Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 25, 1912, Image 3

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    Omaha Tribüne, Montag fern 25. November 1012.
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Getrridebrand.
Worbereitunasmittek aenen heisAfe
ffne Artkn von Kttkeidkbrand sind
in diesem Lande mehr oder weniger
schon seit ladO angewandt worden,
dock, sind die Verluste, welcke die ftar
wer durch diese Krankheit erleiden.
uoq immer llverrascheno groß. 23ifl
kommt zum Teil daher, dak die ffar
rner oft nickt wissen, dak ibre druckt
vom Brand assiziert ist, oder dah sie
ie Vorbeugungimittel nicht kennen.
Wieder andere wenden Mittel an.
jedoch nicht in der richtigen Weise,
scdaß sie keine Resultate erzielen.
Wir -wollen zunächst im folgenden die
verschiedenen wichtigsten Arten von
Brand beschreiben, damit die Farmer
sie richtig erkennen, und spater aus die
Mittel zur Verhinderung der flrenk
eit zu sprechen kommen.
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gesunde und born .stinkenden Brand
befallene Weizenahre.
Der sogenannte stinkende Brand
sstinklng smut) beim Weizen, der
Käufig mit dem englischen Namen
.bunt bezeichnet wird, ist auf dem
Felde leicht zu erkennen, wenn die
frucht beinahe reif ist. Die davon
Gefallenen Pflanzen sind gewöhnlich
eiwas im Wachstum zurückgeblieben,
verkümmert, und die Aehren stehen
krader in die Hohe, als die von ge-
funden einen gefüllten. Die Hül
sen sind durch die schwarzen, pe
schwollenen Kerne weiter auseinander
getrieben. Wenn man die zähe Haut
eines solchen Kernes aufbricht, so
kommt eine schmierige, staubähnliche
Masse zum Vorschein, die einen et
genartigen üblen Geruch hat, ähnlich
dem von verfaulten Fischen. Dieser
Geruch ist bei einem stark affizicrten
Felde oft schon von weitem wZhr
rehmbar. Es gibt zwei Arten von
stinkendem Brand, doch sind dieselben
einander so ähnlich, daß man sie als
eins ansehen kann.
Der lose Brand (lause smut) ist
ern meisten Wahrruhmbar zur Zeit,
rrxnn die Frucht Aehren ansätzt. In
den Aehren werden Kerne und Hül
sen durch eine schwarze, russige Masse
ersetzt, die bald vom Winde fortge
ht wird, sodaf; der nackte
btengel zurückbleibt, der bei der
krnte gewöhnlich nicht bemerkt wird.
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Gesunde und iom beredter Vrand
angrgrisfene OJerjie näftre.
zuweilen von den Hülsen bedeckt, zu
weilen ober auch völlig unbedeckt sind.
Auch bei diesem Brand gibt ei zwei
sich sehr ähnliche Arten. Durch die.
sen Getreidebran wird ein größerer
Prozentsatz der 'ärnte zerstört. alS
durch irgend eine andere Art.
Der Maisbrand ist von demjenigen
der übrigen Setreidearten insofern
verschieden, als er nicht nur die Aeh
ren und die Bärte angreift, sondern
auch die Stauden. Die Krankheit ist
sehr leicht zu entdecken, da sie an ver
schiedenen Teilen der Pflanze schwär
z Auswüchse bildet. In der Regel
ist sie jedoch weniger nachteilig und
richtet nicht so viel Schaden an. wie
die übrigen Arten von Getreidebrcin
den.
WaS nun die Natur der Krankheit
anbetrifft, so ist die Urheberin eine
Schmarotzerpflanze, welche in dem
Zellengewebe anderer Pflanzen, wie
Getreide und Gräser, lebt und die
schwarzen, russigen Massen hervor
bringt Sie besieht aus zahlreichen
feinen, fast farblosen Fäden oder
Läufern und stiehlt ihre Nahrung
von den. von den grünen Pflanzen
für ihr eigenes Wachstum produzier
ien Nährstoffen. Außerhalb einer lc-
Der lose Brand" beim Wcizcn in ver
schicdenc 2ntrüirtluiiitotmcii.
(Links gesunve Ächre.)
Der bedeckte Brand (covered smut)
bei der Gerste ist mehrere Tage nach
dem die Gerste voll in Aehren ausge
wachsen ist, am meisten bemerkbar.
Die affizicrten Aehren haben eine
dunklere Farbe, als die gefunden, und
die Kerne bestehen auS einer grünlich
schwarzen Masse. Diese wird nicht
vom Wind fortgeblasen, fondern ver
bleibt am Halm, bis das Getreide
nngeheimst und gedroschen ist, wo
bei dann die kranken Kerne auf
brechen. Manche Teile der Brand
Massen werden jedoch durch die
Drechmaschliie nicht enlsernt, son
dern verbleiben im Getreide, das mit
der Krantheitsmaffe bischrnicrt wird.
Der lese Gersienbrand zeigt sich
dormhmlich zur Zeit des Aehrenan
satzes, und hier wird ebenso wie beim
Wch'N. die schwarz'e russige Masse
toi;i Winde fortgetragen.
Der Haferbrand ist kurz vor der
Reife des CeireideS am besten wahr
rehmbar, wo die kranken Pflanzen
kürzer sind und gerader emporstehen,
c.ls die gesunden. Statt der Kerne
kinoet man öuiull CMWassen, die
Haferbrand (gesunde und kranke Ach.)
benden Pflanze kann diese Schma
rotzerpslanze nicht lange fortkommen.
Gelangt die Mutterpflanze zur Reife,
so wird durch die Schmarotzerpflanze
die Bildung von Samen verhindert
und letztere produziert eine große
Menge sehr kleiner schwarzer Kör-
erchen oder Sporen. Diese mögen,
wie Samen, sofort Keime entwickeln,
oder mögen von Jahr zu Jahr un
verändert bleiben und zur weiteren
Verbreitung der Krankheit von einem
Feld zum anderen beitragen.
Es gibt viele Arten von Getreide-
brand. Sie gleichen sich in manchem
ihrer Lebensgewohnheiten, doch in an-
derer Hinsicht sind sie auch wieder so
verschieden von einander, wie die
mannigfachen Getreidearten. So kann
z. B. der Gerste Brand nicht auf
Weizen oder Hafer fortkommen, der
Weizenbrand ncht auf Hafer oder
Gerste, der Haferbrand nicht auf
Gerste oder Weizen, noch der Mais
brand auf irgend einer der kleineren
Getreidesorten.
Man findet den Getreidebrand in
allen Gegenden und Klimas, in den.'N
2?aiöbrand auf einem jungen Maiskolben.
Getreide gebaut wird, nicht nur im
Osten, wo das ganze Jahr hindurch
starke Niederschlage stattfinden, son
dern auch in den weniger feuchten Ge
aenden des Westens. Obwohl in
manchen Jahren diese Schmarotzer
dflgkuen besser zu gedeihen scheinen
al in anderen und Feuchtigkeit oder
Dürre ihr Wachstum offenbar beein
flussen. bleiben t doch feiten fiänjlH)
aul, und der Farmer muh beständig
tzaraus gesagt sein, daß seine etrei
deernte durch diese Krankheit geschii
digt wird.
Nopsläuse bei Hühner.
Eine schlimme Plage, die häusip
ein ganze HUHnervolk befällt, sind die
Kopfläuse, deren Wirkungen nicht sei'
ten alt Symptome der Cholera oder
ähnlicher Krankheiten der Berdau
unotorgane verkannt werden.
Die Vertilgung der Kopfläuse ist
meist mit großen Schwieriqkelten rk
bunden. DaS Einreiben der Köpfe
mit den üblichen Insektenpulvern ver
fehlt in der Regel den erwünschte'
Erfolg, dagegen ist eine Behandlung
mit einem der im Handel befindlichen
Kohlentheer . Desinfektionsmittel
wirkungsvoller. Obgleich der Pro
zentsatz der Lösung gewöhnlich mit 1
zu 100 angegeben ist, möchten wir den
Hühnerzüchtern ra!en. die Lösung
etwas starker, sagen w,r 1 zu 60 oder
(0, zu machen. Man faßt d:e huh
ner mit der linken Hand an den Bei
nen an, nimmt den Kopf in die rechte
Hand und taucht, während man den
Schnabel fest zusammendrückt, de:
Kopf und HalZ in die Lösung. ES
ist besonders darauf u achten, daß
die Hcilsfedern bis dicht an den Kor
per von der Lösung durchtränkt wer
den. Die Operation ist für daS Tier
natürlich ine sehr unangenehme und
strapaziöse, und das Huhn wird sich
eine Zeitlang nachher wie toll geber
den, doch tut sie ihm keinen Schaden
und schon nach wenigen Minuten wird
es sich beruhigt haben. Jedenfalls
ist diese Art du Behandlung dem
Bestreuen mit Pulver oder Beschmie.
ren mit Salbe vorzuziehen, da sie der
Sache auf den Grund kommt und
auch die Federn unbeschmuht läßt.
Nach Berlaus von etwa zehn Tagen
muß die Operation wiederholt werden,
um vereinzelte äust, die sich etwa auf
den übrigen Teil des Korpers verlern
fen hatten, sowie die seit dem ersten
Bade aus den Eiern ausgekrochenen
zu vernichten. Eine zweiinalige Be
Handlung gibt fast immer eine Garan
tie für vollständige Ausrottung der
Plage.
Es ist eine Eigentümlichkeit der
Hühnerläuse, daß sie sich meistens aus
inen bestimmten Körperteil beschrän
ken. So unterscheiden wir kopfläul.
Rückenläuse und Bauchläuse, und
außerdem noch die ' von allen drei
Sorten verschiedenen roten Milben,
welche die Sitzstangen und Stallungen
afizieren und sich über ihre Opfer
während der Ruhezeit hermachen. ES
kommt sehr selten vor, daß die Kopf
läuse andere Teile des Körpers om
greifen.
Weißkohl für den Winter.
Die beste Art. den Weißkohl für
den Winterverbrauch aufzubewahren,
ist wohl die. ihn in einem regelrech
ten Keller für Wurzelfrüchtc zu spei
chcrn. wie er bei jedem Heim auf dem
Lande vorhanden sein sollte. Ein
solcher Keller kann in einem Hügel
abhang in der Nähe des Wohnhauses
angelegt, oder wo das Land eben ist,
etwa zwei Fuß oder mehr unter der
Erdoberfläche ausgegraben werden.
Er sollte mit, einem starken Holzdach
versehen und dieses mit Stroh,
Maisstengeln etc. und einer genügend
starken Erdschicht bedeckt werden, um
den Frost abzuhalten. Für genügende
Ventilation muß natürlich gesorgt
werden. In einem solchen Keller
kann man Kartoffeln Aepfel, rote
Rüben, Karotten, weiße Rüben, Win-ter-Nettiche
etc. aufbewahren, sowie
auch die vom Stengel geschnittenen
Kohlköxfe. Ein gewöhnlicher Keller
unter dem Hause eignet sich in der
Regel nicht gut für die Speicherung
von Weißkohl, doch steht kein anderer
Platz zur Verfügung, so lasse man die
Kohlköpfe am Stengel und umwickle
sie mit mehreren Lagen Zeitungspa
Pier, um das Welkwerden zu verhin
dern. Dann hänge man sie an der
Wand oder an den Balken der Decken
auf. Der oben beschriebene Gemüse-
keller kann zur Not auch durch Fasser
ersetzt werden, die man auf einem
trockenen Platz in der Nähe des Hau
ses bis an den oberen Rand in die
Erde einaräbt und in die man die
von den Stengeln geschnittenen Kohl
köpfe hineinlegt. Die Fässer müssen
natürlich auch gut verschlossen und
bedeckt werden, um Regen und Frost
abzuhalten. Mit einer solchen Spei
cherung sollte man jedoch warten, bis
der Winter tatsächlich eingetreten ist.
Vorher lasse man die Kohlköpfe, mit
dem Stengel nach oben, an einem
geschützten Ort stehen.
Kalkgehalt deö BodenS. ,
Keinen Kalk hat der Boden, wenn
er bei dem Betropfen einzelner Siel'
len mit Schwefelsaure eö kann
auch Salzsäure sein' vollständig
tot bleibt. Bilden sich einige Blas
chen, so hat er etwas Kalk, aber fü,
die Kuljmen noch zu wenig. Braust
der Boden halb so stark auf. als ein
rrU Schwefelsäure betropftes Stück
Kalk tut. dann hat er hinreichend
Kalk. Man nimmt die Erdproben
zu den Versuchen don verschiedenen
Stellen und auch auS verschiedenen
Tiefen, um einen Ueberblick über den
allgemeinen Kalkgehalt . zu bekom
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Sollen Strassenbahn -Car- I
Anhaltepunkte geändert werden?
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Der üommercial Club nd der Omaha Anto-Motor (2lut
mobil) illub wünschen, die Straßenbahnwagen aus der
Nahseite der Stradenschnittlmnkte halten zu lasseil, anstatt ans der
Hernseite. wie sie gegenwärtig thuen. Tie Behauptung wird von
ihnen aufgestellt. daß dadurch Unfälle verringert werden.
Tie Omaha mid Council Bluffs Straf!e,ibaligesellscha't ist
nicht zu Wnusten drr Aenderung ans folgenden Wriindcn:
1. Es ist in dieser Stadt seit Einführung der Straßenbahn
der ctablirte, Brauch gewesen, aus der cmseite van Sijiüttimiüte.t
anzuhalten, und dies ist heute der etablirtc Brauch in der Äehr
zahl der Städte im ganzen Vande. Wir fühlen, das; eine Aende
rung Einheimische sowohl als Fremde verwirren würde.
2. An der Nahseite der Schnittpunkte anznliallen. würde be
dingen, dasz der Careinganr von der reuumg öl) Fiin, entfernt
wäre. Tie Zahrgäsle mliren dadurch gezwungen, durch Schimik zn
waten, um die Ears auf uugepflasletten Straften zu erreichen und
durch Schnee und Schlacke, um die CarS auf gepflasterten Straften
ail vielen Tagen während bei hinter zu erreichen".
Sorgfältiges Studium und Untersuchung habeil die Be
hailptuiljl nicht erwiesen, daft das Anhalten an der Naliseitc Unfälle
vermindern würde, Tie Theorie der Befürworter des Anhaltend
an der A'ahfeitc gebt dahin, daß weniger usammenstöfte erfolg",,
würden, wenn die Cars an der Nahfeite der Straftenschnittpunttö
anhalten würden. Unsere Eafrhrung und die Crsahrnng anderer
Straßenbahnen ist, das; nur wenige Zusammenstöße sich an Schnitt
punkten ereigne, wo die Car im Begriff ist, anmhalten. Neun
zig Prozent aller Zniainmenstöße ereignen sich in der '.Witte deö
Blocks odr an Schnittpunkten, woselbst die Car niä,t anhält ,und
deslialb durch die Aenderung nicht berührt würde. Und die iU'ri
,,en zehn Prozent würden sich dennoch ereignen, denn das Risiko,
das; eine Strafzenbalincar mit einem anderen Weiiihrt zusammen
liefet, wenn sie einen Schnittpunkt frciizt, bleibt dnjelh ob sie sich
von einein .yxiltepunft in Bewegung iei;t eder zum Stillstand
kommt, wenn sie den Schnittpunkt kreuzt, beiden füllen wurde
die Schnelligkeit der Car dieselbe sein.
Wenn die Omaha und l5ouucil Bluffs Straenbahngesellschaft
glaubte, dasz das 'Inhalte,, an der Nahseite Unfälle verringern
würde, würde sie es schleunigst ans finanzielle,, Gründen einfiih'
ren, wenn nicht aus anderen, da sie gezwungen ist, die Schaden
anfpriiche zn bezahlen.
4. Cine Vlnjeihl Städte, nachdem sie mit dem Anbalteil an
der Nahseite Versuche gemacht, haben es aufgegeben, und sind zn
dem früheren Branche, an der fternjcite anzuhalten, zurückgekehrt.
Bemerlenswerth unter den Städten ist die Stadt Minneapoliö,
woselbst die Verhältnisse denjenigen in unserer eigenen Stadt sehr
ähnlich sind.
Tie Omaha und Couitcil Bluffs Strafteubalmgefellschaft
wünscht in dieser Sache zu thuen, was bis Mehrzahl ihrer Iabr
gäste wünscht, das sie thuen soll, und, um ihren ahrgästen die
(Gelegenheit zu sieben, sich zu anftern, wird sie über die Frage
abstimmen lassen.
Am Montag, Tieustag und Mittwoch, 25., 20. und 27. Wo-'
vember werden sie beim Bezahlen des Fahrpreises vorn Kondukteur
einen Stimmzettel empfangen, auf welchem sie gefälligst ihre Wün
sche in der Sache änftern wollen, indem sie ein ttrenz gegenüber
..Far Side" oder Jlcat Side" inarkircn und denselben in den
Kasten auf der Hinteren Platform der Car stecken.
Es sollte int (Gedächtnis behalten werden, daft, wenn der
Nahseite-Haltepiinkt eingeführt ist, die Cars fernerhin nicht an der
Fernfeite anhalten werden.
Männer, Frauen und Binder si.ld gleichmäßig zu einer Stim
me für jeden Fahrpreis, den sie zahlen, berechtigt, und wir hoffen
aufrichtig, das; alle Personen ihr Recht an'"''en werden, jedesmal,
wenn sie fahren, sodas; wir einen maszgeendeil Ausdruck der öf
fenrlichen Meinung über diese Frage erlangen mögen, nicht nur
für unsere eigene Führung, sondern ebenfalls für die Führung
der Stadtkoininissäre, welche durch den Coinrnereial Club ersucht
worden find, eine Ordinz zu schaffen, die uns auffordert, an ner
Nahseite, anstatt ans A? .Jernfeite anzuhalten.
Omaha & Coimcil Bluffs Street
Railway Company
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mmmm MISZHSASHDZkSKASSIZS
Der Maikäfer.
Er km die Gesundheit vn Mensche
und Tieren schädigen.
Die Frage, ob der Maikäfer, wie
dielfach behauptet wird, giftig sei,
wurde unlängst von einem deutschen
achmann besprochen. Die Ansichten
er Fachleute, so sagt er, sind in die
ser Hinsicht geteilt. Die einen leug
nen es, die anderen meinen, daß er,
ähnlich wie die spanischen Flieg',
einen scharfen giftigen Stoff enthalte.
In der alten Volksmedizin galten die
Maikäfer als heilkräftig, man machte
sie in Hon,a ein und liefe sie von
Kranken, die an Rheumatismus lit
ten, verzehren. Sogar aus Enger
linqen wurde ein Heilmittel bereitet,
daS als besonders nervenstärkend
galt. Aber auch in der Küche für Ge
sunde wurden die Maikäfer in der
schiedenen Gegenden verwendet; man
bereitete aus ihnen eine Suppe, die
ahnlich wie die Krebssuppe schmeckte,
oder machte sie in Zucker ein. Hin
und wieder begegnet man noch heute
solchen Gerichten, obwohl die Zahl
der Maikäferliebhaber sehr zusam
menqefchrumpft ist.
Man bat nun nicht gehört, dag
Menschen nach dem Genuß der Mat
käfersuppe krank geworden waren.
Man wird sich darum kaum ent
schließen können, dm Maikäfer zu den
giftigen Tieren zu rechnen. Trotz,
dem muß aber darauf hingewiesen
werden, daß er unter Umständen die
Gesundheit von Tieren und Men
fchen schwer schädigen kann.
Im Dünndarm des Schweins nn
det man hin und wieder einen eigen
rtkgen Wurm, den Riesenkraker
sEchinorrhvnchus Gigas). Er zahlt
üu der Klasse der Rundwürmer: daS
Männchen wird 2V?. bis 3V2 Zoll.
das Weibchen 16 Zoll lang. Der
Kopf des Krakers trägt einen Rüssel,
der mit scharfen Widerhaken besetz!
ist. Damit bohrt er sich rn die
Schleimhaut des DarmS ein. Mund,
Magen, Darm und After fehlen dem
Wurm aan,lich: denn seine geiamtt
äußere Haut fauak die nötige Nah,
rung auS der Darmflüssigkeit dei
Schweines auf. Schon dadurch wird
da SaweiN rn seiner Ernährung ve
klnkrächtiqk, da die Kratzer oft in
großer Zahl in seinem Darm vor
kommen. Mitunter aber bohrt sich
der Wurm mit seinem scharfen Nüs
sel so tief in die Darmwond ein, daß
er dieselbe durchlöchert. Dann kann
eS zu schwerer Bauchfellentzündung
kommen, an der da Schwein zu
gründe geht. ?
Dr Entwickelungsgang dieser Pa
kasiten gestaltet sich in folgender
Weise: Der Kratzer legt im Darm
seine Eier ab. Mit dem Kote ge
langen sie nach außen. Sollen sie sich
weiter entwickeln, so .nässen sie in
den Leib wirbelloser Tiere, wie Kb
se, Asseln, Engerlinge usw. gelangen.
Hier bilden sich die Larven aus; ge
langen sie nun in den Darm von
Wirbeltieren, so verwandeln sie sich
in die Geschlechtstiere, die wurm
förmigen Kratzer, und der Kreislaus
der Entwickelung beginnt mit der Ei
sljlan? von neuem.
Mit dem Mist ans dem Schweine
siall gelangen die Eier auf den Acker
oder in den Gartenboden. Sie wer
den von den Engerlingen gefressen.
Nun entwickeln sich die Larven in
den Engerlingen und verbleiben auch
m den Maikäfern, die aus ihnen
hervorgegangen sind. Frißt nun daS
Schwein solche Engerlinge und Mai
käfer, so infiziert es sich mit dem
Kratzer. ..
Im menschlichen Darm wurde der
Kratzer nur in einigen wenigen Fäl
len vorgefunden. Damit ist die
Möglichkeit einer Uebertragung des
Wurmes vom Maikäfer auf den Men
sehen aber doch erwiesen. Durch
Verzehren einer Maikäfersuppe erfolgt
sie aber sicher nicht, denn nach dem
Üblichen Rezept müssen die geköpften
und der Flügeldecken beraubten Käfer
In einem Mörser zerstoßen und in
heißer Butter hartgeröstet werden.
Darauf erst werden sie mit passen
den Gewürzen gut aufgekocht. In
dieser Hitze gehen die Kraherlarven
gewiß zugrunde. Leider aber gibt
es in manchen Gegenden absonderliche
Maikäferesser. Sie reißen dem ge!
fangenen Maikäfer den Kopf ab und
saugen dann das Bruststück aus. Der I
Saft soll nach Nüssen. Mindeln oder !
öonig schmecken. Das ist nun ent,
schieden eine Unart, die man verpö,
nen muß. u mlo mehr, als auf diese '
Weise eine Infektion mit den Larven I
des KraöerS möglich ist.
Es erhellt aber daraus zugleich,
daß Maikäfer und Engerlinge in ro
hem. nicht gründlich durchgekochtem
Zustande ein verhängnisvolles Vieh
und Atflügelfutter sein können.
Auf der Fahrt zum
Herbstmarkt in Mirow, Mecklenburg,
wurden die Pferde des Handelsman
nes Feindt aus Strelitz scheu und
warfen den mit Woll- und Spielwa
ren beladenen Wagen um. Beim Um
stürzen explodierte die unter dem
Wagen hängende brennende Petro
leumlampe und setzte das Gefährt in
Brand. Während es dem Besitzer ge
lang, sich zu retten, konnte seine
Frau, die im Wagen lag und schlief,
nur als verkohlte Leiche hervorgezogen
werden. i
Bestellt die Omaha Tribüne.
10c die Woche durch Träger.
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Matinee tigllcli 2:15 Abends 8:15
preise: Gallerie 10c, beste Sitze 25c
bis auf Samstag und Sonntag
Abends: 10c, 25c. 50c. 75c.
KRUG THEATER
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THE BIG REVIEW
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Zum Prozeß der vier Revolverhelden.
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Distriktanwalt Whitrnan wird im ganzen Lande wegen seiner
Energie, die er in dem Prozeß gegen den Polizeilentnant Becker und
die Mörder deö Hazardspielerz Rosenthal entwickelte, belobt. Bitte?'
wurde er von dem Vertheidiger ter Banditen. C. G I. Ägh
belampst. Heule aber sind sie wieder gute Frennde.