Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 19, 1912, Image 1

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maya. ZIcör.. 8ninllag. I. ÖsrtoOer 1912
8 Seiten Ho. 18!)
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Ver Krieg uns
j betn palhan!
S-if Türke in dem ersten Treffe
. gegen die Verbündete zurück
geschlagen.
London, 19. Oktober. Von anti
türkischer Seite sind hier heute Vor
Mittag Depeschen eingelaufen, laut
welchen die Bulgaren den türkischen
Heerführer Mustapha Pascha an der
türkischen Grenze gefangen genonl'
wen haben. Serbische Truppen sind
iil türkisches Gebiet eingedrungn',
um den Montenegrinern im nördli
chen Albanien zu Hülfe zu eilen.
Tie Grieche sind beim Einmarsch
in's türkische Gebiet bis jetzt auf
keinen Widerstand gestoßen. Tie
Meldung, dasz die Serben Pristina
erobert haben, wird bezweifelt, da
s unmöglich schon so weit in türki
fches Gebiet vorgedrungen sein kön
nen. : Die Türken leisten den Mon
tenegrinern bei Skutari heftigen
Widerstand. Sie sollen Blajevo.
Serbien, ; genommen haben.
', Der türkische Kriegsminister und
Oberbefehlshaber .,' der türkischen
Streitkräfte, Nazim Pascha, hat sich
nach der Front begeben. In sei
tient Stäbe befinden sich militärische
Beobachter fremder Mächte.
Konstantmopel, 19.' Oktober.
Wad Pascha hat die Montenegriner
im Sfutari zurückgeschlagen. Türki
fche Tnippeit stehen in der Nähe
leit Miluna mit griechischen Trup
l'im in heftigem Kainpfe.
, Sofia, 19. Oktober. König Fer
diuand hiit eine packende Proklama
tion an das bulgarische Volk erlas
scn. in welcher er die Leiden der
Christen unter dem türkischen Joch
i: glühenden Farben schildert.
Der Krieg auf dem Balkan ist
nun allgemein. . Die Türkei hat fast
00,)00 Mann im Feld. Bulgarien
'J3.),000, Montenegro 50,000, Grie
chenland 100,000 und Serbien 100,.
WO. .
, London, 1 9. Oktober. Während
ttc-Tiurkei und die derbündetcn Bai
kan-Ztaaten an einander gcratheil
isind, beschäftigen sich die nbcthei
Iigten, Mächte mit den Aussichten
deS Krieges.
''Zwei Punkte werden nach Ansicht
der inakgcbcnden Kreise dazu beitra
aen, das? der Krieg kurz aber erbit
tert wird. Der erste ist die Nähe des
Mnters, der zweite die Finanzfrage.
Keine der kriegführenden Mächte
vt in der Lage, einen langen Krieg
ciuSIialten zu können. Bulgarien
hat vergeblich vor einiger Zeit Her
sucht, Geld in Paris auszubringen,
Juni ähnlich ist es der Türkei in
Pfein Aork und Paris ergangen. Tie
teldguellen der übrigen betheilig
tat Mächte sind auch mir begrenzt.
Von einer europäischen Konferenz
hat man in den letzten Tagen wenig
gehört, doch trotzdem hält man es
für sicher, daß die Mächte von neuem
ihre Bemühungen aufnehmen wer
Km, -einen baldigen FricdenSschlusz
lierbevzuführeit, sobald sie sich erst
auf ein bestimmtes Programm gc
einigt haben werden. '
-. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird
isich der Krieg zu einem Landkrieg
Zir-ischcit Bukgarien und der Türkei
und einem Seekrieg zwischen der
Türkei und Griechenland entwickeln.
Die Türkei wird jedenfalls ihre
Kräfte zu einem Angriff auf Bul
garien konzentriren, bevor die er
ben ihrem Verbündeten zu Hilfe
kommeir können.' Viel wird davon
cibhängen, ob die Türkei imstande
sein wird, sich die Kontrolle zur
S ee zu sichern, was ihr den Trans
Port ihrer asiatischen Truppen be
deutend erleichtern würde. Von den
Kriegsplänen der verbündeten Bal
lanstaaten ist nichts bekannt.
' Antheil aa Millionen-Erbschaft.
Kcwance, Jll., 19. Oktober. Der
Wittwe ,' Emma Chance , von hier
wurde ljeute die frol Nachricht, daß
sie eine -der Erbinnen von Jacob
Ninnermait, einem Ranchbcsitzer liild
Millionär ist, der kürzlich in Kan
faf City starb, und ein Achtel de?
Vermögens erbe. . Sie erwartet
cüoc $200,000 zu erhalten.
Max Wortsmann gestorben.
Chicago, ' 19. Oktober. Max
??lirt.',nin ?n hör fosffin (S"?nt.
V spiel Amerikas, Begründer - des
kiiesigen Skatklubs, zweimal Präsi
dent der Nordamerikanischen Skat
iga, tt hier gestorben.
. :-r B. F. Wurn, deutscher Opti
lVt. Augen untersucht für Bril
Mm. -1 4 3 5 BrandeiZ Gebäude.
' Cmafici, Nebr. Anzeige.
Strafen bleiben bestehen
In dem Berliner Alkohvlvergif
tuufloprszeß. Xer neue Zeppelin
sofort nach dem glänzenden Pro
beflug in Flottendienst gestellt.
Oesterrejch.llngarisches.
' Berlin, 18. Oktober. Tie Dauer
fahrt des für. die deutsche Marine
gebauten Zeppclinltt'stkreuzerS L
1", deren glückliche Beendigung be
reits gemeldet wurde, steht als über
ragende Glanzleistung einzig da.
Tas Luftschiff wurde denn auch ohne
Weiteres amtlich abgenommen und
sofort in Dienst gestellt. Auf seiner
dreifzigstündigen Fahrt legte der
Lustkrcuzer 1700 Kilometer zurück,
fuhr somit mit einer Stundengc
schwindigkcit von beinahe 57 Kilo,
mctcr, die auf so langen 5trcuzfahr
ten noch nie annähernd erreicht
wurde. Dein Grafen Zeppelin,
dem genialen Schöpfer des L 1".
gingen zahllose wlückwuilschdcpcschcu
aus allen deutschen Kreisen zu.
Tas Reichsgericht in Leipzig hat
die Revision in dem sensationellen
Methylalkohol Vergiftungsprozeß
verworfen, die von den im Mai
durch das Berliner Landgericht ver
urtheilten Angeklagten angemeldet
worden war. Das Urtheil ist somit
rechtskräftig geworden. (In der
Weihnachtszeit letzten Jahres waren
,n Berlin über 100 Perionen, zu
meist Insassen des städtischen Asyls
sur Obdachlose, crncr Methylalkohol
Vergiftung erlegen. Der Eharlot
tenburger Trogist Schanitach war
c.ls Hauptschuldiger zu fünf Iah.
rcn Gefängnis und 2000 Mark
Geldstrafe, der Esscnzfabrikant Zo
sirow und der Reisende Meyen wa
ren zu je 2 Monaten Gefängnis
vcrurthcilt worden.)
Der hiesige Vorwärts", das so
zialdeinokratifche Hauptorgan, for
dert dazu auf. überall Massenver
sammlungen gegen den Balkailkricg
abzuhalten. Am nächsten Sonntag
findet eine grone Versammlung in
Trcptow statt, welche ursprünglich
gegen das yerrichk'nde prcusznche
Wahlrecht bestimmt war. Aber sie
wird sich zugleich ' mit - dem -Krieg
beschäftigen, wenn es, wie zu er
warten, nach dein Wunsch des
Vorwärts" geht.
Der ..Norddeutsche Lloyd" erklärt,
der Balkankrieg berühre seinen Le
vantedienst nicht, da dieser schon vor
längerer Zeit ausgegebeil worden
,n.
König Ferdinand von Bulgarien
hat den Direktor des Koburger
LandkrankeuhauseS, Professor Dr,
Eolmers, als Leiter der Fcldlazaret
te des bulgarischen Heeres cngagirt
Tr. Eolmers war bereits int oft
asiatischen Krieg und in Messiim
hervorragend thatig.
Tie angekündigte Broschüre des
Kgl. Generalmusikdirektors Felix v.
Woingartncr, Erlebinsie eines ko
niglichen Kapellmeisters in Berlin"
liegt jetzt der Oeffenlichkcit vor. Die
niit Spannung erwartete Arbeit cnt
hüllt eine Darstellung des Kon
slikts des Verfassers mit dem firniß
lichcn Generalintendanten v. Hiiel
scn und gibt eine Schildenmg der
Pierson'schen Miszwirthschaft unter
der Gcncralliitendantur Hochverg,
Eiiie Menge älterer halwergessener
Intriguen wird blokgelcgt. Wenn
die Angaben nicht eine autoritative
Widerlegung erfahren, so wäre dieS
auf's Tiefste beschämend sür di?
Berliner Hofbuhnen. Die Heraus
gabe der Broschüre sollte crsolgen,
nachdem das Reichsgericht über
Weingartners Revision in seinem
Prozeß gegen die Leitung der kgl,
Oper gesprochen. Dies ist gesche-
l?en, tndem diese Reviuon verworM
wurde. Weingartner dirigirte sein
erstes Konzert in Fürstenwalde, dem
Berliner Vorort, den er sich auser
sehen, um das Verbot seiner ThÜ
tigkeit in Berlin zu umgehen. Das
HauS war ausverkauft. Das Pro,
gramm, drei Becthovcn'sche Svni
phonien, wurde mit fabelhafter Be
geisterung aufgenommen.
Wien, 1. Oktober. Die Sitzuid
am der Delegationen sind hier nun
mehr zum Abschluß gelangt. Die
Tagung tn Budapest wird am 19
Oktober eröffnet.
Kaiserkönig, welcher die Telega
tionen zunt Abschied empfing, wies
auf die Schwierigkeiten der Lage
hin. Der Monarch verlieh aber zu-
gleich der Hoffnung Ausdruck, dasz
keine schweren Vcttoickeluiigeil eim
treten würden. Hier ist die Auffas
sung der Lage eine rnlMere gewor
den. ' Sie spiegelte sich merklich an
der Börse wider, , wenn auch nach
keine 'Hausse, wie in Berlin, ein
trat. George A. Magney für
StiatSanNTaU. Anzeige.
Gegen das Referendum.
Tie Ratenfrage der M. W. of A.
darf den Mitgliedern nicht zur
Abstimmung unterbreitet werden.
Eliicago, 19. Oktober. dichter
McKinley erliefj im Obergericht ei
ncn zeitn?ciscn Eiirhaltsbefehl, der
die Beamten der Modern Woodmen
l,f Ameriea verhindert, -die Entsckiei
düng über die Ratenfrage der all
gemeinen Abstimmung der Pcitglie
der zu unterbreiten. Indem der
Richter den Einhalt bewilligte,
meinte er unformcll. dafz das Ge
setz verfassungswidrig sei.
Rock Jöland, Jll.. 19. Oktober.
Groke Enttäilschung bildete für den
Ei,ekutivrath der Modern Woodmen
ei America die Entscheidung dcö
Richters McKinley von dent Sn-'
pcrior Court in Chicago, wodnrch
dem O-rden verboten wird, die
Frage der Neuanpassnng der Bei,
tragvraten durch eine allgemeine
Abstimmung der Mitglieder entsclc:-'
den zu lassen. Tiefe Aendcrmig der'
Raten wurde durch die höchste legis-i
lative ttorpcrchaft des Ordens in
Chicago im letzten Januar autori
f:rt. Der Exekutivrath hatte einen
Plan für die Abstimmung entivor!
fen. welcher der dtirch das Illinois j
Rcferendumgesetz geschafften Bc-I
l'örde zur- Gutheiszung vorgelegt
...V... C.tfL- 5. .J .
n-croen ;üuic. ics i oer zivenc
Versuch, den Plan zu hintertreiben:
dcr erste wurde durch opponirendc
Mitglieder in Galesburg. Jll., ver
sucht, aber schlieszlich zurückgezogen.
Ein p,000,0l)0.Feuer.
Regierungs-Arsenal in Benicia,
geht in Ranch auf.
Benicia. Eal., 19. Oktober. Ge
stern Abend kam infolge Selbstent
?Undung im hiesigen Regierung?
Arsenal Feuer zum Ausdruck,. Das
Gebäude brannte vollständig nieder,
Sechzigtauscnd Gewehrständer und
1 2.000,000 i Patroiten gingen ver
loren. Ter ' angerichtete Schaden
belauft, sich auf, drei Millionen Dol
lars. Waterloo, Ja., trocken gelegt.
Des Moincs. Ja.. 19. Ottolr.
Das blühende Städtcken Water
loo lvird seine Wirthschaften verlie
ren. So hat das Staatsobergericht
entschieden. Dasselbe hält dafür
daß die Zilstimnulngspctition für
den Betrieb von Wirthschaften im
gültig war, obwohl sie von den
Siipervisoren des Coundis und von
den dortigen Gerichten als genü
gend anerkannt wurde. Tie Wirth
schaften Nren zwei Jahre lang nv
tcr der Entscheidung unterer Instanz
im Betrieb, müssen jetzt aber schlie
ßen, bis eine neue Petition aufge
macht und bestätigt wird.
Mexikaner erpressen Lösegeld.
El Paso, Ter., 19. Oktober.
Merikaniscke Rebellen haben den von
ihnen gefangen gehaltenen Ge
schäftsführer der Paloma Ranch,
Arthur McCormick, auf freien Fus;
gesetzt, nachdem er $3000 Lösegeld
bezahlt hatte. John T. Camera,
welcher ebenfalls von mexikanischen
Rebcflen entfüyrt wurde, hat lch
Lösegeld bezahlen müssen, eh? er
wieder die Freiheit erlangte. Sein
Aufenthaltsort aber ist gegemmr
tig unbekannt.
Omaha Getreide-Markt.
Omaha, 19. Oktober.
Harter Weizen
Nr. 8G12 8c.
Nr. 3, SV, 87c.
Nr. 4, 8312 8G1&C.
Weiszes Korn
Nr. 2. CVi 03c.
Nr. 3, G3 G3Vc.
Nr. 4, Giy2 G2c. . -Gelbes
Korn
Nr. Mc.
Nr. 00c.
Nr. 4, 5812 59c.
Korn
Nr. 2, 58i4c.
Nr. 59c.
Nr. 4, 5612 57c.
Weißer Hafer
Nr. 2. 314 32c. ,
Nr. 3, 31 3114c. .
Nr. 4, 3034 31c.
Standard Hafer Zy2ZAt.
Malzgerste 68 5c.
Futtergerste Nr. 1, 50 55c. '
Noagen
Nr. 2. siÄ-4?8i2c.
Nr. 3, 7H G8c.
. Nitter-Bra
in dunklen Flaschm, bei Emil.Han
son. Phone South 3730. (Anzeige)
Die Klassifizirten Anzeigen"
der Tribüne br,itgen die glänzend
stm Resultate : : v . ,
Großer Sikg
der Tlljt-skiitk!
Republikanische Taft-(5lektoren sind
gezwungen, für ih ihre Zürn
wen abzirgrben.
Lincoln, Neb.. Z9. Oktober.
Heute ist von denZTiskriktsrichtern
Ion Lancaster County Cosgrove.
Cornish und Stewart eiilstiimnig
entschieden worden, jdafz jene sechs
republikanische Elektören, welche in
slruirt worden tvaren. ihre Stimmen
für den Präsidentschaftskandidaten
Taft abzugeben, sich später aber zu
Guilsten von Roosevelt erklärten, ihr
einmal gegebenes Wort halten oder
vom republikanischen Elcktorenticket
herunter müßteii. ;, Die Richter ent
schieden einstimmig, das; die Noini
Nation eines ElektorS ein politisches
Vertrauenlint sei, knd der Elekter
nüisse sich mit der' Wahl dcr Partei
einverstanden crklärm oder resigiii
ren. .
Tie Sache der-Tvst-Leute wurde
von den berühmten Advokaten John
Lee Webster und A. W. Jeffrics von
Omaha und F. M.'Hall von Lin
eoln vertreten, während die gegneri
sche Partei den Hülfs-Staatsanwalt
Ayers und Q. (. , Flansburg von
Lincoln als Rechtsbeistand erkoren
hatte. Herr Webster brachte be
schworen? Zengenaussageit bei, daß
zene sechs republikanischen Präsi
dentschafts Elektoren' sich beim
Staatssekretär verpflichtet hatten,
für Taft ihre Stimmen abgeben zu
wollen. Deshalb bleibe dnn Staats
Zekretär nichts anders öbrig. als die
Nanien derselben als Taft-Clektoren
auf das Ticket Zit feßeii. Webster
verwies auf das Gesetz, welchem
folge ein einmal von einer Partei
erwählter Elektor nicht für den
Kandidaten einer ' anderen Partei
stimmen könne, dessen Platform
derjenigen, auf welche hin sie er
wählt worden sind, stracks zuwider
laufe. Die Distriktsrichter von
Lancaster Countn fckzZossen sich seiner
2?einung an. Tie Bullmoosers ha
bcn erklärt, an das Obergericht ap
pellircn zu wollen.
Greift die Republikaner au.
Gouverneur John Vurke von
Nord-Takota hielt Tonnerstag Abend
im Auditorium der Hochschule in
Süd-Omaha eine Rede, i,l welcher
er seilten Zuhörern die republikani
schen Irrungen und Schlechtigkeit
ttn" mit aller Macht seiner bebe:
t.mden Aeredsainteit klar zu machen
suchte. Tbeodore Noosevelt giebt
zu," sagte der Gouverneur, das: er
einmal einen Fehler bei der Ans
wähl eines Präsidenten machte. Jetzt
hat er eine andere Auswahl getrof
fen. Wie können wir wissen, daß
sein Urtheil nicht nochmals trügerisch
ist." Redner sagte, dasz, wenn eiiu
Partei zu lange ant Nuder sei, zu
mächtig werde und noch durch Bei
tritt von Leuten anderer Parteien,
die nur selbstsüchtige Ziele haben,
an Macht gewinnt. Den Hochzoll
tarif bezeichnete er als einen arro
ganten Mißbrauch der fortgesetzten
Macht einer Partei in - Regiernngs
angelegenheiten. Tiefer Räuberta
rif habe vor zwei Jahren die Re
publikaner im Kongrest geschlagen
und er sei sicher, dasz er auch den
republikanischen Präsidenten schlagen
werde.
Den Vorsitz führte Kongreszmann
Lobeck. Außerdem faßen auf der
Tribüne Mayor Tahlmair, , Senator
Hitchcock und eil Anzahl anderer
prominenter Demokraten.
Stadt rettet $10,000.
Bei der Subvention der städti
schen Bonds, hatte der Aktienmakler
C. H. Venner, von New Aork als
Garantie $5000 gezeichnet, aber
sein Angebot auf die VondS spater
zurückgezogen. ' Er 1 machte' gegen
die Stadt Omaha eine Pfändmigs
klage auf 516,000 auhäilgig, und
war auf Gutbaben der 'ctabt, in
Sän den von Kmmtze Bros, von
New ?)ork.
AIs Vertreter der Stadtinteresscn
fungirten die Anwälte Tillon,
Thompson & Clay von New Aork,
Das Gericht entschied, daß die Gel
der der Stadt Omaha -in New Dork
nicht mit Beschlag belegt werden
konnten, da, sie zum,Abzablen der
Zinsen dienten. Veuner will beim
Zkppellationögcricht von New Jork
2crufung einlegen.
Duffy & Jvhnston, Leickenbestatter.
1850 Leavenworth Str. Tnler 167
George A. Magney . für
Staatsanwalt. Anzeige.
Taifun auf den Philippinen.
Viele Menschen umgekommen.
Sachschaden !!.'.',, X,0W.
Manila. 19. Oktober. Ant 1.
Oktober wurden die Philippinen
Inseln von einem verheerenden Tai
fun heimgesucht, welchem eine große
Menschenzahl zum Opfer gefallen
ist.' Ter angerichtete Sachschaden
wird auf 25 Millionen Tollar ver
anschlagt. Fünf kleine Küstendam
pser strandeten und 100 Segelschiffe
tcrsanken in den Flnthcn oder wur
den auf den Strand geschleudert.
Die Ver. Staaten Truppen, welche
ruf den Philippinen-Inseln statio
irt sind, leisten den Notlzleidenden
olle erdenkliche Hülfe.
Omaha Musikvcrcin.
Morgen, Sonntag, Nachmittag
um 4 Uhr findet in der Sängerhalle
eine Versammlung des Musik- und
Vergnügungskomites statt, die kein
Mitglied versäumen sollte, da wich
tige Geschäfte zur Erledigung kom
men. Ter Vorstand.
Wucherunwesen in Omaha.
Tasz,aüch hier in Onmha Leute
von der Geldnoth ihrer Mitmen
schen existiren und sogar schwere
Geldernten machen, geht aus einer
Beschmerdeschrist von John Geiger
gegen die Omaha Ehattel Loan Co.,
die People's Loan Co., George Ab
bott und Charles Rowe, die Eigen
thümer der beiden Leihinstitute, her
vor, die Geiger iin Kreisgericht ein
gereicht hat.
Im März 1910 lieh Geiger $120
von der People's Company, indem
er eine Hypothek auf sein Grund
cigenthum als Pfand gab. Es wur
den ihm 40 Prozent angerechnet,
sodaß er $629 zurückzuzahlm hatte.
Im Herbst des Jahres war seine
Finanzlage durch die ungeheuren
Zinsen eine so , unheimliche gewor
den, dasz er von der People's wie
derum, $105 borgen mußte, um in's
Jkeine zu kommen. Aber er gerieth
immer tiefer ,in Schulden und mußte
weiter borgen. , Tie Wucherhyänen
sahenieS-mit "hetmlicheirk Mmfen
und forderten nun 45 ,Prozeiit von
dem Geschröpften. Schließlich zivaii-
gen. sie den Mann durch Drolnmgen
und Einschüchterung, der Omaha
Ehattel Loan Bank seine Schuldno
ten auszuliefern, und nun war sein
finanzieller Ruin vollendet. Die kom
plizirten Transaktionen der Wuche
rer siiid dem gewöhnlichen Verstän
de Geiger's mwerständlich, aber in
der Beschwerdeschrift ist er sicher,
dasz er den Vampyrm ihre Mühen
reichlich bezahlt hat.
Er ersucht das Gericht, die Leih
gesellschaft am Verkauf besagter No
ten 011 eine dritte Person zu ver
hindern, uiid zu entscheiden, dasz er
den Wucherern alles und sogar mehr
bezahlte, als sie zu beanspruchen ha
ben. ,
P. I. Ford für Ttaatsrepräsentant.
Herr P. I. Ford von Süd
Omaka ist demokratischer Kandidat
für Staatsrepräscntant. Herr Ford
genießt bei seinen Mitbürgern den
Ruf eines aufrechten Mannes, der
sicts den liberalsten Anschauungen
ras Wort spricht.. Er ist ein ent
schiedener Gegner aller Zwangs
Gesetze und wird die Interessen des
liberalen Bürgerthums stets auf's
Beste wahrzunehmeu suchen. Des
halb sollte er von den Deutschen
unterstützt werden.
Wakeleh ist uominirt.
Das städtische demokratische Cen
tralkomite nominirte gestern Abend
den bekannten Anwalt Arthur C,
Wakeley als Mitglied der Erzie
hungsbehörde. Die Vakanz wurde
durch' den Zurücktritt von William
T. Bourke letzten Juli verursacht.
Dieser wurde Sekretär der Behörde,
Das demokratische Ticket für Mit
glieder der Erziehuiigsbehörde be
steht aus R. F, Williams, erste
Ward: Tr. Holovtchiner, zweite
Ward: Rob. F. Gilder. dritte Ward,
und George Seay, vierte Ward.
Richter E. Wackeley schwer erkrankt.
Ter hochbetagte Richter E. Wake
ley liegt in feiner Wohnung, 607
nördliche 19. Straße, schwer krank
darnieder. Seine auswärts woh
nenden Angehörigen sind an das
Krankenbett gerufen worden. Jni
Juni d. I. feierte Herr Wakeley
seinen 90. Geburtstag und hat sich
bisher guter Gesundheit erfreut. Er
kam nach Omaha, als Omaha nicht
mehr wie ein Torf war.
Personalien.
Herr John Häuser von Fremont
war heute tn der tadt und machte
uns einen angenehmen Besuch, ,
Teutscher Staatsverbaud Ncbrabki.
las Schulkomite und daö Komitc
für Forstwesen und Einwande
rung gehen tüchtig an die Arbeit.
der letzten Sitzung deö
..
Staatsverbandes wieö Präsident
Peter darauf hin, der Staatsver
band solle als eines seiner Haupt
ziele sich die Förderung der deut
schen Einwanderung nach noch un
lesiedelten Theilen deö Staates an,
gelegen sein lassen. Um den är
Nieren Boden kulturfähig zu machen,
ist aber eine rationelle Aufforstung
deö Oedlandes bekanntermaßen von
zwingender Nothwendigkeit. ES ist
wissensckaftlich erwiesen, daß da, wo
die Wälder sinnlos abgeholt wer
den, dieses sich nicht nur durch Holz
niangel rächt, sondern in noch viel
schlimmerer Weise, durch Regen
Mangel und Verarmung des Bo
dens. Herr Peter empfahl deshalb
die Schaffung eines ständigen Ko
mites für Einwanderung und Auf
forstung. Tiefes Komite besteht
aus den Herren Carl Rohde von
Columbus und Henry Stoltenberg
von Grand Island.
Man ist sogleich energisch ans
Werk gegangen, wie es sich für
eine so wichtige Frage gebührt. Dem
Hülfsarbeitskommissär, Herrn Louis
N. Guye. wurden durch Herrn Carl
Rohde die Zwecke erklärt, welche der
Staatsverband verfolgt, und dieser
tüchtige Beamte ist bereitwilligst auf
die Vorschläge eingegangen. In
einem vom 11. Oktober an Herrn
Rohde gerichteten Schreiben hat er
die Aussichten auf Verwirklichung
und auch die Hindernisse, welche
dem Plane engegenstehen, klar ge
macht. Einen Aufforderungsversuch der
Regierung, dem Tismal Flusse ent
lang, wo Fichten von Samen mit
gutem Erfolge gezogen werden,
führt Herr Guye als Beispiel an.
daß eine rationelle Aufforstung
auch in anderen waldarmen Meilen
rationell betrieben werden kann,
p'enn der Wille da ist und systeina
tisch vorgegangen wird. Tast Fich
ten .in. NcbraSkggutged.eilM,M
dadurch betvieien, sagt Herr Guye,
dasz iin ' nordwestlichen Theile ein
ausgezeichnetes natürliches Wachs
thum von Fichten zu finden ist.
' Die Hauptsache ist die Legislatur
zur thätigen Mithülfe zu veranlag
seit, denn wie Herr Gu)e mittheilt,
steht ihm kein Fond für diesen wich
tigeit Zweck zur Verfügung. Was
bisher gethan wurde, mußte aus
der Verwilligung für das Bureau
os Labor" bestritten werden. Fast
die ganzen öffentlichen ' Ländereien
iSchiilland) find verpachtet ,und
konnten also erst nach Ablauf des
Kontraktes in den Plan eiitbegrif
fm werden. Sie bringen dem
Staate wenig ein. da sie fast nur
als Weideland benutzt werden. San
diger Boden ist für Nadelholz aber
besonders gut geeignet, wie schon die
Provinz Brandenburg treffend be
weist. Die Hauptsache, sagt Herr
Guye, ist, die öffentliche Meinung
dafür zu gewinnen. Tie Legisla
tur wird die entsprechenden Gesetze
schaffen, wenn das Volk einstimmig
darauf dringt. Deshalb wird der
Staatsverband in erster Anie dahin
zu wirken suchen, daß diese wich
nge Frage in der Legislatur zur
ernsten Besprechung kommt, ',und
daß eiii Fond zur Ausführung des
Planes geschaffen ' wird.
Werden die Biehhöfe besichtigen.
Wenn die Lehrer des Staates
Nebraska in den Tagen des 6. 8.
November in Omaha ihre Jahres
konvention abhalten, werden sie auch
die großartigen Vieh Höfe und
Schlachthaus - Anlagen in Süd
Omaha unter kundiger Leitung be
sichtigen. Die Viehhofgesellsäpft hat
an jedes Mitglied der Konvention
eine hübsche Souveritireinladungs-!
karte gesandt. Mit ausgesuchtem Zu
vorkommen wird ihnen alles Seehns
werthe gezeigt werden. Die Schlacht
Häuser werden ihre Erzeugnisse in
geschmackvoller Anordnung zur Schau
bringen und zu allen Abtheilungen
des großen Betriebes wird den Leh
rern der Zutritt freistehen. Am
Freitag den 8. November werden
die . Gäste mit einem Luncheon im
Speisesaal der Börse bewirthet wer
den. Eine Anschauung dieser größ
ten Industrie Nebraska's wird je
deufalls für alle Lehrer von gro
ßem , Interesse sein.
Wetterbericht.
Für Omaha, Coimcil Bluffs und
Umgegend: Schön heute und mög
licherweise Sonntag ! wärmer heute
Abend. .
Für Nebraska: Schön heute und
möglicherweise Sonntag' wanner
heute Abend, -
mtu reist
Montag httl!
Er beabsichtigt, sich dann sofort i
den Wahlkampf zu stürzen.
Chicago. Jll.,, 19. Oktober. Tis
Herrn Roosevelt behandelnden Aerz
te haben heute Vormittag die Erklä
..6 ....... r... ... cn.i:uj.
1111m uuui-ucui:ii, miu iijc '45aii1.n1
am nächsten Montag Morgens
10:25 die Heimreise nach Oyster
Ban antreten kann. Roosevelt fühlt
sich so wohl, daß er sich schon heute
in das Kainpfgeioühl der Campagne
hineinstürzen möchte. Sein inzwi
schen herbeigeführter Hausarzt Dr.
Lambert hat die Erklärung abge
geben, daß Roosevelt nicht im Stan
de sein werde, Reden .im Laufe die
ser Eampagne zu machen, er ihm
aber gestatten werde, die Campagne
zu leiten. Die Heilung der Wunde
nimmt einen guten Verlauf. Im
merhin liegt Gefahr vor, daß eine
Entzündung derselben . oder aber
Pneumonia eintreten kann, falls sich
ffliin?rHsI ntsTrf frfinnf "?V frttri
bert wird den Patienten auf der
Fahrt nach Oyster Bay begleiten.'
Roosevelt wurde in Kenntnis ge
setzt, daß der Attentäter Schrank
die Kugel, welche in ihm fitzt,
für sich in Anspruch nimmt, um
selbige der New Jorker Historischen
Gesellschaft zu vermachen. Herr
Roosevelt sagte, daß der Mann die
Kugel nicht beanspruchen könne. La
chend fügte er hinzu: Dem Gefetzs
gemäß gehört einem Briefabsender
der Brief so lange, bis derselbe nicht
an die Adresse gelangt ist. Dann
aber ist er dessen Eigenthum, und
keine Macht der Erde hat das Recht,
ihm denselben zu nehmen. Die Ku
gel gehörte Schrank so lange sie sich
auf dem Wege zu mir befand. Nach ,
dem ich -sie aber erhielt, war sie
mein. Außerdem interessirt mich
diese Kugel persönlich in einem
Maaße,' daß ich beabsichtige, selbige
in hahnTtott '
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mehrere Zeitungsberichterstatter und
unterhielt sich mit ihnen über das
Attentat. Er betrachtete dasselbe
als einen Witz ihnt gegenüber.
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Im Silbers ranz,
Morgen, Sonntag den 20. Okto
ber, sind 25 Jahre verflossen, daß
Herr P. C. Schröder und Frl. Marie
Möller sich in Maryville, Kas., die,
Haitd zunt Lebensbunde reichten.
Während dieser Spanne Zeit hat
das Jubelpaar glücklich mit ein
ander gelebt, in trüben und sonnigen
Tagen fest zu einander gehalten, und
vier prächtige Kinder erhöhen dessen
Lebensglück. , Als blutjunger Bur
sche kam Herr Schröder, welckxer auf
der Insel Föhr das Licht der Welt
erblickte, nach den Ver. Staaten und
auf seinen Wanderungen auch nach
Maryville, wo er seine jetzige Frau,
kennen und lieben lernte und sie
heirathete. Von dort begab sich das
junge Paar nach Omaha und hat
seit jener Zeit unuiiterbrochen , hier
gelebt. ' ' '
Herr Schröder ist ein prominen
tes Mitglied mehrerer deutscher Ver
eine und hat Ehreiiämter 'derselben
bekleidet.. Drei Jahre fungirte er
auch als Mitglied des Stadtrathes,'
gegenwärtig, ist er Finanz sekretär der
Omaha Loge des Ordens der
Eagles.
Herrn Schröders Freunde zahlen
Legion: vorsichtig in feinen Aeuße
rungen, aber festhaltend an 'dem'
einmal Gesagtsn, verfehlen seine
Worte nie den gewünschten Eindruck.
Als plattdeutscher Mitarbeiter der
Omaha Tribüne find manche seiner
Geistesblitze in den Spalten dieser
Zeitung erschienen. Möge ein gü
tiges Geschick ihn ,und seine liebens
würdige Gattin noch lange ant Le
ben erhalten, möge das Jubelpaar
den morgigen ' Tag und ' noch viele
weitere Tage und Jahre vergnügt
verleben. Tas ist. der aufrichtige
Wunsch der Omaha Tribüne.
Ueberfahren und getödtet.
Heute Vormittag - überfuhr Tr.
A. A. Holtman an der Kreuzung
der 17. und Hoivard Straße einen
etwa 55 Jahre alten ' Mann, Na
mens Cole. Holtman wich einem
anderen Auto aus und war nicht iin
Stande, Cole, ' welcher die Stz-aße
kreuzte, auszuweichen. Der Arzt
nahm ihn in sein Auto, unö beior
derte ihn nach dem Wise Memorial
Hospital. Die Verletzungen, welche
Cole erlitten hatte, waren so schwe
rer Natur, daß er denselben bald
nachdem er ins Hospital gebracht
wurde, erlag. , v ' n : ,