Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 11, 1912, Image 2

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Tragische Bärenjagd. Aus
xunti ivird mTiflört: 3 der i?s
marluni der Gemeinden BiKtramji
nö nd Vor im Nra!Io-?zörener
Jlcmitat hatten sich in levtercr;
die Biren in Metern Mafcc vermehrt.
Vm Ausrottung der Baren nurbcii
arciUsljbcn veranstaltet, cm welch.'ii
euch Obergespan joltau Ä',edve tlieil
italjnt. Tie Bärenjagd endete tragisch
(.'in verletzter &mr brachte einem ilim
sich ciHnng?loS naljernden Treiber
fdiiucr. SJcrletimncn bei. B der
Verfolgung eine anderen verleben
Bari kam der Jäger Eugen Asboth
durch Straucheln ,u Falle, wobei sich
sein Gewehr entlud und den Treiber
tfdiirn La,,ar tödtlich verlebte. Tü
Nutcrsuch'.mz lourbe cinzeleitet.
Tragischer Tod eineS
Xtnie. Ter Okmeinöcant h
Sttiija Dr. Josef ieka ist im Agra
wer Spital dcrÄarnchcrzigkn chiw
Ziern im 43. Lebmsjahre nach für
am Krankenlaaer aestorben. Seme
Leiche wird in seine Hcimath nach
Böhmen ilbcrsührt werden. Tr. cts'
5a war schon vor 5 Jahren an einer
Alntvergi'tunz erkrankt, frei reicher
Gclearnhkit er sait eine Land verlo
ren hätte. St wurde aber damals
gerettet. Vor vier Taaen traten "o
ihn abermals die Erscheinungen ber
Blutvergiftung zu Tage nd nach
zweitägigem Krankenlager ist er ge
storben. L'! h st e r i S s e s Attentat.
AuS Klaullmbura wird biricktet:
Tie Gendarmerie recherchirt seit Za
gen in einer mysteriösen Assare. Ba
ttmxn E Inner Lornemißa spazierte
dieser Tage am späten Nachmittaz
in dem ihrem Szilaczycsehcr Kastell
iwhegelegeucnWalde. alS sie sich Plötz
lich bewaffneten Männern gegenüber
sah, Sie fluchtete in ein Gebüsch,
worauf KttrcKrschüsse krachten. Am
dcrthalb Stunden lang blieb die Ba
ronin in: Gebüsch verborgen: als fi
sich dann zum Gehn, anschickte, krach
te neuerdings ein Schuß. Schrottkör
ncr Krackten ilir am Gcsickte Ver
ir'.trnacn bei. Endlich floh sie ent
schlössen ins Kastell, wo sie von den
ausgestandenen Autrcgunacn oyn
mächtig zusammenstürzte. Ihre Ver
letzungen sind unbedeutend Die :)ie
cherchen haben bisher kein Resultat
ezeitlgt.
S e l b st mo rde. Aus Kavosvar
wird gemeldet: Ter hiesige Dampf
müdlenbcfidcr Ignaz Szlovak hat sich
keim Einfahren ie Budapcstlr
Schnellzuges auf das Geleise ge
sinnt. Er blieb sofort todt. Das Mo
tio des Selbstmordes ist im materiell
len Ruin Szlovak's zu suchen. Nach
einer anderen Vernon soll Szlovu'
seine That in einem Anfalle von hoch
aradiger Nervosität begangen haben.
Er mm vor etwa 20 Jahren von Feb
fäbii, wo er Pächter geivesm, nach
Kavosvar. Hier wurde er Dampf
wühlen und Dampibadbes'cher, als
welcher er sich in der ganzen Stab:
der größten Achtung erfreute. Jeder
mann kannte ihn als anständigen
nüchternen Mann, weshalb seine Tra
oödie allgemeine Theilnahme erweckt,
Aus Zenta wird berichtet: Der
hiesige Einwohner Franz Dome woll
te neulich seinen Freund, den städti
schen Kali? Iranz Harran wn.,
m'ssuchen, vennochte jedoch nicht in
dessen Wohnung zu gelangen, weil
ihm trotz wiederholten Pochens nicht
ncoftnet wurde. Er eilte zur Gen
darmcrie. mit deren Hilfe die Thüre
der Wohnimg erbrochen wurde. Ha
bran lag bewichtlos in seinem Bette.
um ilm herum lagen Siiure von Snl
limatpastillen. Der herbeigerufene
Arzt konstatirte eine Vergiftung uud
wandte ein Gegengift an. Habran
tiar Jahre hindurch bei der tadt
Znüa, zuletü als Domestikallafsicr
angestellt. Vor zwe, Jahren wurde
rr nvgen des Verschwindens cinci
&ldl)ncfe3 mit mehreren talifeiid
Kronen Inhalt verdächtig: die Unter
suchung erzab iedoch feine Schuldlo
figfeit worauf Habron in seine Stel
U wieder eingesetzt Wurde. Bei der
jüngsten Beamtenrestmiration siel er
durch und er arbeitete als Hüssdiur
nist. Er gerietli in letzti rer Zeit in
so nllLllchc materielle V-hältnisie.
das; er seinem Leben ein Ende 311 ma
dien beschloß,
Eine Ehetragödievom
Lande. Aus Essek Wird untorni 5.
Oktober gemeldet: Der erst 32.jähri
ze Bauer Marko Morovicanin aus
jeleovci gcrieth vor einiger Zeit
mit seiner Gattin Marie in Streit.
Weichcr dazu sübrte. das; ihn feine
Gattin mit ihrer zebnjähngen Toch
ter Eva yerlieh und sich in iol a,i
sässig machte. Auf widerholtes Bit
ten des reuevollen Gatten kekrte die
Zxrau mit ihrem Kinde wieder nqch
Gieletovci Ziirück. dock kam es zwisck
den Ehegatten alsbald wieder zu Dif
ferenzen und die Gattin lieh al-?r
mals ihren Mitten im Stich und sie
dklte sich endgülti in an. Ter
l'an befaul das Weiusei bald
s-tt und da er seine Gattin vom gan
Herzeii lichte, und sie von eimr
r-'-rli-en 'rrsöKnnna icl.ts wis.
-t r2:e, l'eschleß er. der Sache, em
Jidfsjridjlcii.
linde zu mache. '.Im August die
s' Jahres degab er sich nach lirt,
sllchte siiuc cliemsllim iattut aus
überfiel sie mit zwei '.'esl.'ril beii'a's
net und sliick, sie nieder. Die 10.,-
rige Tocliter (?oa war Augcnzeugin
dieser furchtbaren That, tuiete nieder
und bat ihren üitcr mit gefalteten
Hondeii. iljre Mutter zu scheuen und
nicht zu t'dten. Arovicanin scbint
oln r Vinrr Sinne nicht incbr brnniht
gewesen zu sein, schob das Kind fort
und voll'iil'rte snn blutiges SiU'rf
bis zu Ende. Nach vrriü-t.'r Tht be
gab er sich nach Binkonn, N'o er sich
selbst dem (Berichte stellte. Er wurde
ter lucsigen -tiatöamroltschast ein
geliefert, die ihn wegm tet- Berbre
chcns deb Meukt'clinordrH unter An
klage stellte. Diestx Tage stand er
vor seinen Nichtm?. vt wurde nach
durchgefiiktter Haut'werbaudlung
bloß des Verbrechmö drö Todfäilage
schuldig erkannt und ,1 R Jabren
schiixrtn KerkeiZ verurth!It. Txr
essentliche Anklager StaalöaiM'alt
Tr. Alerander meldlte die Nichtig-
keitkl'eschwerde sammt Berufung an,
N'ahrend der Vertheidiger Dr. sa
kevic bloZ die Berufung anlegte.
L i c b e v t rag ö d i '. ' Ans, Ta
pelyhamisfalra wird geschrieben: Ter
2t-zaknge Nabrmötskandidat Vco
po'.d Salzmann traf zu ken jüdischen
Feiertagen hier rm. Bei dieser Ge
legenheit machte er die Z'ekanntscha't
des Mädchens M. B. Am '-"i ?ep.
teniber begab er sich in den Tempel,
um bald darauf in die ?!terlici?e tlch
nung zurückzukehren, wo er ich in ein
Zimmer einschlos'.. Akb.ild ertönte
ein Schuf; und Salzmai'.n wurde mit
diirchldici'imcr Vrni't. angefunden.
Bis der Arzt zur Ttelle war. hatte
Salzmann den Gent an'gegeven. In
einem an seine Eltern hinttrlassen.'n
Schreiben theilt Salzmann mit, das;
er von dcm genannten Mädichen mit
seinen Liebesnierbnngei, barsch abge
wiesen werden sei. In cinem an
Frl. M. B. gerichteten Brief bittet
er sie, für sein Seelenheil zil beten.
2,800,000 Kronen H u p 0 t h c .
karkredit auseinBauerii
Haus : n t a b u l i r t. Aus Sza
t-aora wiro gcmeioet: Tcr 'aimoker
Landwirth Joseph Süllci crfi'hr eine
recht huhsche Ueberrascbimg, als er in
das Grundbuch Einsicht nahm. Er
fand nämlich, das; sein kleines Bau
ernhaus. welches sein Vater von si
nem Großvater geerbt natte, mi
nicht weniger als 2,800.000 .Kronen
belastet ist. Süllei ging der Sache
nach und erfuhr, dan die Stadt za
vaola oen clugen betrag noch in
Jahre 1891 vom Ungarischen Boden
kredltimtltut aufnabm. iind die
Schuld. trot,dem dieLiegenschaft schon
seit dem Jahre 1801 nicht mehr Ei
genthum der Stadt ist, unter Ande
rem auly aus oieies vaus intavuiiren
iefz. Suller nrengte nun gegen die
itadt einen Prozeß an, welcher Ach
noch in den allerenten Stadien be
findet. Interessant ist die Nechnnig.
welche der Advokat Süllei's in seiner
Prozeßklage wegen Streittina, tu
Jntabulation auf das Haus. deise,i
Werth kaum 800 Kronen beträgt.
aufgestellt hat: Studium dir Akten
5000 Kronan, Abfassung der Eingab:
25,030 Kronen, archwarischc Agen
den 500 Kronen. Urtheilsgebühr
Z0,000 Krauen, zusammen also nicht
weniger als 60.530 Kronen.
Ter Zusammenbru ch der
Versickterungsgcfellschaft Balkan"
Aus Agram nwldet man: Im Zu
sammenhange mit dem Zusnmmen
bruch der gegenseitigenVersicherungs
gesellschaft Balkan" wurden die hie
sigen Advokaten Dr. Alexander Hör
vath, einer der Führer der Starcse
ticseanischen Rechtspartei, ferner Tr.
Alfred Schönstem und Tr.. Wladimir
achs zum Untruchungsrichter vor
geladen.- Nach einem mehrstündigen
Vernor wurden Tr. Horvath und Tr,
Vchonflein lvrhafm. Jl,re Verhaf
tung erfolgte auf die Strafanzeige
der Agramer ttuiale der Vroder Kro
atichen Eskompte und Wechslerbank,
von der sie Einlagebüchcl im Werthe
von über 32,000 Kronen zuKautionS,
zwecken erhielten, die sie zedoch ander
weitig verwertheten. Weiters wird
aus Agram gemeldet: T in Verbin,
dung mit dem Zusammendruch der
Versicherungsgenossenschaft Balkaw'
erfolgte Verhängung der Präventiv
haft-ubcr die hnmgen Advokaten'Tr.
Alexander Horvath, einen der Füh.
rer der Rechtspartei, und Tr. Alfred
Schönstem wurde durch einen Be
chlusz des Senats in Gerichtlichen.
neulich Nachmittags beitätigt. Ter
Advokat Tr. Wladimir Sachs, der
ebeufalls vor den Untersuchiinosrich'
er geladen wurde, wurde blos als
.enge einvernommen. Neulich fand
die Tagfahrt betreffs des Konkurses
der Buchdruckerfirma Anton Scholz
tatt, welche cbensalls im .nsammm
hange mit der Affaire des Balkan"
in ZahlunaHschir-icrigkeiten aeratbcn
war. Auf einstimmigen Wiinsch der
Gläubiger nn& im Einveii'tändnib
des Eigen th iimers der Firma wurde
die Kynkuröverhandlung' ausgespro
chen, - '
' D,rAtbl!al,Hoch,t!t..
i! a st 'ngus'tilcnta imi gfiiu'l-
dd: Tiefer Ta,,e fand in ZUwi) die
'ch'.eik der Tochter d'& (Viiieiiiöf
lichter Frani Egry mit kein Sa
wntaer Landimrtl, Enie'.ich 'atol
'tatt. i!u kem Höchst inal'le tuur
slisl ganz Cfui.n pcladen. i.'iihrend
der besten Unterhaltung lrgris pieh
lich der rennögeiide andimnh Ja
kutin Sli'reimi. ein athletisch geluni-
ter. fuljsful starler .'an, tineu S.s-
sei und schleuderte Üm geradui'egZ
unter die miluzirenden Zigeuner. Tie
igeuuer liefert intUlit ant uns oci
von uno oie voze,l?g.me vrangkn
ant cU'renrn rrr vainais cn-retn
betrunken war ein, sich n-,g ju
verkialten, evreuy, wurde minder
neck, melir crt'o't nS zute ein JA -
Mirnmeuer, nrn rrciajem rr ziiiru rrr
Witter Per 'raul. ke lejnc cömc
'ier t. einen Stich m die tmc bei-
brachte. Geschworne dir
Mtinde, Kincik und Jradi, schleudkr
te er im walirsten Sinne tii Wortes
unter die Gäste. Ter Gemeiiiderich
ter bi-fal'l nun dmi als peisenauf
träger sungirendei, Vrizisien. den
getrunkenen zu bändigen, doch
Prenni veilevte dem Polizisten !.'ud
m'g Molnar einen Stich in die Hand
släche. Ter rabiat gewordene Land
N'irtli l-raäite noch seinem 2nlmc dem
dirigirenden Lehrer Josef Llmogni.
dem agn zalontaer 1'lrchltetten Jog.
'arga Verlebungen bei -chlief.lich
wuroe clii:irzt aeniten uns ana, en
barmen eischienen an Ort und Stelle,
2er Arzt wusch die, Kunden an und
tonitatirte. dav. s ie Verletzung m
"'Mi'ien oiiiar eine iuie
TleGcndarmen bemächtigten sich end-
iicv oe-z vekrumenen '.'tw.erei, nno
vraeöten um, 5a m rann nicht rm.
mal ein cinemöearren eüitirt, weil
oas emiz.noeyaus jt et a,eonui iviro.
!n seine Vobnung. wo er die Gen
darmen mit dem Erschienen bedrohte.
S c l b st m 0 r d eines Garagedi
rektors. ' Aus Temcsvar wird berich
jlt: Wie bekannt, bat der Teniezva
ter Autogaragebcsiber vadiSlaiis
nia voliges anr mlt einem :'i:a
mobil eine Militärpatrouille über
fahren. Tas Gericht vernrtheilte ilm
damals zu drei Monaten Gejängnisz,
Welche Strafe er zet.t hätte ontreien
ollen. nzwischen kiaben aiich M
inilienzwisligkciten Frisch derart er
ittert, daiz er ?ich eine Ncvolverkugel
in dc Bruft zagte.
x ; 1 c x 11 w c 1 e n 0 c r nur
Hin Thuen u n 0 a r, 1 er Tie
Szilgysolyocr Polizei rständigte
die Budapiiur Oberiladtbauptinaim
schaft, dasz in Szilagiisemlno der 2!
iährigc beschäftigungslose Martin
arkas, in dessen Besik Jinreleil iin
Werthe von zirka 30,000 streuen ge
funden wurden, verhastet wurde.ivar
kas, der wegen Ticb''tahls vorbestraft
ist. behauptet, daß er die Juwelen in
uteiidc von einem Manne, dessen
Namen -er nicht kennt, gekanii bale
Es i?t nicht ausgeschlozien. da,; em
Tl'eil der bei Forkas gelungenen .
welen in Oitende der ,ur,lui lnirn
und TaM gestohlen wurdcn.
..Sniele 11 i ch t ni i t Tckiek.
g e w e h r . . Aus Satoraliaujbela
wird gemeldet: Ter Hörer der Sa
roöpataker Necktsakademis Beia Po-
sa zeigte der Tochter seiner Hausfrau
e nen Revo ver u?d ,dr Mie sin
scherzweise an seine Schläfe. Plötz
lich ging die Waffe los und Posa
Iturzte leblos zu Beden. Für den un
giuat'wen Zungen Mann, oer eine
Zierde der Nechtsakadeniie gewesen.
gibt sich lebhafte Theilnuhine kund.
öeine Leiche wurde nach .Losoncz ge
bracht. Aus Steinamanger nrb
geme!d,?t: Ter Esabrendeker Land -
wirih Julius ffozma b.atte seine Fa-
milie zum Weinlesefest geladen. Die
Gesellschaft unterhielt fich in bester
Stininiiniq, als der Solm Kozma's.
ein Schül?r der 4. Nealschulklasse. in
Gesellschaft seines Cousins, des' Tchü-
lers der 3. Bürgerfchulklasse Eirn.m
Vecsey, sich de? im Preszbanse hän-
genden Jagdgenebres bemächtigt liat
tk. Kaum hatte der Junge die Was-
fe herabgenommen, als sich diese ent
lud und Eugen Beesey. ins Herz ae
troffen, zusammenstürzte. Nach w?
nigen Minuten hatte der Knabe aus
gerungen.
Prozeß .wegen " des - Szegeder
ir w r . rm t . ..-.'.;.
Teak . Tenkinaleö. Aus Szegcd wird n.!'!cr c'nc 'Ngabc zu richten, in wel
gemeldet: 'Tie Stadt Szegcd k-ot ver 1 'gebeten wird, das Bataillon dort
Jahren den Bildhauer Georg Zala ?ela!'en, 11t welchem Falle die 01?.
mit der Anfertigung einer Erzstatue 'ItctlIÖe ierne bereit wäre, die Ka
Franz Teak's betraut. . Es Mtcntb 'crnc Z" vcrgrogern.
die Absicht, dasz Tenkmal im. Jähre Ein a n g e s ch 0 s s e ne r W i I d
1 m zu enthiillen, doch isi dies bis
heute nicht.. geschehen, da der Künst-
ler, tröhdem er. einen. bcditendt'ii
Vorschuß behoben hat, dieTtatne noch
immer nicht ablieferte Tus Versäum,
nisz benihrt in Szeged umso nange
nchmer, als nian dasS,ccheiwi.Tenk-
Unal, welches auf. dem gleichnamigen
Platze vereils errichter i?t. gleich.zei
ig mit dem'Teak.Tcnkmal enthüllen
will. Der Ctgdtinagiftr.at. bat' nu.
des langen Wartens iiberdrüiiia ae.
worden, bei Zala angofrc?gt. Nnn erloufsehers ist wohl keine lebeiisgefähr
L VDJnSnTf Sn Mm' tn Vr. 1 1 i tf:i ininicrk!n nhur
vv .v.wvi, wn jvs'iv gti vu
ren fertig war, in die Gicherei gege.
bei, liabe und für nvlcheii Zeitpunkt
die Beendigung des Gusses und der
Transport des Denkmales nach Sze
ged zu erwarten sei. Der Magistrat
wünsche eine dringende Erledigung
der Angelegenheit und erklärt, dan er
widrigenfalls zn seinem grofzten Be
dauern gezwungen wärc,Zala in,Pro
zesjwege zur Erfüllung seiner kon.
tra?l,cheNj A-crvflichtunge, zu ver
halten. Ti würde wohl nicht "'t
Viifiiiiii des Sifrlrng1, sondern fu
den wnfiler sin empfindliches l
ale bedeuten. . Ter wochrc Grli
für dl? Verzierung liegt darin, da
.-jala derzeit sämmtlichen Erzgie
Kere,.n bukettirt t.
Neue B a n n e r h e r r e n Ta
ungarische Amtsblatt publizirt gwe
nllerlt!chste Hand',!,reben, mit tn
Acn der rälident des Ä'agnatenhau
s4 Graf AI bin ISiafi) zum Taver
nikiis ( oberster Schadmelsier) und
Zürst Nikolaus Eslerliazy zum unga
n ctien Ober lmund schenk ernannt
,rden. $Ui diesen Ernennungen
IVr, kie Zaiil der '."aiinerhrrren. di
,,vei Vakanzen halt.', n ieder voll
(s;raf ?,li,in Maln, der seit geraume
1 irit schwer frans hnriicderliidl. n-nr
friif;er sch,' V.innfi!)crr und zwar
Cbirfttnichfefi. Tiese ÜxMirde legt
fr ictcd: lh'M nieder, als er nml Ab
geordneten des Bre'.nobaunaer Bezir
kes gewäblt wurde. Tie v,lit,sche und
kulturelle Bedeutung deö Grasen A
bin Ekaki, braucht bei dem tehigen
Anlasse nicht lxsondeis gewürdigt z
werden, nachdem sie allbekannt ist
nten'sant ist aber das Spiel deS
Schicksals, welches es berbei geführt
hat. dast gerade der ErzliberaleEdaky
in oer Luroe des .avernitus dw
Nachfolger dc Erzklenkalen Fcrdi
nand Zichtt geworden ist, Graf Al
l'in ESkn iit im Tirr 1811 nrfinren
.,d bat somit das 71, LebenSialir
überschritten. Der im belstmund
rw rrnannt? Kiirft Nikolaus Ester-
hQm ist der Nachfolger des rerstorbe
nm Braken Friedrich Wenfbeim. Er
,,t erblicher bergespan des Leden
burger Nomitates, auZnabmsiveis,
zum .'i'cfM'e-Oberleutnant des 1Z
a.,senreaiimnts ernannt und selbst
verständlich Magnatenbaiismitglied
c?r ist im Jahre IM) ,,, Vien gebo
r?n, hat aber einen Tbeil seiner Stu
dien in Budapest absolvirt. Beide
sind -Ritter des Goldenen Bliebe? und
Geheimrathe. '
Der Tod r 1 n e ö alten
H 0 n v e d. Aus Ujverbas! wird ge
ineldet: Still, im herbstlichen Blät
wriall ist ein alter Biirger. Ujver
baü's 9arl Nohrig, gewesener 4Scr
Vonved'eldwebel m ein beZ'eres Jen
seits iibcrsiedelt. An die bleibe kam
als Vorleser Usverboßer Hont cd d c
ser 81-jahrigc 03rci. der ob seinem
liets heiteren Geinütli allgemein Ie.
kannt war. Als 2iiähiiger Jung
ling. gelegentlich des Ausbruches de-:
Freihcitokampfes hielt er sich in Te
hreczen auf und er eilie i die Hon-
vedarmee. Unter Tembinkl? kämpf
te er den ganzen Freibeitc-kampf
curm. szeged wurde er bei Ge
fangeimabme einer feindlichen Pa-
iroiue verwuneek, aver ocr rnnge
Held ruhte nicht einen Augenblick.
sondern Nut verbunsenem Bein führ
tc er die gefangene Patrouille trium
pfirend vor feinen Hauptmann, ma
schierte dann weiter und nahm mit
seiner blutenden Bunde an mebreren
siegreichen Kämpfen tbeil. Bei Arad
erhielt er eine schwere Wunde so, dasz
tr eperirt werden mußte. Von hier
brachte ihn sein Vater nach Verbau
Bon seinem Hanptmann bekam er ci
nen Louisdor als Andenken. Seit die
tteit lebte er hier in Ujverbas;
unö am von dem Hoi'vedPensionS-
I-1" monaniai 1 Mronen unter
stutzung. Der geachtete alte Krieger
wurde am 21. September in nme Er
de versenkt, für welche er eimt fein
Viut fl'.eszen lies. Zu seinem letzten
Wege begleiteten ihn außer den Vr
wandten zahlreich? Freunde und Ver
eh: er nur der bies. Veteranen-Verein
"nw; torporatl'i zu erfchemen. Fne
oc 'cmcr ViWil
Gemeinden ohne E r
satzsteuer. Bon den bereits an
die Komitatsbehörde eingegebenen
Koslenvoranschlag - Ausweis derKreis.
Notariate ist ersichtbar, dasz die In
N'ohncr der Owneinden Farkasfa.
Magvarlak. Nabakissalud, Talapat-
ka und Mda in künftigem Jahre sei.
nett Heller Gemeindesteuer zahlen
veroen.
Vergröszeruna einer Ka-
s e r n c. Wie verlautet, beabsichtigt
man das Hondcdbataillon aus Kör.
mend nach Fiume zu transferiren.
Die Gemeinde Könnend tat in ibrer
letzten Sitzung beschlossen an den Mi
Y u t c r . Am ö. Oktober gegen
Abend machte der Bildauffeher Karl
Urban im Raabfidischer Jagdrevier
seinen Runsgang, als er plötzlich
hinter sich einGeräusch vernahm, doch
i he er sich umwenden konnte, krachte
ein Schnsz, welcher ihn in der reckten
Körperscite traf. Es wird allgemein
angenommen, ie.& ein Racheakt eines
"lten ,vemdeS vorliegt, doch sonnte
noch kein sicherer Beweis geliefert
werden. Tie Verletzung des Wild
.......v . n , inv iiwiuvj
schverc, die ih,k für längere Zeit ar
beitduufähig machen wild.
ii n Tode gerädert . Vom
Inge überfahren dmrde neben Lajta
falu in der Nähe des Wächterhauses
Nr. 151 die Frau Wittwe Holicser
geb. Paulim Stieali.i. Au der Reise
nach Wien stürzte sie vom rclleuden
Iug. aerieit, unter die Räder und
ivurde total zermalmt. '
f-r.m. -et -
Si
war U3
Uil,
' A
?i Akraut.
Humortske von W t r n e r F r a n k.
Onkcl Tikqsrikd. dc? dicke Afrika,
mr. war wieder im Lan. Die ganze
Verwandtschaft zwischen Jscrlohn und
Posen wurde mobil gemacht und traf
mit erstaunlicher Piinkilichkeit am per.
abredeten dreizehnten Ceplember in
Berlin ein. Niiki freilich. Menschen, di;
mit veritablen Löwen und armöicken
Schlangen . nähere Plannt schuft ge.
schlössen haben, sieht man nicht alle
Tage, und von Zulu und Kasfern
hört man lieber, 1 bcift man in
Groschenschmökern liest.
Tag Ereign! des Tages aber war:
Onkel Siegfried hatte sich verlobt,
ernsthaft und aufrichtig vcrlubt. mit
der gewissenhaften Absicht, Anker im
Vasen ver tft zu werfen. Die Braut
war ein bescheidenes, liebes Person
chen aus irgend einer sechsten oder
achten Nebenlinie der Familie, biek
(Jndü und sollte nach dem einstimmt
gen Urtheil aller Tanten daS 3ni.i ,li
einer kuanigen Hauösrau haben. Wo
raus eS dem guten Siegfried in erster
mie ankam, er gehörte zu icnen. di
Magen und Herz dicht beieinander
liegen haben. Einigermaßen seltsam
muthete nur die Plötzlichkeit an. mit
der Onkel Siegfried sich für die sonst
autzeryaiv seiner näheren Beachtung
befindlichen Jserlohner Verwandten
interessiert hatte. Mit der hübschen
Frida hatte er noch nie einen Brief ge
wechselt. Und orrogante Sch:väKer t-t
haupteien, er hatte vordem keine
Ahnung von Fridas Existenz gehabt.
illzas inoeiicn eine yorrenoe vuge war.
Am Abend der Berliner Zusammen-
kunft trafen sich die männlichen Mit
glieder der Familie noch in einem Bier
resiaurant. Und da aus Siegfried über
Tag nicht eben viel über seine Liebes.
re herauszubekommen gewesen
war. so hatten die diversen Gattinnen
hre .schlechteren Hälften" genauesicns
instruiert; und der arme Sieefritd
kam sich bald vor wie eine Zitrone, der
man die lebten Säfte freventlich ab
preßte. Schließlich war er mürbe ge
nug. Die Runde rückte enger, steckte die
Köfe zusammen, so daß 'man meinen
onnte, es sei ein mannlicher Kaffee
latfch. Und nach gehöriger Anfechtung
berichtete Onkel Siegfried.
Ja. seht, liebe Kinder Sieg
rieb nannte alle Anverwandten liebe
Kinder" wenn man wie ick in die
Jahre kommt, sehnt man sich nach
Ruhe und Behaglichkeit. $ch hatte schon
lange ttn Wunsch, mir jenen söge-
nannten eigenen Herd" s,u gründen.
Es war wohl auch alles Nothwendige
vorbanden üuk dir Frau fehlte noch.
Ich sah mich also, unter den Töchtern
des Landes um. Aber die schwarzen
Fräuleins behagten mir absolut nickt,
Und m der Europaerkolome saßen säst
nur verheiratete Leute. Das Grün
zeug aber war noch nicht heranze-
wacyzcn.
Eines schonen Abends theilte ich in
einer weinerlichen Laune dem kleinen
Zettwitz, der demselben Geschäft ange
hört, wie ich, meinen ganzen tiefen
Kumme: mit. Und Zettwitz hatte wirk-
ich Verständnis für meine traurige
vage.
By Jode, meinte er, Sie müssen
heirothen. Freund. Im Einspänner
durch diese Einöde zu kariolen, thut
Ihnen gar nicht gut.
Aber wie? Woher nehme ich das
bessere Ich?
Sie müssen eben nach Deutsch,
and fahren. Haben Sie nicht Ver
wandte genug, denen Sie sich vertrau
ensvoll offenbaren können?
Mehr als genug vardon
Onkel Siegfried kam feiner aufhorch
enden Vetternschaft einen gehörigen
schluck .Die Sache , t nur die
agte ich zu Zettwitz, ich kann inner
halb der nächsten drei Jahre nicht von
der Kolonie los. Und so lange warten
ma- ich nicht.
Herr Zettwitz versank in Nachdenken.
Plötzlich fuhr er aus.
- Heureka! So gehtS! Eine fulrni
nante Idee, bester aller Ehestandskan
idaten. Versuchen Sie es auf diesem
nicht mehr ganz ungewohn!ichn Wege.
Tas heißt: Brautfchau per In-
erat? Tanke für Obst! Mein Leben.
Insonderheit mein . Magen ist mir
denn doch zu lieb, als daß ich sie dem
Zufall' in den Rachen werfen möchte.
Was heißt Zufall! Wenn Sie
heute Fräulein - X oder Fräulein V,
ic Sie gestern überhaupt mt kannten.
chön und begchrenswerth finden.
werden Sie keine Bedenken tragen, sich
dem Zufall in den Rachen zu werfen,
itter der Sehnsucht.
Die Geschichte ließ mir keine Ruhe.
Ich schlief schlecht: die Zigarre schmeckie
mir nicht mehr. ,Und war daS
schlimmste war: mein Appetit schien a
zusterben. Endlich faßte ich doch d'en
verzweifelten Entschluß, mein Heil
.sub Chiffre" zu versuchen. Zettwitz
machte ein äußerst zusrieoenes Gesicht,
als ich ihm das. Fazit meiner Srwä
gungen mitteilte, und er erbot sich, für
mich, der von derartigen Dingen nicht
die geringste Ahnung hatte, die noth,
wendigen Schritte zu thun. Oh, dieser
scheinheilige Halmitd Ich hatte total
vergessen, daß er mir für einen fallen
Scherz in der Faschingszeit Rache ge--
scymoren yakke.
Nach einigen Wochen erschien dann
in den Hamburger-Tageszeitungen ein
großes Inserat:
Teutscher Kaufmann in Süd
. west. in den besten Jahren, wohlfitu,
Krt, solide und von freundlichem
' Wesen, sucht eine Lebensgefährtin
von scnn'zem Temperament und
häuilichkn Fähigkeiten, Diskretion
Ehrensache. Ernstgemeinte Beiver
bungen wolle man mit Photogra.
phien senden an
Hamburg. Postkagerkarte 333.
Ein Freund de kleinen Zettwitz
hatte eS übernommen, Auekunst über
die liebenswürdigen Reflektsntinnen
einzuholen. So glaubte ich, klug und
bedacht gehandelt zu haben. Und war
doch der Dumme.
Endlich traf die Antwort bei Ze't.
witz ein. Freund Achterberg schrieb: Es
litten sich achtzehn junge Damen ge
meldet, und die Sichtung de Mate
rwli" sei gerade keine leichte gewesen.
Er hoffte aber trotzdem. v!e beiden ge
ttgnetltcn vorschlagen zu tonnen. Zctk.
witz überreichte mir deren Photo
graphien. ES waren in der That zwei
sehr liebenswürdige Gesichter, die mir
da aus den Bildern kntgegenschauten;
und nun befand ich mlch aus einmal
i,n Dilemma: Welche von den beiden?
Zktiwitz war für die Brünette begei
stert. Sie sei. so habe ihm sein Freund
mitgetheilt, eine Arztenötochter und
zur Krankenpflege ausgebildet, was
für die Kolonie entschieden werthvoll
sei. Und allmählich wußte er mir die
Brünette geradezu aufzunöthigen.
Ich setzte mich also eines Tages hin
und schrieb meiner Zukünftigen einen
schüchternen Brief voller schwülstiger
Erklärungen Briefe schreiben war
nie meine Sache und theilte ihr
meine Hoffnungen auf ein eheliches
Gluck in Sudwest an ihrer Seite mit.
Wenn sie gewillt sei. die Meine zu wer
den, so bäte ich sie, mit dem Post
dampfer Soundso am 14. nächsten
Monats nach Swakopmund aiW
reisen. Sie sollte kommen, wie sie wäre
eine Äusneuer verlange uy nicht, und
mein HauS sei wohlversorgt zur Aus
nähme seiner Herrin. Das Billett
koni.e sie mit allem zur Reise Noth-
wendigen am Tage vor der Abreise bei
Herrn Achterberg in Hamburg, der
auch diesen Brief besorge, in Empfang
nehmen. Antwort per Kabel erbeten.
Und die Antwort lautet ganz kurz
und bündig: Komme.
An einem regnerischen Junimorgen
ein bischen heifz war mir freilich
i:ano ich mit ssrid Acttwid und seiner
Frau, die als Anstandswauwau ge
Wonnen worden war, am Hafen, um
das Juwel meiner Zukunft in Em
Pfcmg zu nehmen, klopfenden Herzens
betrachtete tch den langsamen 3a der
Passagiere, die an Land gingen. Aber
auf keine der Damen wollte das Bild
passen, das ich mir auf Grund der
Photographie von .ihr" gemacht hatte.
Und alle fanden sie ihre Angehörigen.
Nur zwei standen ein wenig rathlos
abseits, sphtcn und warteten', eine sehr
schlanke Erscheinung, schwär, und von
ausgesprochen polnischem Typ. Die
konnte eS unmöglich sein. Und dann
eine andere, ganz kleine, dicke, behäbige
Person von etwa dreißig Jahren, mit
einer Brille. Sie war brünett. Mein
Herz drohte zu stocken. Ich betrachtete
sie aufmerksamer. Gewiß: die Aehnlich. i
seit mit dem Bilde war ausfallend. Be-!
troffen sah ich auf Zettewitz, der in ein
interessantes Gespräch mit seiner Frau
verwickelt schien.
Nun hatte auch die schlanke Polin
ihren Anschluß gesunden. Kein Z.v?i
fel: die kleine Dicke war meine Laut
Teufel und eins. Zettwitz, was
soll das heißen? brüllte ich ihn an,
Wie meinten Sie soeben, lieber
ktcgsried!
Was das heißen soll! Ist das
etwa die Braut, die Ihr sauberer
Freund Achterberg mir zugedacht hat?
kV i ,fV t.
cy naym oie Pyowgrapme aus ver
Brieftasche. Aehnlich ist sie. Aber ohne
Brille Hai sie sich wohlweislich Photo
graphieren lassen, und Kopfstück, und
vor hundert Jahren schon. Ausge
schlössen, daß ich die nehme!
Aber das verlangt auch niemand
von Ihnen!
Ich verbitte jetzt Ihre Scherze.
Aber gern komme ich dem nach
Sie gestatten Er trat an die rath-
lose Schüchterne heran. Sie sind Frau
lein Obermeier, ja? Gut. Ich bin Fritz
Zettwitz und hier meine Frau. Erlau-
den Sie. lieber Siegsried, mer unsere
neue Stütze! Sprachs und trabte mit
Frau und Stutze von bannen . . .
Am Abend bat ich Zettwitz um eine
Unterredung.
Lieber Gott, machen Sie doch
keine Geschichten. Siegsried. Revanche
für Fasching! Ich bin herzlich verbun
den. daß Sie uni bei der Auswahl
unserer Stütze geholfen haben.
Und meine Braut ?
Achterberg Hai mir geschrieben.
daß die Bewerbungen samt und soN'
ders so trostlos ausgefallen seien, daß
ec für keine der Damen empfehlend
eintreten onnte.
Und meine Briefe inem
Geld
Alles in schönster Ordnung und
bei Achterberg!
. Zettwitz.. ich finde Ihr Spiel mit
mir höchst unwürdig. Sie konnten mir
doch den Mißerfolg der Inserate ruhig
mittheilen!
Nein. lieber Siegfried, dafür
Hai mir Ihre Ruh doch zu leid. Und
ick muß sagen. Sie sind ordentlich auf.
oeblllht in dieser Zeit der Erwartung.
Damit Sie .mich nun nicht ganz ver-
dämmen, habe ich Ihnen bei unserem
Chef einen dreimonatigen Urlaub ver
wirkt zum Zweck der Regelung der
amiliaren Angelegenheiten". Ich hoffe.
Sie werden ' nun in Deutschland die
Nichtige finden.
Als 'ich aus hoher See schwamm,
überlegte ich mir, wie ich am gerignet-jeder
sten die Vettkrnsttl'ße ziehen kannte.
Und ich fand, daß ich am fasten in
Jserlohn beginnen könnik. Aber ich
habe in Wirklichkeit gleich wieder in
Jjerlohn geschlossen. Denn die '.leine
Kusine Frida ist sehr nett. Und mit
Frida endet meine Geschichte. .Prosit!"
Gentilezza latina."
Rom, 10. Oktober.
Eine kleine Osten am Hügel
rand. Wir sitzen schräg vor dem Ein
gang ans primitiven Stühlen an ge
radlinigen Tischen, deren Vorderbeine
mit Nückjicht auf da abfallende Pfla
ster langer sind als die Hinterbeine.
Ter dicke Wirth erkundigt lich nach
unseren Wünschen. Seine Gajie nen
neu ilm Moiisignore" wegen seiner
prälatenbasten Würde, der die laube
rc. weiße Schürze vor dem imposanten
Bauchlei keinen Eintrag thun kann.
liit bestellen den herben Rothen voik
lrottaferrata. der sich unter seiner
Pflege von jeher besser zu enttvickeln
schien, als in irgendeiner anderen
Osteria. Liebenswürdig knüpft er an
die Bestellung an, um seine Gedanke
iurr oni wein nu auynnniieu uuo
nu veionveren, uver vie. ruauue oer
Eastelli romani und den Heurigen
zum besten zu geben. Tann plaudert
er noch ein Weilchen weiter über dies '
und das. Wir reißen den Blick los von
den Zaubern der Hügelstadt, die da
hinter zarten, grauen Schleiern ver
dämmert zur magischen' Silhouette,
und hören ihm zu, Bon dem Cau
seurtalcnt unseres Monsignore"
könnte mancher Salonlöwe profitie
ren. Er ist ein Künstler des Plan
derns, , der sich mit unglaublicher .
Fcinfühligkeit leise durchtastet zu un ,
serer nachdenklichen Geneigtheit. Er
fällt keinen Augenblick lästig als ein
schwatzhafter Alter vor einer heroisch
eindringlichen Kulisse. Auch keine
Spur von Tevotion. Er ist der Haus
berr. der einen herben Rothen von
Grottaferrata schenkt, wie er anders
wo in gleicher Güte eben kaum zu be
kommen ist, und mählich festigt sich unS
die Ueberzeugung, daß es im Grunde
IchmeichellMst sur uns in, wenn unser .
Besuch ihm schmeichelt.
Nun kosten wir schon seit einer
Stunde den herben Notben. Ta unten
entzündet sich 'icht um Licht. Trüben
irgendwo über den Gärten des Pa
lazza Farnese, löst fich der gelbe
Mond aus violetten Pinienwipfeln.
Hinter uns wogt, bald lciscr, bald
t.An. v: it. .i,.-r.s. ...... ' f
uuiiii, vw uiu:iyuuiiiHl. acilll
Mensch scheint sich mn uns zu küm
mcrn, und doch umfängt unö wMia
ein Gefühl der zarten Nücksichinahme
deö einfaclien Publikums dieser
Osteria.
Diese Gentilezza latina bezaubert
nicht so sehr durch den Inhalt - de
Wortes, durch die Bedeutung einer Ge,'
fülligkcit wie durch einen ' unsagbar .
feinen Charme des Klanges und der
Gefie. Wo immer man mit diesem
Volke in Berührung kommt, und fei
es in einem tristen Winkel von Trasse
vere, hat man das Gefühl, in guter
Gesellschaft zu sein. Leute, die nicht le
sen und nicht schreiben können, vermö
gen hier manchmal die abgeschliffenste
Salonroutine durch eine Sicherheit de
Taktes zu beschämen, die eindringlicher
als die graziösesten Säulen deö Foro
romano von einer großen, herrlichen,
alten Kultur dieses Bo?;nö zu uns
spricht.
Der ..Monsignore" ist gar hauöhäl.
ierisch mit' seinem Be'euchtungsmate
rial. Er findet den Faßspund auch in
dem geheimnißvollen Halbdunkel da
drinnen, von wo jetzt nur noch ein tö
nendes Summen herausdringt und
dichte Schwaden von Tabalsdampf,
in deren abenteuerlichen Bildungen
man noch die Arme und Hände zu er
kennen glaubt, die sich eben dineinara
bcn mit raschen, runden Bewegungen.
Dann klingt's wie Streit! Ein paar
tiefe, heftige Laute, ein erreMr DiS'
kant. Zwei, drei, vier Gestalte dran
gen sich durch d Thür. Der .Monsi
gnore fleht mit einem Male zwischen
ihnen. Mit deutlichem Spott aber
ohne Schärfe, fragt er. ob sie vielleicht
auch Messer mitgeöracht hätten, um
ihre Auseinandersetzung zu beenden
we kalabrische Vagabunden. Und man
fühlt förmlich, wie die blanken, schma
len Waffen tiefer in die Tasch: rut
schen, verscheucht im letzten Auzmblick
von einer kleinen Malice.
Man setzt sich noch einmal auf einen
Mezza litro". Der Monsignore"
steckt nun doch die Petroleumampel an.
Der Mond steht jetzt hinter dem Aven
tin. Von Santa Maria Maaaior
klingt ein Glöcklein herüber. Ena in
einander geschmiegt huscht ein Pärchen
über den Weg, der unteren Stadt zu.
Und wie ein ganz feines, süßheimlichej
Entzücken dringt es auS dem hertt
Rothen von Grottaferrata in unser
Tlut. - ' '
Eine Welt zwar bist du. o Rom; doch
ohne die Liebe.
Wäre die Welt nicht die Welt. ' wäre
denn Rom auch N'cht Rom."
Heinrich C. Ntbcl.
mmtm "'
Eine Kleinigkeit.
Pfarrer: Trösten Sie sich. lieb
Frau, wegen des Todes Jbreö Mau.
nes das Weinen kann ihn ja doch
nicht mehr lebendig machen."
Bauerin: Ach Gott ja. Hochwür.
den, ich gebe Ihnen ja auch vcllstän
oig recht; aver cö ist nun einmal
mein tyarakter.
drtft idfi hicni'n
Kleinigkeit weinen mich,