Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 11, 1912, Image 6

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    xlstlifie Cm? TrihSse. . Montng,
Nvvkmbtr 1912.
ii i nimm im i
Das grüne 2luto.
CpIonage.Noman
'LJäLZ3i3F
(21 Fortsetzung.)
Nachmittag! machte Cphor einen
Z?such bei dn Baronin Sternburg,
um ihr Grüße ihrer Familie zu über,
bringen. Er theilte der Baronin auch
mit. daß er sich in den Dienst der
Polizei qestellt hab, da er Maria
faite versprechen müssen, eile lit
tet einzuwenden, um der Mörderin
ihre Brudert habhaft zu werden.
.Auch Sie sprechen von einer
Mörderin. Ist e denn erwiesen, daß
ein Frau die That verübt hat?'
.Ja. Baronin."
Epbor informirie Meta. Trotz
fcern konnte er sie nicht überzeugen,
sie schüttelte ungläubig den ttopf.
.Das kann ich nicht begreifen. Ei
ist nicht anzunehmen, daß Giorgio in
den wenigen Tagen, die er in Wien
war, eine Bekanntschaft gemacht hat.
Und vorher war er nie hier, (?8
müßte sich also um eine Frau han
dein, die meinen Bruder au Italien
kannte und die Grund hatte, ihn mit
Haß zu derfolgen. Soweit ich da
Leben meines Bruder kenne, verkehr
i er niemals mit einem Weibe, dem
sch eine solche That zutrauen könnte.
Ich kenne auch kein Ereigniß seines
Lebens. daS so Schauerliches erklären
könnte. Mir ist die ganze Sache un
erklärlich. Ich fürchte immer, daß
die Polizei da wieder eine falsche
Fährte einschlagen wird, wenn sie bei
der Annahme bleibt, eine Frau hätt
die That vollbracht.'
.Können Sie mir niemand ange
ten, Baronin, der mit ihrem Bruder
besonders intim verkehrte, und vor
dem er vielleicht gar kein Geheimniß
hatte?-
,' .O ja. seinen Jugendfreund Ernst
von Cartelane. der vermuthlich jetzt
in Turin in Garnison liegt.'
.Würden Sie uns. der Polizei, ein
Begleitschreiben an diesen Herrn zur
Verfügung stellen?'
.Sehr gern.' antwortete Meta,
.aber ich glaube, daß Sie mehr er
reichen würden, wenn Sie mich privat
an Ernst schreiben ließen. Ich stelle
Ihnen die Antwort sehr gern zur
Beifügung.'
.Allo Baronin.' sagte Sphor. ihr
die Hand küssend, .bitte mich durch
ein paar Zeilen zu benachrichtigen,
sobald Sie die Antwort erhalten ha
ben.'
Als die Thür sich hinter Sphor
schloß, setzte sich die Baronin sofort
an den Schreibtisch und schrieb an
den Rittmeister Ernst von Cartelane.
.Verehrte Baronin!
Mit tiefer Erschütterung habe ich
durch Ihren Brief von dem traurigen
Ende rnemes Freundes Kenntniß er
langt und beeile mich. Ihnen mein
tiefgefühltes Beileid zu dem schweren
Verluste auszufprechen, der Sie und
die Ihren betroffen.
Selbstverständlich stehe ich zu Jh
ter Verfügung und bin bereit. Ihnen
alles zu sagen,- was ich weiß. Nur
ist die Frage, die Sie an mich stellen,
nicht so leicht zu beantworten.
Sie wissen ja selbst, verehrte Ba
ronin. daß J!x Bruder sein junges
Leben reich und voll ausgekostet hat.
Sie werden sich vielleicht erinnern,
daß er mehre Affären gehabt, daß
er manches Duell ausgefochten und
aus manchem Liebesstrauß als Sie
g hervorgegangen ist. Wenn ich
fclle die Gestalten, die in sein Leben
hineinragen, jetzt im , Geiste an mir
vorbeiziehen lasse, so ist es eine einzi
ge, auf die sich meiner Ansicht nach
öl Worte jenes angefangenen Briefes,
der zweifellos an mich adressirt war,
beziehen könnten. Wenn eine Frau
mit dem schrecklichen Ende im Zusam
menhanz stehen soll, so ist sie die
einzige, der ich ein solche That zu
trauen könnte. Bitte . könnte!
Ich meine jenes Weib, das die
große Leidenschaft feines Lebens ge
wefen, vor der ich ihn stets gewarnt,
weil eine Ahnung mir. sagte, daß sie
sein Verderben werden würde. Und
ich muthe ihr eine derartige That
nur deshalb zu, weil sie ein Weib
von schrankenloser Leidenschaft war,
eine heißblütige Tochter unserer Hei
math. derhängnißvoll in ihrer Liebe,
verderblich in ihrem Hasse. Und noch
ein Moment lenkt jetzt die Gedanken
auf diese Frau: Ich weiß, daß sie
Giorgio, als er sie verließ. Rache ge
schworen. . . .
Die Frau, von der ich spreche, ist
die Kunstreiterin Mara Cincinnati.
Ihr Bruder lernte sie ihn Turin.
Us er den Kavalleriekurs besuchte, ge
legentlich einer Zirkusvorstellung ken
en.
Es wird Sie wohl interessiren, wie
sie ausgesehen hat. Groß schlank,
mit dunklen heißen Augen, tiefschwar
zein Haar, ein schönes Weib, geeignet,
auf min jungen Mann tiefe Wir
tun? zu üben
''"i'it jenem Abend wurde Ihr Bru
der auch ein anoerer. Ob sie ihn ge.
liebt hat?
Geii'iß. In ihrer Art. Mit ei
er Gluth, die alles verzehrte, was
in ihrem Bereich lag. In einer
kfpotischen, wiloenArt, die zu schreck
l'X'lm Ausbrüchen ihre jähzornigen
5'::"praments führten, wenn Giorgio
von August SSeißl.
ktnmal (tuen anderen Willen kannte
als den ihren. Sie übte den denk
bar schlechtesten Einfluß auf ihn au.
Aber es gab kein Mittel, diese Wir
kl,nz zu bekämpfen.
In jenen drei Monaten, solange
die Beziehungen zwischen Mara und
Giorgio währten, hatte ihr Bruder
nicht weniger all drei Duelle. Jede,
mal war eS seine Eifersucht, die zu
Skandalszenen führte. Szenen, wel
chk am nächsten Tage ihr blutiges
Nachspiel fanden. ES lag im W
fen Maras. Ihren Bruder in steter
Spannung zu erhalten. ' War er ein
mal etwas weniger aufmerksam, so
streifte sie gewiß abends in der Mane
ge einen Fremden mit ihren heißen
Blicken, nur um Giorgio wieder an
zufeuern.
Dann kam die Katzsiropbe.
Ein älterer Herr, der zufällig Tu
rin passirte. hatte Mara gesehen, sich
in sie verliebt und ihr seine Hand
angeboten. Giorgio war wüthend,
wenn Mara auch nur ein Wort mit
dem Fremden sprach, und hatte ihr
den Verkehr untersagt. Da blieb
sie von einem Spazierritt, den sie ge
meinsam unternehmen hätten sollen,
auS. Giorgio eilte in ihre Wohnung
und erfuhr, daß sie von dem anderen
mit einem Wagen abgeholt worden sei.
Zwei volle Tage blieb sie aus.
AIS sie wiederkam, erzählte sie. daß
sie nun heirathen werde. Giorgio
machte ihr einen fürchterlichen Auf
tritt und erklärte ihr. daß er von ihr
nichts mehr wissen wolle.
Mara lächelte bloß. Sie war
überzeugt, daß er in einigen Tagen
anders denken werde. Sie hielt eS
für vollständig ausgeschlossen, daß
er sie verlassen könnte.
Aber diesmal hatte sie sich verrech
net. Sein Mannesstolz flammte auf.
Er zeigte sich standhaft. Vielleicht
war ihm auch aufgedämmert, daß es
so nicht weitergehen könne. Viel"
leicht trug auch mein Einfluß etwas
dazu bei. Ich legte meinem Freunde
nahe, daß jetzt der geeignet Moment
gekommen sei, sich der Fesseln zu ent
ledigen.
Ich bewog meinen Freund, sofort
einen Urlaub zu nehmen, und reiste
noch am selben Abend mit ihm ab.
Wir unternahmen ein ziellose Reis
ohne Programm. Zerstreuen wollte
ich Ihren Bruder, ihn auf ander
Gedanken bringen, heilen.
Nach drei Wochen kehrten wir nach
Turin zurück.
In. Giorgios Wohnung lagen an
zwanzig Briefe. Alle von Maras
Haud. Man haite sie uns nicht nach
schicken können, da man unsere Adresse
nicht kannte.
Die Briefe enthielten Ausbrüche
der Leidenschaft. Mara bat, flehte,
fluchte. Durch alle Briefe klang ein
wilder Rachcfchwur.
Mir bangte. Ich fürchtete, daß diese
Liebesrafcreien die kaum vernarbten
Wunden meines Freundes wieder
aufbrechen lassen konnten, daß der
alte Zauber, dem er knapp entronnen,
wieder Kraft gewinnen, daß er sich
wieder dem Weibe in die Hände lie
fern könnte. Aber war seine
frühere Willenskraft und Energie
wieder zurückgekehrt? Ich weiß es
nicht, die Briefe machten keinen
Emdruck auf rhn.
Einige Tage vergingen.
Da trat eines Morgens Mara Jh
rem Bruder, als r zum Dienst woll
te, auf der Straße in den Weg. Wo
Ihr Bruder in der nächsten Woche
sich zeigte, war auch sie zu finden.
Sie versuchte alle Mittel, ihn wieder
zugewinnen. Sie zeigte sich in der
Gesellschaft fremden Herren in der
Hoffnung, ihn eifersüchtig zu ma
chen; sie kompromittirte ihn durch
Szenen in öffentlichen Lokalen und
bracht es so weit, daß Giorgio das
Leben unerträglich, nahezu qualvoll
wurde. Als ob sie wahnsinnig ge
worden wäre, benahm sie sich. Giorgio
begegnete ihr wie jemand, dem ge
gnüber man sich Standhaftigkeit er
trotzen muß.
Das Kommando dS Kurses, den
wir beide besuchten, mischte sich
schließlich in die Angelegenheit. Es
wurdeGiorgio nahegelegt, es gehe nicht
an, daß ein Offizier unausgesetzt in
öffentliche Skandale verwickelt wrde.
Man rieth ihm, zur Truppe inzu
rücken. Er suchte um Urlaub nach,
bat mich aber, zu niemand davon zu
sprechen. In aller Still wurden die
Vorbereitungen zur Abreis getroffen.
Mara hatte trotzdem davon er
fahren.
Noch einen letzten Versuch unter
nahm sie, ihn zur Umkehr zu bewegen.
Sie kam in seine Wohnung und dort
trug sich eine fürchterliche Szene zu.
Ich war gerade bei ihm, als Ma
ra wie eine Irrsinnige hereinstürzte.
Sie warf sich vor Giorgio auf die
Knie. :
' Als sie in seinen Augen nur kalte
Verachtung sah, da wußte sie .daß
eö zu Ende war, daß er mit ihr
wirklich fertig geworden.
Sie erhob sich, strich ihr Haar zu
rück, sah ihn mit einem eigenthüm
lichen Blick an und fragte:
.Also. Du fährst?'
Ja.' antwortete, Giorgio hart.
Da schritt sie zur Ttjijr
An der Echwelle wandte sie sich
noch einmal um und sagte bloß mit
unglaublich klarer stimme:
.Vergisj diesen ' Tag nicht. Ich
weroe X'iQ tooken!
21 wir in der darauffolgenden
Nacht heimkehrten, wurden wir in ei
ner dunklen Gasse von ein paar
Ctrolchen überfallen. Ich weiß nicht,
ob sie im Auftrage Marat gehandelt
hatten. Jedenfalls war e sehr
auffällig, daß nur gegen Giorgio
Messer gezückt wurden. Giorgio blieb
von diesem Erlebniß jene Narbe an
der Stirne.
Der Ueberfall hatte uns den Ernst
der Situation klar vor Augen ge
führt. Ich rkannt. daß Mara that
sächlich zu allem entschlossen war;
bei der Leidenschaftlichkeit dieses
WeibeS bangte ich für da? Leben
meines FreundeL.
Mein Absicht war, di Behörde so
fort einschreiten zu lassen. Aber
Giorgio wollte davon nichts wissen,
obwohl er einsah, daß sein Leben von
Nun an stündlich aefährdet war.
! Ich rieth ihrem Bruder, inö AuS.
land zu reisen oder sonst auf ine
Zeitlang zu verschwinden. Er sah die
Nothwendigkeit ein.
? Drei Tage später, wahrend welcher
ich nicht von seiner Seite wich, mach
te er bei der vorgesetzten Behörde eine
Eingabe, in welckr er um sein Ver
Wendung .zu besonderen Diensten'
ansuchte, was ihm mit Rücksicht auf
seine besondere Qualifikation bewil
ligt wurde.
Den Reit wissen Sie. Wi es bei
solchen Affären der Fall ist. wurde
der Name Giorgios aus der Liste der
aktiven Offiziere gestrichen. Er galt
für verschollen, und nicht einmal ich
wußte, wohin er in geheimer Verwen
dung kommandirt wurde. Seine
Verhaftung in Marcone brachte mir
durch Sie Kunde von ihm. Seitdem
habe ich von ihm nichts gehört, erst
Ihr Brief setzte mich von dem trau
rigen Ende in Kenntniß. Ich kann
Ihnen die Versicherung geben, im Le
ben Giorgios bat kein anderes Weib
eine Rolle gespielt, die so gräßliche
Annahmen zulassen könnte.
Hinzufügen will ich noch, daß ich
Mara Cincinnati seitdem weder ge
sprochen noch gesehen habe. Ich habe
bloß gehört, daß sie geheirathet hat
und irgendwo im Auslande, ich glau
b in Paris lebt.
Und nun wenn Sie mich benö
thiqen, so rufen Sie mich.
Mit den Ausdrücken Herzlichsien
Beileids bin ich in steter Verehrung
Ihr Ernst Cartelane.'
Von der Genfer Seepromenade
kommend, bemerkte Graf Heinen an
der Ecke der Place du Pont einen
fremden Herrn, der ihn höflich grüß
t und Miene machte, auf ihn zuzu
kommen.
Heinen erwiderte den Gruß Lu
szerst kühl; er that, als erkenne er
die Absicht des Fremden nicht, und
wich ihm in einem großen Bogen um
das Nationaldenkmal aus.
.Zudringlicher Mensch.' murmelte
er vor sich hin. .Seit zwei Tagen
folgt er mir wie ein Schatten.'
Heinen gmg ins Hotel zurück. Im
Frühstückssalon waren nur noch an
einem der Tische zwei Plätze frei.
Kaum hatte Heinen Platz genommen,
als der zudringlich Mensch' im
Salon erschien und sich auf den zwei
ten leeren Sessel niederließ.
Der Fremde grüßte den Grafen
mit ausgesuchter Höflichkeit, richtete
einige gleichgültig Worte an ihn,
schwieg aber, da er sah, daß Heinen
darauf nicht einging.
Als die Tafel aufgehoben wurde
und Graf Heinen dem Rauchsalon
zuschritt, trat ihm der Fremde aber
mals in den Weg.
Pardon, Graf Hinen. ich bitte
um eine kleine Unterredung.'
Entschuldigen Sie,' antwortete
Heinen nervös, aber ich bin sehr
pressirt. Vielleicht ein andermal.'
Sie vergeben, es handelt sich um
eine für Si wichtige Angelegenheit.'
Heinen fah ärgerlich zu Boden.
Womit kann ich Ihnen dienen?'
Unfere Unterredung verträgt keine
Zeugen.' s
Der Graf schwankte inen Augen
blick, dann sagte er ungeduldig:
Bitte, kämmen Sie in mein Zim
mer hinauf.'
Damit ging er voran. Im ersten
Stock riß der Zimmerkellner dienst
beflissen die Thür auf. um den Gra
Un und seinen Gast in einen Salon
reten zu lassen.
Graf Heinen ' forderte . seinen
Begleiter mit einer Handbewegung
auf, Platz zu nehmen, und sagte:.
.Meine Zeit ist gemessen, Herr
Doktor, Ihr Name ist mir leider ent
falln.'
Doktor MartenS.' stellte sich der
Fremd nochmals vor und fügte mit
einem Lächeln hinzu: .Polizeikom
missar . des Wiener Sicherheits
bureaus.' ' :
Der Graf warf inen raschen, for
schenden Bliö auf den ' Kommissar
und bemerkt: ,.
Ah. Polizeikommissar sind Sie .. .
das ändert die Sache. Also ist die
Ausmerksamkeit, die Sie mir seit
zwei Tagen schenken. Amtspflicht.
Und diese Unterredung wird infolge
dessen wohl mehr dienstlichen als pri
vaten Charakter tragen. Darf ich
fragen, warum mich daS Wiener
Sicherheitsbureau mit feiner Auf
merksamkeit beehrt? Oder sind Sie
iellkicht als Privatmann in Genf?'
, Fortsetzung folgt.)
ttt BklOk'k,
Bon Vka? Marawke.
Ich sich schweigend ans dem Verge
taub
Und blicke sinnend in dn weite Land.
tat, tief vergoldet, kieat im Abend
schein;
Ein wunderbollel Bild. Ich bin allein.
Ta kommt di Cehnsuckit her mit leisem
Cchntt.
Und die ?rlnnerunff. sie wandert mit.
lind beide treten stumm ;ii mir heran:
Ich weitz. daß ich sie nicht vertreiben
kann.
Und zitternd sühkt mein Herz da alte
Leid.
Tie Wunde brennt, die kaum geheilt
die ?,it;
Cchwer atmend steh' M aus der Ver
ar!WH'.
Und tief durchwühlt mich namenloses
Weh.
Eine un-.ücklili'r ttbt
Humoreske von CIse Nitter.
Eine Ferienreife auf's Land zu gu
ten Freunden. Meine Frau, ich. die
beiden Kinder. AIS wir eben ab
fahren wollen, kommt mein Genera!
und vertraut mir seine älteste Doch'
ter an. die auf dasselbe Landgut
reist. Sie heißt Adda. ist blond be
zopst und blau beäugl, sie ist 18 Iah
re und hat eine .unglückliche Liebe:'
Wer diese Liebe ist, ahne ich nicht.
Ein .windiger Leutnant.' sagt Papa
General.
Sie soll diese Liebe vergessen. Wir
scllen keine Gelegenheit vorbeigehen
lassen, sie sie vergessen zu machen
edes Mittel ist recht. Ich hüte un-
iZkin Generalstochter, besonders bei
so komplizierter Gemütsverfassung
Meine Frau sagt aber, es wäre un
sere Pflicht, meinem General den Ge
fallen zu tun. Sie verspricht, mir
alle Mühe und Unbequemlichkeiten
dabei abzunehmen.
Im Kleinbahnzuce! 20 Stück
Handgepäck! Die Kleinbahn ist beute
eröffnet, resp, eingeweiht worden.
Man hat sie dabei stark gefeiert. Ich
furchte zu stark denn ihr Gang
zeigt heftige Unregelmäßigkeiten. Die
Fahrt ist aber ein wahrer Triumph'
zug. Fahnen Guirlanden mehr
oder weniger weitzgewaschene Jung
frauen! Die Einwohner der Ort
schaften, die wir (durcheilen, hätt' ich
beinahe gesagt) also durchqueren in
Fcsttoilette, mit Tücherschwenken und
Hurrarufen neben uns herlaufend,
unere Kinoer Mein meine
krau, die für Aufmerksamkeiten jeder
Art empfänglich ist, verneigt sich huld
voll lächelnd aus dem Coupöfenster, die
Zochter meines Generals seuszt. Mit
dem rosigen Zeigefinger tupft sie ein
Tränchen aus dem Augenwinkel.
Plötzlich auf freiem Felde hält unser
Zugle mit kurzem Ruck still, das
Lckomotivchen stöhnt jämmerlich, es
kann nicht mehr. Ich dachte es mir
ja, daß irgend etwas nicht funktionier
ren würde!
Wir bleiben also kleben! Volk schart
sich um uns, höhnisch sehen die
Schwalben von den Telegraphendräh
ten aus uns hernieder.
Ob der Lokomotive das Wasser
oder das Feuer ausgegangen ob
wie Kenner behaupten, von allzu
starkem, ungewohntem Laufen eine
Achse heiß geworden ist Du
ahnst es nicht.
Da die Weiterfahrt in's Ungewisse
verschoben ist. steigen sämtliche Rci
sende aus, den schönen Sommerabend
im Freien zu genießen. Wir lagern
uns am Bahndamm neben einem
Kornfelde. Tie Tochter meines Ge
nerals, die bis jetzt andauernd ge
seufzt, und sich nur mit melancholi
schem Ja' oder .Nein" an der De
batte beteiligt hat. fängt ein Ge
sprach an mit einem schicken, jungen
Mann in blau Cheviot und Vanama.
Der junge Mann kvmmr mir bekannt
vor, ich kann mich aber nicht besinnen,
wo ich ihn gesehen habe. Er stellt
sich vor. Er reift auch für einige Wo
üen auf's Land. Zufällig auf das
unserem Reiseziel benachbarte Gut.
Meine Frau meint, es wäre ein net
ter junger Mann und vielleicht eine
gute Ablenkung von einer unglücklichen
Liebe. Wir sitzen nun harmonisch
gruppiert am Bahndamm, im Schein
der untergehenden Sonne und war
ten, bis unser Lokomotivchen sich wie
der erholt hat. Wir pflücken Blumen
und winden Kranze! Wir schmücken
lins mit diesen Kränzen! Wir sin
gen gemeinschaftlich mit allen Reiien
den Vaterlands- und andere Lieder:
O, wie wohl ist mir am A ha
bend, mir war A hä bend. wenn
zur Ruh' die Glocken läu häu ten
Ein musikalisches Genie hat sich ge
funden. daS mit einem Regenschirm
dirigiert. Ein Amaieurphotograph
nimmt Gruppenbilder auf. Die all
gemeine Stimmung ist auf der Höhe
man ist sowohl zweiter, dritter,
wie vierter Klasse nur einer Meinung,
nämlich, daß man sich selten so gut
amüsiert hat. Es ist eine Idylle!
Eben, als wir im Begriff sind, einen
Verein zu gründen und allseitig Dutz
brllderschaft zu machen, erklärt der
Zugführer, daß unser Lokomotivchen
sich besser fühlt, und wir weiter fah
ren können! Schade!
Der Aufenthalt bei unseren Freun
Un übertrifft an Schönheit die kühn
sten Erwartungen. Bei der' Ankunft
sind wir mit Fahnen und Jllumina
tion geehrt worden, aus einem kleinen
Böller hat man Salut geschossen, mit
! Sektsirofen. Unsere Freunde be-
grüßen unl mit tlcktlicker skieudt
Anscheinend haben sie bei der großen
eripaiung nicht mehr daran ge
glaubt, uns heute zu sehen.
Unser Leben besiebt nun an ttau
lenzen und Nichtstun. Ein idealer
Jllsizno. vem wir un in dem sicheren
Miuyi vinacben. ibn verd ent in ha
Un.
Nebenher versuchen wir. un land
wirtschaftlich u betätiaen und ick, bin
recht stolz darüber, wieviel Kennt
nisse ich doch von .Drainage' und
s,ii. over Wiesen ütteruna' be
sitze.'
Der Jnbalt eine Brief, meiner
lc$i an eine ihrer 27 .besien'
Freundinnen illustriert im ilhthm
treffend unser Leben. Sie schreibt
k.k.t. ' '
wk v,gi:
Liebe Annemarie!
Es ist hier sebr ländlich und rieckt
noch fluo Eine Kub st so etwas
ähnliches, wie BolleS Milchwagen in
Berlin. ES aibt uck eine Masse
Schweine. Schweine sehen sehr
schmudia auS. weil sie nur nnn.
abends aebadct werden. tth li.st.k,
viele Abenteuer, besonders mit Eseln.
a;u iriei und jo .hmtertücksch'. sie
schmeißen ' einen in die Nesseln und
dann bekommt man Ausschimpfe, weil
oc geraoe ern ffa'anennest gewesen
ist. wo man hinfäüt. Es ist furchtbar
schon! Außerdem ist da noch die
Adda. von der Vati sagt, sie ist so
lou traurig, wir sollen sie nicht stö
ren. Na ich störe sie dock aar nickt.
wenn ich bloß auf'm Baum sitze, wo
oie anr orunter ist. und roo so'n
Herr neben ihr sikt. der so'n Unsinn
redet und immer- sooooolche Augen
macht! Auch gibt es viele Schafe und
.lq grubt ' . -
Deine allerbeste Freundin
Lotte.
Was ich sagen wollte! Ricktio
Bei obigem Brief fällt's mir ein.
Der nette junge Mann aus dem
Kleinbahn Idyll hat bei unfern
Freunden Besuch gemacht. Er ist
irgendwie verwandt mit ihnen. Die
Tcchter meines Generals erschien auch
der diesem Besuch! Ganz in weiß!
Sie sah bildhübsch aus, und war
auch recht fröhlich. Ich finde, sie
trägt ihre unglückliche Liebe mit rech
ter Fassung. Wir freuen uns alle.
laß es so ist. Es zeugt von einer
gewiiien eelengroße.
Uebriaens wirkt unser netter Nei
ftgenosse auch sichtlich erbeiternd auf
itren emutszuftanb. Wir haben ihn
deshalb aufgefordert, uns recht oft
zu besuchen. Er hat sich erst eine
Weile nötigen lassen, dann aber ver
sprachen, ganz gemütlich und ohne
vorherige Anmeldung berüberzukom-
mn.' Die Entfernung zwischen bei-
oen Eutern betrac höchstens eine
halbe Stunde. Wundervoller schat
tiger Waldweg!
Die Tochter meines Generals zeigt
täglich mehr Interesse am Leben. Sie
seufzt nur noch selten eine Weh
NtUtsträne habe ich lange nicht in
ihren Auge gesehen. Sie ist ein an
genehmes, leicht zu lenkendes Zunaes
Mädchen. Sie i schreibt viel Briefe
tragt sie sogar peronllch zur Post.
Viel gebt sie auch svazieren. ..Der
Wald verlockt geradezu zu einsamen
Wanderungen!- sagt sie. Immer
kommt sie mit geröteten Wangen und
strahlenden Augen von solchem Spa
zieraange zurück. ?!mmer bat sie
auch irgend ein Sträußchen angesteckt.
Sei es ein Birkenzweia. ein vaar
Margueriien oder Kornblumen. Ge-
stern brachte sie zwei rote Rosen mit!
Merkwürdig, daß die im Wald wach
fen. -
Und dann das Kahnfahren! Da
ist der Teich mitten im Sckat-
ten dunkler Tannen. So ein armes
Stadtkind, das nie in seinem Leben
Gelegenheit zum Ruvern gehabt hat,
fühlt nun natürlich das Bedürfnis,
soviel wie möglich umherzugondeln.
Mit vielen Ach's' und OH'L' be
tuit sie das Boot. Sie erareist beide
Ruder. Sie plätschert damit im
Wasser umher, wre mit dem Löffel m
der Bouillon. Die Sonne fcheint
heiß. Der Schirm muk aufaesvannt'
werden. Zwei Ruder ein Schirm!
Vie l-ache wird schon schief ge
ben! Natürlich! Das eine Nuder
fällt ins Wasser sie will es auf
silchen oer Kahn kippt um!
Welch' Glück und Segen, daß unser
r.fHer Neiseennsse aiiföTItn in
..-!, j, ...
Nähe war! Er hat sich ihretwegen
ms Waijer gestürzt.
Selbstverständlich sind beide wc
der ertrunken, noch hat unser netter
Reisegenosse Gelegenheit gehabt, sich
dic Rettungsmedaille zu verdienen.
Das Wasser war an der Stelle nur
knietief! Sie sind aber pudelnaß ge
wesen. und über und über bedeckt mit
Entengrütze! ,
Ja und aus ihren blonden
Flechten hüpfte ein grau grüner
Wasserfrosch.
Die Tockter meines Generals mackt
uns immer mehr Freude. Sie blüht
in der Landluit förmlich auk. kre
unglückliche Liebe scheint sie vollstän-
cig uoerwunoen zu yaven. Ich hoffe
sogar, neue Liebe ist in ihr unschul
diaes Serzchen eingezogen Unser ntii
ter Reisegenosse, neuerdings .Addas
Lebensretter" "genannt, ist jetzt fast
immer hier. Er aesällt uns allen
ganz ausgezeichnet, meine Frau ist
Igar entzückt, von ttnn. (sie meint,
ßjtntxMiii würden luv freuen und unl
MaWW'a.li'nwinrw " " ""-'
I 1 '"t fTt '"N
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' Vf'rT '
fV- 'K-
p i i "a
fc,lifisM-iv.isitftt tfssl-iVifi. ktiAkäkf&lffi'i'l'i Alf'i - ry -
Sin Zwerg in ganz elftem Winter ewand. Ganz weih ist ohne ?,weis
daS fdchesie in itLmicrkleidung für kleine Kinder. DaS Kind in der Abbild,,
trägt einen der Tam-Kronenliute aS weißem Leidenplusch aefattclt. ' unter
einem breiten Band von weißem Faille- Auf der linken Zei! des Kopfes sind
die Plüschsaltcn durch einen Ring deS BandstoffcS gezogen und in schnallen
form'zusammenaefaszt, ?er weiize Broad6othCoat ist in militärartischcm Stil
mit cidelige garniert. Tie Aermel. schmal mid lang, sind garniert, um mit
dem vorderen Teil deö Coat zu harmonieren. -'s '
cwig dankbar sein, wenn ihre Toch
ter hier ein neues Glück fände.
Sie ist fest entschlossen, die offen
kundige Verehrung des jungen Man
nes nicht nur zu dulden, sondern sie
sogar in jeder Weise zu fördern.
Ich - auch!
Die beiden jungen Leute sind nun
fast immer beieinander. Sie spielen
Tennis, reiten und rudern zusammen.
Wir räumen ihnen alles aus dem
Wege, was sie stören oder dem Gedei
ken... einer Neigung hinderlich sein
könnte.' Ich freue mich schon aus das
Glück meines Generals, wenn ich ihm
seine Tochter mit einem so sympathi
sehen Bräutigam nach Hause bringe.
Jedes alte Schloß hat bekanntlich
feinen ..Geist,' der programmgemäß
umgeht.' Jedenfalls, es ist totichick.
einen solchen zu haben. Auch hier
st es der Fall. Es ist ein schwedi
scher Trompeter, dem im Zyjährigen
Kriege der Kops abgeschlagen worden
ist. Er tragt diesen Kops nun der
Einfachheit halber unter dem Arm
und läuft damit jede Nacht, von 12
bis 1 Uhr spazieren. Aus einem
Horn bringt er dabei unheimliche Tö
ne hervor, oder ruft mit Grabesstim
me: Vire l'emrereur!"
Es ist total unlogisch von einem
schwedischen Trompeter, französisch
zu sprechen, aber es ist nun mal so.
Mizier oursen eoen untogiicy icin.
r; ri. .r. r.j. r. !
Wir sind nachts in steter Erwartung
stines Erscheinet Die Kinder liegen
im Bett und ziehen die Decke über
die Ohren. Es ist hochinteressant!
Wir haben nun beschlossen, diesen
Geist abzufangen. Zu erlösen,' sagt
meine Frau! (Meine Frau hat nn
wer so poetische Gedanken).
Wir haben uns dazu alle im Dun
kein in der Diele versammelt. Auch
..Addas Lebensretter' blieb zu diesem
Zweck die Nacht bei uns.
Wir haben ganz still gesessen um
den großen runden Tisch in der Die
le. Als die alte Standuhr mit
hellem Klang 12 Uhr geschlagen hat,
sind wir zusammengefahren ha
ken den Atem angehalten und vor
schriftsmäßiges Herzklopfen und zur
Decke gesträubte Haare gehabt.
Tiefe Stille! Nichts!!
Du ich höre etwas schleichen!'
flüstert meine Frau.
.Ach. Unsinn!'
Ja, ja, sicher es hat mich sogar
im Vorbeigehen gestreift!'
Sei doch ruhig!'
Wieder tiefe Stille! Da. ein Ge
rausch! Ich höre es auch. Un
heimlich, so mitten in Nacht und Dun
kelheit! Zwar nicht, wie die Töne
eines Horns, nein, eher wie das Zwit
schern eines Vogels! : Anhaltendes
zwitschern. . ; ,
Wirst Du mir auch treu fein.
Adda?' Ach. Kurt. Liebster,
Liebster ich bin Dn ewig treu
und wenn sich die ganze Welt auf den
Kopf stellt! Ich hab' Dich ja
so unsinnig lieb!'
Herrgott, träume ich denn?
Ganz deutlich habe ich doch diese
Worte gehört!
Sollte der Hausgeist, der Schwe
dentrompeter sollte er?
Kurz . entschlossen lasse ich meine
leine elektrische Taschenlampe auf-
leuchten. In unserer Tafelrunde seh-
en zwei, aber da hinten in der
Schrankecke, da stehen sie, die Tochter
meines Generals und unser netter
unger Reisegenosse, i halten sich
fest umschlungen, sie flüstern leise
ic küssen sich
Hurrah. sie sind verlobt!
Vire l'crapereur!'
Ich habe dem junge . Paare mei
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k,en Segen erteilte Sie sind etwas
verlegen gewesen und haben mich ge'
beten, doch ein gutes Wort für sie
bei meinem General einzulegen.
Selbstverständlich habe ich sofort einen
Brief (kleines Dienstformat) abge
sandt, in dem ich die Vorzüge dieser
Verbindung ins hellste Licht stellte.
Ich habe bescheiden dabei einstießen
lassen, daß ich mir Mühe gegeben
habe, sie zustande zu bringen und da"
n,it seine Tochter von ihrer un
glücklichen Liebe zu heilen. . ;
Ich erwarte nun baldige Antwort!
Himmel, was wird sich mein Ge-. '
neral freuen!
Zwei Tage später. .
Ich weiß nicht, lasse ich mich nur
ersetzen, oder kaufe ich mir Cylinder, '
und Regenschirm und nehme gleich
meinen Abschied.
' Es ist ein Briej von,
meinem General gekommen, entrüstet
außer sich. Er hat geschworen, mir?
nie wieder eine Tochter anzuver
trauen, wann ich mich so leicht über
listen lasse!
Die Sache ist nämlich die, unser
netter junger Reisegenosse. Addas
Bräutigam, das ist doch eben de?
windige Leutnant', die unglückliche
Liebe der Tochter meines Generals!
Ja, so etwas kann doch ausgerech--net
auch nur mir passieren.
Künstlicher Burgnnderweln.
Einen lehrreichen Beitrag zur Tech
nik der Weinpantscherei liefert eine
Gerichtsverhandlung, die kürzlich in
Charleroi stattfand, und über die
folgendes berichtet wird: Ein Wein
Händler in Charleroi wurde von sei
nem Reisenden beschuldigt, unter dem
Namen der besten Burgundermarken,
wie Chambertin, Romanee. Carton
u. o., .Weine' verkauft zu haben, die
in Wahrheit nur aus einem Ge
manisch von Aqua destillata, Glyze
rin, Weinstein und Gerbsäure und
anderen Chemikalien bestanden und
zur Geschmackskorrektion mit einem
minderwertigen, spanischen Wein .ver
schnitten' waren. Diese fragwürdige
Herkunft des Gemisches wurde., dem
Publikum durch ein dichtes Netz von
r--y r j. . . . n si . . r v , .
tfana)criunjijuiien Deicrjiien. ytn
türlich konnte der Kunstwein : sehr
billig verlaust werden. Es wurde
also die bekannten besonderen Utw
stände' hervorgesucht, um es zu ife
tivieren. daß man diesen vorzüglichen
Wein, dessen wirklicher Wert 800
bis 1200 Frank per Orhoft sein soll,
te. für 35 bis 375 Frank anbieten
konnte. Frachtbrief und Quittungen
der Zollbehörden waren gefälscht und
die Fässer mit gefälschten Zollstem
peln versehen. Fand jemand den Wcin
weniger schmackhaft und ' äußert?
Zweifel, so wurden ihm di gefaljch
ten Frachtbriefe vorgelegt, und man
gab ihm zu bedenken, daß diese Wein
sötte ..bekanntlich' mehrere Jahre
Flaschenlager Haber müsse, um trinke
bar zu werden. Der angeklagte Wein
pantscher gab alle diese Falschunzen
zu und gestand ossen ein, daß seine
Weine nicht das Weggießen wert. sei
en, aber zugleich rühmte er sich, stolz
darauf zu sein, daß selbst die besten
Weinkenner sich hatten täuschen las,
sen. Interessant ist auch, daß der
Reisende das Rezept für diesen Bur
gunder selbst verfaßt haite und' nur
deshalb Anzeige erstattete, weil er von
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dem riesenhaften Gewinn nicht genug s
erhielt. . V
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