Tlsklche Om,ha T r i i L k. Auf dem Wege ach Ckutarl. Oriainalkorrkspondkn üb die Val. izsswirren von E. B a ? o n V i n d k r r t g l st e i n. S kod ra (Skutari ia Albanien). 6. Oktober. .Aber Aman! Gnade! . . . Wir sind verloren!" jammrt mein griechischer Wirth, bei dem ich vor einer Stunde abgestiegen bin Sie massakrieren uns innerhalb einer od:r zwei Stunden, penn der Krieg cu bricht, . . ' . Draußnz auf den holprigen Gfrafcea klappern die Kavalleriepatrouillen vor bei seit Anbroch der Dunkelheit ist ti bei Lebensgefahr verboten, sich sukerbalb de Lausej zu zeigen e lagerungszustond - schlotternde, engstbedende Christen verbissene zum Aeußersten ent!chioene wut, niänner drüben auf den Btfestigun en die Scheinwerfer, welche dat zer rissme Hügelland nach anschleichenden Malissoren adsucken wen reuen. kalten Strahl minutenlang iiber die lilnernen nasser ves iulan,s giei 4n Tnffn um an IhniVlt 00 VON DDII ber nicht montenegrinische Barken eine Landuna Versuchen. Schon wieder ist er da der alte griechische Wirth Tozli: .Aber Herr! . . . . Du stehst, wie ti ist (aui lauter bänderinaender ?nast duzt mich der edle Hellene) Ihr a Ihr isuro päer. Ihr Fremden Euch wird man fern Leid zufügen, aber uns Aman bey effendim wir smd verloren. . . . Ist denn das nock ein Leben? Seit einem Jahre stockt der Handel sehen Sie den Herrn dort? Er ist ein französischer Mechaniker seine Barke, die eine Strafj''.'walze geladen bat. liegt seit zwei JZochen nur zwanzig Kilometer von hier und kann trotz des günstigen Windes nicht herein an geblich d. h. es haben alle Angst, irgend etwaZ zu unternehmen sich us dem Hafen zu wagen. ' da " jeden Augenblick aus dem dichten Busche beiderseits der Bojana die Montenc griner herüberschießen können. Wir stirb von der Welt und ihrem Wer lehr abgeschnitten. . . . ." Halt. Du alter Sünden- uns Lasterschlauch! aber warum fängt denn Griechenland als erster an und tie , bulgarischen Bomben? .... und Zoie serbische Selbstüberhebung? und die montenegrinischen Hetzereien? . . . Sag mir doch, mein ehrbarer Vater (denn jetzt duze ich den alten Herrn uch meinerseits), warum nehmen denn Eure Stammesbrüder in Griechenland. Bulgarien, Serbien und der Ascherna gora nicht ein wenig Rücksicht auf Euch Ihre Landsleute die Ihr als türkische Unterthanen den OömaliS auf Gnade und Ungnade eher wohl auf Ungnade, überliefert seid, wenn sie einen Krieg anfangen. Aber Ihr könnt im übrigen doch wieder beruhigt sein denn selbst in der Türkei ist es 6e sannt geworden wie wir Christen Europäer, wenn Du willst den quittengelben Chinesen das Fell ve? sohlt haben, als sie es wagten, gegen iun's in corpore vorzugehen. Ich kann Dir versichern, daß auch die Osmanlis dies wissen, und sich schwer hüten wer im, durch Christenmetzeleien eine Eini $tmg Europas (wie sie trotz aller Ge z;ensätze auf Grund der Rassenfrage stets möglich ist) herbeizuführen " .Aber Bey effendim azarellari '(Exzellenz". Donnerwetter, wird mir iter Homerische Held ein Rechnung 'machen!). Du kannst ja recht haben , 'der was nützt es uns armen osmani scheu Unterthanen, uns Griechen. Ser ptn, Bulgaren und Montenegrinern, wenn Ihr später dann einen Kreuzzug aegen die Türken macht, wenn wir alle . längst schon erschlagen sind . . . . -BJ 'JUltUE UlM yilIUlUtll JUHIiyt Dieses politische, etwas grimmige Ex ' pos6 in die Babuschen (Schlappschuhe), denn es deckt sich mit dem, was ich seit Tagen don chrfftlichen, oSmanischen Unterthanen höre. . , , Ein anderes Mld! .... , Vor achtundvierzig Stunden bin ich ,in Medua gelandet -- der einzige neu gierige Fremde unter den fünfzig Tou, listen des Lloyddampfers. Die Bucht i. ist schmal-- - im Süden steigt Rauch ictfs ' dort brennt ein albaesischeS christliches Dorf. Der Dampfer fatjü ab , ich allein, so gänzlich llein und verlassen, werde von einem fanatischen und ebenso stupiden Voli giften verhört mein Gepäck (d. h. die beiden Einsätze deS großen Koffers) so minuriöS untersucht, daß die drei Savergekarabiner unbemerkt am Boden des Koffers bleiben (zehnmal habe ich Ssre schon durchgeschmuggelt), und dann sieht mir die Welt offen. Medua hat acht Häuser, darunter dier Kasernen, ein, Zollamt und drei Kramläden eines verfallener, ver kommener , und öder als das andere. Ein kleiner Kai sollte von einer fran gösischen Gesellschaft gebaut werden die Arbeit ruht seit Monaten, der kaum M Meter lange Schienenstrang ist vom Sande verweht Ingenieure und Arbeiter haben das Weite gesucht. Ein österreichischer Bagger, auf dem die bunten Farben der Monarchie lustig wehen, liegt verträumt vor Anker kein Segel ist in der Bucht zu sehen. Cor dem Kaffeehaus bummeln einige s 'jztt bewaffnete Albanefen Mo r --r.edaner, welche mit Gewehren per n worden sind, um gegen ihre ' Landsleute zu kämpfen, i r,7.seitZ der Bucht steigt '.ine Ai i:a::;.::t auf ein. zweittö katholische Gehöft wird eingeäschkkt. Nach einer Stund dreht sich der Wind wir hören deutlich dal tot taktak lak . . . des Kltingewkhrskuerk. Gestern nachmittag,' sagt der albii nefische Krämer, haben sie drei Etun den lang mit Kanonen Geschossen. Essad Pa cha ist mit 4000 Mann von Turazzo heraufmarschiert. um mich Ekutari zu eben wir glauben aber. er will auf Tulcigno vorstoßen, um die Montenegriner al erster zu über fallen, da der Hafen von Truppen nt Liefet ist; Unterwegs ist er von Alba. nefen angegriffen worden, hat 17 Mann und einen Offizier verloren und hat dann sämtliche erreichbare Geh.'f!e lngi di Strafn eingeäschert. Jetzt ist er wieder hinauf ' Verlassen liegt die Straße nach Aiesio ti sind eineinhalb Stunden Marsch dorthin . Pferd sind hier keine aufzutreiben, also mache ich mickj zu Fuß auf. um hinüberzugehen. Zwei schwarze Vipern und eine Kreuzotter liegen rschlagen auf der Straße nette Gegend! . ... Das Gewehrfeuer bleibt recht! don mir der Weg geht über Bergnasen und felsige Vorgebirge in eine kleine Ebene , dort liegt Alesio. ein Städtchen von etwa 4000 Einwobnern. Zeltlager sind vor der Statt aufgebaut ein Gendarm nimmt mich sofort in Empfang und führt mich zum Kaimakam. .Woher wohin? . . . ." Nachdem ich mich genü end legitimiert habe, geht das Ge präch auf die Tagesereignisse über. Natürlich haben die Truppen nur zwei Tote gehabt und nicht siebzehn von den Zerstörungen der Häuser ist kein Wort wahr es sind nur ct Malis soren, die angefangen haben . . . .uff. AIS ich dann durch den Basar gehe. sehe ich ganze Bündel albanesischer Frauenklklder und kleinen HauSrath von den Soldaten zum Verkaufe aus geboten Na, Kameraden, viel erbeutet? . . ." Du siehst es selbst. Herr!" Und die braven Burschen lachen höchlichst ergötzt. Nach Medua zurückgekehrt, hören wir d ganze Nacht hindurch das Knattern der Flinten, und frühmor oens, als der Lloyddampfer m,t dem österreichischen Generalkonsul Kral von Saloniki einfahrt, raucht eS neuer dingS auf der südlichen Landzunge, und selbst der fanatische Hassan Bek taschi. der erste Notable von Skutar:, der sich an Bord befindet, kann dies mal nicht ableugnen, daß seine Glau bensbrüder sengen und brennen. Wir nehmen den kleinen Küsten dampfer des Lloyd, der uns in die Bo- lana bringen soll. An Bord sind ein Dutzend türkischer Offiziere in Zivil, die nach Skutari müssen und eine Durchsuchung deS Schiffes durch italie nifche Kriegsschiffe fürchten. Thatsäch lich taucht, als wir eben an der Mün dung der Bojana ankommen, im Süden etwas auf, das ein italienisches Torpe doboot zu sein scheint, und die Herren athmen sehr erleichtert auf, als der Kapitän ihnen erklärt, daß wir nicht mehr eingeholt werden können. Vor der Mündung kreuzen fünf große Segel barken. Hassan Bektaschi bricht in lautes Jammern aus: Tort habe ich Getreide geladen, aber sie trauen sich nicht herein die Montenegriner haben schon die Feindseligkeiten be gönnen und nehmen meine Barken weg . , . ." In Pulay, eurem Weiler von fünf Hütten, ist die türkische einen Büch senschuß weiter nordwärts die montene. gnnifche Zollsiation, S. Nuola. Hier wie dort arbeitet niemand mehr. In allen Dörfern beiderseits der breiten, j herrlichen Bojana lauft alt und jung mit Flinten umher spazieren be waffnete Gestalten über die felsigen Bergkämme heben sich dunkle Sil- houeiten, hinter denen e?n dunner schwarzer Strich das Maufergewehr erkennen läßt, vom blaugoldencn Abendhimmel ab. Nur da und dort waschen albanesifche Weiber ihre und ihrer Gatten Wäsche im Flusse sie diese braven herrlichen Weiber sind das einzige arbeitende Element in dem nun seit Jahren währenden Aufstande. Halbwegs nach Eskutan liegt txn türkischer Hafen Samrisch. Westlich von ihm überspringt d türkische Grenze die Bojana und läuft quer- bergein (von feldem" darf man in diesem Bergchaos wohl nicht sprechen) nach dem See von Skutari, den sie in zwei gleiche Hälften theilt. Hier im Hafen liegen wohl an zwanzig kokette türkische Segelbarken mit lustig flat ternden Halbmondringeln, welche seit , Begmn des Krieges mit Italien nicht auskaufen können. Hier sollen wir den Friedenspascha Marschall Kiazim Bei un Borv veiommen, oer mir oen raiyo lischen Albanesen paktieren soll. Aber wir warten vergebens. Hier müssen wir den Lloyddampfer verlassen und auf einen kleinen Rad dampfer Lberbooten. Eine Kommission von mohammedanischen Notablen und Beamten Skutaris war zum Empfang Kiazim Paschas eingetroffen sie alle fiebern nach Neuigkeiten über Trabluß (Tripolis) und ick muß erzählen, Teutsch, Italienisch. Französisch, und einigen rabiaten Fanatikern sogar auf Türkisch. Gebe Allah in seiner Barm berzigkeit, daß sie mich richtig der standen haben. Ein bildhübscher Kerl in goldstrotz endem albanelischen Kostüm, ein mo hammedanischer, Doktor von Skutari mit Mannlicher , Karabiner und rus sischem Nagantrevolver, mit Silbe, ketten behängen und mit Patronen ge spickt, radbp M mich französisch, tür kisch und arabisch an. ?!ch soll mit ihm in die Berge Hehen. Er will mir ein ttewehr geben (wozu? ich bad schon zivei geschmuggelt, siehe oben!) irno wir wollen alt KomitadschiS geen di Malissoren kämpfen. Warum nicht gleich gegen di rrinigte Christenheit? . . . Ich ntgegne! uf gut wienerisch: Wann i Di derivisch!" und der gute er! verstand natürlich nur .Der wisch" und hielt mich für einen U lieislerten Mohammedaner. Ter Doktor beißt Abdullah, hat kein Praxis, viel Schulden, aber desto mehr Genußsucht und dürfte In einem Christenmassc:k?r wohl kaum diel zu riktieren haben außer seinem, wohl nur ihm kostbaren Leben, das r rechtzeitig in Sicherheit bringen dürfte. To also sind die Elemente, welche schüren, und jene, welckie beben. Auf de: einen Seite die christlichen NajahS der Ttäste ein geknechtetes feiges Volk, das auf die bloße Drohung inlger Jlintenläufe sich auf Gnad oder Un gnade ergibt andrerseits die Radau, brüder, welche ohne übermäßigen mora. lischen Halt die Situation ausnützen, den andern Furcht einflößen und quietschvergnügt auf den Köpfen der Christen umhertanzen, .denn auf unsern Schultern stehen sie seit Jahr. Hunderten schon", wie mir heute abend die stolze und dabei reizend miridi tische Prinzessin Matha Bib . Drtu anvertraute. In tiefster Finsternis nähern wir uns Skutari. Kein Licht an Bord nicht einmal di vorgeschriebenen Bord laternen roth und grün. Wir dampfen ja unter türkischer Flagge laufen einmal auf ine Sandbank auf kom. men endlich loS dann durch ein wie rasend an den Borden vorüberschießen deS Wasser an eine Zugbrücke, deren Wächter jedenfalls auf galante Aben teuer ausgegangen sind, denn kein Pfeifen der Sirene bringt sie herbei, und ankern endlich mitten im Fluß. Barken ohne Licht kommen heran endlich Fakeln Menschenmengen .Teskere ridscha . iderim!" (Bitte um den Paß). Den Pah wenn man rechts die Zylinderschachtel, links die Handtasche, vor sich den Handkoffer, neben sich den großen Koffer, hinter sich den Sattelzeugsack hat ... ? Nein! ... da muß man prüde sein nicht alles niederschreiben. waS man gesagt hat. ES wär gegen Jugender ziehung und Anstand. Bemerke! Ein Marfchall wird er wartet, in dem Südalbanien seine Rettung sein Hil rblickt. Alle Notabeln und Bamten fahren ihm stundenweit entgegen niemand denkt daran, an Bord ein paar Later nen mitzunehmen die Behörde zu verständigen, daß die Durchfahrt durch die Brücke offen gehalten werden muß Waen an die LandungSstelle zu bestellen ... Dahingegen warten in tiefster Fin sterniS wohl 10000 Soldaten recht? und links der Straße lagernd auf Seine Exzellenz in stockfinsterer Nacht. Niemand hat vor drei Stunden daran gedacht, von Samrisch aus nach Skutari zu telegraphieren, daß der Marschall nicht kommt. Für vierzig Kilometxr Fahrt zu Dampfer, einen Wagen und noch eine halbe Stunde zu Fuß zehn Stun den Spesen zusammen 40 Kronen nun, das ist eine Leistung, die un übertrafen bleiben dürfte. Reformen thuen dringend noth. Die Türken haben Allah und feinem Propheten gedankt, daß wir überhaupt angekommen sind. Ich auch! i , Taö barbarische Europa". Bilder aus Nordalbanien. B u d a p st , 14. Oktober. Das .barbarisch Europa so hat einmal ein Italiener jenes Gebiet ge nannt, in dem jetzt die Tschernogorzen den Türken die Herrschaft streitig machen wollen. Man kann diese Be zeichnung verstehen. Schon von der Natur scheint Nordalbanien eigens für die Unzugänglichkeit geschaffen worden zu sein. Ein Bergland von einer Grauenhaftigkeit, die selbst die Eingeborenen so sehr ängstigt, daß sie dem höchsten Gipfel dieses FelsenreicheZ der Schijeb , Plsanin der bis zu einer Höhe von dritthalbtausend Metern zum Himmel sich reckt, den Namen. Prokljeta. der .verfluchte Berg", gegeben haben. Nur wenige Forscher h-.ben den Muth gefunden, hie: einzudringen, und von diesen Wenigen hat vielleicht nur einer daZ Glück gehabt, mit reichen Resultaten seiner Mühe heimkehren zu können: der ungarische Gelehrte Dr. Franz Baron Nopcsa. Ein dünnes Heft, be titelt .Parergon einer geologischen Reise" erzählt uns von seiner Aus beute auf einer Forschungsreise im Lande der Schala und Klementi, affo just in dem am wenigsten bekannten Gebiete Nordalbaniens, an der Süd grenze Montenegros, in dem die ersten Schlachten des Balkanslawen Kreuz zuges gegen die Türkei geschlagen wer den. Das Büchlein erschien kürzlich in einem weltabgelegenen Sarajewoer Verlag, der gleichzeitig der deutschen Lesewelt die .Tagebuchblatter" eines eingeborenen Albaners, namens Ekrem Blora. vermittelt. Diese beiden Schrif ten zeigen uns zeitgemllß in interessan ten und getreuen Bildern dieses Stück des .barbarischen Europa". Man hat seit dem Beginn deS Kriegs schon mehrfach von den Burgen und Blockhäusern gelesen, die den Montenegrinern bei der Eroberung so- viele Opfer kosten. Diese Burgen, inIZuna.. denen di Linheimischen wi in unein nehmbsttnIestungkn leben, sind nicht dtltoweniger in höchst primitiver Art rvaut. Eint innere Verbindung ' der Stein besteht nicht, der Zwischenraum wird einfach mit Grobschlag und kleinen Steinen ausgefüllt, und zu besserem Halt dienen hölzern Riegel und Ouerbänder an der Außenseite. Da Charakeristrfche ist. daß jed größere Familie ein isolierte bürg artig Anlag kür sich bewohnt. Jede dieser .Burgen enthält immer zwei Hofe, den inrn für die Manner. den onderen für die Frauen. DaS Thor des Männerhofe ist gewölbt. Den Christen war I bil vor kurzem verboten, ge wölbte Thore zu besitzen. Die Erdge schösse de Geöäudek. da den Man, nern eingeräumt ist, dienen all Ctäll. im Frauenhof befinden sich zu bnr Erd die stuck und di Wirthschaft? räum, im ersten und zweiten Stock di Wohnräume. Der LieblingSaufenthalt der Frauen ist die Veranda im ersten Ttock. Hier sitzen sie plaudernd, ssend oder arbeitend nur der Wcbstuhl ist don der Veranda verbannt, er hat seinen Platz in de? Küche neben dem Herd. Alle Außenthor und Gehöfte und alle Zimmerthüren sind auS dicken Eichenholzbohlen, mit fchnxren Eifen fpangen und bnitköpfigen Nägeln ge spickt, die unteren Räume alle fenster loS. und oben gibt ek nur schmal Spalten oder Schießscharten, der schließbar mit schweren Holzläden. Fensterscheiben auS GlaS kennt man nur in den Städten, und auch dort erst seit zwanzig Jahren. Die , Zimmer haben niedrige Decken, kahle Wände, dafür aber zahlreiche Nischen. übr denen Gesimse mit zahlreichen festen Haken für die Gewehre angebracht sind. Die Möbelstücke sind desto weniger zahlreich. Der Bequemlichkeit dienen die Holzsofaß. die den Wänden entlang angebracht sind, und auf die man Felle und Teppich wirft, um si als Betten zu benutzen. Neben der Feuer stelle steht da Lichtzeug, eine hoch, fiihige Lampe mit Schere und Feuer stein, feit neuester Zeit findet man in reicheren Häusern auch .schon" Petro leumlampen. Ehemals waren die albanischen Burgwohnungen auch durch Thürme gekrönt, die aber nach einer mißlungenen Revolution von den Paschas des Sultans Abdul Medschit'. VaterS Mohammeds V.. geschleift wurden. Das Volk lebt noch in tiefster Dunkelheit. Die moderne Zivilisation hat wohl einzudringen versucht, aber ihr Einfluß fchuf, einige Halbzivili fierte, die schlimmer sind als die Un ziviltstkrten. Diese Halbzivilisierten haben dn angeborenen Muth und die natürlichen Vorzüge ihres Volkes der loren, dafür von den Fremden nur die Laste? angenommen,' sie wurden die willigen Schergen des fultanischen Despotismus, die Sittenverderber und die Urheber der herrschenden Noth. Für Verkehrsfortschritt ist nichts geschehen. Um Flüsse, die einzigen Verkehrs ädern des LandeZ, kümmert sich nie- mand. Brückenmangel überall; wenn die Elemente wüthen, ist der Verkehr wochenlang unterbunden; verzweifelt stehen dann dieHirten mit ihren Herden bei der Heimkehr von der Hochweide an den Ufern vor, unüberwindlichen Hindernissen. Selbst die Brücken über die Bojana am Skutarisee, die zur Hauptstadt Nordalbanienö, dem alt geschichtlichen Skutari, dem Scodra der Römer und Jschkodra der Türken, das als Skadar eine Zeitlang uuch serbisch in der ruhmreichsten Epoche des mittelalterlichen serbische Zar hums war, fuhren, cmch diese Brücken ind so wurmstichig und verfault, daß sie bei der geringsten Überschwemmung einsinken. Die Stadt ist häufig von Ueberschwemmungen heimgesucht und zerstört worden. Man hat sie dann neu aufgebaut, aber keinem fiel es ein, vor zukünftigen Katastrophen zu schützen Selbst vor Skutari ereignet eS sich, wenn Bojana oder Skutarisee gestiegen sind, daß Karawanen jenseits des Flusses tagelang warten müssen, weil man sich nicht über die Lberfluthete verfault Brücke traut. Wie für den Verkehr haben 'die tür kifcken Beherrscher deS Landes auch nichts für die Hygiene gethan. Die Heilkunde ist hier noch ausschließlich Zauberern überlassen. Von der Berüh rung mit der Zivilisation hat man nur die Lustseuche gewonnen. Der vorigen Generation war sie noch unbekannt, jetzt sind in manchen Gegenden 97 Pro zent der Bevölkerung von ihr heimge sucht! Auch diese Seuche zu kurieren :st Sache der Hexenmeister. Wohl nir gends in der Welt gibt S so vielerlei ärztlich Spezialistin wie unter den albanischen Hexenmeistern. Di gibt es nicht bloß Spezialisten für di verschie denen Uebel, sondern auch für verschie den Kuren. Der Biß einet giftigen Schlange kann beispielsweise nur durch Scherbet geheilt werden. daS Ge trank muß aber von einem Dede, einem Heiligen hergestellt sein. Von einem Dede erwirbt de: Arzt das Wasser und nach dem Genuß desselben ist er sähig, Schlangenbisse zu kurieren. Er trinkt aber nitft alle? cn sondern gibt einen Theil in eine Flasche, in der sich eine Schlange befindet, die fchon Menschen gebissen !.at. Ruft man den Hexenmeister - Arzk zu einein Patien ten, so wäscht er ihm di Schlangenbiß wunde mit dem s? kompliziert bereite ten Wasser, uns alles wird gut, nrta bene wenn , Allah, einvkcstor.dkn ist. Sonst eben nicht. Nicht minder komp'.i zrert ,st d',e Heilkur b:. Lunaenentzun Juerjt w,rd der Krank mitrnoe. ' Oel. Essig und Salz elngerieben. dann muß r lang schwitzen, dann wickelt ihn der Zauberer in du?chlöchrt. mit Honig und rothem Psesfer beschmiertes Papier und zuguterletzt näht er ihn in die Haut ineS frisch geschlachteten SchaseS in und laßt ihn darin, bil der Krank gesund wird oder stirbt. Dm Aberglauben ist da in weiter Tpiklraum gegeben, und ihn macht nur eine! Konkurrenz: daS roh Prie st'rthum aller Konfessionen, besonder! aber der MoslemS und de? Griechisch Orthodoxen. Di Priester der Grie. chisch . Orthodoxen sind so abstoßend durch ihr verwahrlostes Aeußere und durch ihre Unmoral, daß der römische Katholizismus bei den Cbristen stets leichte Propaganda hat. Eine äußer lich Unterscheidung zwischen den Kon fessionen ist den Fremden schwer fest zustellen, namentlich auf dem Lande, wo sich die moslemischen Frauen nicht verschleiern. Diese MoSlemS sind eben kein gutkn Moslem und die Christen keine guten Christen. Tie Gotteshäuser besucht man nur zweimal jährlich, bei den Moklemi an beiden AairamSsesten, bei den Christen zu Weihnachten und Neujahr. Während der übrigen Zeit dei JahreS dienen di Moscheen als Ställe für die Haussiere oder als Ge treidefpeicher. In Delphi. Irma Schneide? Schönfkld. Von Delphi, 10. Oktober. Offen gestanden: ich bin nicht ganz sicher, ob die förmliche Kriegserklärung in diesem Augenblick bereits Thatsache ist. Tie'. letzte (griechische) Zeitung, die uni auf unserer Felsenhöhe erret chen konnte, arbeitete noch mit der Vo kabel .hetoimopolemos" kriegsbe, reit. Und Herr ParaLkcwas, der wür big Wirth des Hotel des EtrangerS (BainS. Baths. five o'clock steht an der, Hausthür, aber Niemand ahnt, wo diese schönen Dinge in dem vierzim mengen Partcrrehauschen unterzudrin. gen wären), bemüht sich seit dem frü hen Morgen vergebens, unsere Auf merkkamkeit von der Aufregung, die in dem kleinen Orte herrscht, abzulenken. .Tlpote. Tipote" (.es ,st gar nichts") ist seine stereotype Auskunft. Aber seit wir mit einem griechischen Dampfer zwischen Patras und Jtea Nachts auf einem kleinen Riff auflie fen und unter zähneklappernden, ängst lich durcheinander laufenden, halbve kleideten Menschen immer wieder daS selbe philosophifche .Tipote" zu hören bekamen, haben wir eine gewisse Ab Neigung gegen diese landesübliche B ruhigungsformel. Also wir lassen ParaskewaS gastliches Haus hinter uns und versu chen uns bessere Auskunft zu holen.. Di Dors traße ist schmutzig, und malerisch wie immer. Aber zwischen den Häuschen aus ungebrannten Lehm- ziegeln, aus deren Garten Feigen und Oelbaume und das glühende Roth der Granate grüßen, hocken heute nirgends die Weiber mit dem Rocken in der Hand, die Männer beim lässigen Ge nuß deS Nargileh. Alles steht, laut sprechend und gestikulirend. in Grup pen beieinander, die immer 'dichter wer. den, je mehr wir uns dem bescheidenen Hause nähern, in dem das Postamt untergebracht ist. Richtig auf dem Balkon ein fremder griechischer Offi zier und neben ihm der junge, freund liche Beamte aus Athen, der zurzeit .aus Gefälligkeit" die Post besorgt. (Deshalb funktionirt sie nämlich über Haupt.) Es ist eine Art Ansprache, djx der Offizier hält. Nicht eben daS, was wir darunter verstehen, fondern mehr eine Konversation mit Rede und Gegenrede, denn auch die Zwischenrufe von unten werden zu immer längeren Sätzen, denen wir nicht zu folgen ver mögen. Aber das eine Wort, das dem eher nen Achill nicht anders ins Ohr ge klungen hat. hören wir immer wieder heraus: Polemos! Krieg!" Und der junge Postbeamte, der gestern noch mit so echt griechischer Courtoisie alle Blumensträuche der Post plünderte, weil eS ihm zu nüchtern erschien, einer Dame eine Empfangsbestätigung ohne solche zarte Beigabe zu überreichen, be stätigt blaß und ernst: Nous avons la guerre, Madame la guerre contre la Turquie. Ich weiß nicht, ob Griechenland oder die Türkei recht oder unrecht hat. Ich liebe es, zwischen Ruinen verfallener Tempel zu sitzen und von alten Zeiten, zu träumen. Ich verstehe nichts von Politik. Aber daS weiß ich: daß unter allen Völkern .die ich jemals sah. vielleicht kein? seine Scholle heißer liebt als die Griechen. Noch streiten die Gelehrten aller Zonen über die größere oder kleinere Menge rein griechischen Bluteö in ihren Adern, aber siehe da in knapp einem Jahrhundert hat wieder einmal eine reine, große Idee ihre Kraft erwiesen: daS Wort Hellas ist Fleisch geworden, und sie selbst sind daS Wort .... Man sieht viele rein griechische Schönheiten hier. aber, was mehr ist, sie fühlen sich innerlich so völ lig eins mit dem Lande und feinen Schicksalen. Ich sah einen jungen, schönen Griechen, dem bei dem Worte Vaterland die Thränen in die Augen kamen und der die heilige Zahl deS griechischen Freiheitskampfes Jkossiena (21) aussprach mit der Inbrunst, die er für einen Heiligennamen haben Derselbe jung Griech erzählt mir waS mir nachher viel andere wie, herholten: wi I der groß Kummer Griechenland! sei, daß Deutschland ihm so gar nicht wohlwolle. Wir sind in ine? schwierigen SU tuatlon. Dnn in dies? Bergelnsam kett sind momentan wir Deutschland. Wir bemühen un! also, diplomatisch zu sein. Ganz kleinlaut können wi? schließlich nur zu unserer Vertljei digung anführen, daß wir nickt der Regierung angehören, und daß wir natürlich alle auf der Welt gut für Hella einrichten würden, wenn wir e könnten. ' Da sind sie zufrieden und haben un! miede? lieb. Immerhin halten auch wir nun Krkgsrath. Wir beabsichtigten gegen Ende der Woche inn Zweitageritt, der un! auf interessanten Umwegen von Delphi nach Charooncia bringen sollte. Aber Kriegszeiten! Herr ParaSkewa!. der un! al! Agppiat (Führer) dienen wollte und sich sehr auf unseren AuS flug freute, ist empört über unser Zö gern und versucht vor allem, den Krieg noch immer wegzuleugnen. Tipote. Tipote. Zwölf Klassen Mannschaf, ten sind ausgehoben? Tipote da! sind nur Manöver. Man hat doch auch in Deutschland Manöver, nicht? Na, also. Tipote! Und wi wir un! dann auf Offiziere und Postbeamte berufen, da geht er wüthend ab. denn er ist überzeugt, daß wir nun sofort auf möglichst direktem Wege nach Athen, mit dem angenehmen Rückhalt seiner Konsulate und Gesandtschaften .gehen werden und daß wir in diesen bö sen Zeiten wohl auf lange hinau! die letzten Fremden sein werden, die seine wirklich vorzügliche Küche kosten. Aber schon nach fünf Minuten kehrt er wieder strahlendes Lächeln auf seinem gutmüthigen Gesicht, daS an antik Faunbronzen rinnert. Er hat den Talisman gefunden, der unS hier halten soll: morgen wird Lukumi ge macht. (Eine griechische Lustigkeit, hin ter deren HerstellungSgeheimniß ich gern kommen wollte.) Lukumi! Jnter essirt es dich denn gar nicht mehr, Ky ria, wie Lukumi gemacht wird? Wir lachen und bleiben. Di heilige delphische Straße brann te im Sonnenglast, als wir durch die Ruinenstadt zum Apollotempel empor schritten, wo vor Zeiten dieses seiden kleinen Volkes pythische Priesterin in raunenden Worten die Geschicke der Welt entschied '. . . Als wir zurückgin gen. war es tief. Nacht. Auch hier schon kommt dtt Nacht jäh. fast ohne Däm merung. Durch daS Dunkel klan das melodische Geläut der Glocken, die die Zugthier am Halse tragen, alle di kleinen .Pferdchen und MuliS und un endlich geduldigen Eselein, die wie in homerischen Zeiten, die wassergefüllten Thierschläuch heimwärts schleppen. In .unserem Zimmer steht die Frau des ParaskewaS. Sie hat immer etwas Gutes oder Interessantes für unS: ein paar frische Nüsse oder Feigen, eine kleine SchildltLte. Blumen . . . Dies mal hält sie einen Granatapfel in der Hand. Sie bricht ihn mitten ausein ander, und mit dem mütterlichen Lä cheln einer guten Göttin reicht sie mir und meinem Mann die beiden Hälften des Liebesapfels. So unendlich lie. benswürdig sind diese Menschen, daß man ihre Fehler ganz und gar vergißt um ih'er Güte willen! Sie macht uns übrigens aufmerk fam. daß alle Welt in der Kirche ist. So klettern wir denn auf stockdunklem, steinigem, kurzem, aber unendlich müh samem Weg die Bergwand zu dem Kirchlein empor, das im hellen Glanz dicker Wachskerzen strahlt. Es ist Bittgottesdienst um Waffensegen für Griechenland. Ernst stehen die Männer herum, die Kinder küssen den Boden. Von der Bilderwand, die den Altarraum einer orthodoxen Kirche vom Versammlungsraum trennt, schauen die großäugigen Heiligen by zantinifchen Stils sanft und unbewegt hernieder. Weihrauch, Psalmiren, Ansprachen. Hundert Hände strecken sich nach den dünnen Lichtern, die am Eingang ver kauft werden. Opferslämmchen für Hellas . . . Wolfe in Wisconsin. Wrttcrkundige, die allerdings ihre Weisheit nicht von den offiziellen Wetterbiir?aus bl?zichen, sondern die se auf Grimd langjähriger Beobach tuiigen der Natur gewonnen haben, sagen für dieses Jahr einen sehr har teil Wirtor voraus. Daß im Nordeii Wisconsins bereits Schnee gefallen ist, haben die Zeitungen schon berich ten können, nun kommt m,S Bangor auch die Nachricht, daß dort die Wölfe sich schon in Nudel zusammen gethan Haben und recht frech auftreten. Den ersten Kampf mit diesen grauen Ge sellen Hatten jüngst James Jens aus dem Town Clifton zu bestehen, der. als er mit einer Sendung Fleisch für seine Dresckzcr aus der Stadt auf die Farm zurückkehrte, von einem Nudel Wölfe angegriffen wurde. Jedenfalls haben die Thiere das Fleisch gerockicn, sie wurden aber vo dem Farmer mit der Peitsche in Schach gehalten, doch dauerte eö im mcrhin eine halbe Stunde, bis sie sich seitwärts in die Büsche schlugen. Ter Fall hat die Bewohner aufmerkfam gemacht und sie werden nunmehr die größte Vorsicht gebrauchen, wenn sie über Land fahren und stets genügend Wafsen mitnehmen. . . .., ........ Cie Wilmersdorser Speise Halle. - Dafi man den Kamvf mtn d! Flkischtheuerung rfolgreich aufnehmen kann, und daß wenigsten! in der RcichShauptstadt sindige Kops mit ollen Mitteln sich um di Aufrechter Haltung ine? guten AolkSernährunz bemühen, beweist die Gründung wer neuen und eigenartigen Spijehalle, di in Berlin Wilmerdors vor went gen Tagen röffnet wurde. Und wieder wieder bestätigt sich hier die alte Er fahrung. daß di Berliner Vorort t Sachen d! Fortschritt! viel rühriger sind al Berlin selbst. Di Sveisehall liegt an der Ecke de? Lauenburger und der Pfalzburger Straß, im Erdge schoß eine! neuen Hause!; die Gegend rina! umher ist, obgleich in legante! und bevölkertes Viertel, zum Theil noch gewissermaßen Kolonialland de! neuen Berlin. Bauplätze und Gärten, kleine U,eberrest alter Vark! stehe mitten wischen prächtig Wkthi Häusern im neuesten Stil odr Villen artigen Neubautkn mit Fahrstuhl, Warmwasserheizung und allen Be quemlichleiten der Neuzeit. In dieser Gegend wird stets gebaut, und mit den Bauleuten und allen, die dazu gehören, ist junge, unternehmendes Volk aller Gewerbe herzugeströmt, um von dem zu erwartenden Aufschwung bei Vi? !'l! Bortheil zu ziehen. Eine Speise Halle wäre also an sich hier am Platze waS ihr den Erfolg verschaffte, den si, bisher schon gehabt hak. ist die vr Müssend Billigkeit der hier gebotenen Speisen und Getränke. Me Sache sind dabei gut und schmackhaft, die Portionen nicht zu klein, wovon wir unS selbst an Ort und Stelle habe überzeugen können. Die Speisehalle, die von Gi Uhr morgen! an geöffnet ist. ist einfach, jedoch mit einer Au! schmückung im neuern kunstgewerbliche Stil vers'ken. Sie besteht in der Hauptsache auS einem einzigen großen Raum, der mit Geschick in Unterabthei ' lungen zerlegt ist. So ist ein Raum besonders für .Familien' abgetrennt, auch besteht ein besonderer Eingang für Frauen. Merkwürdigerweise ist kein besonderes Zimm? für brauen da, und das wäre eigentlich eine Neue, rung, die gerade solche von der Stadt eingerichteten Anstalten ini deutsche Wirihshausleben einführen sollten. Bei der starken Tyrannei, die die Raucher überall ,m deutschen WirthShaukleben ausüben, wär: S den Frauen meist sehr angenehm, ruhige und rauchfreie, Räume zu haben; sie haben nur nicht, den Muth, sich gegen die Ansprüche der Raucher aufzulehnen. Doch daS Inte ressanteste hier ist daS Hintergrunde stehende Büfett. an dem daS bedienende Mädcken waltet dinier Beraen don ht legten Butterbroten und appetitliche Kuchen und frischen Broten. Sie nimmt die Marken in Empfang, für die man Speisen bekommt, und , die einem an einem rechts liegenden Schal. ier ausgeyanoigr weroen Marien zu 5. 10, 20 Pfennig oder mehr. Dieser Schalter hat ein zweites Fenster nach der Straße zu, man kann dort die ein gekauften Speisen auch in Gefäßen mitnehmen und nach Hause tragen. Nun böre man die Dreise. die den Neid jeder Hausfrau erregen müssen, die heut mit einem kleinen Budget gegen die teuern Zeiten ankämpfen muß: ein Kotelette bekommt man für 30 Pfg., ein Beefsteak desgleichen, in Beefsteak mit Wirsingkohl kostet 30 Pfg.. eine Stulle mit Schmalz 5 Pfg., ine Por tion Milchreis mit Wurst 20 und 30 Pfennig, ein Paar heiße Würste 10 Pfennig, eine Tasse Kaffee oder Kakao 5 Pfg.. eine Tasse Fleisckbrühe lO Pstk, Trinkaeld wird nickt eiablt. dfa? muß sich jeder selbst bedienen; S gilt ober auch kein Trinkzang. Ob die Speisehalle, die unter der Aufsicht der Stadt Mlmersdorf steht, auf ihr Kosten kommen wird, muß abgewartet werden, vorläufig ist der Versuch dankenswerth und der Besuch schon lehr rege. Großer Tunnelbau.'-. County-Vermesser P. A. Haviland, der versuchsweise Vermessungen und Bohrungen in der Estuary von Oak land, Cal., vorgenommen hat, ist zu dem Schluss gekommen, daß der Bau eines Tunnels, der Oakland und Ala meda verbindet, seiner Ansicht nach auf keine technischen Schwierigkeiten stoße würde. Er erklärte, die Bohrung i nes Tunnels könne in Angriff genom, men werden, . sobald die nöthigen Fonds aufgebracht worden sind. Ha viland hat seine Untersuchung, mit der er bor in paar Monaten vom Stadt rath beauftragt wurde, welcher Geld für diesen Zweck bewilligt, noch nicht beendet, wird jedoch in etwa drei Mo naten in der Lage sein, einen ndgtlti gen Bericht abzustatten. Er wird in diesem Bericht empfehlen, daß der Tunnel gebaut wird, falls sich keine unvorhergesehenen Hindernisse einstkl len, die die Durchführung des Pro jektS in Frage stellen. Gleichzeitig wird er dem Stadtrath einen Kosten anschlag unterbreiten. Herr Haviland glaubt, daß für die Unterbohrung de! Estuary für die Entwicklung der bei den Städte unerläßlich ist und früher oder später erfolgen wird. Dr Tun nel wird entweder aus Stahl oder Be ton gebaut östlich ' von der Webster Str. Brücke angelegt werden. Splitter. Der Magen ist , dgs Gewissen deZ LeibeS,. Katzenjammer sein Reu.