Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 19, 1912, Image 2

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Tigllch e Oniit T r i b S e.
ZÜS der Kanalzotte.
Tie Nt'!'aratur.t'r:'lä:t.' bei Mata
chin. Folln Tiuglcr's Bifla"
Ter Watunspc. Auf der ex
che nach Orangen, lie Monte
Chnsto-Insel in, Chagrcsflussc
Panama'S mmer PräsidtMt.
Tie Lage der 7zrauctt.Wirthschaf,
len auf dcr iianalzoiie.
W o 1 8 o n a, Panama.
Mute Oktober 1912.
Nachdem ich nun beinahe sechs $aly
tc als Arbeiter in diesem Lande weil'
te und beinahe auf allen Stationen
entlang der Linie zeitweise beschäftigt
war, von Porto Aello im atlank.schen
Meer bis (ylamciieo Island im Stil
!en Ocean, die cxtremeFnde ronOn
sei SamsOuerstrich durch diesenioii
tinent, so inöchte ich behaupten, das;
der Franzose, tvclcher den Vap, Ma
tachin 21)0? gründe, von Rechts
wegen hätte gehängt werden sollen.
Zum besseren Verständnis; des
kvrthen Lesers sei envähnt. das; die
aroke Wcirgona Neparatiir'Werlilat'
te näher dem Orte Matachitt licqi.
als iorgona und rsvrimalich
auch B. M. Shop hieß. Und mif al
len Kennzeichen, wie Arbeitermarken
rtc. steht heute noch B. M. schön ein
gravirt oder geslanzt von kundigen
ranzosenkänden. Taft ich den Grün
der dieser Werkstätte so unbarmherzig
l'ekiandeln möchte, hat seinen Grund
darin, das; ich diesen Ort als den un
gesundesten betrachte auf der ganzen
ttaiialzoiie und ich glaube medizini
schc Autoritäten stimmen mit mir
iiberein, wenn auch natürlich nur
stillschweigend.. !
Auf einem ctii'a 500 Fuß hohen
Hügel in der ?!ähe von Panama amj
stillen Ocean, wurde kürzlich ein
Prachtgebäude vcrsteigart. welches
unter den Namen Folly Tinglcr"
bekannt war. Es war nämlich
3t'uyö Tingler, welcher das Gebäu
de errichten lies, nachdem er in die
sem heißen Tkalkessel sür die Arbei
ter eine Werkstätte erbaut hatte. Jtiir
die armen Arbeiter die eigentlichen
Erbauer des Panama Kanals, war
dieser Ort Gorgona gut genug, aber
für sich selbst und seine werthe Fa
milie bcnöthigte dcr selbstsüchtige
Franzose einen lustigeren Ort als
Wohnung nd keine Kosten wurden
gescheut, Billa Dingler zu erbauen.
trotzdein icder Fuß Dolz für das Ge
bäude auf Mannes Rücken auf jenen
iugel befördert werden mute.
TaS den Arbeitern angethane Un
recht rächte sich übrigens schon da
mals, indcmMadameTingler und it
re Tochter dem el'enieber erlagen.
kurz nachdem sie von Paris angelangt
waren ,um die lusligc Wohnung am
Stillen Meer zu beziehen. Bewohnt
wurde das Gebäude nie, trotz den
hohen Kosten, welche es sür die Ak
tienhalter dcr Panama Kanal Co.
verursacht hatte. Was ich gegen die
Lage dieser Werfftättc habe, ist der
Unistand, daß dieselbe zu tief liegt,
nur etwa 50 Fusz über dem Meeres
spiegel und von allen Seiten einge.
rahmt von bewaldeten Hügeln, (nicht
weniger als 42 wohlgezähll). also
abgeschnitten von jedem frischen
Luftzüge. Und besonders jetzt, wäh
rend der Regensaifon ist tagtäglich zu
beobachten wie Zloischen den Hügeln
hindurch ein (Renntier über Gorgona
hereinbricht: manchmal sogar mehre
re von verfchiedenenSciten kommend.
Also kann der werthe Leser sich ein
bilden, daß es hier recht ungemüth
lich ist für mich, nachdem ich die fri
sche Mccresbrife beiderOceane kennen
lernte.
Na. zum Glück kann es nicht mehr
lange dauern mit Gorqonas Herrlich'
keit, denn der große See steigt täglich
und bereits lecken dessen Wogen an
diesen Usern, wo vor Jahren der
E hagres mit unheimlicher Schnellig.
reit vorbeiraufchte. Trotzdem wir et
wa 30 Meilen vom Atlantischen
jcean entfernt jrnd, haben wir be
reits einen stillen Wasferitand von
etwa 15 Fuß hier, was 5 Fuß über
oem Meeresspiegel bedeutet, nach ein
Jahr und dann soll diese Werkstätte
nach Baiboa am Stillen Ocean neu
erste hen.
Tie Gebäude dort sind schon im er
sten Stadium und werden hochmo
dern fein in jeder Beziehung. Sogar
ein Trockendock für die größten Schif
, se ist im Plane vorgesehen. Aber ku
rios kommt es einem vor, hier den
großen, stillen Wassertümpel zu sc
den. wo früher ein schnell fließender
Strom war. Alltäglich kommen
Kraftboote hier vorbei, welche vom
Ocean in den Gatunsee transferirt
waren. Und das Ueberschreiten resp.
Turchwaten des Rio Chagres gehört
dcr Vergangenheit an. Erinnere mich
noch gut an einen Sonntag dir fünf
Iabren, als ich nach dem jenseitigen
Ufer auf die Orangenjagd !egab, mit
meiner schöneren Hälfte. Hier wer
den die Damen, aus den Staaten
nämlich unternehmungslustig resp.
sportlich" angehaucht und b'.e meine
hatte sich es in den Kopf gesetzt, mich
i:i begleiten, beimTtibizen von Oran
rz. (Kegenüber Gorgona war eine
i riH im Chagres, etwa zwei Fus;
: .'f. bei einer Breite von etwa 200
W Für einen Mann war c5 kein
y Risiko. Tort zu kreuzen, aber
i einer berockten Frau als Beglei
, war es doch eine bedenkliche
?. Da, gerade als ich fri? die
' C'tzZc zum Ucrcrgang suchte,
r.iui eine Indianer Iun.ifran daher
aZ der Kirche und tapvte ohne iaii
dcrn in den Fluß, um ihre Palmbiit
te ein inseitigen Ufer erreichen.
?a sie ihren Sontagftwt. aus ei
nein bellen, luftigen Mvt!,er Hub
berd besleliend, nicht in Gefahr al,Z
setzen wollte naß zu livrdm, raffte
sie denselben einfach bis zu gan, ge
jährlicher Höbe hinauf und schritt
miithig durch die Fluthen. Für mich
U'ar es natiirlich ein großer Vortbeil.
einen solchm Piloten und Leitstern
m haben und ich kam gliicklich in den
Spuren meiner Fiidrerin lnnul'er
livnn auch die Kleider meiner Beglei
terin sich oft gesalirlich um niene
Spauerbölzer wickelten, wegen der
Strömung. Weiße Frauen sind eben
nicht so pracktisch wie Indianerinnen
.eer Lrangenfang wäre mir
übrigens beinahe schlecht bekoinmen
da der ölte Grieche, nvlcher sich als
Eigentbünier desselben ausspielte
mich einstecken lassen wollte, als ich
.'lbends mit vollem Sacke heimwärts
zog. ü'ewuNter Wnraic natte nam
lich einige Tmiseiid Hecktaren Land
gekauft" von den ran.zosen und be
trachtete es als sein giües Recht,
auch Eigent! iimer zu bleiben nach
der nmerikanischen Okkupation der
Kanalzone. Ter wertvollste Theil
einer Beiidung" bettebeiid aus der
Insel Monte Christo imChagrebflusz,
wo er aus armdickem Zuckerrohr
Rum fabrizirte. Iedt ist die Insel
mitsainmt der Schnat'Lbrennerel ver
chwunden uud es gelang oem alten
Sünder thatsächlich $Um) aus dem
guten Onkel Sam herauszuschlagen,
als Entschädigung da'iir. daß die
Tainpfschaufeln seine Insel ans den
Kopf stellten.
Bei der Transaktion erwieZ es sich
ibrigens, daß die Herren Advokaten
auf der ganzen Welt gleich sind. d. h,
stets das geschäftliche im Auge haben.
Bon der obigen Riesensumme verblieb
dem Griechen nämlich gar nichts,
nachdem die Herren Rechtögelehrten
für ihn den Prozeß gewonnen hatten.
Sogar einige hundert Faß guten al
ten Rum mußte der arme Kerl zuletzt
noch in Pfand geben, für die werth'
vollen Tienste seiner Rechtsvertreter
und beute schlägt er sich kümmer
lich durch in Colon als Budiker.
Bei solckzenTransaktionen drängt sich
einem unwillkürlich Abscheu gegen
den Advokatenstand auf, denn eS wa
ren Söhne der Ver. Staaten, welche
Onkel Tams Kasse auf erwähnte Art
erleichterten. Hätten sie ihrem Klien
ten zu einem anständigen Vergleich
gerathen, dann hätte die Regierung
eventuell die Hälfte sparen könn,
und dem 5tläger wäre wahrscheinlich
auch etwas verblieben.
Uebrigens sind hierzulande die Ad
vokaten nicht die einzigen Unbeschei
denen, sonder haben zahlreiche Ge
nossen, welche das gleiche Motto als
Richtschnur haben. Tasselbe lautet
Get the Suckers Moneg! if vou can't
gct it m a iioneft way. get ü any
bow!" Ein Wirth in Colon fchnite
sich nicht, dieses famose Motto m cv
nem Lokal aufzubängen.
Apropos, zene schonen Tage scheinen
jetzt vorbei zu sein, -cit der nc: Prä-
sident der Panama Republik, Beli
sario Porras. im Amte ist. Ettva ein
halbes Tugend Amerikaner, welche
im weyeimen immer noch durch
VIuciLsplele Gefchaf machten, wur
den unter dem neuen Regime des
Landes verwiesen. Der neue Präsident
hat thatsächlich seit semer Einfetzung
mit ewene genesen, daß er es ehr
lich meint und den Muth hat. seiner
Ueberzeugung Geltung zu verschaffen.
Kurios ist, daß der Hm in seiner
JnaugurationsredeMangel und Schä
den des Landes, welche ich früher in
diesen Spalten erwähnte, seinem
Volk klar vorhielt. Und offene Be
kennung der Sünden ist ja der erste
Schritt ' zur Besserung. Ein wenig
sonderbar war die Erwählunq des
Herrn Porras aber doch, oenn die Ne
gierung der Ver. Staaten hätte es
jedenfalls lieber gesehen, wenn sein
bedeutendster Gegenkandidat, Senor
Pedro Diaz. erwählt worden wäre.
Auch die Panama - Regierung wollte
Herrn Porras nicht und ohne Zweifel
wäre es hier bei der Wahl zu Blut
vergießen gekommen, wenn die starke
Hand Onkel Sams nicht vorhanden
gewesen wäre. Wenige Wochen vor der
Wahl veranstaltete die Panama - w
gttrung eine Bemonstratron, welche
mtipte unbedingt Col. Roosevklt als
Sieger aus dein Wahlkampfe hervor
l)then, denn da Verhältniß scheint
rrrt das gleicht zu sein, wi hier
ccr ter Wahl gewesen. Auch in Gor
gona beginnt der Wahlirubel. Leyte
Wzche fanden die Pakteikonventionen
im ?). M. 15. A. lubhau statt. Tn
Reigen eröffneten die Republikane?,
bei welcher Versammlung nebenbei ge
sat hauptsächlich Tamen in Gesell,
sckaftstoilette glänzten. Tann folz'N
hu .Progressiven'. Sozialisten uns
zuletzt die Temokraten. El wurde so
gar die Frage laut, ob die Pro??k'
bi'.ions . Partei ein Ticket aufstelle.:
solle, aber wie ti scheint, ist hier kein
5ld für diese Partei. Oder schämen
lich vielleicht unsere Prohiditionisten.
ihren Glauben öffentlich zu bekennen,
se.t ein Borfall, der sich in Gatun ab.
stielte, bekannt wurde. Ein dortiger
Wassersimpel hatte nämlich sein Frau
chen nach Panama xum Einkaufn!
entsandt und Abends, als ein Reger
ibren schweren Suit Ease' die Beton
treppe vor der Station hinaus,
schleppte, stolperte er und ließ das
Gepäck die Treppe hinabpurzeln. Un.
ten angekommen, rann ein Bächlcin
aus dem .Suit Cafe", das nach etwaZ
ganz anderem alz Kölnischem Wasser
roch. Beschwören ließ es sich nicht.
ebtx doch giebt es Leute, welche be.
Häupten, es sei Schnaps gewesen. .
Ti zahlreichste .Konvention' hat.
ten hier die Sozialisten und die
schwächste die Demokraten, welch lekie-
rcs insofern sonderbar ist. weil ver
vier Jahren Bryan linahe einstimmig
erwählt" würde hier in Eoroena.
Bei allem Respekt für meine " Ar.
teitekollegen sozialistischer
BezeichnkKd
Personal v
"Tdiil n 'rt r
d ist I. wie sich hier da
mindert l einer kurzen
Sxai.ne von Jahren, denn et sind nur
wenige derjenigen Übrig, mit welchen
ich früher verkehrte. Wenn ich jejst den
üblichen Stehschoppen in Empfang
nehme und dabei nach Diesem oder Je
nein frag,, fällt mir immer da alle
Lieschen ein:
n der alten Schänke wieder
t e h ich vor dem vollen Glaö.
Wo ich fckon vor vielen Jahren,
Ach vor vielen Jahren s a ß.
Manches hzt sich hier verändert.
Anders ist Geräth und Wein
Und doch kann ich mir's nicht denken.
Das; es konnte ander! sein.
Ja, mich dünkt, als wär ollei
Was seitdem geschah ein Traum
Und ich säße, noch der Alt.
So wie einst im allen Raum.
Wähne, wenn die Thür sich öffnet.
Daß noch Mancher käm' herein.
Der inst froh bei mir gesessen,
Doch nun schläft im engen Schrein.
Henry R o h r.
Der Janzpianist.
Eine Künstlernovellc von Paula
Gura.
möckte ich denselben aber doch keinen
e.roßen Erfolg auf dem Felde der o-
litik prophezeien. Für die Hauptämter
nominirten sie Frauen. Ein Redner
erklärte unter großem Beifall, daß
tic Frauen unter sozialistischem Re
gime endlich .frei' würden. Hier hat
beinah jede Frau ine Neaerin ?.ur
Verrichtung der Arbeit; steht auf wann
es ihr beliebt und macht ihre regelmä
Big xriyiour nacv einer der Nusten-
iadke. etc. Kurz, ein Leben, wie es
idealer gar nicht denkbar ist. Da
möchte man wirklich fragen: .Mein
Liebchen, was willst Tu noch mebr?"
Ja selbst die dienstbaren Geister weiö-
Ilchen Geschlechts sind hier ganz her
Als Klaus Martens daö Zimmer
miethete, hatte er gar nicht auf das
Fenster geachtet, uns die Frau Lehrer
huikte sich, besonsers darauf hinzu
weisen. Der junge Mann mit den
schönen ernsten Auaen aefiel ibr. und
Färblinz '? wiederum konnte sich gar nicht vom
Balkon trennen. Räch dieser
schrecklichen Bud in der engen, dunk
len Gasse hier diese intensive Helle und
gute Luft! Im Frühjahr würden die
Bäume und Gärten ringsum ihm von
ihre . Blüthen den Tuft heraufsen
den
Im Frühjahr! Wer weiß, wo er
dann war. Sicher wieder gekündigt,
wie er's nicht anders gewohnt war.
Sein unalllckseüges Klavierspiel!
Ueberall hielt man's nicht lange aus
mit seiner .Paulerei'! Und hier
würde es nicht anders sein!
Am ersten Oktober war er eingezz
gen und Ende November kam ein fast
srühlingsmildcr Tag mit lockenden
oorrageno frei, xox kurzem quittirte ; Sonnenschein. Klaus, der stunden
zum Beispiel eine den Dienst, weil j lang geübt hat. tritt auf den Balkon
i:e di Wäsche besoraen sollte. Sie imh ft d, miibm fteif nxs,ss?n?n
sagte wortlich: .Ro. this work is too! Körper in wohligem Dehnen. Da
hard for me, I can make more Money ! schauen ihm vom Erkerfenster her zwei
m Eclon lwmg wlth a man!" Na! lustige Blauaugen aus einem lieblichen
aIl! Gesicht entgegen. Ein heißer Schrecken
Diese Gegend ist sehr fruchtbar und durchfährt ihn bei dem überraschenden
ergibig. Wo früher Unkraut stand. ; Anblick und er formt den ihm noch un
stehen jetzt tausend Bananenstöcke. ! faßlichen Gedanken, wie dieses ttu
ebenso Papaiya. eine Frucht ähnlich 'zende Wesen so plötzlich in sein Zim
nuz darüber und hat dem Hausherrn
schon n,!t der Kündigung gedroht.
Wenn St. dock nur mal wa An
deres spiekn würden, sagt sie im
mer."
Die beiden jungen Menschen suchen
sich nun hie und da am Erkerfenster.
Sie habe,, sich von Herzen lieb, die
reizende Erzieherin der Heldrichschen
Kinder und Klaui Marien, der arme
Pianist au! gutem Hause. In den
kurzen Minuten, die sich Elisabeth von
den ihr anvertrauten Kindern fort,
stiehlt, haben sie sich unendlich diel zu
sazkn.
Heute weiß aber Elisabetl' etwas
ganz BcsondcreS mitziithcilcn. Ten
ke Dir nur." sagte sie lebhaft. ..die
Gnädige hatte gestern Besuch einer
Freundin, und als Tu gerade wieder
paukten", kam die e auf den köilll.
chen Einfall, meiner Herrschaft z e
nem thi' dansant zu rathen und da
bei von Deinen Tänzen zu profitiren.
Tu hättest die Baronin nur seben
sollen. Sie nahm aS Gewohnheit
das Lorgnon, als ob sie Tich durch
die Wand betrachten wolle, und flö.
tete: der Mensch spielt ja kolossal
rlwtliniisch. das ist ja der geborene
Tauzpianist und dabei wiegte sie
ich neckisch ans dem Sopha hin und
,'cr.
Wann soll denn dcr Thee stattsiii'
den?"
Nächsten Tonncrstag um fünf
Uhr. Sie mußten doch die Stund'
auswählen, in denen Tu gewöhnlich
übst."
octii eingefädelt! Aber warte mir,
ich . .
Was aber? Tu wirst mich doch
nicht verrathen. Klaus?"
co was glaubst Tu a selbst nicht
von mir! Nein. Liia frage nicht.
ich habe einen feinen Plan!"
sich erst jäh zusammenreißen, um rilBrloche! herunterlaufen. Da Band
verbindliches Lächeln bei all dvm ist mit Filz oder andere sslüfsigkein
iiberschivän.'lichen Beifallsäußeru'' stark aufsaugenden Stof en besetzt.
ge z zeigen. .Kommen ,,e." sagt
Professor Abentiml. Sie müssn mir
erzählen."
Im Arbeitszimmer des Konsuls
hört er Klaus Mariens' Geschichte.
Und nicht walir, ich darf mm Ihr
Schicksal in di? Hand nehmen?" bit
tet ihn theilnahmövoll dcr väterliche
Freund.
Klau! nickt dankbaren Sbttxtni. Er
sitzt wie im Traum, bi! am lichtn
Rechteck ter offenen Thür die zierliche
Gestalt Elisabeths vorübergleilet. Da
die da! Oel in sich aufsaugen, dci!
dann oben von den Walzen wieder
ausgepreßt wird. In neuerer Zeit
wird zum Heben von Petroleum au!
Bohrlöchern in immer weiterem Um
fange auch Druckluft benutzt. Da! auf
diese Weise durch den Lustdruck em
porgebrachte Erdöl zeigt, infolge der
Mischung mit der Preßluft, zuerst eine
milchige, trübe Farbe. die sich jedoch
bald verliert.
Geht eine Peiroleumquelle in ihrem
Ertrage zurück, so sucht man dicscM,
thut sein Herz einen schnellerenSchl.ig.j wohl durch da! sogenannte Torpedie
weil er weiß, daß nun da! Hold, das
uße. das ihm gehört, mit ihm ge
borgen ist.
Tie Petroleumgewinnung.
Bon Grubeninspeklor I. Schürmann.
ohne allem Zweifel bedeuten sollte,
daß die Regierung ihren Kandidaten
erwählt haben mochte. Die Polizeifol
dätchen wurden nämlich kurz vor der
Wahl mit funkelnagelneuen Schieß
prügeln ausgerüstet und bei einer
großen Parade wurden die blitzenden
Bayonett dem Pöbel" vorgeführt.
Es war offenes Geheimniß, daß die
Parad: zur Beeinflussung derStimm
geber veranstaltet worden war. Des
halb kann man stolz sein auf das
Handeln der Ber. Staaten Regierung
in dieser Angelegenheit, denn trotzdem
i h r Kandidat dem Volke nicht ge-
nehm war, ging die Wahl thatsächlich
der Zuckermelone. Es sieht recht ko
nu,q aus. o zehn bis zwanzig de:
großen Früchte an einem dünnm
Stamme zu sehen. Uebrigens erstreckt
sich die Fruchtbarkeit noch weiter.
denn di kleinen Wollköpfe sind in den
letzten Jahren sehr zahlreich geworden.
Letzthin sprach mich eine junge Schön
an und bat mich, ihr meine Wäsche
wieder zum Besorgen zu geben. Als
ich sie fragte, woher sie mich kenne, er
klärte sie, sie sei doch immer mit ihrer
Mutter zum Wäscheabholen gekommen
vor vier Jahren. Damals war sie ein
kleines unscheinbares Kind und Zetzt
trägt sie einen kleinen fetten Woll
köpf auf dem Arm herum und erklärt
stolz, es sei ihr Georg. Auf die Fraze
nach dem Vater des Kindes erklärte
sie: He is gone back to Barbados,
because the commission fired him".
Solche Kleinigkeiten nehmen diese
Naturkinder sehr leicht besonders
weil kein Mangel an Ersatz ist.
' Die prominenteste Persönlichkeit"
hier in Gorgona ist wohl der Escl,
welchen in unternehmungslustiger
Kanalgrader vor Iabren importirte.
um oie Jug- uno eilimerzumt ?u
verbessern. T:e Jungens haben ihn
riavam v ourn aeiaun. we
Raine seine Berechtigung hat. Es bie-
tet wirklich große Unterhaltung zuzu-
sehen, wenn er den angepflockten Vo-
nies seine Visite abstattet. Stunden-
lang torkelt er von einem zum andern
und wird meistens mit Huftritten eni
pfangen, welche er würdevoll in Em
pfang nimmt. Nach jedem derartigen
Empfang streckt er den Kopf gen Hsm-
mei und schreit sein langgezogenes
I , I a. Wirklich ein Muster
gatte. der zu allem Ja sagen kann!
Zum Schluß will ich noch der
Wirthschaften Erwähnung thun. Es
ist insofern erwähnenswerth, weil der
Getränkehandel hier eine weitgehende
Umwandlung durchgemacht hat in den
letzten vier Jahren. Früher waren hier
nämlich 10 Wirtbschaften. von Ire!,
chen fünf von Chinesen beirieben wur-
den. Die drei bedeutendsten waren in
Händen von Amerikanern. Einer der-
seiden soll mit ettva 5100.000 nach
der Heimath in Kalifornien zurück:
reist fein, die beiden anderen litten
Schiffbruch. Früher berechneten die
Wirthe unverschämt hohe Preise und
unier ixm pocizrincyen tcnurj oer ner. I gewayrlen viel Kredit, nach dem
Staaten vor sich, was jedem Bürger! Grundsatz, daß der aroße Brokit. v'r
von Panama freie Ttmmenabgabe I den ehrlichen Leuten abgezwackt wird.
.wt..r:ri.i.. ts : . n - .y . ... . 'r ... "
yciLUiUClutie. JLK vuimiua , (IN
lokaler voiitiich! Geheimbund, hatte
zwar Gegenanstalten getroffen, als
aber bekannt wurde, daß am Abend
vor dem Wahltage einige hundert U.
S. Marinas auf Pier 11 in der Nähe
von Colon inquartirt worden waren,
verlief die Wahl sehr ruhig. Wenn
man ine Parallele ziehen wollte in
Bezug auf die Präsidentenwahl hier
und in den Ber. Staaten, dann
für den Verlust aufkommen muß.
Jetzt sind nur drei Spanier und ein
Grieche hier 'm Wirthsgeschäft und
führen dieselben ihre Geschäfte in pr
dentlicher Weise. Recht kurios sieht
ine heutige Kanalzon Wirthschaft
aus. Weil weder Tische noch Stühle
erlaubt sind, sind die Bars bis zu 60
Fuß lang und Iser Barkeeper muß
flmke , Gh Werkzeuge haben, wmn
Mann an Mann , an der Bar steh.m.
mer gekommen fein kann, zu direkter
Frage.
.Ich. in Ihrem Zimmer? Was fällt
Ihnen denn ein?" entgegnet das Mäo
chen etwas pikirt, .ich bin doch hier
nickt in Ihrem Zimmers
Ja, wo denn sonst?" KlauS
trift näher und überzeugt sich davon,
daß das Fenster thatsächlich zur Ne
benwohnung gehört. .Komische Ma
rotte des Baumeisters," meint er, ein
Bißchen verlegen.
az ix im ganzen Haus )o er.
klärt das blonde Mädchen. .Die eine
Partei hat einen Erker, dessen Seiten
fenster direkt auf den Balkon der Nach-
barschaft fuhrt." .
, Pardon." sagt nun Klaus höflich,
.wie konnte ich das ahnen? Bin ja
leider während der ganzen Zeit mei-
nes Hierseins noch nicht aus oen Bal
kon gekommen.'
.Aber desto mehr an Ihr geliebies
Klavier!"
.Wird das unangenehm empfun
den?' fragte Klaus, und des Mäd;
chens feines Ohr bemerkt den leisen
Unterton ängstlichen Erschreckens in
der Frage.
Wie man's nimmt! Ich und die
Kinder, wir hören Ihnen gerne zu
Oft, wenn Sie in der Dämmerung
spielen, dann zünde ich kein Licht an.
Ich setz mich mit den Kindern, mei
nen Lieblingen, an dn Kamin. Ich
bin ein Traumliese, und so fallen
mir in dieser Dämmerung allerlei
Märchen und Geschichten ein. Die
lustigen passen ja gut zu Ihren Tanz.
melodien, ober
Nun?"
.Ach ich ich höre da manch
mal etwas Anderes heraus, und da
rauf passen dann di lustigen Sachen
nicht mehr. Mir scheint es, als ob
in Ihren Uebergängen oft eine groß;
Sehnsucht mitklingt, die Sie dann
schnell durch Tänz betäuben wollen
verzeihen Sie. ich bin ja nicht so
musikalisch und kann mich irren '
Sie haben sogar ein äußerst fein-
nes. musikalisches Empfinden." sagte
er warm. Ich habe oft Heimweh
und das können freilich all die Tanz
weisen nicht übertönen. Durch bit
terste Noth bin ich zu diesem Beruf
gedrängt worden. Ein Unglück ent
riß uns den Vater, ehe er für unsere
Unterkunft etwas thun konnte, für die
leidende Mutter und uns vier Kin-
oer. Jcy fkudirte gerade bei einem
großen Meister, wollte ein großer
Künstler werden und spiele
nun Abend für Abend zum
Tanz auf "
.Sl Armer!"
Und wenn es damit gethan wäre!
Aber dies seichte Musik auch noch zu
Hause spielen zu müssen, daß die
Finger nicht aus dcr Uebung kom
men Die Gnädige seufzt, und stöhnt ge-
Am Donnerstag sammelte sich eine
robgeillmmte Gesellichaft in den be
haglich vornehmen Räumen des Kon
uls Hcldrich. Ter Clou des Abends
war, iaß es keine Tanzkarten gab.
sondern die unsichtbare Munk die Art
des Tanzes bestimmen sollte. Punkt
em Viertel nach fünf Uhr wurde ein
erlendcr Arpeggiengang gehört. Aha
- die Einleitung! Alles suchte den
unsichtbaren Spieler, man fand diese
Idee der Hausfrau reizend raffinirt!
sie seloit aiilimrte zum Engagire.
is Mit tk wurde gleich beginnen
dte Paare fanden fich, itanoen tanz
bereit
Ta was war das? Statt des
erwarteten Tanzes die ersten weh
muthsvollcn Akkorde des Chopinschcn
rauermarfchcs ( Man stand, man
lauschte, iixis daraus werden würde.
Eine gebeugte Seele schien da
zu klagen, aus ihrer Trauer sich die
Hoffnung m hehrer Remheit in dem
oft gehörten, hier meisterhaft derstan
denen Mittelsatz zu erheben.
!te anfängliche Enttäuschung war
einer .hellen Bewunderung gewichen.
Jetzt begann drüben di große C
dur-Sonate von Beethoven. Wie er
gleich das Allegro con brio" mit wir
belnder, pulsirender Beweglichkeit cr-
füllte! Donnerivetter", rief endlich
Professor Abentum, der, selbst ausge
zeichnet Musiker, .in Musikkreiscn
tonangebend war. in die allgemeine
Verblüfftkeit hinein, der Mann kann
was! Das lebt ja Alles, was der
spielt! DaS spricht, das packt, das
überwältigt! Ja, wer, wo ist denn das
eigentlich?"
In wundervollstem piano pianissi
mo kam die Wendung nach der Tomi
nante von E-dur heraus, die Cres-
cendi pracytvou vewnend, um cai!n
gleich wieder in zarte Heimlichkeit zu
versallen.
Jetzt die Fermate sieben Talie
vor Schluß.
Großartig diese Steigerung bis
zum Fortisslmo und gleich Jubellau
ien fcylale nun oer zunge Meiiler cie
Schlußakkorde herüber. Gleichzeitig
war aber auch der lebhast .Mufikali-
sch" schon zur Thür hinaus und hü
ben an der Wohnung und drückt euf
die Glocke und drängte die rundliche
Frau Lehrerin beiseite und schob sich
vorwärts direkt auf die Thür zu, hm
ter welcher er den Pianisten leise pra
ludiren hörte. Im Nu war die Klinke
herunter und schon stand er ro: dem
Erstaunten. Menschenkind, um Got-
teswillen, Sie sind ja in Beinadeier,
kommen Sie, spielen Sie mir was am
Flügel drüben ist ein Flügel', be
tonte er als Lockspeise, bitte, bitte,
kommen Sie!"
Klaus ließ sich hinübcrzerren. In
eiilcrii abgetragnen Rock stand er
ohne Verlegenheit der festlich geputzt
en Gef ellschaft gegenüber. Er hatte
nur Elisabeth gesehen im weißen
Kleids, das (Micht blas; bis in die
Lippen, im Auge ein seltsames Leuch.
ten; er hatte den Flügel gesehen, den
der bewegliche Professor geschäftig
aufst'Iug.
Ein Blüthner! Zärtlich streicht
Klaus über das glatte Holz. Er sieht
das herrliche Instrument, sieht es im
elterlichen Musikzimmer stehen. Alte
Zeiten dränaen sich vor, sprechen zu
seinem Herzen. Alle Lust und aller
Schmerz seines jungen, verarnUen
Lebens stürzt sich über ihn herein und
in dem Aufruhr seiner Seele, die
ahnt, daß -hier vielleicht die Rettung
nahe, meistern seine Hände die Ta
sten. läßt sie leben und erzählen, kla
gen und jubelnd enden in einem hoff
nungsfröhlichen, von zarter Liebesme
lodic durchwc'bten Aufschwung, der
alle Hörer in seinen Ban zwingt.
Er ist wie ein Trunkeucr. , Er muß
Da! Monopolprojekt für Peiro.
leum. das die Berstaatlichung te!
Großhandels mit Petroleum ieitenZ
de! Teutschen Reiches in Aussicht
stellt, lenkt die Aufmerksamkeit der
Allgemeinheit auf dieses so nützliche
und unentbehrlich gewordene Natur
Produkt. Die einfachste und zugleich
die billigste Art der Petroleumgewln
nung geschieht miitels natürlicher
Quellen oder Bohrlöcher, aus denen
da! Petroleum in ununterbrochenem
Strome selbstthätig zutage ausfließt.
Solck natürlichen Quellen kommen
vereinzelt in den petroleumreichen Ge
genden. namentlich bei klüftigem Gc
birge, vor. Häufiger sind die künstlich
bohrten Quellen, die, wenn das
Erdöl mit großer Kraft aus denselben
hervorsprudelt, Springer" cnannt
werden. Sie sind besonders im An
fang stellenweise geradezu von einer
unheimlichen Ergiebigkeit, so daß es
oft kaum möglich ist, den meist uner
wartet reichen Segen aufzufangen
und zu bergen. So warf in Amerika
ein solcher Springer in der ersten Zeit
seiner Bohrung täglich rund 6.000..
000 Liter Petroleum aus; rund 400
Millionen Liter flössen unbenutzt ab.
ringsum alles iiberfluthcnd und ver
hcercnd, ehe es gelang, die Quelle ab
zufangcn und das ausfließende Oel
in Behälter zu füllen.
Derart reiche Springer gehören al
lcrdings zu den Seltenheiten. Auch
ist ihre Ergiebigkeit ebenso wie die
fast aller erbohrtcn Quellen zumeist
nicht von langer Taucr. Schon nach
kurzer Zet laßt der selbstthätige Aus
fluß nach, um schließlich ganz zu ver
siegen. Alödann muß, ähnlich wie bei
den mciften Bohrungen, das Ausstci
gen des Petroleums aus dem Ei'd
innern künstlich befördert werden, oder
es muß.wenn überhaupt kein natürli-
cher Auftrieb vorhanden tst, vollstän
dig auf mechanischem Wege hervorae
v . . n v - ' ü..r. . rzi ti
ijvu iwiui. 4. ic uuvK vzn.'iDinniingsj.
art geschah in solchen Fällen mittels
kleiner Schächte, die bis auf die öl
fuhrenden Gebirgsschichten mederge
bracht werden. Tas sich auf der
Lchachtfohle ansammelnde Oel wurde
in Eimer oder Kübel eingefüllt und
mit diesen zutage befördert. Derartige
Oelschächte wurden in China schon vor
Jahrtausenden ausgebeutet und neu.
erdings wieder aufgefunden. Auch
verschikdeneJndianerstämm gewannen
mittels solcher Schächte schon von der
Entdeckung Amerikas durch Colum
bus Erdöl, das sie sowohl zu medizi
nischen wie zu religiösen Zwecken be
nutzten.
Ta das Abteufen und die Unterhiil-
iuna der Schächte sowie die Förde-
rung aus ihnen die Gewinnung ver
theuerte, beschränkte man sich später
auf das Niederbringen von Bohrlö
chern. In diese werden Hubpumpen,
auch Bohrlochspumpen genannt, einge
bracht, wie sie auch zur Wasserhebung
aus Bohrlöchern vielfach zur Anwen-
dung kommen. Diese Pumpen beste
hen aus einem Kolbenrohr von Gußei
sen oder Bronze, welches an seinem
unteren Rande ein Säugventil und an
dieses anschließend ein in einemSang
korb endendes Rohr trägt, während
oben ein bis zu Tage reichendes Steig
rohr aufsetzt. In dem Kolbenrohr be
wegt sich mittelst eines vom Tag aus
bewegten Gestänges ein dicht anschlie
ßender Kolben mit dem Hubventil.
Beim Aufgange des Kolbens saugt
dieser durch das Saugventil Petro
leum an, das beim Niedergänge deS
KolbenS, wobei sich das Saugventil
schließt, durch daö sich öffnende Hub
Ventil emportritt, um dann beim fol-
genden Aufgang mit hochgenommen zu
werden. Das wiederholt sich so lange.
viZ das ganze ü-teigrodr mit Oel ae-
füllt ist und dieses nun bei fernerem
Pumpen an einem über Tage anschlie-
ßenden AuSlaufsrohr bei jedem Hub
austrttt. Ist das aus dem Bohrloch
zufließende Oel mit Sand vermischt,
so sind Pumpen nicht anwendbar; bei
den stark abschließenden Angriffen des
Sandes sind sie nicht dicht zu halten.
In solchen Fällen wird das Petroleum
mittelst sogenannter Löffel aus dem
Bohrloch hervorgehoben. Dieses sind
zylindrische Rohre, die in ihrem Boden
ein Ventil tragen, welches sich beim
Einlassen öffnet und das Gemisch von
Petroleum und Sand durchläßt. Beim
Aufgange schließt sich das Ventil und
nimmt die Flüssigkeit mit hoch. Diese
wird am Tage in Klärbassins abgelas
sen. der Sand fetzt sich am Boden ab,
während das Ol oben abgezogen
wird. '
Ein: andere Fördermethode läßt ein
endloses Band zwischen Walzen und
über eine Welle bis auf den Boden des
ren abzuhel en. Diese! Bersayren
wurde zuerst in Nordamerika arlge
wandt; eine kräftige Sprengladung
aus Dynamit oder Schießbaumwolle
wird, mit elektrischer Zündung verse
hen. in das Bohrloch bi! zum Oellakker.
t'tneitfi'ihri iinS Irinn inr ff ntiiinbunflfN
n I V " 0 .
gebracht. Durch die große Kraft der
Explosion entstehen Spalten und Nisse
im Gebirge, die nicht selten neue Oel
zuflllss herbeiführen. In vielen
Staaten ist da! Torpedieren jedoch
verboten, da e! nicht selten auch schad
lich wirkt, indem e! benachbarten
Bohrungen den Zufluß entzieht. Auch
können ganze Petroleumlagcr dadurch
unproduktiv werden, daß ihr Oel ,'
durch die bei den gewaltigen Spren ;
gungen gebildeten Klüfte in großer
Tiefen abläuft und versinkt. ;
N s, l l MS Mi N n in n
M " V , . .. - . -
z e n von den mehr oder minder ech
ten Schädeln großer Männer. Jüngst
bat man sich in Frankreich viel
leicht i,n Anschluß an die Debatte um
den Schädel des großen Cartejms
mit den Abenteuern deS .SGdelZ C
des Einsiedlers von Fernay". Bot r
taire. beschäftigt. Welch Unglück! .
Seit fünfzig Jahren ist er verschol
len. Im Jahre VII der Republik,
also 17081)9, war er das alleinige
?t,'iiktfm, des ebrenwertlicu Bür
gcrs Mithouard, seines Zeichens i
Apotheker, wohnhaft in Paris in der ,
Rue de Bouloi, der ihn von seinem
Vater als Erbe erhalten hatte. Tee
Vater hatte nämlich den Leichnam de? i
Philosophen einbalsamirt; zum
Zeichen der Dankbarkeit" hatte ihm ,
die Familie Voltaire's den Sitz der
Gedanken" des Philosophen der
ckrt. Im Jahre 1801 bot Mithou
ard der Jüngere dem damaligen
französischen Minister des Inner
den Schädel als Geichcnk für
Staat an. damit er eine Zierde des
Naturwissenschaftlichen Museums"
würde. Ter Minister hielt aber die
Nationalbibliothek für eine würdk.
gcre Aufbeahningssiätte des Schä.
dels eines Voltaire, und seine - zu
ständigen Untergebenen stimmten, ihm
in dieser Beziehung bei. Aber man
hatte nicht mit der Tickköpfigkeit
des Herrn Mithouard gerechnet, der
sich darauf versteifte, den Schädel nur
dem Naturwissenschaftlichen Museum
und keincin anderen übergeben zu
wollen. Die Sache verlief also im
Sande. Im Jahre 1830 hatte Mi.
thouard wiederum die edle Regung,,
seinen Landöleuten den Schädel zum
Geschenk zu machen. Er richtete ein
Schreiben an den Minister deS In
nern, in dem er nochmals diese
kostbare anatomische Stück", .anbot.
Aber er hatte keinen Erfolg. Nach
dem Tode des Apothekers kam dcr
Schädel in dcn Besitz seines Neffen.
eines Herrn Verdier, der ihn der
französischen Akademie überreichen
,..m.. TV 4. y,nin fix. ...j.l
H'l'llll. vvuj viiii.i- iu;
entschließen, Besitzerin deS histori. (
t t . tt ' 'AJa -.f rvwr r
istiPri" tv-fTirfinf,i npc sirrmpii 'jminM.
ir " n - i - ' v"vi v-
phcii zu werden. Im Jahre 1802
so weiß die Toma zu melden, hielt
sich der Schädel bei einer Urenkelin
des Herrn Mithouard auf, und seit
jener Zeit ist er spurlos berfchwun.
den. Was mag aus ihm geworden
sein.
nern
ef?v-
Zu liebenswürdig.
Nun, mein süßes Liebchen, wag
macht Deine Kochkunst bist Du
schon bald selbständig?"
Braut: Gewiß, lieber Paul! O
ich freue mich ganz unendlich auf die
Zeit, wo ich für Dich kochen darf
hauptsächlich wenn Du 'mal magen
krank wirst, dafür kenne ich ganz be
sondere Rezepte!"
U b e r t r u , : p f t.
Der Oberniedertupfersepp kommt
im Namen der Gemeinde wegen eine!
treitigen Falls zum Gutsherrn. Die
er, der vielen Weitläufigkeiten müde,
ragt ungeduldig den Sepp. warum
man denn gerade ihn zum Bevollmaa
tiqten gewählt, ob man denn keinen
verständigeren Mann gefunden habe.
.0 ja", erwidert der Sepp. wir hab'n
noch viel g'scheidtere Leut' im Dorf als
i' bin, aber sie hab'n g'meint, für Ihn,
wär' i' g'scheidt gnua!"
Scharfblick.
21 (im Restaurant): Der Maler da
drüben muß auch viel Schulden la
ben!"
B: Woraus schließen Sie d,iö? Er
trinkt doch eben Champagner!" '
A: Grad deßlvegen. Ihm ist's
schon einerlei, was für inen Wein er
trinkt!"
Verstoßen. ,
Was macht denn Ihre Tochter.
Herr Znnrbel?"
Meine Tochter? Ich kal fps.
ne Tochter mehr die hat e ttoukur.
reuten geheirathetl"
, i
(