Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 29, 1912, Image 3

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    Cmusi Tribüne. Dienstag den 29. CltoUt 1912,
, OMAHA TRIBUNE
TRIBÜNE PUBLISHING CO.
VAL J. PETER, Prt.
1311 Howard Str. Omaha. Nähr.
t Mi im u cJ'tiWiiMatfilf, .Wurci (J, IWJ
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Art :) CuuifiCM, .UorcA l
Prei bei Tageblatts:
Durch Träger, per Woche 10
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Preis dks Wocheublatt:
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Wochenblatt erscheint Donnerstag.
cwvrj
'AHAJ&'
New York Office, The German Newip
per Allience, 46 Wart 34 lh Lt.
Cmosm. Nebraöka, 29. Cfr. 1912
- tai politische MauIHeldentHum.
das in Gouv. Llldrich seine höchste
Potenz hat, mutz nächsten Dienstag
zl. Grabe getragen werden.
Bürger, erwählt tüchtig und li
terale Männer in die StaatölegiZ.
latur und die Würde, das Gedeihen
und die Freireit des Staates sind
gesichert. -
Die republikanische Partei von
Nebraöka wird, wenn nicht alle An
geiaVst" trügen bei der kommenden
Wahl, in Liren Reihen fürchterliche
Musterung halten und Pseudorefor
mer wie Gouv. Aldrich und Sena
tort-kandiöat .9corriö an die Lust
setzen.
tants Senator John H. More
chead solll? als '(Vollvcrneurs'Kan
didat die Stimme jedes unpartei
iseben Bürgers erhalten. Er ist ein
schlichter Geschäftsmann mit gcfun.
ircn Ansichten, s gerade Gegenstück
eines politischen Maulhelden, wie
er in unsern Kouverneur Aldrich
verkörpert ist .und ein solcher Mann
sollte an die Spitze unseres Staates
berufen werden.
Hätte Präsident Taft den venm
plückten .?andelsvcrtrag mit Cana
ida nicht begünstigt, wiirde er heute
tw den Jarimn-ftaaten des Westens
mnd ' Mittelwestens so gut wie gar
leine Opposition haben. Die ?ar
zurr hatten Angst, dasz sie durch je
Noosevelts klnstckt von unvermetdllcken flßonopolen.
In den Bull Moose Organen
Lloosevelt sich über seinen Entwicklungsgang als Politiker äußert.
In. kurzen Worten gesagt, ist es
tcilung der Verhältnisse, der Einflüsse auf ihre Gestaltung und der Wir
kulig der Einflüsse in einer fortlaufenden Kette irrtümlicher Auffassung!
sich befunden, jetzt aber den K?rn der Sache erfaßt hat, und nun als Füh
rer der dritten Partei das endgültig Richtige vertritt.
... Wir alle haben unsere Ansichten geändert", läßt der Interviewer
Herrn Rooscvclt sagen. Deswegen ist die FortschrittsPartei da. Kaum
Einer ihrer, Anhänger, der nicht ein
Wir alle wurden in unserer Kindheit mit der Idee erzogen, daß der
Erfolg daZ Ideale und Tugendhafte sei. An den, der keinen Erfolg hatte,
dachte man nicht, um ihn kümmerte man sich nicht. Mitgefühl äußerte
sich in Mildtätigkeit. Volkswirtschaft war statistisches Material. Politik
war Sache des Kopfes; Gefühl und Herz kamen dabei nicht in das Spiel."
Tann lernt er als Legislaturmitglied die Korruption der Gesetzgeber
kennen, die Gesetze nur passieren, wenn sie geschmiert werden. Als Gou
verneur das Großgeschäft, das Gesetzgeber in seinen Diensten hat und sie
.abliefert". Als Präsident, wie jede ehrliche Reform irgendwo ein großes
Interesse störte, das etwas Krummes und Unrechtes tat". Wie die Rich
ter. die er auf Empfehlungen von Anwalts, und Handelskammern ernannt
hatte, in ihren Entscheidungen von anderen Rücksichten geleitet wurden als
denen des Rechts und der Gerechtigkeit. Und jeden der drei Faktoren hat
er ursprünglich für gut gehalten. Und so sei er Schritt für Schritt
U der Ueberzeugung von der Notwendigkeit von Initiative und Ncferen
duin. direkter Senatorcnwahl und der Revision der richterlichen Entfchci
düngen gekommen.'
Auch zu der Absicht, den Wettbewerb wiederherzustellen, wo das mög
lich sei. Aber es gebe Monopole, die nicht zu hindern seien. Es würde
nichts helfen, den Stahltrust in drei Teile zu spalten, mit Morgan, Rocke
scllcr und Carnegie an der Spitze von je einem Teil, die sich ganz privat
über Preise einigen könnten. Tie Teilung des Oeltrusts habe nichts ge
holfcn. Seine Ansicht habe schon beim Verlassen des Weißen Hauses dahin
festgestanden, daß sie durch eine starke Regierungs Kommission überwacht
werden müßten. Achnlich wie die Banken.
Das ist der Punkt, an dem wir bei der Einleitung wieder anknüpfen
wellen, in der Herr Rooscvelt an Beispielen zeigt, wie er sich immer über
Einflüsse und Wirkungen getäuscht und aus der Enttäuschung gelernt habe
wi citt cn...: ju:....,. m,c -..i nv c:. n i
WJtft i;uu sie o.uuju)tU""g "
doch nicht' verhüte können, daß die N. A. Clearing House Association
absolute, unbeschränkte Herrschaft über Leben und Tod der meisten andern
Banken, und damit über das Wirtschaftsleben des Landes, hat. Daß sie
den Kredit aller Landesteile beherrscht. Daß sie alle Eigenschaften eines
Monopols besitzt, von dem alle anderen abhängig sind. Gewissermaßen
das Zentral Monopol geworden ist. Große neue Unternehmen bcdür
fcn seiner Genehmigung. Privatbetriebe, die monopolisiert werden sol
len, erhalten von dort ihr Todesurteil. Eines ist jetzt in Vorbereitung
gegen die freie öffentliche Meinungs Aeußerung einer vielgestaltigen
unabhängigen Presse. Das ist die Wirkung deS Mittels gewesen, das
Herrn Roosevelt als Vorbild dient. ES hat im Bankwesen nichts von dem
verhütet, waS in den Industrie Monopolen Herr Roosevelt mit ihm der
hüteii zu können behauptet.
,US scheint. Herr Roosevelt ist in seinem Werdegang doch noch nicht
so. wie er glaubt, über die Zeit der irrtümlichen Auffassungen hinaus,
und wenn er gewählt werden würde, nicht über die der Enttäuschungen.
Wenn er die hinter sich haben wird, ,dann wird er wahrscheinlich doch zu
dem wirklichen AbhilfLmittel gelangen, der Beherrschung der Rohmaterial'
Rucllcn, wenigstens zum Aeil, und der Verkehrswege durch die Regierung.
Oenn daS geschieht, werden wir keine Monopole haben, die , nicht zu
hindern sind." Und erst dann wird er das für den Augenblick endgültig
i7.:tie vertreten. ' .
nen Handeleverrag an den Vettel
stnb gebracht ttvrden wurden. Merk
würdig ist nun, dasz eben wiese Jar
wer jetzt drohen für Noosevelt und
die dritte Partei zu summen, wo
durch sie nichts anderes erreichen
weroen als Wilson jum Siege zu
Verhelfen, trotzdem ihnen dieser ei
neu niedrigeren Zoll in Aussicht
stellt als niit Canada bei Annahme
des Vertrags in Urast getreten
wäre. die Politik ist voller
Widersprüche.
Trinkwasser nnd Polkol,i,gicc.
Nackidv'in nun den Eisenbahn und
Tanipsschisf . Gesellschaften A'rbo
len worden m. Trinkbecher zuiu
lebrauch für Jedermann neben dem
Trinkwasser BeHalter aliszuitellen
wendet der öffentliche Sanitäts
Dienst seine Aiifinerksamkeit dein
Trinkwasser selbst zu.
Allen -Eiwibahn. und Dampf,
säsiff-Linien ist eine Verordnung zit
gestellt worden, die den schriftlichen
Nachweis fordert, das; alles für das
Publikum bestimmte Trinkivasser in
Bahnzugen und an Bord von chis
scn von den Sanitäts-Behörden dcö
taateS, aus dem es bezogen wurde
als durchaus rein erkannt wurde
Auch das EiS, das zum Whlen
des Trinkwasscrs dient, unterliegt
derselben Bestimmung. Tie War
ser-Bchälter müssen einmal in der
Wocke niittels heißen Danipfcs ge
reinigt werden.
Die zweite Berordiving ist eben
so nothwendig wie die erste. Je
der, der eine Reise unternimmt,
weifz, mit welcher Sorglosigkeit das
Trinkwasser behandelt wird. Tie
Behälter sind oft unsauber. Das
Wasser wird in schmubigeil Wagen
tranöportirt und das Eis, das zum
fiiihlen dient, wird oft über den
unsauberen Bahnsteig geschleppt,
Schlichlich wird es von unsauberen
Händen in den Trinkwasser-Bchälter
geworfen.
nreitlch, oie iiniute, oas znin
Kühlen des Wassers dienende Eis
über den Bürgersteig zu ziehen, ist
nicht allein an Bahnstationen oder
auf Dampfbooten vorherrschend, nian
kann dies täglich m den Strafen
der Stadt beobachten.
Die neue Negel dez SanitätS
Dienstes ist schon deshalb zu preisen
weil Bahnzüge und Schiffe dairch
viele Theile deS Landes fahren, die
in irgend einer Weise infizirt sind.
erscheint ein Interview, in dem
das Bekenntnis, daß er in' der Beur
Bekehrter ist."
iwuiuiutjea iu gm. uiw jic i;ui
!', IM Micionng.
?ebachtn,n tinti linder in bei
dklsch.,l Reich,l,nx,stadi.
,MN da Schicksal dazu der
dämmt, Tagen der Hitze in der
Großstadt zu verweilen, der wäh'e
Berlin!", mit diesen Worten beginn
er Englände.? . Ward Price eine
'yetrachtung über da sommerlich
Berlin. In diesen Tagen enthüllt ein
leise von London nach Berlin der
ikundlegenden Unterschied der beide?
Nationen: im Sommer, in den
HundStaaen. da offenbaren sich dik
?len und da j?iit es sich auch: bal
sieben deS Engländer wird w allk'r
"on der Konvention behrnscht; bet
berliner aber ist vor allen
.praktisch. praZtisch in feinet
Kleidung. seiner Ernähruni
seinen Gewohnheiten. In der vergan
genen Woche der großen Hitze war un
bestreitbar der Berliner der kühlste
Stadtebewohner von ganz Europa
Man gehe an einem heißen Morgen
über d Linden: man mag glauben
tn emer tropischen Hauptstadt zu wci
len; die Männer tragen dünne graue
oder gelbe Anzüge auS Seide oder
Alpaka, der Panamahut ist die Regel.
die grauen aber erscheinen auf der
Straße m leickten duftiqen Musselm
kleidern. wie die Engländerinnen sie
nur auf dem Lande im Garten zu
Iragen wagen würden: mit kurien
Aermeln. tiefen AuSschnitlen. wah
rend die kleinen Modeeitelkeiten, als
da sind Korsett und Hochschuhe bis
zur Herbstzeit dahelnkgelassen werden.
Den höchsten Segen aber bring
nach dem Urteil deS britischen Beob
achterS die Berliner Vorliebe für luf
tige Kleidung" den Kindern. Hiek
lassen die deutschen Eltern die engn
schen Mütter fast als unmensch'
lickze Tiirannen von Brauch
und Sitte erscheinen. Di;
Kronprinzessin kleidet ihre kleinen
Söhne in leichte dünne Diniken, die
im Halse ausqeschnitten sind: dazu
cne kürzesten Hoschen, so daß die klei-
nen Arme und Beinchen vollkomm?'
frei und kühl sind. Und die arös,e
ren Jungen gehen ohne Strümpfe
'nd tragen weißleinene ausgeschnitten
Matrosenanziiqe. Und nirgends sieb'
man in Berlin ein Kind, daß nich
kühl, luftig und bequem gekleidet ist.'
Und parallel mit dieser Berliner
Philosophie der' Kleidung, die nach
der Meinung Ward Priees auf dem
!?undamentalsak beruht:?! großer die
Hitze, je mehr Kleidungsstücke lege ich
ab , gehen die sommerlichen Lebensge.
wohnheiten. Man ißt abends möglichst
im Freien, niemand bleibt dabeim, je
der will in die Luft; wir fahren zu
Tausenden nach Wannsee oder an den
Tegeler See, und dort baden wir und
fahren Boot und wandeln spazieren
und essen, und alles das in einer Ko
stümiernnq, die in England sofort zur
Folge haben wurde, daß der nächste
Schutzmann uns schleunigst mit einem
Sack bedecken und dann zur Ponzek
wache schleppen würde."
Die behagliche Verwunderung und
das Staunen des Engländers aber er
reicht den Gipfel, als Ward Pri
einem Berliner Luft und Sonnenbad
einen Besuch abstattete. .Als ich die
unvermeidliche Gartenwirtschaft durch
schritten und den Badeplatz erreicht
hatte, da ich muß es gestehen
erhielt meine englische Abhänaigkeit
von der Konvention einen harten
Schlag. Hier, im Sande oder auf
dem Rasen, standen und lagen viel
leicht 40 Männer aller Jahresklassen
von 4 bis 70 Jahren ; und sie alle
waren unbekleidet bis auf ein Kostüm,
wie es vielleicht im Paradies Vor
sckirift gewesen wäre. Und alle diese
Manner waren so kupferbraun, daß
ihnen nichts Eurovaisches mehr anzu
haften schien. Nachdem ich mein Stau
nen überwunden hatte, sehte ich mich
wie die anderen ordentlich hin. und
es war sehr angenehm, von der Son
ne gewärmt zu werden. Und sicherlich
war es auch nicht die Schuld des
Sonnenbades, daß ich dabei gerade
auf den Ameisenhaufen der Anstalt
geraten war. . .
Der geladen Revolver
de Gatten, den dieser fahrlässiger
Weise unier seinen Effekten aufbe
wahrt hatte, brachte der 17ahngen,
erst seit zwei Wochen verheirateten
rau Catharine Perry in Hartford,
onn.. den Tod. Der Revolver fiel
auf das Bette der jungen Frau, als
Herry ein Hemd aus einem Schubfach
nahm. Ehe noch der Gatte Gelegen
heit hatte, die junge Frau zu warnen,
hatte diese die Schießwaffe zur Hand
genommen und, in den Lauf blickend
berührte sie den Drücker. Im nach
stn Augenblick kracht ein Schuß und
Frau Perry sank blutüberströmt in
die Kissen zurück. Die Kugel hatte
chre rechte Schläfe durchbohrt; sie
war auf der Stelle tot.
or rurzem faftfc I!
HM bort Gakknd H tzS'Mk!
Bluffs. JaeZ, Entasch, fei
in neue Banknote ü'ril vnchuri
5hetf8 enthielt. Ein! Karle k Hi
Tasche gab zu erkenne, daß dieselbe
Dr. Woldg Kichardton tir-o
2)ork gehörte. HM gab diestloe mit
dem Geldk der Sparbant in Csuncil
Bluffs und Richards wurde van
dem Fund benachrichtigt. Derselbe
war zur Zeit tn Omaha und gab dem
ehrlichen Finder Z100 Belohnung.
,cr iwMPiiuiuj xuuntt.
rrf fcrffjrlrnfi zwlsch kkd an
K(rk-i'nd(n.
In nächster Zeit wird ln Lönd,-
neuer Tbemsetunnel erosfn't, d'
oolwich . Tunnel, der einen neu.
'erkehrSweg zwischen dem Sü
'nd dem Norden London herfiel:
'r verbindet im Osten der Stadt d
'rkehrreiche Nord, und Slidwool
'ch. dessen Verkindi'ni bisher ei
.'ährte vermittelte. Diese war abe
'o in Ansk"ch genommen, daß ma"
'ren jährlichen Verkehr auf o&
Millionen Fiißiänger schätzte. Dr
-eue Tunnel snfl ebenfalls nur für
-ußgänger bestimmt sein; er ist ei
"a einen hnkben Kilometer lang und
''ier Meter breit, seine Gesamtkgste,'
etraaen gegen $400,000. Man hat
sen Bau im Dezember 1910 begsn
nen.
London hat früher als irqendeire
andere Stadt in Europa mit dem
Ban solcher Unterwasserwege begon
nen und besttzt jetzt, wenn man die
Linien seiner Untergrundbahnen da
zu rechnet, acht Verkehrswege unier
dem Wasser, von denen vier dem
Verkehr von Wagen und Fußgängern
dienen, nämlich der Blackwall Tun
nel. der im Mai 1897 eröffnet wur
de. dn Greenwich.Tunnel vom Au
gust 1902. der Rotherhithe . Tunnel
vom Juni 1908; zu ihnen- kommt
nun hinzu der neue Woolwich.Tun
nel. Alle diese Verkehrswege liegen
ausnahmslos im Osten der Stadt,
wo sie zur Beförderung der in den
Docks und Häfen beschäftigten Men
schenmassen notwendig sind. Schon
im Jahre 1809. also vor mehr als
hundert Jahren, hat man einmal ei
nen freilich vergeblichen Versuch ge
macht, unter der Themse eine Ver
bindung zwischen Nord und Süd
london herzustellen. Die Sache mußte
nach einigen ernsthaften Bohrversu
chen aufgegeben werden? die techni
schen Mittel jener Zeit reichten nicht
aul, um mit den Schwierigkeiten fer
tig z werden.
Erfolgreich wurde die Sache dann
erst wieder aufgenommen durch den
Ingenieur Jsambard Brunel im
Jahre 1822. Der begann feinen
Tunnel in der Gegend von Rother
hithe etwa in einer Tiefe von 18 Me
tern; für die Bohrarbeiten bediente
er sich der damals neuen und vielbe
wunderten Methode des Schildes, die
er gewissen Insekten bei ihren Boh
rungen im Holz abgesehen haben soll.
Der Bau dieses Themfetunnelz dau
erte nicht weniger als 17 Jahr, und
wure durch verschiedene Unglücks
fälle gehemmt. Einmal brach daS
Wasser der Themse herein und zer
störte einen großen Teil der Arbei
ten; bei einem zweiten derartigen
Unfall verloren mehrere Arbeiter ihr
Leben, und nun hatte Brunel mit
solchem Uebelwollen und Mißtrauen
zu kämpfen, daß die Arbeit sieben
Jahre lang überhaupt ruhte. Aber
im August 1841 war der Tunnel, der
etwa 360 Meter Länge hatte, doch
fertig und wurde dem Verkehr über
geben. Er aalt natürlich als eine
große Merkwürdigkeit und war der
erste tnner Art vx Europa. Das
Publikum bezahlte jedesmal einen
Schilling Weaeaeld. am Sonntn
war er geschlossen. Als besonder
praktisch für den Londoner Verlebe
erwies er sich aber nicht, und heuie
tient dieser alte Tbemsetunnel keinem
Verkehr deS Publikums mehr, fon
vern nur als unterirdischer Vr
kehrSweg für die Straßenbahnw,i
gen der Ost London Trambahn.
Das Land der elektnsche Bahnen.
Sataxfenng der bebrütenden Waffer
friste dn SSitteiz.
Da die Schweiz von allen europäi
sch Ländern über die meisten nutz
bar Wasserkräfte im Vergleich zv
ihrun Flächeninhalt verfügt (in
Eknidinavien fallen auf den Geviert
kilometer 18 Pferdestärken, in bei
Schweiz 36 Pferdestärken, also ge
rade das Doppelte), so konnte de,
Ausbau von elektrischen Bahnen auch
am schnellsten fortschreiten. Du
Schweiz läßt demententsprechend in
dieser Hinsicht alle anderen Staaten
hinter sich. Von den zuletzt gebauten
elektrischen Bahnen ist vor allem dik
Lernina Bahn zu nennen, die 60.4
Km. lang ist und in den Jab-
ren 190710 gebaut wurde. Sik
verbindet die rhätischen Bahnen der
Schweiz mit der Valtelmabahn Jta
lieni, stellt somit die kürzeste Ver
bindung deS Ober Engadins mit
den oberitalienischen Seen her
und ist die höchste Adhäsionsbahn
Europas. Die Bernina Bahn hat
nur einige kurze Tunnels, so daß aus
der ganzen Strecke der schöne Ausblick
auf die Firnenwelt deö Ober En
gadinS und die reiche Pflanzenwelt
deö VeltlinertaleS gewahrt bleibt
DeS GefälleS von 70 v. H. wegen sind
die Motorwagen, um mit 18 Stun
denMometer fahren zu können, mit
viererlei Bremseinrichtungen versehen
cte Jnstsnshaitung dieser Bahn er-
rröert hohe Rosten, besonders irr
linier, wo rotierende, von Dampf
komotiven geschobene Schneepslü
e Bahn frei halten müssen.
Die elektrisch' 'betriebene Bahn L
MerMHAS'Lm.c lan.
und d! 8 Km. lange Linie Lu
gano Dino hat die gleiche Spur,
weite, Anlage und Ausrüstung wie
die erst're. Durch fe Misorertak
Zieht die elektrische Bahn Äellinzona
Mesocco mit 31,5 Km. Länge
Sie ist die erste elektrische Bahn, die
mit einer Gleichflromspannung ton
IftX) Volt fahrplanmäßig betriebet
,oird. Bemerkenswert ist, daß auf
der Stre Locorno Bignaöco im
Sommer 19t 1 eine zweiachsige elek
irische Lokomotive in Betrieb gknom
men wurde, die in dct Hauptsache
folgende Einrichtung hat: Em hoch
gelegter Emphasen Wechselstrom
motor von 250 Pferdestärken Stun
denleistung überträgt seine Bewegung
mittels Zahnradllbersetzung (Pfeilrä
der) auf eine Bindewelle, und von
hier aus mittels Kurbeln und Schub
stanzen auf die beiden Achsen. Auf
dieser Bahn wurde zum erstenmal die
Rückstrombremsung mit EinPhasen
Wechselstrom Praktisch erprobt. Von
dein Städtchen Martigny geht eine
elektrische Bahn nach Ehamoniz und
eine nach OrsiereS. Die Bahn nach
Chamonix ist eine Gebirgsbahn mit
17 Km. Länge und hat im letzten
Teile Zahnradbetrieb mit einer Stei
gerung bis zu 200 v. T.
Wichtig ist dann vor allem der
Plan der Elektrisierung der Gotthard
bahn, die verstaatlicht ist. In Aus
ficht genommen ist, mit der Berg
strecke Erstfeld BiaSca zu begin
nen, weil die Rauchbelästigung dort
am empfindlichsten ist und der elektri
sche Betrieb auf dieser Strecke sich al
besonders wirtschaftlich gegenüber
dem Dampfbetrieb erweifen wird.
Diese Strecke (90 Km. ) soll in zwei
Lbschnitten zur Ausführung gelangen.
Zur Erzeugung der erforderlichen
Energie für den elektrischen Betrieb
der Strecke Erstfeld BiaSca ist die
Herstellung eineS Kraftwerkes an der
Keuß bei Amsteg. vorgesehen. Außer
diesem Kraftwerk sollen weitere in
Göschenen und Waffen errichtet wer
den.
Weberameiscn.
Merkwürdige Abart der Familie der
Ameisen.
Eine der merkwürdigsten Sippen
in dem merkwürdigen Bolle der
Ameisen sind die ostindischen Webet
ameisen (Oecophylla Smaragdina).
Sie haben ihren Namen davon, daß
sie zum Bau ihrer Nester grüne Blät
ter zusammenspinnen. Als Weber
schiffchen benutzen sie dabei ihre eige
nen Jungen, die den Eiern ent
schlüpften Larven, die sich durch den
Besitz außerordentlich großer Spinn
drüsen auszeichnen. Prof. Doflein
hat vor einigen Jahren nach eigenen,
auf Ceylon gemachten Beobachtungen
geschildert, wie die Ameisen einen
Riß in ihrem Neste zusammenflickten.
Einige von ihnen stellten sich in einer
Linie neben dem Spalte auf und
zogen dessen Ränder zusammen, in
dem sie sich auf der einen Seite mit
den Beinen feststemmten und den ge
Lenllberliegenden Rand mit den Ober
Weiblicher Eigenthümer
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Nogrr Brlöhahan, bisheriger
dibalö (forionat Lieaa'l 9iica.
Niegc. Zrau Britton. abgesetzt war
jährigen Kontrast abgeschlosst'n und
girt. Er erhält $10,000 das Jahr
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kiefern erfaßten. ' Dann kamen an
dere Arbeiter herbei, die Larven zwi
chen den Oberkiefern trugen. Sie
ühren die Larven rasch wie Weber
chiffchen von einem Rand deS Risse!
zum anderen hin und her, wobei sie
auf jeder Seite durch Auforü-'en deS
LarvenkopfeS den ausgeschiedenen
Spinnfaden befestigten. Mit diesen
Bewegungen fuhren sie solange .fort.
bis ein seidenartiges Gewebe entstan
den war. daS die Ränder zusammen
hielt. Bei gewissen ameriknnisch'N
Ameisen hat man die gleiche Ge
wohnheit beobachtet.
Von der asiatischen Weberameise
(Oecophylla) weiß Edw. Jacoblon in
Camarang (Nordkuste von Mittel
java) neuerdings zu erzählen, daß sie
stch eine große Zahl von Insekten zur
Erlangung ihrer süßen AuSscheivun
gen hält. Unter diesen .Milchkühen
befindet sich auch die Raupe eineS zu
den Blaulingen gehörigen Schmet'
terlingS, der .Hypolycaena Erylu?
God". Auch von deutschen Ameisen
ist bekannt, daß sie nicht nur mit
Blattläusen, sondern auch mit Bläu
lingsraupen auf gutem Fuße stehen'
sie lecken einen Drllsensaft, den diese
aussondern, begierig auf und schützen
ihrerseits als kampfbereite Berteidi'
ger ihre Freunde vor dem Heere der
Schmarotzennsekten, die bestrebt sind,
ihre Eier in den Naupenkorper zu
legen. Auch die Puppen erfreuen sich
noch der Fürsorge der Ameisen, und
die Raupen suchen zur Berpuppung
die Nähe der AmeisenneKer auf. ja
kriechen sogar in sie hinein und wer
den von den Bewohnern gern gedul
dct,
Eine ähnliche, aber vielleicht noch
engere Lebensgemeinschaft besteht in
Java zwischen Oecophylla und Hy-polycaena-Raupe.
Die Ameisen be
schäftigen sich fortwährend mit den
Raupen. Durch Streicheln mit den
Fühlern veranlassen sie sie, aus einer
kleinen Oeffnung am Rücken Flüssig
keitstropfen abzusondern, die sie be
gierig ablecken. Die Flüssigkeit muß
in beträchtlichen Mengen ausgefchie
den werden, da die Raupen den gan
zen Tag hindurch bald von der einen,
bald von der anderen Ameise um
eine Spende angegangen werden.
Schon die jüngsten, eben ausge
schlüpften Räupchen werden von den
Ameisen besucht. Die Gäste lassen
ihren Wirten eine sorgfältige Pflege
anqedeihen; fortwährend kriechen sie
zuf ihnen herum und scheinen sie
durch Ablecken zu reinigen; auf die
Puppen, die durch ein feines. Gespinst
an den Zweigen der Nahrungspflanze
der Raupe (Vangüeiria Spinosa
Rorb.) befestigt sind, wird die gleiche
Sorgfalt verwendet. Das Merkwllr
diqste an den Mitteilungen Jacobsons
ist nun aber, daß es ihm nicht glückte,
die Raupen mit Ausschlust der Am
sen bis zur Puppe zu züchten, wäh
cend die Zucht immer ausgezeichnet
lang, sobald den Ameisen der Zu
tritt zu den Raupen gestattet wurde.
Diese scheinen also zu ihrer EntWicke
mng die Gesellschaft der Ameisen
gar nicht entbehren zu können.
einer Bascballriege.
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den. ' Bresnahan hat einen vior
ritt Jahr als Geschäftsführer fun
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