Tägliche Omaha IMbün i j2fc 1 üMPje ki -W- A u d a p e ft. Die ungarische Avia iif, welche leider im Wettbewerb mit den Fliegern anderer Nationeil au titfolslc nicht zurückbleiben vermag betrauert ihr erstes Todesopfer. Der 2 t Jahre alte Aviatiker Alexander TakacS. der schon wiederholt erfolg rcidie liiae al'fowirt bat und als einer unserer kühnsten Flieger galt fkürzte ans dem !)lafofer Flugplatz nach einem oelungenen fflug auS iicr Höbe von 10 Metern ab und f fand sofort den Tod. Ter Präsi dent des königlich ungarischen Pa tentamtcs. Ministcrialrat Dr.'udivig Lallai, ist im Alter von 57 Jahren gestorben. Er zählte zu den bekann teilen Persönlichkeit der Budapester , Gesellschaft. Ballai wurde im Jahre 1S55 inJaftbcreny geboren und wir tc diö zu seiner im Jahre 1902 er .folgten Ernennung zum Bizeprai denteu des Patentamtes (nach dem Ableben Dr. WetzelZ wiirde cr Prä f idcnt) im Handelsministerium, wo er die sozialpolitische Sektion leitete, . Von ihm stammten die erste Entwur fe über die Unfallversicherung, über die Sonntagsruhe, über die Gewerbe Inspektoren, über die Ärbeiter-Kran kenunterstützuna. über das Wander gewcrbe und über die Regelung des Hausiergewerbes. Später arbeitete cr f als Ehcs der Sektion für Binnen I,andcl an der Vorbereitung der Gg. setze über die Organisation des ,nu Tuaner Handels und des Kreditiv sens. Bceznoba nya. Der Kreis orzt Tr. ranz Steller begab sich am . , l.x Oktober in Gesellschaft des Hoch sillers Johann Bella in Alsoftabadi auf die Jagd. Während derselben verlieft Tr. Stellcr seinen Stand und näherte sich Bella, der ihn für ein 59ifd kielt und fein wrnehr loödrua te. Der Schuft traf Dr. Steller in die Weiche und tcrlctzte um schwer. V- B a s a h i d. In der Gemeinde asahid hat sich dieser Tage ein nicht , 'wguaics .'rama aAmpieir. m' -4'narki,ilg der Gemeinde ttnirde be Morgengrauen von Bauern nin Ran de eiilesMaisfeldes ein blutiger Lcich na mgesunden. In der Leiche wurde der' t! Jahre alte Weingarteuküter . Vera Vlaikoo agnoszirt. Der Mor ter meldete sich noch am selben Zä.y bei der Gendarmerie iil der Person .des'L Jahre alten Hüters Lazo Ba kits, dessen emganm an jene,? Vlajkkvz grenzt. Bakit gab an, dag Vlaikov mit seiner lö Jahre alten Schalster ein !ielöverliältnift unter Kielt und sie mit Bändern und ftlei der beschenkte. Er machte Vlaikov wiederholt aufmerksam, seine Schwe ficr zu verschoium. doch vergelviis, .kürzlich kain er Abends von seinem Nmidgange Keim nm fand seine Schwestcr nicht vor. Unheil ahnend, ging er sie suchen und überraschte da den alten Vlaikov mit dem iungcn Mädchen bei einem Stelldichein ain Maisselde. Dies erbitterte ilm derart, daft ex so lange auf Vlaikov mit einer Schaufel losschlug, bis dieser todt ' liege,, blieb. Die Schwester zerrte er ' an den Haaren beim. Vakits wurde nach diesem Geständnis; verhaftet und der Groiikindaer kgl. Staatsawvald , schaft eingeliefert. D e b e c i n. Auf Verfügung der Szolnoker Staatsanwaltschaft hat die menge Polizei den Tebrecziner Buch Kalter EuaenGal, den bei der vorWo. chen bankerott gewordenen Kisushal laser Volksbank als Buchhalter ange stellt war, verhaftet. In olge zahl reicher an die Staatsanwaltschaft ge langter Anzeigen wurde wegen Te . fraudation schon frülier der gewesene Direktor dieser Sparkasse Alexander Schnell in nntersuchilttgshast genom wen; dieser Tage wurde auch der Rechtskonsulent der bankerotten Sparkasse, der gegenwärtige Debre cziner Advokat Tr. Alexander Deak. verHort und verhastet. Alle drei Ber liafteteik geben zu, das; sie mit den der Bank übcrgebenen Wechseln ma nipulirt haben, doch nren sie ihrer Angabe nach durch die miß - lichen Geldverhältnisse gczwpigen 4. . r . .'.f.! fc. r x. s- tiiiio me yave majt oen inrz on Bank verursacht. Funfkirchen. Der nach Bu - dapest zuständige Joseph Kozary ver- ' übte im Vattaftek beim Mehlhändlcr Anton Schneider einen Einbruch uns entwendete 900 Kronen. AIs man ihn verfolgte. ;og er seinen Revolver und jagte dem Battafteker Bürger Michael Schmidt eine Kugel in die Brust. Der Unglückliche brach aus der Stelle todt zusammen. Kozary wurde am Bahnhofe von einem Gen darmcriewachtmcistcr verhaftet. K e c S k e m e t. Die Taglöhnerin ran SWirtVne Pnhmin Rnzsn. ibnn v.' "o " - ii i ' n ' - uc Anna Kovacs. ist imAlter von 103 Jahren gestorben. Oedenb urg. Der Oberbuch halter der Stadt Oedenburg, Gabriel Krickl, ist vor einigen Tagen in sei nem 45. Lebensjahre gestorben. Krickl wurde erst vor einigen Wo chen vom Obergespan des Komitates zum vervuazyatter der staot er i r s Jinnjrtajieii. Angriff auf ein Muni tionSdepot. Sin EperjeS wird gemeldet: Neulich Nachts gege l l Uhr niihcrte sich ein iinlx'kanntes In dividunm dem auf Niti (frerjtm'lafcc befindlichen k. 11. k. MunitionLdi'pot. Tor Wachtposten rief Halt! ivonnif der lliilvkauilte einen chlch al'se,,. crte, cchne jcdvch den Pollen zu tref fen. Ter Posten schoß ebenfalls, aber dieser Schutt fltng sekl. XYr Uwe kannte ergriff hierauf die Flucht. Xai Militär-StationSkommanda hat mit Wiirfficht auf diesen Vorfall anaeord net, daß die Wachposten mit adade nein Wenjeljr Wache stehen und bei Anl'ruch der Dunkelheit jeden Ver dachtigen anhalten sollen. Ein hochherziges Legat. Aus Eperjes wird gemeldet: Der ge wefme !!eichLtagsabgeordncte itnö ildl'eüit Dr. Heinrich EleS. dessen Leichcnbegängnisj in Budapest statt- gefunden hat, hmterlieh sein Bernw gen, das mehrere hunderttausend. ro- nen beträgt, dem öperjeser evangeli schen Kollegium, öleö war einst chii ler des Gymnasiums und der Necht5 ckademie deö ttollegimns. Das .iol legium lieft sich beim Leichenbejzäng' niß durch den Rektor Ludwig Traoko czy vertreten. Schlfförevolte. Aus ffiu me knrd gemeldet: ?lm 20. Oktober traf der Dampfer ..Buda" der-chiffs gl.sllschasl Ungaro-Croata auS Eng land in Venedig ein. Stemm das; das Tchiff vankert lvar, drangen die Heizer Anion Gianetich und Mathias Mllctich auf denTchiffkaPitän Th'.cin m und orderten me sofortige Aus- Zahlung ihre? Soldes, da sie sofort das Schiff verlassen wollen. Da der chifsskapitan, der mit der Zollrev, sion beschäftigt war, deN'l uff orderung der Heizer nicht nachkam, bedrobten sie ihn mit dem Messer. Nur dem Da zwischentreten Meier in der Nähe be nnoiicnen ajifwnjtere war e zu danken, daß der Cchiffkapikän mit heiler Haut davonkam. Ausfallend war. daft von der Mannschaft Nie niand dein lvdrohten Kapitän zu Hil fe eilte, woraus zu schließen war, das; auch sie mit den .$ciljern hielten. Der Navitän lieft die gesammte Mann schaft verlosten. Am nächsten Taac wurde aufBcranlassung deS Kapitäns die Mamisckast freigelassen mit AuS nabme der zwei Heizer, die auf Be treibeii des österreich imgarischenKon fuls nach ffimne acbrackt und der Polizei übergeben wurden. Der letzte B o l y a i. Aus Marosvasarhely wird gemeldet: 4.-iahnge stellenlose Kellner Wolf- gang Bolyai. em söhn des tvelibe nihmteu Matl?ematikers Johann Volnai, hat bei dem dortigen Kell verbilfsverein ein Gesuch eingereicht, worin er mittheilt, das; er feit sechs Monaten keine Veschästigung habe und init feiner aus sechs Mitgliedern lynchenden Familie dein grössten Elend ausgesetzt, um dicUnterstützuiig einer verufsgeno sen bitte. Wolf gang Volym war ehedern Oberkellner. kann aber schn seit Jahren keine rnt prechende Beschaftiguna rinden. Er ieht seinem berühmten Vater aus. allend ahnlich und t auch ein vr üblicher Rechner. Die Maroövasar ijcliier iivllner haben für ihn eine Nollute elngcleitrt. Verhaftung iwaeit Steuer venvcigerung. Aus Tzatmar wird gemeldet: Ter Polizeistadthaupt mann van Nagykaroly Igna Demi dov lieft mehrere Einwohner vcrhaf, ten, well sie die Wegsteuer weder be zahlten, noch abarbeiten wölben. Von dieser Maftnahmc nnirde dem Ober gespan Meldung erstattet, der gegen den Stadthaul'tmann weaen Min rauchs der Amtsgewalt unverzüglich das Disziplinarverfahren einleitete. S e l b ft m o r d eines Oberphvsi kus. Aus Szabadka wird berichtet: Der Stadtplwsikus vo,i Maayarka- izsa Dr. Julius Norer hat in einem Anfalle moinentauer (Geistesstörung durch einen Revolverschils; feinem Le ben ein Ende bereitet. Der Unglück iche war litt Jahre alt und seit 23 Jahren Stadtphysikus. Vor ciiiigen Jahren starb die einzige Tochter des ArzteS: seither war er trübsinnig. Dr. Szerdahelyi mahn- l n n g. Aus Preftbura wird ge meldet: Ter Thierarzt Dr. Heinrich Szerdahelni. dessen Nameii auS An aft eines Rauferzesses im Abaeordne. tenhause viel genannt wurde, wollte in Preftburg eine Volksversammlung veranstalten, doch wurde die Anmel dung seitens der Polizei nicht zur Kenntnift genommen. Tr.Szerdahelni 1 begann aber trotzdem vor einer aus 50 Kopsen bestehenden Menge zu prechen, die jedoch von der Polizei zerstreut wurde. Szerdahelyi begab ch sooann in ein Kaffcelmus, wo er einen solchen Skandal provozirte, das; er zur Polizei stellig gemacht wurde. Hier sprach er ein solch konfuses ''Zeug zusammen, das; er auf Grund des Gutachtens des Polizelarztes Tr. tephan Varnan in dieBeobachtungs. abtheilimg des staatlicheil Spitals gc bracht wurde. E i n B l u t b a d richtete der Kon slabler ranz Bedt. am h, Juni Nacht an. als er mrtirerc polnische Arbeiter, denen er auf der Gasie be gegnete, mit feinern Säbel kxrfolqte undo lin'brrre vo ihnen schiuer ver letzte, wird unterm 22. Oktober aus Budapest geschrieben. Bedi hatte an jenem '.'lvend mehrere Wirtlsthäuser b'suä,t und sich einen Rausch ange trunken. '.1f den, Heimwege begeg rnie er melireren polnischen Arbei tern, die er beschimpste.wcil sie zu lr.it konversirten. Tie Arbeiter protellir ten g,'g,' die Insulte und ergniseii d,e ,Ict,i. als Bedi den Säbel zog Sie eilten in die nächst der Keramit fabrik befindlicheBaracke. Bedi fvrang ourai ein oin'nes seniler , den fin flereil chlanaal der Barake und haute ivie besessen init seinem Säbel herum. Er richtete unter den dort schlasenden, ,hm unbekannten Arbt'.i tern ein förmliches Blutbad an Techs schiver verlöte Arbiter muft ten ins Soital gebracht norden, einer derselben Kasiinir Thaift ist in ftoliie eineö Säbelhiebes ein Krüp pels Vlls die Obersladthauptinann schaft die d'ii Iall ursprünglich verleimlicken wollte durch ?v tungsmittheilungen den walirenTach verhalt erfuhr, suopendirte sie den ra biaten Polizisten und setzte ihn in Un tersuchlmgohaft. Er wurde wegm schwerer körperlicher Verletzung und Mißbrauch deN'lintsgeN'alt unter An klage gestellt. Jetzt vor seine Richter gestellt, will er sich an gar nicht? niehr erinnern. Er wird laut (Gerichtsbe schluß behufs Beobachtung feines &t'u slesziisiandes denGerichtsärzten ülvr geben, denn es sind Ankaltspunkte dafür vorhanden, daft er durch Alko holvergiftung in den Zustand geiiör ter Zurechiiungssähigkeit gelangt sei. Bärenjagden. Aus Herku lcssürdö wird geschrieben: Vorvorige Woche veranstaltete Graf Eugen K.i ratsomzi auf seinem von der Staats domäne gepachteten l2.0l0Katastral joch groften Jagdgebiete eine Bären jagd, zu welcher der Graf zahlreiche seiner freunde und Bekannten gela den hakte. Auch viele Damen der Ari stokratie nahmen an der Jagd theil. Trotz der eifrigsten Bemübunacu des Jagdleiters Forstingenieurs Sig inund Ormos jedoch verlief die Jagd offenbar in !olge der ungünsti gen Witterung negativ. Eine zwei te Bäreiijagd fand in der Umgebung von Hertulet'fürdö dieser Tage statt, welche im Jagdrevier der Grenzer Verinögenögemeinde vom orstdirc5 tor Balazs zu Ehren des Oberge spanS Zoltmi Medve veranstaltet worden war. Während dieser Jagd gelang eS dem Gutsbesitzer Juliu Toth. kaum daft er aus dem Stande erschienen war, durch einen einzigen sZopischiift einen Bären zu erlegen. der hi'istchüich seiner Grofte und sei ncs Körpergewichtes zu den gröftten Seltenheiten gehört. Das Thier war nach authentischen Messungen 22fi Eentimeter lang und wog in aus gebrochenem Zustande lZl2 Kilo gramm. x et u l l c r a o l t e s in d e ii Schaft gefalle n". So sagt der Bolksmund, wenn ein klei ues Kind bei einem Unfälle wie durch ein Wunder unversehrt davonkommt Man berichtet aus Hatzfeld: Die ver, ehelichte Lehrerin der Kinderbewahr' anstatt in Klan Leposava Andrejo- vitö niachte am l. Oktober mit ihrer etiva 3 Jahre alten Tochter den Ruck weg von Hatzfeld in ibre Heimath nach Klari mit der Eisenbahn. Dort angelangt und bevor noch der Zug zum Stehen gebracht tivrden konnte. gebot die Mutter dein Ninde bzuster gen. Durch einen Ruck aber stürzte die unbehvlrene Kleine vom Trittbrett herab, sozwar. daft sie zwi scheu ben chienen ?u liegm kam. Es rollteil noch einige Waggone über das anne Geschöpf hinNvg, ohne daft ihm auch nur das geringste Leid geschah. Die Mutter fiel, angesichts des schreckli chen Falles, indem sie ihr Kind ver loren tvähnte. in Ohnmacht und konnte nur schnür nochmals zur Be sinnung gebracht werden. Selbstmordversuch. Die 19 jährigeNemeskoltaer JuwohiieniMi' talin Schlassar welckze im Szombathe lyer Kinderasyl irrsinnig wurde und in da', Pozsonyer Irrenhaus transpor- tiert werden sollte, hat sich an der Csornaer Eisenbahnstation in einem unbcnmchteu Augenblick von den her- anbrausenden Zug gelegt, welcher ihr berde Fufte abschnitt. Die schwerver' ctzte wurde in das Csornaer Spital gebracht. Diebischer Schn ei berge Hilfe. Franz Wiesel 22jähriger Schneidergefelle in Szontbathely. hat vor einige Tagen von feinem Meister Joseph Becseq eine goldene Uhr im Werthe von 200 Kronen gestohlen und diese für 66 Kronen in einer dortigen Pfandleihanstalt verpfändet, sodann das Geld verhaut. Als man der Die berei auf die Spur kam fand man bei Wiesel nur mehr 16 Kronen. Wiesel wurde verhaftet. H u n d e K a l a m i t ä t. Aus Nagukikiuda wird gemeldet: Hier wurden drei Kinder von einem tollen Hunde gebissen. Tie Kinder wurden nach Budapest in das Pasteuriiislitut gebracht. , Der Stadthauptmanu hat bisher schon 2000 Hunde als wüth- verdachtig erschlelzen lallen. cwtt Von Grubeninfpktor I. Cchiirmann. . Da Monopolprojekt für Petts leum. dai die Verstaatlichung Tel ÄrofchandtlS mit Petroleum selteuZ Ui Teutschen Reich, in Au5ii5t stellt, lenkt die Aufmerksamkeit der Allgemeinheit auf diese so nii&Üche und unentbehrlich gewordene Natur Produkt. Tie einfacksie und zugleich die billigste Art der Petroleuingew'r: nung geschieht miltel natürlicher Oiikllkn oder Bahrlöcher, au denen da Petroleum in ununierbrochkn'm Strome selbstthätig zutage ousfli'ftt. Solche natürlichen Quellen koiunxn vereinzelt in den petroleuiiireich?n Pit enden, namentlich bei kliiftiqem Äc biege, vor. Häufiger sind die künstlich ervohrten Quellen, die. wenn dzZ Erdöl mit großer Kraft au denje',b?n hervorsprudelt, .Springer" scannt werden. Sie sind besonder im An sang stellenweise geradezu von einet unbeimlichen Ergiebigkeit, so daft es oft kaum möglich ist. den meist nner wartet reichen Segen aufzufangen und zu bergen. So loarf in Amerika ein soläier Springer in der ersten Zeit seiner Bobrung täglich rund 0.000.. 000 Liter Petroleum ans: rund 400 Millionen Liter flössen unbenutzt ab. ringsum alles iiberflutlicnd und ver beerend. ehe eö gelang, die Ouell? ab zufangen und das aulieftende Oel in Behälter zu füllen. Terart reiche Springer geboren al lerdings zu den Seltenheiten. Auch ist ihre Ergiebigkeit ebenso wie die fast aller crbohrten Quellen zumeist nicht von langer Dauer. Schon nach kurzer Zei läftt der selbstthätige Aus fluft nach, um schlicftlich ganz zu ver siegen. Alsdann niilsj. ähnlich wie bei den meisten Bohrungen, da? Aust'lei gen deS Petroleums aus de,n Erd innern künstlich befördert werden, oder es muft.wenn überhaupt kein natü.-li-cher Auftrieb vorhanden ist. vollstän dig aus mechanischem Wege hervorge holt werde. Tie älteste Geivinnuiigs art geschah in solchen Fällen mittels kleiner Schächte, die bis auf die öl führenden Gebirgsschichten niederge bracbt norden. Das sich ans der chachtiohle ausamnieliide Oel wurde in dinier ooer ziiivei euigeiuiit und init diesen zutage befördert. Trrartige Oel'chächte wurden in Evina schon vor Jahrtauienden ausgebeulet und ueu erdings wieder aufgefunden. Auch verschiedeneJndianerstämme gewannen mittels solcher Schächte schon von der Entdeckung Amerikas durch Colmw bus Erdöl, das sie smoohl zu medizi Nischen wie zu religiösen Zwecken be nutzten. Da das Abteufen und die Unterhzl tung der Schächte sowie die Förde rnng aus ihnen die Gewinnung ver theuer!, beschränkte man sich später auf das Niederbringen von Bohrlö chern. In diese werden Hubpumpen, auch Bohrlochspumpen genannt, einge bracht, wie sie auch zur Wasserhcbung aus Bohrlöchern vielfach zur Anwen dung kommen. Tiefe Pumpen beste hen aus einem Kolbenrohr von Gußei sen oder Bronze, welches an seinem untexn Rande ein Säugventil und an dieses anschlieftend ein in eineniSani korb endendes Rohr trägt, während oben ein bis zu Tage reichendes Steig rohr aufsetzt. In dem Kolbenrohr be wegt sich mittelst eines vom Tag aus bewegten Gestänges ein dicht anschlie ßender Kolben mit dem Hubventil. Beim Aufgange des Kolbens saugt dieser durch das Säugventil Petro leum an. das beim Niedergange des Kolbens, wobei sich das Säugventil fchlieftt, durch das sich öffnende Hub Ventil emportritt, um dann beim fol genden Aufgang mit hochgenommen zu werden. Das wiederholt sich so lange, bis das ganze Steigrohr mit Oel ge- füllt ist und dieses nun bei fernerem Pumpen an einem über Tage anschlie- ftenden Auslaufsrohr bei jedem Hub austritt. Ist das aus dem Bohrloch zuflieftende Oel mit Sand vermischt, so sind Pumpen nicht anwendbar: bei den stark abschließenden Angriffen des Sandes sind sie nicht dicht zu halten. In solchen Fällen w.ird das Petroleum mittelst sogenannter Lolfel aus dem Bohrloch hervorgehoben. Dieses sind zylindrische Rohre, die in ihrem Boden ein Ventil tragen, welches sich beim Einlassen öffnet und das Gemisch von Petroleum und Sand durchläftt. Beim Aufgange schließt sich das Ventil und nimmt die Flussiekelt mit hoch. Diese wird am Tage in Klärbassins abqelas- sen, der Sand setzt sich am Boden ab, wahrend das Oel oben abgezogen wird. Ein: andere Fördermethode läftt ein endloses Band zwischen Walzen und über eine Welle bis aus den Boden des Bohrloches herunterlaufen. Das Band ist mit Filz oder andere Flüssigkeiten stark aufsaugenden Stoffen besetzt, die daS Oel in sich aufsaugen, das dann oben von den Walzen wieder ausgepreftt wird. In neuerer Zeit wird zum Heben von Petroleum aus Bohrlöchern in immer weiterem Um fange auch Druckluft benutzt. Das auf diese Weise durch den Lustdruc! ein- porgebrachte Erdöl zeigt, infolge der Mischung mit der Preßluft, zuerst eine milchige, trübe Farbe, die sich j?dch bald verliert. Geh! eine Petroleuinquelle in ihrem Ertrage zurück, so sucht man diesem wohl durch das sogenannt: Torpedie ren abzuhelfen. Dieses Verfahren wurde zuerst in Nordamerika ange- wandt: eine kraftige Sprengladung aus Dynamit oder Schießbaumwolle .le Pktroleumgewmnung wird, mit elektrischer Zündung Verse hen, in da Bohrloch bi zum Oellager eingeführt und dann zur Entzündung gebracht. Durch die grofte Kraft der Explosion entstehen Spalten und Riffe im Gebirge, die nicht fclten neue Oel zuslüss herbeiführen. In vielen Staaten ist da Torpediiren jedoch verboten, da e nicht selten auch schad lich wirkt, indem e benachbarten Bohrungen den Zufluft entzieht. Auch können ganze Petroleumlager dadurch unproduktiv werden, daft ihr Oel durch die bei den gewaltigen Spren giingen gebildeten Klüfte in gröftere Tiefen abläuft und versinkt. ttesküb, das Hcrj Alt.-erbienS. Uesküb, der Hiuptort deS Wilajet Kossowo. dos Herz AltSerbienö, ist da Ziel und die Sehnsucht des serbi schen Hure, das diese seit mehr als einem halbe Jahrtausend den Serben entrissene türkische Stadt nunmehr im Besitz hat. Mit stolzen Gesühlen werden die Serben durch die grofte historisck? Ebene Kossowo Polje, durch da in so vielen Heldenli'dern und Bolkshymnen besungene Amselfeld ziehm. auf dem am 13. Juni 1389 die südslawische Heldcnfchar König LazarZ dem Ansturm der Mohammedaner er lag. Von einem Schimmer romanti schen Glanzes find für den Serben die düsteren Berge umgoldet. die dies Ge filde einer großen Vergangenheit ein kreisen: der Name Uesküb läftt ihr Herz höher schlagen. Ist doch die Stadt seit grauen Zeiten der Riegel in dem groften Lanzsthal der Wadar. gleich sam dem einzigen natürlichen Wege vorgeschoben, der das alte Dardanien und Panonien mit dem ägäischen Ge stade verband und durch das Tlal der Bschinja und Morawa den Zusam menhcrng mit Naissus, dem heutigen serbischen Nisch. und der Donau her- stellte. Und dieselbe Rolle eines starken Bollwerks zum Schutze von drei Thal- eingängen spielt liess üb in der Nei,z?it, wo die Schienenstrange der einzigen hier nach Norden strebenden Bahnlinie, hart neben d?n alten Straßen, den al ten Thälern folgen. Der alte Name der Stadt war Skupi, der sich in dem modernen slawischen Tkopia und dem türkischen Uesküb erhalten hat. Nur spärlich fließen die Nachrichten, über seine Vergangenheit. Im Jahre 1002 wurde die Stadt durch Basileos II. den Bulgaren entrissen, durch jenen grausamen Vernichter des Bulgaren reiches, der zwölf Jahre später nach der Entscheidungsschlacht beim heuti gen Demirhissar 16,000 gefangenen Bulgaren die Augen ausstechen lieft, und hundert, dewm er ein Auge ge schont hatte, mit der Aufgabe beauf tragte, die unglückliche Schar heimzu führen. Im 14. Jahrhundert, in der Blüthezeit der serbischen Herrschaft, war Skupi der Mittelpunkt des poli tischen Lebens; hier wurde 1346 Sie phan Duschan zum Zaren der Serben und Griechen gekrönt. Doch dem glänz vollen Zarenthume war in Skupi nur eine kurze Freude beschicken. Auf dem Amselfeld sank Serbiens Macht da hin. und hundert Jahre später pflück ten die Osmanen neue Loorbeeren auf der blutgetränkten Ebem. Am 23. Ok tober 1448 brachte Murad II. einm ungariscken Heere des Hunyad, der für die Serben eingetreten war. eine ver nichtende Niederlage bei. Nie mehr seitdem haben die Serben in Ueslüb und im Lande rings umher festen Fuß fassen können. Aber ihre Herzen flogen Jahrhunderte lang voll Sehnsucht über die Beraeshöhe; ihre Helden- gesänge kreisten immer wieder um die Schlacht auf dem Amfelfelde und um Skupi. die Hochburg altserbischer Herrlichkeit. In malerischer Lage bni tet sich Uesküb aus auf dem Hinter gründ der im Nordwesten den Hori zont umrahmenden, schneereichen Hö hen. Ein wundersames Farbenspiel entfaltet sich ringsum in den röthlich grauen sanften Hügelmassen des Süd Westen, der an idyllischer Anmuth schrofs kontrastirt mit den in bläulich grauer Dusternift herüberschimmernden Gebirgsformen der Tscherna Gora, des Schwarzen Landes. Aus der weiten Ebene mit dem breit und gemächlich strömenden Flusse, den schweren Dunst Wolken des Sumpfsees von Kaplan hebt sich Uesküb an den beiden, von breiten Kaianlagen umsäumten Usern des Wardar. Hier am Flusse hat die Stadt nichts mehr vom orientalischen Gewirr der Gassen, die den älteren Stadtkern noch zu einem unverfälfch ten Stück Asien machen. Von der Höhe der altrömischen Brücke, die über den breiten Strom fetzt, blickt man auf diese ganz europäischen Uferviertel, wo stattliche Moscheen, große Bauwerke und alttürkische Anlagen sich dehnen. Am rechten Ufer hat die Stadt ihre jüngste Entwicklung zu verzeichnen. Hier dehnt sich die Bahnhofstnlage aus, und an sie haben sich in rascher Bauthätigkeit eine Menae moderner Unterkunfts- und Gasthäuser ange schlössen. Das linke Ufer wird von ei nem flachse Hügel beherrscht, den ein mittelalterliches, von niederem Mauer ring eingeschlossenes Kastell bekrönt. Dieses Denkmal der alten Geschichte ist heute zu einer türkischen Kaserne mit Hospital und Gefängniß umgestal tet. Während man sich hier in Europa fühlt, tragen einen wenige Minuten Wege mitten in den Orient. Im Ba zar wogt das ewige Ein- und Vieler lei, wie man eö in so vielen iürtifchm Orten antrifft: ein immer reges Leben und Treiben in holprigen krumme jGäßchen, wo elende Baracken, Krenten geheirathl" - laden und Werkstätten unter dem Sichrm weit augespanntr Matten oder Tücher gegen die Sonne eine kauf lustige Bevölkerung anlocken. Da lur te Gemisch der Einwohner. Albanesen werben, Bukgaren und Türken, geh ganz in diesem behäbigen' Kleinstadt betrieb auf, und so harrt Uesküb fei langem de großen, nun vielleicht nä, hergerücktem historischen Moment, wo der Glanz halbtausendiahriger Ver gangenyeit wieder erweckt wird, wo au Uesküb wier Skupi wird, da Herz Alt.SerbienS . . . mtmm Für die Such,. Lebersuppe. Man gebraucht zu der Suppe 9 Unzen frisch Rindöleber, die man gut wascht und von Rohren und Sehnen befreit, sie dann m Scher ben schneidet, in Mehl wendet und mit einer großen zerschnittenen Zwie bei in Fett anbrät, dann mit 2 Liter kochendem Wasser überfüllt und viel zerschnittenes verschiedenes Suppen- grun sowie einige Pfeffer und Ge wurzkorner beifügt. Man kocht die Leber langsam weich, streicht sie durch ein Sieb, verkocht mit ihr ein lnzwi schen bereitetes braunes Buttcrmehl zu leicht gebundener Sauce und richtet dik Suppe über gebratenen Semmel würfeln an. Restgericht von Pökel, f l e i s ch i n d e r F o r m. Die Ueber bleibfel des Pökelfleisches werden gröblich gehackt und etwa 4 Pfund Kartoffeln ,n der Schale halbweich gekocht, dann geschält und in Scheiben geschnitten. Vier feingeschnittene große Zwiebeln brät man in reichlich Schmalz gar und lichtgelb, nicht braun, und bestreicht dann eine feuer- feste Backform mit Butter urfd be streut sie mit Semmel. In diese Form schichtet man abwechselnd Kartoffel- scheiden. Zwiebelfett und gewiegtes Pökelfleisch und laßt Kartoffeln auch die Oberschicht bilden. Eine Tasse Milch verquirlt man mit zwei Eiern und etwas Salz, gibt sie über die ein gepackten Sachen, streut geriebene Semmel darüber, bäckt die Speise langsam 30 bis 40 Minuten und rich tet sie in der Form an. Aepfel und Kartoffeln mit f r i f ch e r B l u t w u r ft. Zu den Aepfeln und Kartoffeln rechnet man Aevfet'und Kartoffeln. Die Kartoffeln werden wie Salzkartoffeln, aber nicht zu weich gekocht, die Aepfel schält und viertelt man und kocht sie ohne Zucker mit Wasser gar, aber nicht so weich, daß sie völlig zerfallen. Die garen Kartoffeln gießt man ab, stampft sie und vermischt sie mit den Aepfeln und ihrem Saft und einem großen Stück Butter, worauf man sie mit feinem Zucker nach Gefallen ab schmeckt. Die frische Blutwurst schnei bei man in Scheiben, wendet sie in Mehl und brät sie auf beiden Seiten in Schmalz zu goldbrauner Farbe. Die Aepfel und Kartoffeln richtet man bergförmig an und umgibt sie im Kranz mit den Wurstscheiben. Travemünder Sauce, em pfehlenswerth zu allen gekochten See fischen. Etwa 2 Unzen halb Butter, halb gutes Fett läßt man heiß werden und schwitzt darin 2 Unzen Mehl gar, worauf man die Mehlschwitze mit Kochwasser des Fisches, etwas Milch und einem Glas Apfelwein zu gebun dcner Sauce unter kräftigem Schlagen kocht. Diese gebundene Sauce wird mit Pfeffer, Salz. Zitronensaft und 10 Tropfen Speisewürze abgeschmeckt und beim Anrichten em nußgroßes Stück frische Butter und ein Eigelb unter die Sauce geschlagen, die dann sofort angerichtet wird. Gebackene Nudelspeise. Man nimmt 10 Unzen breite Band nudeln, bricht sie klein, kocht sie in Salzwasser halb weich und schüttet sie zum Abtropfen auf ein Sieb, auf dem man pe mit reicylicy kaltem Wasser übergießt. Eine Backform wird ausge strichen, mit einer Schichr Nudeln ge füllt, diese mit Butterflöckchen belegt und mit feinem Zucker leicht bestreut und so die Form schichtweise zu dr:i Vierteln gefüllt. Eine Tasse faure Sahne, Vanillezucker und zwei Eier verquirlt man. gibt dies über die Nudeln und bäckt die Speise 45 Minu ten bei mäßiger Hitze. Sie tvird in der Form zu Tisch gegeben. Bremer Aalfrikassee. Etwa 3 Pfund große getötete und vorgerich tete Aale schneidet man in zweifinger breite Stücke. Man bereitet dann eine helle Mehlschwitze, verkocht sie mit leichter Fleischbrühe zu leicht gebunde ner Sauce, salzt, pfeffert und schärft sie mit Zitronensaft und läßt die Aal stücke, ohne daß sie zerfallen dürfen, in der Sauce langsam gar ziehen. Als Einlage gibt man in dieses Aalfrikassee kleine Semmelklöftchen, große Kalbs milchwürfel von vorher gebrühter und weichgekochter Kalbsmilch, 250 Gramm in Scheiben geschnittene eingemachte Champignons und eben so viel Brech spargel. 5 Unzen Reis kocht man drei mal ab und dann in Salzwasser mit einem Stück Butter weich, worauf man ihn in eine Randform drückt. Der Reisrand wird gestürzt, das Aalsri kassee, an das man zuletzt noch ein kleines Glas Madeira gibt, in dem Rande angerichtet und mit kleinen Blätterteigdreiecken garniert. Berstoften. ..Was macht den Ihre Tochter, Herr Zwirbelt" ..Meine Tochter? Ich habe fei uc Tochter mehr die hat c Konknr Ter Kohlenvorrath der Erde hat den letzten internationalen G?slo, genkongreß lebhaft beschäftigt. E han delt sich dabei um ein Problem, daS allerding wissenschaftliche, ober bei weitem mehr praktische Interesse hat, ja die wichtigst. Zukunftsfroge für die gebildet: Menschheit bildet. Tie bi jetzt vorliegenden Angaben über die Kohlenschötze der hauptsächlichsten an der Gewinnung der Steinkohle bethei' ligten Länder sind nicht zuverlässiz genug, um die Frage nach dem Qk sammtvorrato der Kohlen aus der Erde bestimmt zu beantworten. Der Kongreft lU deshalb beschlossen, euie Ausnahme de gefammten Kohlenreich thun, durchzuführen und zu diesem Zweck die Mitwirkung der Bchörden undGrubenbesitzer zu erbitten. ES ist zu hoffen, daß diese Erhebung in den be theiligten Kreisen Beifall findet und dadurch ein sichereres Ergebniß ker beigeführt wird, als die bisherigen Schätzungen geliefert haben. Am frll heften hat man sich mit der Frag nach dem vorhandenen Steinkohlenvorrath in England beschäftigt, denn dieses Land ist auch am meisten dabei inter essirt. Im J.hre 1861 schätzte Hüll die Kohlenvorräthe im Boden Englands auf 80.000 Millicnen englische Tonnen und meinte, dieser Vorrath werde auf 800 Jahre ausreichen. Dem wider sprach Professor Stanley Jevons und kam zu dem Ergebniß, daß die engli schen Kohlenvorräthe kaum für mehr als ein Jahrhundert genügen könnten. Dieses Resultat beunruhigte in Groß britannten so sehr, daft 1866 eine ko nigliche Kommission eingesetzt wurde, die ihrerseits zu dem Ergebniß kam. Englands Kohlenselder enthielten 147.. 000 Millionen Tonnen Kohlen, ausrei chend für 261 Jahre, wenn die Steige rung oer Ausbeutung jährlich drei Millionen Tonnen betrage. Sidney Lupton hat diese Berechnung bemän gelt und kam schon 1886 zu der Ueber zeugung.'der englische Kohlenvorrath werde um 1900 soweit erschöpft sein, daß er für die Industrie keine arofte Bedeutung mehr haben könne. Am Schluß feiner sehr ausführlichen Eröi terungen sagte Lupton. daß. ehe noch viele Jahrzehnte verronnen feien, df Engländer erwarten müßten, daft die immer größere Seltenheit der Kohle in ihrem Lande ein bedeutende Preisstei gerung derselben verursachen werde; diese aber würde vom verhängniftvoll sten Einfluß sein, zunächst auf alle Zweige des Handels und der Industrie. o,e von ven Roylen abhängen, und mittelbar aus alle übrigen Seiten des menschlichen Lebens dort. Auch ein: Einfuhr von Kohlen nach England in dem erforderlichen Maße fei un möglich, denn die Kosten würden im günstigsten Falle so hoch fein wie das gesammte heutige Staatseinkommen Großbritanniens. Sobald der Kohlenreichthum Eng ands dahin sei, müsse sich das heutige England wieder rückwärts verwandeln in ein England von 1780, in ein Land mit dünner Bevölkerung, mit wenigen Fabriken und sich von den Produkt:n der eigenen Felder ernähren. Man darf über die genaue Anzahl der Iah re, während deren Eygland noch von einem Kohlenreichthum zehren kann. verschiedener Meinung sein, jedenfalls aber werden die britischen Kohlenfel der im Laufe des 21. Jahrhunderts nahezu erschöpft fein. Vor 13 Iah ren bemerkte der Präsident des Jnsti uts der englischen Bergbau-Jnqe nieure. einer der größten Eisenhütte, besitz Englands habe erklärt, daß im Bezirk Middlesbrough in 50 Jahren leine Hochofen mehr im Betrieb sein würden, also um 1950 herum, und F. Brown, eine Autorität auf diesem Gebiet, sagt, daß in 50 Jahren zwzr Drittel der besten englischen Kohlen erschöpft sein würden. Setzt man die sen Termin auch noch um ein halbes Jahrhundert später an, so kommt man.' wieder aus das 21. Jahrhundert alZ die Zeit, in welcher die englische Koh lengewinnung zu Ende gehen muß. Der Reichthum Deutschlands an Koh len ist sehr viel erheblicher als der jenige Großbritanniens, denn es ist das kohlenreichste Land Europas. Nach Professor Fischer, einer der gröft ten Autoritäten auf diesem Gebiet, dürfte Deutschland noch auf etwa ein Jahrtaufend hinaus mit Steinkohlen versehen sein. Er hält dafür, daß noch im gegenwärtigen Jahrhundert die Kohlengewinnung Englands erheblich nachlassen und damit auch die Jndu strie. ja die ganze britische Weltmacht stellung leiden werde. Natürlich sind die Schätzungen über den Kohlenreich thum eines Landes verschieden, weil eö sich eben um Schätzungen handelt. So findet Engler-Karlsruhe. daft d:r Kohlenvorrath Deutschlands 416 Mil liarden, derjenige Englands 193 Mil liarden, Belgiens 20 Milliarden, Frankreichs 19, Rußlands 40 und ganz Europas 700 Milliarden Ton nen beträgt. Der Kohlenreichthum der Vereinigten Staaten wird auf 680 Milliarden Tonnen, derjenige Chinas ebenso hoch geschätzt. Hierbei ist die Braunkohle nicht mitgerechnet, von der Deutschland und Oesterrcich-Ungarn am meisten fördern, während Nord amerika erst in dritter Linie folcit. Die gegenwärtige Gefammtprvvuktion an Kohlen auf der ganzen Erde be läuft sich auf weit über 700 Millionen Tonnen im Jahre, wovon die Ver einigten Staaten etwa 250. Großbri tannikn nahe ebensoviel. , beide Staa ten zusammen also über die Halste der ganzen Erzeugung erreichen. . ,