r ! Tilglkche Dmts Xtifiiit. - ) ' I I f" r,vwr lwirt.t Kiinarisdiß u ' ' V MLWWWAIMWW!Wj ä Erplosion eine! Auto m o b i 1 8 AuS Voaiiiliehi wiro ge meldet: Tos Laftautomobil Paul Bouo v. wclckcS mit Glaöwaare ' und denaturirtem Spirilnö beladen war. ist ans der LanNtraße Äwrtcncu Morvamogyorod und der mährischen Grenze 11, seine Entznitouno, fle BenzmS erplodirt. Das Automobil ist teollitondia verbrannt. Xer irmcn lliümet tinb der tsljaufff r erlitten ( schwere Brandtminden. Jöeimffr eines alten RäuberS AuS Baroi . wird nemeldit: Tas iiinnfte Mitalird des berühmten Rau , I-erbanptmannesNozsa Sandor, Paul Qrofjunn, ist nach 41-jal rn)ct Zucht ifluöhcft in feine GcburtSstadt lieini gekehrt Oroßlany gerieti, in, Alter von 23 Jahren ,n das Gefangn; Er ist ganz ergraut utrt gebrochen Oroßlany erlernte im Zuchthaus di. ' Buchdruckerei: er ist jedoch, so schwach - bah er nicht m arbeiten vermag. Sei ne Eltern und Geschwister sind längst . verstorben. ', Daö Kollier der Daro . esse. NuS Szei'eb wird nnueldet tiefer Taae erttiei, in derPkandleik : emtolt der .a',,kwerkerbank ein? sehr rnrsach gekleidete junge rcm. die ein Vrillantenkollier Mtnnen lassen woll icv Dem Schatzmeister kam die Sache . nicht aefieiicr vor. da das Kollier et neu Werth von etwa 40.000 Kronen repräsentirte. Er telcwhonirte zur ' Polizei, von wo alsbald zwei Detek tivs in die Pkandleibantalt kamen , nd die junge, ärmlich gekleidete Krau ur AuSivcisleistuna aüsior ' derten. Bold wurde die Frau jedoch unter tausend Entsckuldlaungen ent lassen. Es hatte sich nämlich Ijeraus aeftellt. daß sie die (attin eines sein hervorragenden Stabsoffiziers und die Tochter de? in Wien wohnhaften . Barons Sch sei. hinter tiefern son- - derbarenAbentcuer birgt sich übrigens eine pikante beschichte. Nntersch lag cne Geld b riefe. Aus Fiume meldet man: ' Im vorigen Jahre wurde der Post bote Paul Iellensich. der seit 19 Iah. ren im Dienste der Post stand, unter fcmt Verdachte, einen (Mdbrief im terscklagen zu haben, entlassen. Jetzt stellte es sick herauö, daß Iellensich 1 mehrere Geldbriese. die ihm anver traut worden waren, unterschlagen ljabe. Die Postdirektion erstattete die - Krizeige und Iellensich wurde in Hast genommen. Er gestand, mehrere nach ' Amerika adreisirte Geldbriefe unter- " schlagen zu haben. Ju b i l ä n m. Aus S.'tiskolez mel- ' det man: Der hiesige Oberinspektor der Versicherungsgesellschaft Tuna", Herr Ludwig Kornitjkn, der sich all gemeiner Sympathien erfreut, beging sein 40-jährigeS Dimstjubilaum. Auö diesem Anlasse gingen dem Iu lilar auS allen Theilen des Landes zahlreiche herzliche ölürfiminsdjtclc aramme zu. ,'. Selbstmord oder Unfall? Aus Eperjes meldet man: Tiefer Ta " ae wurde Baron Felir Luzscnnky, der Sprößling einer verarmten Sarosee agnatenkamilie. in das hiesige Spi tal gebracht. Baron Luzsmfzky hat sich mit einer Scheere die Schlagader durchschnitten, seiner Angabe, nach auS UngeschicktÄikeit, allein die Um stände sprechen dafür, das', mit selbst Mörderischer Absicht. fiwscnfcf.) hatte als Kommandant einer Burenabihai- ; lung den Bnrenkrieg mitgemacht und . sich wiederholt ausgezeichnet. Nach dem Kriege kehrte er nach Ungarn zn ruck und hielt hier Vorträge tibcr d:n Krieg. Er kam erst vor wenigen Ta- , gen nach längerer Abwssenheit in Eperjes an und nahm im Hotel Szeckenyi" Abfteigeguartier, wo cr den muthmaßlichen Selbstmordver- ' such verübte. Sein Zustand ist schwer. . trenn auch nicht lebensgefährlich. Die Macht des Aber gla u i l'c n? Aus Szentmindszent :dtb ge schrieben: In der Gemeinde Alsola Pos Hot sich ein gaM eigenthümlicher foul von Aberglauben ereignet. Vor ,, ,'twa sechs Wochen war in der ge. - nannten Gemeinde ein Schafhirt ge korben, welchem auf seinen letzten Wunsch hin von seinen Verwandten . ein Vaifc Brod in den Sarg gelegt l wurde. Ta in Folge des anhaltenden NcgenS die Ernte nicht beendet wer den konnte und eine HnngerSnotl, be ; vorstai.o, schrieb man dies dem Um stände zu. das; man mit dem Hirten das Brod begraben hatte. Vor eini gen Tagen nun wurde die Leiche des Hirten von unbekannten Thätern cr ' humirt, nach nein de:u Friedhose ' ',!aS,i.'g,'jegem'i,!'a!c,:' z.crrt und dort 'iwü einem lichciteritanrea ticuuaant. Ta dieser Tage schönes Wetter ein ' trat.' ist dieVerölrnng derMeimlNg.' wit der Verbrennung der Leiche ein tott aefailiges Werk gethan zn ha den.,,. Die Gendarmerie fahndet nach den Leichenschändern, ,6 in flüchtig cr auf tn a n n. AuS Arad wird gemeldet: 'Der hiesige Delikatessenlwndler Eme rich Nemrth ist vor vvei lochen ver reM. Er saate seiner Frau, da er gesckäftlich verreisen miisje. $cl)t fisfiljCß sich heraus, bal er deshalb w Oradincfitcti. ' ' B die Stadt verlassen dabe, weil er sei nen Ultiinoverl'indlichkeiten nicht nachkommen konnte. Seine Schulden beirren l'ö.(K)f 3nM fronen. Seine Frau wird im dieVrrhängim,.! de? LlonknrseS ansuchen. Die Provision des Staats bahningenieitrs. An? lZombor wird gemeldet: Der Staaköbahningenienr Leopold Palog, der dem v'oinboS.'r Vrii.kenban zuqctbrilt war, vtrsprach drin Streckenarbeiter Michael MnS lay och im .ahre VM, dab er ihn gegen eine Provision von $00 Kronen zum Beickenwachter avan'.,eren las fen trnde. Mnzslan nahn, ein Dar lehki, in der Hi!hc von &00 Kronen auf und händigte den Betrag dein JiigMenr ein. Einige Monate da raus starb Miiszban. bat aber seine Frau auf den, Todtenbetie, sie mög: trachten, die 00 Kronen van Valog ,uiri,ck,-,nerhalten. Die Frau bat Va log wiederholt, er möge ikr das Geld geben und forderte ihn auch in einen. von drei Zeugen unterfertigten Brie fe auf. dies zu thun, da sie sonst die Anzeige gegen ihn erstatten würde: allein Balog reagierte nickt auf dieses schreiben, sondern strengte emenVer lenmdungöprcnes; gelien Frau OTnsj lay an. Der Zomborer Gerichtshof sprach die Frau van der Anklage frei, da sie den Veweis lieferte, daß ibr verstorbener Gatte dem Balog that sächlich 800 Kronen Provifion arge- bcn hatte und die königliche Tafel bestätigte dicseS Urtheil, Frau Musz lay. die sich in grösster Noth befindet, erstattete nun gegen Valog die An zeige beim Handelsmuster. Die Überschwemmungen in Siebenbürgen. Die gegenwärtig in Wien weilenden Abgeordneten der sielici'.biirgisckenBahltreife, und zwar die Telegirten ohannSandor,Franz Seltai, Julius Rofenberg. Virtor Is- sekutz, Philipp Darvai. Karl Oberth. Roland Hegtdus und Emerich Mont bach, sowie der Reichstagsabgeord- mir Emil Neugeboren sprachen dieser Tage während der Berhand- lungen des Heeresausschusses der ungarischen Delegation deputatio beim Ministerpräsidenten Ladislaus v,Lnkacs vor, in dessen Zimmer auch Handelsminiiier LadislauS v. Beö thn und Finanzminister Johann v. Telkszky erschienen waren, um ange sichts der greifn Verheerungen, on in oen nerenonrgiicren omiiaien durch Ueber schwemmnngen und Re gengnsse verursacht worden sind, die thatkräftige Unterstühnng der Regie rnnq anznrusen Telegirtcr Johann Sander schilderte ans eigener An schauung die Verwüstungen, die in sämmtlichen Flnszthälern Siebenbür gens durch die Hochflutb und die Re gengüsse angerichtet Nvrden find und die noch viel ärger seien, als aus den Berichten der Blätter hervorgeht. Er bitt iniNamen der erschienenen sieben bürgischen Abgeordneten, die Regie nma moae vcranlanen. dar, mit taatlichen Mitteln die alleNvartS ge- ItörtcnVerkchrswege heraeftellt. durch Stcuernachlässe und Unterstützungen !ie am schwellen gcschndiaten Kleni' gruildbesitzc- .,.d auf die Kredltln,ti tntein den,' Sinne eingewirkt werde, dasz sie den schwer hnmaesuchten Grundbesitzern den Kredit, auf den sie dringendst angewiesen sind, ge währen möchten Ministerpräsident LadiSlanS v. Lumc? erklärte, ancy i,n N,imen seiner beiden anwesenden Ministerkollegen. daß die Regierung unverzüglich von den untergestellten Organen Berichte über den Umfang der angerichteten 'Schäden einfordern werde, soi- -it sie nicht schon bisher eingelanfei. int, und bat die Deputa tion, dessen irsichert zn sein, dak di'! Regierung, durchdrungen von dein Gefühl de? tiessten Bedanerns. Alles thun werde, was m ihren Kra'ten steht, um dem schwer betroffenen LandeLtbeile nach Möglichkeit die Ue berwindnng , dieses Elemcntarun glück zu erleichtern. Der verleumdete Univer- f i t ä t s P r o f e s s o r. Budapest. 3. Oktober. Als der Redakteur Arthur Singer an der Universität die Rigo rosen bestanden hatte, veröffentlichte der Realschulprosessor Dr. Friedrich lDionyS Goresomi un Alkotmany einenArtikel. in welchcmUnivcrsitats Professor Dr. Heinrich Marezali bt schuldigt wurde, er habe den Kandi dateii iiber die Fragen onentirt. dti cr Ct'int mlgorozum an iyn rimen werde. In einer am selben Tage ver- ösfcntlichten und von dem der Volks- Partei angehörenden Abgeordneten Dr. Nikolaus Zboray,, Wzcr$ S'jjnii'c cöamii' und htm '$vutvMltun Ed mund Benirzky unterfertiatei. Er klärnng tnurde bekundet, daß sie dein fraglichen Rigorosum beigewohnt hg' bei, nd das: der Kandidat in derTlmt auf jene Fragen zu antworten hatte deren Text sie (die Unierstriigten die ser Erklärung) einige Tage früher einem kgl. öffentlicken Notar nr üenntnis; gebracht haben. Diese Mit iheillingen erregten peinlicheö Aufse hen, und Professor Marczali beeilte sich, s.'ine vorgesetzte Behörde zu bit ten, sie möge im Lege einer Tii plinaruntersnchung feststellen, daß die ihm imputirten Hanlniichzen nichts weiter alS böswillige Verleumdungen stien. Durch die Tikziplinaruntl'rsu. chung würde Prof.lsor Marczali re habililirt und nun strengte cr im Austr,ge des Unterrich,tmin,skerS ei nen Berleumdungöprozeb an. Dr. Friedrich ,md Dr. ZSorgi, gaben sich mit der Anklageschrist zusricden, die übrigen Vrschuldigtei, iiberreichten gegen dieselbe Einwendungen. Ue ber diese öimrendnngcn verhandelte beut unter Vorsitz deS kgl. Tafelrich lerö Dr. Eugen Langl'r der Ankla. gesenat. ES wurden bis schuldig ten unter Anklage gestellt und die ganze Angelegenheit im Gegensatz ,'ur Auffassung . der Staatsanwalt schaft nicht an da6 Geschwornen gericht. sond'rn an daSF,,k,gericht ,ie niesen, weil in dieser Angelegenheit ein Urtheil des Disziplinargerichts schon vorliegt, durch welches die An gelegenheit geklärt erscheint. Gegen den Vcsctli,h kxs AnklagesenatZ re knrrirten die Vertheidiger. Z o h l u n g S s ch w i c r i g k c i ten einer Provinzsparkajie. Wie auS Äaloe!a gemeldet wird, ist die dorti ge Sarkezer Sparkassen Aklienge sellschaft. die in Keczel, Fottö . und Dusnok Filialen besitzt, in Folge der Par,ellirungsgeschäfte deö General dircktors in eine kritische Lage gern Kien, Der Generaldirektor bat der Direktion seinen Rücktritt angeboten. in der DirektionSsibnna wurde je doch beschlossen, die Temiijion deSGe iieraldirrktors nicht anzunehmen,' in sol.rnge man kein klares Bild von der finanziellen Lage det Instituts zu ge Minnen vermag. Das Aktienkapital der Sparkasse, hinter der einem Ge rächte zufolge das Kaloeöacr Erzka pitcl stehen soll, beträgt 500,00') Kronen. In der am 24. Januar d. 5. gehaltenen leisten Generalvcr fammlunq nterbrtetenVil wur de ein Gewinn von 116.091 Kronen ansgewiesen. so daß den Aktionären eine TirUiende von 20 Kronen nach jeder auf 200 Krone Nominale lau tenden Aktie gezahlt werden konnte Fiume. Der JO-jährige Pen sionsbesitzer in Abbazia Karl Wischer bat sich im Kurpark AbbanaS vor 3 Kurgästen erschossen. Er war Be sitzer des sogenannten Rosenhofs" und der Wisckzer-Pcnsion" und hatte überdies die Sekret ärZstelle det Ver eins der Hoteliers inne. In dieser IetzlerenEigenschc.ft verwaltete er auch Gelder, doch wurde keinerlei Unregel Mäßigkeit konstatiert. T Wischer in geregelten materiellen Verhältnis sen lebte, ist daS Motiv seineSelbst mordes ein Rätllsel. ?V-igeblich hat Mscher an einem schweren Nerven übel gelitten. Er hinterließ sieben Kinder. I l l a v a. Vor eiiligen Tagen streute der Häftling Alexander Vobak. der wegen Mordes zu 15 Iahrcn Ge fängnik verurtheilt ist, dem Aufseher Pavrika in du? Augen und lief davon. Der Aufseher schoß nach dem Flücht ling. konnte doch nicht ant sehen und durchschoß nur seine eigencHand. Der Flüchtling rnnnte den, Vagfluß zu. sprang auch in daS eikkatte Was scr, m durch Schwimmcii die Fr?, hcit zu gewinnen. Bobak wurde u doch sofort von 50 Gesängnißwärtern verfolgt, die ilm auch einfingen und in Ketten legten. Temcsvar. Vor kurzem ist hier der pensionirtc Ministcrialrakh Ernst v. Wallandt im Alter von 67 fahren gestorben. Große technische Leistungen sind mit dem Namen des Verstorbenen verkniipft. Er war es. der die Arbeiten der Regulierung des Eisernen Thores durchgeführt hat. und er hat die Pläne der Donauregu lierung entworfen, welche Arbeiten, unter seiner Leitung im Jahre 181!) beendet wurden. Von da ab war er Chef der Regulirungsbeberde der un teren Donau in Orsova und trat 1907 nüch vierzigjähriger Dienstzeit i,i den Ruhestand. Seit seiner Pen siomning lebte er in TemcLvar. wo tr ebenfalls eine vielseitige öffentliche Thätigkeit entwickelte, r war Prä iident der städtischen Sparkasse. Ve gründrr der TemeSvarer Filiale des Ingenieur- und ArchitektrnvereinS. Präsident der ev. Kirchengemeinde A. K. ete. Ruma. In der Gemeinde Rum i (Syrmien) soll eine Gemeindeunter realschnle errichtet werden Ta Ruma rund 12.000 Einwohner zaklt, von denen 70 v. H. der deutschen Natio nalität angehören, galt es als selbst verständlich, daß in der von der Ge meinde zu unterhaltende Schule die Unterrichtssprache dersch sein werde. Die Agramcr Blätter, vor allem die Leitung der kroatischen Rechtspartei, fordern aber in ungestümen Tone die unbedingte Einführung der kroati schon Unterrichtssprache und trotz d.r sonst so streng gehandhabten Zensur in Agram gehen gerade die heftigsten Angriffe gegen buü Deulsu'thnm in, Kroatien ungehindert durch. Tarai: kann man f.rwi Schlüsse zichen. daiz einerseits trotz aller Ablkiignungen die Zeit des Kommissariats zu Ende zn gehen sckrine das; aber anderseits die ti ialistischenBlstrebnngen. die auf Schaffung einet autonomen Gehjetes mit vollkommenem Abschlüsse gegen Westen, besonders gegen daS Deutsch thum hinarbeiten, wieder in ungc bemmter Starke sich geltend mache. Während überall der Nf nach Ein iühniiig des Deutschen als Itnter richtSzegensiand rrfchcillt, tritt in Kroatien die umgekehrte Erscheiljun, auf. der beste Beiveis. wie recht kian tkut. rrul, von deutscher Seite die vo litischrn Vrrgänge in Kroatien mit großer Vorsicht verfolgt werden. Peschendorf (Siebenbürgen). Die diesjährige große Liebesgabe des Gustav Adcls.VercineS im Betrage von '2.000 Mark ist auf die Geirnin de Peschendorf inngarisch Bese) in !?iel,"ibilrgcn enlfallrn. Die Gemein de 1e liegt im Ragnkiitiillöer Ko mitat: sie ht etivas mehr denn 800 lZinwehner. die 3m größten Theil? Sachsen, zum geringen Rumänen sind. Der Gustav AdolsVerein ist eine Vereinigung imSchoßc der deut schen evangelischen Uircke n.it den, Zwecke, den kirchlick,'?, Bedürfnis sen der in der Diaspora d. H. im Auslande lebenden 'Äa,,benSge nossen nach LIrä'ten Abbilke zn lei 'ten." Der Verein besteht seit 1612. DaS Vermögen dei Vereins beträgt zirka 0 Millionen Mark: er verteilt jährlich etwa 2 Millionen Mark L U a c i. Das slorp'ikoinmando verständigte sowohl Vuegesvansamt. als auch den Magistrat, daß daS ge meinsame Kriegsministerium die An träge der Stadt LngoZ annimmt, n solgodessen wird ein gan'.es Regi mcnt nach Liigos versetzt und hat die Stadt für die Erbauung der Kaserne Sorge zu tragen. Das Korp?kom maiido hat gleichzeitig den Magistrat rrsnckt. die Detailpläne anieltigen zu lassen und behufs Ueberprüfung den Kommando ?u unterbreiten. Die Stadt betraute nnt Anfertigung der Pläne den Temeövarer Arch.itekten Heinrich Telkeö. Mit dem Kasernen bau kann i,n Frühjahr begonnen ner den. Die Baukosten belaufen sick auf 1.3000,000 Kronen. Die Ver zinsung wurde der Stadt durch das Militärärar gesichert. Schlafende Städte. P i s a, Ende September. Eine be:vingende Melancholie liegt über Siena und Pisa und legt sich bleiern auf die Seele, Kirchhöfe im strahlenden Sonnenlicht. Stumme Zeugen verschwundener Größe, un vergleichlicker vergangener 5i'unst. tragischer Erlebnisse. Nirgends viel leicht in Italien wird diese Empfin, dnng so mächtig, wie in Siena, das in Städte und Bnrgerkricgen. in Belagerung und Pdt seine Lebens kraft erschöpfte, von deren Blüthezeit und Stolz der schwarzweise Marmor dom. dieser schönste ttirchenban ita lienischer Gotik, spricht. Wie ein un sterbliches Denkmal einer Epoche, da Siena nächst Pisa die erste lind größ te Lehrmeistcrin der Künste gewesen. erhebt er sich auf der höchsten Hohe der Stadt, emporragend über den hoben, schmalen, alten Straßen und ihren alten Palästen mit ikrcn eiser nen Fackelhaltern, über engen, düste ren Gassen, die kaum Raum für ein Durchschreiten bieten, 400 Meter hoch oben über der sich zu seinen Füßen steil bergauf und bergab windenden und krümmenden Stadt. Vom Schwarz undWeis; horizontaler Mar morsträfen der Säulen und Wände umschlossen, leuchten die in rosa, schwarzem und gelbem Marmor ein gelegten Mosaiken des Fußbodens ; keine Mosaiken int landläufmenSinn, sondern Zeichnungen biblischer Sze nen, Schlachten. LandschaftSbildcr alles, was drei Jahrhunderte hin durch die Künstlerseelen jener Zeit bewegte. Eine Uebcrfülle kostbarster Kunstwerke ans Bronze und Silber, mi Intarsien von japanischer Fein best, an Figuren. Friesen und Kapi talen vereinigen sich zu esnem Zan bcrraum. dessen Eindruck unauslösch lich bleibt. Wenn irgend etwas den Genuß dieser Schönheit zu beeinträch tigcn vermag, so ist e? die Menschen menge, die sich darin häuslich nieder ließ, auf den marmornen Löwen der Kanzel, auf Polsterstühlen, auf der Erde lauter Landleute, di. schwatzen, dazwischen beten, schlafen und vor allen, hier Schutz suchen ge gen den stürmischen, kalten Wind, der um diese Höhe webt und dessen eisi ger Hanck einem überall aus dem Tteinbereich dieser unheirnlickenStadt entgegenschlägt. Wundersam still und feierlich öff net sich die Libreria.. die Bibliothek der Eliorbücher mit herrlichen Mini atureii, mit der berühmten Marmor grnppe der drei Grazien zur Seite einer kleinen Kapelle im Innern der Kirche. Unversehrt leuchten in die sein hohen Raume die märchenhaft farbenfrischen, lebendigen von Wand sresken Pinturicchios. die die wichtig stcn Episoden n Ltben deL Papstes Pius II. behandeln. Hier fust mehr als drinnen, in dem überwältigenden Prachtban. fühlt man die stolze, tri umpliierende Kraft des alten Siena, d? die Schöpfung eines Kunstwerks als eine festliche Begebenheit für das gesammte Vclk trachtet. Als Duccio un Jahre 1310 sein gro' GemaldL La Macna dclla Maoonna" vollen' det lwtte, ein Altarbild, das die Mut. irr Gottes von Engeln. Heiligen und senesischen SchutU'atronen umgeben. ,eigt und dessen Rückennmud 2', Pas sioni'szenen da, stellt, holte dos Volk eö ans der Werkstatt des Künstlers ab. Man trug es in feierlicher Pro Zession Zinn Tom mit Wachslichtern in Händen, und alle Glocken läuteten ibm zu. der unter sein Werk die Wo? te gesetzt hatte: Heilige Mutter Got teg. gib den Sene'en de Frieden und Duecio das Leben, weil er dich hier matte wie du bist," Dieses Toppelbild und alle Vil der Meistert, sofern man sie sich ver schaffen konnte, vereinigt gegenwar tig eine kleine Aukstellling in Sien,, die zu Ehren der 00. oahrfeier sei nedSchafsent veranstaltet wurde. Auf ollen findet steh dasselbe zartschönc Antlitz mit dem etwas schiefen Mmid und der perspektivlose Goldgrund, der alle diese Gestalten, die sich fast dunkVl daraus eryeben, von fern wie eine iwerirdische Vision erscheinen läßt. Zwei Madonnenbilder DuccioZ. die man lociMöstern in ALeiano und Montepuleiano entlieh, erinnern durch den Barbarismus, mit den, man sie dort behandelte, an jene Zel ten, da ein Kunstwerk in erster Reihe ein religiöses und erst in zweiter ein Wertbobjekt Nr. Damals dnrchsta chen die Nonnen mit Fingernägeln und Scheren dieAugen der bösen Gei ster nd Verfolger. Auf den zwei rnt liehcncn Bildern, die dit. Madonna mit dem Kinde darstellen, bat liebe volle Verehrung ähnlichen Barbariö mus verübt: die Bilder find kreuz und quer mit Nägeln durchschlagen, um das einfache Gewand mit aller band Blechzierat und Sternen aus Metall zu schmücken", und die be sonders schöne Hand ans dem einen Bild bat noch eine weitere Verschöne riing gefunden, indem man einen Ring mit gläsernen Steinen einfach durch da? Bild stieß, um den Finger der Heiligen zu zieren .... Es ist still in dieser Ausstellung, wie überall in Siena. Kaum mehr M ein Dutzend Fremde sind in der Zergangenen Woche durch diese Stadt gezogen und haben nur mit einem ei ligen Blick allen Reichthum rniftunst schäum gestreift, den sie birgt, und unter denen der Palazzo Comnnale ollein mit seinen Meisterwerken von Todoma, dem Zeitgenossen Raffacls und Glanz Slcnaö, ferner dem Rei trrbild Guido RiccioS von Martini, den FreSkcn. die die Segnungen ei ner guten und die Schrecken einer tyrannischen Regierung darstellen, lind seinen übrigen zahllosen Schätzen wiederholten Besuch beanspruchen würde Aber mich dort ist es still, wie auf dem Eamvo", dessen Hanptzier de jener alte Palast ist. in dem das 14. Jahrhundert aus diesen Bildern spricht, mit seinem Leben inmitten von Gefahren und Kampf, von Grau samkciten und Mnstiziömus. Mitten auf diesem Campo. dem ungeheuren Platz, der. in der Mitte am tiefsten gelegen, nach ollen Seiten ansteigt, wurden früher die Volksversammlun gen und republikanischen Feste abge halten. Dort findet alljährlich das Wettrennen statt, das Palio, dessen wörtliche Uebelsetzung ..Preissahne bedeutet. ES ist eine farbenreiche Wiederauferstehnng mittelalterlichen Brauches, dem nach alter Sitte ein Degen und Bannerranz und auch die Pallonaia vorangeht, das Spiel mit einem großen Lederball, den die in zwei Parteien getheilten kostümirten Spieler fo mit der Faust dirigiren müssen, daß er in die nächste Straß: ihres Stadttheils getrieben wird. Zu dem Wettrennen stellen alle Stadt theile Sienas. die je nach dem Na mm ihres Wappenthiercs Adler, Schnecke. Gans. Stachelschwein. Eu le usw benannt werden, je ein Pferd nebst Reiter. Diese Wettrennm, die zumeist damit enden, daß der Sieger unter dem Schutz der Karabinieri auf Umwegen nach Hause geleitet werdcii muß. um ihn vor dem Zorn der Be siegten zu bewahren, würden viel leicht auch dazu beitragen, etoaS mehr Leben in das dem Fremdenver kehr entrückte Siena zu lenken, wenn für eine schnellere Bahnverbindung dieser Stadt mit Florenz und Pisa Sorge getragen würde. Wohl ver sichern die Reifebücher eine knapp dreistündige Fahrt. In Wahrheit be trägt sie weit über da? Doppelte, da bei den in Italien üblichen Zugver spätungen der Anschlußzug regelmä ßig bereits abgefahren ist, ehe man die Station, in der der Zugwechscl vorgenommen wrrden muß, erreicht. Auf diese Weise muß man allein für die Fahrt nach Siena zwei recht er müdende Reisetage veranschlagen. Wenn man bedenkt, daß man vor 100 Iahrm ztvei Tage brauchte, um mit Wagen von Florenz' nach Siena zn gelangm - vorsichtige Leute setzten vorher ihren lebrm Willm auf so bedeutet die jetzige Fahrtdauer wahr lich keinen bemerkenswerthen Fort schritt. Man ersehnt die Lieblichkeit slo rentinischer Landschaft nach dim be drückenden Ausenthalt inmitten die ser hohen, trotzigen kalten, engen Straßen mit ihrm eisigen, Iahrhnn derte alten Palästen, und nur lang sam löst sich der Bann während diese anfgethürmte leblose Stadt im Mor gen nobel dem Blick entschwindet. Ruinen an Hügelhöngen. dann reich bebante Thäler. Burgen und dann, unweit von E.npoli, ein altes StA!,' u;en auf einem Berg gelegen Ccr raldo. in dem Boccaccio lebte und starb, er. der dieses 11. Iahrbnndert. daS Sieika noch umfangen hält, mit all seiner Tragik, seinem Skeptizis mus und seiner Sinnenleidcnschaft in sciuenNovellen gcschkld?rt. Man zieht aus einer schlafenden Stadt einer an deren schlafenden entgegen nach Visa, deren Schlummer auch schon zu lange wahrt, als dar, er nicht mu ;e ein anderen zu vergleichen miiie, aus dem kein Erwachen mehr r, folgt. ?ie se alte große Handelsstadt Italiens, die heute kaum noch ein Fünftel der Einwohnerzahl U)ikt, du sie im II. Jahrhundert besaß, schuf sast 200 Jahre vor Beginn der Renaissance Werke, wie die berühmte Marmor kanzel Niccolo Pisanos im Baptiste ,ium und die drei weißen marmornen Prachtbauten, von denen der Ton, schon 1118 se weiht wurde. Düse marmornen Denkmäler sind alles, was von jenen, stolzm Pisa übrig blieb, das einst mit Gmna. Florenz und Mailand m die Machtstellung stritt und das, vor sechs Iahrhundcr ten überwunden, nickt die iirast be saß. sich zu erheben von dem tiefen Fall. Eine traurige Stadt, schweigend und still. Noch stiller draußen, eine Stunde nviter ,,uf stoubbedeckten. Weg, wo das tvitterthor zur großen königlichen Besitzung San Rossor? führt, in der tief versleckt inmitt.'i, von Eichen und Pinimwäldern die große Villa Reale liegt, die Leopold II. 182') erbaute. Ein ungeheures, wildreiches Terrain breitet sick da auS, auf dem Kamelzucht betrieben wird, in die Thiere für die in der sumpfigen . Gegend sckwierigenTrans Porte zu benutzen, und Hunderte von Pferden. Kühen und Gc'lügcl dieses königliche Landgut großen Stils als ein Paradies für die Kinder des ita lienihcn Königspaares erscheinen lassen. Bei der außerordentlichenVor liebe für Einfachheit und Stille, die d-zs äußerst f,mipath;fche Wesen des Königs wie der Königin charakteri sirt, ist es verständlich, daß ihnen die noch tiefer in dem Waldgelnet verbor gme, nahe dein Meere gelegene, sehr bescheidene Villa Gombo einIagd hauS unchweizer Stil ans dem ah re 48 noch mehr zusagt. Dort ha ben sie vor mehreren Tagen in aller Stille ibrm Einzug gehalten und bald darauf Marconi als Gast bei sich beherbergt. Die Vorliebe des Kö nigspaares für diese Besitzung hat das benachbarte kleine Seebad Ma- rrna di Pifä zu einem bevor zugten Sommeraufenthalt der Pi faner und Florentiner Gesellschaft gemacht, zu der sich in diesem Sommer Caruso gesellte, während Gabriel d'Annunzio dort dm Winter theils wild um sich dichtend, theils in einer Weise verbringt, die die Leute von Marina mit der Ueberzeugung erfüllt, daß er unfehlbar dereinst in der Hölle schmorm dürfte, wo sie am heißesten ist. In Piso selbst wird kaum ein Mensch sichtbar cn,f dm, fangen Stra ßenzng vom annhos hnmv zum Lung Aruo. Jetzt noch weniger als früher, seitdem vor mehreren Mona ten eine Trambahn die Stadt durch ouert. Nur zwei Wagen, von denen der eine hinauf, der andere hinun ter fährt,, auf einem Gleise und vier telstiindlich. Aber diese zivei Wagen genügen reichlich dem Verkehr", der infolgedessen auf den Straßm noch geringer gewordm ist, als er schon war. Weke dem Fremdling, der. um die Zeit todtzuschlagen, die hier noch langsamer rinnt als der schmutziggel be Arno, das" Kaffeehmis aufsucht. Der Kellner wird ihn fassungslos als ein Gebild ans Himmelsliöhcn be trachten, die Straßenjungen von Pisa werden seinen Tisch umzingeln und mit offenm Mündern in sprachlosem Staunen erwarten, was sich jetzt wohl Furchtbares zwischen den, Fremdling und seiner Kaffeetasse ereignen bürs te. Und wenn er auS dem kalte:, Sicua kommend, das nur selten ei ner ohne schwere Erkältung verläßt den Drang in sich fühlm sollte, ganz unhistorisch zu niesen, se sei ihm gerathen, diese Kundgebung im In teresse der öffentlichen Ruhe und aller Folgen, die diefe Explosion nach sich ziehen würde, bis ur Weiterreise zu verschieben. In diesem schlafenden Pisa gibt es nur einen einzigen Winkel, dran ßcn cm Ende der Stadt, wo das wah re Piso ?.u finden ist: Ans großer, weiter Rasenfläche der weiße Mar mordom, das Bavtisteriiun und der berühmte schiefe Thurm mit seiner Höhe von M Meter, dessen Neigung nach Süden jetzt über vier Meter be trägt Und neben diesen Mormorwer ker das Schönste nd Stimmungs vollste: derKamPasanto, die letzte Nil' bestatte der edelsten Todten der edlen Stadt .... Eine weite, offene Halle mit Freskm. mit Büstm. mit Denk mälern, mit Erinnerungszeichen an die Geschichte Visaö umgibt dcnKirch Hof. in dem das bähe GraS aus der Erde von Golgatha wuchert, wilde Roen blühen und Schmetterlinge Rast haltm auf den rnnoen Fenster boam. Eine große Vergangenheit spricht hier ausSteinen und Gräbern, und von den Wänden herab malmt naive Kunst an den Triumph dos To des über alle Eitelkeiten, über alle Größe, über alle Hoffnungen dies.'r Welt .... Und man fühlt in die sen heiligen Mauern die furchtbare Grauscunit dieser' Lösung mit cr ürciferjer; ISiadji ... , ü äii o V M . Der Protz. ' Bankier (zum Buchhändler): Ich möchte mir eine Bibliothek einrichten; sagen .Sie. was kosten so 400Biichr?" In Marokko. Soldat zum Kameraden 'er Kerl bat Wlutf, ocr Mulay .aNv. er geht in Frankreich spazieren und wir hier in Marokko." TaS Ende der Pariser 'Schrek ' ' kenszeit? Pari. Okt. ' DaS Ministerium der offentlick', Arbeiten und diePolizeipräfektur tun digen an, daß die VorbercitungZarbei ten für ein Gesetz, das den unglücl liche,, Pariser Fußgänger schützen soll, nahezu abgeschlossen find. DaS ver ängstigte Gesicht des verzweifelten Parisers quält sich ein schüchternes Lächeln ab. Soll diesmal wirklich das Wunderbare eintreten, auf das Paris seit dem 1. Jahrhundert be reitS wartet? Boileau beklagte schon die heillose Verwirrung und Ueber füllung der Pariser Straßen, und di; Unterthanen des Sonnenkönigs sagten mit demselben Brustton der Ueberzeu gung wie die Zeitgenossen Fallnres: so geht es nicht weiter. Was hat nu:, . auf einmal die hohe Obrigkeit veran laßt, sich für das Martyrium der v:r achteten Fußgänger zu interessiren? Eine amtliche Statistik, die in diesen Tagen veröffentlicht ist und die zeigt, daß die Automobile noch schlimmer wüthen als die Tuberkulose und die Apachen. Im Jahre 1901 haben ! Pariser den Tod durch Ueberfahren werden gefunden; die Zahl ist langsam auf 236 im vorigen Jahre gestiegen? mehr oder weniger schwer Verletzte gab es 1901 13.127. 1011 18.179. Im Ganzen sind in den Jahren 1901 bis 1911 1952 Menschen getödtet177.. 040 verletzt. Das kommt der Ein wohnerzahl mancher Departements gleich. Leute, die alles auf das mili tärifche Maß brinoen, rufen händerin- gend und nach der Vogefcngrenze schielend, daß die Chauffeure und Kutscher bald Menschenleben in Regi mentsstärke allein für Paris auf dem Gewissen haben. Wir wissen nicht, ob wirklich die Töff - töffs und Auto busse die Hauptübeltäter sind. Sicher ist aber, daß die Rücksicht auf den Au iomobilismus bisher jede strenge und wirksame Maßregel der Behörden ver hindert hat. Eine Belästigung der Chauffeure käme einer Beeinträchii gung der nationalen Automobilin dustrie gleich, und Frankreich kann von einem Patrioten verlangen, daß er sich wie ein frommer Hindu unter den Dschaggernaut so unter ein Automo bil oder Autobus wirft und sich in dem beseligenden Gefühl todtquetschcn läßt, die Dividenden der Automobil- Aktiengesellschaften in die Höhe zu bringen. Dieser Gesichtspunkt wäre auch wei terhin in der dritten Republik maßge- bend geblieben. Wenn nicht eben jene fatale Statistik die Furcht erweckte, daß in einer Zeit der zurückgehenden' Bevölkerungsvermehrung die kriegeri sche Kraft des Landes durch die Zahl der Ueberfahrenen noch mehr geschwächt werden könnte. Man ist nur einiger maßen gespannt, was die Regierung denn zum Schutze der Mitbürger und Mitbürgerinnen thun wird, die vier- telftundenlang an jeder Straßenkreu zung rechts und links ausschauen, wo sich einmal eine Gelegenheit bieten wird, wenn nicht gefahrlos, fo doch we nigstens ohne die Vorbedingungen des Selbstmordes auf die andere Seite zu gelangen. Wie überall, sind auch in Paris die als carrcfours des Ärass" bekannten ' Stellen die vergleichsweise sichersten geworden, denn die ganze Fürsorge der Polizei richtet sich auf sie. An den Stellen, wo kein Träger des weißen Hoheitsstabes seines Amtes waltet, muß man dagegen oft genug jede Hoffnung aufgeben, die Scylla und Charybdis zu passiren. Das Sy stein, gewisse überfüllte Straßen zu paaren und sie immer nur in der einen Richtung befahren zu lassen, hat. wie in Amerika und Deutschland, so auch in Paris gute Erfolge gehabt. Gerade an den Stellen aber, wo es am allere nothwendigsten wäre, ist es bei der mit telalterlichen Enge und den Windungen der inneren Hauptstraßen unanwend bar. Das ist zum Beispiel bei der Nue Montmartre und der Rue Montorgueil der Fall. In der so überlasteten Ave nue des Champ Elysees hat man den Fahrweg durch zwei Parallelreihen von ' Schutzinseln getheilt. Rechts und links , fahren die Wagen; die Mitte ist. den Automobilen eingeräumt. Darin lag der Fehler, denn die Automobile fuhren in der Mitte nach beiden Richtungen. Was will man aber gegen die Kopflosigkeit der wild gewor denen Fußgänger selbst machen? Die Nachlässigkeit der Aufsichtsbeamten muß auch gerügt werden. Schließlich bleibt die eigenartige Struktur des Straßennetzes im alten Paris. Was will man da, zur Abhilfe vorschlagen. Wir sind nicht Pessimisten, aber wir glauben nicht recht an die Beendigung der Schreckenszeit durch das neue Gesetz. ? er k l e i n e I r i tz kommt von einer Kiildergesellsltmt nach Hause und erzählt, es wäre go nicht nÄt gewesen. Willi, d?? aitac) der. hatt? nicht mal erlaubt, daß w.a.i. seme Spu'lsachcn anrührt. Wie ich so klein war wie . Tu." sagt der Vater, hätte ich mir da) nicht gefallen lassen. Ich hätte meine; Mütze genommen und wäre sofort-ge gangen I" . : Das hat sich seitdem geändert," sagt Fritz, ich hab' ihm ein Paar Ohr feigen gcgebm und bin geblieben." Druckfehler. Wie schön ist nicht die Thräne ei ' n.v Braut, wenn der Geliebte ihr ins, Auge haut. ,