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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Oct. 16, 1912)
rigllche cmtQi xriiase. Acr dritte Damm. - Von Hermann Lönl. Heg und frei ist'k aus den Wiesen der Ise; aber dumpf und dunkel ist tl im Espenleu, der sich hinter ihnen K sin schwarze Bollwerk erhebt und I uösuht, all gab ei weder Weg noch teg in ihm. Et sind aber mehr ali genug da Nils, heimliche, dielfach gewundene irschflcige, verwachsene, feuchte Holz wege, graSwiichsige Gestellt, und dann ne drei Damme, die ouer durch den Forst auf daS Moor zusiihren und au denen die Bauern von Wahrenholz sich Ml- t . -- W t . ' . At.E kucyill UNS .aoit ooien, vrrne lies, 6usal,lttt Fahrwge, nur an weni aen stellen, wo der Sand ansteht, tro den, zumeist aber feucht oder ganz naß, Den ersten und den zweiten Damm renne ich schon langer; den dritten habe -ich mir gestern gesucht. Ich wußte, daß ti da irgendwo zur rechten Land we? hinter dem zweiten Damme liegen müsse, nd so überschritt ich den schma Zen, schlüpfrigen Steg, unter dem der Bach luftig sein goldbraune! Gewässer . vahlnichikßen ließ, und ging dem en ! pen Virschfieiae nach, der in einen du" ifteren Kicsernstanqenort fuhrt. Da 'toat ei dumpf und modrig. Ein har 18 GraZ bedeckte den moorigen Boden, sZarne schaffen auö muffigen Gräben. wie Gespenster fahrn die untergebauten l Fichten aus. Die Nonne hatte sie um I ziebeacht, und nun standen sie todt und ' roth da, ! Der Boden war bedeckt mit faulen dem Fallholze, über das MooS und r je'. 1 1 j it.t.-.r s-t-r oa)mmu yinivrgilvll. ucuciuu !5en Diltt hervor, große und kleine, s pelbe und braune, hellrothe und dun l ielblaue, und giftgrüne und eisengraue, !D Luft war erfüllt von ihrem Dufte t lvie in einem Keller roch es. Mir war, i-els borte ich die Verwesung durch daS kDickicht schleichen und alS spurte ich sihren saulen Athem. ; tütt wurde es dann vor mir, sGoldgrün leuchtete in der fahlen Son e der Adlerfarn. der den Wmdbruch uSfüllte. Aber ebenso dumpf und so modrig roch es auch dort, nur noch strenger, denn jeder Baumstumpf, je ixt Wurfdoden war nät großen brau nen, gelben und leichifarbigen Schwammen bedeckt, und liberall ernol len zwischen den Moorhalmbluthen die Dicken, mlksarblaen. geborstenen Knol flm der Hirschtrüffel aus dem braunen Boden und erfüllten die Luft Mit mus figem Duft. AlleZ, waZ ,ch gewahrte und ver Irnahm, muthete mich seltsam und son verbar an. Traurig hingen du Zweige der Fichten hinab, jämmerlich verrenkt af das Astwerk der Kiefern aus. und btx von graugrünen Flechten Lberzo- ictxit Smmpf des verrotteten B5urs kbodns wirkte wie ein verwitterter Leichenstein auf einem verwahrlosten j Grabe. Das Gewisper -der Goldhähn chen rn den dunkeln, mürrisch raunm ! den Kronen Hart f Alliiern. das Lo ckn der Haubenmeisen im Ünierholze voller Angst, unheimlich heulte rn. der Ferne der Hohltäuber,, Entsetzen klang us des Hähers schneidendem Schrei. i eisterhast schallte des Schwarzspechts i viuf und das dröhnende Schrecken des f Bockes, der mit Geprassel durch das i Gestrüpp brach, muthete mich wie eine ' zornige Verwünschung an. I Auf eine fchmale, feuchte Bahn trat ich schließlich suchte mir das nächste i Qvergestell, in dessen hohem, weichem fast und kraftvollem Grase noch der , 2yau der letzten ?cacht yinz und kalt ' ms meine Schuhe schlug, ich ging eZ ; bis zu Ende und stand dann auf dem ! dritten Damme. Hoch reckten fich zu : fernen Seiten alte Fichten und Kiesern ; über dicht verschränktem Buschwerk, ' und ei geschlossenes Bollwerk von üppigem Adlerfarn, hier goldgelb, dort bleich gefärbt, zog sich neben den s dumpfen Gräben entlang, aus denen ' m-ir.rif: v 4. : " vic uartiniicn oroyrno iqrr grünen ' Schwerter hervorstreckten. . tt Wnd legte sich; ganz stille war ' sny ii ri. . ! es. ein öiaii ruor im, inn aini schwankte. Plötzlich schüttelte sich eine vijpe, als rüttelte ine unsichtbare i Hand an ihrem Stamme. Die Strah ' len der Sonm fielen schräg durch die l Kronen und malten blutrothe Flecke uf die Stämme, die wie unheimliche ! Gesichter aus dem Laube hervorleuch reten. Ein klagender Hablchtsrus kam von irgendwoher; ern höhnischer Bus l sardschrei antwortete ihm. Ein Dürr 'ast fiel in den Graben. Ein Vogel flatterte hastig durch das Gesträuch. !Jch ging leise, als fürchtete ich den Schall mnner eigenen Tritte. Wo ein vukiitr zuu cciurn an atm xisae narr tt, fuhr ein gewaltiger schwarzer Vogel j empor, machte einige plumpe Sätze und strich ab. Det Waldstorch war es; wie rine Erscheinung aus einer anderen Oelt kam er mir vor. , Ein Heuwagen, von schwarzbunten Ä!ühen gezogen, kam angeschwankt. Ein I baumlanger, dunkel g,kleideter, ernst tlickender Bauer geleitete ihn. Stumm 'Kickte er mir zu, und ich dankte ihm in 'gleicher Weis. Dann war ich wieder Allein mit mir zwischen den hohen, düsteren Bäumen, über die heiser quarrend die Krähen hinschwaniten, vnb ging zwischen den hohen Moor Halmen neben dem schwarzen Graben k:r. den verwelktes Gekraut halb ver 1,'lZtt, in dem hier und da ein bleiche l der blutrothe Blüthe wie eine trübe , :i::nerung an schönere Tage sichtbar :r. ,QiUijn vwt y4Mvi iAiuiii.n Lirsmi n rtt w uMmmtu die schwatzen Spiegel der- :t.:z Kolke mich an, Andenken an t Stürme, die hier einft mach .7 r r'ppten und sanimt ge- '..'.rallen au5 dem td-t Immer seltsamer und wunderlicher wurde mir zumuthe; mir war zu Sinne, als müßte ich noch etwa! Be sondere! erleben. Ich gab dal dem Mtterumschlag schuld, der in der Luft lag und der mich bedrückte. Fast hätte ich mich erschreckt, all neben mir eine Taube von der Blöße mporpolterte. und froh war ich, als ein Reh auf den Damm trat und vor mir Herzog. Au Gewohnheit pirschte ich vorsichtig hin. ter ihm her .obgleich ich ohne Weh? und Waffe war und dort nicht jagen durste. Das Reh sprang ab, denn wieder nahte ein Heuwagen. geleitet von einem langen, ernst dareinschauen den, stumm grüßenden Bauern, dem ich wieder stumm dankte. Zwei Eich katzen, die sich fauchend und schnalzend um einen Stamm jagten, freuten mich nicht. Tat Lächeln war mir einge ftcren. Zu meiner Rechten lag über dem Graben ein moosbedeckter Holzsteg. Gleichgültig sah ich nach ihm hin. denn ich dachte, er führte zu einem Pirschfteige. Da fielen meine Blicke auf einen kleinen Steinhügel, der mit Moo bewachsen war und in einer Ausbuchtung der Dickung stand, und auf dem sich ein grauer Granitblock erhob, der eine schwarze eiserne Ta fel mit goldener, stark verblichener Inschrift trug. Hier fiel', stand da. Zögernd trat ich vor den Hügel und las weiter: .am 14. August 1863 durch Möroeröhand der brave Hülfs ! Forst Aufseher Ernst Sander aus Schönevörde." Da wußte ich, weSwe gen mir den ganzen Nachmittag so zu muthe war, als stände mir etwa? Be sondere? bevor, und warum mich der dritte Damm immer so gelockt hatte, und weshalb er mir, alS ich ihn fand. so unheimlich dorgaommen war, ob gleich ich schon auf verlasseneren We gen in öderen Waldern geschritten war. Noch einmal laS ich die kurze. schlichte Aufschrift; dann ging ich wer ter, an der verlassenen Meilerstelle vor bei, bis ich auf dem Knüppeldamm war und vor der großen Brandflächt stand. sah dem Bocke zu, der durch das Bir kengebüsch zog, und kehrte um. Blut roth zerschmolz die Sonne in blau schwarzem Gewölk. Nebel krochen aus den dunkeln Gräben und überspannen den Damm, die Dämmerung schlich aus der Dickung und verschmolz Näh und Ferne, eine Eule flog lautlos quer über den Weg, erne Fledermaus zick zackte um die Wipfel. Spitzmäuse schrillten im Gekräut, verstohlen brach es im Unterholz und schreckte dann laut. Endlich war der Wald zu Ende und durch die Wiesen, die im Nebel schwammen, kam ich dahin, wo Men schen wohnen. AbendS erzählte imr im Kruge ein Baauer d,e Geschichte von dem For stersteine. Zu hannoverschen Zeiten stand viel Hochwild im Espenleu, und das Freiiagen lohnte sich. Da lebte in Wahrenholz ein Arbeitsmann, der lieber die Buchse zur Hand nahm, als Axt oder Spaten. Als dann der Forst- auffeher Mit zwei Kopf chuffen todt aufgefunden wurde, wurde dieser Mann festgenommen. Er leugnete. aber das Gericht überführte chn durch viele Zeugen; so wurde er zum Tode derurthellt, doch begnadigt. Achtund zwanzig Jahre schob er im Kalkberge zu Lüneberg ten Karren; dann wurde entlassen. Zur Arbeit war er nicht mehr fähig, und als die anderthalb undert Thaler, d er sich im Zucht aüfe erspart httte, alle waren, fiel er der Gemeinde zur Last. Im Armen Hause zu Wunstorf ist er gestorben Bis zu seinem Ende aber hat er die Thai abgestritten, von der rm Espenleu bei Wahrenholz der graue Stein am dritten Damm meldet. Das Wappen der Rothschild. Es ist in diesen Tagen, da gerade hundert Jahre vergangen sind feit dem Tode Mayer Amschcl Roth fchild'ö, an vielen Orten der märchen haftm Entwicklung gedacht worden. die das von ihm in den bescheidensten Verhältnissen begründete Bankhaus genommen hat. Im Ghetto geboren. tarben seine Soone die fünf Frankfurter" als Bcherricher des internationalen Geldmarktes, als die reichsten Männer Europas und zu gleich mit Ehren und Würden über. häuft. Rothschild" nannte sich Mayer Amschel nach cmem Schilde an wnem Hause, alS Kaiser Joseph n. den Ju den befohlen hatte, einen Geschlechts namen anzunehmen. Es dürfte wenig bekannt sein, daß der schlichte Schild, der damals nur als ein Unterschei dungömerkmal dienen sollte, auch das Wappenzeichen der Rothschild gewor den ist. Am 25. September 1816 ver ich Kmier Franz l. ourch ein zu Schönbrunn vollzogenes Schreiben den Brüdern Anselm Mayer (dem Jüngeren) und Salomon' Mayer Rothschild den österreichiichen Erb, adel wegen Realifirung der engli' chen Subsidien", also in Anerken nuna der Dienste, die sie den Verbün deren während der Befreiungskriege geleistet hatten. Wenige Wochen nach her, am L1. Oktober 1816. wurde die Verleihung auch auf die Bruder Karl Mayer und Jakov Rohscknld auöge dehnt; jeder der vier Brüder erhielt ein am 26. Mai 1817 miterfertigtes besonderes Diplom. Nur Nathan Rothschild, der schon 1793 nach Eng. and übergesiedelt und 1804 enali jdier Unterthan geworden war, war nicht in diese Auszeichnung mit ein- mir n ' vrj .'v .... .arac,, Dal Wappen, da den vier Herren v. Rothschald erteilt wurde, bestand auS einem durch ein senkrechte und eine wagerechte Link in vier Felder ge theiltem Schilde. DaS erste und vier! Feld waren golden und zeigten einen halben schwarzen Adler, offenbar den österreichischen. Im zweiten und drit ten blauen Flde erblickte man einen nackten Arm, der in der Hand fünf weiße, abwärt gerichtete Pfeile in der Mitte zusammenhielt; diese Bild er innerte daran, daß Mayer Amsche! Rothschild auf seinem Todtenbette fei ne fünf Söhne an daS persische Sprich wort erinnerte: Ein einzelner Pfeil sei leicht zerbrechlich, ein Pfeilbündel un besiegbar. Der Helm auf dem Schilde trug den schwarzen Adler deS ersten und vierten Feldes. Schon sechs Jahre später, am 29. September 1822, wur den die Brüder Rothschild, und zwar diesmal alle fünf, österreichische Frei Herren mit einem Wappen, da seitdem viel prunkvoller aussieht. Abermals ist der Schild gebiert, das vierte Feld ober enthält inen rothen Löwen in Gold, und auf die Mitte des Schildes, wo die Theilungslinien sich kreuzen, ist ein kleinerer rother Schild gelegt, in dem ein silberner, schräg-links gerichteter runder, sogenannter .Nabelschild er scheint. AuS dem einen Helm sind drei geworden, ein goldener Löwe und ein silbernes Einhorn halten, rechts und links, den Schild, und dieser schwebt über einem silbernen, roth eingefaßten Bicmde, auf dem in schwarzen Buchsta ben die Wappendevise .Concordia, In- tegritai. Jndustria" zu lesen ist. So ist daS Schildchen aus dem Frankfur ter Ghetto die Grundlage eine? söge nannten redenden Wappen!", nämlich eines Wappens, dessen Bild den Na men des Wappeninhaberö wiedergiebt, geworden. Ezzentrische Klubö in London. . Vor Kurzem ist in London das prächtige HauS des vor sechs Jahren gegründeten nationalen Klubs der Taubstummen auf der Lastern Road feierlich eröffnet worden; in der kurzen Zeit seines Bestehens war die Mitzlie derzahl dieses eigenartigen Klubs, in dessen Hallen nie ein Wort gesprochen wird, so gewaltig gewachsen, daß die Schaffung eines neuen eigenen Klub Hauses eine Nothwendigkeit geworden war. Bei dieser Gelegenheit wird eS interessiren, von einigen anderen nicht weniger sonderbaren Klubunterneh mungen zu hören, die in London be stehen haben. Eine der jüngsten und er folgreichsten Gründungen ist der No bodies , Klub", der in der South Moltin Street tagt; hier beherrschten philanthropische Jden die Gründung; der Klub nimmt alle Leute auf, die in London ohne Anschluß sind und an der Einsamkeit leiden. Er ist in dieser Be. ziehung der gastlichste Klub Englands, erhebt kein Eintrittsgeld und bean iprucyk ein vonoer lkllung, weil er auch Frauen aufnimmt. Das Unter nehmen hat sich in kurzer Ae,t über Erwarten günstig entwickelt, heute ist der Nobodiesklub eine willkommene Heimstätte für Kinder aller Zonen, und die bisherigen Erfahrungen haben den Plan erstellen lassen, nicht nur England, fondern auch in allen Län vern unsgttippen zu oegrunven. in denen die Angehörigen aller Nationen und aller Stände einander zwanglos gesellschaftlich nahe treten können. Aber diese Gründung fesselt nur durch ihren Erfolg und ibre Neuheit das Interesse; das Klubleben Londons besitzt auch beute nock eine Reihe wunderlicher Organisationen, die Kuriositätswerth beanspruchen dürfen. izn ven naq ten Woqen wiro in London ein neuer seltsamer Frauen klub eröffnet werden, eine Nachbildung ds Newyorker .Klub der schwarzen Erbse ; aufgenommen werden nur un verheirathete Damen, die Maximal zahl der Mitglieder ist 40. da Ein trittsgeld beträgt 40 Tollars und nur mmal m Jahre nnrd ein Sitzung ab gepalten. Moet efjchttnt aus dem Tische ein Kasten mit 39 weihen und einer schwarzen Bohne. Die Mltglie der ziehen; wer die schwarze Bohne er hält, verpflichtet sich, im folgenden Jahre zu heirathen, die ubrigm da gegen geloben, bis zur nächsten Sidunz unoemannt zu bleiben. Der Klub aber übernimmt die Kosten der Hochzeits feie.' für das heirathend Mitglied, Immerhin greifen hier die Klubregeln in daS praktische Leben ein; ganz pla tonisch dagegen ist der Sighing Club", der Seufzmlub: den Mitgliedern die ses absonderlichen Vereins ist die Liebe einziger Lebenszweck, alle banalen Ge spräche sind verboten, man ist derpsuch tet, in gewissen Zmischenräumen Ge dichte zu machen, und im Klubleben herrscht die Vorschrift, daß im Ge sprach, bei Anrede und Antwort nur gewählte lyrische Formen gebraucht werden bürstn. Aber der Seufzerklub, der noch dor einigen Jahren viele An Hänger zählte, ist auf dem Wege der Auflösung. Er wird das Schicksal des Ghost Clubs heilen, der vor einigen Jahren monatlich in einem fashionab len estaurant deö Londoner Weftend tagte und namhaft Gelehrte, Juristen, Chirurgen, zu seinen Mitgliedern zählte. Man sprach über okkultistische Dinge, ranstaltete auch spiritistische ,eancen, ta das Ende kam schließ lich doch. - , Einige Mitglieder, so berichtet Mar auerite Coleman in der Revue, unter j nahmen eine Weltreise um sich ,vn 1 tyren "0tangi:tcjtnn sn zu w i,-oriug?rse.oknien naiurua freien; und glj litttf tiwt daran, Vt 60,000 Mnd deaue ' -AiK , . , , 3,;r ihren deanasilaenden' 3!dn ' zu ' et sie einen neuen Klub gegründet, den No'Nose Club, den Klub der Nasen losen. Präsident wurde ein Egyter mit platter Nase, die Mitglieder hatten ihre neurasthenischen Einbildnngen verloren, man feierte Feste und war seelenvergnügt. DaS erbitterte einen bekannten Herrn der Gesellschaft, dem die Natur ine besok.derS stattliche Nase verliehen hatte; und er äründete daraufhin sofort einen Nos Club. ei. cn Nasen Klub, dessen Mitglieder sich durch stattlich entwickelte Niecki organe auszeichneten. Der Klub befleh noch heute und hat viele Anhänger, Aber noch merkwürdiger ist sicher der Turly Elub. der Klub der Grobiane, der sich wöchentlich in fc Nähe deS Fifchmarktei von Billingkqate der sammelt. Dieser sonderliche Verein pflegt die Grobheit, und alle Mitglie der sind verpflichtet, einander so vie und so grob alS möglich zu beschim pfen. Wer auS Versehen höflich ist zahlt Cirafe und wird im Wieder holungsfall ausgeschlossen. Die Ver sammlungen dieser Grobiane sind frei lich nichts für zarte Ohren, dafür ab: sehr amüsant und komisch; und Sprachforscher könnten hier manche wunderliche Wendung hören. Fried llcher geht es im Lumdrum iuo zu im Klub der Mißveergniigten. Die Mitglieder offenbaren ihre schlechte Laune durch das sirengste Schweigen Sie kommen zusammen, entzünden ihre Pfeife,-sitzen da und starren trübs:lig , i r i. rnn . i . i . ccr yicy ym. uno um Miiicrnaazi ver abschiedet man sich dann mit einem möglichst mißvergnügten .Gute Nacht" biS zur nächsten Wochensitzung. M a e a o. Von Dr. Fritz Wertheimer. Wir, sind , nur in paar Passagiere an Bord, in indischer Offizier, ein mnger französischer Kaufmann, der von Kanton zur Erholung für zwei age nach Macao fahrt, und ich. DaS übrige ist ein buntes Vlutgemisch auS allen Nationen. Man nennt sie schlankweg Portugiesen in Eh,na. wei ihr Typ dem der Macao . Portugiesen wohl am meisten ähnelt. Sicherlich stehen sie auch in irgend einem Zu sammenhang mit der Spielerstad Macao. denn als der Dampfer hält. eilen sie möglichst rasch von Bord in die öffentlichen Lokale. Aus Sing uno Spielhäusrn tönt wilder Lärm, Stimmengewirr mengt sich mit dem Klong dr- Instrumente. Aber nach kurzem Gang bergan wird es ruhig uno tlli. und im Buo Vrsta - Lote auf des Bergeö Hügel müssen wir so: gar die Leute aus dem Schlafe wecken. um noch eine Stunde von der Veranda den bezaubernden Blick auf das mond llbergossene. leicht gekräuselte Meer mit seinen schaukelnden Dschunken und Sampans genießen zu können. M a c a o ist die erste Kolonie der Fremden in China gewesen, und der Lerchtthurm. der von der Jnselspitz' den Schiffen den Weg weist, war der erste, dr überhaupt an Chinas gro ßer Küste brannte. Vor langer, Zeit, als es noch kein Hongkong und noch kerne offenen Hasen in China gab. hat Macao einmal die große Rolle deö ersten und einzigen Einfallthores für die Fremden und ihren Handel ge spielt. Abr diese schönen Zeiten sind vorüber, oer lohnende Kuhhandel ist längst verboten, die schlecht behütete und nie gebaggerte Hafeneinfahrt der bietet den großen Schiffen, näher als zen Kilometer an die Stadt heranzu kommen, auf den zwölf Quadratkilo metern portugiesischen Besitzes leben kaum mehr als 2500 reine Portugie sen neben den 30,000 Chinesen und Mischlingen, und von jenen 2500 Eu ropäern sind noch über 1000 Solda ten. die mit dem Handel und dem Verkehr nichts zu thun haben. Der Handl der Fremden ist ganz bedeu tungSloz und kommt vollends gar nicht in Betracht, wenn man von dem Import zur Befriedigung der euro, päischen Bedürfnisse der eigenen Be völkerung Maaos und von dem üb lichen chinesischen Küstenhandel ab sieht. Macao ist in Wirklichkeit eine richtige portugiesische Luzuskolonie. und eS wäre wohl längst als viel zu kostspielig vom Mutterlande abgefto ßeil worden, böte nicht die Backt auS 23 konzessionirte Spielhöllen in der Hohe von über 60,000 Pfd. im Jabre der Verwaltung eigene Einnahme., di: die Kolonie vom Mutterlande fi nanziell sogar unabhängig machen. Den Chinesen ikt die Kolonie ein Dorn im Aug und. ganz abgesehen von der stetig wachsenden chauvinisti. schen Propaganda, die mit dem Rufe .Cbina für die Chinesen- auch aeaen die Kolonien derEngländer.Franzosen. Deutschen und Japaner Stimmung zu machen sucht, arbeiten sie aeaen Macao schon auch deshalb, weil ja das offene gewerbsmäßige Glücksspiel in China selbst verboten ist und sich hier in der portugiesischen Kolonie ein Ezil kür alle möglichen Herrschaften aufgethan I gar, venen man tn Eyina recht aern zu Leibe ginge. Dazu kommt aber auch, daß daS Opiumrauchen hier un- eingeschränkt erlaubt ist; das verbes ert die Qualltat der chinesischen Ein wohner keineswegs, und S ergeben sich für China in der Unterdrückung der eidea Laster enorme Schwierigkeiten. weil sich in Macao stets ein Rückhalt für derartioes auch sonst nickt erads fchletkthÄdiPndeldet. Zbtt ljt .ortKMen denken natürlich mer Einnahmen aufzugeben, obwoh! ihnen die chinesisch Steglerunz zum Er atz 100. Dollar bot. und verzichten auch nicht gern auf di Sin nahmen der Opiumrasfinerie tn der CHInesenstadt und auf di Abgabe deS OpiumverkaufeS. um f tveniger. a mit der zunehmenden scharfen Durch sührung deS Rauchverbotes im übrigen China ihre Kolonie n Gewohnheit! räuchern und um Tbeil reckt aulcn , i........?.. -4. cicutijuiyiiiii uiuuti uuuy gunr.iuui. Man könnte glauben, daß Macao infolge des Rückganges feiner Bedeu tung ali Handelsstadt auch äußerlich keinen gewinnenden Anblick bietet, Aber daS Gegentheil ist der Fall. Na türlich ist die Chinesenstadt nicht hüb scher und nicht sauberer alS Chinesen viertel in anderen Haienstädten. Am Hafen ist daS Gewerbe der Fischhänd ler besonders stark vertreten, und daS Trocknen der frisch gesalzenen Fische auf großen Strohmatten in der Gluth einer tropischen Sonne thut tm um keS. die Luft in diesem Theile der Stadt ziemlich unerträglich zu machen, der ähnlich wie in Tsingtau daS Chi nesenviertel von der Europäerstad ziemlich getrennt ist, so trennt auch hier in Macao ein Huael die Chmesenstad von dem Viertel, wo die Portugiesen wohnen. MacaoS Europäerviertek kann eS an Schönheit so ziemlich m jeder Stadt im Osten ausnehmen. Da gibt eS an einer halbrunden seichte Bückt, di, stellenweise einen auten Ba destrand hat. eine saubere Uferstraße mit einer Umrahmung von uralten schntteilspendenden Bäumen. Dahin ter stehen in sauberem Weiß oder Hell blau mit luftigen Veranden und offe nen Säulenhallen in der Front die Wohnhäuser der Portugiesen, der klei ne unscheinbare Palast bei Gouve: neurS und daS Gerichtsgebäude, Bäu m neigen ihre Kronen dazwischen und hinter den Häusern steigen saftige grü ne Hügel etwa 100 Meter in die Höhe, rr , ',, . . . . M..cf r. U C (J3 flivi eine ganze ianzuyi imuii v, fentlicher Garten, so den Camves Garten, in dem der portugiesische Dich ter die .Lusiaden" vollendete, und wo unter gewaltigen Flsen sein insache Büste ausgestellt ist. umgeben von einer Anzahl Steintafeln mit portugiesischen und französischen Widmungen. Die Kircken. insbesondere die der französi icrjen AiN,ion, iina eini uu iwu" und fügen sich in das amphitheatrali sck, Bild Macaos unauffällig ein. hohe v' ',r r . f c fX . . S. (X'i. kable Steinfront der ao-Paoio.Je suiten-Kirche. die mit ihrem mächtigen dreieckiaenGiebel den aroßenBrand des Jayres aiiem uoertroi qci, uno - - . ' ! -r.ti c -1 ..v zu oer eine irnpuniren jjn hinaufführt, gewahrt einen malen, cyen Anb ck. Ein fn 5er, klarer & wind kräuselt hier fast immer die flache Wasserbucht und bringt di rfehnte Kübluna auch den Residenten von Lonakona und Kanton, die sich litt her retten, wenn S in der drückenden Schwül ihrer Häuser gar nicht myr auszuhalten ,st. dieses ganze ivcacao. ohne Handel und Politik, fem von ti nen Opiumhöhlen und Spielhäufern. st wirklich ein reizend Oase unker 0 vielen raucherfüllten und geschäftigen offenen Häfen China, wo da ,bufj, neß" so sehr überwiegt und die Mn chen so wenig zur Ruhe kommen. Natürlich begnügt man sich aber nicht mit der Oase und mit der Ruhe, ondern besucht auch als pfltchteifrimr Reisender, der sehen will, woher die großen Kolonraleinnahmen herkam men. die Spielhäusr. ES giebt der. wie geiagi, Zö, uno iroes oicj mryr r i rf I.l.q lLf -C töckigen Gebäude tragt an großen Schildern und auf den Gläsern der großen zahlreichen Laternen die Aus chnrt: mrlr clak aamblina houie". ES s,nd gut gebaut und mit eleltrt fchem Licht, elektrischen Windfachern. Spiegeln reich ausgestattete Häustr, die ziemlich rem gehalten werden. Erögel uhlte Getränke der Art, chinesisches und europäische Essen wtrd jedem Spieler, der wünscht, unentgeltlich und soweit ich sah. recht saubn und ui verabreicht. Eö geht den Spiel, uspachtern recht gut, da s von dem dreifachen Gelde, daS der glückliche Gewinner rhält, 8 Prozent Bermitt lungögebühr einstecken und zudem als Bankhalter selbst noch recht gute G chafte machen. Am Kopsend meS vielleicht vier Meter langen und einen Meter breiten Tisches, den in fm ge iocyiene slroymalrt oeoecri, n vie Hauptperson deS Spieles, ein ruhiger, lxdächtiger Chinese, vor sich einen gro ßn Haufen kleiner kupferner Mun zen, die in der Mitte, ähnlich wie die chinesische Kaschimunz, durchlocht nd. Wenn daS Spiel beginnt, nimmt r ine Anzahl dieser Münzen und cheldet s von den andern. Mit latt gen Stäbchen zählt er dann je vier Münzen ab und schiebt sie zurück. Der Mllnzrest. der dann zum Schluß üb rig bleibt, also 1. 2. 2 oder 4 Münzn bildn die gewinnend Zahl. Aus di Zahl 1.2. 3 oder 4 setzt man also. wei Angestellte d8 SauseS habn den ipieltisch vor sich, ein quadratische Bleitaftl, deren Seiten die Zahlen 1 bis 4 repräsentiren. Setzt man also ,man oarr von zeon ueni, vellevig hoch setzen) einen Dollar, so nimmt ihn der Angestellte in Empfang und legt ihn auf die Seite der Bleiplatte, die der gewünschten Zahl entspricht; ge ivinnt die Zahl, so giebt er daS drei fache Geld mit Abzug der SpielhauS quote zurück. Dieser Baargeldverkehr ist jedoch recht selten, denn die Häuser zählen alS Kunden zumeist Gewöhn teitsfpieler. die beim Beginn de Spie lS dem Bankhalter ein Depositum von ein aar Hundert Dollar,.. gebeiz. und für dieses Depositum aus dem 2tfch ein Visitenkarte halten, die mit der knlspttchknden Summ bedeckt wird. Weike lrnopfe bedeuten einen Dollar. runde bleierne gelten zehn Dollar. Ein rechteckige Stückchen rothes Holz gilt W Dollar und tn oensoicheS Stück chen nxiße Holz 100 Dollar. Von diesem Depositum nimmt der Hauan gestellte die gewünschte Summe und legt sie auf ine zweite Visitenkarte des Spieler an die gewünschte Seite der Platte. Gewinnt der Spiekr. so wird seine Visitenkarte auf dem Tisch einfach mit neuen Knöpfen und Hölzchen in entsprechender Zahl belastet. Der Be trieb wird dadurch komplizirter. daß da Hau über dem Erdgeschoß zwei Gallerien hat; dort sitzen direkt über dem Spieltisch an einer Ballustrade wieder neue Epteler, die auf den Tisch yerav chauen. in wann mit einem kleinen Bambukörbchen an langer (T JL.mm, mmvlHm1 1 Hn m f i itk Schnur vermittelt von dr ersten und einer von der zweiten Gallerie herunter den Verkehr mit der Bank, so daß an einem Tische drei größere Partien von Spielern sich bethätigen können. Jeder Spieler hat einen Abreißblock vor sich. auf dem er forgsam die Gewinnzahlen notirt. um sich daraus sein Spielsystem zurechtzuzimmern. Und so geht daS lag und Nacht. Chinesen in einfachen, gcioöhnlichen KuliAnzügen setzcii da 50 und 100 Dollars mit größter See lenruhe. und ebenso ruhig und wortlos streichen die Bankhalter diese Summe ein, di da zumeist mit entblößtem Oberkörper herumstehen, so daß die recht ansehnlichen Bäuche der wohl situirien Herren sich auf dem Spielt, sck ausbreiten, als ob sie ein nothwen digeS Spielrequistt waren. Kein Kur haui und kein festlicher Betrieb um rahmt diese reine Geldgeschäft hier, S gibt keine Balle und keine Tan. Nur chinesische kleine Mädchen gibt es. vie naoziiiazerweiic, wenn um vie viu ternachtsstunde der kühle Seewind sä chelt und die Spieler vom Spielhause tn d Singhauser ziehen, auf den Straßen promeniren. und die ähnlich wie ihre reicher gekleideten Halbschwe stern europäischer Spielorte, für g wonnene Spielgelder immer Verwen dung haben. Der .Betrieb" ist, ins Chinesische übersetzt, nicht geringer, als er in Europa auch sein kann, und die Spielleibenschaft deS Chinesen ist wo möglich noch größer als bei unS. Aber fein Gesicht bleibt ruhiger, undurch dringlich. Keine Miene verzieht sich. wenn etwa 5 oder 100 Dollars verlo ren gehen, nichts verräth in diesen star ren Asiatengesichtern inen Strahl der Freude, wenn sie gewonnen haben. Gleichmuthig raucht man seine Ziga rette oder seine Opiumpftife, die übrs genS auch unentgeltlich vom SpielhauS geliefert wird. Alles geht ruhig und wortlos feinen Gang, und nur wenn nnmal in paar Nummern hinter einander gewinnen, wird eS twaS leb hafter. 60,000 Pfund trägt, wie ge fagt, der Betrieb auf dieser Seite deS BerghügelS der portugiesischen Regie rung ein und hilft so dazu, daß die andere in ihrer Ruhe und Schönheit existiren kann, auch ohne Handel und auten Beriehr und ohne Finanzzu chune von on Hetmaih. Auf dem kleinen Schiff, das die Sonntagsbesucher von Hongkong aui knappen vier stunden herüber nach Macao zur Erholung der Nerven und der Geldbeutel und dann wieder heim waris oringr. ,:eyk vefonoers ange chrieben: Spielen verboten! Ein Be weis, wie sehr man dag Abfärben der . (Kl. .f;ut Ort... I guten Sitten befürchtet. Aber kein Mensch denkt an Spielen, wenn die Sonne mit ihren letzten Strahlen auf den grünen Meerekwoaen spielt und die Berge und Jnselhügel in blau grauem Schimmer sich in ihr Abendge, wand hüllen. Dann werfen die Fischer aus den Sampans ihre Netze aus. und ine friedliche, stille Meeresfahrt been oet du MacaoNeise. Türkische Gemächer. Im Geiste sehe ich eS noch vor mir. WUioanas blid aubereS. kleines Ge. mach mit dem Ausblick auf den Obst garten, mit den Binsengittern vor den Fenstern, die nur den Einblick, nickt aber den Ausblick verwehren und die in dem , kleinen varemlik in re , volles. uyies Dämmerlicht schufen. ws war uidana Chanems eige ne. ileines mtictii ls entöle t nur wen Möbeistücke. Die rosa Tafset. ssen de breiten BetteS hatten Leinen. bezuge mit Klöppelemfatzen; eine Lthaf (Steppdecke) auö rosa Tastet mi? eingestickten Sinnspruchen lag da, ruver. unter dem Betthimmel auS rünem AtlaS. in dem öalbdunkel wankte eine arabisch Ampel. Rtou en den Fenstern aber tickte emsig eine Schwarzwälder Kuckucksuhr. Da war n nvi,grr, mnggrjucaier oan mir kni,. V i : . - . . i i nein violetten Seidenbezua. der mit hellblauen Glyzinien bestickt war . . . ne Laute war darauf niedergelegt. m.: altturkischeS, kupfernes Kohlen becken stand brüderlich neben einem ragbaren Petroleumöfchen. Wie oft hat der brare Gatt' wenn er verärgert au feinem Bureau heim am. an den kalten Abtnden seiner einen Chanem die Petroleumöfchen angezündet, hat sich dann mit einer Sigarette auf ihren Divan niedrige. lanen uno ulvane um ein Lied ge beten. Auf dem kleinen Boul , Schreib, sch am Fnster liegt allerlei durchein- gnder:.ine angefangene Häkelei, näm ich ine ravatte aus Kordonnetfeide ii, den Gemahl ein rüner Binder jjm lyiui XJl u'ly liii 1 tiifi ti k.t aI(i fl X.&w iAlM ferner ein Stickrahmen, mit Roseck, Veilchen und Trauben in buntester Nadelmalerei; einige Nummern der Chanemler Gaselta'; die Dsenchan Ut" von Pierre Loti und ein türkische Übersetzung der Jungsra von Orleans." Statt des Klkidersplnde, sehen wir bei Güldana ein breite Regal, aus dem all ihre schwarzseidenen Tschar schaffS". sauber in Tücker eingeschla aen, aufgestapelt sind. Auf dem oberste Brett stehen ein Dutzend Photogra ; phien von Freundinnen, alle mit ttn' f.:.-r:jc. ir.-t:tj.. n:...M (cicuiujcn, munuii wiiiiiu. Neben dem Bett auf dem Toiletten.' tisch sind ganze Batterien von Käst! chen, FläfWx, Schälchen, Kiffen, Vasen mit theil künstlichen, theil f ri-, sch:n Blumen. Nein Vlädchen ist d' mehr frei. Güldana gibt für die ieuer. j Ct. Rnlttilii IMrt illl trl unnützerweise. da sie erst siebzehn Jahre I i in u C . 1 .1. 11VU vtll f n wt., 0M st IU iinh nnrn ?,int hslt Wlk l!t Pfirsich. Ein ocrcmsclMdo Parfüm nrhi hnn inin Stnrian Rrl,stvik au Güldana Hat einmal ein gan zes Flaschchen Duftwasser darüber' ausgegossen.... DaS ist turkichö Frauenart. . Wie sieht sie denn daheim au, bis kleine Türkin? DaS schwere, brauneHaar ist in zwei starke Zöpfe geflochten, die ihr feines. 1t,lleevettazr wirkungsvoll emraymen. In den Oehrchcn blitzen Tmman' ten, viel zu prunkhaft für die blut junge kleine Cbancm. An dem weißen, vollen HalS ruht eine blasse Korallen kette, die unter dem breiten Stickerei, kragen des losen rothseidenen HauS kleideö verschwindet. Vor dem ovalen Spiegel, zwnckeir Ven feierlichen, stillen Wachskerzen sitzt Güldana stundenlang, mit der Pflege ihrer Schönheit beschäftigt, traumev' wartend, bis der Gemahl heimkomml und sie mit seiner bezaubernden.' dabei immer etwas formellen Artigkeit be grüßt. Nur hier, hier im Haremli! hat tt Frieden :hier ist-es still, ganz still . man hört nur draußen die Grillen im' Grase zirpen. Das Selamlik aber ist das Reich deö Hausherrn, der Gäste, der Debat ten und steht jedem offen, der mit ihm zu reden hat. , Der Stil des Selamlik ist nüchtern. und die wenigen großen Möbel verlie ren sich in dem saalartigen Raum mit den zwölf Fenstern. Hier scheint die Sonne den ganzen Tag hinein. unter den ffenstern. ringsum, arun seidene niedrige Divane, über die weißes 'Leinen gelegt wird, den Freitag ausgenommen. Bon diesen Divanen laßt eS sich köstlich binauötraumen auf die lichte Bosphorlandschaft. Sie sind so brett, daß sie auch zum Schlafe tl?tot lnHl T vnmii luiiiini. jon ,yuui)tii uyiUl bald hier, bald dort; ein Kopfkissea und ine Decke sind schnell herbeigeholt. Die feste Bettstelle mag er, dessen Ur cäter Nomaden waren, noch nicht s recht leiden. D,e Luft in dem Selamlik ist tm prägniert von Zigarettendampf; darein milcht ich ein anderer Duft, der von den rothen Maroauinbänden der Bibliotek ausgeht. Halbgeleerte Kaffee täßchen stehen überall umher. n einem Winkel kauert tm Salb. schlaf der Kaf;dschi und wartet auf Gäste. Ein alter Aga schlürft auf Strümpfen herein, schließt sorgsam die Vorhänge an den zwölf Fenstern und setzt eine schlechtbrennende Petroleum lampe auf deö Hausherrn Schreibtisch - r. i ..' ii 1 : nieder. Dann feat er mit deS Kattank Aermeln noch etwa! Zigarettenasch vom Dwan und legt sich gleichfalls vi einem Schläfchen nieder. - Der alterthümlicht Schreibtisch trägt eine Unmenge von Schreib, rathen und Dokumenten. Zeitungen tu mehreren Sprachen. Gedichtbänden von Kalil Mutran, Romanen von Husni Bei und Sberlock . Holmes . Gefchich. ten in türkifchkr Uebersetzung. Ueber dem Schreibtisch hängen in genialem Anordnung Gruppenbilder aui der Kriegsschule und verblichene Pascha Photographien mit schwungvollen Wld- mungen. An einem langen Nagel an der Wand ist eine große Alxrne Taschenuhr aufgehängt. ; D,e Stelle des KladierS vertritt hier ein Grammophon, daS vor befreun beten EffendiS seine Weisen hergebe mun. . j Ein wmzigeS Stübchen neben dem Selamlik ist der Ankleideraum des Hausherrn. Auf dem Wschesvind stehen einige blanke Messingformen 4 ti sind Behälter für den Fez, um ihr, t,.. r..t ...V T...J ... t.l VVl lOlllUV UHU MJlUiA XU orwayren, Kleidungsstücke liegen, in Tücher ringe schlagen, aus Regalen. . v0 Sr macht der Türke... auS'dem Amk kommend ?oil,ttk. hfnnt r Familie begrüßt; er ist auch aegen,diese ' r ..l-i . -,, immer soinmouenorr uno tagt ncy nie, malS gehen. Seinkn Besuchern tritt tt mit der strahlendste Miene, mit oZse, nen Armen ntgegen und führt sie triumphierend in da Selamlik. . Der Besuch für die Dame aber wird auf einer besonderen, daö Selamlik umgehenden Dreppe in den- Harem. führt. Es oibk jedoch noch e,n end Treppt, direkt vom Selamlik hinauf in da Haremlik; nur er" und sie" smv berechtigt, sie zu gehen. Da Haremlik ist kein Gefänanl da Wort bedeutet: Heillgthum! Ek ist der sicherste, der verborgene Theil deS SauseS, und was auch immer davon , erzählt werden mag kein anderer Mann als ba Gatte selbst ist je tn ba& Haremlik eincs, echten. Mostem e lrimnmn -A x (' T . i: ,j'