Ä ? 1' b J ! V r- U '5 ) -f Das grüne Auto. CpZonage-Roman (lL Fortsetzung.) Agent Huber wollte sich trotz sein Wund an die Verfolgung machkZ. doch der Kommissar hielt ihn zurück: fassen Sie ihn laufen. Wir ha, ben hier Wichtigere, zu thun." Im selben Augenblick siel in der Aichtung gegen Düstre ein Revolver, schuh, unmiittstxc daraus ein zwei Doktor MarienZ beugte sich Lber hit Baronin, die wie leblo dalag. Ihre Augen waren geschlossen. Tle U Blässe lag aus ihrem Antlitz. Um ihre Mundwinkel zuctte ei unaushör lich. Der Kommissn rief sie an: Die Lippen bewegten sich, al woll ten sie etwa antworten, aber kein Wort wurde laut. . .Wenn ich nur wußte, wo ein Arzt der eine Apotheke t,k. Leute will ich nicht rufen ... sie könnte leicht erkannt werden. Huber schauen Sie einmal, ob irgendwo ein Gasthos in Jb Nähe ist.' mM . Huber eilte ,ur nächsten Ecke und lies zurück: 'Ich sehe Licht. Hin ist ein Sin. xelxwirthkkuu,." Mir muffen Sie hinschaffen. Kon en Sie mir helfen?" ; .E, wird schon gehen." Der Kommissar fafete die Baroni unter die Arme, der Agent hals, so out es mit seinem verletzten Arm ging. So gelangten die Männer langsam bi zur Einfahrt deiWirth,. Hause, wo sie der Wirth m:t arg. tolhnM&en Blicken empfing. Doktor MartenS. dtt italienischen Sprache mächtig, klarte rne tiiio ßwn. t . ' Hch habe diese Mädchen ruf in Ctarße ohnmächtig gefunden. Schaf, sen Sie rasch einen Arzt Stelle ni. mnrn Sie imJ in fllntm." 1 Datei reichte dem Wirth etmn Rkkmlkeschein. Da Geld beruhigte den Wnth H,nnkZn. fft eilte dienstdefliffen In den ersten Stock voran, öffnete ei ne ledere Thür und lieft etc a'tan wt mit ihrer Last eintreten. werde selbst einen Arzt holen. Meinen Freund Doktor Sarto. den . - v . m rw ni. 1 ich sehr nnpseyien rann, r W hn ffiaW bei der Rialtobriicke. In wenigen Minuten bin ich wieder da." V Mit diesen Worten e:lte er au Wt immer, da nach Oel und Fl fschea roch und von sehr sragwürdi V Sauoerult war. Doktor Mrten bettete die Ohn -'m&Attat ans den Diwan nieder. Ein Mädchen brachte frische Wasser und Melissengeist und begann oie coiaie uk iRum dtt Baronin einzureiden. i gent Huber hatte inzwischen sehte fL..y .tt ittm mRtr ; iWCIRLUUrn'C turnrn wv V" Zvaschen. Sie war nicht besonder tief. Huber ritz sein Taschenruch in Streifen und legte sich einen Nothver. Kand an. Mchtig ich hatt' bald vergessen. "frrrr Kommissar, dem Kerl, den ich ßkpackt hab', ist wa au der Hand S'salien. Er yars ver Zvame ge xaubt." Dmit reichte der Aaent Doktor Varten ein kleine Medaillon. Der Kommissar öffnete e und fuhr mit einem Auiruf de Erstaunen zurück. Zwei kleine Bildchen befanden sich tarin. Da eine stellte einen Gene, alftaböhauptmann der österreichifchen Arnlkt dar. da zweite war eine Mi. iaturphotographie de Ermorde, ten der Grillhof:rstraße. Ein ebenso werthvoller. wie bedeu Zungivoller Fund! Wie nahe mußte diese Frau dem Ermordeten gestanden sein, daß sie sein Bild bei sich trug. Wollte er einen noch deutlicheren Beweis? Wie kam sie zu dem Bilde? Und warum iloh sie au Wien, anstatt Lärm zu klagen, da jemand, der ihr so nahe fand, da Opfn eine Verbrechen trurde? Aber sie sollt nicht merken, daß tnan um ihr Geheimniß wußt. Der Kommissar wollte sie überrumpeln, plötzlich mit Thatsachen vor sie hin. treten," ihr. Beweise vorhalten, unter deren Wucht , sie zusammenbrechen mußte. Er schloß da Medaillon und ließ e in die Tasche der noch tmütt Bewußtlosen gleiten. Inzwischen kam der Arzt, ein al ler, raschzüngiger Mann, der nach kurzer Untersuchung erklärte, eö sei tchtö fil ine tiefe Ohnmacht, her vorgerufen durch einen Schreck oder dergleichen. Die Herren mögen sich beruhigen, die Patientin werde in we nigen Minuten zu sich kommen. Er , schass der Bewußtlosen alle mög. lichen Erleichterungen und reichte ibr ' Kiechsalz. Die Wangen der Baronin , begannen sich zu färben. Ein paar ' traT seufzt, sie dann schlug sie die Augen auf. Mit verwunderten, ängstlichen Bli, den sah sie die fremden Männer an. vlötzlich malte sich tiefer, Schreck in t.tt Sie richtete sich halb auf, griff nach , dem Kopf und stammelte: m bin ich wa wollen Sie . JU-IL-.J.Jl-ilU'Wj'.1,"? von August Sffleifjl. von mir?' .Fürchten Sie nicht. Fräulein,' antwortkt Doktor Marien, .wir fanden Sie ohnmächtig auf dtt Straße und haben Si hierherge bracht, damtt Sie sich erholen Die Ansprache beruhigte di, Baro nin etwa. .Geben Sie mir zu trinken." .Da beste wär ein Gla kräfti. gen Weine." meinte der Arzt. Der Kommissar winkte dem Wirth und fragte, ob r Champagner im Keller habe. ,fja, zufällig." lautete die Ant wort, .von der lebten Hochzeit ist noch ine Flasche übrig geblieben." .Bringen Sie sie." Der Wein belebte die Erschöpft sichtlich. Mit dem Zurückkehren der Kraft richtete sie sich auf, ordnete ih Toilette und griff nach dem UmhLn. getuch. .Ich will jetzt nach Hause. Man wird schon sehr besorgt um mich sein. Man erwartet mich. Bin ich schon lange hier?" .Höchsten eine Biertelstunde." .Dann kann ja noch nicht spat sein." .5?un Uhr," antwortet der Arzt. ,0, dann hab ick Eile. Ich danke Ihnen vielmals, meine Herren." Damit nicht sie Doktor Märten die Hand und wandte sich zur Thür. .Verzeihen Sie. Fräulein, ich kann Sie unmöglich allein gehen lassen. Mein Freund und ich werden Sie be. gleiten? .Nein, ich danke, ich fühl mich Ichon kräftig genug. Ich wohn in er 3126. Gleich über dem Rialto. Die paar Schritte will ich jetzt allein machen." .Fräulem," der Kommissn dämpfte feine Stimme, .ich fürcht in erster Linie für Ihre Sicherheit. Erinnern Sie sich nur der Geschehnisse vor einer Viertelstunde." Zch bin überfallen worden, glaube ick. Zwei Männer stürzten sich auf mich. Und nur durch Ihr Dazwi fchentreten " .Nicht deshalb erwähne ich de Umstände." wehrte Doktor Marien ab. .sondern weil ick fürchte, die Strolch könnten ihren Angriff wie derholen. Bitte, gestatte Sie mir. daß ich Sie begleite, bi Sie in eine sichere Seaend kommen. Ich der schwinde, sobald Si e wünschet Die Baronin zögerte und sah un schlüssia vor stch bin. .Bitte, ich will mich nicht aufdran gen. Sie werden wohl nicht dage aen haben, wenn wir Ihnen tn ge messener Entfernung bi zum Rialto folgen. Die Baronin schwankte wieder ei, nen Augenblick, dann sagte sie: ; .Wenn Sie schon durchaus so lie. benöwürdig sein wollen, dann bitte, kommen Sie gleich mit mir. ES ist aber wirklich nicht nothwendig.' Doktor MartenS reicht der Baro nin den Arm und geleitete sie vorsich. tig Über die schmalen, ausgetretenen Stuten. Auf der Straße athmete die Baro. nin in paarmal tief auf und stützte sich schwer auf den Arm ihres Beglei terö. .Dr Schreck lgt mir noch in den Gliedern. ES geht schwerer, als ich gedacht habe. Besten Dank, daß Sie sich meiner so liebenswürdig anney men. Obne ?lbre Hilf ginge eS wahrhaftig noch nicht." Langsam schritten sie der Rialto brücke zu. Die Gasse war menschen, leer. Der Mond schien hell herab und warf die scharfumrtssenen Stl bouetten der Häusergiebel auf den Boden. Agent Huber lugte vorsichtig nach allen Seiten aus. konnte aber nicht Verdächtige entdecken. Für all Fälle aber hielt er seinen Revolver be reit. Die Baronin schritt schweigend, in Gedanken versunken, am Arm bei Kommissar? dahin. Wer war der Mann, der sie führte? fragte sie sich und streifte mit einem raschen Seiten, blick den Begleiter. Er mußte ein Auslander sein: Der Accent seine Italienisch ließ den Deutschen erra then. Und er benahm sich so korrekt und taktvoll, dak ihr Blick mit Ver, wunderung di schäbige Kleidung, die er trug, betrachtete. .Sie sind wohl nur vorübergehend in Venedig?" fragie sie. .Ja. Geschäfte führen mich her." Wo leben Sie ständig?" .In Wien." ..kn Wien?" "X . Li. .Hennen ie oie iaoi .Ja." antwortete sie zögernd. habe dort bei einer Herrschaft dient." .So. dient haben Sie - Ich ae Bei wem denn?" .Bei einer Frau von warten Sie, wie heißt sie nur. ach ja: Frau von Sellheim." .Da müssen Sie ja auch deutsch svrecken?" Eta wenig. Nicht gan, geläufig." Die Baronin schwieg wieder. Ohne ein weitere Wort zu wech seln, kamen sie bei der Rialtobrücke Tägliche Omaha Tribüne. .So; ich danke Ihnen nochmal herzlichst. Wollen Sie mir nicht Ihren Namen nennen? Vielleicht sin det sich di Gelegenheit. Ihnen die Dienste, di Sie mir heute erwiesen, ander zu dankn." .Mein Nam ist Marien.' stellt sich der Kommissar vor. wobei er den Namen absichtlich möglichst undeutlich gussprach. Die Baronin war stehen geblieben und reichte dem Kommissar die Hand. .Darf ich fragen, wem ich fo glück lich war. helfen zu können?" .Ich Heike Maria Feretti und wohne in der Riva del Sol, Num. m:r 132." .Sie werden doch gestatten, daß ich mich morgen nach Ihrem Befinden erkundige r .Bitt, nein. Ich reise nämlich schon morgen früh nach Turin, weil Ich dort bei einer Herrschaft einen Dienst antreten muß. Und deshalb wollte ich Sie auch bitten, über die Vorgänge de heutigen Abends Still schweigen zu bewahren. Ich will kein Anzeige erstatten. Ich würde den guten Posten verlieren, wenn meine neue Herrschaft wüßte, daß ich noch so spät allein auf der Gasse war. Jetzt, bitte schön, folgen Sie mir nicht weiter. Hier bin ich bekannt in wenigen Schritten zu Hause eS würde ein schlechtes Licht auf mich werfen, wenn man mich in Männer, begleitung sehen würde." .W Sie wünschen. Gute Nacht! Vielleicht auf Wiedersehen.' .Auf Wiedersehen! Wenn uns der Zufall einmal zusammenführen sollte und ich Sie nicht wiedererkennen würde, erinnern Sie mich blos an den Rialto. Nochmals herzlichen Dank!" Die letzten Worte sprach sie mit der ganzen Grandezza der großen Dame. Sogar daö stereotype. liebenswürdige Salonlächeln huschte einen Augenblick über ihr Antlitz. Nochmals nickte sie dem Kommissar hoheitsvoll zu, dann bog sie um d Ecke. Der Kommissar und der Agent warteten einen Augenblick. Sie hör. ten. wie die Schritte verhallten. Nie mand folgte ihr. .Huber, gehenSie ihr vorsichtig nach. Wahrscheinlich geht sie direkt nach Haus. Räch den heutigen Erfahrun gen wird sie die Lust zu allem verlo. ren haben. Aber besser ist es. Sie folgen ihr doch. Man kann nicht wissen." .Wo treffe ich Sie eventuell?" .Im Hotel.' Während der Agent rasch der Ba ronin nacheilte, bestieg Doktor Mar tenS ein Gondel und fuhr in'S Hotel zurück. Der zweit Agent war noch nicht heimgekehrt. Aber Baron Sphor empfing den Kommissar, ohn dessen veränderten Habitus zu bemerken, mit der fröhlichsten Miene der WeU und den Worten: Ich fage Ihnen, die kleine Castell mari ist da entzückendste Mädchen der Welt.', 9. K a p i t e l. MS der Agent Kraft zwei Stunden spater heimkehrte, schrieb Doktor MartenS noch an seinem Bericht für Polizeirath Wun. Er schilderte mit großer Ausführlichkeit die Begebnisse beim Rialto und svrach die Hoffnung auS, in den nächsten Tagen seine Misston in Venedig beendigen zu ron nen. Der Agent, den Marien sofort zu sich rief, hatte nicht viel zu erzählen. Der Fremde, dem er gefolgt, war aus einem Umweae der eisernen Brücke zugegangen und wurde in der Bocche di San Pietro von einem ?troiq überfallen. Er sedte sich zur Wehr, gab zwei Revolverschüsse auf den An. reifer ab, worauf dieser das Weite suchte. Der Fremde rief zum Kanal binab. wo eine Gondel seiner harrt. und fuhr gegen Mestre. Der Agent wartete, bis die Gonvei zuruareyr. und erfuhr von dem Führer, daß des. sen Passagier den von Mestre abge. henden Zug noch erreicht hatte. Doktor MartenS setzte ein Tele. aramm aus. welckeS die Polizei von der Ankunft des Verdächtigen in Wien in Kenntniß setzte, unv gav Brief und Depesche dem Agenten zur Beförderung. AIS er am nächsten Morgen w'ö Caf6 Fabian trat, empfing ihn Ba ron Sphor mit einem fröhlichen Lächeln. Vor ihm auf dem Tisch lag ein großes Bouquet Blumen. Der Kommissar schob den Strauß beiseite. .Lieber Baron. Sie vergessen, daß wir andere Angelegenheiten als Lie bessachen hier zu erledigen haben. Gestern wollte ich Ihre Stimmung nicht trüben, aber nun hören Sie mick an ' .Pardon, lieber ' Doktor." unter, brach Baron Sphor den Kommissar, . aber ick muk ?kbnen saaen. dak ich seit gestern meine Meinung gründlich geändert habe. .So. weshalb denn?" Weil ein so sükeö. reintS Geschöpf wie Maria unmöglich die Schwester einer Mörderin setn rann, uatu ote Tackt ine fti chevalereöken Man neS. wie der Senator ist, unmöglich eine solche That begehen kann." .Ich muß Sie bitten, die Gefühl, fachen beiseite zu lassen. Mit Senti. mentö fängt man keine Verbrecher." Der Kommissar inkormirt den Baron Über die Ereignisse de der aanaenen Aven,bs nv ichwg Mittwoch. " Mt ich sehe, haben die Ab. ficht, bei Castellmari einen Besuch zu machen. Sie werven schon gestatten, daß ich mich anschließe.' Doktor Marien und Baron Sphor wurden dielmal vorgelassen. In Diener führte sie durch m. morne Säulenhallen, Über eine Prunkstiege in einen großen Saal, der für die frühere Pracht de vene zianislhen Dogengeschlechte zeugte. Dieser Saal wr oura v aan,e Breite de Paläste. Sowohl die obere al auch die untere Wand zeig ten riesige Fenster, deren vordere au die Lagunen, deren rückwärtiges au dai Campiello hinausgingen. Recht und links führten hohe, im edlen Re naissancestil gehaltene Portale in oie inneren Gemächer. Durch eint dieser Prunkthuren ge. leitete der gutgeschulte Diener die bei den Herren tn einen kleineren Salon, dessen Wände mit antikem, schwerem, dunkelrothem Seidenbrokat bespannt und mit alten Familienbildern bedeckt waren. Die Lüster und Wandappli ken auS venezianischem ElaS sprachen von gediegenstem Luzuö und erlese nem Geschmack. Neben , dem schwarzen Marmor, kamin saß Maria di Eastellmari. Ihre feine schlanke Gestalt im losen, weiten, weichfallenden Thee kleide kontrastirte wirkungsvoll zum altersgeschwärzten Leder deS geschnitz ten Stuhles. Die hereinbrechenden Sonnenstrahlen tauchten die ganze Gestalt in goldigen Schimmer. (Fortsetzung folgt.) Der schweizerische Nationalpark. Tak neue Unternehmen macht gute Fortschritte. Bei der ickweizerischen Naturfor scherversammlung, die in diesen Ta gen in Altdors stattgesunoen yal. machte Dr. Paul Sarasin interessante Mitteilungen über den iekiaen Stand deS Nationalparks im Unterengadin. Die Reservation ,st jetzt für 99 Jayre gesichert. Durch einen Pachtvertrag hat die Gemeinde Zernez die weiten Gebiete von Val Cluoza. Tanter mozza. Prospöl. Munt la Schera. Fuorn und Stavelchod für einen jähr lichen ZinS von 18,200 Fr. abgetre ten. Die finanziellen Mittel sind dank der Hilfe der Eidgenossenschaft ge sichert. Der schweizerische Natur schutzbund zählt jetzt 18.000 Mitglie der, und er wird nun in der Lage sein, für den Unterhalt des National Parks zu sorgen. Der Kanton Grau bünden hat für das gesamte Gebiet de Parkes ein Jagd und Weidevcr bot erlassen, und e ist jetzt nur noch notwendig, sich gegen die Wilderer zu schützen, was bei der Nähe der Tiro ler Grenze vielleicht nicht leicht sein wird. Das Tierleben hat sich schon jetzt ganz erfreulich entwickelt: es befinden sich bereits gegen 30 Gemsen in der Reservation, dazu Murmeltiere. Hirsche, Rehe. Adler und Schneehüh ner in großer Zahl. Am Piz d'Esen hat man einen Steinbockschädel gefun den. ein Beweis, daß der Steinbock früher in diesem Gebiete vorhanden gewesen ist; man wird nicht lange zögern, den Naturpark wieder mit die sen seltenen Tieren zu bevölkern. Sehr reich und mannigfaltig ent wickelt sich die alpine Flora in den wilden Trümmertälern Valetta. Val Sassa und Val del Diaval, auf den Felsengraten und an den Hängen des Piz Quatervals und Piz Murter. Riesenpolster deS gelben MohnS und des breitblättrigen schneeweiß blühen den Hornkrauts entquellen dem Ge siein. in den Felsspalten blinken die blühenden Pissen der .Androsace hel vetica"; an windgefegten Stellen sind die dichten Rasen der Polstersegqe (Carex firma) zu absonderlichen Ge stalten a geblasen, und etwa 40 wei. tne Fels und Geröllpflanzen reizen den Botaniker. Der Abstieg ins Spöltal hinab, nach Prafp'öl oder Punt Perif, der mit der Zeit gang barer gemacht werden soll, zeigt uns auf den gewaltigen Dolomitschutthal den in allen Stadien die Phasen des Kampfes zwischen Schutt und Vegeta tion. Seslerea - Treppen, L.arez firma Halden, Dryas Formation bis zum geschlossenen Rasen. Eö wird nun noch dafür gesorgt werden müssen, daß die Botaniker nicht über den Nationalpark herfallen. Einen Bären hat man bis jetzt im Val Cluoza noch nicht entdeckt; aber dieses Gebiet stellt doch das letzte Zu fluchtsrevier des Bären in derSchweiz dar. und wenn die Bären sich irgend wo in den Schweizeralpen wohl füh len können, so wäre es hier. Man wird wohl an ihre Ansiedlung denken. Wenigstens ist auf dem Werbeplakat des schweizerischen Naturschutzbundes ein mächtiger Bär abgebildet, der be dächtig über Legföhren dahinschreitet. Nun ist aber zu erwarten, daß der schweizerische Nationalvark bald stark von Touristen besucht wird die großen Fremoenorte tzschuis und Ta rasch liegen ja in der Nähe und da könnte es mit der 5ieit den Bären ttwaö ungemütlich werden, es könnte auch zu manchem unangenehmen öien contre zwischen ihnen und 'den B suchern komnien. Mankannim Innern Chinas 100 Stück der allgemein im Gebrauche befindlichen Räucherkerzen für 1 ,Cent 1 'fllirHi CltoUr 1912. Ter Austausch. Von Juliuö tnct?. Mit der entfesselten Wildheit ein:S Tobsüchtigen rannte Heinz tfrch Walter in seiner Msarde umh r. j Er durchlies di schmale Stube erst der Länge nach, dann nahm er im! Sturm die Breitseite und stieß dabei mit fcm ntiihffrt Un 0 rissen fntlf fttt , mit vk m ,,öv I d lt . gen die Wand. Aber er fühlte eS nicht, denn zum ersten war se n ed leS Haupt massiv wie der Schädel eines Nilpferde, und zum zweuen war der Schmerz nicht heftig genug um mit einem weitaus größeren kon kurrieren zu können. Denn Heinz Erich Walter litt an dem fatalsten. gräßlichsten Schmerz, der den kulti. vierten Mntcleuropaer heimsuchen kann ihn plagte daS Zahnweh. .Heinz Erich Walter hätte di Wände hinaufklettern mögen, wenn das nicht zu schwierig gewesen wäre So blieb ihm denn nichts anderes übrig, um seine Schmerzen ausrasen zu lassen, als im Zimmer umberzu sausen, immer gleichmaß'g, sechsmal der Länge, einmal der Breite nach. Bei diesem Zustand physischen U berschmerzei würde jeder Normal mensch anstatt durchS Zimmer zum Zahnarzt gelaufen sein. Auch Heinz Erich Walter war ein Normalmensch und trat trotzdem nicht den erlösenden Gang zur Bohrmaschine an, nicht auS gemeiner Angst, wie andere zeit genössifche Feiglinge, die der Weg zum Zahnarzt gleichbedeutend mit dem Wege zum Schafott dünkt. Nein. Heinz Erich Walter war kein Mann der blassen Furcht. Der Zahnarzt war ihm unerreichbar auS pekuniä rem Unvermögen. Sein Portemon naie war leer wie Erde vor der Schöpfung. Heinz Erich Walter war ein jun ger, unbekannter Dichter, und als solcher hatte er natürlich kein Geld. Er erteilte mathematische und la teinische Lektionen und schlug sich notdürftig durch. Seine dichterischen Erzeugnisse verglich er verzweifelt mit den Brieftauben: stets kamen sie an den Ort zurück, von dem sie los gelassen waren. Noch immer lief Heinz Erich Wal ter ruhelos umher. Die Schmerzen steigerten sich grau sam; wenn das so fortging, trieben sie ihn ins Delirium. Und dann, so kalkulierte er, würde er doch noch die Wände hinaufklättern, dabei ab stürzen und sich entweder das Genick oder die Beine brechen. Das letztere würde natürlich das Fatalere sein. Plötzlich fielen seine unstäten Blicke auf ein dickes Bündel. Sein letzter Roman, für den sich trotz aller seiner Bemühungen noch kem Verleger hatte finden lassen. Auch heute wieder war das Manuskript mit oem üblichen be dauernden Begleitschreiben zurückge kommen. Der Roman ein Gedanke blitzte auf. Dieser Roman mußte ibn von den Zahnschmerzen befreien, oder es gab keine Gerechtigkeit mehr auf Erden. Er nahm das Manuskript unter den Arm. stülpte seinen Schlapphut auf, der eine interessant-undefinier bare, dunkle Farbe zeigte. Einst war er hellgrau gewesen. Dann flog Heinz Walter die Treppe hinunter. Auf der Straße ging er langsa mer. seine Blicke schweiften spähend umher. Vor einem großen Hause blieb er stehen. Ueber sein schmerz verzogenes, verquollenes Dichterantlitz huschte ein flüchtiges Lächeln der Be riedigung und der Hoffnung. Hier n diesem Hause wohnte, den er uchte. Am Eingang ein großes, wei zes Schild: .Müller, Zahnarzt. Sprechstunde von 95 Uhr. Entschlossen stieg Heinz Erich Wal ter die Treppe hinauf und klingelte bei dem ersehnten Zahnschmerzbefreier an. Herr Müller schien sich keiner großen Praxis zu erfreuen, denn, der Dichter wurde sofort in daS Allerhei ligste geführt, in dem der Operations stuhl und die elektrisch Bohrmaschine unheilvol dräuten. Herr Müller begrüßte den will kommenen Patienten mit erlesener Höflichkeit, und Heinz Erich Walter daS dickbäuchige Manuskript krampfhaft festhaltend ließ sich auf dem Marterstuhl' nieder. Der Arzt untersuchte und machte ein bedenkliches Gesicht. Herr Wal ter". sagte er endlich, Ihre Zähne sind total kariös, si bedürfen einer eingehenden Reparatur. Zwei kranke Zahne, die Ihnen die Schmerzen be reiten, müssen gezogen und neun Zähne plombiert werden, dazu kommt bei zwei anderen eine schwierige Wur zelbehandlung. Machen Sie sich auf eine langwierige Prozedur gesaßt. .Herr Doktor", wimmerte Heinz Erich Walter, sich in grimmen Schmerzen windend, ich bin auf al les gefaßt. Ich wünschte, Sie waren es auch." . Der Zahnarzt stutzte. .Wie mei. nen Sie?" Die Sache ist nämlich die: ich habe kein Geld und wollte Sie bit ten, als Bezahlung an Stelle des schnöden Mammons diesen Roman zu nehmen." Herr Müller sah seinen Patienten entfetzt cm.- Sollte er vor Schmerz den Verstand verloren haben? Aber ehe er diesen furchtbaren Gedanken weiter folgen konnte, hatte sich Heinz Erich Walter erhoben und ihm mit einer Verbeugung sein Manuskript überreicht. ..Die Giftschlange'. Ro jjnui jg )ütx Rnnhen. ÜH Werk, fcaj sk'ne große Zuku?! tat 'ie se n Herr Doktor. ls teilt Tc: -i zahle Jbnen da! .n.'?ar -t :..; rando. Doch nun btlultn Zie " i '. uiich schleunigst von ir'Vn c mer zen, oder ich werde tbsut." .Aber' meinte Herr Mü'er un schlüssig. .Kein Mer!" fiel Hein, E.-'ch Walter ein, um m't dem Junaen schlag der Verzweiflung sorttukaen .Sie finden da Honorar wlihrse'N lich zu hoch machen Sie sich tu rum keine Gewissensbisse Bed'n'en Sie. die Zahnsckmerzen würden mich zum Selbstmord treiben: ich würk mich also in Jenseits befördern, und im Jenseit gibt e keine Abn'hmer für Romane. Im übrigen, man pre digt ja heutzutage Rückkehr zur Ur sprünglichkeit. Nun wohl, der Ur fprung de Handels war der Tausch. Handel, kehren wir zu ihm zuriick Gegen meinen Roman tausche ich ein gesundes Gebiß ein.' Der Zahnarzt Miller über'ttte WaS der verrückte Dichter da vor. schlug natürlich. eS war einiaer maßen ungewöhnlich. Immerhin Patienten fanden sich nur spärlich ein also Zeit genug hatte er, um den Mann zu behandeln. Und daS Manuskript, da war so hübsch dia und schwer. DaS in war also si. cher: eS war ein gewichtiger Roman Und .Die Gistschlang" welch ein verlockender, sensationeller Titel! Nun wohl', entschied er sich end lich, .ich willige ein. Ich behandle Ihre Zähne, und Sie bezahlen mit Ihrem Roman.' So schlug Heinz Erich Walter zwei Fliegen mit einer Klappe: er wurde sein Zahnschmerzen IoS und seinen Roman dazu. Aber wenn der Zahnarzt Müller gedacht hatte, mit dem Roman ein guteS Geschäft ?u machen, fo sah er sich in dieser Hoks nung schmählich getäuscht. Den Zahn mußte er sich ziehen lassen. Ter gefälscht Hf fegen Charles Wilson. ein Geistlicher, der längere Zeit im australischen Busch tätig war, erzählt folgendes drollige Erlebnis: In einer ganz tleinen Kolonie las er in der küm merlichen Hütte eines Händlers eine Tafel mit der Aufschrift: Jci on parle fran?ais.' Er ging ' hinen. begrüßte die anwesende Frau aus Frcinzösifch und fragte sie dann, ob' wohl sie nicht geantwortet hatte, auch auf Französisch nach ihrem Befinden. Frau John Smith schrieb immer noch und sah den französisch spre chenden Geistlichen erstaunt an. N"n fragte er sie auf Englisch, ob es dann wohl Herr lofin Smith sei, der h:e französisch spräche, und da sie immer nrch nicht wußte, waS er eiaentlt von ihr wollte, sagte er, es stände doch an der Wand, daß man hier fr.in zölisch spräche. Frau John SmUn aber wußte davon kein Sterb'z wörtch.r und war sehr erstaunt, a!S der Geistliche ihr mitteilte, dies be snae die Inschrift an der Wand. Sie bestntt das und behauptete vielmehr dvrt stände, allerdings auf latemisch: Der Herr ist mein Hirte'. Mit die ser Uebersetzung nämlich hatte ein herumziehender Hausierer dem Ee paar John Smith die Papptafel der kauft. Ms der Schullehrer der klei nen Ortschaft die Uebersetzung dcs Geistlichen bestätigte, geriet Frau John Smith begreiflicherweise ein wenig auZ dem Häuschen und der sprach, ihr Mann werde schon dafür soraen. daß der Hausierer das Fran zösischsprechen erlerne. Für einen König nicht schöngeu Von König Viktor Emanuel II. wird folgende hübsche Anekdote er zählt: Im Jahre 1850 war der König nach einigen Jagdtagen in Cogne nach Courmayeur zu seiner Familie herab gekommen, als ihm eine Bau ernfrau begegnete, die ein Körbchen mit Eiern brachte. .Was bringt Ihr da, gute Frau, in Euerm Korb? fragte der König, der in der Tür des Hauses stand. .Die Eier für den König", antwortete die Frau, die ihn nicht kannte. Gebt nur her!" Da mit nahm der König den Korb, trug ihn in die Küche und kehrte zurück, um der Frau Geld zu geben. Die Bauersfrau wollte aber noch nicht gehen, fondern fragte, ob sie nicht einmal den König ganz aus der Nähe sehen könnte. Den König? Aus. gezeichnet! Der König bin ich ja!" Aber die Bäuerin lachte ihm ins Ge ficht. '.O, daS glaube ein anderer. Eine so gute und so schöne Frau wie die Königin würde niemals einen Mann heiraten, der so beurt" ist', sagte sie in ihrem französischen Dia lekt. Der König, der den Dialekt der Gegend nicht kannte, begnügte sich, die gute Frau zu entlassen: dann ging er schnell, um sich daS mysteriöse Wort verdolmetschen zu lassen. Beurt?, waS bedeutet nur beurt?" .Sehr einfach, das heißt häßlich!" wurde er aufgeklärt.. Der König pflegte daS Geschichtchen stets mit großem Vergnügen zu erzählen. E i n g r o ß e r Ozeandampfer der braucht bei .inet Fahrt über da Meer in jeder Stunde für meh: als 5122 Kübleu. linsn? S.U.it!müi!kl.D!ttc!5 m4 I 9367. Ein komfortable Hauskleid. Diese Modell ist reizend und pra! tisch. Die RevcrS und der Bandbesatz nebst den Manschetten sind von abfte ckiendem Material. Ter Rock ist ein fünf Aehren'Modell. Getupfter Percale wur de für diese einfache Dessin benutzt. DaS Muster ist paffend für irgend einen der .Nleiderstosfe dieser Saison. E ist in sechs Grösten geschnitten: 32, 34. 36. 88. 4 und 42 Zoll Brustweite. (j benötigt f)atiS 44M- Ltosf für die 3M. Größe. Preis dcs Muster 10 Cent. 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Dazu ist er viel zu feige!" . Ein 25 Jahre alter Monteur, der seit langer Zeit stel lungslos ist, hatte in einem Hause auf dem Ubierring in Köln einen Raubanfall auf einen Geldbriefträ ger geplant. Ein Drogist, der mit dem Monteur in Verbindung stand, hatte ihm einige Tage vorher Gift und Betäubungsmittel verschafft, die der Monteur bei der Ausführung des Verbrechens benutzen wollte. Er gab eine Postanweisung mit 3 Mark auf. die nach einem Hause auf dem Ubier ring gerichtet war. Durch einen Zu fall bekam die Polizei Kenntnis von dem geplanten Anschlag und verhaf tete den Monteur in der Wohnung seiner Mutter in der Antwerpener Straße. In den Taschen deS Verhaf teten fand man einen fog-mannten Totschläger, ein Stück Blei mit einem dicken Bleiknovf. ein, Messer, dessen Spitze mit Kupfervitriol vergiftet war, damit der Stich töilich wirken sollte, eine Schachtel Pfesfer. Betau bungsmittel und ein Fläschchen mit Morphium. Der Verhaftete gestand kaltblütig die Mordabsicht ein. , Gegen daö Skelett des vor nen cx.. ..a..a..c. in:. ClIUU UIJIUI iiöSgijiviSi;, i..-- senvogels Moa erscheint das einer ausgewachsenen Giraffe klein. Von den in Ontarig- gezognen Trauben werden zwei Drittel für den Tafelgebrauch. und nur ein Drittel nix Weinfabrikation verwandt .!