HflUtif Cnta T r l b s t. siirflciinasöcr )TttutaLsl .iiisteilwalde's landschaftliche Reize. - Weinflarriier Uouzort. Gin herrlicher (,e,luß für wahre Kunst- freunde. Xcä Urteil des Reichs- gericljtS. k-, Wtingartiier? Bro chiire. , - - 21. Oktober 1912. Leute, die für die laiidwirthschaft lichmNne der sandigen2'!ark schwär men, werben Ahnen vielleicht einre den. das? ffiirstenwalde ein idnlli scheS" Städtchen in besagter Mark sei und daß sich ein Ausflug dahin schon verlohne. Obgleich ich mich nun schon Manchmal müde gelaufen habe, um besagte landschaftliche Reize zu ent decken, ist mir daö noch nie so recht rjrftrnarn Gewiß. sckließl!ch bat ei jede Gegend ihre charakterislisäen Reize, aber was nützt das. wenn ei ven der Charakter zum Widerspruch röizt? Sandflächen, mageres Haibe gras, Kwserbchände. die audselzen. U hatte jemand den vergeblichen Versuch gemacht, au rieseichaftcn. stark ongckautm Zahnstochern einen Wald zu konstruieren: daZ ist so ziem lich allcS, was ich aus meinen Mark Wanderungen bislang eindeckt habe. Trifft man dann mal auf eine Laub, afe, dann ficht das so aus, als sei dieser erträglich? Flecken ganz auö Versehen in die Ocde hineingerathen. Andere reden freilich ganz anders. Xaver Tchattvenka, der sich nabe Fair stenwalde an dem .herrlicht'n- Schar miitzelsee eine Sonnncrvilla erbaut hat, ist entzückt von der Aussicht und Einsicht, und Iohmma Gadski ist von der UnWcrtrefflü!,keit des (Srune waldS derartig überzeugt, daß sie in ihrm'wcniaen Mußestunden bereits den ttrmldrif; zu einem Walküren heim ain Pechs entworsm hat. Aber ich gebe gern zu: längerer Aufenthalt in Berlin macht einen in seinen landschaftlichen Ansvrüchcn be scheiden. Was nun Fürstenwalde be trifft, so mag ihm ein gewisses som merliches Renommee unbenommen bleiben, aber selbst der ärgste Mark Schwärmer wird kaum auf die Idee kommen, dem Städtchen von Berlin aus noch einen Besuch abzustatten, wenn das Laub, das einige Bäume den Vorzug hatten während desSom mers zu tragen, bereits zur Erde ge rieselt ist. Und dann noch gar des Abend, in der Dunkelheit, wo es al so von vornherein feststeht, das; man m Fürstenwalde dieFürsten nicht vom Walde unterscheiden können wird, wo man Fürstcnwalde gar für Finster Walde (im gleichen Regierungsbezirk) halten könnte! . Und nun begab es sich, daß am Dienstag den 15. Oktober auf den Ttadtbahnhöfen Charlottenburg.Zoo logischer Garten, Fricdrichstraße. Aleranderplatz und Schlesischer Bahn lwf nach der sechsten Abendstunde Hun derte von wohlangezogenen Tamen und Herren die drei Sonderzüge nach Füchenwalde bestiegen, die ein toll kühner Konzertunternehmer, Emil Gurmann, dorthin laufen ließ. ES geschehen also doch noch Zeichen und Wunder, sie geschehen noch im zwan zigstenJadrhundert und in der, Stadt der Intelligenz". Die Losung der Reisenden aber hieß Weingartner"! Man muß sich einmal klar machen, was dieses Wunder besagen will. Sie wissen, daß sich Berlin noch nie über einen Manael an Konzerten zu bekla gen gehabt hat, ich glaube Ihnen auch schon mltgetycut zu haben, oaiz man manchmal garnicht weiß, wem man nochFreibillets für Konzerte an bieten soll, oh sich eine höhnische Ablehnung zuzuziehen. In dieser Wo che war dcrUÄrfllch besonders groß. An großen Orchesterkonzerten dräng ten sich da die zwei Philharmomchen unter Mkisch, die zwei Symphonie konzerte unter Richard Strauß und ein Mahler-Bruckner-Symphonickon-?ert unter Oskar Fried zusammen. Und nun kommt noch Weingartner ,n?it seinem Fürstenwalderkonzert da zu. Sollte man es für möglich hal ten, daß die Leute fich darnach drang ten, den vierfachen Preis für ein Bil let zu zahlen,' außerdem die Reiseko sten, daß sie sich volle sechs Stunden dafür reservierten, um nächtlicher Weile nach Fürsteirwalde hinausfah ren und in einem nichts weniger als eleganten oder gar stimmungsvollen Saal drei Vcethoven'sche Sympho nien anhörm zu können? Sie ant worten: das konnten doch nur Snobö fein, die durch das Sensationelle, das Uiuzewöhnliche der Sache gereizt wur den; wären Sie aber dabei gemesen, dann würden Sie diese Auffassung rcvidiren". So lauschen keine Snobö ernstester Musik, so halten sie nicht aus, f o steigern sie fich nicht in ih ra, .eifallsbekmdlmgen. Die da im GellsckMftshaufe" in Fürsten Walde saßen und zuhörten, waren die ehrlichste Musikfreilnde der Reichs Hauptstadt, und nicht etwa irgendwel che rein persönliche Vorliebe für Weingartner hatte sie binausgetrie ben, sondern die Gewißheit, daß sie hier reinen, unaffektirten, durch und durch spontanen Beethoven hören k-nnten. Und heute schon prophezeie I ), daß bei den nächsten drei Fürsten t irr Konzerten der Besuch nicht r .t stark, dieAufmerksamkeit nicht : '-".T intensiv sein wird. Selbst hart- at Ksnzerwetemllen. wie ih ' ' r,--rr.ftoi Korrpon deuten, go ' C, 5') -S sich von dieser Rein, lioit der Bettlwven Interpretation. die eben aar keine Abrntit des ,i iiitcr- vrrtuTeit merken lieft form !,ch bei,Iückt fühlten, eine Empfind d,mg, die einem im aeaeiiwärtiaen iion izert- getriebe nur alle ulx'ljahr rni i, lifi f InirS innal Tot- OnnX hiirHi nnf Mp 2'rrli lmer lUlaerituiar tiirlit als caltatio be nie- volentia eher als daS Gegentlieil Durck weite Slefhiitrarionfäiinu', die im slotteste! Betrieb nrnren, und in deren AtmoSvkäre die 'richte einer reichkzalrigen Fiirfteiiimlder Spr. karte um dm Vorrang, oder Vor; ruch stritten, mußte man sich den W -Je Borge- Weg bannen. Im aale mi ronnie 1 man norti die puren vergangener , Fest- lichteten bemerken: hier swno s noch eine Schießbude in der Ecke. ?l,dsck,nii.kiina und Beleucl:tt,na sogar Die ent- turn hurdisliis ieiien kleilll'üraerli ctien Festen, nne sie Schützen-, .egcl 7 um. und Skt Bereine su ibren leibliche,? und geistigen (ccX'il'n u tbitr hn vn Tir Vll IIIC UCÜK CI ne fabcllia te Waldlandichatt Mt; . . - - ' -- aber hiiri(i(r niLirfnJicr st 3 tfOpi 'ischer üslnlb Um das voraeickiotvne X Briefs- rtfrnfmiuult Iinttfl man fünf Tops vilanen in militärisch-regeimcik igcm Abstände ausgebaut. Kurz alles per einte sich lim dem Ankommenden die Bemerkung aus die Vippcn zil oran- gen: welcbe narce: reizen -ic. uno dann wurde ein richtiger Kiinst-Got-tcsdimst daraus. Es waren manche gekommen, die sich das Erlcbniß ei tler gesunden Schadenfreude" rrkosft Hatten, und der Vertreter einer Konkurrenz-Konzertagentur fragte jeden aus. ob er für sein Billet mich mrk lich bezahlt habe. Er zog mit erheblich twlnnrrirtim lsicktsaitt'druck ab. und die Schadenfreudigen tremlten s ck vom Saoen uno ocgnugren iicv mit der Freude. Sogar die Akuttit Men mir an fangS herzlich schlecht zil sein, die Bläser des Bliithnerorchesters inöbe- sondere entwickttcn inren ion nur kümmerlich. Aber die Akustik ist solch ein räthselhaftcS Ding: man be mängelt sie. und zuiveilen ist doch bloß das eigne ijtjt oamr verani- wortlicb. Vielleicht wurden auch die Bläser, respektive ihre Instnunente wärmer, sprachen ao vener an. we nigstens kamen schon in der zweiten ssrnntifinriie Momente, wo ich den Eindruck hatte, solchen Wohllaut nie im . a 0 . t-fl zuvor geHort zu yaoen. .as vuon fm K- mukte wohl der gleichen Ansicht sein, so steigerte sich der Iu- bel. bis er nach öem leylen sa? txx Eroica wie eine elementare Entla dung losbrach lmd überhaupt kern Ende mehr zu nehmen zu wollen schien. Weingartner aber lächelte frnfiliftiteS Läckeln, er sah nlS wie ein glücklicher Knabe, nicht wie einer, der em paar nmocn voryer vom Reichsgericht in Leipzig zer schmettert worden war. Dieses Reichsgcrichtsurtheil war die sensationelle Zuthat zmn Kon zert, und ich muß den Konzerttrnier nehmer dazu beglückwünschen. Er selbst hatte nichts dazu thun können: das Datum des Konzertes ivar schon vor einem halbenJahr festgelegt wor den, und dann trat der Zufall in Aktion und bewog das Reichsgericht, den Prozeß Weingartner gegen den König von Preußen" ebenfalls aus den 15. Oktober anzuberaumeil. Der Telegraph hat Ihnen längst gemeldet, daß das Reichsgericht Weingartner's Ansuchen auf Aufhebung seines Ver gleichs mit dem -Generalintendanten i'.n, nFxipMmi bat. ftiir solche, die nicht juristisch geschult" sind, hie al so bei den uNprungttcyen, nrnven Rechtsbegrifsen stehen geblieben sind, wird diese Entscheidung absolut unbe greiflich sein. Weingartner verlang te bereits in den früheren Instanzen, w flrtti8 fiifiren u dürien, daß VH vwv;.i.i . er niemals kontraktbrüchig geioorden fei, daß also sein ergteicy mir oer Königlichen Intendanz auf einer fal schen Voraussetzung beruht habe. ,e se Beweissührung wurde ihm nicht gestattet. Sie wird ihm aber in sei nem Prozeß, den er zur Zeit gegen den Berliner Lokalanzeiger (wegen beleidigender Aeußerungen) ' sührt. zugestanden werden. Weingartner behauptete ferner, daß er zu jenem Vergleich mit Hülsen durch eine Zwangslage genöthigt worden sei. sonst hätte er sich nie bereit erklart, so viele Jahre auf, Berlin zu ver zichten. Von dem Vorhandensein die ser Zwangslage hat sich das Reichs gericht nicht überzeugen können. Meinetwegen. Aber kann man denn in einem modernm Rechtsstaat jik-bauvt Verträge solcher Art als gesetzlich zulassen? Ist es moralisch", daß man nnemtuniuer, oem oie gan ze Welt gehören sollte, für irgend ei ne Zcitperiode verbietet, einen wichti Nlt hirfer Hielt mit seiner Kunst zu verschonen? Hat ein Einzel .(Si'iHeii drts Reckt, einer aan zen Weltstadt vorzuschreiben: diesen. Künstler durft wt aus w uno o viu Jahre nicht genießen, weil er ylir un bequem ist? Ich bin gewiß, wenn die Berliner in Fürstenwalde dem Ti rigenteilWemgartner euv noch mehr zugejubelt haben, ais leine Meinung -?nit? imh Veranlagte, so war es das Gefühl: der Protest gegen die- scs gesetzlich gemacht lmreazr rönne gar nicht laut genug sein. Und siehe da, um nächsten Tage stellte sich heraus, daß die Berliner Tagespresse, die so viele verschiedene Ansichten zu äußern pflegt, als sie Organe hat, den Fall Weingartner dmchwsg in der gleichen sympathi- scheu Weise Inirlheilte. Doch nein, nicht durchnvg: Dr. Earl .Urrbs. der Kritiker des rotben Tag" tott? ja gar da.,,, ausgefordert: die Berliner Kritik möge sich ant ihre Würde be simien und dem Fiirstenii'alder Kon zert fern bleiben! Düse Ungeheuer lichkeit wurde glücklickenveise von der berliner ttritik mit Verachtung ge straft. Begreisen kann man die Un verfrorenheit dcS Herrn 5irrbs auch nur. nvnn man bedenkt, daß die Schtrl'lchei, täglichen Publikationen ja siir die offiziösen Organe der Kö niglichen (cncrclintdibimtiir gehal ten norden. Ob die drei weiteren Ausflüge ach Fürslenwalde. die uns beiwste ben, ähnliche Zugalvn erhalten wer den, ist unwahrscheinlich. Da daS Reich?gericht?urtheil bereits Rach mittags lvkannt gegeben worden war. konnte Weingartner's Brochüre Erlebnisse eines königlichen Ka pellmeisters" in Berlin", bereits -am Konzertabende ausgegeben werden: v o.r dem Urtheil 'wollte er sie nicht der Oeffentlichkeit übergeben. Viele brachten also daS über achtüg Seitm starke Büchlein schon als Reiselektürc mit in'S Eoupk. und nachlr sah man Dutzende von Eremplaren auf dem Zeitungssland des Fürstenmalder Wellbahnhofs ausgelegt. Der Bahn lfsbuchhändler muß ein Rieseiigc schäft gemacht haben. ' Diese Erlebnisse" erhalten viel WissenSwertheS und vor allem Be hcrzigensnvrthes. Ich inuß geslcheu. daß mich die ersten Seiten als reich lich persönlich" gehalten berührten, aber bald wird die Darstellung objck. tiver und macht den Eindruck, als ba bc hier nicht etwa Rachegefühl die Feder geführt, sondern die Ueberzeu gung, daß hier ein ungesunder, kunst schädlicher Zustand zum Heile aller Beteiligten blosgelegt lverden muß te. Wenn daS Institut der stöiügli cheil Oper Herrn Weingartner nicht nachweifen tarn, daß er die Unwahr heit gesagt, oder wenigstens stark übertrieben hat, dann sieht es ent muthigcnd bö) um dieses Institut aus. Gewiß kann kein Theater auf dieser sündigen Erde ohne Intriguen und Kabalen bestehen, und das an geblich ideale Banrnitb. die Neid höhle", bat ihr zum mindesten nicht weniger, als andere Tlvater; aber wenn die Oberleitung selbst fortwäh rend solche Intriguen konftruirt wie nach Weingartner die , Berliner Hofoper wahrend der Aera Person, t oder wenn sie lediglich im Bure au" liegt, während die Kapellmeister -und Regi'eurc sozusagen stumme Hofbeamte ind, dann kann man eben keine anderen Resultate erivar ten, als uns seit Jahren zu theil iwr den. Die Versuchung ist groß, Ihnen ei nige Proben au. der Weingartner' schen Brocbiire hier darzureichen: et wa die ergötzliche Geschichte, wieWein gardler auf Veranlassuilg) mit einer Strafe von hundertzmanzig Mark be legt wurde, weil er Eavalleria ru sticana" schlecht dirigirt habe: oder wie die Königliche Intendantur ihm eine monatliche ttagenzahlung ver weigerte, tvcil sie sich in ihrer Buch führung um einen Monat geirrt bei' te, ein Irrthum übrigens, für den nicht die schuldige Partei, sondern eben Weingartner hat büßen müssen. Aber das Buch wird ja seinen Weg auch zu Ihnen sinden, und ich bin überzeugt, auch in Amerika wird man dein Verfasser dank wissen, für das Licht, das er über Zustände ver breitet, die hier meist in geheimniß volles Dunkel gehüllt werden. Toll te Ihnen dennoch manches als un glaublich vorkommen, so sragen Sie nur Carl Muck in Boston: der kann Auskunst geben. Aber einen Passus aus demTchluß Worts Weingartner's möchte ich doch hiersetzen, weil er die ganze Situation klar beleuchtet. Er lautet: Welche Farce es bedeutet, in sol chen Fällen den König verklagen zu müssen, darüber wird doch wohl end lich von berufener Seite ein Wort ge sagt werden müssen. Der eigentliche Prozeßgegner wird ausgeschaltet und verkriecht sich hinter eine Stelle, die als unantastbar gilt. Zu welchem Mißbrauch der königlichen Person das führen kann, zeigte sich bisher wohl nirgends dnitlicher als durch die Art, wie für den König als Prozcßpartei die Berliner Generalintendantur den mit mir schwebenden Prozeß führ te. Der sachliche Prozeßstof ist förm lich erdrückt durch das Unmaß von persönlichen Anfeindungen und Stirn mungSmachereien, das in der Beant wortung meiner .läge angehäuft ist. Ein Beispiel genüge für viele. Die Brfucher menler Berliner Konzerte erinnern sich gewiß noch des letzten Konzertes, das ich im Opcrnhause Ende Dezember 1907 leitete. Es war ein Beethoven-Abend, der mit der er sten Lconoren-Ouvertüre schloß, der berühmte PianistErnst von Dohnanyi wirkte mit, der sich heute noch dieses Konzerts mit besonderer Freude er innert, wie denn überhaupt der ganze Abend von einmüthiger Begeisterung des Publikums getragen 'war," lner muß ich Weingartner unterbre chen, um zu erzählen, daß ich damals nicht iin Konzert tvar, aber der öf fentlichen Probe b.igewohnt habe. Und die Ausführung wird wohl nicht schlechter als die Probe gewesen sein, die dem künstlerischen Gelingen vollständig die Wage hielt. Gerade über dieses Konzc'rt ' tvaqte . eS die Gcneralintcndantur.'iir ihrer Nlagc- beantwort,, einen in Sperrschrift verfaßten Gericht aufzunehmen, der mich beschädigt, an diesem Abend wohl mit pem Taktstock erschienen zu sein, aber nur automatische Bewe gungen" gemacht und das Orchester sich selvst überlassen zu haben, welche Verleugnung - jeglicher Künstler scha't" hellte noch unter den Musikern starken achlll" crii'nke. Mit die ser phantasin'ollen Erfindung Nll te man eilvisen. daß ich schon längst die Absicht gehabt Habe, meinen Ver trag zn brechen. Was wiirde der Kö nig von Preußen dazu sagen, wenn er erführe, wche Art der Prozeß sührung er als Partei mit seinein Namen hier zu deck.' hat?" Es ist vielleicht nicht überflüssig zu erwähnen, daß die Bremüre bis jetzt noch nickt polizeilich beschlagnahmt worden ist. DaS wird ihr auch nicbt pttssiren. denn so eindringend sie ist. so wohlüberlegt erscheint jedes Wort. Und nun auf Wiedersehen", du dunkles Fürslenwalde, In ein paar Wochen bin ich wieder da. Und dann besteht HoffnitNch die Tageskarte im GefellschaftShans ans (richten, die anders riechen als d.e letzten. August Spanuth. ?kcw Yorker Planderei. Jnspkktion der 1. Kaj'Üe. Seit, same Gesellschaft. Die Zeit der Theuerung. Die Jnspkktion der ersten Kajüte durc) die Einmanderungs . Beamten von Ellis Jkland. die nährend bei starken Andrangs von Kajüten-Passa-gieren aus Mangel an Leuten einge stellt worden war. wir', auf Anord nung des Kommissärs Williams vom ?!euen in Angriff genommen werden, und in Zukunft werden sich die Passa giere der ersten Kajüte nicht des unge störten Landens erfreuen, wie während der Reisesaison. Bei den angekom menen Dampfern Eincinnati" und George Washington" wurde der tu neute ' Ukas des Kommissärs nicht durchgeführt, wjeil diese beiden Dampfer je 1000 Kajüten - Passagiere an Bord hatten und die Einwände, rungs . Inspektion durch die Jnspck jion der 2. Kajüte vollauf in Anspruch genommen waren. Aber auf dem Dampfer Czar" wurde die erste Kajüte wieder inspizirt. und das Ne sultat war. daß eine Rusjin von distin. guirtem Aeußern, Alexandra Schomo wskaja. die zum Besuch herüberkam und das zwei Jahre alte Töchterchen eines russischen Geistlichen den in Lendham. Pa., ansässigen Eltern d:S Kindes zuführen wollte, mit 39 Passa gieren aus der 2. Kajüte dieses Dam pfers nach ter 5insel transportirt wurde. Der Vater des Kindes kam prompt nach Ellis , Island, und Frl. Schomowskaja , und ihre Cckrntzbe schiene wurden nach einem Verhör vor der Inquisition zugelassen. Wenn was Go?j und der gesunde Menschenverstand der T.tw Yorker r hüten möge einmal unser liebes, altes und immer noch zu den schönsten Bauwerken der Stadt zu zählendes Rarhbaus der Pickart des Contractors zum Opfer fallen sollte, dann werden die Arbeiter eines Tages beim Nieder reißen einer zwischen der Rotunde und der Mayors - Office stehenden Wand auf eine mit einer- anderthalbzölligen Marmorplatte bedeckte eiserne Kiste stoßen. Die Kiste wurde von der Firma, die Reparaturen der Wand auszuführen hatte, angeschafft und ein gemauert. Und zwar' ohne hohe obrig seitliche Bewilligung. Daß letztere ver weigert worden wäre, wenn man um sie nachgesucht hätte, ist als ziemlich sicher anzusehen, denn der Inhalt der Kiste "ist so heterogenen und estien thümlicben Charakters, daß die zukünf ticken Finder einen merkwürdigen Be griff von der anno 1912 in New Fork dominirenden Geschmacksrichtung be. kommen müssen. . Kein Mensch wird danken etwas einzuwenden baben, daß die Portraits des Mayors Gaynor und des Stadt-rathö-Präsidenten McAneny auf solche Art der Nacbwelt überliefert werden. Auch die Konterfeis des Präsidenten Ch. I. Gilman und des Sekretärs T. A. Shannon der KontraZtorenFirma können noch passiren. aber daß man das Portrait von Knockout" Brown. einem in gewissen Sportreisen hu kannten Faustkämpfer, der Bilder gallerie hinzufügte, das geht doch über die sprichwörtliche Hutschnur. Der Kerl sieht übrigens in seinem Frackanzuz mit dem Cylinder aus dem Most schädel. den Lackschuhen an den breiten Pedalen und Nummer 16 Glaces über den mächtigen Pratzen drollig genug aus. Die Herren Reporter in der City Hall sind im Sammelsurium ebenfalls vertreten durch ihre Unter schuft, sogar ihr Botenjunge Willie Collins wird auf diese Art der Nach, weit überliefert. Willie'S Freund Frank Lyons hat eine höchsteigenhandig ent worfene Zeichnung, die höllische Maje stät darstellend, gestiftet. Sie nimmt sich gut aus neben der Photographie der Lincoln - Flaggk. die am letzten 4. Juli über dein RathhauS wehte. Tageszeitungen mit dem Bericht übt? das Attentat auf Roosevelt vervoll ständigen die merkwürdige Kollektion, übe- die unsere Nachkommen einmal verwundert die Köpse schütteln werden. In den Hotels muß man jetzt für Brot und Butter besonders zahlen Vor einem Monat haben die Hotelbesider diese Neuerung kingcführt. und zuerst erhob man ein große Geschrei; nacn dem lu-h bis lZntkültuna oeleat lxitlk. tlgab man sich in dat Unabänderliche und heute betrachtet man e bereut alt etwas Selbstversiclndlichet. 211a di Mirtbe bin Gälten am Munds absparen, ist ihr Brot und Butter und dafür rechnen sie zeyn Cent! die Vortion. Warum sollen sie die Sitte nickt bier einführen, die in Europa Van" bestand und der sich v amerikanischen Herrschaften, denen ek gewiß auf den D-ime nickt ankommt, ohne Weigern gefügt hatten. Und wenn die Herren, die für unser leibliche Waohl sorgen, so leicht eine neu. Einnahmequelle erschließen fön nen, warum sollen da die geistigen Nährväter nicht desgleichen thun? Sie haben es gethan: in einer Anzahl New ?)orker Theater muß man jetzt für da Programm zehn Cent bezahlen da: ist dai Butter und Brot auf der Tafel der geistigen Genüsse. Die besten Gerichte munden nicht, wenn man sie oh' Brot und Lutter verzehren soll, und daö schönst Theaterstück hört auf. ein Genuß zu sein, wenn man kein Programm bat und sich über die han delnden Personen und die Darsteller nich! informiren kann. In beiden Fällen ist e eine Nothwendigkeit, die man neuerdings besteuert hat und da Publium muß eS sich ruhig ge fallen lassen. Und in beiden Fällen ent, schuldigt man diese Steuer mit dem Hinweis auf das europäische Beispiel. Während man jedoch in den Hotel dasselbe Brot und dieselbe Butter wie früher vorgcsent bekommt, sehen sich die Theater wenigstens veranlaßt. . ein UebrigeS zu thun und geben für die zehn Cents ein sogenanntes Souvenir Programm" mit Bildern der Darsteller und Szenen de Stückes. Immerhin zehn Cents sind zehn Cents und d!e Zerren Direktoren machen dabei gewiß ein ganz gute! Nebengeschäft. In einem zener idealer mir Programm zwang ist der höchst elegant gezeichnete Umschlag mit Bildern aeschmückt.. die na sagen wir akt" uell sind . vielleicht eine fcme Anp,eiung aus me Mbrkeit der Kunst: man spricht doch meist von der nackten Wahrheit! Auch dagegen ist kaum etwas einzuwenden und die Thatsache wäre nickt weiter erwähnenswerth, wenn nickt der tücki sche Zufall sich dabei einen harmlosen Scherz erlaubt hätte der Heraus geber jenes Programms heißt Comstock. Es giebt also einen Mann dieses Na menS, dessen Schönheitsbegriffe nicht ganz so engherzig sind, wie die seines heiligen Namensvetters: aber ein drol liges Zusammentressen bleibt's immer, hin, daß unter diesen unverhüllten Schönheiten gerade dieser Name pran gen muß. Der komische und der tragische Balkan. Zu den größten Aufgaben der Völker gehört sicher die, von andern zunächst einmal ernst genommen zu werden. Man muß gestehen, daß Eu ropa dm Balkanvölkcrn diese Auf gabe bisher recht schwierig gemacht hat. Hat man schon genügend darauf geachtet, wie feit zwanzig Jahren der Balkan die Fundgrube für das ganze komische Repertoire von Europa ge worden ist? Unsere Operette, unser Schwank, unsere Witzblätter bor al lein lebten vom Balkan. Wenn man in diesen Tagen, wo alles auf dem Balkan in Flammen steht, und wo fanatische Menschen um große Ziele ringen, die europäischm Witzblätter durchsieht, so hat man ein klägliches Gefühl bei dem Konservativismus eben dieser Blatter. E'ne bekannte Berliner satirische Wochenschrift bringt ein Gedicht, in dem sie sich über den einzigen militärpflichtigen Montenegriner, der in Berlin lebte, lustig macht. Er ttiar als Handlungs gehilfe bei einer großen Teidenfirma beschäftigt und hat, dem Gestellungs befehl folgend, sein Geschäft verlas sen, um seinem Baterlande zu die nen. Eine Münchener Wochenschrift schildert den Auszug der in Schwa bing wohnendNlMalerkolonie, zu der manche Balkanslaven gehören, auf den Kriegsschauplatz. Natürlich ge schieht das in derb kankirender Wei se: der Balkan-Europäer ist jedesmal ein schäbig aussehendes Wesen, das ungefähr dem Mausefallenhäiidler, dem längst vergessenen, früherer Epochal gleicht. Tu lieber Himmel! Bildet man sich ein. daß unsere Hel den von 1870 und 180(i lauter tadcl lose Tandies waren, die jeden Mor gen Ströme von Eau de Ouinine auf ihr kriegerisches Haupt leruntergehen ließen? Damit hätten sie Tedan nicht gewonnen. Der alte Fritz wuß te daö besser, als er von seilten Sol daten als von Graskeufeln" sprach. Aber die allgemeine Parole ist eben, die Balkanvölker und ihre Angehöri gen um keinenPreis ernsthaft zu neh men. Tarin wird nun der gegenwär tigeKrieg, gleichviel welches auch sein Ausgang sein lvird, sicher eine Aen derung bringen. Ja, man könnte die Idee habeil, die Balkanvölker hätten sich in das Abenteuer nur gestürzt, um endlich einmal ernst gnomiiien zu werden. Um der guten alten Mama Europa, die nie merkt, Ivan,, ihre Jungeil erwachsen sind, zu zeigen: Jetzt bin ich ein Mann, und du sollst mich ernsthaft nelmien, sehr ernsthaft." Der Balkan strafft sich in diesem Augenblick empor zu - tragi scher Pose., Er hat satt, der ewige Prinz Dnnilo und der einige "eut nant Niki oder derlapitän Blnntschli au Beniard Sbaws Helden" zu sein und bei in lang von Wiener Walzermelodien über unsereVariet bllhnen ju schlendern. Dieser Kriez. der zwisckM den vier Balkanmäcktm und der Türkei aus Leben und Tod entbrannt ist. gibt Europa manche Lehren. Auch die. nicht allzu sehr an die riegdtiichkigkeit sinanziell schwa cher Staaten zu alauben, von der uns englisch und amerikanische Theoreti ker gern überzeugen möchteil. Diese Herrschaften, die mit dem Aberglau ben an die Allgewalt der Börse groß geworden sind, bilden sich ein. daß reditt'ernicktungen im großen Sti le ebenso verheerend auf einBolk Wir ken könntm wie verlorene Schlach te, während doch die Geschichte be nvist, daß bankerotte oder l)alb ban kerotte Staaten finanziell viel stär kere Gegner besieg! wen. Dieser Krieg, den wir jetzt beginnen sehen, lebrt uns snier. daß unser offizieller Geschichtsunterricht sich viel zu wenig um die lScschichte der Balkanvölker gekümmert bat. Der Durchschnitts enropäer tveiß gar nichts von den in teressanten Abenteuern, den .Kaiser reichen und Fürskeuthümcrn, mit de nen die mittelalterliche Geschichte des Balkans erfüllt ist, und weil wir nichts davon wissen, verstellen wir die beutiaen küstorrschen Ansprüick? der Bölker nicht. Der Schüler nsenr Lehranstalten erfahrt fast nichts von dem großartigen Schlnßkamp? de bnzantinischeil Reiches, das in jenen Zeiten allgemein als Bollwerk Euro paS gegen den Osten tofrachfcl. wur de. lich mit uugcmeiner Zähigkeit bc hanptcte und schließlich doch nur un terlag, weil Europa eö im Stich ließ. Wir zeigen in ollen diesen Dingen den EgoizmuS alter und reicher Zi vilisation, der den Emporkömmkm gen nicht gern und nicht allzu weit die Thüren öffnet. DaS mag begueul sein, klug ist's nicht immer. Mit der Zeit kommt derEmporkömmling doch weiter und es könnte sehr wohl sein, daß seine Dienste auch von den Gro ßen einmal alS wichtig in irgendeiner Sache empfunden werden. Genzu dasselbe haben wir mit denJaPaiiern gemacht vor dreißig Jahren, sie wa ren für uns amüsante Spaßmacher, und Sullivans ..Mikado" unterhielt ganz Europa, bis die Kriege mit Chi na und Nußland uns die Augen öff neten. Wir können noch weiter zu rückgeben: in den vierziger und fünf ziger Jahren des vorigen Jahrhun derts war der Amerikaner tlxnls als unwissender Farmer, theils als Protz ein beliebter Stoff der Witzblätter: der Wandel kam erst mit dem großen Bürgerkrieg der sechziger Jahre. Jetzt käiilpfeil die Balkanv'ser. wie sie sagen, sür ihre unterdrückten Brü der, was natürlich heißen will, sür die Reste des europäischen Gebiets der Türkei: im ganz geheimen Grün bt ihres Herzens känlpsen sie aber anck gegen Europa Und seine Borur theile: sie wollen endlich einmal, und zivar gründlich, ernst gmommen wer den. ' Oktober in Oberharj. Bon Frieda Neuhautz. An den dunklen Steildächern der ölten Kaiserburg von Goslar flattern gclbe Herbstblätter hin. Ueber die sanftgeneigten Rasenflächen zieht leise die Wemuth. die blasse, traurige Frau. Es ist so still, die Dämmerung sinkt, die Vergangenheit schläft in den Ecken. und. scheue, schwermüthige Herbst- träume schleichen heimlich zu ihr. Vom hohen Rammelsberg herab kommt ein kalter Wind und weht über die alten Dächer der Stadt, die da zusammen schauern, angstvoll, vor der dunklen, weißfroftigen Herbstnacht. Clausthal! Durch dichte Morgen Nebelschleier drängt sich goldblitzend die siegende Sonne. Dunkle Tannenspitzen tauchen aus dem weißen Meer, ein Morgenglockenklang klingt irgendwoher mit hellem, dünnem Ton. Die weiten Wiesen schimmern im Winterkleid, auch auf den Dächern liegt dicht und schwer der Reif. Aber die Nebel fliehen, und der Reif schwindet vor der lachenden Herbsisonne Glanz. Tiefblau wölbt sich der Himmel über uns auf unserem Wege gen St. Andreasberg. Bald haben wir Tannen recht und links, vor deren sommerlichem Grün der Herbst weichen muß. Von seiner Me lancholie streicht es nur wie scheues Abnen über bereifte Gräserspitzen, die sich im Schatten schwer zu Boden nei gen. Aber doch spürt man den Herbst, deutlich und wahr, an der einsamen Stilleder Straßen. Die Sommervögel. die zu Tusenden den Harz bevölkerten, sind in die Heimath zurückgeflogen; menschenleer ist's, kein Tourist be gegnet uns; ungehört verhallt unser jauchzender Schrei in den weiten dunklen Tannenwäldern. So geht's stundenlang, ohne Dörfer. Häuser, ohne weite Fernsichten, bis beim Sonnenberger , Haus jählings der König vor uns auftaucht, mit einer Krone von Duft und Glanz auf seinem entblößten Haupte der Brocken. Im Oderteich schlafen die Niren am Grunde. Der strahlende Himmel schüt tet sein leuchtend Blau bis zur Tiefe hinab und erzählt ihnen trügerische Märchen von lachendem Sommerglück. Ueber die kleinen - Kräuselwellen aber geht schon ein Zittern von Winterangst, und ' glucksend flüstern sie : von der Zeit, wo der Frosttiefe sie wieder' zu s.arrek Unbewkgthtit zwingen wird. Dock die Niren da drunten kören bei te nicht; sie schlafen und träumen - träumen wovon 1 mifsinAt weik ti da Wasser Im Nehberger Graben, da tem Teich ent slossn ist. und nun so dunkel und ge. htimnitvoll neben un hinlirom,. Ar e verräth nicht, lautlo, schießt e in k,in,m lckmalen Bett dabin, und nur. wenn e bei scharsen Windungen schäu nieno gegen vit moongen lanonc'nr prallt, klingt' wie spöttische Kichern über dl, Neuaier der Menschenkinder. Nun flüchtet e gar unter die Erde. Waldeinsamkeit umgibt un, ousg. märchenschön. In der eine zirpenden Waldvöglein matte Herbstli, ver klingt. Dunkle Tannen überall. Wo sich die Wipfel aus eine Augenblick Länge theilen, guckt allemal lustig und frech die Achtermannshöhe zu un her über.; als ein echter, kecker Lausbub ist' anzusehen, da Achtermännlein. wie e sein kahle Köpfchen hell von der Sonne bescheinen läßt und die ernsten, alten Waldberge zu verspotten scheint. , Die weiten Wiesen, von AndreaSberz sehen blaß und krank au im sinkenden Strahl der Oktobcrsonne. Feine Dunst. gespinste schwimmen in der Luft. Abendstimmung zieht über Thal und Höhen, so müde, müde und herbstbe wußt Auf dem weiteren Wege nach Braunlage faßt un die Nacht, die sich heimlich, unmerklich in den Harzwald schlich. Im letzten Dämmern schauert ein stiller Waldteich auf. dun kel, ernst, unendlich, stimmungsvoll. Dann nichts mehr als nächtlichesWald, sckwkiaen. kühl und groß. Bis in einer Schneise mattfunkelnd der erste Stern steht, und in den . obersten Tannen Wipfeln ein ahnende Raunen erwacht. Mcnschenohren hören es nicht, was die Tannenwipfel raunen, was sie ahnen von Kerzenschimmer und Weihnacht glockenklang. Menschen fühlen nur die Herbstnacht, die kalt und dunkel durch die Bergwälder schreitet. Sonntagmorgcnfrieoen im Forst zwischen Braunlage und dem Brocken. Ein verirrter Kirchglockenton. den die Sonnenstrahlen mitgenommen, sonst Stille. Leis rauscht ,m Talgrund die warme Bode. Vom Herbst ist nichts zu spüren, ein Tommermorgen scheint zu rückgckehrt in reifer Schönheitsfülle. Bis dann plötzlich eine Waldschneise wieder Gräser zeigt, die weiße, blin kende Frostperlenketten rauh zu Boden drücken und sehnsüchtig der Stunde warten, wo die Sonne sie befreien soll vom eisigen Herbstnachtschmuck. Vom dreieckigen Pfahl ab kommen wir in den Bannkreis deS Brocken. Man merkt'S an den Granitblöcken, die überall wild verstreut liegen, man mekt's an den Touristen, die jetzt wie Pilze aus der Erde schießen. Und ss wandern wir denn , mit hinauf im., großen Schwärm, den der sonnige Oktobersonntag aus den Thälern zum Brocken schickt. Braune Heide welkt auf schwarzem Moorboden., steinhart ist die Erde gefroren, wo sie die Sonne nicht trifft, und in den Moorgräbern liegt zentimeterdickes Eis. Aber der Gipfel trieft von Sonnengold. Was thut's, daß trüber Dunst ringsum die Ebenen verschleiert und die gerühmte Aussicht i.nmer mehr zur Illusion macht, wir stehen ja oben im leuchtenden Blau,' in strahlender Reine der Vergeshöh! Und der Himmel wölbt sich klar und uner messen über uns Gen Harzburg geht's hinab. Zum eisten Male tauchen tiefe Thäler vor uns auf. durch die die Wildbäche schäu mend rauschen. Ueber die vielgestaltigen Bergkulissen an ihren Seiten sluthet ein tiefblauer Schimmer, jenes köstliche Blau der nordischen Berge, gemischt aus Nebel und Frische, aus Tannen duft und Quellenmurmeln. In da Grün der Nadelhölzer mischen sich rothgelbe Flecken. - mehr und mehr, je tieser wir abwärts steigen. Laubwälder erscheinen im Herbstesschmuck. Laub wälder im Herbstesschmuck Braucht es noch weiterer Worte? ' Ueber Harzburg hat der Herbst all seine Farbentöpfe ausgeschüttet. Aber was in höchster Schönheit glühte, daS welkt jetzt leise im Abendgrau. Die Sonne ist fort, blutroth ist sie geschie den. Nun zieht die Sehnsucht der Wäl der ihr suchend nach. Ueber der Som merstadt drunten im Thal aber brauen die Nebelhezen, breiten die dunklen Mäntel und warten des Gebieters, der mit klirrendem Frost tötend daher fahren wird. .,,, , ,,, , Londo n B ombay mit dtr Flugmaschin e. In Bombay hat sich ein Kommittee indischer Sports freunde gebildet, das im kommenden Sommer einen interessanten großen Fernflug veranstalten soll: Flugma schinen und Pilot sollen im Wettkampf ihre Fähigkeit erweisen, die Reise von London nach Bombay im Aeroplan zurückzulegen. Die mit Hilfe der bri tischen geographischen Gesellschaft zu sammcngestellte Flugroute beginnt in London und führt über Calais, Brüs scl. Köln. Rastatt nach Wien. Buda pest. Belgrad, Sofia und Konstanti nopel, wo die europäische Strecke endet. Dann wird der Bosporus überflogen, die Strecke erreicht bei Meskine den Euphrat, führt dann über den Tigris nach Basra und folgt hier der Küsten linie bis Karachi. Von hier aus muß dann Bombay in einem Fluge erreicht werben. ES kommt bei vielem era fluge weniger auf die Schnelligkeit an. als aus Dle llcyere ueoerwinoung der gewaltigen Entfernungen; man rech, net. daß der Flug London Bombay ..-... i 14 cv.. :v nmycjuiiuiu j.t -tuuc ujviuuji (viui M i- s. i )