Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 22, 1912, Image 2

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I HgTlflt Dwtjt Ttllknu .
,::rt Cftubtrftft.
Mönchen. Ende Septbr.
tlr.d wied?r finden da draußen fei
5':r'Z. wieder rufen und brüllen die
ruf, und wieder sind taglich alle
l,,Un, oll BUrpaläst Kit aus den
l,': PKK besetzt.
nn wägend des Jahre vom Cito
trtfeft gesprochen wird, dann lachein
wir und meinen, daß et eigentlich für
nsen Gäste vom ü.'ande sei. al woll
te.i wir un al Großstädter ob diese
.. rohen Jahrmärkte entschuldigen.
l;r . 52?t feilen während der anderen Zeit
sogar schon den grünen Plan in Bau.
Parzellen auf in MagistratSdebat
ten, mit in erregten Stammtischge
sprächen; und wenn ein fremder d
Budenstadt im August schon wachsen
siebt, so suchen wir angestrengt seine
Qlictc auf die nahen Bauten der 0t
werbeschau zu lenken.
Endlich steht diese Stadt de Ver
cjflügen! fertig da. In den nächsten
Tagen soll sie eröffnet werden. Rein
alt kritisch veranlagte Menschen be
schlßen tttr.si zu durchwandern, um
nach dem Rechten zu sehen.
Und dabei geschieht alljährlich die
) selbe Wandlung in unS: da wir den
. Feftplatz erblicken, da wir uns selbst
noch als Oppositionelle mitten unter
dem Strom von Naiv-Genießenden
befindnl da beginnt sie un doch
in wenig ob der Größe der Anlage, ob
dx. Stärke des Lärme zu imponirm.
' Wr meditieren, wir denken ange
ktrenat nack. wie vielen Hunderten von
Menschen dieser viezehntägige Festzeit
Arbeit und Brot giebt, w viel Hos
fn, in den- Augen oll' dieser Buden
KsiKer und Hausierweiber steckt -
trnd fühlen uns als weichherzigk Men-.
schen de gk, aoer noq immer niaji
überzeugt.
Oktoberfesk-Rummel! Festgefügt
steht die lange Reihe der Bieraus
, - schnnkbauten dar, die jeder Witte
runaslaune trotzen, die vielen Taufen'
den ein Tach und manche Maß bieten
können, umaeben von schnell aus der
Erde aei'tainvften. mit riesigen ftöf)
xm bestellten Gärten. Irinnen sind
olle Vläde dicht besevt. Tie drallen
Kellnerinnen in phantastischem 7iet
schmuck schieben die Arme voll Bier
früge einyer. Vom Podium tönen die
Weisen der Kapelle, Cborlieder er
schallen Menschen drängen und sto
fcen sich durch die Gänge. Schweins
Würfel, am Rost gebraten, entsenden
i&ren Duft überallhin, und die gemor-
dete pannung wird im Triumph als
Lockartikel durch den -aal getragen
Längs der Wände . lausen, sorgsam
durch Eingänge markirt. die Logen
,md Lauben für die Stammtische und
Vereine.
Trauken reiht sich Bude an Bude
' " Straßen an denen fliegender Stand
neben fliegendem -tand steht, auM
kiäust mit Lebensmitteln! Tann fcl
cicn die Hauptreiben mit den Jahr
marklöbudcn: noble, neue, oft sogar
künstlerische Bauten, deren Attraktio
neu ihren Besuch wegen der sinnvollen
Waschinerie haben, kleine jirk!e
Kinotbeater. Tchiekbudcn, Völker
ick'all, Abnormitäten und dazwischen
stellen die Strakenkändler mit den
neuesten Nichtigkeiten, die reißend ad
gcden. Alles ist hier vertreten, von der
, Ansichtskarte , bis zur Imitation de
ewig wackelnden Gans.
Und alle JaKre wächst und vergro
, , fceri sich das Fest. Die Bauleitung
dat Mühe, den zur Wiese drängenden
Zierantcn neue Platze anzuweisen.
Das Oktobersest hat seine mehr al
duiidcrtiährige Tradition, aber e
- dat verstanden, mit der Zeit zu geben
Hauptattraktionen sind heute gai
moderne Schaustellungen, die ohne
Mcschin? und Elektrizität nicht best:
Im können: sie sind meist nicht ir
Münibcn geboren, wie der Lunaball
wie der urfidele Tanzboden, wie der
Cirkus Schumann, wie die Volker
schau Tripolis in München", wie die
Ausammengewachienen Zmümge und
. Schwester Blatschek mit ihrem Kinde.
Sie sind schon in anderen Städten
gewesen und sparen sich ihren Mün
ebener Besuch juit zu diesem ffe,te au
Und so kommt es, daß der Münche
ncr einmal im Jahre in vierzehn Ta
nackbolen muß. was andere
Großstädte an ähnlichen Dingen in
einem ganzen Jahr zu sehen vekoin
ien.
Uebersieht man das Rielenvcrgnü
naSoroaramm der Festwiese, das
Zdatlachlich ein Extrakt aller Volksver,
nügungen der Welt ist, so kann man
dabei auch die Volkspsyche in ihrer
anxen erfreulichen Naivität studie
reu. Denn'erst muß man zum Lachen
und zum Schauern reif sein, muß alle
dummen Alltagsgedanken ablegen, ehe
man hier genügen kann. Was lockt s:c
om meisten, aus was fallen s im
' mer herein ? Vor allem ist es das
fremdländische, das sie anzieht,
Menschen aus anderen Gegenden, wo
es keine hohen Miethshäuser, keine
Weißwürste, kein Bier gibt, wo die
Trambahnen nicht dahinsausen: die
muß man gesehen haben. Dann sind
ei immer Zwerge und Riesen Leut-
chen, die über oder unter das Normale
gewachsen sind, die bestaunenswerth
erscheinen. , Und gar Naturwunder!
Dinge, die anders ausfielen, als sie
sollten. Wer wollte in vorgerückter
Stunde als echter Mann nicht auch sei
nen Muth zeigen, und sich in Hexen.
tZZtn, in verzauberte Mühlen, zu Tod
7. Teuf! hineinwagen, zumal, wenn
rr krciß. daß alles Ulk ist.
O lebe die Kraft und der Muth und
''; '.lichkeit. In Stunden nai-
ver J:Gde renommirt man mit ihnen
am lievkn. Ob man schießen kann,
ob mail uberbaupt in Gewebr halten
kann? Urlauben Tie! Mo ist direkt
ein Miisierschütze. Dlechene Orden
werden euch bald die Brust de Kunst
schützen lohnen. Wie viele, wa man
sich fonk nicht leisten kann, wird einen
da in ai derer Form vorgetäuscht. Ein
Reitpferd ist eine kostspielige Cache,
ober für 50 Pfennig kann man im
Hippodrom den Damen und den Her
nn der Begleitung fchon al (Belegen
heitireiier imponiren! Auch der Flug
soort ist schön, aber man muß Geld
und Zeit baden, um sein Leben rifki
ren zu dürfen, Auch dafür ist Ersatz
in Menge da. Man besteigt die Aero
plan Karusselle, zahlt eine Kleinig
teil und weiß todtslcher. daß man vom
Beden wegkommt, die kreisrundes.e
Schleife bekdreibt und sich nicht da
Genick brechen kann.
In den theuren Zeiten ,fl der Nu
chknzetlel der braven Hautsrau e,n
wenig monoton geworden: Da Huhn
im Topfe ist ein rareS Ding. Desto
chraraffenlandahnlicher erscheint dem
Wiesenbesucher die Avenue der Huh
nerbratereien, wo sich ganze Kompag-
nien von .Hendel knusprig gold
braun am elektrisch betriebenen Spieß
drehen. Aus offenem Kohlenfeuer bra
ten die Fische und die Filetstucke. Wem
st es da zu verargen, wenn er lein
Geld nicht anschaut und seinen Appetit
an solch einem saftigen Kannibalen
braten stillt?
Die theuren Zeiten machen betrieb
am und erfinderisch, lassen manchen
an inen schonen Nebenverdienst den
ken. Gerade am Oktobersest kann man
da wieder sehen.
Da humpeln alte Weiblkin herum
von Tisch zu Tisch mit einem Körbchen
Brot oder Brekeln, mit einer quije
voll Radieschen, mit Ansichtskarten
Geduldig stellen sie sich auch in ganzen
Reihen vor die Eingange zu den gro
ßen Wirthschaften, damit der. der sie
betritt, ja gleich vorher bei ihnen seinen
Brot- und Mundvorratd deckt
Die italienischen Modelle von der
Akademie bieten neue italienische Nüss
dar, der Hausknecht von der nächsten
Straße holt sich einen schein uno
schleppt eine Tezimalwage auf den
Fcstplatz: vielleicht läßt sich einer für
ein Fünferl" bei ihm wiegen, vor und
nach dem Wiesenbesuch. Kurz jeder
sieht zu. am Vergnügen der anderen
in wenig pekuniär betheiligt zu sein.
Darum soll München ruhig sein
Oktoberfest weiter abhalten. Tausend:
leben davon. Tausende freuen sich da-
rauf, und die paar Hundert, die darauf
schimpfen, die sind m Ernstfall alle
draußen zu treffen. Man muß nur
gegen sechs, wenn die Bureaus schlie-
ßen, einmal beobachte, wie die Men
schen hinausströmen: Herr Grandl
bauer, der Nörgler, genau so wie Bru
der Leichtsinn und der alie Münchener
Privatier ebenso wie der hierher der-
schlagen Norddeutsche oder Auslander.
Im Jahrhundert der Arbeit braucht
man sich einige Stunden lang naiver
Lebensfreude nicht zu schämen, sie pul
bern das Blut auf, machen jung und
frisch und spornen zu neuen Arbeits
thaten an. Denn es wird trotz alledem
trotz Oktobersest, trotz Märzenbier und
ie oh'lkdikt die rasche Entwicklung t
tet Kultur zu danken. Ein gen!!
Grundlage ihre Edarakter liegt t.
hrem Eigennutz, der sie gewinnsui,g.
parsam und mkkraui,q r,azri'
nen läßt. Zu dem Geize, de,
eine natürliche Folge dieser An
agn ist. gesellen sich aber die Tugen.
den der Enthaltsamst, nuarernyeli
und Bescheidenheit. E ergibt sich bet
dnen somit eine gewisse Aengstilyreii.
ine Furcht vor dem Gesetze, die ihnen
jenen Grad der Offenheit und yrum
keil gewahrt, die viele südlichere Völ
ker so sehr entbehren. Andererseiti
kann dn Bulgaren nicM vorgehalten
werden, daß ihre Furchtsamkeit im An-
gesichte des Gegners zur Figheit aus.
geartet wäre. Allerdings vaun sie rn
Erfolge hauptsächlich auf die hinter
list auf. und sowohl in ihrer alteren
KrieaSaeschichte. al auch bei den un
geren Ereignissen haben sie e, rzausiz
genug dargetdan. daß sie trotz aller
Tavserkeit und Leistungsfähigkeit ihr
eil in ,eder anderen llamp'esart eyer
suchen, als m dem Angr,sse aus vs'e
nem elde. 'Saft ven Bulgaren un
gesundes Nationalgefüdl völlig abgeht.
findet seine Erklärung in ver zayryun
derie langen Knechtung. Tie Wieder
aufrichtung de! bulgarischen Staates
da allerdings das !ttalionaii?emuVitein
innerhalb der Grenzpfähle neu belebt
und gehoben. Der Segen der plötzlich
verliehenen übermäßigen Freiheit hatte
natürlich auch bei diesem aus 'der Le
tbaraie erwachenden Bolke dieselben
Fehlerscheinungkn. wie bei dn Grie
eben, aber außerhalb Bulgariens stößt
man bedauerlickerwei e aus einen av
stoßenden Gleichmuth, auf eine fast un
erklärliche Jnteressk'-.l.i'igkeit für natio.
nale Tinae. Ihnen ist es zuuschrei.
den. wenn der mazedonischen Frage so
häufig Wendungen gegeben wurden, die
eine völlige Unsicherheit in der Beur-
tbeilung der nationalen Zuiammenieg-
ungen' verrathen. Hier hatten weder
die' Lehrkräfte der Schulen, noch die
Agenten der Propaganda eine fühlbare.
dauernde Wandlung zum Bessrren er
reichen können, während ,m Fürsten
tbume selbst die Intelligenz die er
freulichsten Fortschritte machte. Die
Bulgaren erscheinen hier als ein streb
sanies. bildungsfähiges Volk, das in
den letzten Jahrzehnten sich geistig
sefar oekoben bat. Nickt allein der
Sinn für Kunst und Wissenschaf
spiegelt ihr Geistesleben wider, ein
bei weitem deutlicherer Beweis ist die
Förderung des Handels und Gewer
beS. die Ausgestaltung der Landesver
Wallung, der Verkehrsverhältnisse
durch den Bau von Straßen und Ei
senbahnen, durch den Anschluß an die
moderne Kultur überhaupt. Uno oa
rin haben die Bulgaren die übrigen
Kleinstaaten, die mit ihnen rivalisl
ren. Griechenland und Serbien, längst
überflügelt
Während in den entlegenen Gebie
ten Armuth herrscht, haben die Bul
aaren in den verkehrsreichen Gegenden
einer, gewissen Wohlstand erreicht
Der gewöhnliche Mann, der durch di
Feldarbeit in Anspruch genommen ist
blickt nur wenig aus seinem beschränk
ten Horizont heraus. Noch vor 20
Jahren lag ganz Bulgarien in einem
Zustande tiefer Umnachtung: der
X. nx,,, ,!7,n finh fcl blllaarl. oea lud man ane, wa veuk a sUöl
"l" ' : . . ,? . m.nt ... .!
den Frauen ungelenke, schwere We . ,u einem grvnen uiwnu,,
mit ntohtn bänden und dlum. du die Spiken der nglischen Be
ven Füßen, massiven Beinen und hördn und di fremden Konsulatvk.
!,. ...,?. :. Ist S.... tr.i.T WA hi Ttrfi R,ublik'
Fi liTTV1 Asl 1 j W N I li 1 I 11 1 iV llft UUII I llllll M UU W r ( w w
W lU (v m w' i ms V ' ' I ' . ' . . " ...
- '. - . . . I . l . . C'W.. m. lftN W n
sei, da Gesicht aber fani, auioruai an ein uiniaountj uium
lo und entbehrt eine gefälligen ch dankend angenommen. U erschien
,.,ik,is, wäbnnd da in rorvor. mit Hein und Soetebeer an
krause Haar schwarz ist und die kleinen der Spitz,. Wohl an die fünfhundert
Augen in stechende Feuer verbergen. Fksttheilnehnier hatten sich versam.
Allrding wirken die Frauen mehr mell. und der Kommert nahm, w ich
durch ihr schön bunte bracht, duriy gteico vemeiken moazie. inen giani
' 1 . . w . , m k Cw . .1 .! . i'X .
Iiren Vud und durch oi Art, wie ie ven eriaus. von einer utxntn
" ' - . . . m. tt . ? . . nx .r.:j.
'ich geben, al durch ihr Physische rung ovaetegen, wtw m
fiif-e re. Geistig siebt die ffrau aus B gtnn ereignete, uno oeren uryeoer
einer sehr niedrigen Stufe; bezeichnend Hein Soetebeer war. Und da war
, , i :r. 1 1 f.. V,; . !fn nfnrnmn 1!nn flffU N l:inrtT!
in lvre unienninin "l, r I pt,. u
Ms ihren unmittelbaren Taktln Blad genommen, und Natur
, . -i,,.',.'.'.' !. f.:...
W rkunaSkrkl haben, onn aoer iie, aucq ein oriconl ,im ,r,l
. , M. I t, k. rr ' . ! c t w w ilftt
enn,e chnen sie sich sehr vorkyeiiyast treunven. in icorr sano voi ,
v ... i o i r m r( rr . : , .
durch Mild. Güte unv lugyell. ein groge, via vitx uno ein ,ur
,-. rnt, Pif. in den Kindern. tot feil Taa nusammenaestellte Kom
,.n lilammenschluk von meribüchlein. dessen Umschlag aus
Mann und Frau, dai Familienleben schwarz weiß rothem Grunde da
überhaupt ine der großen Lichtseiten Bild de Kaiser schmückte. Auf der
' . . . M . . n eii Ii r -2 i . V!. n).!L.H(a( V
bei bulgarisch lUolies aarsieui, in rinn ene irai ,v,gr m
xftm sMiM(sl6 immercin iu rei it irrotn anataiocn.
tu..i-v... w.0...-W - . . . i " . . u'i ..i
äußerlich untergeordneten sozialen .'ar sum o ganz nuouo) ui.
' . . .' . i I : f j CA.. i. J" jL'1 . ,
Stellung, die die ffra im rieni memie riiMn uie,u,'vn ,r,r,
überhaupt einzunehmen gewohnt ist. Jntimui und Nachbar Hein Soet:
Liegt ihr doch nicht allein die Pflege bee.-. und beide gingen behutsam den
imh Tfartuna der Kinder ob. die Inhalt des Büchleins durch. Aber
n.s, t i,,riqst,n au.irbei schon aus der ersten Seite verfinsterte
5, mk uiVIrnebr aus Hof und sich Hin Soetebeers Festtagsgesicht
x,h. ht Ibfltiafrit des Manne un- irgend etwas in dem Lietoebuche hatte
1 .... 1. ' . . .Ii fi.: I r.,. im:k,k,kl irrtni stlirl
r'tugen. iriu es vi cnirii, ii4i jjdiu"1" v'a
nf K die Nrau in einem nur dienst- entschlossen erhob er sich, ging zum
,;.. N.ltnlk, im Mann, Nebt. Klubvräsidenten. welcher den Kom
,,ll .u - t- . . u..".
inderfeaen i t gron. der von mers iieie. uno oai um vyvr
.V 4iuwi v i, iivn jjjiviiv utiv i 21 ' . , . mrc w et- i
Huhn amSpießguch'in München ,ge- Ruckstand in : .Ibuna unb Ä
arbeitet, sonst wäre das Geld für das
Vergnügen gar nicht da.
Der bulgarische Volkscharakter.
Von Adolf St ruck.
Die Bulgaren nehmen unter den sla
wischen Völkern der Lalkanhalbinfel
eine Sonderstellung ein. Trotz der be
deutlichen Rassenmischung, die durch
das Aufsaugen vieler fremden Elemen
te im Laufe der Jahrhunderte vor sich
gegangen ist. entbehrt dasBulgarenvolk
nicht charakteristischer physiognomischer
Merkmale, die es ermöglichen, sie auf
den ersten Blick zu erkennen und von
den übrigen, gewiß nicht minder un
reinen Völkergruppen zu unterscheiden.
Nicht meizr als mittelgroß ist der
Durchschnittsbulgarc, kraftvoll im
Körperbau, mit scharfen und harter
Zügen. Gerade in der äußeren Er
scheinuna unterscheidet er sich wesentlich
von den Griechen und besonders von
seinen westlichen Nachbarn, den Ser
ben. Letztere gelten ohnedies als der
schönste Menschenschlag der Balkan
Halbinsel, denn ihr Körper ist schlank
gewachsen, elastisch u. graziös; ihr G.'
ficht ist oval und von Heller Hautfarbe,
ja es zeichnet sich durch harmonische
Züge aus, Mund und Nase haben ei
nen edlen Wuchs, die Augen sind feu
rig, der spärliche Haarwuchs blond.
Ein geregeltes Leben, das durch man
cherlei Entsagungen und durch eine na
türliche Abhärtung gefördert wird,
sichert den Bulgaren ein hohes Alter,
das sie stets mit gleicher körperlicher
und geistiger Frische zu erreichen pfle
gen, immer unter den gleichen Gepflo
genheiten. unter den gleichen Pflichten
und Lasten.
Wenn wir uns nun den geistigen
Eigenschaften der Bulgaren zuwenden,
so fällt uns vor allem ihr Arbeitsver
mögen auf, daö sie von den übrigen
Balkanvölkern vortheilhaft unterfchei
det. Unermüdlich, mit Ausdauer und
kluger Berechnung gehen sie bedächtig,
sicher und schweigsam an ihre Tagesar
bett; sie befassen sich mit Vorliebe mit
Ackerbau und Viehzucht. Das Zurück
haltende und Zaghafte, das den Bul
garen so sehr auszeichnet, findet in dem
hohen Grad von Intelligenz, die ihnen
wen ist. klnen AUSgieicq.
man ibn dort auf weichem Pfühl ae.
bettet und seinen Rausch oller Rausch
aulschlasen kfsen. Man hielt tyn a
aber für todt und bracht ihn daher, in
di Leichenkammer. Hieraus holte man
den Armensarg au rxm schuppen.
Daß Balthasar Higedorn keine Baar
Mittel mehr bei sich trug, yakt die um
sichtige Hospitalverwaltung längst her
au. Seine letzten hundert R hatte
Balthasar Hagedorn natürlich liqui
d'rt". D einzigen Werthgegenstände
waren seine Kleidung, und um für all
die Mühe und Arbeit wenigsten etwa
Entschädigung herauszuschlagen, zog
man ihm diese au. Rolhdurftlg mit
seiner eigenen Haut bekleidet, lag
thasar Hagedorn im Armensarg. Die
l
T.
einer irgendwie gesitteten Erziehung Entschuldigen Sei man. Herr
. . 1 rv t i. i l. i f A l
twif der Bulgare nicht; sie muy Prk,enixnr. mi ,a oorccn u, uuci
durch die Schule ersetzt werden, die wat hier :n dusse luue ooi sieim.
obnedie mancherlei Haus unven rceit wtu miq nten so recyl cn un vr mm
zumachen hat.
Deutsche Landöleute im
Auslande.
Von Karl Brauer.
well n Verseihn passirt sin."
Wo brennt es denn. Hrr Sorte
Utri Reden Sie man frei weg!"
Tja. seihn Sei. Herr Prsendent.
wi fiern hüüt den Geburtstag von
uns Kaiser, um bor will mi dat niq
an. dat Ldewaro rauieru yocyieioen
füll un dat un Kaiser zerst kummt.
wenn dei Engländer sin Deil weg
bett; wo doch nu mal Wilhelm sm e
I. Die freie Republik
Die sozialdemokratische Vereinigung hur'staa is.
f..;. R.rn.MH" nitirt hrif nla . .r. r- i ,:.
.Ja, das III nun mal ,0, mein i:
der Ävetedeer; wir ven mer in
?!reie RedublN" eristirte bereits, als
Transvaal selbst noch Anspruch auf
dieses stolze Epitheton erhob und noch
nicht dem Britenreiche als Kolonie an-
gehörte. Daß sich unter den zahl
reichen Teutschen Johannesburgs viele
Genossen befanden, war mcht aussal-
e -
nem fremden Lande, und da müssen
w, zuerst des Landesherrn gedenken,
unter dessen Schutz wir unser Fest fei.
ern. So verlangt s die Etikette."
Na. fttir Dresendent. ' denn man
lend; daß sich diese bei dem gänzlichen n-'r ung00t M Sei dat seggt.
Fehlen eines deutschen Klubs zusam- ' bflt 00l schon sin Richtig'
mensanden und einen sozialdemokrati
schen Verein gründeten, sprach nur für
ihr ausgeprägtes Solidaritätsgefühl,
und daß sie sich de: der vorzunehmen
den Taus auf die radikale Bezeichnung
.Freie Republik" einigte, konnte man
wohl mehr als den Ausdruck der Er-
keit haben, un mit dei Eekette weit :ck
ja ook kein Bescheid."
Hein -ottebeer teyne iop,
schüttelnd auf femen Platz
zurück. Die feste Zuversicht,
bei seinen Genossen mehr Ver-
ständniß für feine Sorgen zu finden.
Berater zur Seite, alle um ihn Ut
geben sich wehrlo ihrer Entmuw
gung und ihrer Wuth hin. uns ma
kommen auch jene Herren zu Wort,
die .alle vorauigesehen haben", jene,
di nie positiv Rath wissen, nur die
Gefahren anderer Vorschläge hervor
zuHeben verstehen und immer recht be
hallen, weil sie nur kritisiren und
nie handeln. Am bittersten ist dieKri
tik det Prinzen Napoleon; er schont
nicht und niemanden und tobt gegen
die .Unterosfizierspolitik". die Frank
reich zum riege getrieben habe. Aber
am tiefsten und größten ist der Pessi
mismu Napoleon, nur vag er seine
Hossnungilosigkeit hinter seiner is'
nen Maske unerschütterlicher
ser Armensarg war in rührende, verbirgt, in m "?""n
kugniß behördlicher Sparsamkeit, erlcht in diesem Augenblick der letzt
& .k. !. r. i. mt(fnÄrslf Und in tue
.1 nrm mirtw riri iu r i ii iiixie il ir iiiiiiili i iTuim iivi - " , kr m' .
... . . .... , , '
che Vorrichtung erlaubte er ine unde- ser .lunoe paai qn ,r,,i
tAr-Anti N.fwendbarkeit: der Boden der im weiteren Verlauf der Ereigniss W
.. ,. iii.i iwn .ii I ... 1 I!! ! NIsnlksam i V
war an jalliyur ringriiici. ,,,itrn uu- unm n-- -
fcerf Sarg in die Gruft zu senken, fortwirkendet Verhangniß mach . Er
brauchten die Leichenträger ihn nur verliert da, Vertrauen. Pari ist g
darüber zu hallen, den Klappboden zu sährdet. nur an Vertheidigung m
v .. v . icir rti - i fi nif nnm
öffnen und den Leichnam yerauksallcn no zu nun. 'ii, -
iu lassen. Ten Sarg brachte man na uno vie yampagnr muiii w-
'i . . ... I w . .. i w.w.m. K niiriit rt rn
VC slCiaUml Ivllvllt. i uiuujji. -
Ehalons ist die einzige Rettung. .Vom
n vfiiniist ab ist das Navoleon, steter
... . . ,,
Gedanke; unter dem 'ruci ver umgr
buug scheint er manchmal darauf
verzichten, aber immer wieder kommt
er darauf zurück. Er ist nur schein
bar unentschlossen, tn miimaHi
will er nur ein: Metz verlassen und
zurück nach EhalonS."
In spater Avenoitun gunu
Btrathung über die Forderungen det
chenträger von ibrem Schrecken erholt Augenblicks. Sofort entwickel ver
hatten, war er auS der Gruft geklettert Kcer feinen Gedanken: er ' sich
und im wildesten Galopp zurStadt ge. zwischen den Feind und die Hauptstadt
rannt. Leider sollte seine Freiheit legen. ,1 ",1 n
nickt von langer Dauer sein. Auch in Chalon, kmzen r,n ,. Und u ,
den Tropen fällt einEuropäer unange- bricht zener stets latent vorhanden ae
nehm auf. dessen Kleidung sich durch w. n verhangnißvoll Gegensatz
Madiesische Einfachheit, auszeichne, Li5". SS
Man nahm Ba hasar Hagedorn se t " .
und verurtheilte ihn wegen grofcn für alles j fan
Unfugs" zu einer Geldstrafe von drei- widerspricht; dr Kaiser hab
ßiqtausend Reis. DreißigtausendReiS sich m .Metz schon zu lange rzogert
haben zwar nur einen ungefähren er gehöre ,r ' j
Werth von 100 Mark, stellten aber für ' mu se e Ib t leiten de r 9Wjm
Balt&kot Hggedorneineunerschwing. 2
liche Summe dar. Es blieb , hm nichts wvhw .ilt .inen kük,.
anderes übrig, als sie abzusitzen. Man werden. Uni , enÄ ,US.!2:
empfand diese Strafe allgemein MJZ WmA
hart und unverdient. .T Armeen
UUIUI nuijuit ... '
üki.n ,fsckiitiert sein .er will sie an
r -rfx i: - . ' v:. .-.
sranzoslikve jpaniqnmnir packen, ehe d tn ven xjogqen
türlich wieder zurück.
Also geschah e mit Balthasar Ha-
geborn. Was aber der immerhin un-
sanfte Transport keiner Person und
der Mangel jeglicher schützenden Klei
dung nicht hatte bewirken können. be
sorgie dieser harte, aber für ihn glück
liebe Sturz in die Tiefe deS Grabe.
Bilthasar Hagedorn wurde mit einem
Schlage nüchtern. Er riß entsetzt di
Augen weit auf und stieß einen surch-
terlichen Schrei aus. Eh sich die Lei-
tur war so erschreckend, daß man mi
Generationen rechnen mußte, um das
deoenerute Volk aus semer Ver um
vfung wieder herauszureißen. Vie
schneller, als man es erwartet hatte.
vollzog sich indessen dieKräftigung de
Rasse und der Aufschwung, den wir
bewundern müssen. Von den Bulga
ren, die arbeits- und aufnahmefähig
sinc. hatte man eine nur untergeord
netc Meinung, sie schienen nur
zu niederen Diensten geeignet.
Zu Tausenden wanderten sie damals,
wie noch beute, alljährlich nach allen
Richtngen der Halbinsel aus, um sich
als Zimmerleute und Maurer zu be
thätigen, und in diesen Eigenschaften
waren sie brauchbare, begehrte Arbei.
ter. In der Heimath waren sie Kauf
leute. Handwerker und gehörten sonst
auch noch anderen Berufsklassen an.
Heute indessen hat sich nicht nur die
einheimische vanvesprovuttlon geyo.
den. nicht allein die Landwirthschaft ist
durch die begonnene Modernisirung der
Arbettswerie günstig beeinflußt wor
den, auch in den Ortschaften, die sich
seitdem zu Städten vergrößert haben,
ist eine neue Industrie erstanden, das
Arbeitsgebiet ist erheblich vergrößert
worden und an Unternehmungen, die
dem Lande zur Ehre gereichen, seine
Leistungsfähigkeit mit jedem Jahre
steigern, fehlt es langst nicht mehr.
So haben die Bulgann in einer kurzen
Spanne Zeit, allein durch die Entfal
tung ihrer geistigen Eigenschaften und
durch die Aufhebung der Satrapen
wirthschaft der Türken, auf so verblüf
fende Fortschritte hinzuweisen, daß
ihre geistigen Eigenschaften, aber auch
ihr Physisches Vermögen sich auf das
Deutlichste offenbaren.
Eine besondere Rolle spielen die bul
panschen Frauen, deren Erscheinung
oft um vieles gefälliger ist, als die der
Männer. Auch sie sind viel kleiner
als der übrige Menschenschlag auf dem
Balkan, aber um so kräftiger und wi
derstandsfähiger. In der Thalebene
von Sofia trifft man die gefälligste
Formenregelmäßigkeit, während be
kanntlich di, mazedonischen Weiber ei
nen durchaus verwilderten Charakter
haben und bei. ihnen die ge
fälligen Erscheinungen zu den Sel
tenbeiten zahlen. In den Gebirg-
landschaften. wo ein rauhe Klima,
Entbehrungen und kine, rhöht Ar-
darnach ansehen. Denn kein Staats
anmalt und keine Politische Polizei
störte ihre .Meetings", welche Abend
für Abend in ,2h: German Beerhall
am Market Square stattfanden und
wo manch böses Wort über die verma
ledeite Burenwirthschaft fiel.
Geschimpft wurde kräftig und diel,
heute auf den alten Ohm Paul ruger
und morgen auf Dr. Jamefon, wen es
gerade ttaf. bald so, bald so. In e.
nem Lande, wo man so frisch und frei
von der Leber sprechen konnte, fühlten
sich die Genossen natürlich glücklich und
zufrieden fast hätte ich gesagt: wie
zu Hause.
Di
auch
füllung ihres Ideals als des Strebens tröstet ihn. Si enttäuschten ihn
. . - s -1 A H H f ilt . I ' '
nicht, und man war wie immer einer
Meinung. Der Klub Präsident
mochte sich damit brüsten, die Freie
Republik" widerlegt zu haben, über
zeugt hatte er sie nicht.
Im Uebrigen verlief der Kommers
ohne jegliche Störung.
2. Balthasar Hagedorn.
Man mag über die Portugiesen in
ihren Kolonien denken wie man will
mir sind sie in den Jahren, welche ich
unter ihnen zubrachte, gewiß nicht
sympathisch geworden aber aus iöil
ligkeitsrücksichten darf man den Fall
Die Freie Republik' hatte natürlich H ihr uldknto
lch ihn Präsidenten, wie alle ?. l-Pprwntt sich
publiken. und dieser hieß Hein Soete. ""! Vn Tu 7,
beer und war aus Hamburg. Hetn '"""V :'s.. . " "
Soetebeer hatte diel von der Welt ge- Nuancen M)'
Mt. Ueber ,wan,ia 5abre ltie er Steige e in m Betrunkenen
als Schiffszimmermann die Ozeane d'e ihm gebührend l e ou eyan ;
durchquer! und war seit Jahresfrist lung zutheil rden zu lassen. D tt
bei einer großen englischen Holzfirma Hagedorn 'st gerade hierfür ein.
in Johannesburg vor Anker gegangen, typische Beispiel. ' .
Sein Alter, seine Erfahrung und seine Balthasar Hagedorn hatte sich wie-
unerschütterliche Ruhe waren für die ver etnmai grunonnj wuunien. au
meist jungen Genossen bestimmend ge- ihn von den Deutschen in Lourenco
Wesen ihm den Vorsitz ihrer Vereins- MarqueS persönlich kannte und das
gung 'zu übertragen, und Hein Soete- waren nicht viele schilderte ihn als
beer verwaltete sm Amt mit Geschick ktnen etwas mnia)cniaciKn, um 1 ui
und zur Zufriedenheit seiner Freunde, sehr vertraglichen und bescheidenen
Der Burenkrieg brach aus und mach- 'censazen. ver sicy tm roi novur,
ie der Burenrepublik ein Ende, aber tig als Geometer verdiente. Sein ein-
nicht der .Freien Republik". Er zer- Zig Leidenschaft war der Altoyoi. ai-
streute zwar die Genossen in alle Win- ierdmgs nicyt ai iag,icvcr eoois.
de. aber kaum war Friede erklärt, so Balthasar Hagedorn war. um kurz zu
saßen auch schon die meisten von ihnen sein, ein QuartalSsäuser. und zwar
wieder m ihrem altgewohnten (stamm- ern rmziiggeyenorr; grnau uzm
lokal unter Hein Soetebeer! Vorsitz Kalender. ri voue conaie pslegie
und schimvfien und unterhielten sich er zu fasten. Dann kam aber der gro-
wie ehedem. Man hätte glauben kön- ße Tag, an welchm er sein haushoch
nen. sie wären vor drei Tagen und angehäuftes moralisches Plus durch
nicht vor drei Jahren a'.lseinander ge- ein reichlich Alkohollxneselung wi
ende Dritte Arm herbeikommen
" . srr f',.. lA Wi.
kann. ssensi
Chanc. . t . .... .
Der Plan ist kühn, aoer or imw
Me.w,n nn JtctVOieon, r rr i
3- , , , - . .
für Ehalons war. sltmmi nun 1, -nur
Napoleon ist nicht zu überzeugen. J.
Alle Vorstellungen, Bliren un?
Grunde sind vergeblich. Er rotki
facht seine Einwänv, eS sei schw;r.
sofort Instruktionen zu geben; gegen
V , k. Oft.
11 Uhr steht r piosnaj
,.n Ni,ine surren Levoeuf
luviyvn, -m . t
ülxrlegt einen Augenblick, dann
türmt er den Prinzen Napoleon:
' .. r . r. ... f-.Ll
Sie müssen nocq tmw u
Ktetn, sino rn?
nach Wörth.
Den Abend des 6. August 1870 im
französischen Hauptquartier schildert in
backenden Bildern Emile Ollivier in
dem neuen Bande seines Geschichtswer-
kes, der in den nächsten Tagen er
scheint. MacMahon ist in Wörth an
gegriffn, der ganze Tag bringt dem
Hauptquartier eine endlose Kette dra
matischer und sensationeller Nachrich
ten. Am Morgen oeht in der Umge-
bung Napoleons das Gerücht von ei
nem gcoßen Siege, der errungen sei;
um 10 Uhr folgt ein Telegramm 'jjfac
(yn.(. s. V7. etrttssrt in tn fnftf
UJiUUX. U 8- ip r,lA cken
F5& Mlslwbsch,!, Ei. miifn tj ,M
JU V . tuv v sjv),.. ffv"
ei ICC 1t-. O 1t.
hemg ongegunc. uni o .... . - Kaiser in dessen Zimmer:
Telegramm des Bahnhofsvorstehers nma zu m a n
v,n .;af,nfn- ron m.irfit mtürf. balo kehrt er mir!.
VUll niujüni q - i
ta) reue miq. uiy, ac u : . ,
Uhr. ein Hoffnungsstrahl. Frossard d K'mmel
,.s.. Tt OnnTTif imint nslrtllUlsl 1 i v iv
ES ist nicht zu
Gehen ir? schlafen.
rnciori; mvn umv, i.u. .i' f . c rnrini iedk'IS liNd wik
h.Hl ef sJJt tW anfze.
OKIOTN. uuwlw lllun" iÄc. ' ... vnTWn
Aufregung und Spannung, bis endlich
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von neuem bestürmt, weigert sich, giebt
scheinbar nach. Leboeus wi nacy
telligenz' und Auffassungsgabe habenbettsleistung größere Anforerungen an,
gangcN. Namriich hatte sich das Ziel
ihrer Schimpfkanonaden geändert:
diese richteten sich lediglich jetzt gegen
die englische Kolonialverwaltung und
überhaupt gegen alles, was englisch
war. Für Joe Chamberlain waren
dies böse Tage. Aber so wenig sich
die Buren über die .Freie Republik"
aufgeregt hatten, so geringes Interesse
zeigten die englischen Behörden für
sie. Inzwischen, hatten sich end
lich auch die übrigen Deutschen
Jahannisburgs gefunden. Der sich
endlos hinziehend Krieg schloß sie
so ziemlich von der Außenwelt ab, und
man begann einander sich zu nähern.
Aus kleinen Anfängen heran war
in kurzer Zeit ein allgemeiner deut
scher Klub mit Etlichem eigenen
Hcim entanden, welcher so ziemlich al
fc Deutschen Johannesburg umfaß
te. Auch die meisten unserer Freund
von der Freien Republik" gehörten
gleichzeitig diesem Klub an.
. Der 27. Januar kam Heran, unb
der junge Klub hatte zum erst Mal
Gelegenheit, dcn Geburtstag lernt
Kais, zu feiern. .Durch die Zeitun
dr nivellirte. An jenem Tag nun,
an welchem sich jener für ihn so pein-.
liche Vorfall abspielte, hatt Balthasar
Hagedorn seine Quarralsbilanz so ge
wissenhaft gezogen und wiederholt re
vidirt. daß er den Landungssteg für
femen Bungalow ansah und zu der be
rechtigten Schlußfolgerung kam, am
besten hier der Ruhe Pflegen zu können.
So legte er sich zwischen, den ersten
Stützbalken am Strande nieder und
schlief sofort in. Steif wie eine Ro
behacke lag er da. Nur kurze Zeit hatte
er so gelegen, al zwei Beamte der Ca
pitanhia 0 Porto ihn fanden. Ein
amtlicher Fußtritt von rechts und in
solcher von links blieben ohne Antwort.
Die portugiesische Logik erklärt aber
Körper, nxlch auf amtliche Fußtritte
nicht reogirm, für todt. Todte foll
man begraben und zwar möglichst
schnell, wie t das Gesetz in den Tro
pen vorschreibt. Zwei Schwarzem
würd daher bedeutkt, den .Leichnam"
auf wen Karrn zu laden und zum
Hospital zu schaffen. , Das Hospital
wäre kein unaekigntr Aufmthalt für
Balthasar Hagedorn gewesen, hätt
1 t " v ? . v Tri 1
um Uhr vas Praiuoium ver Waor
beit und der Wirklichkeit einsetzt. Fros
sard schickt durch den Draht den 1 . b'a eimAbw;
zweislungsruf: .o,n umgangen. olton die Befehl zur
Viä?'n7vim,X Konz ntation auf ChalonS. Zwet
zuziehen. Um 9 Uhr Abends trifft J Zwischen verloren. Al,
,m Hauptquartier ,cp ens a ,on m
pons tragtiqe uKcioung 1 n: .u - "elrt Tehfltapljitt t dem
Mrzenum7 Uhr wurde ich von sehr Wen el . .,
rNna Leboeu,
cuu, , Wi 'to .1 0n Selbstmord, aber r harrt
enu,:e an en an no mai fe beriimmt die
M. H"" JS äUrluno für das. was er ni.
ausgeiuyri. uno uju n W( - -f b Ruin hielt, und
rmtn in sinb Vit Erklimm, dlirm- lOOHic, uu n -7
i.r?L7. V. roas geschah, ohne daß sein.aty v
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nrMhn ?k,il ikk,s Kkkäcks verloren." aihl" wuroe.
B"l),V" t
ffni vrilrK i5 CÄTneSavinsf Im CSntht
ajjxs. ivhv wii y'wün in iyr t r ' - ryi.
rtier des Katters der Franzosen Der kleine Frttz
ausgenommen? Kein Entseden, keine kommt von einer .indergesellschaft
Panik, ja nicht einmal Bestürzung, ach Hause nd erzählt, es wäre gar
nein, Schlimmeres: völliger Zusam- nicht nett gewesen. Willi, der ttastge
menbruch. Verzweiflung, man ist ver- der. hätte nicht mal erlaubt, daß man
nicktet. Die Offiziere tn der umge- eme piniarocn nnrugn.
buna des Kaisers, die Generäle, finden ..Wie ick fo klein war wie Xw'
... . - r, . . ., ri c 9 . w .. U . 1 I. '1 Li. . 1J. L.a
Nilbt iene narre ,tt kiaien. mir oer nanr orr .'irr, ijiuie im mit vll
Soldaten im Kriege Unglücksbotschaf- nicht gefallen lassen. Ich dätte meine
ten ertragen müssen. Di sinnlosesten Mütze genommtii und wäre safott ge.
Gedanken werden laut. gangen!
Am schlimmsten von allen benabm Das hat sich seitdem geändert.'
ich General Lebrun. der zum Theil sagt Frih. ich hab' ibm ein paar Oh.
" ... , j 1. 11 je in I rtrtrtrtsrtrt in lim m'hs inTuM
ur &sl8 ung.ua raniivoriiicy c imi uih- u",
Mann, der hinter der Kulisse den
.tteldzuasvlan" suaaerirte. der die Vertrauen.
Tbeorie der vertheilten kleineren Tcr Zahnarzt nöthigte den Patien
Truppenmengen längs der Grenze tcn in den Stuhl, sah die Zähne und
. , ... . ... . . " r I r . . . 1. ... m.i..t.. r , .
ourcygeie! yaue. uns lungeren ti 1.1311:; tt .?ic uujmjri iiiug joji
fizieren." so notirt Faderot de Ker fort heraus. Soll ich rlin so ziehen
brech in sein Tagebuch, machte er an oder ist Ihnen eine kurze Betäubung
diesem. Abend den peinlichsten Ein- mit Lachgas lieber, es dauert kaum
druck. In .Antvesnhit dez Kaisers 5 Minuten!"
ließ er seiner wilden Erregung un Ich will lieber detaubt werden
gezllqelt Lauf, nannte feine unglückli- s.'atc der Patient, griff in die Tasch
en Kameraden unfähige Gesellen und und holte sein Ponemonnaie l)a
Ignoranten und sprach davon, sie er- aus.
schießen zu lassen. Ich bewunderte Sie säurten ja nachher bezahlen,
den Kaiser, der tnm,t:en dieser Ber meinte der Arzt.
wirung seine Ruhe zu bewahren wußte ..Ich will ja aar nicht befahlen, l
und nicht ein Wort deS VorwurfS zahle nur mein Veld!" sagte der P
gegen die Generale fand, di aeschiagkn i ticm,
wordn waren." Und er. Napoleon. .'
hat in diesem tragischen - Augenblick I Die Stunde ist lang, das
(inen gefaßten, !rdn!enden nchtgen lvcn kurz,
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