Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 11, 1912, Image 3

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    TL gliche CmnJjit Tribö,.
Im Sikbkubörgcr Sachsknlande.
(Ruö. Wsgner in Kolonie und Heimat.")
- . II.
.Und drinnen wollet die züchtige hält. Wenn dai Sachsenvolk aul
Hauefrau", Eigener Straft und mit eigenen Mit
.Und lehret die Mädchen und Ivehre! , teln seinen alten Besitzstand, sein
den Knaben.'... ligiösei Bekenntni und seine Bil
r!,', ,.,,.. ,,'dung da, mal der Deutsche un
ZI , n 'er Bildung versteht - ,u erhalte
Slff Ztl TÄmi sucht. l komm da letzten Endes
Volk, da, knapp 234.000 Köpse zahlt ugischen Staat zu.
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Nullet und Tocktrr in der Vistritzer
. Gegend in Nord.Ticbenbürgen.
nd von den anderen Nationalitäten
im Lande an Zahl um ein Vielfache
Lbertroffen wird, überhaupt noch be
sondere Rücksichten in Anspruch
nimmt oder wie sich ein Mitrei
sender in der Eisenbahn ausdrückte
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Marktplatz und Rathaus in Kronstadt.
.eine Extrawurst gebraten haben
will". Wer da sagt, kennt eben die
Geschichte Siebenbürgens nicht. Oder
wenn sie kennt und trotzdem auf
diesen Standpunkt sich stellt, so ist
mit ihm überhaupt nicht zu streiten.
WaS Siebenbürgen ist, verdankt t
einzig und allein den Sachsen, und
auch dem übrigen Ungarn sind diese
bei seiner wirtschaftlichen Entwick
lung Vorbild und Lehrmeister gewe
sen. Ich will hier auf die Geschichte
der Sachsen nicht weiter eingehen.
Nur da möchte ich noch einmal be
tonen, daß das Sachscnvolk in der
wechselvollen Geschichte des Lande?
der ruhende Pol in der Erscheinun
gen Flucht gewesen ist. Darum kann
L wohl erwarten, daß auf seine
Eigenart, soweit sie mit dem allgc
meinen Interesse nicht in SBidiei
sprach steht, Rücksicht genommen
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Da? Kurhaus des Siebenbürstcr Karvathenvereins auf der Holjen Ruine"
wird. Natürlich konnte der Gol
dene Freibrief" des Königs Andreas
vom Jahre 1224 nicht für alle Zu
kunft" buchstäblich Gültigkeit behal
ten, wohl aber dem Geiste nach in
Anpassung an den Wandel der Zei
ten. Sondervorrechte sind nun ein
mal mit dem modernen Staatsleben
nicht vereinbar. Kein Sachse denkt.
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Cä'chfischeS Familienidhll auS Stolzen
bürg bei Hermannstadt.
heute ernstlich an einen. Staat im
Staate, was Siebenbürgen doch bis
38G7 war. Er will nur, daß man
ihn gewähren läßt, wenn er sich von
den anderen Nationalitäten, deren
Wesen dem deutschen Wesen fremd
.ist. gesellschaftlich absondert und an
jFtln angestammten Eigenart fest
Igy
.gute. Der vergleich mit mn oeui
schen GermanisierungSbestrebungen in
der Ostmark hinkt. Da Sachsen.
voll ist ein Nulturelement. oder viel
mehr da Kulturelement in Sieben
bürgen, wai man von den Polen in
der deutschen Ostmark im Ernst nicht
wird behaupten wollen. Da Deutsche
tum in Siebenbürgen nützt der im
garischen Monarchie, denn e ist ein
Bollwerk gegen den wachsenden An
stürm de Rumänentum und damit
d,r natiirlicke Bundesgenosse de
Madjarentumö. Man konnte ja die
Madjarisierungsbestrebungen der un
garischen Regierung verstehen, wenn
die Sachsen nahe der relqsoeui,qen
Kren saften. So aber sind sie po
l'tilck und wirtschaftlich vom Mut
terland losgelöst. ' Da Band, da
mit' der Heimat verknüpft, ist ein
rein geistige, ein Band de Gemüt.
Die Siebenbürger Sachsen ver
meiden es, politische Organisationen
zu bilden, die ihre Spitze irgendwie
ueaen die anderen Nationalitäten
kehren. Der Kampf, wenn i'..an von
tsmiswß
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einem solchen überhaupt den kann.
spielt sich auf wirtschaftlichem Gebiet
ab. Wie ich schon im letzten Aufsatz
erwähnt habe, wird der Wettbewerb
gegen die erdrückende Uebermacht des
Rumänen und Madjarentums durch
grokzuaiqe Organisationen gemem
nlltziger Natur erleichtert, namentlich
vorzüglich fundierte Kreditinstitute,
welche die Sachsen in Stadt und
Land in die Lage versetzen, dem
Wandel, der wirtschaftlichen Entwlck
lung Rechnung zu tragen, und, wie
z. 23. der Marktflecken Heltau bei
Hermannstadt, der eine mit allen
Hilfsmitteln der Neuzeit ausgestattete
Hausindustrie aufweist, nötigenfalls
die Wirtschaftsform oder den Er
werbszwcig teilweise oder ganz zu
wechseln. Die Dividenden der säch
fischen Kreditinstitute kommen aus
schließlich gemeinnützigen Zwecken zu-
gute. Namentlich Kirche und Schu'.t
wird damit dotiert, und gerade in
den letzten Jahren sind bedeutende
Flächen freiwerdenden ländlichen
Grundbesitzes angekauft worden. Die
Erhaltung und Erweiterung des
sächsischen Grundbesitzes ist sicherlich
einer der besten Wege, der rumäni
schen Invasion einigermaßen die
Spitze zu bieten, und man könnte
der ungarischen Regierung nur den
guten Rat geben, die Bestrebungen
der Sachsen sowohl moralisch wie
materiell zu unterstützen, vorausge
setzt, daß die ohne Hintergedanken
und einschränkende Bedingungen ge
schieht. Aber Geld allein tut's nicht,
es gehören auch Menschen dazu, die
es nutzbar machen. Während die
Rumänen sich rapid vermehren, ver
ringert sich die Zahl der Sachsen. ES
hat sich bei ihnen im Lauf der Zeit
das Zweikindersystem herausgebildet,
ja man kann leider fast sagen, das
Einkindersystem. Kinderreiche Fami
lien, wie bei den Rumänen, sind seh?
selten. Ob hier Gewohnheit die Ur
sache ist, oder der Mangel an frischer
Blutzufuhr, ist schwer zu entscheiden.
Die Zukunft der Siebenbürger
Sachsen hängt aber jedenfalls big zu
einem gewissen . Grade davon ab, ob
in dieser Richtung während der nach
sten Generationen eine Aenderung
eintritt.
Das Zusammenleben, oder diel
mehr Nebencinandcrleben, der Sach!
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.... . . lH..'iflßttü3il
en mit den andern Nationalitäten
st friedlich, von Rassenhaß ist nicht
zn merken. Die Sachsen fühlen sich
aber mit Recht ol Herrenrasse, an
einen gesellschaftlichen Verkehr mit
Madjaren und erst recht mit Ruma
nen denkt kein Sachse, noch weniger
an Mischheirat, denn er würde da
mit au der Gemeinschaft de. Sach
Die altsächsischt Vürgertracht.
senvolke ausscheiden. E ist eine
Freude, zu sehen, wie die Deutschen
da hinten an der Schwelle de
Orient zusammenhalten. Da sitzen
am Stammtisch im Stadtpark zu
Hermannstadt der Kaufmann neben
dem Gymnasiallehrer, der Schlosser
meist neben dem Stabsoffizier, und
man hat nicht das Gefühl, al ob
die Leute darin etwa Besondere
sähen. Und wie sie alle wetteiferten,
mir. dem Reichsdeutschen, den Auf
enthalt angenehm und interessant zu
machen! Eine meiner schönsten Er
innerungen ist sicherlich ein Jagd
picknick in .Jungen Wald" bei Her
mannstadt. Herr Schlossermeister
Ziegler begrüßte mit herzlichen Wor,
tei. den reichsdeutschen Bruder" und
machte auS seinem Herzen keine Mör
dergrube. Er hat den Anwesenden,
von denen es manchem vielleicht noch
nicht vergönnt war, das deutsche
Mutterland zu sehen, aus der Seele
gesprochen, als er, unbeschadet der
Treue zum ungarischen Staat und
zum angestammten Herrscherhause,
mit weithin schallender Stimme ver
sicherte: Wir sind Deutsche und wol
len Deutsche bleiben! Und in der
?at, ich habe kaum jemals in mei
nem Leben so stark das Gefühl ge
habt, unter guten, reinen Deutschen
Ein malerisciikr Winkel am Hermann
siadter Ratizaus
zu sein, wie im fernen Siebenbürgen,
im Kreise der Sachsen
Wie können wir Reichsdeutsche
nun unseren Siebenbürgen LandZ-
leuten ihre Treue vergelten, wie kon
nen wir ihnen helfen, ihren Borpo
sten des Deutschtums zu halten? Aus
politischem Gebiet ist kaum etwas zu
machen. Dagegen dürfte der Ver
ein für das Deutschtum im Ausland
vielleicht rn der Lage sein, eine ze
wisse materielle Unterstützung zu lei
sten, wenn er mehr als bisher dem
Siebenbürgischen Karpathenverein
seine Teilnahme zuwendet. In ihm
sind deutsche Kräfte zusammengefaßt
und er könnte auch ein Bindeglied
werden mit der deutschen Heimat
Die wirkungsvollste Hilfe, die wir
den Siebenbürger Sachsen zuteil
werden lassen können, ist sicherlich
die. daß Die deutsche Jugend, die alli
jährlich in großer Zahl nach den
welschen Alpen, nach Italien, nach
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Lächfische Bauernburschen und Mädchen
auS dem Burgcnlande. ?,
Norwegen strebt, auch einmal des
herrlichen Bcrglandes Siebenbürgen
gedenkt. Es ist ein Paradie für
den bergfrohen Wanderer. . wo , deut
sche Tüchtigkeit neben fremdartigem
Leben und großartiger unberührter
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rügt, wohl wert der gelegentlichen
Wnflrfnnunnfn linsl 1nTirtiimtirff4.
ttll . . v..ij)v.. ...- ..vivi.4llM4Ulvi'
ten, die das Reisen da unten noch
mit sich bringt. ,
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Hai-Jllgd als Sport.
Heutzutage hört man nur noch
sehr selten wahre Geschichten von
Riesen - Haifischen. So ein Kund
von 20 oder gar 50 Fuß Länge ist
etiva ganz Außerordentliche, und
da letztere Maß streift schon an da
Gebiet der Fabel. Haie al Massen
sind allenthalben weit kleiner; aber
die Jagd auf sie bleibt darum nicht
minder aufregend und abenteuerreich,
ob sie nun geschäftlich oder al Sport
betrieben werde!
Eine Hai'Jagd ist auf alle Falle
.ein Vergnügen eig'ner Art", und so
zahlreich unter den Amerikanern auch
die Fischereisport Liebhaber sind,
so lassen sich keine der betreffenden
Ersahrungen mit einer solchen Jagd
vergleichen, auch wenn die Haie nur
geangelt werden.
Da ist wiederum eine andere
Welt, in welcher keine Kniffe und
Pfiffe der gewöhnlichen Fisch-Sport
Welt verfangen, und welche an auf
regenden und gefahrvollen Erlebnissen
sich nur mit der Walfifch-Jagd ver
gleichen läßt. Wer aber in der Hai
Jagd zu Hause ist. läßt in der Re
gel nie mehr von ihr. und jeder an
dere Sport der Wasserwelt kommt
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Zum Totschlagen heraufgezogen.
ihm im Vergleiche dazu sehr Philister
haft vor!
Nur in wenigen Meeres-Gewassern
wird heute die Jagd auf Haie regel
mäßig und massenhaft betrieben.
Darunter sind einige der arktischen
Regionen, wohin die Haie selber als
Beutesucher kommen, sowie Gewässer
von Neuseeland. .
In der ersteren Region sind die
Haie hauptsächlich hinter versunkenen
Kadavern getöteter Robben her und
werden dabei selber oft erlegt.
An neuseeländischen Küsten wid
met man sich wahrscheinlich dieser
Jagd am eifrigsten, schon weil die
Haie dort als riesiger Gemeinschaden
empfunden werden, infolge ihrer Ver
nichtung von Unmassen vielgesuchter
kleinerer Wassertiere. Lassen wir
einen dortigen Korrespondenten eini
ges darüber erzählen.
,
In den heißen Monaten dieser
Gegenden, d. h. vom Januar bis
Ende April, hat der Neuseeländer
Haijäger die gloriosesten Tage seines
Sports. Und in diese Zeit fallen
auch die Erpeditionen derer, welche
aus geschäftlichen Gründen, wegen
der Flossen und des Tranes, der
Jagd auf diese Hyänen des Meeres
nachgehen. Es sind sowohl Weiße,
wie farbige Eingeborene unter ihnen.
Denn um diese Zeit folgen ganze
Schwärme der gefräßigen Bestien den
reisenden Schulen junger Fische, wie
Mugel (MuM"), Flunder, Heringe
und Kahiwai, welche frisch vom Lai
chen kommen, hoch herauf nach den
Untiefen und selbst in die Strom
Mündungen, und sie verschlingen je
des Jahr viele Millionen dieser Fi
sche! Sie zerreißen dabei oft auch
Netze sowie Angelschnüre und führen
sich die gefangenen Fische zu Gemüte.
Daher werden alle, welche auf diese.
Piraten und Meisterschaft Fresser
des . Weltmeeres Jagd machen, von
den betreffenden Fischern willkommen
geheißen und erhalten allen möglichen
Beistand von ihnen.
Sowohl bei den eingeborenen Mao
ris und anderen Haijagd Indu
striellen, wie hei den Liebhaber Jä
gern lassen sich viele interessante Be
obachtungen machen; bei den letzteren
ist aber doch das sportliche Vergnü
gen am größten, gemischt mit einer
guten Portion Gruseln für den Neu
ling.
Da sind wir z. B. im Four Chan
nel Hole", wo die vier Hauptströme,
welche die Gezeiten Wasser über
Meilen sandiger Niederungen führen,
in Gestalt eines Kreuzes zusammen
treffen und sich dann in die große
Vertiefung entleeren ein idealer
Jagdgrund für die Haie, die manch
mal zu Hunderten kommen und ihre
Beute zusammentreiben".
! Wir benutzen die beste Angelschnur,
die sogar stark genug wäre, eine lau
sende Lokomotive zurückzuhalten, und
wir haken an den großen stählernen
Haken den besten Köder: geräucherte
oder frische Mugel. welche für den
Hai unwiderstehlich sind, mehr als al
les andere.
Da steigt ein Schaumwirbel auf.
und eine straffgezogene Schnur, an
der Seite des Bootes, springt schwir
rend in die Höhe. Hurrah! Mir
haben einen von zehn Fuß!" er
schallt ei. Unter diesen Haien, die
Übrigen zu mancherlei verschiedenen
Gattungen gehören, ist einer von zehn
Fuß schon einer der größten Lümmel,
der kolossale Kraft entfalten und dem
Boote recht gefährlich werden kann.
Die meisten sind nicht über acht Fuß
lang.
Jetzt heißt e tapfer und stetig an
ziehen. Drei Mann helfen. Ein
vierter steht an der günstigsten Stelle
mit einem mächtigen Knüttel bereit,
der gewöhnlich ein Ruder ist.
Sowie die Schnauze de Monster
über dem Wasser erscheint, wird e
durch einige furchtbare Schläge auf
den Kopf entweder getötet, oder doch
dewußtlo gemacht.
Aber ungleich den geschäftlichen
Jägern, nehmen wir die Bestie nicht
an Bord denn wir scheuen den
eigenartigen Haifisch Geruch,
welcher wie Moschus allem, womit er
in Berührung kommt, lange anhängt.
Den Haken au der Kinnlade heraus
reißend, überlassen wir den Kerl ein
fach den anderen Haien, welche sofort
über den Körper herfallen und ihn
binnen wenigen Sekunden in Stücke
gerissen und verschlungen haben!
So ' geht e drauf und drauf.
Schon haben wir ein Dutzend Haie
in dieser Weise abgetan. Da Her,
einkommen der Flut aber bringt un
sere Tätigkeit zum Einhalt; denn
alödann hören die Haie meistens auf,
anzubeißen.
.Der Tot oder Bewußtlos Schla
ger muß feine Arbeit sehr gut ver
richten ist der Hai nicht schwer ge
nug getrofsen. oder wird beim An
ziehen der Leine ein Fehler gemacht,
so kann da Boot unheimlich herum
gerissen werden. Es' 1 übrigens
mittschiffs so gebaut, daß ein Um
schlagen kaum vorkommen kann.
Jedenfalls braucht sich die Szene
nicht immer so abzuspielen, wie oben
geschildert; sondern sie mag mancher
lei Abwechslungen bringen. Und ein
Kampf mit einem Zehnfuß-Hai stellt
auch den Stärksten und Ausdauernd
sten ganz gehörig auf die Probe. ,
'
Wen aber dieser Sport mit der
Zeit abstumpfen sollte, der maq sich
dem Harpunieren der Haie zu
wenden.
Die beste Zeit hierfür ist, wenn ge
rade Wind genug geht, um das Boot
lautlos und. ohne Wellenkräuseln
tnirch das Wasser zu bewegen, und
ein leichter, halb durchsichtiger Nebel
über der Oberslache liegt.
Der geschickteste Steuermann ii
nimmt die Führung. Der Harpunier
steht im Bug, zum Werfen bereit.
und ordnet jede Bewegung still durch
Handwinken an.
Jetzt ist das Boot dem arglosen,
halb schlafenden Hai nahe genug
ein Pfeifen von Stahl durch hie Luft,
ein dumpfer Laut beim Einschlagen
der Waffe, und dann ein Herumwir
beln. Springen und Stoßen der Be
stie. welche das Boot wütend fort
reißt. Der Harpunier hat natürlich
die Leine nicht in der Hand behalten,
sondern blitzschnell um einen metalli
schen Einholungs-Arm geschlungen.
Eine unbeschreibliche 'Aufregung
hat sich schon vorher aller im gleichen
Maße bemächtigt und erreicht jetzt
ihren Höhepunkt. Doch ist der Hai
gut getroffen, so dauert das Hangen
und Bangen nicht lange. Langsamer
und matter wird der lebende Schlep
per, und endlich stockt er ganz. Der
sterbende Fisch wird nahe genug her
angezogen, daß die Harpune heraus
genommen werden kann, und dann
ebenfalls den Mithaien zum Fraß
überlassen, und ein anderes Opfer
gesucht.
Es gibt auf der Hai Jagd viele
Szenen, welche zugleich schrecklich und
komisch sind. - So passierte es ein
mal einem alt-erfahrenen Jäger, der
sehr törichterweise . eine aushängende
Leine zur Flutzeit einzog und um
sein Handgelenk wickelte, daß ein un
erwarteterweise anbeißender Hai ihn
ins Schlepptau nahm und ein Stück
chen mitriß. Der fürchterlich
Schreiende, von seinen Kameraden
weidlich ausgelacht, brachte es endlich
fertig, sich loszuschneiden. und wurde
dann mit knapper Not aus dem
Wasser, und vor dem Rachen anderer
Haie gerettet. Alles in drei Minuten
eine Ewigkeit üt ihn!
Geschickte Diplomutenurkeit.
Rlie Vulgarlen die Gründung des Vulkunbundeo verwirkliflilc
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. Albsfi.Manterisl 1 ürdgoner.3. Wart. f.
5. Funartilienst. 6. Stabsoffizier
Bulgarien gebührt der Ruhm, den
Balkanbund zustande gebracht zu ha
bin. Es packte den Stier-bei den
Hörnern, indem es sich zuerst an
Griechenland wandte, seinem feind
lichsten Bruder auf dem Balkan. WaS
niemand für möglich hielt, gelang.
Infolge der großzügigen politischen
Auffassung des Ministerpräsidenten
Venizelos wurde bald eine Einigung
herbeigeführt, und zwar zunächst über
die Abgrenzung der Interessensphären
beider Länder in Mazedonien. Dann
kam Montenegro an die Reihe, mit
welchem Bulgarien ebenfalls allein
verhandelte und schnell zum Ziele
kam, da hier weniger Schwierigkeiten
zu überwinden waren.
Erst jetzt wandte sich Bulgarien an
seinen Nachbar Serbien, zu dem nicht
sehr vertrauensvolle Beziehungen be
standen. Es wurde vortrefflich unier
stützt durch den serbischen Gesandten
in Sofia Spalajkowitsch, den frühe
ren Generalsekretär des Auswärtigen
Ministeriums in Belgrad zur Zeit
des Friedjung-Prozesses, welcher seit
langem ein glühender Anhänger des
Gedankens eines Balkanbundes war.
In Begrad arbeitete dafür auZ in
nerfter Ueberzeugung der bulgarische
Gesandte Herr Tocheff. Es wurde
eine Einigung erzielt über die Ver
teilung der zu erobernden Gebiete in
Mazedonien.
Jetzt galt es, ein Einvernehmen
zwischen Serbien und Montenegro
herbeizuführen, deren Regierungen
sich feindlich gesinnt waren. Denn es
war Oesterreich - Ungarn gelungen,
die Staatsoberhäupter dieser Länder
gründlich zu entzweien. Zunächst
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wurden daher die Verhandlungen von
Bulgarien geführt, bis es schließlich
gelang, beide Länder zu direkten Ver
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auch bald günstig endeten. Die direk
ten Verhandlungen zwischen Monte
negro und Serbien wurden vor
allem notwendig wegen der Verabre
SerbischnMilitaii
fStfler tfariPterist rineitiiHt? fouitem
J 6tm't OfTilitr tl'irnlintenstSirill(iSl
düngen auf militärischem Gebiet. De?
Anfang der Feindseligkeiten sollte
seitens Montenegros erfolgen, und
Serbien sollte Montenegro mit Trup
pen entgegenkommen, um die Türken
aus dem Sandschak Nowibasar p
werfen.
Das für Serbien weniger wichtige
Verhandeln mit Griechenland wvrde
von Bulgarien allein besorgt. Mon
tenegro verhandelte mit Griechenland
direkt.
Ein einheitlicher Bundesvertrag
wurde also nicht abgeschlossen. Von
dem Inhalt der Einzelabmachungen
ist bekannt, daß Serbien Altserbien
und einen Hafen am Adriarifchen
bzw. Ionischen Meer je nach Legung
der Trasse der sogenannten Donau-.
Adriabahn erhalten soll. Diese Balm
soll nach dem vorliegenden Projekt
in St. Giovanni di Medua enden.
Serbien scheint aber die Bucht von
Dif Lafjirliji
Armit
iFelMWi
llnffaen
3jnfariJrisf.
lCaf.0fi rier
Valona am Anfang des Ionischen
Meeres vorzuziehen, falls Italien
keine Schwierigkeiten machen sollte.
Der Sandschak Nowibasar soll an
Montenegro fallen. Man nahm an.
daß Ocstererich-Ungarn den Sand-'
schak lieber an Montenegro abgeben
wurde, als ihn den Serben zu laffen.
Mit Griechenland wird sich Serbien'
über die Abgrenzung der Gcbic!? erst
nach dem Kriege auseinandersetzen.
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