Xlslltfje Dmftfit ZtiHac. '., tuwt h V )v ,i QuS dem Reich der Mode und Gesellschaft. N e'.v 0 r f, 18. Oktober. Tie PclzhändKr versprechen sich für die kommende Saison große Er folge aus ihrrm urciflcnstcn (Äcbict. Unserer Modedame hrirb eine große, Auswahl auserlesener Pelzsorten zur Verfügung stehen. Zodrl. 'Miuttfliiit chilla und Stichs werden im Vorder gründe, schon ihrer Farben wegen, die die Modefarben der Saison wie derspiegeln. Tan gibt es och ver schiedene andere Pelzsorten, die eben so stark in Veaehr sind für Mäntel, ' Mufien und Garnituren, und wie jiblich fehlen auch nicht die Inntatio nen. brauen, mit feinem Geschmack, entfernen sich jedoch nu?l,r und mehr von Pelz- Imitationen. IrS gibt so viele schöne iiickiartcn, Samnietstoffe etc. die ihre Stelle einnehmen und die den Stempel der Echtkeit tragen, so baß viele grauen dieselben den bil ligen Peläsorten vorziehen. Tie weichen, glänzenden pfeife sin wieder überaus en voguc", und die firau, die vor zwei Jahren ein pong Hin" kaufte und e5 leytcn Winter Kvgen seiner lleberpepuiarität ver warf, kann es in duser Saison wie der Kervorholen und trafen cö mit edr Genuatlmung, dnh sie ultra mo disch gekleidet ist. Wenn man sich keinen Pelzmantel gestatten kann, so ist schweres Tuch der Sammet das nächste, wa? in Be tracht kommt, ftiir diesen Zweck sind Sammctstoffö jrderArt modern. Bro kate icdoch bilden die am meisten ge schabte Novität, und es werden wun derschöne Effekte dainit erzielt. , Samnletstreifen auf einen Grund von Chiffon oder Crepe ist ein Mate Ein modisch elegantes N a ch tn i t t a g s k o st ü m. l i (j, 1,1 l! !l ll ? ! i . rial, daS viel zulVerwendung kommt, oft auch für ttlcider. die für weniger formelle Zwecke bestimmt sind, als. die von BrokatSammet. nenngleich sie in ihrer Art ebenso elegant sind. Ein reizendes Naclmittags-Ko. . 4linu von diesem Material in Havan ita-Braun zeigt die erste unserer Heu liqcn Abbildungen. Der untere Thsil dcSNcfcS ist von dein sammitgestreif ten Erc dc chinc. und in Form ei es tiefen Volants einem Süften j,')ake von glattem Sammet aufgesetzt, Gin Streifen hübscher Borte dient als Kopf für da Volant und als Besatz für das ftront-Paneel, das ein ein Besetztes Paneelette von möglichst dunklem Sannnel hat. Diese kleinen itarteelenen manche i,no saunt ; mehr als ein Schlitz sind einMerk nial der neuesten irnf crtirteu Kleider und geben einem Kostüm einen undc finirbaren Nciz. Die Taille hat einen Niiöschnitt ' fc.. . . t . . !.( stl - rnn nni l. n i tiAii.mntiiiKm in. VII Vki UllJt ClUVW VMUU)lVIU.iAU fjv . . i ivn . rtt i ies, mit einer cic von uijtipn, t' über der ein Streifen Spitze und ein i' Kragen von abn Crochct thronen. Streifen von der Stütze laufen auch die Mitte der Aenncl herab, während Liittelgroße Samm'tknöps? den We sten Einfav umranden. Tie Normet sind garnirt mit Doppkl-BolantS von liiljirtcni Leinen in Naturfarbe, Die, Xlk J', , öxWk. THlq ißypjifo Eins der neuesten Model lein schwarzer Seide. Handschuhe werden im Platz gehalten durch einen Streisen von braunem ammetbmld, daS oberhalb des Eil- bogens um den Arm gelegt ist. Der zn dem Kleid getragene Hut hat ci- nen seidenen Rand und eine große ,.Tom"-ftronc von Sammet. Als einzige Garnitur dient eine mächtige Sidenrose. Schwarz, gc hoben durch Weis; oder irgend eine Farbe ist wieder einmal überaus populär, und dasselbe gilt, umgekehrt, von Seih, groben durch Schwartz etc. XJtel Baby lamb cloth in Schnurz wird fobrizirt ;iir elegan te zwei" und drei Stück"'Kos'ü ,ne, und verschiedene andere Tuchar ten. ei.stblieszlich der glänzenden und eschmeldljien Vroadcloth Stofsk, werden viel für Kleider und Jacket- Kostüme verwandt, .,'Z'ab? lanib Ieth," von leichtestem Gewicht, glän zend und fast so geschmeidig wie At las, it für Nachmittagstracht vor .niglich gecignet. Ein allerliebstes Modell hat cinn drapirtin Rock von dlin Tuck und einen eigenartigen, kleinen Paletot, deisen kurze, zuge 'sitzte Vordertheile nintn gehalten ir erden durch einen Seark-ttürtel von AllReth. Eine lrris'.e Beste theüt sich mit dem rothi'i:'5ürtel in die Auf gäbe das düstere Schwarz zu beleben, und rin sehr fchnuta Streifen von maitgo!d?ner Zalon unirzndet die 'ordertheile des Paletots. Viele sehr hübsche, sch.uarze Slo stiime haben Kragen, oder Kragen und Westi? von weiszcm ?ltlas, gestickt oder nicht g'stickt. Ost geht ein schwarzer Saminet-Mantel zusam nicit mit einein Kleid oder Rock von sck'warzein Tuch oder von schwarzem Atlas, und die Idee ist eine gilte. denn solch ein Paletot kann Dienste thun als eleganter, separater Mantel, wenn er mitNücksicht auf solche ,Zwek ke gearbeitet ist. Ein eigenartiges, aber praktisches Kostüm in schwarzem Ebarmeiife'At' las zeigt unsere zweite Illustration. Der Nock ist ausgestattet mit einer Falbel, wie sie vor Jahrbunderten getrogen wurde, und der unten abge. runbete Paletot ist so lang, das? die Schooszenden in Tnnik'Effekt über den Rock fallen. Der Gürtel ist von weißem Leder. und ein weih umrandeter, schnurzer Kragen ziert die Taille, lieber d?m selben thront ein i'lokc vun Spltze. über Netz gelegt. Ebenso opoit. wie hübsch sind die Aermel, mit eingesetz ten Spitzen-Paffen. Das allerliebste kleine Toaue, daS zu dem Kleid getragen wird, ist vun schwarzem Sammet, garnilt mit ei- ncr weiten schleife. Roth wird cn:schieden modern, und Material in den schöneren rothen Farbentönen ist jetzt schwer zu be kommen. Elwge besonders reizend.' Schattirungen von Noth in Belourö de lerne, einfach oder zacquard, wer den osfeiirt. geben aber schnell fort für Limonsine-Mäntel. Verschiedens der besten leldermacher von vim Fork und Paris zeigen eine Vorliebe ?ür alte, aber warme Tone von ro ther Woll-eponge als Material für Kragen und Manschetten an dunMitnicht. nur der Student! , oder iieutral'arl'igen tailer Mänteln, lvobei das rothe Tuch geflickt, mit Vort: veiml-t oder schwer besirppt ist Versciüedene Arten von Material finden sich vereint in vielen t üserTai lor Kostüme, nie zuin Beispiel in ei nem Modell mit einem Nock von blan ein und schwarzein Velolirö dc lairn', einer Taille von blauer Seide, gar nirt in schwarz, und einem schwarzeil Tuch-Mantel, garnirt mit blauem Tuch. Unter den ans verschiedenern Material zusammengestellten Model len sinden wir einige, wohl tfwas ausfallende, aber fe'ir gut aussehende Tailor-Ko'imne mit Nocken v"n pean de cliamoiZ oder anderem, dicken, wei cken Wollstoff und Paletots von Plüsch, garnirt mit dem Tuch, wobei der R"ck gewöhnlich errnas Garnitur tiT"f k ?i j . j i ; 1 1. ff : .. IN "'11:10) aujivciii. a!iuiaj iarnu te Stoffe wurden mit Vorliebe w praktischen, hiibsckie Vormittaasklei- dern verarbeitet Ein solches Modell sebeil wir in unserer dritten Abbil dung DaS Muster ist in Dunkelblau uno iSriin gcl'alten. Neber den pl:s 'irten Rock fällt eine glatte Tunis, di, mit einem schrägenStreiien von grün ;mo blau changireneer Seide emge sast ist. An diesen wieder schließt sich ein Streifen schivarzer zeice. Die Taille ist von einfachster Mach art. ausgestattet mit einem Matrosen kragen vi-n der changirenden Seide nebst Einfassung. Die Knopfe, die den sritwärtigen Sckiluk markiren, sind ebenfalls von Seide. Hohe Stehkragen, sogenannte Chokers" vom Kleidermaterial oder von der Ganlitur des Kleide? geho reu zu den neuesten Dingen. Auch zablreiche Variationen derTirektoire dee und vorbanden, ein Kragen. der an den Seiten und hinten hoch und eng ist. vorn dagegen den Hals frei lästt, cn'er nur durch ein durch nchtiges Material bedeckt. An dem hohen, engen Ehoker" ragen vom Kleider-Material ist oft ein schmaler Streifen Pelz benutzt der den Abschlust bildet, was aber meist unbehaglich warm macht. Ma belle in Corduroy und Sammet, ahu lich denjenigen in Wolle, und unge führ ebenso warm, werden von Inr porteuren offerirt und sind reizend für Straszentracht oder als Haus tracht, in Häusern, bis nicht mit Dampf gebeizt werden. Praktischer, als das ganz wollene Für Vormittags, zwecke in schottisch karirtem Material. Kleid ist das Modell in Seide oder Volle und Seide, oder Wolle und Chiffon. Charmeuse ist mehr als je benutzt für das one piece" Kleid für allgemeinen Gebrauch und auch für bessere Tracht, Die Erepe-Arten. l e sonders Erepe de chine. und frcinfc Gewebe oder solche mit etwas rauher Oberfläche find ebenfalls für. den jiueck beliebt. Wanda. G,tt? Anfang. Vermieterin: Ist das Gepäck von dem Studenten, der gestern Abend daS Zimmer gemiethet hat. gebracht wor den?" Dienstmädchen: Das Gepäck noch ) Aie Frau der Meit. Bon Toni D a u d e r st ä d t. Es war da eine familie; Vater. Mutter und drei Sprossen, unter denen ein Femininum. Konnte es schöner sein? Denn den Vater möchte ich sehen, der auf seine Ehegattin nicht stolz ist. die ihm zwei Söhne und in der Mitte zur Abwechslung eine Tochter schenkt. In dieser Familie wurde geschafft von früh bis spät, denn man hatte Garten und Land, trieb Ackerbau und Fedr Viehzucht. Ein einziger Uebelstand machte sich jedoch bemerkbar die Kraft des ManneS wollte nicht aus' reichen, um noch schneller den Gewinn zu mehren, wie es in der Absicht der Frau lag. deren Bestreben eS Tag und Nacht war. zu großem Wohlstand zu gelangen, und so löste sie vor langen hahren schon die heute so oft erwähnte Frauenfrage kurzerhand, indem sie selbst die Zügel ergriff und sie in ihren ni '. häßlichen Händen ziemlich fest-hiel'-. Es glückte auch. Sie hatte Um ficht und einen scharfen Blick sie er, wog beim Verkauf jeden Vortheil, schlug erst dann los, wenn die Kon junktur günstig war. Alles, was ' sonst hübschen Frauen vom Leben geboten wird oder was sie vom Leben begehren, beachtete sie sehr wenig nur Geld und wieder Geld war ihr Denken, das weiche, zarte Empfinden, welches sonst den Frauen eigen, fehlte ihr. Sie hatte jung, eben um zu heirathen, ihren Mann gewonnen, war treu und eine gute Mutter im landläufigen Sinne, bis der Ehrgeiz in ihr erwachte, . der alles andere vollends in ihr erstickte. Die Kinder ja die Kinder! Das sollten große Leute werden, sollten lernen, was ihr versagt geblieben, alles, die sollten eö nachholen. Sie war keine dumme Frau, aber einen anderen Gedanken außer dem: ich muß, und was ich muß. das will ich erreichen! gab es für sie nicht. Kein Streicheln der weichen Kinderhärchen, keine lieben, süßen Mutterlaute, keine Güte nach außen, wie sie sonst jungen Mütter eigen ist, nichts von alledem. Und ihrem Manne gegenüber stark im Fordern und Herrschen, das er auch in seiner Schwäche uno in Anerkennung ihrer Schaffenskraft noch unterstützte. Auch er freute sich, daß aus den Kindern etwas Ordentliches werden sollte, und sah mit staunenden Blicken, wie die Kinder eines nach dem anderen ihre Musikstudien absolvierten. Es wurde mit heißem Bemühen gelernt. Die Mutter selber suchte auf den Tasten ihr Talent zu entdecken. Nichts blieb unver sucht. Doch musikalisch war man in dieser Familie weniger aber vor nehm konnte man ja auch ohne dies werden, so gab sie selbst es wieder auf. Es wurde weitergeschuftet kein Stillstand, kein Zurück, immer vor warts! hieß es bei ihr nur Geld sparen, 'denn Geld ist Macht. Später wenn die Kinder was geworden wenn sich alles geändert wenn man .fein", ohne Spargel und Kohl ver kaufen zu müssen, leben konnte, dann wollte sie alles nachholen und in vollen Zügen genießen, und was sie bis da hin entbehrte schöne, elegante Klei der und goldene Ketten täglich tragen, in Theater und Konzerte gehen. Stun den kamen hin und wieder, wo die Frau doch fühlte, daß ihr Schlaf und mehr Ruhe fehlten. Aber anderen Tages hatte das erz wieder Strom gesammelt, und die Schwäche war der Lssen. Zu ihrem Leid aber fand sie bet den Kindern nicht ein besonderes Talent sie waren folgsam, aber nichts weiter. Hier mußte nun ihre ganze Kraft aufs neue einsetzen; denn das vorgesteckte Ziel mußte erreicht werden. Die Jahre gingen schnell vorüber, die Mutter hatt Thränen und Seufzer 'der Kinder nicht bemerkt, sie hätte auch kein Stöhnen über die allzu schwere Bürde gelten lassen. Andere mußten auch lernen, um weiterzukommen, und mal etwas krank sein, kostete nicht daS Leben. Der Bater war zur ewigen Ruhe gegangen. Auf dem kleinen Dorfriedhof schlief er im Erbbegräbnis. Gotische Spitzbogen Verzierung, die etwas zu hoch gerathen, schmückte die Wand zu seinenHäupten. Es war wohl das Feinste, was hier an künstlerischer Ausführung zu sehen war. Er schlief den Schlaf der Gerech ten. Nur ein einziges Mal murrte der biedere Mann vom Himmel herab, daß feine Gattin die großen. Ländereien, welche er so billig erstanden, für einen Spottpreis verkauft hatte, heute brach ten sie das Fünffache ein. Die Kinder waren nun versorgt. Die Tochter gut modern verhei rathet. Der älteste Sohn hatte eine angesehene Stellung. Beim Jüngsten aber reichten die Kenntnisse nicht weiter als zur Uebernahme des elterlichen Ge fchafts. Mit der Gesundheit ging e bei allen Dreien nicht besonders, sie kamen nicht weiter, es kostete alles zu viü tö mußte zu vornehm fein. Da fragte sich eines Tages bestürzt die Frau: ob sie alt geworden wo daS Leben für sie bleibe? Es kamen jetzt in ihrer arbeitslosen Zeit Augen blicke, in denen daS Blut hämmerte sie las viel vom Glück und fragte sich leise: Was ist denn eigentlich Glück! Wie sieht es aus? Ich kenne es doch nicht! Zwar reichte ihre Phantasie nicht zum weiteren Ausmalen des Unbe kannten aber sie sehnte sich nach etwas. Immer mehr wurde in ihr der Wunsch rege, einen Menschen zu kennen, der ihr alles des Lebens Wissenswerthe erklären möchte einen gebildeten, geistig höherstehenden Menschen, zu welchem sie voller Vertrauen aufblicken könnte. Ganz im geheimen fühlte sie, dasz ihr Herz sich zu regen begann, da4 Herz der alten Frau, die noch so hübsch war und, wie man allgemein aner kannte, so vornehm aussah. Nein, sie war nicht alt! Ist man denn alt. wenn man sich noch so sehr nach etwas sehnen kann? Souffliert nicht 'das Herz dem Verstand seiner Art, sich zu geben? Grünt nicht der Strauch aus dem inneren Mark heraus? Heirathen zwar wollte sie nicht, der Kinder wegen, es war ihr nicht recht klar, was sie gern wollte, und doch wollte sie etwas. Eine erste Position einnehmen, das ginge schon, aber wie wo? Es haperte, trotz des vornehmenWesens, welches sie angenommen hatte, und dem wirklich Gebildeten würde nicht lange verborgen bleiben daß sie die Muttersprache nicht völlig beherrschte. Der Gedanke, daß sie sich deshalb dem anderen gegen über demüthigen sollte, war ihr uner träqlich. und doch lockte es immer der nehmlicher in ihr. Ihre lachenden Augen und etwas Koketterie brachten ihr auch bald einen Freund. Sie schienen sich zu verstehen. Eine leise Zärtlichkeit erfüllte sie mit wonnigem Beben. Die Augen blickten voller Be wunderung zu ihm empor und, o Glück, sie fühlten sich jung. Es war Mai, die Welt prangte im Frühlings schmuck und sie durften gcnicßen. Keine Sorge, keinen Sklavendienst frei, sorglos, mit dem verehrten Mann in den Lenz hinaus, plaudernd und lachend, den blauen Himmel und das Jubilieren bet Ler chen über sich. , Ein später Frühling, und doch so wonnig schönIEr liebte sie. Es war über ihn gekommen, er wußte selbst nicht wie. Ihre liebe Art. sich an zuschmiegen, hatte ihn fortgerissen. Wohl tauchten auch Bedenken bei ihm aus. oft fragte er sich: ist sie wirklich aufrichtig? Niemals wollte sich der Mann eingestehen, daß sie voller Be rechnung war nicht so wie er sie gern gehabt hätte. Der Zwang, den ihr der Gebildete unwillkürlich auferlegte, kostete sie zu viel Anstrengn?. Sie sprachen zwar von Hochzeit und Zu kunft, aber es blieb immer ein leises Aber dabei, so daß er sich oft schämte und meinte, zu weit Zangen zu sein bei der begüterten Frau," die ihn viel, leicht mißverstehen könne in seinen Ab sichten. Seine Stellung gewährte seinen bescheidenen Ansprüchen mehr, als er brauchte. Und sein durch verwandt schaftliche Rücksichten veranlaßtes Junggesellenthum hatte auch seit eini gen Jahren, in denen er frei von Ver pflichtungen war, nicht mehr den Wunsch zum Heirathen in ihm auf kommen lassen. Nur diese hier hatte längst begraben geglaubte Gefühle in ih'.t wachgerufen. Stellenweise ärgerte er sich sogar darüber, kam sich albern vor. nur ' der Gedanke, sie sehender, wissender zu machen, hielt der Wage seines moralischen Gleichgewichts stand. Zwar wurden seine Illusionen durch ihr. Neigung, Mwedes Ding im Re flex ihres früheren geschäftlichen Lebens zu sehen, oft etwas zerstört, doch sie bemerkte das bald und verstand es. seinen leisen Unmuth zu zerstreuen. Er schrieb ihr dann, an die Unterhat tung anknüpfend, doch mußte er sehr bald bemerken, daß sie seine Briefe in keiner Weise beantworten konnte. Sie vermied es, ihre Schrift sehen zu lassen. Ihr liebstes Thema waren die Kinder, von ihren Kindern sprechen that ihr ordentlich wohl, und so pen-1 delte sie in ihren Gefühlen hin und her weil sie bemerkte, .daß dieser hier ihre Kinder mit ganz anderen Augen wie sie betrachtete und es auch nicht ver mied, über dieses und jenes zu reden, und das verletzte die eitle Frau. Seine Bildung bedrückte sie. Ja, der Ver dacht stieg dann in ihr auf, daß nur ihr Geld ihn gelockt haben könnte. Nach einer Szene, in der ihr ganzer herrsch süchtiger Egoismus durchbrach, sagte ihr der Freund Adieu, und meinte, sie würde später noch an ihn denken, sie lächelte nur sie wollte lieber ihren j Idealen" weiterleben. Die Jahre waren vorbeigerauscht. Die Kinder lebten in guten, geregelten Verhältnissen. Sie war mürrisch ge. worden, keines von den Kindern war etwas Besonderes, ' das Bornchmsein hatte der zunehmenden Schwäche wei chen müssen, aber die Kinder kultivier ten s über ihren Stand hinaus. Oben im Altenstübchen wohnte sie nun, das war von den Kämpfen des LebenS übriggeblieben. Die Pflicht für ihre Suppe lag den Dienstboten ob, die Enkelkinder hatten niemals Zeit, von Liebe wußten sie nur am Quartal, denn Großmama zahlte Pension. Und da kam der Gedanke an denFreund, ob der wohl noch lebte, auch wie sie allein sei? Wenn er bei ihr säße, während sie unten lachten und feierten, es könnte dann dem alten Herzen nicht so weh und einsam sein. Ach, so gern hätte sie jemand gehabt Ihm. wenn auch mit zittrigen Händen, eine Birne schälen, sprechen von dem, was ihm sein Herz diktierte, wie gern würde sie hören, ihn jetzt verstehen und liebhaben ohne Hintergedanken.Wie sie ihn damals von sich gestoßen! Heute verstand sie. daß zum Vornehmsem auch vornehmes Denken gehört, und das war es, waö ihren Kindern fehlte. Eines Tages fand man sie hinüber seschlummert keiner hatte ihr den Aedesschweik von der Stirne gewischt Sie wurde sehr vornehm begraben, von kostbaren Blumen war der Hügel be deckt. Bis an die Mauer des kleinen Dorffriedhofs standen die Menschen es sah wirklich sehr vornehm aus. Arme Frau. ; Die Al)r im Kausyatt. Uns Frauen wird im Allgemeinen der Borwurf gemacht, es mit der Pünktlichkeit nicht allzu genau zu nehmen, wenn wir nicht durch einen Beruf gezwungen würden, die festge setzten Zeiten genau einzuhalten. Und wenn wir über unser eigenes Leben und die Erfüllung der täglichen Pfich- ten nachdenken, so müssen wir die Rich tigkeit dieser Behauptung in mancher Hinsicht zugeben. Wie schwer gewöhnen wir uns daran, täglich zu einer be stimmten Stunde aufzustehen und unsere Obliegenheiten zu erfüllen. Wie ungern lassen wir uns den gewöhn ten Pflichtenkreis zerstören, wie wenig kommt es uns darauf an, Verabredun gen auf die Minute pünktlich einzu halten. Wir werden schon fertig, das ist die Devise, nach der wir meistens leben und handeln. Wenn wir ein Kon zert, ein Theater oder sonstige Veran- staltungen besuchen wollen, beginnen wir nur in den seltensten Fällen zur richtigen Zeit mit unseren Vorderer tungm. um ohne Hast mit ihnen fertig zu werden. Lieber stürzen wir unö dann voll Unruhe in unsere Kleidung, ehe wir uns rechtzeitig und in größter Gelassenheit ankleiden. Gewiß, nicht Allen von uns ist es gegeben, derart über unsere Zeit verfügen zu können, daß wir jederzeit Herr über diese sind. Aber auch jene, welche durch keinerlei zwingende Gründe zur Unpünktlich seit veranlaßt werden, vermögen nur selten pünktlich zu, sein, und das kommt wohl daher, daß wir uns gar zu wenig nach der Uhr richten. Wir tragen sie wohl bei uns, und es soll vorkommen, daß sie sogar richtig geht, aber nur selten denken wir daran, uns auch einmal nach ihr zu richten, abge sehen natürlich von jenen rühmlichen Ausnahmen, die es in dieser Hinsicht auch unter dem weiblichen Geschlecht gibt. Sonst aber stehen wir weit hinter den Männern zurück, die von der Schulzeit an ihr Leben mit der Uhr in der Hand eintheilen, und sei es auch nur im Anfang, um die täglichen Ruhepausen und den baldigen Schluß der Arbeitszeit feststellen zu können. Uns Frn aber kümmert keine Uhr, mag sie im Wohn- oder Schlafzimmer oder in der Kliche sich befinden, mag sie in stummer Weise oder durch laut er- schallendes Schlagwerk die Stunde ver künden, uns kümmerts wenig. Und ebensowenig unsere Dienstboten. Das aber ist ein großer Fehler in der ge sammten Haushaltsführung. Wie leicht könnten wir uns dieselbe machen, wenn nicht wir selbst, sondern auch unsere Hausangestellten sich ständig nach den Uhren in unserem Haushalt richteten. Wie kann eine Köchin in der Küche zur rechten Zeit die Mahlzeiten fertigstellen, wenn ihr keine Uhr zur Verfugung steht? Einkauf und Hausarbeit aller Art lassen sich in ganz bestimmter Zeit erledigen, wenn man sie einmal wenig stens genau nach der Uhr berechnet. Auf diese Weise werden auch die Dienstboten vor den ungerechtfertigten und sie meist schwerverletzenden Vor würfen bewahrt, daß sie bald hier. bald dort zu lange gesäumt, bald an dieser, bald an jener Arbeit zu lange zugebracht hatten. Ja, mir will es scheinen, als könnte sich jede Hausfrau viel Aerger mit ihren Dienstboten er sparen, tvenn sie für Verrichtung der täglichen Hausarbeiten eine bestimmte Zeit festsetzte, in der diese erledigt sein munten. Allerdings mugte te ich dann auch jedes Einsprechens in die Arbeit enthalten und die Madchen nicht von ihr zu anderen Verrichtungen abrufen, wie es leider häufig genug geschieht. Wird von Anfang an ein bestimmter Arbeitsplan mit Hinweis auf die Uhr festgesetzt, waS in geringen Abweich unaen in jedem HauSha't zu rmS lichen ist, so wird viel mehr Ruhe und Beständigkeit in das Räderwerk der HaushaltungSmaschine kommen, uns olle Mitglieder, Erwachsene und Km der. werden bald den Segen derselben spüren. Gemeiiinütziges. M a i i e i n z u m a ch e n. Zur Zeit, da der Mais gut in Milch steht, ent. sernt man die Aehren und mischt die Masse gut mit Salz durch. DieS wird ohne Wasser auf ein langsames Feuer gest.llt, bis eS Brühe gezogen 'lat. dann wird das Feuer verstärkt, bis daS Ganze gut kocht. Dann in Gläser füllen, fe-'' zuschrauben, mit dickem Papier umwickeln, so daß kein Licht hinzutritt. Es hält sich sehr gut. Neuralgisch Gesichts schmerzen: .Als ich einst mahn sinnige Schmerzen tagelang erlitte hatte, und kein vom Arzte verschrie venes, und in der Apotheke gekauftes Mittel half, kurirte ich mich aus Heller Verzweiflung selbst, wie folgt: Ich stellte Wasser im Theekessel auf und als es kochte, setzte ich mich davor, hing einen Shawl über den Kopf, ließ nur eine Stelle offen, durch die der Dampf nach der Seite des Gesichtes und des Ohres gelangen konnte. Es war fürch terlich. ich hielt aber aus von 8 Uhr früh bis 2 Uhr Nachmittags. Tann ließ ich den Shawl. wie er war. band ihn fest und ging an meine Arbeit, bis Kopf, Hals, Shawl, Alles trocken un? abgekühlt war. Dann wärmte ich ein dünneres Tuch und band dies um, nur damit ich mich nach dem Dampfbad nicht neu erkältete, später ließ ich eZ ab. Meine Schmerzen waren von 12 Uhr an wie weggeblasen und sind nie wieder gekommen. 2) Für Gesichts Nervenschmerzen (Neuralgie) half in meiner Familie folgendes einfache Hausmittel: Man kaufe Flachskuchen oder zerquetschten Flachssamen nebst kernigem Mehl unö breite davon die bekannten Eatciplasmen. Sobald sich der Schmerz einstellt, legt man sie so warm wie möglich auf die schmerzende Stelle, und fahre so fort, bis sich der selbe verliert, was gewöhnlich bald ge- Ichieyt. : . .; Hefe, aus Kartoffel n. 8 große Kartoffeln, 1 Tasse Salz, l Ta5T ,, 1 u 1 0uul1 UHU j. UHUUIIC neue Hefe. Die Kartoffeln werden ge- schalt und in kaltes Wasser gelegt. In- jiuiu.)ui yllt man ocn .ieieuEi vou .i.:r,.- y. i i cv f. , . rr . , . nr kochendes Wasser bereit: die Kartoffeln reibt man in eine Schussel und alle mal. nachdem man deren zwei gerieben hat, gießt man kochendes Wasser daran und rührt die Masse gut um. so daß sie nicht schwärzlich wird. Sind sie all gerieben, so gießt man noch soviel kochendes Wasser an, daß die Masse, die Konsistenz gekochter Starke hat. Nun kommt Salz und Zucker , dazu. Zwei gute Hände voll Hopfen, die man in einem Sackchen mit kochendem Wasser übergössen und auf den Ofen gestellt hat, seiht man nun,, wenn sie tüchtig ausgezogen sind, ab und gießt das Wasser zu den Kartoffeln. Die gn Masse wird nun in einem irde- nen oder sehr gut emaillirten Topf auf eine Stell des Herdes gestellt, wo sie langsam kocht, 3 Stunden lang unter fleißigem Rühren Mllchwarme abge kühlt ist. rührt man 1 Pfund gesiebtes Mehl erst mit einem Theile dieser Flüssigeit glatt und rührt dann den Rest dazu. Nun setzt man das Ganze 2 volle Tage lang in die Nähe eines warmen Ofens (was bei heißem Wetter nicht nöthig ist), am 3. Tage mischt man 3 Pfund gekochte und ganz fein zerstampfte Kartosfeln ebenso sorg fältig wie das Mehl darunter. Am nächsten Tage zeigt sich dann ein dunk ler, schwerer Schaum auf der Ober fläche. Das Ganze wird nun aehöriz durcheinander gerührt und durch ein Sieb oder einen Durchschlag geseiht, in einen Steinkruq oder in ein anderes passendes Gefäß gegossen, gut verkorkt und verbunden und im kühlen Keller verwahrt. Diese Heft halt sich nun Monate lang im Keller; ehe wan da von Gebrauch macht, schüttele man das Ganze gut auf. Unnöthiger Schreck. ...fteute früli bekam ick die teleara vbische Skachricht. daß' mein Erbonkel gestorben ist." Da und Sie wohl lehr erfchro cken?" ..Natürlich, im ersten Augenblick denkt man doch immer, es sei ein ll gluck pamrn Unterschied. Köckin ,ur iunaen ??rau. welche il'l die orthographischen Fehler im Küchen, bücke verbessert: .Seben Sie. anä- dige Frau, daS ist der Unterschied zwi schen uns veiden: ratnen, wies geschrieben wird, und ich weiß, wie's gekocht wird!" - .