CM Ztliike, Montag des 4. November 1912.
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Omaha, Nebr., 4. November 1912.
Zur Wahl.
, Die meisten Bürger werde mit
bcm berühmten E!Präsidentcn EI
iliotl von der Harvard Universität
ibereinstimmen, wenn er sagt: Ei
iterlci, wer von den drei Kandidaten
giim Präsidenten erwählt wird, das
Zand wird nicht auS den Fugen
, gchcn. TaS amerikanische Volk ist
-größer als irgend eine Partei oder
irgend ein Mann, es hat noch stets
eine Lösung für seine politischen
Probleme gefunden und wird auch
die gegenwärtigen Jeitfragen lösen."
Ta wir in dieser Beziehung mit
km Gelehrten übereinstimmen, bat
die Omaha Tribüne in der jetzt
m Ende gehenden Wahlcampagne,
srwohl die Platformen als die Füh
rcr der Parteien objektiv beurtheilt.
Tcshalb konnte sie auch nie die
Haltung eines Theils ' der Presse
verstehen, die auch solche Verdienste
Verwaltung von Präsident Taft
nicht anerkennen wollte, die selbst
seine stärksten Gegner nicht in Ab-
, nie stellen können.
Von den ' drei Präsidentschafts
Kandidaten ist dem Volke keiner in
j falschem Lichte dargestellt worden,
cls Präsident Tast. Seinen Geg
nern war rs um so leichter, sein
Bild dem Volke zu verzerren, als
fiin Charakter eine stoische Ruhe
eigt, die alle dicie initnellungcn
und Lerläumdungen unbeantwortet
ließ.
Wie verhält es sich nun in Wirk
lies seit mit der Verwaltung dcs
Kerrn Taft? Sie hat im Vergleiche
mit der Roosevelt's, die uns viel
Üarm und . theatralisches Gethue
brachte, positive Ernmgmschaften
oufjttweisen. Wenn Taft auch nicht
olle Punkte seines Programms er
füllt hat. so muß man in Betracht
ziehen, das; er mit vielen Gegnern
ans den Lagern beider Parteien zn
tampfcn hatte, von denen ihn ' die
einen ' aus ' Partennteresse, die an
jem aber aus selbstsüchtigen Antrie
bm die größten Schwierigkeiten in
den Weg legten. Trotzdem hat er
flenug erreicht, um Anspruch auf
eine Wiederwahl zu erheben.
Jeder Bürger kann seine Stimme
für William Howard Taft abgeben.
in dem ' Bewußt! ein für einen Pa
triotcn und Staatsmann einzutre
len, der ein Anrecht hat auf die
Wiederwahl zur erhabensten Stel-
lung dieses Landes.
Sollte aber, ' infolge der heillosen
Zerrissenheit der republikanischen
Partei' Woodrow Wilson zum Prä
ftdenten erwählt werden, fa braucht
Niemand' zu fürchten, daß das
Land iu Grunde' gehen wird, denn
Wilson nimmt in der wichtigsten
politischen Frage, der Tariffrage,
zum ' Glück einen klügeren 'und ge
, jünderen Standpunkt ein als 'seine
eigene' Partei, indem er sich wie
, derholt gegen Freihandel ausgespro
chen hat, der bei seiner Turchfüh
rung allerdings Zu einer industriel
len Stockung mit unberechenbaren
schädlichen Folgen führen müßte.
' Die Bürger sollten ob der Ratio
ualwahl aber nicht die Kongreß-,
5yunty' und Staatswahlen ' über
sthcn. Die ' Wahl der Gesetzgeber
' ist schließlich am wichtigsten.' Was
würde z. B. Roosevelt erreichen kön
r.cn, wenn er wirklich erwählt wer
den würde? Gewiß bitter wenig,
weil er den Congreß nicht mit sich
lmben würde. Deshalb wählt tüch
jige, ehrliche Männer in die Ge
setzgebung und ihre erhaltet gute Ge
setze. .
Hier in Nehraska muß vor allen
Dingen der republikanische Kandi
bat für Gouverneur, Aldrich ge
schlagen und der Demokrat Johon
Morehead an seine Stelle er
rti'ilt werden. Dadurch wird das
litische Maulheldenthum zu Gra
, . . getragen und der Staat eine
Cei'dbäftfiche Verwaltung erhalten. "
Unsere Stellung in der Frage
Zer Vlindessenatorsmahl haben wir
tlar gelegt, indem wir für den De
mokraten , ShaUenbcrger , eintreten.
fein Gegner Norris im Congreß
für Zwangsgezetze aller 1'lrt eingelre
t:: ist. Er zählt auch 'zu den stärke
C .n Befürwortern ' von '' Frauen.
, '"brecht, i.-;--''' ; '
!'r den Kandidaten für die
' t:r befinden sich in beiden
zt tüiiige Männer. Hier soll
' t s tte' Pärtciangchärigkcit,
'"'igung der' Nandioaten
, ogen h-erkrv ,
Unsere Stellungsna'une zu den
fünf Zusätzen zur Staatsverfassung
finden die Leser an anderer Stelle
und sollte sie genau ftudirt werden.
Zum Schluß die Bemerkung, daß
jeder Bürger seine Pflicht thue und
sein Wahlrecht ausübe. Unsere Siech
te als Bürger bedingen auch die
Ausübung unserer Pflichten.
Die siegreiche Südslawcn.
An die Schlacht von' Königzrätz
erinnert die bei Lule Burgas in
mehr als einer Hinsicht Auch sie
ist in überraschend kurzer Zeit nach
dir Kriegserklärung geschlagen wer
den und hat dem Sieger den Weg
in die feindliche Hauptstadt geöffnet.
Hier wie dort ist eine Festung, die
für einen Tchlüsselpunkt" galt, ein
fach umgangen worden Die per
blüffendste Ähnlichkeit ergibt sich
aber, wenn man die Wirkung auf
.,Curova" in Betracht aiclit, welche
die Schlacht in Thrazien bereits!
gehabt zu haben scheint. Ganz rnicj
noch Sadowa sind die Machte er
s.brocken über das Auftauchen einer
neuen Milltararoiunacht und erwä
gen, ob und wie sie ihr entgegen
treten sollen
Wäbrend Könia Wilhelm nach
dem aroken Preußischen Siege durch-
aus Gebietsabtretungen von erster
reich verlangen und einen triinnphi
renden Einzug in Wien halten woll
te, drängte bekanntlich Bismarck aus
möglichst schnelle Auosohnuug mit
Oenerreick weil er die Einmischung
Frankreichs und die Schwächung des
Heeres durch die Cholera oefurchte
te. In fast der gleichen Lage he
findet sich jetzt Ferdinand von Bul
gariett. Seine Feldherren und Sol
daten wollen sofort nach onstanti
nopel aufbrechen und die enropäi
sche Türkei zertrümmeni' Er selbst
aber muß sich zweifellos möglichst
rasch mit der Pforte verständigen
wollen, weil die Intervention"
eiterreick Unaarns und vielleicht
sogar auch Rußlands unvermeidlich
ist, ivenn der Krieg sich noch längere
5Ze t b nnelit . 18W erklärte iS-
marck zum arönten Aeraer der Mi
litärkreise und des 5dönigs, daß der
Zweck des Krieges erreicht wäre,
wenn die Vormachtansprüche Oester
reichs in deutschen Landen ein für
allemal abgethan, und die pmirn-
jchen anerkannt würden. Ebenso
dürfte jetzt der kluge Ferdinand sidj
Mit Autonomie" der Chrnten
im Türkenreiche zufrieden geben,
deren Verweigerung den Anlaß zu
dem slriege der verbündeten Balkan
reiche gegm die Pforte geboten bat.
Denn wie Bismarck in seinen Ge
danken und Erinnerungen" sehr
richtig sagt, darf die Diplomatie, im
Gegensatze zum Militär, nicht blos
die ouaenblicklicke Laae auf dem
lttiegsfchauplatze berücksichtigen, son
dern sie muß auch der allgenieinen
politischen' Lage Rechnung tragen.
Daher die sich immer wiederholen
den Klagen, 7aß die Federfuchser
allemal das verderben.' was das
Schwert erkämpft hat. '
Thatsächlich ist der Balkanbund
noch ebenso wenig fest zusammenge
schweißt, wie Deutschland gleich nach
Königgrätz einig war. Die verschie
denen deutschen Völkerschaften waren
aber wenigstens Eines Stammes, re
deten die gleiche Sprache und hat
kf. auä) schon einmal eine gemein
schaftliche Geschichte gehabt Tagegen
sind schon die Bulgaren und die
werben nur entfernt verwandt, und
die Griechen vollends gehören zu ei
ner ganz anderen Völlersarnilie.
Daher wird die Vereinigung dieser
Völker auf ungleich größere Schwie
rigkeiten stoßen, alü die Errichtung
des St'orddeutschen BnndeS, oder
stillst die Begründung de4 Teutschen
Weiche. Ehe letztere sich vollziehen
tonnte, mußte noch ein anderer gro
f,er Urieg vorangehen. Und wäh
rend Frankreich sich nur einbildete,
dah ihm ein einiges Deutschland ge
fährlich werden könnte, hat Oes,er.
nich-Ungarn sehr triftige Gründe,
die Entstehung eines gewaltigen
SlawenreicheS auf den Trümmern
der Türkei nicht für wünschenowerth
zu halten. Auch Rußland kann nach
den jüngsten Ereignissen nicht mehr
glauben, daß sich ein solches ohne
stine Mitwirkung entstandenes Reich
der russischen Knute fügen würde.
Daher werden die Sieger sich vor
läufig mit wenig begnügen und eine
bessere Zeit abwarten' müssen.
Auf die Dauer dürfte sich jedoch
die natürliche Entwicklung der Din
ge nicht hintertreiben lassen. Nach
dem du- Südslawen auf vielen
Schlachtfelder,! bewiesen liaben, daß
sie auf eigenen Füßen stehen kön
nen, werden sie sich nicht mehr lange
von den benachbarten Reichen am
Gängelbande führen lassen. Früher
oder später wird der Balkan den
Balkanvölkern gehören.
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Banken und Investment-Gesellschaften
die sich um deutsche Kundschaft bewerben und solche
zu schätzen wissen.'
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wenn die Befreiung de
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Unrube seine Wirkung
ohne Rilcksicht ans Re
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Laßt un Euch dienen
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tung für beide Parieieir
ohn, inen ent i'erlust
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aen Jahre 2,90,176,0sK). In New
Z)ork betmg die Zmiahnie lli, in
Chicago 20 Prozent. ES spiegelt
sich darin die zunehmend günstige,
veschästölage, die größere Llnsorde
rukigen an die Banken stellt, wieder.
Zttankcrottc kamen 220 vor, 12 mehr
alS in der Vottvoche und 2 weniger
als vor einem Jahre.
Produktrnmarkt in Chicago.
Ter Äalkanlrieg vermochte erst
am Tienslag die ttetreidepreisc er
lii'blich zu beeinflussen. Ter Teein-
derterrnin am Weizrnniarkte wich;
gegen die Vonvochc tun 1 Cent und
hielt sich um 90; Corn wurde per
Dezember auf 52-fc herabgesetzt und
.afer auf 32',. Am Viehmart't
stiegen Kälber, die mit 10.50 per
100 Pfund verkauft wurden. Tie
Schweine dagegen p,urzeltcn und
war $8.00 der höchste Preis, der
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