Omaha Tribüne, Montag bei !?. November 1912. Ix- Zaunpfosten auS Concrete. Äli Matnwl für die Hkrslküunq von Zaunpfostkn hat Concrete" richt nur sehr wenige der Nachteile und f put wie olle Vorteile der Holzpfolten, sontxrn e ist auch in mancher Bezie kmng dem Holz überlegen. Zwar ist ihre Hersiellung lvvhl meistens etwas kostspieliger, doch nach Verlauf von B Jahren besten Holpsosten nur noch etwa ein Drittel bis zur Hälfte ihrer ursprünglichen Stärke, während Concrete mit dem Alter an Stärkt nimmt und keiner Reparatur fce darf. Weder Wind und Wetter, och Feuer vermag ihm etwas anzuha ben. Unter gewöhnlichen Verhältnissen halten Concrctepfosten für ewig, und selbst wenn im Laufe der Jahre der eine oder andere durch zu starke Ve' lastung brechen sollte, so ist eS billi per, diese durch neue zu ersehen. 18 einen ganzen Zaun mit halbversaul ten Pfählen mit anderen Pfählen auS demselben wenig dauerhaften Mate rial zu versehen. Zudem haben Con crete-Psosten ein gefälliges Aussehen wegen der gleichmäßigen Größe und ssarbe und der Regelmäßigkeit ihrer Linien. Bei einiger Uebung und Gewandt foit ist es für den Farmer nicht sehr schwierig, die ConcretePfosten selbst kinzufertigen. Das dazu verwandte Material besteht aus grobem, reinem Sand und Kies, gebrochenen Steinen f. " s??Mi knbansicht einrr Form für einen drei eckigen Pfosten. ijuno gemein, ur oie jaeajicncu. r VnAfiVtitti.n rtfort rtftntfTV ItljtlULlUJtlll fci.lvti vi.w Vorschriften, die nicht außer Acht ge lassen werden dürfen. Der Sand muß vor allen Dingen rein, und nicht zu fein sein. Den besten Sand findet man meistens in Flußbetten. Auf je iftxi Teile Sand sollten etwa vier .eile Kies, zugesetzt werden, wobei alle Körnchen von weniger als 14 Zoll Durchmesser als Sand betrachtet werden. Die zerbrochenen Steine Granit und Kalkstein sind am besten dafür sollten scharfe Kanten ha ten, damit der Mörtel leicht daran hängen bleibt. Der beim Zermalmen des Steins entstehende Staub braucht nicht ausgesiebt zu werden, giebt viel mehr dem Concrete" eine größere Dichtigkeit und Stärke und verringert die erforderliche Menge Zementmör tel. Von den beiden Zementarten, die hier -auf den Markt kommen, dem natürlichen (auch Rosendale oder hydraulischer Zement genannt) und dem Portland - Zement, wird mei stens der letztere für Concrete-Mi jchungen vorgezogen. Der Zement muß vor der Mischung vollkommen trocken gehalten werden. tlrt der Befestigung dcS DrahtzaunS an dem ConcrctcPsosten. Die zur Anfertigung der Concrete Pfosten nötigen Formen werden auS Stahl oder aus Holz gemacht, und war entweder für jeden einzelnen Pfosten separat, oder zusammenhän gend. für mehrere Pfosten. Die Stahlsormen sind leichter, bequemer ... lMVC.s... . . V s, . i. Mftt. 411 uiiuyuvcu uuu jjiuui 11 eine glattere Oberfläche und gefällt gereS Aussehen. Bei Bestimmung der starke und Länge der Pfosten muß die Beschaffenheit deö Erdreichs in Berücksichtigung gezogen werden, in welches sie gesetzt werden sollen. Hölzerne Formen, die für gewöhn liche Farmzwecke vollkommen genü gen, sind unschwer herzustellen. Am besten geeignet dafür ist weißes ich tenholz, doch kann auch eine billigere Holzart verwandt werden. Formen au zweizölligen Planken, an beiden Seiten behobelt, geben schöne Pfosten. ?och erfüllen auch dünnere Bretter ihren Zweck, wenn sie gut befestigt lnd mit Streben versehen werden. Um den Pfosten ein gefälligeres "jiafcU-J I tfämaiiu , - y l . i ,'mh.mi rr.ii '11 t Jmtir ur 1 f.1Jr j ) yV t fi t- . 3Ufl AKjA i rnK i 7l wfi'mmf 1 I , "p- J? Ej .UV UV Oberes Vild: Form für viereckig, Pfoste,,, Untere! dreieckige Vsvften. Aussehen zu geben und um den WuchZ bei Baumstammes nachzuahmen, pflegt man nicht selten etwas ab zu schrägen, sodaß der untere Teil stärker und breiter ist, als der obere. Die dadurch erzielte geringe Crspa rung an Concrete wird durch die Mehrkosten der Zimmermannsarbeit und deS gebrauchten Holzes wieder aufgehoben. Wo eS daher dem Far mer nicht auf das Aussehen ankommt, sind die Pfosten von liberal gleich mäßiger Stärke ebenso gut, wie die nach obenzu sich verjüngenden. Manch mal läßt man diese Verjüngung bei den viereckigen Pfosten auch nur auf zwei, Seiten eintreten, wofür dann die Formen natürlich entsprechend ge ändert werden müssen. Um allzu scharfe Kanten zu vermeiden, das lxißt um die Kanten ein wenig abzu runden, kann man an den Seiten der formen einen, die Winkel ausfüllen den Streifen Sackleinwand oder Leder befestigen, oder auch die W'nkel mit etwas Lehm verschmieren, oder dreieckige Holzstreifen hineinlegen. Anstatt der viereckigen werden auch käufig dreieckige Pfosten angefertigt Die dafür erforderlichen Formen sind leicht herzustellen und da bei der Stellung der Bretter die Anbringung von Streben und Stlltzpflöcken viel leichter ist, als bei den viereckigen formen, so brauchen die Bretter nicht dicker zu sein, als 1 Zoll. Am Ver bindungspunkt werden die Bretter durch Eisenbänder zusammengehalten und verstärkt, wie auS der ersten Abbildung ersichtlich ist. Von den größeren Abbildungen veranschaulicht die erstere eine Form für viereckige Pfosten von überall gleichmäßiger Stärke, die zweite eine folche für dreieckige Pfosten, und zwar können in diesen Formen je sechs Pfosten aus einmal angefertigt werden. Die Län ge ist 7 Fuß die Stärke bei den viereckigen 5 bei 3 Zoll. Um das Anhängen des Concrete an die For men zu verhindern und um den Pfo sten eine glattere Oberfläche zu geben, ist es ratsam, den Formen inwendig emen Oelanstrich zu geben oder sie mit weicher Seife einzuschmieren. Um den Concrete-Pfosten eine noch größere Stärke zu geben, werden Stahlsiangen. Barren oder Drähte durch die Mischung gezogen (reenfor ced concrete). Für die Anbringung dieser Stangen oder Drehte in den Formen gibt es verschiedene Metho den. auf die hier nicht weiter einge gangen werden soll. Es sei jedoch noch besonders betont, daß die Concrete Mischung wenigstens 2 bis 3 ?age in dcn Formen bleiben muß, ehe dies? entfernt werden; denn erst dann hat sich die Masse genügend verhärtet, um gegen Risse und Sprünge gefeit zu fein. Auch fei hier noch auf die Art der Anbringung der Drähte an den Concrete Pfosten hingewiesen. Nicht ratsam ist es. für diesen Zweck Kram pen in die Pfosten zu versenken, weil diese später leicht ausrasten, noch durch die Pfosten Löcher zu siechen, weil dadurch die Stärke der Pfosten beeinträchtigt wird. Die einfachste und leichteste Methode ist die. um den Pfosten einen etwas dünneren Draht zu legen, als der eigentliche Zaun draht, und letzteren damit fest zu umwinden, wozu eine Art Metall klammer verwandt wird, wie es die nebenstehende Abbildung zeigt. Hcrbstlaub für dcn - HZarten. Die Verwendung des Herbstlaubes im Garten ist sehr -vielfältig. Läßt man es in nichtzu hohen Haufen, die häufiger umgesetzt werden, liegen, so j fällt es in etwa zwei Jahren zu einer schwarzen, lockeren Masse, der für 1 viele Gartenkulturen so wichtigen Laubcrde. Aus den Komposthaufen gebracht, lockert es diesen und reichert ihn auch mit Stickstoff an. Im kommenden Frühjahr kann daS ! im Herbst gesammelte Laub dem Gar .tenfreund als Hilfsmittel zur sruhzei j tigen Anzucht neuer Setzpflanzen die ! nen. Man benutzt es zur Herstellung der sogenannten Laubbeete. Mitte März, aber nicht früher, wird an der wärmsten und geschütztesten Stelle des Gartens eine Grube von iy2 bis 2 Fuß Tiefe. 10 bis 12 Fuß Länge und 4 Fuß Breite ausgeworfen und ahn lich wie das Mistbeet mit einem Rah men auS Brettern eingefaßt. Nun bringt man in die Grube Laub hinein und tritt el fest. Diese festgestanzte j Laubschicht soll etwa 12 bis , 16 Soll Bild: Form für dick sein; auf ihr breitet man eine etwa 'Zoll hohe Schicht guter, durch gesiebter Erde. DaS Ganz wird mit Fenstern bedeckt, und da Laubbeet ist fertig, daS nun zum Treiben von Ge müse und zur Anzucht von Pflanzen auS Samen benutzt werden kann. ES wärmt nicht so stark wie daS Mist bect. dafür ober ist seine Wirkung an haltender. Jedenfalls gelingt es. mit dieser einfachen und billige Borrich tung. Setzgut Ende April oder An fang Mai zu erzielen. Auch bei der Anlage deS Mistbeet kastenS kann Herbstlaub Verwendung finden. ES empfiehlt sich sehr, die unterste Schicht der Packung au Laub herzustellen: denn das Laub hält als schlechter Wärmeleiter die vom Mist erzeugte Wärme zusammen, läßt sie nicht so leicht in den kalten Erdboden entweichen. In der freien Natur bildet daS ge fallene Laub während des WinterS eine vorzügliche Schutzdecke für die Pflanzen. Unter ihm überwintern sicher die niedrigen Waldkräuter, und auch die oberflächlichen Wurzeln der Bäume werden durch das Laub in schneelosen Wintern vor Frost ge schützt. Darum eignet sich auch das Herbsilaub sehr gut zum Decken frost empfindlicher Pflanzen im Garten. Zu diesem Zwecke müssen wir das Laub frühzeitig bei schönem Wetter im möglichst trockenen Zustande sam meln und es auch trocken im Schuppen unter Dach bewahren. Im Spätherbst bereitet man inzwischen die empfind lichen Gartengewächse für den Win terschutz vor. Man putzt sie auS. ent fernt alles Abgestorbene und steckt ring? um die Pflanzen entsprechend groß Stäbe, die unten etwa 6 bis 10 Zoll von der Pflanze abstechen, oben aber über ihr zusammengebunden wer den. Setzt dann der Frost ein. ist der Baden leicht gefroren, so füllt man den Raum zwischen den Pfählen mit trockenem Laub, schichtet auch Laub am Boden an der Außenseite auf. dann bedeckt man es mit Tannenzwei, gen oder Strohmatten und bindet diese mit Weidenruten fest. In die ser Packung bleibt die Pflanze vor Frost und Nässe geschützt, bis man Ende Februar allmählich mit der Lüf tung der Decke beginnen und die Packung nach und nach, je nach der Witterung, wieder fortnehmen kann. Die Natur in Wald und Au ist unsere Lehrmeisterin in Verwendung des Herbstlaubes. Wir müssen ihrem Beispiel folgen und daS Laub zweck mäßig ausnutzen. Aus dem Garten darf kein welkes Blättchcn fort; wir müssen es dem Boden, der eS erzeugt hat. wiedergeben. Wir verbessern ihn dadurch, denn Laub macht daS Land gar nicht so taub, wie man frü, her meinte. v Egge für füf Pferde. Auf den Feldern, auf denen Win terweizen gezogen wird, ist viel Arbeit mit der Egge zu tun. und die meisten Farmer gebrauchen dazu die von vier Nseden ae,oaene Eaae mit einfacher Einspannung. Auf größeren Farmen Wiro oann nnetxr nie im Pferde eingerichtete Egge mit doppel ter Einspannung. jede für drei Pfer de. in Anwendung gebracht. ES kommt indessen vor. daß der Forme, aus diesem oder jenem Grunde kein seck Vferde ,ur Verfügung bat. son dern vielleicht nur fünf, und für die sen Fall hat m sinoiger Farmer 0, bier abaebildeie fünfpferdige Zug. Vorrichtung erfunden. Sie besteht auS zwei 2 ver vzomgen &tuatr Fichtenholz, je fünf Fuß lang, in di, "W , . . 1 1 1 i , I , I 1 I l'l I II 11 ! einen Fuß vom äußeren Ende (bei N ein Loch von V Zoll Durchmesser ge bohrt wurde. Diese Stücke wurde, bei F an die Einfpannung der Egg befestigt, so daß die längeren Teil: nach innen zu liegen. An den äuße ren Enden (bei Ik) wurden dann rt tels kurzer Eisenfiangen (I)) die zwei spannigen Zughölzer befestigt und an Ende eines jeden der längeren Teil, (A) zwei Stangen (C) angebracht, di vorn zusammentreffen und an d! dort der Zugschwengel sür daS fllnft, Pferde befestigt wurde. , , v fW nicht stellten. Clizz da Elfe lasst. Sie lieh da Auto an einer Ecke der stillen, vornehmen Straße he Berliner Westen halten und gebot dem Chauffeur, zu warten. , Und wenn ich zurückkomme, sofort im schnellsten Tempo nach Bahnhof Friedrichstraßt', sagte sie im Tone der verwöhnten, vornehmen Frau, deren Befehle blindling ausgeführt wurden. Der Mann mit dem verschlossenen Gesicht unter der Ledermlltze nickte de vot. Gnädige Frau können sich aus mich verlassen..." Da ging Lona von Terzschewika. Ihre Schritte, die zuerst hastig und unüberlegt dorwart strebten, wurden erst dann langsamer, al sie fühlte, daß die neugierigen Blicke der Bor übergehenden ihre wundervolle Jizur mehr, al nötig war, streiften, den kostbaren Mantel und die kecke, kleine Reisemühe. die ihr goldhellei Haar nur wenig bedeckte. Sie brauchte sich ja auch gar nicht so zu beeilen. Da drüben, wo die grüne Eseuwand an der roten Steinmauer ein so unvermutete Jd.,l! in da Großstadtmilieu hineinbrachte, war ja 'chon die Töchterschule, die ihr Kind seit zwei Jahren besuchte. Sie wußte ganz genau, wie Anneliese damal ihre Hand festgehalten hatte, als sie au purer Neuaier mit dem Fräulein zu diesem ersten Schulgarg mitgegangen war. .Ich will da nicht hinein und ler nen. Hilf mir doch. Mama..." Aber sie hatte die ausgestreckten Hände lachend zurückgeschoben und da ganze, kleine, widerspenstige Puppchen dazu. .Ach Gott. Kleines ... mir isi'S ja auch nicht recht, aber du weißt doch, Papa will eS nun einmal, daß du mit den andern Kindern zusammen unterrichtet wirst. Aber laß nur, da für bekommst du fetzt alle Tage die dopvelte Pcrtion Konfekt von mr.: .Der Papa will eS nun einmal . . . Die schöne Frau blickte sich er schrecken um. War eS ihr doch eben gewesen, als ob binter ihr die Gestalt deS ManneS drohend auftauchte, des sen Willkür sie sieben Jahre lanz preisgegeben war. dessen Pedanterie und BureaukratismuS sie auS dem Haufe getrieben, fort von dem Kinde. mit dem sie oft so suß und toll ge spielt... ganz fort... Frei war sie, erlöst von dem vm erträglichen Zwange, die pflichttreue Frau eineS AlUaqsmenfcken zu fein. seit nahezu zwei Jahren frei. In der Scheiduna war ihm daS Kmd zugesprochen. Was tat es ,hr? Sie hatte ja ihre geliebte Kunst wie der, ihren neu emporblühenden Ruhm, eine der größten Schauspielerimien Rußlands zu sein. Die einflußrei chen und vielen Freunde taten das Uebrige, daß wieder alles ganz so wurde wie fruber, ehe der schwerfal lige Deutsche Richard Hillmann in ihr Leben gekommen war . . . Ein ganzes Jahr dachte sie kaum noch an das verlassene Heim, an das Kind in Berlin. daS jetzt von Vae: und Großmutter allein erzogen wur de. Bis mit einem Male, mitten h ihren rauschenden Erfolgen, in toller, übersättigter Lebensfreude die Sehn sucht wach wurde. Wie ein wild'S Tier überfiel diese Sehnsucht ihre Seele und nährte Haß und Neid ge gen den einstiaen Gatten, der da Recht besaß, über Anneliese zu ve? fügen. ES wäre doch so sehr schön gewe sen, wenn daS süße., blondlockige Pllppchen wieder die Aermchen um ihren Hals preßte, und wenn sie eS nach Herzenslust in Spitzenkleidchen bllllen konnte und mit Näschereien füttern, wie ein kleines, junges Vö. aelchen, das immer den Schnabel hin hält ... Und d?mn die wilden Spiele durch alle Räume der großen Wohnung, daS Jagen und Jauchzen über die Diele, an des Baters Studierzimm vorbei, immer wieder an der weißen, willen Tür vorbei, so lange, bis sie lich öffnete und Richards Stimme wie ein Donnerrollen war, über das sich Mutter und Kind totlachen woll ten. Ich bitte dich. Lona. du weißt doch, daß ich zu arbeiten habe und daß der Arzt Anneliese das wilde Laufen verboten hat..." Ja. sie wußte es wohl. AlleS. waS ihr Freude machte, war ja verboten, alle ... ihre ganze Lebenslust, ihre Kunst, ihre ErziehungSart deS Kin des... Oh, das war ja beinah noch schlimmer als im GeMgniS diese si' bcn Jahre lang bei Richard gewesen! Doch nun war sie frei lange schon! Und das einzige, waS ihrem fessellcstn Leben noch fehlte da drau ßen, waren die kleinen, anschmiegen en Kinderarme, war der süße, rote Mund, der so wunderbar weich und zärtlich Mama" sagen konnte... Und darum mußte sie dieses leben dige Spielzeug wiederhaben, um j den Preis. Aufwachsen sollte Anne liefe nach ibren Grundsätzen, zur Lebensfreude und zur Kunst sollte da Püppchen erzogen werden und zu jenen goldenen Leichtsinn, an den sich deS Alltag graue Sorgen uns die tausend banalen Lebenspflichten gebor:ner Spießbürger nicht Herrn wagen. ' Ihr Plan war längst fertig. Sie hatte a'f der weiten Reise von R .?. land bi hierher Zeit genug gehabt, um jede Einzelheit genau zu iitr legen, und immer war diM in ihr eine große und siegesgewisse Ruhe ze , Wesen. ' Warum blieb diese Ruhe ihr nicht bi, zum Ziel? Regte sie etwa die grüne E,feu wand deS Schulhause auf, an Yn der Sturm die langen Ranken Io5 riß. so daß sie bi gegen die Klassen fenster schlugen, hinter denen Anne liefe lernen, alle Tage lernen muß'e? Oder trieb ihr die Erregung daS Blut so siedendheiß In Gesicht, die dunkle Angst, ihr Vorhaben könne doch noch vereitelt we'den? Es war doch alle so einfach und schnell ausgeführt. Nur den Nam'u deS Kindes würde sie rufen, ganz süß und leise, und die kleine, fügsame Hand ihres MädelchenS nehmen, wenn eS da drüben auS dem drei ten Torweg der Schule kam. Spie lerisch und schmeichelnd würde sie diese Hand weiterführen, die Stoftf entlang, bis zu dem wartenden Auto, dann zum Bahnhof und weiter, im mer weiter, auf dem schnellsten Wege bis Rußland, in ihr verstecktes, wun derschöneS Landhaus, von dem nie mand wußte, daß eS ihr gehörte..'! Richard würde kämpfen um daS Kind, ja... aber es würde nicht viel nützen, wenn man in ihrer bekannten Stadtwohnunq in Petersburg nach forschte. Auch hatten er und seine Mutter längst nicht die Mittel dazu, diesen kostspieligen Kampf gegen sie lanqe durchzuführen ... Ein dumpfeS. anhaltendes Läuten riß Frau Lona aus ihren tiefen Ge danken hoch. Dar war die Schulqlocke. Unwillkürlich zog sie dcn dichten Schleier wieder vor das Gesicht, den sie in ihrer Erregung über die Mübe geschoben hatte. Ihre Hand griff zuckend in den Samt ihres Mantels, und ihre Blicke klammerten sich förmlich fest an dem Ausgangstor da drüben vor dem ro' ten Hause. Jetzt kamen die ersten Schülerin nen. Und dann war die stille Straße plötzlich voll Leben, Lachen und Scharren junger, eiliger Füße. Sie gingen meist in Gruppen zu zweien und dreien, die kleinen Mädel, deren Unterricht schon um 12 Uhr be endet war, und Frau Lona hatte Mühe, unter den vielen gegen sie an stürmenden Kindern ihr eigenes her auszusuchen. Wenn es nun gar nicht mehr in diese Schule ging? Oder wenn es gerade heute krank war und den Un terricht versäumen mußte? In Unruhe und Erregung biß sie sich die Lippen immer fester aufem ander und blickte mit brennenden Augen um sich. Und nun... sie glaubte, den Atem anhalten zu müs sen, um sich -icht sofort zu verra ten . . . sah sie Anneliese. Oder war sie eS doch nicht? Bewegungslos stand Lona und starrte in das blühende Kindergesicht, das sie so zart und blaß im Gedächt nis hatte. Die schmalen Wangen bat ten sich gerundet, die dunklen Ring: unter den Augen waren verschwur. den, de? ganze, dünne Kinderkörper hatte sich gestrafft und entwickelt w'e nie vorher. Ja, WaS war denn das... wie kam denn das mit einem Male?... Anneliese ging nicht allein. Von jeder Seite hatte sie eine ihrer klei nen Mitschülerinnen untergefaßt, und also schlenderten die drei vergnügt und ahnungslos an der stummen Frau vorüber, ohne auch nur auf' zublicken. Lona nahm sich gewaltig zusam men, und ebenso langsam hinter den Kindern herzugehen. In ihrer Seele war ein Suchen und ein au cyen. ein unaewobntes krampfhaftes Würgen in ihrem Hai se. Ja... daS war ihr Kind, sie sah eS jetzt ganz genau an dem feinen Profil, an dem in dicken, runden. Ringcllocken die hellen Haare hernic derfielen. Anneliese lachte jetzt. Ein frisches, gesundes Kinderlachen war das, es klang ganz anders als damals, als Lona oft noch in später Nachtstunde, wenn sie von einem Fest zurückkehrte, das schlaftrunkene Kind aus seinem Bettchen genommen hatte und mit ihm in toller Lebenslust durch die Zimmer getanzt war, oder wenn sie der Kleinen die Decke mit Konfekt überschüttete, jeden Morgen mehr in ihrer unberechenbarer Art... Und nun, im langsamen Vor wartsschlendern öffnete Anneliese ih re Schulmappe und zeigte den kleinen Freundinnen ein blaues Heft, über dem alle drei Kinder die Köpfe zu sammensteckten. Sie merkten eS gar Nicht, daß noch jemand mit hineinsah in die weißen, sauberen Seiten, auf denen die steilen Kinderbuchstabcn so korrekt und sorg sam hingestellt waren. Seht doch selber, wenn ihr'S nicht glauben wollt", frohlockte sie stolz. Null Fehler... ganz wahrhaftig null Fehler beim Diktat! Beinah' hätte ich ja stehlen auch ohne h" ge schrieben, wie alle in der Klasse, aber Vaterchen arbeitet doch immer mit mir olle Tage, und Großmama lälj, mich beim Märchenerzählen oft die schweren Worte buchstabieren, da lern' man' viel schneller IS bloß so ohn Märchen ... ja . . . und nu hab' i null Fehler und 1a." Frau Lona hörte jede Wort bei froh bewegten Kinde. Sie sah au jede Wort, da da in dem fehler!?, sen Diktat geschrieben stand und vv allem da eine, da mitten in dcn sechsten Gebot stand, und dai alls Kinder falsch geschrieben hatte. nu ßer Anneliese, .stehlen"... .Du soll') nicht stehlen. . . ." WaS war denn?... WaS für Bil der stürmten denn da plötzlich n,f ein, alle Wollen, allen Haß und .il len Neid gegen den Vater ihreS Kin deS lähmend? .Du... sollst... nicht... steh, len!...' Wie lange war daS wohl schon 6r, seitdem sie diesen Satz selber gelernt, seitdem sie wußte, daß es Gebote gab. die ein rächender Gott eingesetzt hzt te?.... War dieses frische, zufriedene und pflichttreue kleine Mädchen wirklich noch ihr Kind, daS sie mit sich neh men dürfte in eine ungewisse Zu kunft, in eine Umgebung, die doch nur eins in dem kleinen Herzen we? ken konnte, das Komödienblut, daS heiße, wilde und unbefriedigte, das nirgend Rast und Ruhe fand und von den höchsten Seligkeiten oft in ab grundtiefes Leid führte!... Frau Lona hatte nie so grausam klar über ihr eigenes Leben nachge dacht wie in dieser Minute, da sie im Begriff gewesen war, das lachende, im Hause deS pflichttreuen BaterS wohlbehütete Kind mit sich fortzufüh ren. daS Kind. daS sie liebte, und nach dem ihre Sehnsucht schrie. Und nun sühlte sie zum erstenmal, daß so eine Liebe auch Opfer verlangte, und daß dieses Opfer sie zurückhielt von ihrem Vorhaben, eingedenk des da in so steiler Kinderhandschrift geschrik' benen WorteS: .Du sollst nicht steh len!..." Jetzt schreckten die drei dicht zu sammengesteckten Kinderköpfe doch auseinander. Sie hatten dicht hinter sich ein Stöhnen gehört... ganz laut und deutlich. Alle drei drehten sich ängstlich vm und sabcn doch nichts als eine fremde, tief verschleierte Dame, die hastig vm ihnen fort und auf die andere Seite der Straße quer über den Fahrdamm lief. Da lachten die Kinder und atmeten tief auf. Und Anneliese sagte stolz, indem sie ihr Heft wieder sorgsam in die Mappe hineinschob: .So gr,"ß und fein war meine Mama auch, di: jetzt bei den lieben Engelchen im Himmel ist..." Banda municipale. In einem elsässischen Städtchen spielte auf der Durchreise eine ita lienische Musikkapelle, Banda rnuni cipale, wie sie sich nannte, 24 Mann stark, unter Leitung des Signor Par mefano. Vor Beginn des Konzerts fragte daS Stadtoberhaupt, das sich ohne gelehrte Studien, lediglich durch seine persönliche Tüchtigkeit auf sei nen geachteten Posten emporgearbei tet hatte, seinen akademisch gebildeten Nachbar nach der Bedeutung diese' italienischen Vennennung. Banda municipale?" erwiderte der Gefragte, .Banda, das bedeutet ..." .Bitte, das weiß ich; dafür haben wir ja wohl das entsprechende deut sche Wort. Aber municipale?" Municipium," fuhr darauf der Akademiker wohlwollend fort, .das ist das Gemeinwesen; municipale also heißt: zum Gemeinwesen ge hörig, städtisch." Das Konzert be gann. Nach Schluß der ersten Num mer klatschte das Stadtoberhaupt wü tend Beifall und mit einem versteckten Sarkasmus sprach er zu seinem Nachbar: .Donnerwetter, hat der ita lienische Bürgermeisterkollege aber einen musikalischen Gemeinderat!" Der mutige Tompkins. Nicht uneben ist der folgende eng lische Soldatenwitz: Eine Abteilung Soldaten war im Begriff, den Feind anzugreifen, der sie in Schlachtord nung erwartete. Ein alter Feldwe bei bemerkt einen jungen Soldaten, den die Nähe des bevorstehenden Ge fechts sichtlich überwältigt hatte. Sein Antlitz war bleich, seine Zähne klap perten, und seine Knie stießen zu sammen. Es war schiere Nervosität, aber der Feldwebel hielt es für hei denmäßige Angst. Tompkins," flü sterte er, zittern Sie so für Ihr elen deö Leben?" Nein, nein, Herr Feldwebel," sagte Tompkins und gab sich die größte Mühe, sein klappern des Gebein zu beruhigen. Ich zit tere für den Feind. Er weiß nicht, das Tompkins hier ist." Vermögensgradmes ser. Kannst du mir nicht mal ein Bild von deiner Frau zeigen? Deine Frau ist allerdings nicht schön, aber sie soll sehr reich sein!" Das ist es ja jeder, der da Bild sieht, will mich sofort anpum l" rrnryj:flw:o:öyycrr.TOi ö i'eiio6iMiu i!mitit!l für ti9 g 4 Vlaatn, s.i im 'u,", o ," f laji.n u ch Hittin 17uii y j c 1 ? u.t j 2Uai' 10. ,! , IWII rl Hll r, tutiluttn. , f, V Hxcm 1!ieial Kasstk i kl ' y f, futifti, iid)t d uaMif H & ldungM,I. fcdoiit'tl ktitrrfiitt y 8 tttl, dvlch Älmk UN Nukiing J Im Prkilt in o2 , nach k g hkauchG"mtilun bmutt, rnu ',' I,inen 4i!ttl) b"vt'I". tt'tluJiu 9 ft ik eil lUinni in ;tifiiftn ff H ftftlt werden. o dchr,ch!iik feu n V uns, yntt ir n Ihn v&t $ ,ld letott Miick'k'KM,. tt ft I8,nn tit ochkk'r fcitf' TZ",t H 5 icht mittt Io3, 1 Muln tu 8 ditl sofort . un. A 0 fitem fUftl Watkk C, ü W 105 K.o. 14. imoi)tt, Xvl. Q V V? woüo:co:o:c:o:o::o;o; I ii ofei Omaha, Neb 10 und Jackson Strasse 2 dock von den ßahnhöfsa Unter neuer Leitung LEWIS RENTFROW, Prop. Preise: $.50 bis $2.03 per Ti; Spezieller Preis, per Woche ZklaMMe slnietflen! 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