich ver stieß, vermochte ich doch nicht, den vergeßlichen Zögling sofort abzuru fen, um ihn an seinen Verstoß zu er innern; die dort auf beiden Seiten empfundene große Freude hatte in meinem Innern jegliche Anwandlung, den schroffen Ton ineS gestrengen Lehrmeisters anzuschlagen, erstickt. So wanderte ich denn fürbaß weiter mei nes WegeS. ohne mich um Fo? zu kümmern. Fünf Minuten mochten verstrichen sein, als er mir ,in großen Sprüngen nachgeeilt kam. So trafen wir drei uns täglich. Immer wieder erneuerte sich derselbe Vorgang: Der Hund stürmte der lieben Freundin entgegen, noch lange bevor ich ihrer ansichtig wurde, und wir beiden Menschen begrüßten uns dcnn, nachdem ich mich einmal borge stellt hatte, mit ein paar freundlich höflichen Worten, während Fox. mit dem Rutenstumpfe freudig wedelnd, sich bald an den einen, bald an den anderen wandte. Eines Morgens ich hatte daS Haus früher als gewöhnlich verlassen müssen und deshalb die Haushälterin beauftragt, den Hund auszuführen war Foz dieser urplötzlich entwischt. Als ich heimkehrte, teilte sie mir trä nenden Auges mit, wie daS Vieh oh ne ersichtlichen Anlaß mit inem Mal davongejagt wäre, wie es sich trog eifrigsten Suchens nirgends hätte blicken lassen und bis zur Stunde sch noch nicht widcr eingefunden hät te. Während wir beide noch die Mit tel rwogen, um des Ausreißers wie der habhaft zu werden, schellte eS an der Wohnnngstür. Ich hörte die Haushälterin geraume Zeit mit je mand sprechen und vernahm darauf auch das mir so bekannte freudige Gebläff meines Köters. Als ich. er wartungsvoll, die Zimmertllr öffnete, sprang er mir mit einem mächtigen Satz entgegen, schnellte, gleich einer Gummipuppe, immer wieder zu mir in die Höhe und streckte mir dabei die Vorderpfoten bittend entgegen. In zwischen war die etwas behäbige Haushälterin in der Tür erschienen; strahlenden Antlitzes hatte sie haltge macht, um die Freude des Wiederse hens nicht zu stören. Nachdem ich end lich dem reuigen Sünder in etwaö ernsterem Tone Ruhe geboten hatte, überreicht sie mir ein Briefen, das, wie sie hinzufügte, ihr von der Ue bcrbringerin des Hundes einem klei nen Mädchen, zur Ablieferung an mich übergeben worden wäre. Ich öffnet und la. während Fojr, zu mit aufblickend, zu meinen Füßen au gestttcki lag: .Sehr geehrter Herr; For hat mich gebet, Fürsprecher für ihn bei seinem Herrn u sein. Ter kleine liebe Kerl sah mich heute morgen und ließ sich durch kein Mittel der Welt rurückscheuckn. mir zu folgen. Ich habe ihn während de Tage bei mir behalten und sende ihn jetzt, nachdem ck ihn ernstlich verwarnt ha, zu einem Herrn zurück, damit diesr bn nicht vermisse. Bitte, ttben Sie Milde und zürnen Si auch nicht zu sehr der eigentlich Schuldigen. , Ihrer hochachtungsvoll ergebenen Lisbeth G. . Sonderbar, welche schwerwiegend Entdeckungen man bisweilen in einer ganz kurzen Spanne Zeit machen kann, Entdeckungen, die oft lang und eindringliche Erwägung? nicht zu i tigen vermögen. Während , ich oaS kurz EntfchuldiaungSfchreiben kaS, hatt ich gefunden, daß ForenS Freundin ein liebe, gutes Gemüt hatte, daß auch ihr AeußereS im Ein klang damit stand, daß Fo? eine richtig gehende" Herrin haben müsse, daß das Leben eineS Junggesellen auch durch den Besitz eineS HundeS noch nicht ausgefüllt werde, daß eine Frau deS ManneS natürlichster Ge fährte sei. daß na ja. daß ich in Lisbeth noch verliebter sei als der.so ungestllrmte Fox. Die Götter, in de ren Reich, wie mit so sträflicher Leicht frtiokeit behauptet wird, di Ehen geschlossen werden, wollten mich ge Miß nickt verderben, nur bekehren. Ein bußfertiger Sünder aber, so 'vann ich den Faden weiter, dürste sicherlich auf Gnade rechnen. $ch e trat also den mir von Fox gewiesenen Pfad. Soai'cich schrieb ick, m Namen Fo xens folgendes Bricflcin: Liebe Tante! Papa hat mich aar nicht gezüoMigt. Er ist auch Dir gar nicht böse. Im Gegenteil! ES wär doch üu köstlich, wenn ich immer bei Euch beiden zugleich sein könn te. Dazu müßtest Du freilich meine Mama werden. Was meinst Du da zu? Es bittet Dich herzlich Dein Dich sehr liebender For." Darauf ivanderten Fox u. ich zum Blumenhändler und beauftragten ihn. für den nächsten Morgen einen schö nen. duftigen Strauß zusammenzu stellen, der zur angegebenen Zeit ab geholt werden würde. .Endlich wurde noch ein Messenger-Boy für den Morgen in die Wohnung bestellt. Er fc-nd sich pünktlich ein. mußte Fox. der für die Gelegenheit sein neues Halsband angelegt hatte, an die Leme nehmen und wurde angewiesen, diesen sowie daS Briefchen und den noch abzuholenden Blumenstrauß an de: angegebenen Stelle abzuliefern. Als der vierbeinige Heiratsvermitt- ler mir am Abend wieder zugeführt wurde, trug r, am Halsbande befe stigt, ein paar meinem Strauß ent nommene Blumen. Lisbeth ist seit drei Jahren Foxens Mama, wie das treue Tier s sich gewünscht hat. Wenn auch noch zwei kleine, herzige Mäulerchen diesen schönsten Namen aus dem Reiche der schaffenden Natur wohl hundertmal am Tage in allen Tonarten nennen, so ist ooch auch die Liebe zu Fox, vem Stifter ungetrübten Familien glllcks, bei beiden Eltern unverändert gleich geblieben. Er gehört zur Fa milie, als wär's ein Stück von ihr." So kam ich durch den Hund auf die Hirat, nicht wie es dunklen Ge rüchten nach oft der Fall sein soll, durch die Heirat auf den Hund. TrSlvat. Eine achtjährige höhere" Tochter im Elsaß hatte über das Thema Der Soldat" einen Aufsatz zu schreiben. Die inhaltlich wie stilistisch gleich be merkenswerte Arbeit lautete wärt lich: Der Soldat hat eine blaue Uni form mit goldenen Knöpfen. Er hat ein Schießgewehr und einen Sä bel aus Silber oder Gold. Der Sol dat muß auch in den Krieg; manch mal wird er auch totgeschossen, oder auch schwer verlezt. das ist sehr schlimm, wenn er nur verlezt ist. Die Soldaten bewachen die Kaserne. Die meisten Soldaten sind in dem Kasino und helfen. Viele Soldaten spielen Musik, wenn jemand Geburtstag hat. Die Soldaten dürfen nicht nach Hause, wenn sie es nicht erlaubt ha ben. An Weihnachten oder Ostern dürfen sie nach Hause gehen; dann freuen sie sich, wenn sie gehen dür fen." In Bukarest versuchte die Polizei im Viertel Sfintei Vi neri einen Deserteur namens Thco doresou zu verhaften. Dieser ver schanzte sich in seinem Hause und feu erte unaufhörlich Schüsse auf alle Personen, die sich nähern wollten. Ein Polizist erhielt einen Schuß inS Bein. Dann flüchtete der Deserteur durch einen Sprung aus dem Fenster. Ein Gndarm, der sich ihm tn den Weg stellte, wurde niedergeschossen. Als das Entkommen nicht mehr mög lich war. schoß sich der Flüchtling int Kugel in die Brust. Sterbend wurde er ins Krankenhaus gebracht. Früher war im Waadtland der Oelbaum so häufig, daß der Zehnte von ihm geleistet wurde. pi $$0mwy'mj' W' ijiip1 mc n m mimimm'm -iv I , ' , i i t ... ' . - 1 1 f i' rV ' 1 ' 'l?"! j I 1 i "''" -..1 b"' -. I h li) 'n iiF ' . j ., V -M ' m l fi A t . ! - 4 r h- tfst li t I 1 fz. t m ' ' n r f 5 s l M k ; H li i: l y " V . ' , . t , (1 Jf ir" V s M i 1 k . L' I i - - ' i !n i i. , ' "I ' jl I I ' s v I t 1-1 ' j : ' ' ; 1 ( ', Y X I Vi L - V ' ' I ': :, ' ,'j n : ; 1 f. I 4 ' V A j-? I ' i i - w 1 r " ! , ' - Z f f. -,,. i ' ' " I - - v ' , n . ) Z ' ' ' V ' - i ' ' V ' , ? i z ' - - . ' - ' , i , , v - ' . ; !r- '4 V'f ' t. , ? ' tr r.iUmJ , 't V ; . . r- V-!; ' Z ,' ;f i? W ' ''ir , . : Vii " "---'iiirintii.ilri , ,wtl", min - ' ' " J Mit Verteil pfftitftc Abrndkostlim. Perlen-Schmucksachcn sind jcht sehr h shionobel und perlciinestickte Äbcndkiii,me sind das allermo?ernste. TaZ lfm- a ncbildcte reizende Äojlüm hat eine Tunic aus altblauem Cl,ifson. dick mit 2ccd' Perlen gcsiickt. und über dieser Tunic befinden sich drapierte Panniere ans alt rotem Chiffon. Ein mit Perlen besetztes Musckcl-Pandcau im Haar und ein,: seine Perlcnhalekette in den Hals passen zu dem jiostiun; ferner gehören dat wcijze TaliN'Änopfschuhe. die mit Perlen geflickt sind. Handarbeiten in Italien. Das berühmte, oder besser gesagt, das berüchtigte Dolce far niente" der Italiener, das in den Tag hinein Faulenzen, scheint aus der Mode zu kommen. wenigstens sieht man in Italien bei aufmerksamer Beobach tung außer Arbeitern, welche die hei ßen Mittagsstunden verschlafen, oft sehr rührige, tätige Menschen. Be sonders die Frauen sind es. welche s'lbst während des Erholungsplciuder stündchens vor den Häusern die flei ßigen Hände nicht ruhen lassen, trotz dem sie oft den ganzen Tag schwer in der Wirtschaft oder bei glühender Sonnenhitze in den Weingärten, auf den Feldern geschafft haben. Gleich beim Eintritt in Italien fühlt der Fremde sich gefesselt durch die strickenden Frauen und Mädchen, welche, sobald es kühl wird, vor der Tür erscheinen und das malerische bunte Spitzentuch auf dem Haar, der Fächer im Arm, in fröhlichen Grup pcn die Straßen Veronas. Mantucis u. a. bevölkern. Der italienische Strumpf ist ein wunderlich Ding; der Fuß wächst nicht aus dem iHmer schlanker werdenden Bein, sondern beide Teile werden getrennt angefer tigt; aus der Hacke entwickelt sich die Spitze. Das Zusammenschmelzen der Hälften geschieht meistens durch Hä kein, mitunter durch Stricken oder Nähen. In und um Venedig, wo die Glas Industrie in hoher Blüte steht, wer den sehr viel Frauen in den Fabriken beschäftigt, besonders bei den müh seligen Arbeiten des Spinnens und des Flechtens der gewonnenen schön farbigen, aber unendlich spröden Fä den. deren Splitter selbst bei größter Vorsicht nur zu gern in die Haut gleiten und unangenehme Schmerzen verursachen. Da braucht es Geduld und diese ist Frauentugend. Beim Zusammensetzen des Glasmosaik sin det man oft Kinder schon von 10 Jahren angestellt, deren geschickte Fin ger Gänseblümchen und Vergißmein nichtbouquets meist ohne Vorlage nur durch Uebung und Geschmack geleitet auf das zierlichste zusnm mensetzen. In den einsamen Stra ßen sieht man noch hier und da Spit zenklöpplerinnen, deren wundervolle Points, besonders von , Pariser, Ge schäften gern und billig gekauft wer den; leider sind den emsigen Vene zianerinnen in den vielen Fabriken Konkurrenten erwachsen, um derent willen sie den ohnehin geringen PreiZ immer mehr herabsehen müssen, wol len sie nicht ganz auf diese Verdienst quelle verzichten. Die Gegend von Florenz ist nicht nur daS Blumen-, sondern auch das Strohland, denn von dort kommen die riesigen gelben Hüte, die leichten Fä cher und die Tausende von niedlichen Luxusgegenständen, Körbchen. Bon bonnieren u. s. w., welche Haupt sächlich in den Kurorten Absatz fin den. Droben in dem kleinen, ent zückend gelegenen Bergnest Fiesole ist ein Hauptsitz der Strohflechterei. Die Frauen, welche auf bequemer Fahr straße herniedersteigen zur Stadt der Künste, arbeiten während deS GehenS unablässig. In der Schürze tragen sie das Material, welches die Finger zu langen, schmalen Streifen gestal ten; auf dem Kopfe ruht der malerisch aufgeputzte Korb mit Blumen. Obst, Gemüse oder dergleichen gefüllt, das zum Verkauf getragen wird. Erst zwischen den Häusern, wo es gilt aufzupassen, daß nicht ein Unbefugter sich seines Inhaltes teilhaftig mache, hört der emsige Fleiß auf. An der Riviera, wo die Vegetation von wunderbarer Ueppigkeit, und fer im Süden dort, wo die grau grüne Aloe ibre stachligen Blatter zwischen Fclsblöcken aus dürrem Bo- den emportreibt, gewinnt man aus dieser Pflanze die zwirnartigen, star sen Fäden, welche gesponnen und ge webt, einen derben, Zwillich ähnlichen Stoff geben, der , feiner Haltbarkeit wegen hauptsächlich für Männerhem den, Arbcitcrblousen usw. verwendet wird. Rom ist die Stadt der Kunst der Mosaiken welche, anders a!3 die Florentiner, deren Hintergrund meist aus einem dunklen Stück besteht, in welches die Blumen usw. eingesetzt sind, ganz durch kleine Steinchen ge bildet werden und sich daher Vorzug lich zur Nachbildung von Bauzwecken und Landschaften eignen. Ferner sind seine reizenden Bronzen, seine Ca meen berühmt, vor allem aber seine Perlen. Viel hundert fleißige Frauen- Hände drehen und durchbohren täglich die kleinen Wachskllgelchen, welche mit Weiß oder Bunt überzogen, die schö nen Tränen des Meeres", wie' sie ein Dichter nennt, die Korallen usw. nach ahmen, oft mit täuschender Wahrheit. Bei Neapel ist es hauptsächlich die Baumwollenzucht, welche die Bcwoh ner beschäftigt. Ueber der alten To tcnstadt Pompeji schwanken die gro- . ßen bunten Blätter und Blüten nbi die gefüllten Fruchtkapseln im Winde, und hier sieht man häufig die eigen tümliche Manier der Frauen, von der am Gürtel befestigten Spindel abzu stricken, ohne sich vorher die Mühe de Knäuelwickelns zu machen. , - , - if' Die aufblühende, G ei meindc Hohecnschönhausen, nordöstlich von Berlin, beabsichtigt das ,'alte Schloß nebst seinem zehn . Morgen großen Park anzukaufen. Der P'an, der vorläufig erst in der Grunder werbskommission besteht, dürfte die , Zustimmung deS Plenums finden. Der .Kaufpreis beläuft sich auf etwa 400,000 Mark. Die Gemeinde hat di Absicht, Schloß und Park auf eine Reihe von Jahren an einen Unter nehmer zu verpachten, der hier ein Vergnügunzs - Etablissement arofjen Stils errichten will. Der U?: der gegenwärtig einem Fabriksttsitzer ; Sckmidt gehört, hat eine interessanie Geschichte. Das Schloß ist über k!!,nf hundert Jahre alt. Die Ouitzows hausten auf ihm vorübergehend Von späteren Schloßherren feien erwähn: die Köckcrihe, der Staatsminister von Friedenthal, der hier in den 70er Jahren Anpflanzungen und F,isz neuen anlegte, der Landrat Sckiarn Weber und Graf Friedrich von Schon born. ' , ' 1 1 i
